@alexiel
^^
@Gari
Klar kenne ich dich noch!! Schön, dass dir die FF so gut gefällt!
@meinen süßen grünen *schizo*-Panther

Langsam müsstest du mich doch kennen, ich verrate nie alles sofort, dann liest ja niemand mehr weiter!!
Die letztere Frage wird allerdings in dem Teil teilweise beantwortet!!
@canola
Wie schon gesagt, wenns nicht spannend wäre, würde es niemand lesen!!
@stLynx
Lies und staune,ich verrats!! *g*
@ll
Sorry, dass ich schon wieder so lange gebracuht habe, hatte nur viel zu planen und jetzt habe cih acuh noch ne Anginis!! Aber jetzt gehts ja weiter und sogar mit ner Auflösung...einer langen Auflösung!!
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Wieder einmal näherte Chiara sich voller Angst und Missmut ihrem Zuhause, wieder einmal verlangsamten sich ihre Schritte, wieder einmal überlegte sie sich, ob es nicht besser sei umzukehren. Nur wohin? Zu Alaric?
Wie willst du mit einem anderen ein Leben teilen, wenn dein eigenes nicht in Ordnung ist?
Nein, bestimmt nicht. Doch außer ihr hatte sie niemanden. Es war genau so wie bevor sie Alaric kennen gelernt hatte, doch diesmal wollte sie nicht aufgeben. Sie wollte zu Alaric, sie wollte, dass sie stolz auf sie war.
Sie spürte das klare, kalte Metall der Türklinke in ihrer Hand. Noch einmal atmete Chiara aus, dann drehte sie den Schlüssel und drückte sie die Türklinke hinunter, betrat wieder einmal ihre persönliche Hölle. Der vertraute Geruch schlug ihr entgegen. Wonach es roch? Nach allem schlechten, nach allem wonach es bei Alaric nicht roch. Nach Trauer, Wut, Verzweiflung, nach Flucht. Nach Hass.
Leise schloss Chiara die Tür hinter sich, durchquerte den Flur. Diesmal steuerte sie direkt auf das Wohnzimmer zu. Es hatte so wieso keinen Sinn zu versuchen ihr Zimmer zu erreichen, ohne Aufmerksamkeit zu erregen. Ihre Tür quietschte einfach zu laut.
Sie lugte um die Ecke. Der Geruch verstärkte sich, der Nebel wurde dichter, das Chaos größer.
Durch all die Unordnung, sah sie ihre Mutter. Sie saß auf ihrem Sofa und schlief. Eingekuschelt in mehrere Kissen. Rechts und links von ihr lagen auf dem Boden und dem Tisch leere Flaschen, Essensreste, Müll. Der Fernseher lief, das einzige Licht was diesen Raum erhellte, auch bei Nacht.
Langsam und leise schlich sich Chiara zu ihrer Mutter. Eine Decke lag auf dem Boden, diese nahm sie und deckte damit ihre Mutter zu. Plötzlich bewegte diese sich und schlug die Augen auf. Sie lächelte und Chiara lächelte zurück. Ohne all diesen Müll wäre der Augenblick so perfekt vollkommen, ohne all diese Gedanken, Erinnerungen.
„Wo warst du die ganze Nacht?“ Der Geruch von Alkohol ließ Chiara den Atem stocken. Der Blick ihrer Mutter verdüsterte sich.
„Ich...habe bei einer Freundin übernachtet. Tut mir leid, ich...konnte dir nicht mehr Bescheid sagen, weil...“
„Tut mir leid, tut mir leid...du bist so...selbstsüchtig. Ich muss irgendetwas in meiner Erziehung falsch gemacht haben. Kannst du dir nicht vorstellen, dass ich auch gerne ein wenig Gesellschaft habe?“
„Wenn ich da bin, sitzt du doch auch nur vor dem Fernseher und beachtest mich nur wenn ich was falsch gemacht habe...“ Chaira sprach leise genug, dass ihre Mutter außer einem Gemurmel nichts verstand.
„Was sagst du da? Junges Fräulein werde ja nicht frech. War ich nicht immer gut zu dir, habe ich dir nicht stets immer alles ermöglicht, mich um dich, um die ganze Familie gesorgt? Da ist es doch wohl angebracht, mir ein wenig Respekt zu zollen. Sie dir mal an wie es hier wieder aussieht. Alles unordentlich. Ist es denn zuviel verlangt wenn du mir ein wenig hilfst?“
Chiara schüttelte resignierend den Kopf. Ja nichts sagen, ja nichts sagen, sonst wurde das Gezeter nur noch größer.
