Hand in Hand

HI,

oh, da hab ich deinen neuen teil aber spät entdeckt.
Das war nun aber keine absicht. Ich bin eine weile nicht hier gewesen.
Aber zum teil:
Der anfang war super. Ich fand es echt schön das die beiden sich getroffen haben und dann auch noch geplaudert. Das hast du wieder sehr gut hinbekommen. Das gespräch fand ich wirklich super.
Genau wie den rest auch. Ich würde dann wahrscheinlich auch meine ruhe haben wollen. Aber niemand gönnte Frederic das. So langsam tut mir der junge leid. Immer passieren ihm die schlimmen dinge. Immer muss er leiden.
Ich bin ja schon mal gespannt wie es mit Sash weiter geht.
Ihn hab ich so langsam ins herz geschlossen.
Ach so, hab ich dir überhaupt zurück geschrieben???

Bye Laila
 
Hallo ^^ ..

Freut mich, wenn das mit der Prüfung geklappt hat, vor allem, dass das vorbei ist, da ist man immer richtig erleichtert und fühlt sich so schön befreit, ich kenn das. XD

Ach was, vielleicht mögt ihr euch ja in Wirklichkeit ganz gerne und du weißt es nur noch nicht - ok, das bezweifle ich dann doch eher, aber wär ja möglich gewesen ..

Hm, das Korrigieren hat sich dann aber auch wirklich gelohnt, der is ja, wie gesagt, richtig gut geworden. ^~

[tut mir Leid, wenn ich nicht viel schreib, aber ich bin noch etwas müde, nach 23 Stunden Busfahrt ..]
Der Teil hat mir mal wieder ziemlich gut gefallen. ^^ Hm, Frederics Gedanken waren wie immer nachvollziehbar und zu seinem Verhalten passend beschrieben, zum Beispiel wie er permanent Angst hat, es könnt wer kommen, weil er überhaupt keine Lust auf wirkliche Gesellschaft hat.
Die Begegnung mit Sash hat mir gut gefallen, und ich find auch, wie auch Tiara schon zum letzten Teil gemeint hat, dass sämtliche Charaktere immer mehr an Tiefe gewinnen, wodurch sie eben auch immer interessanter werden. ^^
War ein wirklich guter und schöner Teil, und ich bin schon gespannt, wie's weitergehen wird. ^^"
 
So, bin jetzt ausm Urlaub wieder da und habe auch alles ganz brav nachgeholt!! Wieder einmal bin ich wirklich begeistert. Deinen Schreibstil kann man einfach nur immer wieder loben. Vor allem die Assoziationen und Naturbeschreibungen, die du immer so detailiert einbringst sind einfach fantastisch!!
Zu den Teilen an sich...gut, dass wir endlich wissen, was es mit diesen plötzlichen Ausbrüchen auf sich hat. Ich denke die Erklärung ist plausibel, wenn auch nicht sonderlich detaillreich, was aber nicht so schlimm ist, solange das keine Bedeutung in deiner FF hat.
Tja, und Sash und Frederic...was soll man dazu sagen. Sash scheint auf alle Fälle ein wirklich undurchschaubarer Typ zu sein. An Frederics Stelle wäre mir das Gespräch, bei dem Silvia dabei war, auch unangenehm gewesen. Am Ende war das Ganze doch nur noch komisch...naja, ich bin gespannt darauf noch mehr über Sash zu erfahren...naja, eigentlich wissen wir ja auch noch nicht wirklich was von ihm.^^
Zu Silvia...irgendwie mag ich den Charakter nicht wirklich. Sie wirkt auf mich ein wenig zu klischeehaft und hat keinerlei Tiefe. Das mit ihren Vätern finde ich schonmal gut, aber ich denke du solltest an dem Charakter noch etwas feilen, auch wenn es nur ein Nebencharakter ist.
Ok, das wars dann auch schon von mir. Freu mich schon auf das nächste Kapitel! :)
Lg, Elora!!
 
Hallöle!! ^__^

So, jetzt hab ich diese Geschichte von dir "durch".
Und auch auf die Gefahr hin, das ich wahrscheinlich nicht die Erste bin, die das schreibt: SUPER FF
Du beschreibst die Gefühle und Gedanken der Pesonen einfach traumhaft, richtig zum mitfiebern und hineinversetzen! Und dein Schreibstiel tut sein übriges dazu, das man mit dem Lesen gar nicht mehr aufhören kann/will!

Frederic hat es ja ganz schön erwischt, mit seine "Gabe". Ich stell mir das Schrecklich vor, die Ängste anderen Menschen "fühlen" zu müssen. *esmirkaltdenRückenrunterläuft* Und dann auch noch in einer "Zeit", in der die Menschen wegen der Terroranschläge sowieso schon so aufgewühlt sind. *schauder*
Und zu allem Überfluss wird ihm jetzt Sash die nächste Zeit immer begegnen... Das ist doch für seinen "Gefühlszusatnd" bestimmt nicht besonders gut.
Und dann kommt jetzt auch noch der Traum aus seiner Kindheit zurück... *MitleidmitdemarmenKerlhat*

Und Sahs ist ja auch ne Nummer für sich. Mit seinen "kalten blauen Augen" und der Kälte, die ihn umgibt... die "beruhigt" Frederic zwar ein bisschen, bringt ihn aber auch durcheinander... *man ist das verzwickt*
Und dann mit seiner Einstellung: Die wahre Liebe gibt es nicht... (na ja, wenn ich den Prolog richtig deute, hat er damit auch gar nicht mal so unrecht *hofft,dasdasnichtsoist*)

Bin auf jeden Fall schon mächtig neugierig auf das nächste Kapitel!!!!!

by: Son-Sonna
 
Halli Hallo
hier gibts den nächsten Teil und ich verkrümmel mich ins Bett mein Kopf platzt irgendwie *nerv*

also viel Spaß beim Lesen!


@Hilda
DANKE FÜRS BETALESEN!

@Westlighst13
*g* vielleicht sollte ich Frederic mal etwas Ruhe gönnen
zu Sash kann ich jetzt nichts sagen, aber vielleicht wird er ja eines bessern belehrt…

@Yuuki
*lol* die Vorstellung ist echt gut ich musste so grinsen, als ich das gelesen habe! Allein für dieses Bild tausend dank;)
Ja es waren dieses Mal viele kleine Szene, das stimmt, das hat mich selbst auch immer etwas an dem Teil gestört, aber andererseits fand ich alles wichtig.
Es freut mich jedenfalls, dass du dich mit Frederic identifizieren konntest!

@Tyrande
*g* ich befürchte meine Kapitel werden immer kürzer, aber länger als 5 Seiten war noch keines *g* also keine Sorge.
Tut mir leid das es solange dauert, aber ich kann Hilda nicht mit meinen Teilen überschwemmen und ich poste ungern, wenn ein Kapitel nicht betagelesen ist. Auf dem Compi bin ich bei Kapitel 16 von daher kann ich wenigstens halbwegs regelmäßig posten.
Also das du in dieser Welt versinkst ist ein riesen Lob, das hat mich total gefreut!

@Laila86

hab ja einen Teil bei Love is in the air total übersehen… wir gleichen uns da echt gut aus *g*
also in meinem Schreibbuch steht, das man den „Held“ leiden lassen soll und das mach ich doch gerne;). Und es wird ja auch noch für Frederic schön werden (bald…).
Ja, ja Sash…
Muss endlich mal seine Biographie schreiben sonst vergesse ich wieder alles, aber ich denke von ihm wird es noch ein paar interessante (wie ich hoffe) Dialoge und Einstellungen geben.
Vergangenheit kommt er viiiieeeeellll später.
Aber ich bin ja froh, dass du ihn so langsam auch magst!!!

@amyschn
erstmal danke fürs Fehler raussuchen!!!

Oh ja man schwebt förmlich *g* und ich konnte wieder was essen….

DAS bezweifle ich auch. Also er mochte mein Geschreibsel, aber ich hab ihn gehasst. Ich bin echt gespannt auf nächstes Jahr…

Sie gewinnen an Tiefe!!! *DANKE* ich arbeite zwar verzweifelt dran, aber ob es auch immer klappt ist eine andere Sache.

@Tiara
Gefühle müssen sein;)
Hm, ich kenn das halt von mir. Eigentlich will man alleine sein, aber dann ruft eine verzweifelte Freundin an und schon darf man wieder Therapeut spielen.

Na dann freut es mich ja umso mehr, dass du hier trotzdem mitliest, obwohl du Shonen Ai nicht so magst!
Hm, Frederic findet Sash ja nicht „Toll“ in dem Sinne, sondern er ist vielmehr von ihm fasziniert. Ich hoffe ich kann das noch etwas im nächsten Teil verstärken.
Also vielen dank für deinen Kommi!

@Elora
Erstmal danke für dein Lob! Das motiviert mich gleich wieder total.
Okay die Erklärung war wirklich nicht besonders detailreich, aber an sich finde ich die Vorstellung auch nicht so abwegig, ich denke ich werde es vielleicht noch mal etwas ausführlicher irgendwo einbringen.
Solange Frederic nichts über Sash weiß, wisst ihr es auch nicht *g*
Bei Silvia muss ich dir recht geben und ich danke dir, dass du mich darauf hingewiesen hast!
Ich bin in folgendem Kapitel etwas näher auf sie eingegangen und ich hoffe es hat etwas gebracht.

@Son-Sonna
also erst mal freut es mich wahnsinnig dass du jetzt hier auch mitliest!!!!
Und dann natürlich danke für dein Lob, das du richtig mitfieberst bestärkt mich total *g* ich bin mir da nie so sicher, inwiefern ich da auf euch Leser achte.
Okay Frederic hat es schon ziemlich schwer *g* aber das hat ja auch seinen Sinn, kommt aber erst später;)
Und Sash *seufz* der ist einfach so aus meinem Kopf gesprungen und entwickelt ein unmögliches Eigenleben *lol* aber auch er wird sich im Verlaufe der Geschichte ändern.
Und zur Liebe… beachte mal den Titel … *pfeif*
Ich danke dir für deinen Kommi und das du hier nun auch mitliest!!!


