Danke an alle für die Glückwünsche!

So, und nun geht es in der bekannt ruhigen Art weiter
KAPITEL 3
Eine Viertelstunde Zeit blieb noch, bis die Armada die Genesis erreichen würde. Basti hatte überlegt, ob der Antrieb abgeschaltet werden sollte, doch dann entschied er, dass jeder Meter, den sie zum anderen Ende des Schlachtfeldes weniger zurückzulegen haben würden, entscheidend würde sein können.
Fünfzehn Minuten, in denen die letzten Vorbereitungen für einen Kampf getroffen werden musste. Stationen sichern. Primärsysteme kontrollieren. Sich mental auf das Bevorstehende vorbereiten.
Die Vorbereitung fiel den anderen Brückenoffizieren offenbar nicht so einfach wie ihm, das spürte Basti, und so ließ er alle bis auf Jonathan gehen, um wenigstens zehn Minuten Zeit zu haben, um sich geistig darauf einzustellen.
Jonathan stand auf und ging hinüber zur Steuerkonsole, Basti begab sich in den hinteren Bereich der Brücke zur OPS. Beide waren leise. Sie konzentrierten sich auf ihre Instrumente. Oder versuchten es zumindest.
Der Rest der Besatzung hatte das Sichern der Stationen inzwischen abgeschlossen und saß nun teilweise stumm herum, einige unterhielten sich oder wanderten geistesabwesend durch die Korridore.
Timo ging gerade an einem Replikator vorbei und würde in Kürze den Maschinenraum erreichen. Es war sehr ruhig dort, die meisten Ingenieure hatten sich für die letzten Minuten vor dem Gefecht in ihre Quartiere zurückgezogen.
Dechent stand an einer Konsole und kontrollierte den Status des Warpkerns. Im Falle einer Flucht war es äußerst wichtig, den Warpantrieb zur Verfügung zu haben.
Stefanie stand nur einige Meter entfernt, eine Hand an einer anderen Konsole und den Blick zu Boden gesenkt. Sie schien in Gedanken versunken und musste von Dechent mehrmals darauf aufmerksam gemacht werden, ihm bei der Diagnose zu helfen.
Außer ihnen war niemand anwesend.
Eine der Öffnungen, die den Zugang zu den Jeffriesröhren ermöglichten, stand offen und soeben kletterte ein weiterer Techniker heraus. Günther hatte die Überprüfung der EPS-Relais abgeschlossen und sah nun auf die Uhr, um festzustellen, wie viel Zeit ihm noch zur Erholung blieb. Sechs Minuten.
Dann erblickte er Timo, der sich schnellen Schrittes näherte und bat, ihn allein sprechen zu dürfen. Die beiden entfernten sich ein Stück von den zwei anderen Anwesenden.
Günther nahm auf einem Stuhl Platz, wollte sich etwas ausruhen; er vermutete, die Anfrage des Crewman würde längere Zeit in Anspruch nehmen. Doch es handelte sich zu Günthers Erfreuen nicht um eine Fehlfunktion, die er in Windeseile zu reparieren hatte, sondern um die Frage, was er von dem Geschehen hielte.
Timo gab zu verstehen, dass er die ständigen Gefechte satt habe und sein Gesprächspartner nickte kurz. Eigentlich empfand sie Günther nicht als störend, eher als belastend für Stimmung und Moral, doch er meinte, dieselbe Meinung in Timos Worten vernommen zu haben.
Timo erhob seinen Arm und schaute auf die Uhr. Günther ahmte seine Bewegung unwillkürlich nach. Vier Minuten. Günther schloss die Augen und atmete tief durch. Er hörte Schritte, die sich von ihm entfernten und fühlte sich nun ungestört.
Es war absolut still, nur das leise, beruhigende Geräusch des Warpkerns. Seine Stimmung war gelockert und nichts deutete auf ein bevorstehendes Feuergefecht hin.
Noch nicht.
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So, das war mal ein kleiner Exkurs zum Rest der Crew. Man darf sich jetzt guten Gewissens Fragen, WARUM Timo Günther sowas fragt... Ich bitte sogar darum
