Halli Hallo
Erstmal wünsche ich allen nachträglich ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch!
Ich war mit Hund und Family im Schnee, ansonsten hätte ich hier schon früher geschrieben.
Nun ja ihr bekommt jetzt den nächsten Teil, dieses Mal nicht betagelesen, da sich Hilda noch nicht gemeldet hat, aber ich wollte euch nicht länger warten lassen

Also diesesmal gibts was fürs Herz *g*
Ein letztes Mal müsst ihr auf meine Antworten verzichten *sichschämt*, aber ich möchte die Zeit zum Schreiben nutzen (wenn ich sie schon mal habe und heute ist glücklicherweise die ganze Family außer Haus und ich kann an den PC (meiner geht leider immer noch nicht))
Also viel Spaß beim Lesen!
Kapitel 14
(vor einer Woche Sash kennen gelernt)
Er lag mit weit ausgebreiteten Armen mitten auf dem alten Holzsteg, sog genießerisch die Wärme ein, die die Holzbretter ausstrahlten und ließ sich von der Sonne bescheinen. Es war Wochenende und er war extra früh aufgestanden um genau in der Stimmung schwelgen zu können, die ihn jetzt so wunderbar umfing.
Es roch nach frischen Gräsern, die Vögel zwitscherten ein fröhliches Lied und die Entenfamilie tummelte sich auf dem Badesee.
Gab es einen perfekteren Start in den Tag? Wohl kaum.
Es war diese Harmonie, die ihm die ganze Zeit gefehlt hatte. Mit ihr an seiner Seite fühlte er sich viel ausgeglichener, es gab ihm die nötige Kraft für den Tag.
Zufrieden schloss er die Augen, gab sich ganz dem Genuss der Ruhe hin und spürte, wie sich sein Körper entspannte.
Das Geräusch von regelmäßigen, schnellen Schritten ließ ihn aufschauen, auch wenn er ohnehin bereits wusste, zu wem dieser Gang, diese Ausstrahlung gehörte.
Ein sichtlich verschwitzter junger Mann schob sich in sein Blickfeld. Er trug nur eine kurze Hose und ein Muskelshirt, der braungebrannte Körper glänzte vor Schweiß und auch Sashs Atem ging schnell.
„Morgen.“ Kurzerhand setzte sich Sash neben ihn und ließ sich erschöpft ebenfalls nach hinten kippen. Belustigt erwiderte Frederic den morgendlichen Gruß.
„Was hast du gemacht?“
„Trainiert.“ Verwirrt musterte er den Blondschopf. Er schien mal wieder einen Tiefpunkt, was seine Gesprächigkeit anging erreicht zu haben.
„Und wofür?“ Das Blau taxierte ihn amüsiert, während sich Sash etwas in die Höhe stemmte.
„Um fit zu bleiben. Gegenfrage. Was machst du um diese Uhrzeit hier?“ Frederic konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Das war typisch für Sash. Er erzählte kaum etwas über sich, aber war umso interessierter, was das Leben andere anging. Obwohl andere?
Wohl eher nur er selber.
„Mein Leben auskosten.“ Auf dem, mit Schweißtröpfchen befallenem Gesicht zeichnete sich ein Grinsen ab.
„Verstehe…“ Irgendetwas veränderte sich. Frederic konnte es fühlen und sehen. Sashs Blick vertiefte sich wieder auf diese verschlingende Weise, während ein anzügliches Lächeln über seine Züge huschte. Er schluckte hart und sah etwas verlegen zur Seite, er mochte es nicht, so angestarrt zu werden. Dieser Blick ließ viel Freiraum für jegliche Interpretation… zuviel…
„Frederic?“ Rau… rau klang seine Stimme, schien ein paar Nuancen tiefer gefallen zu sein und Frederic meinte, sein Herz würde in seiner Brust explodieren, als er sanfte Finger an seinem Kinn gewahrte. Freimütig gab er dem Druck nach, wandte sich wieder dem mit feinen Schweißtröpfelchen versehenem Gesicht des Anderen zu.
So nahe… er war ihm so unglaublich nahe… Fast schon meinte er den warmen Atem auf seiner Haut zu spüren, während er in den blauen Seen versank.
„Weißt du eigentlich, dass deine Sommersprossen irgendwie süß sind?“ Entgeistert sah er auf und spürte wie ihm die Röte ins Gesicht stieg. Er wollte doch nicht…
Frederic war sich sicher, dass sein Herz stehen blieb, als er schrecklich zärtlich spürte, wie sich ein Finger seine Kinn hinauf schob, kurz über seine Sommersprossen strich und dann ungeheuer leicht, den Weg zu seinen Lippen fand.