Kapitel 7

Keuchend warf er sich in dem breiten Bett hin und her. Die weißen Laken schmiegten sich zerknittert an die schweißnasse Gestalt, die ihn Ermangelung eines besseren Haltes die Hände in den weichen Stoff gegraben hatte.
Irgendjemand rief immer wieder seinen Namen, aber er hörte es nicht…
Der junge Körper wurde von Gefühlen, Gewissheiten und Ahnungen geschüttelt, gequält und in den Wahnsinn getrieben.
Erst eine unsanfte Ohrfeige brachte Frederic dazu die Augen aufzureißen.
Silvia füllte sein Gesichtsfeld aus und ließ langsam die erhobene Hand sinken.
„Was?“ Seine heißere Stimme durchdrang den stickigen Raum, während er die unübersehbare Sorge in den Augen der jungen Frau über sich bemerkte. Fahrig kämpfte er sich in die Höhe und versuchte die Erinnerungen des Schlafes abzuschütteln.
Es ging nicht…
Stöhnend presste er die Hände auf seinen Kopf und raffte die Decke nur noch enger um seinen Körper. Er fühlte sich so ausgelaugt, wie schon lange nicht mehr.
Einfach keine Energie mehr…
„Hey, alles okay bei dir?“ Frederic bemerkte sehr wohl den fürsorglichen Unterton in ihrer Stimme. Ihm war nicht so ganz klar, was seine Cousine überhaupt in seinem Zimmer zu suchen hatte.
Nach einer Antwort forschend musterte er die junge Frau, die sich besorgt auf seine Bettkante sinken ließ. Silvia hatte ihre Haare zu einem praktischen Pferdeschwanz zusammen gebunden. Wie immer trug sie etwas verrückte, aber immer alltagstaugliche Klamotten, auch wenn Frederic an den Farbkombinationen manchmal verzweifelte.
Heute dominierten Grün und rot. Rot war die Hose und Grün das Top und wie immer schielte ein deutlich sichtbarer String aus der Hüfthose hervor.
Eigentlich war es unmöglich so herumzulaufen, aber es passte zum etwas verrückten Wesen seiner Cousine und sie hatte damit schließlich auch Erfolg.
„Frederic!“ Ihre Stimme hatte etwas durchdringendes, als sie ihm einen kleinen Stoß mit dem Ellbogen verpasste. Immerhin brachte sie ihn, mit dieser Aktion endgültig in die Wirklichkeit zurück.
„Was machst du hier?“ Nun war es anscheinend an seiner Cousine, ihn verwirrt anzusehen.
„Heute, besser gesagt in zehn Minuten werden Caspar und Lynn gebracht. Hast du das schon vergessen?“ Seine überraschten Augen sprachen Bände.
„Dein Hund! Er kommt heute zurück, hast du das vergessen?“
Schlagartig begriff Frederic und konnte über sich selbst nur noch den Kopf schütteln. Dieser verfluchte Traum nahm soviel Platz in seinem Kopf ein, dass fast alles andere verdrängt wurde.
„Ich warte draußen, okay?“ Seine Cousine erhob sich von seinem Bett und warf ihm noch einen nachdenklichen Blick zu.
Seufzend fuhr sich Frederic durch sein verschwitztes Haar und wollte sich gar nicht ausmalen, wie er wohl aussehen musste.
Sein Unterfangen aufzustehen, erwies sich als anstrengender, als erwartet. Zu allem Übel wurde ihm auch noch schwindlig und hastig ließ er sich zurück auf sein Bett sinken.
„Frederic, du hast noch fünf Minuten.“ Silvias Stimme klang gedämpft durch die Holztüre.
Vor sich hinknurrend unternahm Frederic den zweiten Versuch und schaffte es, sich in eine Jeans und ein T-Shirt zu stecken.
Sein Körper fühlte sich wie zerschlagen an und seine Gedanken schienen sich von dem heißen Schleier des Traumes nicht befreien zu können. Immer wieder wurde er mit Gefühlen überschwemmt und sah sich mit seiner eigenen Angst konfrontiert.

Exakt fünf Minuten später standen die Beiden an dem verschnörkelten Eingangstor des Internats und warteten auf den Transporter.
Seine Cousine sah alle zwei Sekunden auf die Uhr und lief ungeduldig auf und ab. Sie schien ihre Border Collie Hündin wohl auch sehr zu vermissen.
Auf einmal drehte sie sich direkt zu ihm um.
„Ist alles okay bei dir? Ich meine, der Traum vorher…“
„War nur ein gewöhnlicher Alptraum, mehr nicht. Mach dir keine Sorgen.“ Er musste nicht auch noch seine Cousine in dieses Chaos hineinziehen. Glücklicherweise wurde ihr Gespräch von dem holprigen Brummen eines Motors unterbrochen und als er aufsah, konnte er bereits den klapprigen Transporter der Hundetrainerin ausmachen.
Das Auto hielt vor ihnen und mit einem scheppernden Laut wurde die Türe aufgestoßen. Tamara lächelte ihnen entgegen. Die ältere, etwas rundlichere Frau mit der winzigen Brille, hatte ein rosafarbenes Tuch als Haarband zweckentfremdet und trug wie immer die obligatorischen Latzhosen. Sie kannten sich nun schon eine ganze Weile und obwohl Frederic eigentlich nicht viel mit der Frau zu tun hatte, mochte er sie.
„Na, da werden die beiden Süßen ja schon sehnlichst erwartet.“ Lachend begrüßten sie sich kurz, dann schritt Tamara zum Kofferraum. Sie öffnete ihn und einen kurzen Pfiff später sprangen zwei Hunde aus dem Auto und der eine Größere direkt auf Frederic zu.
Ehe es sich dieser versah, fand er sich auf dem Boden wieder und ein breiter Hundekopf, auf dem sich in asymmetrischen Mustern schwarze Flecken auf grauem Fell tummelten, war über ihm.
Frederic spürte, wie seine ganzen angstdurchwobenen Gedanken kurzweilig hinfort gespült wurden, als Caspar ihm sichtlich glücklich seine Zuneigung durch liebevolles Abschlecken kundtat. So war er nun mal sein Caspar.
Silvia kämpfte mittlerweile mit einer überglücklichen Lynn, die aufgeregt bellend immer wieder an ihr hochsprang und um Aufmerksamkeit bettelte, während sie bereits jetzt mit Tamara in ein angeregtes Gespräch über Hundeerziehung verfallen war.
Für Frederic würde es wohl auf ewig ein Rätsel bleiben, wie man so intensiv mit relativ fremden Personen reden konnte. Aber in dieser Hinsicht kannte Silvia keine Hemmungen und wahrscheinlich war es auch ihr offenes Wesen, weshalb sie so beliebt auf der Schule war.
Nach der Begrüßungszeremonie wurden sie von Tamara in die neuen verbalen und visuellen Zeichen eingewiesen und Frederic kam mal wieder aus dem Staunen nicht heraus.
Hatte Caspar früher instinktiv auf eine bedrohliche Situation reagiert, hatte Frederic nun die Möglichkeit, die Art der Reaktion des Hundes zu steuern. Vom harmlosen Knurren, vom Stellen mit eindeutiger Angriffshaltung, vom tatsächlichen Angriff bis zum Ablassen, war eine ganze Kommandoflut nötig, die der achtjährige Rüde perfekt beherrschte. In den Elitehunden waren sämtliche Bereiche vertreten.
Elemente der Rettungshundearbeit waren gepaart mit einer Polizeihundausbildung, die als Basis das spielerische Erlernen verschiedener Tricks, wie im Dogdance hatte und natürlich kam dann noch eine gehörige Portion des Servicehundebereiches hinzu. Emotionen der Menschen auffangen und dementsprechend reagieren waren hierbei sehr wichtige Bestandteile.
Die Tiere waren die einzige Sicherheit, die man im Moment in diesem Land haben konnte. Sie spürten Ausbrüche meistens schon vorher, da sie eine unglaubliche Feinfühligkeit für die Emotionen der Menschen besaßen. Sie entdeckten Schlupflöcher, Rettungsmöglichkeiten und im Notfall waren sie bereit ihren Herrn auch körperlich zu verteidigen.
Und ganz nebenbei war zumindest für Frederic Caspar nicht nur irgendein Tier, sondern ein treuer Gefährte, ein beständiger Ruhepool, der ihm Sicherheit gab und dem er völlig vertraute. Er liebte den Rüden einfach.
Nach einer Stunde Intensivtraining mit der Hundetrainerin bekamen sie noch eine ganze Ansammlung von Blättern, auf denen alles noch einmal genau erklärt war und dann musste sich Tamara auch schon wieder von ihnen verabschieden und rumpelte, mit einer Hand durch das Fenster winkend, davon.

