[Forum RPG] Invictus - Part I (Hauptthread)

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[Emma-ho - auf dem Weg nach Yardrat]

Im innern des Schiffes hörte man ein gedämpftes Fauchen und ein leichtes Rütteln war zu spüren, als die Triebwerke ihre Arbeit aufnahmen. Erst langsam hob sich der grünliche Raumschiff vom Boden, senkrecht, und fuhr die Landebeine ein. Dann gewann es immer mehr an Höhe, bis sich die Sublichttriebwerke einschalteten und das Schiff stark beschleunigten, was im innern so gut wie gar nicht zu spüren war. Auf der Brücke sah Aki wie die Wolken wichen und ein strahlend blauer Himmel ihnen allen ein Abschiedsgruß zukommen liess. Noch einmal tauchte die Sonne die Bereiche des Schiffes, die außen lagen und ein Fenster hatten, in helles Licht, ehe es allmählich immer dunkler wurde und das Blau dem glänzen ferner Sterne wich und sogar die Sonne verschwand, als die Emma-ho auf die Nachtseite der Erde flog, um von dort aus Kurs auf das leere All zu nehmen.

"Alle Systeme sehen gut aus, Überlicht ist bereit." meldete Jeff, als sie sich bereits seit ein paar Minuten von der Erde entfernten.
"Gut, Kurs liegt an. Eintauchen in Hyperraum...jetzt." Aki drückte eine Taste. Eine Bestätigung erklang und im selben Moment sprangen die großen Überlicht-Triebwerke an, erstrahlten in einem elektrisierenden Blau, als sie das Schiff wie von einer Schleuder voran trieben. Nur einen Augenblick später verschwand die Emma-ho in einem Hyperlichtblitz. Auf der Brücke änderten die Sensoren ihre Anzeige, wie immer, wenn sie den Normalraum verliessen. Vor den Fenstern war das flirren eines Hyperraumtunnels zu sehen...genaugenommen eigentlich nur Illusion, aber was spielte das für eine Rolle? Abermals seufzend sicherte Aki ihre Station, stand auf und ging nach hinten um nach den anderen zu sehen. Es würde ein wenig dauern, ehe sie Yardrat erreichen würden.


[Yadrat, einige Stunden später]

Mowlclaw stand zusammen mit Sam und Kratos im Flugkontrollzentrum des Turms, der immernoch in der Mitte der Stadt stand, als sich einer der Raumüberwacher meldete.
"Ein Schiff verlässt gerade den Hyperraum. Sie nehmen Kontakt auf."
>>Hier ist die Emma-ho, Aki Suung hier. Erbitte freigabe für Anflug.<<
Ehe der Lotse etwas sagen konnte hob Mowlclaw die Stimme.
"Emma-ho, hier Mowlclaw. Schön dich schon so bald wieder zu sehen, Aki, auch wenn ich mir wünschte es wären nicht diese Umstände."
Eine Sekunde lang kam keine Antwort aus der Leitung, dann:
>>Ja, ich weiß was du meinst. Wir sind im Anflug, wir sehen uns gleich.<<
Beide, sowohl Aki als auch Mowlclaw hatten auffallend deutlich auf Kosenamen oder sonstige Zuneigungsbekundungen verzichtet. Kein Wunder: der Kontrollraum war voll besetzt gewesen und die Lautsprecher an...


[Emma-ho - Orbit]

Abermals verliess Aki ihren Platz an der Pilotenkonsole um zu den anderen zu gehen. Noch waren sie nicht im Landeanflug und wenn es nach ihr ging, würde sie dieses Manöver auch vermeiden. Aber momentan hing es nicht von ihr ab.

"Sagt mal, Leute, wer von euch kann sich auf die Oberfläche teleportieren von hier aus? Rico, kannst du einige mitnehmen? Ich würde das Schiff gerne im Orbit lassen und mit dem Jäger runter gehen. Das ist schneller, aber ich kann höchstens Zwei mitnehmen und auch nur, wenn ihr kuschelt."
Sie sah in die Runde und blickte vor allem Rico an. Rasch zwinkerte sie ihm zu, sodass er sehen konnte, dass sie ihn nicht gerne als Taxi missbrauchte.
"Also, wie machen wirs? Wer teleportiert, wer vertraut sich mir im Jäger an oder landen wir den ganzen Kahn?"


[Also, wenn des so geht, wie vorgeschlagen, dass die meissten mit Rico runterzappen, hat einer evtl die Ehre, mit Aki einen abwurf zu machen:D Wenn Rico keine Böcke hat machen wirs eben auf die lange Tour ;) ]
 
[Flughafenkontrollzentrum - Yadrat]

Hinter Mowlclaw, Kratos und Säm öffnete sich die Tür zum Kontrollzentrum und ein hagerer Mensch mit penibel zurückgekämmten, schwarzen Haaren und einer spitzen Nase tauchte auf.
"Das haben sie gut gemacht Mowlclaw." Er trug einen Ledermantel der nach frischer Lagerware roch und besaß eine quäkende, unangenehme Stimme, die seine arrogante Haltung unterstützte. Über der Brusttasche hing die Marke der Erdenpolizei und unter seinen linken Arm hatte er einen Stapel Akten geklemmt.
"Tom Aregardo, Von der Erde. Ich arbeite in der Erdenbotschaft im Stadtbezirk und mir wurde aufgetragen die Ermittlungen in einem Fall zu übernehmen, der die Grenzen meiner Heimat und die Kompetenzen ihrer Stadt bei weitem überschritten hat. Unterstützen sie mich also im Rahmen ihrer,..Fähigkeiten." Den letzten Teil brachte er dermaßen abwertend über die Lippen, dass sich ein Arbeiter in Hörweite schütteln musste. Aregardo drückte den Stapel Akten genervt einem Flughafenmitarbeiter in die kurzen Arme und lies seine Unterweisungen auf ihn niederrasseln.
"Sag deinem Chef er soll nach so einer Sämmel ausschau halten die sich diesen Kram durchlesen will. Warte - und bring mir was zu Essen mit, aber irgendwas das nicht nach Yadrat stinkt!"
Der Arbeiter breitete die Arme aus und lies den Papierkram vor sich auf den Boden fallen bevor aus der Zentrale stapfte, sehr zum Missfallen des Polizisten.
"Unnützes Pack." Fluchte er während er die Akten wieder einsammelte.

