[Palast - Sentinel]
Seine Energien hatten bereits das Maximum eines Super Kree-jins der zweiten Stufe überschritten, während sich auch die letzten seiner schneeweißen Haare langsam zu Berge stellten, einen silbernen Glanz erhielten, und die Energieentladungen auf seiner Körperoberfläche immer zahlreicher wurden. Ein komisches Gefühl tat sich in seinem Magen auf, als er schließlich die Grenze zur dritten Stufe durchbrach und sich die schwarzen Augen der Kree-jin zu einer Masse aus zuckenden Blitzen wurde, die bis an seine Schläfen lief.
Damals, in seinem ersten Leben als Sterblicher hatte er diese Energiestufe nie erreicht. Ganz offenbar war es ein kleines Geschenk vom hohen Rat - um mit den anderen Kämpfern gleichzuziehen. Ricos verlorene Macht, die er zu ersetzen versuchte, auch tatsächlich zu erhalten. Ein kleiner Teil von ihm war dankbar. Der Größte allerdings fokussierte nur noch den Gegner vor ihm. Mit einer schnellen Schrittkombination überbrückte er die wenigen Meter zu Larry, der gerade Kratos Attacke wie eine milde Sommerbriese aufgenommen hatte. Die beiden Kunai in Sentinels Hand fuhren auf die vitalen Punkte des Gegners hinab, doch dieser ging lediglich einen Schritt zur Seite, packte den Kree-jin bei dessen Oberarm und rammte dessen restlichen Körper unsanft zu Boden.
"Du bist kein Ersatz, alter Mann. Nicht für Rico. Und du wirst hier genauso versagen, wie du auch damals versagt hast... oder versagen wirst? Hmm... Beides ist wohl richtig.", flüsterte Larry dem Kree-jin ins Ohr, während er diesen mit einem kräftigen Tritt in die Rippen quer über den ganzen Raum, knapp vor Aki hinschleuderte.
In diesem Moment brach eine weitere der Mauern und ein altbekanntes Gesicht kam erneut zum Vorschein.
[Planet Arca]
Azraels Faust ballte sich einen Moment lang, als die gehässigen Worte der Wissenschaftlerin in sein Ohr drangen. Doch er schloss knapp seine Augen, atmete einmal ein und wieder aus, unt antwortete gewohnt emotionslos und kalt. "Du magst vielleicht mein Volk erschaffen haben, Trinidir, aber das Geschenk des Lebens wolltest du uns genauso wieder entreißen, als du meine Vorfahren in den sicheren Tod geschickt hast. Oder den beinahe sicheren Tod, um Genau zu sein. Also schulde ich dir gar nichts - sei dir dessen stets bewusst."
Seine Gedanken kreisten allerdings immer nopch um die Worte der Nachtmahrin, die in ihren neuen Körper einen sehr seltsamen Eindruck vermittelte. Auf der einen Seite strahlte diese viel jüngere Variante von ihr eine gewisse verführerische Unschlud aus, von der Azrael allerdings genau wusste, dass sie nur aufgesetzt war und eine Verhöhnung des Andenkens der jungen Frau, dessen Körper sie an sich gerissen hatte. Zum anderen allerdings war es noch immer die undurchschaubare, eisige Kälte einer Frau, die in ihrem langen Leben schon mehr Unheil angerichtet hatte, als manche Rassen. Lord Azrael Vhades war sich dessen weiter bewusst.
"Aber beende deine Ausführungen. Du hast von einer weiteren Person gesprochen. Wer ist sie? Und wann werden wir das Kommando über die Flotte übernehmen können?", sprach Azrael weiter, während er sich weiter in der Forschungseinrichtung umsah.
[Palast - Mutter und Sohn]
Einen kurzen Moment lang herrschte vollkommene Stille in dem Ort des Kampfes vor, während die linke Hand des in rot gekleideten Angreifers sachte an seine Wange ging und die Konturen des Schlages nachzog. Seine Stimme war ungewphnt ruhig und seine Worte klangen überraschend klar, als er seine Antwort formulierte.