Fast schon zufrieden hatte sich Frederic mit dem treuen Begleiter auf die Wiese vor den Zwingern gesetzt und genoss das absolute Vertrauen, das Caspar wie immer an den Tag legte. Der große Hundekopf hatte sich zufrieden auf sein Knie gebettet, die dunklen Augen waren geschlossen, während die Ohren jedes einzelne Geräusch aufsaugten und sich der schwere Körper in regelmäßigen Atemzügen hob und senkte.
Abwesend strichen die Finger des jungen Mannes durch das kurze glänzende Hundehaar.
„Na, zufrieden?“ Silvia stürmte mit ihrem Energiebündel heran und ließ sich neben ihm in das weiche Gras fallen.
„Hm.“ Er erhielt einen freundschaftlichen Knuff in die Seite.
„Du machst schon die ganze Zeit ein so deprimiertes Gesicht. Was ist denn los mit dir?“
Der junge Mann wischte sich eine der braunen Strähnen aus der Stirn und erhob sich.
„Ich bin nur müde.“ Caspar nahm sofort seinen Platz an dem linken Knie seines Herrn ein und Frederic öffnete die Türe zu dem großzügigen Außengelände der Hunde. Der Rüde tapste freudig an ihm vorbei und begrüßte schwanzwedelnd seine Hundefreunde.
Frederic wandte sich zu seiner Cousine um.
„Würdest du mich bei Schindler entschuldigen? Ich muss einfach mal alleine sein.“
Er wurde einer prüfenden Musterung unterzogen und mit einem Nicken belohnt.
„Wenn du meinst, dass du das brauchst, sag ich ihm, dass du dich nicht gut fühlst.“
Er warf ihr ein kurzes dankbares Lächeln zu und steuerte auf einen der Tische zu.
„Frederic…“ Fragend sah er zu Silvia zurück.
„Du weißt, dass ich für dich da bin, wenn etwas ist.“ Er nickte stumm und folgte mit den Blicken seiner Cousine, die ihn noch einmal zögerlich ansah und dann Lynn ebenfalls in den Zwinger ließ und sich in Richtung des Schulgebäudes wandte.
Erschöpft ließ er sich auf der Holzbank nieder und stützte den Kopf in die Hände. Irgendwie lief gerade alles schief.
Er träumte wieder und wurde bereits jetzt schon verrückt deshalb. Wie sollte er das denn weiterhin aushalten? Mattes würde seinen Vater anrufen, dieser würde garantiert bald wieder zu Besuch kommen und versuchen ihm zu helfen.
Aber ihm konnte niemand helfen…
Begriffen sie das denn nicht?
Und dann war ausgerechnet noch sein Retter hier aufgetaucht und verstand es auf hervorragende Art und Weise ihn durcheinander zu bringen. Sash nahm einen viel zu großen Raum in seinen Gedanken ein. Die unleugbare Faszination, die von dem Blondschopf ausging und dann dieses Gespräch gestern…
Im Moment erschien ihm sein gesamtes bisheriges Leben einfach sinnlos. Was wusste er schon von der Welt dort draußen? Was hatte er erlebt, was hatte er erreicht?
Wahrscheinlich würde er allein dort niemals überleben können. Bedeutete dies dann etwa, dass er immer abhängig von sicheren Orten, Hunden und anderen Menschen sein würde?
Er hatte einfach keine Zukunftsperspektiven, wie sollte er die auch haben, wenn er seinen eigenen Tod träumte? Dabei waren es nur verworrene, undeutliche Bilder… doch das Gefühl, das sein Herz bei dem alleinigen Gedanken an die Erinnerung befiel, glich so sehr dem, das er damals gehabt hatte, als seine Mutter gestorben war…
Es war dasselbe Gefühl…
Es war die Ahnung eines Wissens, was hinter den verborgenen Mauern des Todes liegen mochte und es war für ihn unmöglich diese Ahnung in beschreibende Worte fassen zu können. Und so war es selbst Mattes nicht möglich zu wissen, was dieses Gefühl für eine schrecklich beängstigende Wirkung auf ihn hatte.
Was war, wenn er wirklich nur noch ein paar Monate zu leben hätte?
Wofür lebte er denn dann noch?
Hastig verdrängte er den aufkeimenden Gedanken.
Vielleicht war es einfach an der Zeit etwas zu ändern, seinem Leben einen neuen Anstrich zu verpassen, um damit vielleicht sich selbst auch besser kennen zu lernen.
Aber woher sollte er die Motivation nehmen, wenn vielleicht bald alles vorbei sein würde?
Es war zum verrückt werden.
Nachdenklich blieb sein Blick an den jungen Leuten hängen, die das Fundament für das Gewächshaus aushoben. Immer noch geisterten Sashs Worte in seinem Kopf umher.
War es wirklich naiv an DIE Liebe zu glauben? Hatte er überhaupt das Recht dazu, sich in diesen Träumen verlieren zu dürfen, während andere Menschen längst jeglicher Hoffnung beraubt waren? Aber er wollte diesen Gedanken nicht verlieren. Es war etwas, was seinem Leben eine gewisse Ausrichtung gab, ein Ziel eines Tages diese Person zu treffen.
Wie lange er wohl warten würde müssen würde warten müssen? Möglicherweise würde er sie auch nie finden, starb davor…
Sollte er gerade deshalb sich nicht auch einmal auf eine Beziehung einlassen, auch wenn es nicht DIE Liebe war? Er wollte doch wenigstens einmal erfahren, was es hieß in vertrauten Armen einzuschlafen und in ihnen aufzuwachen…

Fast schon etwas erschrocken registrierte Frederic unerwartet die durchtrainierte Gestalt, die zielstrebig auf ihn zuhielt. Offensichtlich machten die Bauleute gerade eine Pause und ganz offensichtlich marschierte sein Retter auf seinen Tisch zu.
Sash warf ihm einen etwas irritierten Blick zu und ließ sich auf der anderen Seite des Tisches nieder.
„Hast du keinen Unterricht oder bist du rausgeflogen?“ Ein erwartungsvolles Grinsen lag auf dem mit feinen Schweißperlchen bedeckten Gesicht.
„Ich brauchte eine kleine Auszeit.“ Unwohl vermied Frederic es, in die blauen Ozeane vor sich zu blicken. Er war schon durcheinander genug.
„Ich, ich muss immer wieder daran denken, was du gestern gesagt hast.“ Fragend schaute Sash ihn an.
„Das, das du nicht mehr an die Liebe glaubst.“ Unsicher strich sich Frederic eine Strähne aus dem Gesicht. Sash musterte ihn nachdenklich und auch etwas verwirrt.
„Wieso denkst du darüber noch nach?“
„Weil ich, weil ich mir nicht sicher bin, ob ich überhaupt das Recht habe noch so eine romantische Vorstellung von der Liebe zu haben.“
Verdattert öffnete Sash den Mund und schloss ihn wieder. Ein kleiner Schauer rann Frederic über den Rücken, als er den durchdringenden Blick des anderen auf seinem Gesicht spürte.
„Du solltest dir diese Vorstellung bewahren, solange du es kannst!“ Nachdenklich begannen die schlanken Finger mit der schwarzen Haarsträhne zu spielen.
„Vielleicht findest du ja tatsächlich diese Liebe, weil du noch daran glaubst. Wenn ich nicht daran glaube, kann ich mich auch nicht auf etwas so einlassen, wie du es wahrscheinlich könntest.“ Ungläubig schüttelte Sash abschließend den Kopf.
„Und darüber zerbrichst du dir deinen hübschen Kopf?“
„Hm…“ Darüber und über andere Dinge auch… Aber Sashs Antwort stimmte ihn erneut nachdenklich. Das würde von Sash aus gesehen ja bedeuten, dass er selbst die Liebe finden konnte, weil er daran glaubte, Sash aber nicht.
„Hast du mal daran geglaubt?“ Fragend sah Frederic sein Gegenüber an. Dieser stieß ein hartes Lachen aus. Der Finger löste sich aus der Haarsträhne und irgendwie veränderte sich auch der Ausdruck der Augen… wurde härter. Die ganze Situation war plötzlich von Kälte bestimmt und Frederic fühlte sich auf einmal sehr unwohl.
„Ich hatte nie wirklich die Gelegenheit, mich in solchen Gedanken zu verlieren.“ Er wollte nachfragen, wollte zu gerne wissen, was es für Beweggründe sein konnten, die einem das Träumen verwehrten, aber ehe er die unausgesprochenen Fragen stellen konnte, wurde er harsch in seinen Überlegungen unterbrochen.
„Frag nicht! Es geht dich nichts an!“ Erschrocken sah Frederic auf. Die Stimme war eisig, am Rande der Gefühllosigkeit und die Augen strahlten eine eindeutige Warnung aus.
„Entschuldige…“ Unsicher traute er sich nicht mehr sein Gegenüber anzublicken. Etwas Bedrohliches ging von ihm aus.
Das blonde, gelockte Haar flog kurzweilig durch die Luft, als Sash den Kopf schüttelte, um anscheinend selbst etwas von der Kälte zu vertreiben.
„Gehört dieses Riesenbaby von vorhin dir?“ Frederic brauchte eine Weile um bei dem Themawechsel mit zukommen, dann breitete sich ein kleines Lächeln auf seinem Gesicht aus.
„Ja, Caspar gehört mir!“ Automatisch sah er in Richtung der Zwinger.
„Ein Elitehund, oder?“ Er bestätigte Sashs Frage durch ein Nicken.
„Schönes Tier.“ Ein kleines Zigarettenpäcken landete auf dem Tisch und sichtlich zufrieden zündete sich sein Gesprächspartner Eine an.
„Das ist ungesund.“
„Bitte?!“ Sash sah ihn perplex an, warf dann einen Blick auf die Zigarette und grinste breit.
„Ach so… Tja, da ich ohnehin von keiner hohen Lebenserwartung, was mich selbst betrifft, ausgehe, dürfte das keine allzu große Rolle spielen.“ Nun war es an Frederic etwas ungläubig im Gesicht des anderen zu lesen, ob er das ernst meinte, oder nicht.
„Das ist aber nicht gerade eine besonders positive Lebenseinstellung…“ So genau wusste Frederic nicht, wie er dem ganzen begegnen sollte. Irgendwie empfand er es als erschreckend, dass man so denken konnte, aber auf der anderen Seite… was wusste er schon über das Leben dort draußen?
Sash beugte sich etwas nach vorne, sah ihm eine ganze Weile einfach nur in die Augen und der junge Mann fühlte, wie sich sein Puls bei diesem Blick eindeutig etwas beschleunigte.
Was sollte auch dieser Blick?
„Was ist denn deine Lebenseinstellung?“ Frederic starrte ihn einfach nur fasziniert an.
„Na?“ Die blauen Augen funkelten spöttisch.
Mühsam fand Frederic zu sich selbst zurück und versuchte sich darauf zu konzentrieren eine sinnvolle Antwort zu finden.
Seine Lebenseinstellung…
„Ich, ich weiß nicht…“ Sein Gegenüber unterzog ihn noch einmal einer Musterung, dann erhob er sich.
„Findest du das nicht erschreckend? Du weißt nicht einmal, was du vom Leben halten sollst. Ich wette mit dir, dass die ganzen Straßenkids da hinten eine Einstellung, eine Meinung zu ihrem Leben haben. Aber ihr hier… in eurem feinen Internat habt nicht einmal das…“
Sash ging einfach, ohne sich noch einmal umzusehen, zurück zur Baustelle.
Frederic starrte ihm hilflos hinterher.

[Ende Kapitel 7]

lg wölfin
 
Wie schön, ein neues Kap. *freu*

Caspar und Lynn sind wirklich niedlich. *g* *dieauchhabewill!!!!*

Armer Frederic. Da will man mal allein sein, schwänzt deswegen sogar den Unterricht, und dann das!! Da kommt doch tatsächlich Sash! Und anstatt sich nur still neben ihn zu setzten, fängt der Kerl auch noch ein "tiefsinniges" Gespräch an, zu dem Frederic nach all seinen "Problemen" (*da an den Traum und an die "Gabe" denkt*) auch so wahnsinnige Lust hat. *jetztrichtigsarkastischwird* Und nebenbei muss er auch noch ständig an Sahs denken, weiß aber nicht warum und will es eigentlich auch gar nicht. *g*

Freu mich schon auf das nächste Kapitel.

by: Son-Sonna
 
Nun, er soll sich wirklich nicht, soviel Gedanken machen. Davon bekommt man nur Kopfschmerzen.
Und was bringt es sich sein leben vor zustellen?
Es kommt doch anders als man sich es erhofft oder gewünscht hat.
Ich habe es auch schon lange aufgegeben. Ich versuche das beste mit den jeweiligen tag zu machen. Und sollte er gut oder sogar super läuft bin ich glücklich. (nur habe ich angst das mir später was schlechtes passiert. Was auch oft so ist.)
Die Hunde sind in einen Zwinger?
Oder darf er später bei seinen Herrschen schlafen?
Das währe gut für in. Den wie du durch deinen Süßen (und großen) Hund weißt. Kann so ein Vierbeiner sehr beruhigt und tröstend sein.
 