"Mowlclaw, wenn sie sich nützlich machen wollen, sagen sie diesen Helden, sofern sie einen von ihnen sehen, dass sie in die Hotelanlage kommen sollen. Und sie sollen nach Tom Aregardo fragen, verstanden, A-R-E-G-A-R-D-O zum Mitschreiben."

[The Capital Times]

Professor der Universität in der nördlichen Hauptstadt misstraut allen Uhren!
"Ich habe eine ganze Nacht mit den überarbeiteten Prüfungsbögen verbracht, um den Schwierigkeitsgrad auszugleichen und sah dabei stetig auf die Uhr. Am nächsten Morgen jedoch wollte mir dieses unnützte Getriebe weißmachen das wir Dienstag den 24sten hätten, dabei habe ich mit der Arbeit am 22sten begonnen. Mein Problem ist, das alle Anderen scheinbar den Uhren mehr vertrauen als ihrem Verstand!" Waren die Worte des Professors, der mit fester Überzeugung behauptet, dass wir Heute immer noch den 23sten hätten...Wir meinen, er sollte öfters nach draußen gehen.
 
[Tower]
Sam hatte dem Bürokraten beobachtete und sich einen Lackkrampf verkneifen müssen. Ihr schien das es Kratos nicht besser ging. Mit gezieltem Hüftschwung ging sie zu den Papieren und sammelte sie mit Mr.Aregardo auf, aus der Hocke heraus erhob sie sich mit einem Lächeln direkt in das Gesicht von diesem Typen. "Komisch die meisten Männer würden mich eher mit einem Schnittchen vergleichen statt mit einem Sämmel, wie sie es so schön nannten." Die Versteinerung die dem eben noch sabbernden Blick schwand, war genau das gewesen auf das sie angespielt hatte. Doch Mr.Bürokrat fand sofort in seine alte Form zurück. "Haben sie überhaupt eine Befugniss sich in dem Tower aufzuhalten?" Herrschte er sie an. "Mr.Aregardo ich glaube über Befugniss Rechte müssen wir hier nicht diskutieren, schließlich war es ihre Leitstelle, die uns und unsere dazugehörigen Fähigkeiten beauftragt hat. Wenn sie sich so sicher sind das sie uns nicht brauchen, würde ich sagen sie wenden sich mit einer Beschwerde an ihren Vorgesetzten Mr. Orleando und lassen uns so lange in Ruhe unsere Arbeit verichten." Ihre Stimme hat einen kaum hörbaren scharfen Unterton angenommen. Der Blick des Mannes wanderte auf Sam´s rechte hand in der sie locker lässig mit einem kleinen Feuerball spielte den sie wie eine Münze um ihre Finger drehte. "Falls sie unsere Dienste nicht benötigen habe ich kein Problem damit, im Gegenteil. Ich für meinen Teil glaube das wir auch ganz gut ohne sie zurecht kommen." Sie nahm ihm kalt Lächelnd die Papiere aus der Hand. In diesem Moment kam es zu dem Funkspruch zwischen Aki und Mowlclaw. "Aki hier Sam. Macht euch auf einen nette Willkommensfeier bereit. Wie es scheint, haben wir nicht nur einen freilaufenden Massenmörder als Problem hier."

Amüsiert hatte sich Kratos zurück gelehnt und das Schauspiel genoßen. >>Gebratener Bürokrat an stinkendem Ledermantel hätte doch was, oder Brüderchen?<< Er zog eine Augenbraue hoch und schüttelte leicht den Kopf >>Vielleicht brauchen wir ihn noch, also sei nett. Wobei ich kaum glaube das er nach deinem Auftritt noch groß was mit uns zu tun haben will<< Gab er zu bedenken. Seufenzend zog sie die Schultern hoch, ihr Bruder hatte recht. Doch es wäre zu Schade gewesen dies kleine Machtdemonstration, gegenüber solch einer Witzfigur, nicht zu tun. Sam fragte sich was woll geworden wäre aus Ihnen allen, wenn sie sich damals von Bürokraten hätten aufhalten lassen.
 
[Yardrat]

"Verdammtes Heldengerede"murrte der Dämon, was Sam mit einem stummen Nicken quittierte.
<<Außerdem würde beim Brennen nur der ganze Tower stinken. Aber als Eisskulptur würde er sich doch gut machen, so vor dem Regierungsgebäude ... Und dann zusehen, wie es langsam schmilzt.>>fügte Kratos mit einem belustigtem Unterton telephatisch hinzu, ehe er sich von seiner angelehnten Haltung löste und sein typisch kalter Blick auf Tom Aregardo haften blieb. "Und bevor sie hier weiter mit ihren sarkastischen, zynischen oder sonstigen abwertenden Worten um sich schleudern, hören sie auf mit dem geballten Helden-Unsinn! WIR haben uns diesen Ruf nicht ausgesucht, sondern haben nur unsere Heimat vor Eroberung Nr. X geschützt und somit auch Ihren Arbeitsplatz gerettet. Aber vielleicht war das ja ungewüscht. Also sagen sie uns bitte einfach etwas über den Vorfall im Flughafen"schimpfte der Dämon, dessen dunkle Stimme der Sache Nachdruck verlieh. Er hatte ebenfalls das Wort "Helden" einen negativen Klang gegeben.
 
[An Bord der Emma-ho]

Mit einem gewinnenden Lächeln antwortete der Saiya-jin. "Wenn es nach mir geht, bringe ich gerne alle anwesenden runter. Aber ich nehme mal an, dass der Captain das Schiff immer zuletzt verlässt, nicht wahr?", kommentierte er mit einem Augenzwinkern, bevor er etwas seine Stimme hob und die anderen anwies. "Also Leute, ihr kennt die Prozedur. Wir müssen alle eine verbundene Fläche bilden, dass es funktionieren kann. Dann wollen wir mal." Mit diesen Worten schlang er seinen rechten Arm um Shantés Tailie und wartete darauf, dass auch die anderen ihre Berührungsängste ablegten. Wenige Momente später war die Hauptgruppe der Emma-ho verschwunden und transportierte sich in Richtung der Planetenoberfläche.


[City of Yardrat]

Kaum nachdem sie sich wieder matrealisiert hatten, blickte sich Shanté ein wenig überrascht um. Es war viel Zeit vergangen, seitdem sie das letzte Mal diesen Platz betreten hatte, aber sondelrich viel hatte sich nicht geändert. Noch immer herrschte ein reges Treiben auf den Straßen der einzig wirklich befestigten Stadt auf Yardrat-sei. Und noch immer waren die Passanten nicht gerade sehr überrascht über die plötzliche Ankunft einiger Fremder. Zumindest, bis sie sich diese ein wenig genauer ansahen.