"Mutter... Von all denjenigen, die mir genommen wurden, war der Abschied von dir der Schwerste."
Einen kurzen Moment trafen sich die Blicke der Beiden, und es war fast so, dass Sam in all dem Irrsin und der fanatischen Obsession in den Augen ihres Sohnes einen Funken Kummer und Schmerz erkennen konnte. Doch der Moment verging und nur einen Sekundenbruchteil später raste Larrys Rückhand auf Sam zu und schleuderte sie gegen die nächste Mauer. Dort aufgeschlagen, sprangen plötzlich tausende gelbe Energiefäden aus dem Boden, die sich um ihre Beine, ihren Torso, ihre Arme, kurz, ihrem ganzen Körper schlängelten. Und sie vollkommen bewegungsunfähig machten. Der Wahnsinn kehrte in die Augen von Larry zurück, als er seine linke Hand wieder zurückzog und laut zu lachen begann.
"Seit zwölf Jahren habe ich mich gefragt, wie das wohl sein würde, Mutter. Dabei ist es doch gar nicht so schlimm. Dabei tut es gar nicht so weh. Nichts tut mehr weh. Es hat nicht einmal weh getan, den alten Meister umzubringen, um mich seiner Macht zu bedienen. Und dass, obwohl er bereits einmal in meinen Armen gestorben ist. Das erste Mal, um mich zu beschützen. Das zweite Mal, um ALLE zu beschützen.", war zwischen den Lachern hörbar. Doch es dauerte nicht lange, bis Larry wieder todernst wurde.
"Doch lassen wir die Spielereien. Ich fordere euch heraus. Zum letzten Mal, bevor ich dieses Spiel beende und sich der Kreis schließt. Hasst mich. Werft mir alles entgegen, dass ihr aufbringen könnt. Beweist mir, dass ich bereit bin, meinen Weg zu beenden!", rief Larry den anderen Kämpfern zu, während sich seine Energie weiter erhöhte.
[Palast - Zwei Seiten]
Nur wenige Meter von Sams Sohn entfernt tauchte in disem Moment auch Kuchiro bei Okami und Marafinn auf. Sein Gesichtsausdruck war ernst und er begrüßte die beiden mit einen Nicken, was wohl bedeutete, dass sich keine Zunge mehr in seinem Mund befand. Kein besonders gutes Zeichen, da sich immerhin ein großer Teil von Kuchiros dunklen Kräften auf Formeln begründete, die nun mal gesprochen werden mussten. Trotzdem hatte der Untote in den vergangenen Jahren auch bei seinen non-verbalen Fähigkeiten dazugelernt. Aus diesem Grund beunruhigte Marafinn diese Tatsache auch kaum. "Was gibt es, Kuchiro?", fragte der Dämonenbeschwörer auch sogleich. Der Angesprochene antwortete mit einer Handvoll Gesten.
["PROBLEME. ZWEI. ERSTENS: DER MANN. STARK. GEFÄHRLICH. ZWEITENS: DIE FRAU. GEFUNDEN. ABER NICHT LEICHT/EINFACH. SIEH SELBST."]
Marafinn nickte bestätigend, ehe er zur Antwort ansetzte. "Gut. Bring sie her." Okami sah ein wenig verwirrt aus, allerdings erklärte der Mara-jin seine Worte noch einmal genauer. "Wie schon gesagt, es gibt nur zwei Leute hier, die wirklich ber unseren Feind urteilen können. Und ich habe Kuchiro gebeten, die andere herzubringen. Es ist ihr Recht."
In diesem Augenblick erschien einer der zwei Klone des Untoten zusammen mit Shanté neben den drei Krähen. Seth hatte dieses Exemplar bereits zu Beginn des Angriffes auf den Palast aud Streife durch die Stadt geschickt. Als Marafinn ihn darum bat, Ricos Witwe zu suchen, dauerte es nicht lange, bis dieser Klon den Job erledingt hatte.
Finster funkelte Shanté die Schwarzgekleideten Karasu an, als sie MArafinn erspähte.