HI,

so diesmal hoffentlich nicht zu spät.
Ich habe gestern abend gesehen das du nen neuen teil hast und habe ihn auch gleich mal gelesen. Leider gibt’s erst jetzt die antwort.
Das war wieder super. Ich bin wie immer begeistert.
So langsam gefällt mir Sash doch. Diesmal hast du ihn sehr gut beschrieben. Ich fand seine kleine veränderung wirklich interessant. Der typ hat was an sich. Ja ich mag ihn.
Was mir aber besonders gut gefällt ist, das du dich mal wieder etwas mehr mit dem realen beschäftigst. Zur zeit finde ich es schön wenn es auch mal um dinge aus dem alltag geht. Was ich eigentlich damit meine, sind die hunde.
Ich liebe diese tieren und fand das so klasse. Das du welche mit reinbringst.
Frederic träumt von seinem Tot??? Er träumt wie er stribt??? Etwas gruselig das ganze. Das hat mich an eine textzeile in einem The Rasmus Song erinnert.
So genug jetzt.

Bye deine Laila


PS: danke fürs Betalesen
 
Kein Problem (diesmal hat's ja eh Tiara wieder gemacht, ich war ja bis gestern in Urlaub, was auch der Grund dafür ist, dass ich erst jetzt poste ^^) ..

Oh o.o Solche Angst, dass du nichts gegessen hast? >.o (Bei mir ist's zwar manchmal so, dass ich den ganzen Abend vergess, was zu essen, und ich mich dann spät abends, halb 12 oder so, vollstopf, weil ich auf einmal furchtbaren Hunger bekomm, aber aus Angst (oder so) nichts zu essen, kann ich mir nicht vorstellen. o.o)

Aber vielleicht doch *g* .. DU wirst noch Augen machen, wenn sich rausstellt, dass irgendwer deiner Leser hier in Wirklichkeit dein Deutschlehrer is XD (vielleicht ja ich, wer weiß - ne, ich kann dir versichern, dass dem nicht so ist)

Also bisher hat's mal immer super geklappt, kann ich dir sagen. ^~

Öhm .. also mit Hundeerziehung und so scheinst du dich ja auszukennen, und nach diesem Teil bin ich auch überzeugt davon, dass du selbst einen hast. (oder nicht?) ^^" Mir hat der Teil (wie eigentlich immer) sehr gut gefallen, das liest sich auch immer alles richtig flüssig, die Charaktere werden auch immer überzeugender. ^^; Ja, und ich glaub, mir hat der Dialog mit Sash auch am besten gefallen, auch Frederics Gedanken und Überlegungen dazu waren sehr gut und passend.
 
Gestern Abend konnte ich endlich deinen neuen Teil genießen. Die Tage davor durfte ich wegen einer Augensache nämlich nicht lesen.

Caspar ist also wieder da und für Frederic scheint er sehr wichtig zu sein. Mit Hunden und deren Ausbildung kennst du dich wohl sehr gut aus. Ich habe von diesen Tieren nur sehr wenig Ahnung. Dieses Kapitel hat mich aber an einen sehr interessanten Bericht über Blindenhunde und der Ausbildung erinnert, den ich mal im Fernsehen gesehen habe.

Die Auswirkungen des Traumes auf Frederic hast du wieder sehr überzeugend dargestellt. Die Gefühle, die in ihm deshalb hochkommen, und seine Gedanken darüber sind wirklich sehr erschreckend. Aber seinen Traum von der Liebe hat er noch nicht aufgegeben. Sash Worte, dass Frederic die Liebe vielleicht Tatsächlich findet, weil er noch daran glaubt, haben mir sehr gut gefallen.

Was sich da zwischen Frederic und Sash tut wird immer interessanter. Ich bin schon gespannt, wie sich das weiter entwickeln wird.
 
Guten Abend zusammen


Erstmal an alle:
Ja, ich habe einen Hund;)
Und ja mein Hund ist mein Leben.
Ich habe einen Berger des Pyrénées (kennt hier wahrscheinlich sowieso niemand) und man kann sagen er hat schon so einiges erlebt und hat ein kaputtes Bein.
Und da er eben etwas gestört ist, bzw. sehr große Probleme am Anfang mit fremden Menschen hatte, hab ich mich sehr genau informiert. Was dazu geführt hat, das sich jetzt über 40 Hundebücher bei mir tummeln und wir Clickertraining machen (Ausschließlich auf positiver Bestärkung).
Also daher mein Anfall über die Ausbildungsmethoden, ich hab euch ja noch verschont;)

Zu diesem Kapitel.
Was soll ich sagen, Sash macht irgendwie was er will und dann kommt halt so was bei raus *g*

@Tiara
jau Stress mit einem Freund, irgendwie alles total chaotisch
Schön das du dir Silvia jetzt besser vorstellen kannst, da hab ich echt gekämpft und das blöde Kapitel zigmal umgeschrieben.
Und auch dass dir die Dialoge gefallen freut mich sehr, an denen saß ich auch ne Weile und es ist dann umso schöner, zu lesen, dass sich die Arbeit auch gelohnt hat.
Und danke für deine Sig Grüße, ich hab mich total gefreut!

@Son-Sonna
*g* also so ne Dogge *träum* würde mich ja auch reizen
Ja also irgendwie bleibt Frederic auch einfach nichts erspart und ich hab das Gefühl es wird nur schlimmer und schlimmer.
Ich freu mich echt total das du mitliest und hoffe das dir das nächste Kap. Auch gefällt!

@Westlights13
hm, zu der Einstellung kommt der gute Frederic auch noch irgendwann, aber es soll ja auch ein Prozess in der Geschichte sichtbar werden;)
Aber du hast natürlich recht, man sollte jeden Tag nutzen, nur gelingt mir das irgendwie nicht so oft.
Ja die Hunde sind im Zwinger und bleiben da auch. Zumindest hab ich bis jetzt noch nichts anderes geplant.
Hey mein Hund ist kniehoch;) ein Winzling, zumindest für mich, ich wollte immer einen Großen *lol*. Aber du hast natürlich recht, so ein Hund am Bett, oder im Bett *pfeif* ist wunderbar.

@Laila86
sie mag ihn!!! SIE MAG IHN!!!
*sichwiederberuhigt*
Hm, okay, ich versuch aber eigentlich schon real zu bleiben, also soweit das natürlich geht. Im Prinzip sind die Hunde ja real, aber nicht als Elitehunde *g*
Ich liebe sie auch und ich wollte schon immer mal irgendwie diese Tiere mehr in meine Geschichten einbinden und es macht auch total viel Spaß über sie zu schreiben.
Auf den Traum werde ich noch genauer eingehen. Der Hauptgedanke ging von einem Traum aus, den ich mal hatte, aber das The Rasmus ja auch so eine Liedzeile haben war mir gar nicht bewusst. Zumindest hab ich es nicht verknüpft, ich hör voll oft The Rasmus wenn ich schreib.
Bitte, bitte, macht mir doch Spaß.



@amyschn
wo warst du denn?
Das ist bei mir normal. Wenn ich aufgeregt bin geht bei mir nichts mehr. Ein Tee beruhigt, aber was Essen… das ging da echt nicht…

*lol* was für eine erschreckende Vorstellung.

*g* wie gesagt ich hab einen Hund und ich hab so ziemlich alles verschlungen was es über Hundeerziehung gibt, auf positivem Wege.
Schön das dir das Kapitel so gut gefallen hat! Da schreibt man doch gleich viel motivierter weiter!

@Yuuki
ist das mit der Augensache denn jetzt okay? Ich hoffe es!
Ja, Caspar hat schon eine große Bedeutung für Frederic, wobei ich mich dabei natürlich sehr an mir selbst orientiere *g*
Im TV kam ein guter Film über Alpträume, das war sehr inspirierend.
Und vielleicht hofft Frederic genau wegen diesem Traum ja noch auf so etwas wie Glück, na mal sehen was draus wird *pfeif*
Ich bin auch gespannt… schreiberisch bin ich ja schon viel weiter und stehe grade an einem Wendepunkt, na mal sehen;) muss es ausclustern *g*