Ein reges Getuschel unter den Fussgängern war die direkte Folge, genauso wie auch plötzliches Stehenbleiben und sehr unsichere Blicke. Ganz offenbar reisen Gerüchte manchmal schneller als das Licht. "Wir sind auf der Hauptstraße. Warum nicht direkt bei Mowlclaw?", kam es Shanté, während sich die Gruppe langsam aufmachte. Rico grinste schief, während er aus den Augenwinkeln Ylva ansah. "Weißt du, ich dachte mir irgendwie, ein kleiner Spaziergang tut nicht schlecht. Außerdem hatte ich zuvor keine wirkliche Zeit, unsere Geschichtenerzählerin richtig zu begrüßen. Ich finde, das sollte ich wirklich schleunigst nachholen." Schwungvoll drehte er sich schließlich zu der Werwölfin um und streckte ihr die rechte Hand entgegen. "Sorry dass ich nicht früher dazukam: Mein Name ist Rico. Ich habe auf den Flug schon einiges über dich gehört Ylva. Tut mir leid, das alles sehr hektisch ist, aber es scheint so, als hättest du dir genau die richtige Zeit ausgesucht, unseren Dojo zu besuchen - zumindest, wenn ein Abenteuer dein Ziel war. Denn irgendwie hab ich das dumme Gefühl, wir stehen direkt vor einem."


[Kay - Inside the Darkness]

Mit einem grimmigen Blick sah der Wächter wieder von der Seifenblase, die die Bilder von Yardrat übertrug, weg und schlug ein weiteres Mal auf die teerartige Dunkelheit um ihn herum ein. Von dem Stuhl war er mittlerweile längst aufgesprungen und die schnappenden Mäuler der Finsternis waren bei weitem kein so großes Mahnmal mehr.

"Verdammt!", fluchte er, als ihn die Dunkelheit erneut abprallen ließ und ihn weiter in eine beobachtende Position verwies. Unfähig, etwas auszurichten.
 
[Voids Schiff - Landung auf Yadrat]
Vent, Void, Kage und Tai benutzten Voids Gleiter um der Emma-ho zu folgen. Während die Emma-ho plötzlich stehen blieb, schoss Voids Gleiter daran vorbei und nahm direkten Kurs auf den Raumhafen von Yadrat, um jedoch von Polizeischiffen aufgehalten zu werden.
"Tut mir leid" kam ein Funkspruch "Wir können sie leider nicht einfach so landen lassen, ein bestimmter Bereich des Raumhafens wurde gesperrt, bitte landen sie in den Sektoren 5 - 7, danke!"
Void zuckte die Schultern und steuerte besagte Bereiche an. "Dort drüben ist noch ein freier Platz!" deutete Vent mit dem Finger auf einen leeren Landeplatz, als sein Blick auf ein anderes Schiff schweifte, dass etwas mehr Platz beanspruchte. "Hey sieh mal, dort ist die Quicksilver, so wie es scheint, ist Cloud wohl auch hier!"
Nachdem Void gelandet war, verließen alle vier Insassen das Schiff. "Und jetzt? Wo sollen wir jetzt hin?" war Kage etwas mürrisch. "Am besten wir warten auf die Emma-ho, ich gehe kurz zur Quicksilver rüber, vielleicht weiß Cloud ja etwas über das, was hier passiert ist. Bei der Gelegenheit kann ich ihn gleich fragen, wieso er nicht auf der Feier erschienen ist."
Vent lief hinüber zur Quicksilver, an deren Rampe Balthier stand und sich gerade eine Zigarette anzündete.
"Hey Balthier, lange nicht gesehen!" Balthier blickte auf "Oha, Vent, was für ne Überraschung. Na wie gehts dem alten Deserteur, der die Crew verlassen hat, um wieder Teil der Armee zu sein?"
"SOLDAT ist mittlerweile eine paramilitärische Einheit, wir sind nicht mehr Teil der offiziellen Armee von Arch. Wir sind unabhängig."
"Pfff, so unabhängig wie bei uns, biste dort bestimmt nicht, aber egal, trotzdem schön dich wieder zu sehen. Na schon mitgekriegt, was hier passiert ist?"
"Indirekt, ich weiß nur, irgendetwas ist passiert, was genau, davon hab ich aber keine Ahnung" "Naja, irgend so 'n Verrückter hat hier mir nichts dir nichts einfach paar Leute umgebracht und soweit wir erfahren haben, ist auf der Erde wohl das gleiche passiert. Die machen hier zwar Geheimhaltung, aber du kennst uns, wenn was abgeriegelt und geheim gehalten wird, finden wir's erst recht raus!" beide lachten.
"Aber hey Balthier, ich wollte mal zu Cloud, wo ist er?" Balthier zuckte auf Vents Frage hin mit den Schultern "Irgendwo hier treibt er sich rum, wo er genau ist, weiß ich aber nicht. Er meinte, er will mehr über diese Sache rauskriegen. Und was treibt euch hier her? Militärische Angelegenheit, Zufall, oder die Sache die passierst ist?" Vent zuckte nun seinerseits mit den Schultern "Ich vermute mal letzteres. Wir waren auf ner Party, als plötzlich große Aufregung herrschte und alle so schnell wie möglich aufbrechen wollten. Mehr als die Tatsache, dass es wohl wichtig sei, konnten wir auf die schnelle nicht erfahren, aber ich vermute mal, dass es wohl um die Morde hier geht. Genaueres werden wir aber wohl erst erfahren, sobald die Emma-ho Crew hier eingetroffen ist!"
Schließlich kamen auch Void, Kage und Tai herüber "Langweilig!" nörgelte Void und setzte sich auf die Rampe der Quicksilver "wie lange brauchen die dort oben eigentlich noch?"
 