Das überraschte Aufkeuchen konnte er nicht unterdrücken und ebenso nicht, dass sich seine Lippen leicht öffneten und zitternd auf das Kommende warteten. In dem klaren Blau blitze es belustigt auf, Frederic versuchte seinen Blick zu festigen, wollte seine Unsicherheit verbergen, aber es misslang kläglich. Das einzige was er damit erreichte war, das er diesen verlockenden Finger nun tatsächlich auf seinen Lippen spürte. Hilflos schloss er die Augen. Was tat er da mit ihm?
„Wenn du leben willst…“, unendlich lange Sekunden des Schweigens, die aber ununterbrochen angenehme Schauer durch Frederics Körper schickten, „dann solltest du jetzt vielleicht einfach einmal springen…“
Sash grinste leicht, die schwarze Strähne streifte Frederics Wange, raubte ihm alleine den Atem. Die unglaublich zarte Berührung, schmetterlingsgleich, ließ ihn erbeben. Weiche, begehrenswerte Lippen schmiegten sich an die Seinen, brachten ihn um den Verstand.
Ein ersticktes Schluchzen entrann seiner Brust, als eine kleine freche Zunge spielerisch gegen seine Lippen stieß und diese auffordernd umschmeichelte.
Hilflos öffnete er die Augen und sah direkt in blitzendes Blau. So blau wie der Himmel… Frederic atmete tief durch und entschloss sich… zu springen…
Von Neugier ergriffen und mit einer unbändigen Erwartung erfüllt, gewährte er der fremden Zunge eintritt in sein Reich. Seine Zweifel wurden hinfort gespült, als er sich ganz auf dieses unbeschreibliche Gefühl konzentrierte. Die vorwitzige Zunge erkundete freudig das neue Territorium und stupste die Seine auffordernd an.
Er wollte vergessen, wollte endlich frei sein, wollte sich hingeben… Völlig egal, was danach sein würde, er wollte sich einmal nur in brennender Leidenschaft verlieren und wieder aufgefangen werden und das ging nur mit einem Menschen…
Leben… hier und jetzt!
Er wollte es spüren…
Impulsiv schlang Frederic die Arme um den starken Nacken des Anderen und zog Sash so noch weiter zu sich herunter. Zögerlich erwiderte er den Kuss, ging schüchtern auf die freche Zunge ein, die ihn umgarnte und ihm nach und nach jeglicher Hemmung beraubte. Nach Luft ringend lösten sie sich, nur um wenige Sekunden später erneut dem anderen zu verfallen. Sash haschte zufrieden nach Frederic Unterlippe, begann zärtlich daran zu knabbern und küsste sich dann nach oben, um begierig erneut seine Mundhöhle in Besitz zu nehmen. Es gab kein Halten mehr. Frederic erwiderte vehement den atemberaubenden Kuss, ließ sich glücklich auf den aufregenden Tanz ein und gab sich ganz den Anderen hin. Ihre Zungen spielten miteinander, neckten sich, umschlangen sich und vertrieben seinen Verstand.
Das war so gut, so unendlich gut… Er spürte den warmen Körper von Sash an dem Seinen, der ihm heiße Schauer über den Rücken jagen ließ, während die begnadete Zunge den stummen Kampf zu gewinnen begann. Verführerisch entzog er sich ihm immer wieder, um dann wieder in einer neckenden Aktion ihn um den Verstand zu küssen.
So gut…
Keuchend vergrub Frederic seine Finger in den weichen Haaren von Sash, brauchte einen Halt, um nicht einfach zu verschwinden. Ein frustriertes Aufstöhnen erfüllte die Luft, als sich Sash grausam langsam zurückzog, noch einmal sanft seine Lippen, so wundervoll weich und leicht gerötet von dem heftigen Kuss, auf die Seinen drückte.
Sie sahen sich beide gleichzeitig in die Augen und Frederic wusste, dass ihn allein der Blick in diese wunderschönen Augen jeglicher Rationalität beraubte und er unfähig war vernünftig zu denken. Die Pforten zum Paradies sahen ihn lange an, strahlten klar und kühl vor sich hin und schienen doch ein kleines zärtliches Blitzen für ihn übrig zu haben.
Gott, was sollte er nur tun?
„Nicht schlecht.“ Unfähig auf die Worte zu reagieren, lag Frederic immer noch auf den Holzbohlen und konnte einfach nur schwer atmend Sash anschauen.
Er musste wirklich verrückt sein.