Kapitel 8

Frederic hatte sich dazu aufraffen können in die letzten zwei Mathematikstunden zu gehen und saß nun mehr als zufrieden inmitten seines Kräuterbeetes und buddelte begeistert in dem angenehm kühlen Erdreich.
Hinter ihm hatte es sich Silvia auf einem kleinen Holzhocker bequem gemacht und sich an den großen Tisch hinter ihr angelehnt. Dieser war voll gestellt mit allen möglichen Pflanzen, Erde und Werkzeug. Fred bekam jedes Mal einen Anfall, wenn er Frederics Chaos sah, aber er selber hatte durchaus eine Ordnung in dem Ganzen.
Seine Cousine hatte einen kleinen Zeichenblock auf den Knien und der angekaute Bleistift wanderte flink über das weiße Papier. Das war etwas, was sie wirklich konnte, zeichnen.
Frederic bekam wurde es nur immer wieder zuviel, wenn er das Zeichenobjekt darstellen sollte und so hatte er ihr vorsichtshalber den Rücken zugedreht.
Er hatte eine kleine Ecke in dem riesigen Garten zur Verfügung. Um ihn herum waren zig Beete mit Blumen, Tomaten, Gurken, Salaten, Karotten, Zwiebeln, Bohnen und den verschiedensten Beeren. Die Beete waren mit runden, hellen Steinen umrandet und überall zogen sich kleine gekieste Wege durch die beständige Pflanzenwelt, die es einem ermöglichten überall hinzukommen. Ganz am Ende des riesigen Gartens befand sich ein großer Geräteschuppen, in dem einfach alles vorhanden war, was ein Gärtner brauchen konnte.
Das ganze Areal wurde von einer alten, hüfthohen Mauer umzogen, in der in regelmäßigen Abständen, alte verschnörkelte Törchen eingelassen waren.
„Na, jedenfalls haben sie sich jetzt wieder vertragen und wollen mich so schnell wie möglich besuchen kommen. Ich glaube, sie haben ein richtig schlechtes Gewissen bekommen.“
Auch wenn Frederic seine Cousine nicht sah, so wusste er doch mit unumstößlicher Sicherheit, dass sie im Moment zufrieden vor sich hingrinste.
„Dass es dir nichts ausmacht in dem Dreck zu sitzen, werde ich wohl auch nie verstehen.“
Sie ließ ein verständnisloses Schnauben hören.
Auf das sommersprossige Gesicht des jungen Mannes schlich sich ein amüsiertes Lächeln. Das war tatsächlich ein Punkt, bei dem sie keinen Nenner fanden. Er liebte Momente wie diese, in denen er in seiner alten Jeans und einem alten Shirt mitten in seinem Beet saß und seine Hände in der schwarzen Erde vergraben konnte.
Er angelte nach dem frischen Zitronemelissepflänzchen, betete es behutsam in das gegrabene Erdloch und klopfte die Erde um es herum fest.
„Ist doch schön, wenn sie sich wieder vertragen haben und das mit dem Dreck, kommt deinem Schminken gleich. Das werde ich auch nie verstehen.“
Silvia ließ ein belustigtes Lachen hören, während sich Frederic eine der störenden, braunen Haarsträhnen aus dem Gesicht zu wischen versuchte. Ein gar nicht mal so leichtes Unterfangen, bedachte man seine erdigen Hände.
„Du hast ja recht, na, jedenfalls ist jetzt wieder alles in Ordnung.“
Frederic hatte es natürlich nicht geschafft und fragte sich seufzend, wie die Erde auf seiner Stirn wohl aussehen musste, als er durch die Worte seiner Cousine schlagartig wieder an die letzte Nacht erinnert wurde.
Nichts war in Ordnung, rein gar nichts…
Hilflos gruben seine Hände die nächste Mulde für die Kamillenpflänzchen. Seine Finger krampften sich um die schwarze Erde, während er versuchte wieder ruhig zu werden.
Mattes hatte ihm die Übung so oft gezeigt. Er musste sich nur auf den Vorgang konzentrieren.
Weiche Erde zwischen seinen Händen, dunkles Erdreich, ein Regenwurm, der seinen Weg kreuzte, ein perfekt tiefes Loch, die wohlriechende Pflanze, inhalieren, vorsichtiges hineinsetzen, das Loch mit Erde füllen und andrücken.
Er atmete tief ein und aus und spürte wie sich sein Körper begann zu entspannen.
Es funktionierte!
„Hab ich dir doch gleich gesagt.“ Seine Stimme klang gepresst, aber Silvia achtete schon gar nicht mehr auf ihn, sondern hatte wie er den Kopf in die Richtung des Haupttores gewandt, aus der lautes Stimmengewirr ertönte.
Und er war hier wegen der Ruhe hingekommen…
Überrascht sah er Fred an, der mit einer ganzen Schar der Straßenkids in die Gartenfläche marschiert kam.
Entnervt brummte er auf. Musste das jetzt sein?
Stirnrunzelnd wurde er von einem blonden Lockenkopf bedacht, der sich amüsiert auf ihn zu bewegte. Fred hob grüßend die Hand und schlurfte in seinen alten Gummistiefeln und dem typischen Dreitagebart an ihm vorbei.
„Wir sind gleich wieder weg, wir brauchen nur was von den Geräten, die ich hinten im Schuppen habe.“
Frederic registrierte wie einige der jungen Männer Silvia anschauten und schüttelte innerlich nur den Kopf. Sie reizte es auch immer wieder aus. Die junge Frau hatte sich auf dem Hocker etwas zurückgelehnt, die Beine lässig überschlagen, an denen sich ein hellblauer Rock schmiegte und ein bestechendes Lächeln im Gesicht.
„Was genau machst du hier, Kleiner?“
Überrascht sah Frederic in Sashs Gesicht. Dieser war neben ihm in die Hocke gegangen und ließ den Blick interessiert über die Pflanzen schweifen.
„Anpflanzen.“ Zu mehr war er gerade nicht in der Lage. Ihr gestriges Gespräch stimmte ihn immer noch nachdenklich, allerdings schien Sash es ihm nicht übel genommen zu haben.
„Aha…“ Die blauen Augen blitzten belustigt auf. „Du hast da was.“
Zärtlich wurde ihm die missglückte Erdaktion von der Stirn gestrichen. Dass Frederic dabei nicht nur ziemlich rot wurde, sondern sein Herz schon wieder wie verrückt zu schlagen begann, machte ihn vollends unsicher.
Sein Gegenüber erhob sich mit einer geschmeidigen Bewegung und schloss sich kommentarlos den anderen an.
Etwas verdattert und immer noch leicht rötlich im Gesicht blieb Frederic regungslos sitzen. Die Berührung war so angenehm gewesen, so federleicht und wunderbar kühl…
„Frederic?“
Vielleicht war es ja einfach an der Zeit seine Bedenken über Bord zu werfen? Vielleicht sollte er wirklich einmal etwas ändern…
„Frederic? Jemand zu Hause?!“
Der unverkennbare Nachdruck in Silvias Stimme holte ihn zurück.
„Entschuldige.“ Als würde es etwas helfen, schüttelte er den Kopf, mehr Klarheit erreichte er dadurch aber auch nicht.
Ehe seine Cousine irgendeinen sinnvollen Kommentar zu der Situation machen konnte, wurde er erneut gerufen. Fragend sah er in Freds Richtung, der ihn heranwinkte.
Frederic erhob sich, säuberte die Hände notdürftig an seiner ausgewaschenen Hose und ging dann auf die Gruppe zu.
„Kannst du einem der jungen Herren hier unsere Kirschbäume zeigen? Ich denke, in ihrer Mittagspause würden sie sich bestimmt über ein paar reife Kirschen freuen.“
Fred wäre nicht Fred gewesen, hätte er diesen Vorschlag nicht gemacht. Der Gärtner mit dem schütteren Haar hatte einfach ein zu gutes Herz und freute sich immer wieder, wenn er jemandem eine Freude machen konnte. Und so nickte Frederic nur und sah sich dann nach einem Freiwilligen um. Ein flüchtiges Grinsen huschte über sein blasses Gesicht, als er Sashs Blick einfing und ihm dieser mit einem leisen Knurren folgte.
„Warte kurz!“ Frederic eilte schnell in den Schuppen, schnappte sich zwei Körbe und führte Sash dann an dem Schuppen vorbei durch eines der kleinen Törchen in einen riesigen Obstgarten. Hinter ihm stieß Sash anerkennend die Luft zwischen den Zähnen aus.
„Nicht schlecht.“ Frederic lächelte leicht.
Auf einer riesigen Wiese erstreckte sich vor ihnen die verschiedensten Obstbäume.
Das Internat hatte es sich schon sehr lange zur Tradition gemacht, sich so gut es ging selbst zu versorgen und so diente ein Teil des großen Geländes als Plantage. Natürlich war Fred auch nicht der einzige Gärtner, aber er hatte sozusagen die Übersicht über alles und war täglich hier.
Gemeinsam schlenderten sie einen kleinen Weg entlang.
„Darf ich dich was fragen?“ Klares Blau richtete sich auf ihn, musterte ihn prüfend, die Schultern rückten gleichgültig etwas nach oben, während die rechte Hand ein Zigarettenpäckchen aus der Hosentasche fischte, kurz inne hielt und es dann wieder einsteckte.
„Frag.“ Sashs Stimme hatte wie immer etwas melodisches an sich und der dunkle Ton schaffte auf eine verwirrende Weise das Gefühl von Vertrauen in Frederics Gedankenbahnen und so dachte er nicht mehr großartig nach, sondern stellte ihm endlich die Frage, die ihm schon so lange auf der Zunge lag.
„Warum bist du damals nicht auch durchgedreht, wie die anderen Menschen?“
Irritiert wurde eine blonde Augenbraue nach oben gezogen.
„Wieso willst du das wissen?“ Er klang fast schon misstrauisch, war auf der Hut. Verständnislos spürte Frederic, wie sich um Sash die Kälte förmlich zu scharen schien, als wollte er sich damit schützen…
Nicht schon wieder…
„Es, es interessiert mich.“ Abrupt blieb der Ältere stehen und sah ihm direkt in die Augen. „Gegenfrage, wieso bist du nicht durchgedreht?“ Etwas verwirrt über diesen unerwarteten Gegenangriff starrte Frederic ihn an, doch dann machte sich leichte Wut über den anderen breit und trotzig erwiderte er.
„Ich hab dich zuerst gefragt.“ Auf den harten Zügen erschien die Andeutung eines Lächelns.
„Kontrolle…“
„Kontrolle?“
Das Blau verdrehte sich gereizt.
„Ja, Kontrolle! Selbstbeherrschung, nenn es wie du willst. Wenn du dich selbst absolut kontrollieren kannst, wenn du deine Gefühle kontrollieren kannst, dann ist das eigentlich kein Problem mehr.“ Frederic seufzte verzweifelt auf. Kontrolle. Wenn es das war, was ihn retten konnte, dann konnte er das wohl gleich vergessen.
„Was soll denn jetzt dieser Blick?“ Sash bedachte ihn seinerseits mit einem merkwürdigen Blick und Frederic zwang ein Lächeln auf sein Gesicht.
„Das, das werde ich wohl nie können…“
„Aha und wieso nicht? Wenn du mit der Einstellung dran gehst, klappt es sicherlich nicht, da gebe ich dir recht.“ Beschwichtigend schüttelte der Angesprochene den Kopf.
„Nein, ich mein das ernst. Ich kann unmöglich die vollständige Kontrolle bekommen. Das geht bei mir nicht. Ich, ich bin, meine Mutter war eine Empathin.“
Überrascht sah Sash auf.
„Empathin?“ Ihre Blicke trafen sich und er las den Unglauben in den blauen Augen.
„Hm, ich bin sozusagen ein „Mischling“, so nennen das hier einige… Und da ich das alles eben nicht kontrollieren kann, so wie es richtige Empathen können, werde ich dann wohl auch nie über die nötige Selbstkontrolle verfügen, die du meinst.“
Der blonde junge Mann kratzte sich nachdenklich am Kopf.
„Aber warum willst du das dann wissen? Empathen sind doch gegen solche Ausbrüche immun.“ Frederic schüttelte energisch den Kopf. Wieso glaubten eigentlich alle immer, dass es so leicht wäre ein Empath zu sein?
„Wir, wir spüren was bei so einem Ausbruch geschieht, wir empfinden diese Wut und den Hass und das schmerzt, das tut weh, wir geraten eigentlich erst gar nicht in Versuchung, weil es uns abstößt. Aber es gibt auch den Fall, dass es bei einem großen Ausbruch dazu kommen kann, dass man gerade als Empath die Schwingungen derartig auffängt und deshalb erst recht, oder besonders schlimm durchdreht. Das, das ist meine Angst.“
Sash setzte sich wieder in Bewegung, hatte die Stirn aber nachdenklich in Falten gelegt.
Frederic sah ihn zögerlich an. Er verstand sich langsam selbst nicht mehr. Nicht einmal mit Mattes sprach er so offen über diese eine bestimmte Angst, die sein Leben beherrschte.
Wieso machte es ihm bei Sash nichts aus darüber zu reden?
„Als du mich gerettet hast, da warst du so unglaublich… kalt… alles um uns herum war voller Wut, voller Emotionen, das reinste Chaos und dazwischen warst du wie eine Mauer, die mich davor gerettet hat verrückt zu werden. Ich weiß einfach nicht, was mit mir passiert wäre, hättest du mich nicht gerettet.“ Ein verwundertes Kopfschütteln war die Reaktion.
„Normalerweise ist es umgekehrt….“ Das jetzige Grinsen, das Sashs Gesicht schmückte war irgendwie… ehrlich und offen.
„Aber umso besser…“ Frederics fragender Gesichtsausdruck wurde einfach ignoriert.
„Müssen wir da hoch?“ Sein Begleiter betrachtete die hölzernen, langen Leitern und Frederic nickte bestätigend.
„Na, dann mal ans Werk.“ Sash erklomm die Leiter, als wäre sie eine normale Treppe und schwang sich geschickt auf einen dicken Ast.
Eindeutig etwas vorsichtiger folgte Frederic, hängte seinen Korb in die dafür vorhergesehene Schlaufe und begann die Kirschen in seinem Umfeld zu pflücken.
Keiner von ihnen sagte etwas, jeder pflückte die reifen, roten Kirschen und doch war es kein unangenehmes Schweigen. Es war ruhig und entspannt und Frederic fühlte sich zu seinem eigenen Erstaunen wohl dabei. Er empfing keine wirren Gedanken, kein Chaos oder ähnliches. Nur selbstsichere Kühle.
Außer Mattes kannte er keinen Menschen, in dessen Gegenwart er so locker war.
Sie arbeiteten eine ganze Weile und irgendwann richtete Frederic den Blick doch auf die Gestalt über ihm. Etwas empört schnaubte er auf, als er einen zufriedenen Sash betrachtete, der genüsslich die Kirschen verspeiste.
„Du sollst sie pflücken und nicht essen!“ Kurz wurde er gemustert, dann baumelte vor seinem Gesicht ein Pärchen der roten Frucht.
„Na, wenn wir sie schon pflücken, werden wir wohl auch ein paar selber essen dürfen.“ Womit er ja auch irgendwie recht hatte…
Seufzend nahm Frederic die Kirschen an. Sash lehnte sich mit geschlossenen Augen an den breiten Stamm hinter sich.
„Ich glaube, du denkst über viel zu vieles nach. Wann genießt du denn einfach mal den Augenblick?“ Nachdenklich haschte der Angesprochene nach einem Ast.
„Dazu muss ich alleine sein und das bin ich so gut wie nie. In der Gegenwart von anderen Leuten kann ich mich nicht entspannen. Sie stören, ihre Gefühle… da ist keine Ruhe.“
Einer der Kerne wurde geschickt in Richtung des gegenüberliegenden Baumes gespuckt, während Sash nach neuem Genuss in seinen Korb tastete.
„Dann solltest du vielleicht einmal lernen dich davor zu schützen. Wie willst du denn jemals draußen überleben?“
Verwundert sah der Angesprochene auf.
„Oder willst du ewig hier bleiben?“ Diese unglaublich faszinierenden Augen schlossen sich einen Spalt breit und fixierten sich auf ihn.
„Nein. Natürlich nicht. Aber, aber ich kann es nicht kontrollieren…“
Schnaubend setzte sich Sash auf.
„Wenn du es nicht ausprobierst weißt du auch nicht ob es klappt!“
Ein herausforderndes Blitzen sah ihn an.
„Was meinst du? Wie hoch sind wir hier?“
„Was hat das denn damit zu tun?“ Verwirrt versuchte Frederic die Höhe abzuschätzen.
„Wie hoch!“ Was sollte das? Frederic verstand nicht, was in dem anderen vorging und vielleicht war es auch das, was ihn so sehr verwirrte. Er war es nicht gewöhnt, es nicht zu verstehen. Andere Menschen waren für ihn ein offenes Buch.
Aber er…
Nicht…
„Vielleicht drei-vier Meter.“ Er erntete ein zufriedenes Nicken.
„Was meinst du passiert, wenn man von hier runter springt?“ Entgeistert begegnete er dem vergnügten Blick von Sash.
„Wahrscheinlich bricht man sich irgendwas, im schlimmsten Fall das Genick, oder man ist querschnittsgelähmt.
So ganz verstand er nicht, warum Sash ihn zuerst verdutzt ansah und dann tatsächlich lachen musste.
„Was ist daran so lustig?“
„Hast du es schon mal ausprobiert?“ Das Funkeln in den blauen Augen gefiel ihm gar nicht.
„Nein, natürlich nicht.“ Erschrocken sah er zu, wie sich Sash auf seinem Ast und einen prüfenden Blick in die Tiefe warf.
„Bist du irre, setz dich wieder hin!“
„Das sind höchstens drei Meter und da unten ist Gras, das bringt niemanden um.“ Frederic warf einen beunruhigten Blick auf den Boden. Zwar waren auf dem „Flugweg“ keine Äste im Weg, aber dennoch war es nicht ganz ungefährlich.
„Aber…“ Entsetzt schrie er auf, als sich Sash einfach fallen ließ.
Frederic verfolgte leicht fassungslos wie der junge Mann mit einer katzenhaften Bewegung landete und sich augenblicklich geschickt abrollte, um so dem Aufprall seine Wucht zu nehmen.
Das war doch total verrückt.
Sash blieb in dem hohen Gras liegen und sah grinsend zu ihm in den Baumwipfel.
„Alles noch dran!“
„Du, du bist ja total durchgeknallt.“ Immer noch konnte er nicht anders, als nach unten zu starren. Das war trotzdem tief!
Sash pustete sich eine der Haarsträhnen aus dem Gesicht, während sein Blick wieder etwas ernster wurde.
„Vielleicht muss man das heutzutage sein, um am Leben zu bleiben.“