[Behandlungszimmer]

"Das wärs dann"... das waren sie wohl, die sehnlich erhofften Worte.
Routiniert wurden Nadeln und Infusionen von ihm gelöst, sie sah nicht einmal wirklich hinsehen. "Zumindest fürs erste..." fügte sie hinzu und sammelte Bilder des CT ein, schmiss Kanülen weg und schob sich ihre eigene Spritze auf dem Tisch herum. Die Ohren zuckten.
"Wir haben Gäste. Ungeduldige Gäste" Das war eine Feststellung der Ärztin in dem Behandlungszimmer, nicht sehr viel weniger und auch nicht sehr viel mehr.
"Das wärs wirklich..." der eigene Kittel wurde nach oben gekrempelt, die Spritze rasch gesetzt und dann abgedrückt. Einen Augenblick lang knurrte sie, als das Mittel in den Blutkreislauf gelang, sich bemerkbar machte, dann war es vorbei.
Dieses Mal krempelte sie den Ärmel des Kittels nach unten und ging dann zur Türe hinüber, um diese zu öffnen....

[Yadrat]

Die grauen Seelenspiegel der Werwölfin musterten Rico, freundlich, höflich - wenngleich sie auch immer ein wenig distanziert wirkte, wohl noch unsicher was sie davon halten soll.
!Ein Abenteuer eigentlich nicht direkt... aber wenn es einmal da ist." Sie grinste und schien gleichzeitig bedacht, die Flügel und alle anderen Körperteile möglichst weit bei sich zu halten, so als hätte sie Angst noch jemanden zu erschrecken.
"Ziemlich voll hier...." murmelte sie und wand den Blick wieder Rico zu: "Du brauchst dich für nichts zu entschuldigen, du hast es ja nicht absichtlich inszeniert."
Es entstand eine kleine Pause während der die Gruppe sich ihren Weg bahnte.
"Verdammt voll." stellte sie knurrenderweise fest.
 
[Yadrat - Ramirez]

Mitsamt den anderen hatte sie Rico sicher auf den Planeten gebracht und so stand die kleine Gruppe nun auf einem großen Platz, der mehr als nur gut gefüllt war.
Ramirez nervte das Ganze schon wieder unheimlich, außerdem pochte sein Kopf in einem andauernden Stakkato, wie als ob ein Specht drin säße und seiner Arbeit nachginge.
"Wir sehen uns dann später, ich verschwinde schonmal zu Sam", rief er den anderen zu und sprang aufs nächste Häuserdach. Schon im Weltraum hatte er die ihm nun mehr so vertraute Aura gespürt und es war die leichteste Sache auf der Welt ihren genauen Standpunkt auszumachen.
Rasche Sprünge brachten ihn weiter voran und so landete er nur geraume Zeit später auf dem Dach des Towers, in dem sich Sam befand.
Zwar wusste er nun genau, wo Sam sich aufhielt, aber dummerweise fand er die Tür nicht und für großartiges Suchen hatte er eindeutig keinen Nerv. So schwang er sich kurzerhand vom Dach und schlug eine Sekunde später durchs Fenster des Towers.
Genervt klopfte sich der Nachtmahr die Glassplitter vom Leib und hob danach die Hände, um den anderen zu signalisieren, dass er kein Feind war.
Nachdem das geregelt war, ging er zu Sam und nahm sie stillschweigend in den Arm.
"Siehst du, ich wusste, dass es eine bescheuerte Idee war zu der Feier zu gehen. Immer, wenn wir die anderen treffen, passiert so was, immer!"


[Wartezimmer - Ryuma, Kuchiro, Link und Tymorra]

Die Tür zum Warteraum öffnete sich schwungvoll als zwei weitere Krähen den Raum betraten. Link und Tymorra schritten ausladendend herein und blickte auf die beiden Wartenden.
"Was denn, immer noch nicht fertig oder wie?", grummelte Link und ließ sich missmutig auf einen der Stühle plumpsen.
"Und hey bitte verschont mich mit irgendwelchen Vogelheulstories oder komischen Fingergefuchtel. Dazu bin ich heute noch eindeutig zu nüchtern."
Kuchiro zog eine Augenbraue nach oben, Ryuma schien von alldem nichts mitzubekommen.
"Aber bevor ihr beiden Piepmatze noch vor Aufregung platzt, alles ist glatt gegangen und sobald Marafinn da ist, können wir."
 
"Natürlich tut ein Spaziergang gut, aber nicht wenn wir ein paar Stunden später möglicherweise sowieso zerlegt werden", murmelte sie vor sich hin und schüttelte dann nur den Kopf über Ricos Unbeschwertheit. Doch dann nutzte sie die Zwischenzeit aus, in der Rico sich vorstellte, und schaute sich um. Es war wirklich noch alles gleich. Nur sie selber hatten sich verändert. Und das jeder einzelne von ihnen. Ausser Aki. Irgendwie war die Frau immer noch so selbstbewusst wie früher. Und ihre Erscheinung hatte sich auch nciht gross geändert. Nur dass sie einfach wie eine Mutter aussah. Eine reife Frau in dem Sinne. Sie selbst hatte sich eigentlich auch nicht wahnsinnig verändert, ausser dass sie ebenfalls Mutter geworden war und nicht mehr das Gefühl hatte, die letzte sein zu müssen. Das Selbstvertrauen war eindeutig zurück gekommen, genauso wie damals als sie noch jünger war und auf der Strasse gelebt hatte.
Manchmal hatte sie sogar das Gefühl, dass dieses Alter-Ich wieder zurückkehrte, den irgendwie hatte sie desöfteren wieder das Gefühl, alles mit Gewalt lösen zu müssen. Misstrauen hatte sich in ihr festgesetzt, nicht gegenüber ihrer Familie, sondern alles was gegen aussen auf Rico und Sheireen zukam. So als würde jeden Moment jemand kommen, und sie beide ihr wegnehmen. Sie hatte vorallem das Gefühl völlig machtlos zu sein. Und eigentlich war das ja nicht der Fall.
Eigentlich hätte sie mit Rico darüber reden sollen, vermutlich hätte er ihr helfen können. Doch jedes Mal wenn sie einen Alptraum gehabt und er sie darauf angesprochen hatte, war sie ihm immer ausgewichen. Sie seufzte und verscheuchte die Erinnerungen und die Gefühle. Es war ein denkbar schlechter Zeitpunkt, sich darauf zu konzentrieren, wenn um sie herum wieder alles um die Ohren flog.
 