„Wie hat es dir die Sprache verschlagen. Sonst hast du doch immer eine so große Klappe. Du enttäuschst mich wirklich maßlos. Mein Gott, ich will doch nur, dass mal etwas aus dir wird!“
Chiara spürte wie ihre Mutter ihr langsam über die Hand strich. Sie nickte, dann stand sie auf und machte sich daran aufzuräumen. Es war ihr Fehler. Wäre sie nur nicht über Nacht weggeblieben. Sie wusste doch wie sehr es ihre Mutter hasste allein zu sein. In der Einsamkeit kamen all die Erinnerungen hoch, all die Gefühle von längst vergangenen Zeiten. Alles kam zurück, wenn man alleine war, packte einen, schlug einem ins Gesicht um einen dann höhnisch auszulachen. Einsamkeit war das schlimmste was es gab, für sie und ihre Mutter. Wäre sie nur über Nacht hier geblieben. Dann hätte auch Alaric nicht...
„Du hast da was übersehen!“ Chiaras Mutter hatte sich aufgerichtet und deutete auf eine der Ecken, wo ein Faden lag.
„Habe ich wohl übersehen, ist schließlich auch nur ein Faden!“
„Da fängt es an mit den Hudeligkeiten. Hast du denn schon die Toilette gesehen? Wir hatten ein Abmachung. Die eine Woche mache ich sauber, die andere du!“
„Das ist schon die dritte Woche wo ich dran bin!“ Chiara platzte der Kragen.
„Letzte Woche war ich dran, daran kann ich mich noch genau erinnern...“
„Nein!! Du hast dich so krank gefühlt und hast gemeint, dass ich die Woche noch übernehmen sollte!“
„Das stimmt doch so gar nicht. Du solltest mir nur ein wenig zur Hand gehen, nichts weiter! Ich habe mich nun einmal schlecht gefühlt. Wenn du einmal krank bist helfe ich dir schließlich auch...“ Ihre Mutter kam auf sie zu.
„Helfen? Entschuldige, aber ich habe alles gemacht! Und wenn ich einmal krank bin, dann muss ich trotzdem...“
„Lüg doch nicht. Und außerdem, wie nimmst du es dir heraus mit deiner Mutter zu reden. Auch wenn du bereits volljährig bist, heißt das noch lange nicht, dass du keinen Respekt vor mir haben sollst!“
Mittlerweile standen Chiara und ihre Mutter nur noch einen Schritt weit auseinander. Ihre Stimmen waren schon im ganzen Haus zu vernehmen.
„Ich hätte mehr Respekt wenn du dich wie eine Mutter verhalten würdest. Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich die Mutter und du mein Kind wärst!“
Ihre Mutter kam ihr noch ein Stück näher und automatisch hob Chiara als Abwehrreaktion ihren Arm. Dabei berührte sie ihre Mutter.
„Du wagst es mich zu schlagen?“
„Was? Ich habe dich doch nicht geschlagen!!“
„Und was war das dann eben?“
„Ich habe nur meinen Arm gehoben, weil ich dich abhalten wollte...“
„Jetzt unterstellst du mir auch noch, dass ich dich schlagen wollte? Das kann doch nicht...“
„Das habe ich gar nicht gesagt!!“ Nun brachen aus Chiara Tränen hervor. Ihr wurde alles zuviel. Es war wie immer, wenn ihre Mutter etwas getrunken hatte. Sie versuchte ihr Schuldgefühle einzureden, sie fertig zu machen. Und sie, Chiara, war machtlos, hilflos dagegen, wusste einfach nicht wie sie sich wehren sollte.
„Geh mir aus den Augen. Ich bin unglaublich enttäuscht von dir, wie kannst du nur...“
Ihre Mutter schluchzte. „Los geh! Verschwinde!“ Das letzte Wort schrie sie, dann nahm sie Chiara grob an ihrem Arm und zog sie an sich vorbei.
Geduckt ging Chiara in ihr Zimmer. Sie hatte wieder einmal alle falsch gemacht. Hätte sie doch nur nichts gesagt, ihr verdammte Klappe gehalten.
Wie willst du mit einem anderen ein Leben teilen, wenn dein eigenes nicht in Ordnung ist?
Wie sollte sie denn ihre eigenes Leben in Ordnung bringen, wie denn nur. Es war doch alles so kaputt.
Leere breitete sich in ihr aus. Wie apathisch ballte sie ihre Faust. Wie immer, wie immer...