[Ende Kapitel 8]
 
Da hat er recht.
Ich bin auch erstaunt das er so frei mit Sash über sich und seine Gedanken redet.
Im wird diese kurze Erholung mit im gut tun.
Und vielleicht lernt er von im sich besser zu kontrollieren und zu schützen.
 
Öhm, ich war mit meinen Eltern in Bayern (und vorher 2 Wochen mit Tiara in Schweden, wobei mir der Urlaub eindeutig besser gefallen hat), das war ganz nett, abgesehen von meiner Schwester, mit der ich in nem Zimmer war, und die dann abends, als ich gerade zu lesen angefangen hatte, gemeint hat, ich sollt in 5 Minuten das Buch zu machen, weil sie dann das Licht aus machen würd. Na ja, das war mir logischerweise weniger recht, aber dass sie schon vorher ständig eingeschlafen is, hat das dann doch ein wenig hinausgezögert. (Das Schlimmste am ganzen Urlaub war aber eindeutig, dass meine Schwester jeden zweiten Abend fernsehen wollte - und dann auch noch irgendwelchen Stuss à la Big Brother/Seifenopern o.ä.)

Aber wenigstens ist es vorbei. ^^

Ich kann dich ganz ehrlich beruhigen (und mich auch): Ich bin nicht dein Deutschlehrer, wirklich!

Das Kapitel hat mir wieder (irgendwie wiederhol ich mich ja .. tut mir ehrlich Leid! Ich weiß eben nur nicht, was ich schreiben soll, wenn mir der Teil gefallen hat, außer dass mir der Teil gefallen hat ._.) sehr gut gefallen. ^^ Frederics Gefühle hast du wieder sehr schön beschrieben, auch diesen netten kleinen Gegensatz zwischen Silvia, die weniger gern in der Erde buddelt, sondern lieber auf ihrem Holzhocker sitzt, und Frederic, der ebendies als entspannend empfindet. ^^"
War es eigentlich Absicht, dass der Gärtner (fast) wie Frederic hieß? (Nicht, dass es mich stören würd, wollt's nur wissen)
Das Baumgespräch mit Sash fand ich auch wieder gelungen, tut Frederic sicher auch gut, so offen mit jemandem über seine Innenwelt reden zu können, auch wenn ihn eben Sashs Reaktionen trotzdem bisschen beunruhigen bzw. im Umkehrschluss faszinieren, da er's eben auch nicht wirklich gewohnt ist, jemanden so zu denken/handeln zu erleben ..
Ach, übrigens danke für den Gruß in der Sig. ^^
 
Hi
Mal wieder ein super Kap.!