[Yadrat]

"Wie kommt es eigentlich, dass ich ständig mit euch Loosern herumhängen muss ?" knartschte Kage. "Wenn ich noch weiter mit euch rumhänge dann krieg ich nie wieder ne Schnecke ab..." sagte er seufzend. "Ich mein...irgendwann wird das Junggesellenleben auch langweilig"

Er steckte seine Hände in die Tasche und lief mit den anderen den Weg entlang. Während alle von ihnen irgendwie älter geworden sind schien Kage die letzten 10 Jahre ohne wirkliche Veränderungen hinter sich gebracht zu haben. Manchmal hatte es Vorteile Drachenblut zu haben...ach was...eigentlich hat es nur Vorteile. Leider gehört eine unwiderstehliche Anziehungskraft nicht unbedingt dazu. "Mit euch rumzuhängen ist irgendwie immer langweilig...da könnte ich genausogut mit Gummibändern auf Katzen schiessen...ich glaub das is in etwa der selbe Spaß" meinte er. Die Anderen hörten ihn zwar ignorierten Kage aber...wie immer. So eine Phase hatte er alle paar Monate mal wenn ihm schrecklich langweilig war und er nicht wusste womit er sich die Zeit vertreiben sollte.
 
[Eine Menge Krähen]

Brummend drehte sich Kuchiro wieder in Richtung des Behandlungszimmers, ehe seine linke Hand in das braune Täschchen an seinem gürtelbund fasste, ein recht langes, fleischfarbenes Objekt herausnahm, welches sich der Untote unter einigen Würgelauten in den Rachen steckte. Link verdrehte ein wenig angewiedert die Augen, während Tymorra versuchte, die Geräusche möglichst effizient zu ignorieren. Der ungesunden Farbe in ihrem Gesicht nach zu urteilen, gelang ihr das nicht besonders. Nur Ryuma schien dies alles nicht zu stören - was die Gruppe allerdings bereits gewohnt war.

"Dasss will ich auch hoffen. Immerhin wart ihr nicht zum Ssspasss da draussssen.", kommentierte Kuchiro, mit einem derartig zischenden S, das weit jenseits aller Sprachfehler lag. "Ähh... kann es sein, dass du gerade eine gespaltene Zunge erwischt hast?", fragte Tymorra bleich, als sie erkannte, wie zwei Zungenspitzen zwischen den Lippen des untoten Kree-jins hervorlugten. Kuchiro zuckte mit den Achseln, bevor er antwortete. "Sssie ssstammt von einer Waran-Ssspesssies auf der Erde. Lässstige kleine Reptilien - aber die Ssssungen diessser Biessster halten dafür länger. Keine Ahnung, wiessso."

In diesem Moment wurde die Tür zum Behandlungszimmer auch schon schwungvoll von der Ärztin aufgestossen. Kuchiro hob eine Augenbraue, ehe er die siebte Krähe begrüßte. "Ahh... sssieh an, die Frau Doktor. Wieder allesss in Sssusss? Können wir endlich aufbrechen?"


[Auf den Straßen Yardrats]

Mit einem verlegenen Lachen quittierte der Saiya-jin die letzte Aussage von Kage. Der Andere war schwierig, dies war ihm schon lange bewusst, allerdings lag in seiner Schwierigkeit auch eine einzigartige Komponente, die ihn irgendwie sympathisch machte. Zumindest versuchte sich dies Rico seit Jahren einzureden.

Die Gruppe steuerte langsam in Richtung der anderen, bereits eingetroffenen Kämpfer hin. Rico war schon sehr gespannt darauf, was die anderen ihnen zu berichten hatten - sofern es schon Neuigkeiten gab. Insgeheim vermutete er, dass sie zumindest mit dem Gang auf den Flughafen gewartet hatten, bis auch sie eingetroffen waren.

Mit jedem weiteren Schritt machte sich aber ein seltsames Gefühl in seiner Magengegend breit, dass er irgendwie schwer einordnen konnte. Es handelte sich weder um eine spezielle Aura, noch um eine andere Energie, aber trotzdem war es ihm so, als könnte er etwas fühlen, dass irgendwie nicht hier hin gehörte. Weder nach Yardrat, noch überhaupt in diese Realität. Vielleicht war es nichts weiter als seine Einbildung, die physische Manifestation seines Unbehagens, in etwas hineingezogen zu werden, aber dieses unangenehme Gefühl ließ ihn einfach nicht los. Und was auch immer es war, es wurde stärker. Mit jedem weiteren Schritt.
 
[Yadrat Raumhafen, auf dem Weg zum Tower]
"Du bist doch nur sauer, weil so wie es aussieht, diese Feier jetzt doch nicht statt findet und wir unseren Gig nich spielen können" meinte Vent auf Kages genörgle, während sie über den Raumhafen schlenderten, dann fiel sein Blick auf den Tower, wo sich gerade Ramirez elegant durchs Fenster schwang.
"Hey seht mal dort oben, dort ist Ramirez, ich hab das Gefühl, wir sollten uns auch mal nach dort oben begeben."
Ohne noch groß Worte zu verlieren begann auch Vent den Tower empor zu klettern. "Ich bin mir nicht so ganz sicher, aber ich habe das Gefühl, wir könnten bestimmt auch die Treppe, oder den Fahrstuhl benutzen" sagte Void, als sie Vent hinterherblickte, doch schon war auch Tai verschwunden, der sich zu seiner Lichtgestalt veränderte und nach kurzer Zeit beim "offenen" Fenster am Tower stand.
Kage zuckte nur die schultern, murmelte dabei irgendetwas, dass sich wie "toll auf Türme klettern, wie spannend" anhörte und folgte Vent.
 
Ein Schwarm Krähen

Sie würde ihn ja wirklich gerne mal unters CT legen, mit der falschen Zunge. Neben all den pathologischen Absurditäten die die Truppe zu bieten hatte, waren Marafinn und Kuchiro wahrscheinlich die absurdesten. Wahrscheinlich.
Sie würde keine Wetten darauf ablegen - wer wusste schon, was da noch auf einen wartete.
Die dunklen Augen der Frau Doktor wanderten über die Gruppe, kurz zur Decke hinauf - ihre Mundwinkel zuckten dabei einen Augenblick - ehe sie sich erbarmte zu nicken.
"Vorerst. Ich werde euch die unschönen Details sparen - wir können los, wenn nicht..."
Sie hielt inne und sah wieder zu Kuchiro hinüber.
"Vergisssss esssss."
"Schade."
 