„Dir geht’s wirklich besser, oder?“ Was war das denn für eine Frage? Immer noch etwas benebelt von dem eben Erlebten, brachte er nicht mehr als ein schwaches Nicken zustande.
Amüsiert wurde er betrachtet.
„Lust ne Runde zu schwimmen?“ Anscheinend war er wirklich nicht mehr fähig sich vernünftig mit Worten verständlich zu machen, denn erneut war ein Nicken, seine einzige Antwort.
Himmel, wieso gab ihm der Typ auch nicht die Zeit seinen ersten richtigen Kuss zu verarbeiten? Ein bisschen Rücksicht hatte auch noch keinem geschadet.
Etwas fahrig richtete sich Frederic schließlich auf, folgte dem Beispiel des Andern und schälte sich aus seiner Kleidung. Nur noch in Boxershorts und ohne einen Blick auf Sash zu werfen, sprang er in das Kühle nass, in der Hoffnung, dass es ihn etwas beruhigen würde.
Wer wusste schon ob seine Hormone mit ihm durchgehen würden…
Nur widerwillig tauchte er auf und lächelte entschuldigend, als die Entenfamilie hastig flüchtete.
Sein Atem stockte, als er kurz zum Ufer zurücksah und Sash, ebenfalls nur noch in Shorts auf dem Steg stand und ihn einfach nur ansah.
So tief… so intensiv…
Bewundernd betrachtete Frederic den sehnigen Körper. Ehe er vollends in die Betrachtung von Sash verfallen konnte, sprang dieser, mit einem absolut perfekten Kopfsprung ins Wasser… und tauchte direkt vor ihm wieder auf.
In seinen Gedanken suchte er verzweifelt nach einer Möglichkeit, die Situation irgendwie zu normalisieren und in Ermangelung einer bessere Idee spritze er einfach eine Ladung Wasser auf den Blondschopf.
Empört schnaubte dieser auf und stürzte sich kurzerhand auf ihn.
Zwischen dem Schlucken von Wasser, dem ausgelassenem Lachen und dem unbeschwertem Körperkontakt, balgten sich die beiden jungen Männer in dem kühlen Nass. Frederic war einfach nur glücklich, sorgenfrei… frei…
Machte sich keine Gedanken, genoss einfach nur diesen Augenblick, ergötzte sich an ihm, sog ihn mit allen Sinnen auf und konnte das strahlen der rehbraunen Augen nicht leugnen.
Frei…
Er wusste nicht wie lange sie sich im Wasser balgten, irgendwann war er völlig erschöpft auf das Ufer zu geschwommen, wurde mit einem leisen Lachen erneut unter Wasser gedrückt und dann an der Hand gepackt und mitgeschleift.
Wieder am Steg angekommen ließ er sich erschöpft zu Boden fallen, um seinen Körper von der Sonne trocknen zu lassen. Sash legte sich neben ihn und gemeinsam betrachteten sie schweigend den sommerlichen Himmel.
Was sollte er von dem Kuss halten? Was war es für Sash gewesen? Ein Spiel, ein Abenteuer, oder auch mehr? Unsicher drehte er sich leicht, besah sich sein Gegenüber. Der junge Mann hatte die Augen geschlossen und ein selten sanfter Ausdruck lag auf dem sonnengebräunten Gesicht. Die Brust hob und senkte sich in den regelmäßigen Atemzügen und jetzt war erneut der Begriff „süß“ der Einzige, der diesem Anblick gerecht wurde.
Erschrocken registrierte er eine ebenfalls kreuzförmige lange Narbe, die sich quer über die Brust von Sash erstreckte. Genau wie auf seiner Wange. Fast wie ein Zeichen… kein Zufall…
Was hatte das zu bedeuten?
Besorgt betrachtete er wieder das Gesicht und fragte sich, was der junge Mann wohl verbergen mochte.
Seufzend ließ er sich zurücksinken und schloss ebenfalls die Augen, doch immer noch nicht gelöst von der einen Frage.
„Warum dieser Kuss?“ Zuerst bekam er keine Reaktion, doch dann hörte er, wie sich der Andere zu ihm umdrehte und ihn augenscheinlich musterte.
„War es nicht das, was du wolltest?“ Überrascht holte er Luft. War es so offensichtlich gewesen?
„Nur, weil ich es wollte?“ Ein kleines Lachen ertönte an seinem Ohr.
„Nein, ich wollte es auch.“ Damit schien das Thema für Sash erledigt.
Schweigen war die Konsequenz.
[Ende Kapitel 14]
lg wölfin