Frederic sitzt mit dreckverschmierten Klamotten in seinem Beet und ist am rumwerkeln. *g* Da fühlt er sich bestimmt sehr wohl. Und was passiert dann, wenn er wieder mal seine Ruhe hat? Genau, er wird gestört! Was muss dieser blöde Gärter aber auch gerade jetzt kommen??? *den Gärtner verkloppen geht* *gg*
Na, aber ein Gutes hatte es ja. Da er Frederic und Sash zum Kirschenpflücken geschickt hat, konnten sich die Beiden mal in Ruhe "unterhalten".
Das mit der (Selbst-)Kontrolle um "draußen" zu überleben, fand ich interessant. Und das Frederic ihm dabei erzählt hat, das er zur Hälfte ein Emphat ist, war überraschend.
Und die Zeit, die sie auf dem Baum gesessen haben, war für Frederic wohl richtig entspannend. Mal keine Gefühle und das alles, von dem ihm der Kopf brummt.
Aber Sash Entgegnung auf Frederics "Entschuldigung": "Hast du es denn überhaupt schon mal versucht?!" war genial. Und da muss ich Sash Recht geben. Woher will Frederic wissen, das er nicht die Kontrolle behalten kann, wenn er es nicht versucht? Und das "Beispiel" von Sahs, vom Baum zu springen, passte richtig. *g*

Bin schon richtig gespannt auf das nächste Kap.

by: Son-Sonna
 
HI,

du hast weiter geschrieben, wie schön.
Das war wieder ein klasse teil. Das ist dir wie immer gut gelungen.
Gartenarbeit? Mein ding ist das zwar nicht, aber was solls?
Es soll ja die nerven beruhigen.
Ich fand das gespräch zwischen Sahs und Frederic sehr interessant. Das Frederic mit ihm über seine Angst sprich und so weiter.
Du hast das wieder sehr gut rüber gebracht.
Was ich aber so süß fand, als Sahs den dreck weggewischt hat. Süß.
Wirklich echt gut. Ich brauchte heute noch so etwas zum lesen.

Bye deine Laila
 
Sodelle der nächste Teil
Hat wieder etwas gedauert, aber es dauert eben, wenn erst ich korrigiere und dann noch Hilda. Aber immerhin bin ich auf dem PC mit der Geschichte schon ziemlich weit (Kapitel 28) und so wird es trotz beginnender Schule nächste Woche *heul* zumindest nicht übermäßig lange mit einem neuen Teil dauern.

So und jetzt viel Spaß beim Lesen

@Hilda
danke fürs betalesen!!!!!

@Westlights13
Seelenverwandtschaft oder so was in der Art;) Frederic vertraut ihm einfach, weil er auf seine Gefühle hört.
*ggg* du durchschaust mich ja schon wieder. Frederic wird noch an sich wachsen, aber wie verrate ich nicht.
Danke für deinen Kommi

@Tiara
danke fürs korrigieren!
GELESEN natürlich! Na okay nicht alle, so Bachblütensachen hab ich mir mal gekauft aber nicht gelesen, aber den Rest schon.
Ja das er springt hat echt gepasst, ich musste grinsen, als ich das geschrieben habe *g*
Und Frederic wird sich im Laufe der Geschichte auch noch etwas verändern, was seine Gabe etc. angeht. Ich muss ja irgendwo einen sinnvollen Prozess einbauen *seufz*.
Nachdenken tut er darüber garantiert und vielleicht ändert sich ja auch was;)
Das mit der Ruhe bezieht sich auf die Anderen, ich hab ja geschrieben, das Sashs Ausstrahlung ihn nicht stört, ganz im Gegenteil er fühlt sich ja wohl bei ihm.
*ggg* ich tu mich etwas schwer mit viel Handlung, aber solange es nicht stört bin ich ja beruhigt!
Vielen dank für deinen wunderbar langen Kommi!!!

@amyschn
*g* Geschwister sind manchmal die Pest, aber was wäre man ohne sie;)
Eine Erzieherin hat mir auch neulich von Schweden vorgescheschwärmt, ich werde ja gleich neidisch.

Na da bin ich aber zutiefst beruhigt;)

Freut mich, dass dir das Kapitel gefallen hat und auch das der Gegensatz zwischen Frederic und Silvia aufgefallen ist.
Das mit dem Gärtner war gar keine Absicht, da hast du mich jetzt erst drauf aufmerksam gemacht, aber es ist schon komisch.
Für Frederic ist Sash vielleicht gerade weil er etwas anders ist, auch ein Ansprechpartner und es tut ihm auf jeden Fall gut darüber zu reden und es wird sich auch etwas in seinem Leben durch die Gespräche mit Sash verändern.
Auch dir vielen Dank für den Kommi

@Son-Sonna
*lol* er ist halt ein kleiner Dreckspatz.
Das Frederic Halbempath ist, hab ich auch schon früher erwähnt, gerade deshalb ist es für ihn ja teilweise schwer, diese Ausbrüche auszuhalten etc. Weil er die Gefühle der Menschen fühlt! Und eben deshalb dann die Sache mit der Selbstkontrolle. In dieser Hinsicht sind Sash und Frederic ziemlich gegenteilig.
*g* schön das dir die Baumszene gefallen hat. Wie gesagt eine absolut spontane Entwicklung des Kapitels.
Auch dir ganz lieben dank für den Kommi!

@Laila86
*g* als Kind hab ich alles was mit Pflanzen zu tun hatte geliebt, heute nicht mehr so, aber ich liebe es trotzdem draußen in der Natur zu sein. Zur Gartenarbeit wurde ich von meiner Mutter inspiriert;) die hat einen Schrebergarten und werkelt da den ganzen Tag drin rum.
Schön das dir das Gespräch gefallen hat und ja, die Szenen mit dem Dreck musste sein;) Ohne Kitsch komm ich einfach nicht aus.
Vielen dank für deinen Kommi!