[Tower]
Sam blickte vom zerstörten Fenster, zu einem imme rnoch sehr sprachlosen Mr. Aregardo um dann mit einem liebvollen Blick Ramirez an zu grinsen. Nach einm kurzen Begrüßungskuss schaute sie wieder auf das Fenster durch das nun Tai und Vent gerade herein kletterten. "Scheint so mein Schatz als ob deine neue Tür rege genutzt wird." etwas leiser und nur an ihn gerichtet kam danach "Ich weiß aber sie sind unsere Freunde, mir persönlich wäre eine nette Feier und ein kuschliger Abend im Sternenlicht auch lieber gewesen." Sie zupfte noch ein paar Scherben aus seinen Haaren und blickte ihn mitleidig an. Hoffentlich dauerte das ganze nicht so lange wie beim letzten `Heldeneinsatz`ob sein Kopf ihn das ohne Wutausbrüche mitmachen würde, war die Frage.
 
[Yadrat - Kontrollturm]

"Na hoffen wirs mal", murmelte Ramirez zu Sam und drehte sich dann ebenfalls zum Fenster um, durch das soeben Vent, Tai, Kage und Void traten.
Zur Begrüßung hob er kurz die Hand und richtete dann sein Wort an Void, die ihm von allen aus dieser Truppe noch die vernünftigste zu sein schien.
"Hallo Void, sieht so aus, als hättet ihr es auch geschafft. Aber halte deinen Ehemann bloß zurück oder es wird diesmal sehr sehr unangenehm für ihn. Mein Kopf lässt keine Spirenzlein zu. Ah und wo ist eigentlich Cloud, wenn ich recht gesehen habe, steht sein Schiff im Hangar?"



[Krähen, Abflug]

"Na dann mein Täubchen, wäre dieses Problem auch geklärt. Häuptling Gespaltene Zunge ist auch soweit. Fehlt also nur noch der Maestro und wir können abfliegen."
Erwartungsvoll blickte sie hinter Bianca zur Tür, durch die wohl jeden Moment Marafinn geschritten kommen würde.
 
[Tower]

Kratos wollte noch was sagen, ließ es jedoch bleiben als nach und nach der Rest durch das Fenster angeturnt kam. Nicht jeder musste unbedingt von Kratos unbegründeten Bedenken mitbekommen, zumal es nicht jeden interessieren würde. "Ich sagte doch ihr seid zu selbstlos ... anwesende Ausnahmen ausgeschlossen."meinte Kratos und formte ein paar Handzeichen, ehe sich ein Bunshin von ihm zum Stadtzentrum Yardrats warpte. "... Die Lage spitzt sich zu. Mit der Familiengründung werden sie auch anfälliger und vielleicht hektischer wenn das Chaos losbricht. Es steht so viel mehr auf dem Spiel ... Ich muss mich beeilen."flüsterte der Bunshin und lief Rico's Gruppe entgegen. "Ah, damit dürften fast alle angekommen sein. Ihr habt noch nichts verpasst. Ein Mitarbeiter von der Erdenausenstelle wird uns bald über den Stand der Dinge hier informieren und der Rest ist zusammen mit Mowlclaw schon im Towerhotel bei dem Bürokrat."sprach er und deutete mit der Hand hinter sich, wo die Hotelanlage deutlicher wurde. Nachdenklich musterte der Dämon die Gruppe. Unwohlsein, Enttäuschung, Unbehagen. Eines der drei Gefühle konnte er bei fast jeden herauslesen. Er wünschte sich am liebsten, die ganze Sachen selber kurz und schmerzlos lösen zu können. Somit würden die Kämpfer/-innen ihre Ruhe wieder haben und Kratos selber hätte eine Möglichkeit sich erkenntlich zu zeigen.
 
[Behandlungszimmer]

Rico öffnete und schloss seine rechte Hand und drehte das Fußgelenk seines behandelten Beines. Der Schmerz war höllisch.
"Gute Arbeit."
Er stand auf und hob sein verletztes Bein ein wenig an, um die Belastung zu minimieren. Das Licht im Zimmer fing an zu Flackern als sich eine schwarze Masse aus unzähligen Beinen über ihm zusammenbraute und wie ein Wassertropfen zu Boden fiel. Aus dm Haufen richtete sich die Gestalt von Moredread auf der sich die kleinen Tiere von Kopf und Schulten schüttelte, und sie alle unter seiner Kluft willkommen hieß.
"Du hast Neuigkeiten?" Fragte Marafinn und hielt dem augenlosen Starren des Mordequai Dämons stand, dessen Kopf angespannt hin und her zuckte.
"Die beiden Sayajins sind hier auf Yadrat und ihre Freunde ebenfalls. Nod-jins, Dämonen, Halbblüter, Nachtmahre und eine Ratte.." Beim letzten Wort hob Marafinn eine Augenbraue, lies sie dann aber genauso langsam wieder sinken.
"Diese Konstellation...kein Zufall. Ob sie von unserem Vorhaben erfahren haben?" Fragte sich der Dämonenbeschwörer und fasste sich an sein bleiches Kinn.

Die Tür zum Wartezimmer wurde geöffnet und Marafinn spazierte aus dem Behandlungsraum heraus. Moredread folgte ihm. Darkcross schien nachzudenken und würdigte keiner Krähe eines Blickes oder einer Entschuldigung für die lange Wartezeit.
"Karasu.." Fing er an und drehte seine Handflächen nach oben so das sie jeder sehen konnte, auf jeder war ein Symbol eingraviert, das aus einer alten und boshaften Sprache stammte.
"Planänderung. Wir haben, wie jeder von euch wahrscheinlich schon weiß, Gesellschaft bekommen.“ Link grinste daraufhin breit und merkte an. „Hoher Besuch, hoffe ich doch.“ Marafinn wusste worauf er anspielte und nickte seicht.
„Ich will wissen ob sie etwas von unserem Plan in Erfahrung gebracht haben. Fühlt ihnen auf den Zahn…“ Er ballte seine Faust und die steifen Knochen knackten.
„Tötet jemanden wenn nötig...“

[Flughafen]

Aregardo stand der Angstschweiß auf der Stirn, als Sam ihre Kräfte vor seiner Nase demonstrierte. Der feine Film glänzte im künstlichen Licht der Kommandozentrale. Er hob rasch die letzten Papiere auf und vermied eine weitere schnippische Bemerkung auf Kratos Worte, da krachte das Glas des Towers in hundert Teile und ein dunkelhäutiger Mann, der eine schwarze Kluft trug kam in die Zentrale gerast. Ein nervöses Zucken des linken Lides und ein hörbares Schlucken war Toms Reaktion darauf. Als sich Kratos dann noch aufteilte und sein Ebenbild verschwand kitzelte etwas an seiner Schädeldecke.
„Oh mein Gott-„ sagte er leise zu sich selbst. „Es sind doch keine Spezialeffekte…“

Nachdem der arrogante Polizist seine Kinnlade mit seinem Oberkiefer vereint hatte, versuchte er wieder seine Fassung mit seinem Verstand unter einen Hut zu kriegen und seine Aufgabe zu erledigen. Gerade als noch mehr Leute durch das fenster kamen.
„A-Also, wenn die Damen und Herren mir am besten s-schon mal folgen würden. Wir treffen ihre Kollegen auf dem Weg zum Tatort.“ Das Stammeln Aregardos zauberte ein Lächeln auf die breiten Köpfe der Yadrat-jins, die in der Flughafenzentrale arbeiteten. Bis auf Mowlclaw, der scheinbar mit anderen Dingen beschäftigt war.
„Ich habe die Akten die sie durchsehen wollten schon vor ein paar Jahren durchgearbeitet, ich werde ihnen also alles erzählen was aus den Akten zu entnehmen ist. Aber bitte folgen sie mir.“

Auf dem Weg durch den Tower sortierte Aregardo die Blätter in seiner Hand und räusperte sich dann.
„Jack hatte mir erzählt das sie die Liste der Vermissten haben wollten, sowie Daten bezüglich der Frauen E.Candlelight und B.Devoncroix. Ich werde einmal mit den Vermissten anfangen. Die Namensliste zählt 240 Familiennamen, weißt aber kein erkennbares Muster bezüglich Ähnlichkeiten oder Verwandtschaftsmord auf. Auch sind Leute auf der Liste vertreten die in allen Hauptstädten und Provinzen, den unterschiedlichsten Tätigkeiten nachgingen. Arzt, Müllmann, Bäcker, Sänger und so weiter. Von diesen 240 sind heute Morgen 6 Personen wieder aufgetaucht. Tot, aber auf eine merkwürdige Weise unversehrt, sieht man von den Blutergüssen ab, die aus ihren Körperöffnungen austraten. Sie waren unter das Personal des Flughafens gemischt, das weniger versehrt geborgen wurde. Wie sie wissen ist unser Freund, wir haben ihm vor einigen Jahren den Spitznamen „Larry“ gegeben, eine Art Straßenkünstler und hinterlässt seid neustem gerne, kleine blutige Denkzettel.“ Er machte eine kurze Pause und zog die hinteren Papiere aus dem Stapel und legte sie ganz nach oben.
„Diese Akten wieder auszugraben hat mir graue Haare beschert. Es handelt sich um die Daten der verstorbenen Alchemistin Elizabeth Candlelight. 34 Jahre, vor ihrem Exitus, Tochter eines Energiekristallmagnaten, der nach ihrem Tot das Unternehmen an seinen Sohn vermachte und sich zurückzog. Verheiratet mit einem Mann der in unseren Dateien nur als Platin Wing vermerkt ist. Beide waren auf der Erde zur Zeit des vorletzten großen Kampfsportturniers, er nahm teil, sie nicht. Während der Veranstaltung wurde sie von „Larry“ in der Wohnung von Frau Devoncroix ermordet und von unseren Kräften einige Stunden später gefunden.“ Der Weg führte sie langsam ans Tageslicht und auf den Flugplatz.
„Was Devoncroix betrifft fangen unsere Ermittlungen dort an wo sie auch wieder aufhören. Sie war in keiner Akte vermerkt und ihr Verschwinden lässt darauf schließen, dass sie Larry ebenfalls zum Opfer gefallen war oder zu seinen Kandidaten zählte, die er verschleppt hatte.“
 
[Flughafen]

Rico zuckte für einen Sekundenbruchteil zusammen, als er die Worte Platin Wing vernahm, die aus dem Mund des Polizisten kamen. So langsam begann alles für ihn einen gewissen Sinn zu ergeben. Einen gewissen Sinn, den er weder verstehen, noch greifen konnte, aber irgendwo, in der Tiefe seines Verstandes fügte sich ein Puzzleteil dem anderen und begann, ein großes Bild zu ergeben, in dessen Fokus sich irgendwo Finn herumtrieb.

"Finn also.", murmelte Rico monoton, aber laut genug um die Aufmerksamkeit der vertretenen Polizei zu erhaschen. Aregardo musste nicht unbedingt nachfragen, um weitere Informationen zu erhalten. Der Saiya-jin erkannte die Situation und begann zu erzählen. "Nicht alle von euch waren damals auf Yardrat dabei, aber ich denke, Aki, Sam und Shanté sollten sich auf jeden Fall noch an unseren Freund Finn erinnern. Finn ist... war... auch bekannt unter dem Namen Platin Wing. Unter diesem Synonym habe ich bereits gegen ihn gekämpft und... naja. Der Ausgang war ein wenig schmerzhaft. Jedenfalls, Finn hat uns damals nach Yardrat begleitet, und sich dort gegen uns gestellt. Wie sich später herausgestellt hatte, war er unter dem Einfluss einer fremden Macht namens der schwarze Pharao gestanden, die ihn vollkommen kontrollierte. Wir dachten, er sei damals im Wüstensand gestorben, aber offenbar hat er sich noch einen Notfallplan überlegt."

Mit einem leichten Seufzen fuhr der Saiya-jin fort. "Finn hatte damals eine Kopie meiner selbst angefertigt, die wir zwar besiegen, aber nicht vernichten konnten. Offenbar schaffte er es irgendwie, seine Seele in diesen Körper zu verfrachten, denn das nächste Mal, als ich ihn sah - damals, bei dem Turnier an Bord der Gladiator - war es fast so, als würde ich in einen Spiegel sehen. Er glich mir bis aufs Haar, mit der einzigen Ausnahme, dass er nur ein Auge hat. Seit damals nennt er sich nun Marafinn und... naja... sagen wir mal so: Ich war nie fähig, seinen Charakter einzuschätzen. Wenn man mich nun fragen würde, ob er etwas mit der Sache zu tun haben könnte... Tja... Darauf kann ich wohl keine klare Antwort geben."