Kapitel 9

Die letzten Strahlen der untergehenden Sonne beleuchteten auf sanfte Art und Weise den gemütlichen Aufenthaltsraum des Internates.
Frederic hatte sich von Silvia breitschlagen lassen und saß jetzt inmitten einer gut gelaunten Runde in einer Ecke des großen Raumes. Auch hier waren die weitläufigen Fenster mit grünen Vorhängen gesäumt, was eine Wohnzimmeratmosphäre entstehen ließ, an der die vielen Sofas, Sessel und Tischchen nicht ganz unbeteiligt waren.
Er saß eingequetscht zwischen Nick und Samantha, irgendeiner Freundin von seiner Cousine, auf einer Couch und fühlte sich alles andere als wohl.
Das Knarren der alten Bodendielen ließ ihn aufblicken. Tobias kam von der Kaffeeautomatenaktion zurück und balancierte die heißen Getränke in nette braune Plastikbecher gefüllt, auf einem Tablett.
Dankend lächelte Frederic ihm zu, als ihm die heiße Schokolade gereicht wurde. Eigentlich mochte er nichts, was diese Automaten zu bieten hatten, aber alles war besser, als die braune Brühe, die sich Kaffee nannte.
Mühselig wandte er sich wieder dem Gespräch zu. Es ging um irgendwelche Mitschüler, mit denen er ohnehin nichts anfangen konnte und so begann er interessiert die Gesichter der anderen zu betrachten.
Nick hing nahezu fasziniert an Silvias Lippen, was wohl weniger am Thema, als an seiner momentanen Gefühlslage lag. Seine Cousine ihrerseits hatte es sich auf dem gegenüberliegenden Sofa bequem gemacht und hatte es mal wieder erfolgreich geschafft, sich in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stellen. Ihre Augen hatten dieses gewisse Schimmern und ab und zu warf sie Philip einen intensiven Blick zu.
Anscheinend hatte sie Philip auserkoren und diesem schien das durchaus zu gefallen.
Der Blick erinnerte ihn an etwas…
Sash hatte eine ähnliche Ausstrahlung, wenn er ihn ansah. Unwillig schüttelte er Frederic über sich selbst den Kopf. Wenn er seine Zeit jetzt auch noch damit verbrachte, über diesen jungen Mann nachzudenken, konnte ihm wohl auch niemand mehr helfen.
Vor allem da ihn die heutige Aktion doch zugegebener Maßen nachdenklich gestimmt hatte. Irgendwo hatte er ja recht gehabt, oder?
Abwesend griff er nach seiner Schokolade, nippte kurz an dem süßlichen Getränk und verzog die Mundwinkel. Er wusste doch, warum er dem hier einen Tee vorzog.
Wann hatte er es einmal gewagt zu „springen“, einfach mal etwas Verrücktes zu machen, oder sich seiner eigenen Angst zu stellen?
Immer war Mattes für ihn da gewesen, hatte ihn beschützt, getröstet…
Konnte er überhaupt auf eigenen Beinen stehen?
Konnte er in der Welt außerhalb der Mauern des Internats überhaupt überleben?
Ein tiefes, deprimiertes Seufzen verließ unbewusst seine Lippen, worauf hin einige der Leute ihn etwas irritiert betrachteten.
„An wen denkst du denn so sehnsüchtig?“ Silvia hatte sich belustigt zu ihm hinüber gebeugt und hatte offensichtlich noch Spaß daran, in seine etwas verwirrten Augen zu blicken.
„Ich glaube, ich weiß es…“
Seine etwas überforderten Gedanken vollbrachten einen harschen Wechsel in Richtung Wut, als er den nächsten Satz bereits kommen sah.
„An deinen Sash?“ Die Neugierde der anderen traf ihn nicht nur mit Blicken, sondern mit einer ganzen Flut an Gefühlen, denen er sich nicht entziehen konnte.
Verdammt, wieso konnte er seine Fähigkeit denn auch nicht kontrollieren?
Er wollte nur noch weg, das wurde ihm zuviel. Der Raum war plötzlich eng und stickig, die grünen Farben drückten mit den anschwellenden Gefühlen unangenehm auf seine Gedanken.
Oh, wie er es hasste…
Seine eigene Hilflosigkeit, seine eigene Ohnmacht.
Mit einem Ruck setzte er den Kakaobecher auf dem Tisch ab, ignorierte es, dass die immer noch dampfende Flüssigkeit sich teilweise auf demselbigen verteilte und richtete sich auf.
Irgendwo musste er doch einmal damit anfangen etwas zu verändern, oder?
„Ich denke, das ist meine Angelegenheit.“ Bewusst suchte er Silvias Blick, dann tat er endlich das, was er ohnehin schon die ganze Zeit tun wollte.
Flucht
Mit festen Schritten durchquerte Frederic den Raum, spürte die Blicke in seinem Rücken, die ihn schneller ausgreifen ließen. Er atmete erleichtert auf, als er den Gang erreichte und nahm sich für den Abend vor allem eines vor.
Seine Ruhe zu verteidigen und seine Bedürfnisse einmal in den Vordergrund zu stellen.
War das denn zuviel verlangt?
„Frederic, warte!“ Um Selbstbeherrschung ringend schloss er kurz die Augen, suchte nach der inneren Ruhe, die ihm heute Mittag so gut gedient hatte.
Das Klacken von Sivlias Schuhen bohrte sich unangenehm in sein Bewusstsein, genauso wie ihre durcheinander geratenen Gedanken.
Frederic drehte sich behutsam um, versuchte in jeder seiner Bewegungen etwas von der Ruhe zu legen, die er brauchte. Er hatte herausgefunden, dass sich eben diese Ruhe auch auf seine Mitmenschen übertragen konnte. Nur war er viel zu selten wirklich ruhig.
Ihre Augen spiegelten nur allzu deutlich ihre Gefühle wieder.
„Es, es tut mir Leid, Frederic.“ Unstet flackerte ihr Blick. „Ich wollte dich damit nicht verletzen.“ Etwas hilflos vergrub Frederic die Hände in den Hosentaschen. So hatte er seine Cousine selten erlebt. Sie wagte es nicht ihm in die Augen zu sehen, stand mit gesenktem Kopf vor ihm, als hätte sie ihren Stolz vergessen. Er wollte das doch auch nicht.
Doch nicht wegen ihm…
„Hey, ist schon okay.“ Unsicher lächelte Frederic die junge Frau vor sich an. Er konnte ihr nun mal nicht wirklich böse sein. Das war schon immer eine Schwäche gewesen, die Silvia vor allem im Kindesalter gerne ausgetestet hatte.
Heftig schüttelte sie den Kopf, der lange Pferdeschwanz folgte dessen Bewegungen mit anmutiger Grazie.
„Nein, ist es nicht! Du, du bist immer da, wenn ich dich brauche und ich begreife nicht mal, dass dich solche Kommentare verletzen…“ Nun war er wirklich überfordert. Selten hatte er seine Cousine so voller Schuldgefühle erlebt und dann auch noch ihm gegenüber…
Grün-Graue Augen starrten ihn an, er konnte die Sorgen, die sie sich machte, viel zu intensiv spüren. Es war nicht gut, wenn sie sich Sorgen machte.
„Frederic, wenn du mal jemanden zum Reden brauchst, kannst du immer zu mir kommen, das weißt du doch, oder?“ Ihre Stimme hatte etwas eindringliches, das ihm ganz und gar nicht gefiel.
„Na sicher weiß ich das. Mach dir keine Sorgen.“ Natürlich wusste er es und natürlich kam er nicht bei jedem Problem zu ihr. Eigentlich war es prinzipiell so, dass die Leute auf ihn zukamen, entweder weil sie ein Problem hatten, oder weil sie glaubten er habe eines. Von sich aus suchte er selten Trost und Rat. Auch Mattes kam immer zu ihm, nicht umgekehrt.
Und was hatte er dann heute gemacht?
Hatte er nicht allen seinen Verhaltensweisen zum Trotz heute mit Sash über eine seiner Ängste geredet? Was war nur mit ihm los?
Was machte dieser Typ mit ihm?
„Wirklich?“ Sie schniefte leise und sah ihn aus ihren großen Augen nachdenklich an.
Hastig nickte er bestätigend.
„Natürlich, du kennst mich doch.“ Ein kleines Lächeln schlich sich auf ihre Lippen.
„Eben.“ Kurz hielt sie inne, dann fügte sie eindeutig etwas vorsichtiger hinzu:
„Du magst ihn wirklich, oder?“ Er hatte die Frage kommen sehen. Silvia wäre nicht Silvia, würde sie nicht diese Frage stellen.
Frederic konnte nicht umhin, sich gedanklich kurz auf das Thema einzulassen. Mochte er ihn?
Natürlich…
Trotzdem.
Er mochte ihn nicht einfach, Sash faszinierte ihn. Das war das Problem. Er fühlte sich zu ihm hingezogen, aber nicht unbedingt auf freundschaftliche Weise.
Er genoss die Ausstrahlung seines Retters, genoss seine Gegenwart, die Berührungen…
Er genoss es, ihn ansehen zu können, er genoss die Ruhe, die Kälte die Sash ausstrahlte.
Und diese Verrücktheit, dieses Andere, Fremde, das er nicht kannte.
Es war mehr als nur mögen…
Was dachte er da nur? Er kannte den Typen doch gar nicht! Wusste nichts von ihm außer einem Namen und doch… war diese Tatsache so belanglos.
War es nicht das Gefühl, was zählte?
Warum fühlte sich Sashs Gegenwart so richtig an?
„Oder mehr?“ Verwirrt sah er auf, erinnerte sich schlagartig daran, dass Silvia wohl auf eine Antwort gewartet hatte. Etwas zittrig fuhr er sich durch das Haar und war es nun seinerseits, der ihrem Blick auswich.
Aber wie konnte er sich über seine Gefühle richtig im Klaren werden, wenn soviel anderes seine Gedanken beherrschte? Unvermittelt fiel sein Blick auf seine bandagierte Hand.
„Frederic… ist alles okay?“ Ihre Stimme war zaghaft und besorgt, fürsorglich ergriff sie seine gesunde Hand.
„Reden wir Morgen darüber, vielleicht ist es besser, wenn du dich etwas hinlegst und schläfst. Ich bring dich hoch.“ Frederic verkniff sich das bittere Lächeln und folgte ihr kommentarlos.
Er schwankte von einem Gedanken zum nächsten. Wo war seine gewohnte Kontinuität?
Alles verloren gegangen in dem nächtlichen Chaos, das ihn auch jetzt wieder erwarten würde?
Schweigsam liefen sie den Gang entlang, bis sie die große Eingangshalle erreichten und dort den Aufzug ansteuerten. Plötzlich erhielt er einen unsanften Rippenstoß und empört suchte er den Blick von Silvia. Diese deutete nur knapp mit dem Kopf in Richtung Treppe.
Ein Glas Wasser geschickt in einer Hand balancierend wurde ihm ein zwinkerndes
„Gute Nacht“ entgegen geworfen, dann verschwand Sash in Richtung der Gästezimmer.
Chaos
Silvia bugsierte ihn in den Aufzug und schüttelte nur den Kopf.
„Du solltest dich mal selber sehen.“ Fragend hob er den Kopf und konzentrierte sich wieder auf die Realität.
„Ach komm schon, Frederic, ich kenne dich nun wirklich lang genug um zu erkennen, dass du verliebt bist.“ Frederic fuhr leicht entsetzt zusammen. Diese Worte, ausgesprochen, entfalteten auf rasante Art und Weise ihre Bedeutung und nisteten sich in seinem Bewusstsein ein.
Das war doch Unsinn, er würde sich doch nicht in so einen Typen von der Straße verlieben, das ging doch gar nicht… Sein Vater würde ja durchdrehen…
Verliebt…
„Das ist doch Unsinn…“ Fahrig schüttelte er den Kopf, er war fasziniert, nicht verliebt!
Von seiner Cousine erntete er nur ein belustigtes Aufblitzen ihrer Augen, wahrscheinlich machte es ihr auch noch Spaß ihn in so eine Situation zu bringen.

[Ende Kapitel 9]


lg wölfin
 
Hallöle
Bin mal die erste!! *freu*
Ein schöner Teil.
Wieso merken die Personen, die verliebt sind, das in den FF´s meist als letztes, während es für alles anderen so offentsichtlich ist???
Und da Silvia es ihm schon so deutlich gesagt hat, das er in Sash verliebt ist, und darauf auch schon fast selber gekommen wäre, wieso kann er das dann nicht "einfach" akzeptieren? *grübel*
Aber auch seine Gedanken über das, was Sash vorher gesagt hat, das er "da Draußen" allein nicht überleben würde, fand ich gelungen.

Freu mich schon auf den nächsten Teil!!

by: Son-Sonna
 
Hier bin ich auch wieder :). Deine letzten Kapitel haben mir beide sehr gefallen, der neuste Teil hat’s mir aber besonders angetan. Da gab's zwar nicht so viel Handlung, aber die Beschreibung von Frederics innerem Durcheinander, sein Gedanken zu Sash und dann Silvias Statement, er wäre verliebt, das war einfach alles sehr schön beschrieben. Und als I-Tüpfelchen kam dann auch noch kurz derjenige vorbei, um den Frederics Gedanken kreisen. Da musste ich wirklich grinsen. Ich denke Sash tut Frederic gut, trotzt dem inneren Chaos. Nur an den Prolog, da will ich lieber nicht dran denken.

Du bist schon bei Kapitel 28? Da wäre ich doch gerne ein kleines Mäuschen, das dir unbemerkt über die Schulter gucken könnte um schon mal zu "spicken", wie es weiter geht. Oder würde ich als Maus Schwierigkeiten mit deinem Hund bekommen, und gibt's gar irgendwo eine Katze... dann vielleicht doch lieber eine Fliege statt einer Maus, aber erschlagen werden ist auch nicht so toll... also doch lieber warten auf den nächten Teil hier im Forum ;).

ist das mit der Augensache denn jetzt okay? Ich hoffe es!
Leider noch nicht, es stehen noch mehrerer Behandlungen an. Na ja, wird schon alles gut gehen und dann hoffentlich auch so bleiben. Ich sollte mir nicht zu viele Sorgen machen.
 
HI,

wie schön, es ging weiter.
Das war wieder ein sehr schöner teil. Mir hat er echt gut gefallen.
Zumal du Sahs nur am rande erwähnt hast.
Ich fand es gut, das sich Frederic einfach mal damit auseinander gesetzt hat. Ich meine seine Gefühle zu Sahs. Du hast das sehr gut und bildhaft dargestellt.
Das ganze wirkte sehr echt.
Silvia wird mir manchmal etwas unsympathisch. Wenn ich sie grad nicht mag, änders du das wieder und sie mir wieder sympathisch.
Ach ja, so viel kitsch ist das auch wieder. Außerdem muss das auch mal sein. Sonst würde es zumindest mir keinen spaß machen.

Bye deine Laila
 
Ich kann Laila recht geben.
Ich war richtig wütend auf se als sie den doofen Kommentar im Aufenthaltsraum los lies.
Sie weiß doch das es eine Stimmung erzeugt die Frederic wider in ein Chaos stürzen.
Aber dann entschuldigt sie sich bei im. Und man merkt das es ihr wirklich leid tut.
Ich glaube ihr Problem ist es sie redet, bevor sie denkt.
Nun, und ich denke Frederic war sich schon im Klaren das er sich in Sash verliebt hat. Nur, er hat angst davor!
Erstens; ist daß wider ein Gefühl das er nicht steuern kann.
Und zweitens; er ist in einen"jungen" verliebt.

Ich mag die braune Brühe, die sich Kaffee nannte, auch nicht. *g*
 
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