In seinem Hinterkopf spielten sich noch einmal die Szenen auf dem Erdenflughafen ab, ehe er seine Worte zu einem Ende brachte. "Zutrauen würde ich es ihm aber... irgendwie." Rico war nicht sonderlich glücklich mit diesen Worten. Damals, während des Turniers dachte er wirklich einen Moment lang, dass der neue Marafinn nicht mehr der selbe, hinterhältige Betrüger war wie der alte Finn. Zu sehr hoffte er, sich damals nicht getäuscht zu haben. Denn ein gar nicht mal so kleiner Teil in ihm erinnerte sich an den Kampf gegen den Platin Wing als einen der schlimmsten Auseinandersetzungen seines Lebens. Finn hatte ihn damals an einen Punkt gebracht, weit jenseits aller Kontrolle. Er hatte ein Siegel zerstört, welches ihn damals von der puren, chaotischen Essenz schützte, die der alte Azrael symbolisierte. Sein ganzes Leben nahm nach diesen Kampf eine absolute Kehrwende. Und Rico befürchtete, dass sich nicht viel daran ändern würde, wenn sie ein weiteres Mal aufeinander treffen würden.
 
Behandlungszimmer ex

"Es kommt also wieder Leben in die Sache..." murmelte sie, blinzelte und betrachtete die Anderen. Dieses Mal zierte ein ironisches Lächeln die Lippen der Frau, sie verschränkte die Arme, während sie gleichzeitig den Cocktail aus Medikamenten in den eigenen Venen Rauschen spürte. Sie fühlte sich besser, ruhiger, spürte wie der analytische Verstand das Denken vollkommen übernahm und keinen Platz für etwas anderes liess.
Ausser ein wenig Ironie und Sarkasmus.
Das klang nach einer rohen, kriegerischen Aufgabe, dieses "herausfinden". Nichts für jemanden der Wert auf Feinheiten und Stil legte. Ganz sicher nicht.
Die schlanken Finger strichen sich den schwarzen Kittel glatt.
"Wenn wir bereit sind, können wir uns ja auf den Weg machen" und damit ging sie den Gang vor dem Zimmer hinab in Richtung einer Tür, die wohl den Ausgang markierte.

"Wurde Zeit..." murmelte sie, stieß die Tür auf und trat in eine Gasse hinaus, fast konnte man meinen, sie verschmolz mit den Schatten ihrer Umgebung.
 
[Emma-ho]

"Also, Jeff, du weisst, was zu tun ist. Verteidigungssysteme auf volle Kraft, Antrieb auf Bereitschaft und so weiter..." klang Aki's Stimme durch den engen Bereich des kleinen Hangars. Sie war gerade mit den letzten Handgriffen zum Bereitmachen des Jägers beschäftigt.
"Jaja, schon klar." meinte Jeff und legte den Kopf schief. "Mach endlich, dass du da runter kommst. Ich kümmer mich schon um das Schiff."
"Wie um die Lucifer?"
"Ach, hör auf, die alte Krücke wär mir ja beinahe beim ersten Bombardement, dass ich beigesteuert habe, auseinander gefallen."
"Schon gut. Ich melde mich."
Aki winkte noch einmal, dann stieg sie in das Cockpit des Fluggeräts und schloss das Glasdach. Jeff nickte und zog sich ein wenig zurück um eine Taste zu drücken, die ein Kraftfeld aufflimmern liess und den kleinen Hangar abschirmte. Dann tastete von beiden Seiten das beinahe ultraviolette Glühen von Traktorstrahlen nach dem Jäger, als der Boden sich zurückzog. Sanft wurde das kleine Landungsschiff nach unten und hinten getragen, ehe es über dem Aussenschott stehen blieb. Orangene Warnleuchten blinkten, als sich das Schott öffnete und zischend die Luft im abgeschirmten Bereich entwich. Unter dem Jäger erstreckte sich nun der sandige Planet Yardrat.
>>Alles okay?<< kam es über Funk.
"Okay. Los." sagte Aki. Eine Sekunde darauf verblassten die Traktorstrahlen und die Saya-jin stürzte in ihrem Landungsschiff dem Planeten entgegen.

"Haha, das macht richtig Laune!" johlte sie, als sie den Schubregler nach vorne Schob und dafür sorgte, dass der kleine Flieger mit aufbrüllendem Triebwerk durch die Atmosphäre jagte. Die Luft, die durch Reibung an den Schutzschilden aufgeheizt glühte, hinterliess eine leuchtende Spur.


[Yardrat - Landungszone]

In einem weiten Bogen zog der Jäger über die Stadt hinweg, ehe er die ihm angewiesenen Koordinaten ansteuerte. Erst als sie praktisch über der Plattform war bremste Aki ab, indem sie die Nase des Fluggeräts zur Seite und nach oben riss. Kurz gewann sie etwa zwei Meter an Höhe, dann schwebte der Jäger langsam und sanft nach unten und landete wie auf Watte.

Als Aki ausstieg wartete Mowlclaw bereits auf der Plattform. Hastig verstaute sie den Helm, schloss die Kanzel und sicherte den Jäger mit einem Kraftfeld, dass sich direkt um die Hülle legte. Dann umarmte sie Mowlclaw.
"Kenta ist noch auf der Erde." sagte sie.
"Ich weiß. Die meißten der anderen sind schon da. Sie gehen gerade zum Tatort."
"Mhm, ich wünschte wirklich, dass es nicht immer so etwas wäre."
"Es scheint, als ob Leute wie wir unseren Schicksalen nicht entfliehen können, Aki. Wir haben jeder unseren Platz im Universum. Ich hier du bei deinen Freunden. Seien wir lieber froh darum, dass das Schicksal es uns diesmal gestattet, uns gegenseitig beistehen zu können."
"Ich hoffe bloß, dass unser Sohn auch das von dir geerbt hat."


[Yardrat - Flughafen]

Aki und Mowlclaw kamen gemeinsam bei der Gruppe an, als Rico gerade am erzählen war. Aki's Blick verfinsterte sich genauso wie der von Mowlclaw. Aki dachte daran, wie groß ihre Wut und Enttäuschung gewesen war, als es schien, dass sich ein Gruppenmitglied, dass mitgekommen war, die Erde zu retten, gegen alles stellte. Der Name Finn war immernoch mit einem bitteren Beigeschmack versehen, seit damals nicht nur für Rico.
Mowlclaw hingegen ließ nicht durchblicken, was ihn betrübte. Generell schienen ihm Erinnerungen an die Invasionszeit Unbehagen zu bereiten, auch wenn er nun alles tat um Yardrat zu helfen.
 
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