@Zero: man kann nicht alles haben ^^ ...
nun, es ist wie bei Underwold: die Stärkeren brauchen keinen Vollmond, die Jüngeren schon. So stellen die Stärkeren eine Bedrohung für die Vampire dar, aber nicht die Jüngeren.
@Chinda: schon gut ^^ ..
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Kapitel 18
Die Luft war erfüllt von boshaften knurren, während die Werwölfe ihre Augen offen hielten und versuchten, den Geruch von Alexia zu finden und ihm zu folgen. Doch seltsamerweise konnten sie dies nicht – als ob sie keinen Geruch hätte. Anscheinend schien sie ihn zu vertuschen. Sehr clever von dieser verfluchten Vampirin.
Aufgebracht schlitzten einige bei der Suche ein paar Bäume auf, verpassten der Rinde tiefe Furchen und Kratzer, die sie wohl als Narben auf ewig tragen würden. Dabei stellten sie sich vor, es sei Alexia, die Vampirin die es gewagt hatte ihren Anführer zu ermorden.
Doch nun erfüllte die Luft ein anderer Geruch, etwas altes schien sich in der Nähe aufzuhalten. War es Merrick?
Einer der Werwölfe, es war noch ein recht junges Exemplar, nahm die Fährte auf, er war von Neugier erfüllt – und von Mordlust. Wenn es tatsächlich Merrick war, konnte er die anderen um Hilfe rufen. Denn dann könnten sie endlich ihre Rache nehmen, für all das was er ihnen angetan hatte. Plante er etwa in diesem Moment einen weiteren Angriff? Wenn es denn wirklich Merrick war..
Konzentriert glitten seine Augen durch die Nacht, der Geruch wurde immer intensiver und führte ihn zu einem alten stillgelegten Fabrikgelände. Überall konnte man schon den Rost erkennen, die Gebäude waren efeuüberwuchert und wahrscheinlich einsturzgefährdet.
Nun, da diese fremde Person zum greifen nah war, verhielt er sich lautlos und versuchte kein Geräusch von sich zu geben. Er wollte sein Opfer überraschen und aus dem Hinterhalt heraus angreifen, bevor es um Hilfe rufen konnte.
Amüsiert beobachtete er den noch jungen Werwolf, seine Schritte und seine Bewegungen waren fließend und gut gesetzt. Er schien einen guten Lehrer zu haben.
Er verbarg sich tief im Schatten, wurde eins mit ihm und so unsichtbar für seinen Verfolger. Der Vampir glaubte zwar nicht dass der Werwolf wüsste wo sie war, aber ein Versuch war es ja immerhin wert. Doch jetzt wollte er nicht fragen, nein, er wollte sich jetzt ein wenig mit dieser Kreatur amüsieren.
Knirschen erfüllte die Luft, als in einer einsamen Gasse ein Gullydeckel beiseite geschoben wurde und schließlich links liegen blieb. Alexia kletterte vorsichtig hinaus und sah sich sofort hektisch nach allen Seiten um – doch hier schien keine Gefahr zu lauern, denn sie konnte nichts fühlen.
Für einen Moment atmete sie aus, ehe Alexia ihre Augen schloss und ihre Sinne fahren ließ. Dabei berechnete sie die Entfernung von hier bis zu der Burg, in welcher sie lebte. Es war nicht sehr weit und Alexia überlegte, ob sie laufen oder doch lieber fliegen sollte. Alexia dachte nach und entschied sich für das Letztere. Es war einfach die schnellere Variante - und die sicherste.
Langsam schloss sie ihre Augen und konzentrierte sich, die Umgebung um sie herum schien langsam zu verschwimmen und schemenhaft zu werden. Dann, langsam, hob sie ab, ihre Augen noch immer geschlossen. Alexia ließ sich vom Winde treiben, ließ sich von ihm zur Burg führen. Sie öffnete ihre Augen und sah nach unten, die Stadt sah aus ihrer Sicht so klein aus und völlig im Nebel versunken. Wie eine mystische Spielzeugstadt. Doch es waren ihre Augen, die ihr diesen Nebel zeigten. Alexia seufzte leise, es klang wie ein einsames flüstern im Wind.
Sie schloss wieder ihre Augen und ließ sich fallen, genoss den Wind um sich herum. Ein lächeln bildete sich dabei auf ihren Lippen, sie breitete ihre Arme aus. Alexia fühlte sich frei, frei und unbeschwert. Wenn sie flog, waren es die einzigen Momente, in welchen sie so fühlte.
Und als ob ihr jemand etwas zuflüstern würde, öffnete sie ihre Augen, die Burg ragte vor ihr auf, furchteinflößend und gefährlich.
Alexia glitt vom Wind hinab und landete, ein kribbeln durchfuhr dabei ihren Körper, als er wieder an Festigkeit zunahm – denn wenn Vampire flogen wurden ihre Körper geisterhaft. Nur so konnten sie sich vom Wind treiben und sich dorthin bringen lassen, wohin sie auch wollten.
Alexia erklomm die steinernen Stufen und sah hinauf zu einer Kamera. Knarrend öffnete sich die massive Tor und Alexia trat über die Schwelle. In der Burg wurde sie auch schon erwartet, denn Pit lehnte an einer Säule und sah sie an. Er lächelte sanft.
"Hey. Schön das du wieder da bist."
"Hey Alexia.."
Die Angesprochene drehte sich herum und sah Fabian an, der grinsend auf seine Uhr am Handgelenk sah.
"Hm, du warst schon mal schneller.."
Alexia kam nicht drum herum ein klein wenig zu schmunzeln.
"Ihr wisst ja: Sollte es länger als einen Tag dauern... "
".. dann rückt die Kavallerie an, schon klar..."
Fabian nickte wissend.
"Ich hätte aber doch gerne ein paar von ihnen zerlegt."
Alexia fuhr sich durch ihre Haare.
"Ich weiß. Du Draufgänger. Wie läuft der Verhör?"
"Nun, bis jetzt ist Rico noch an einem Stück."
Alexia grinste zufrieden, dann ging sie nach oben die Treppe hinauf, um in ihr Zimmer zu gelangen. Fabian rief ihr noch etwas hinterher.
"Ach ja, der Mensch befindet sich in deinem Zimmer."
Winselnd lag der Werwolf in einer Ecke des Fabrikgebäudes, blutend und mit einigen gebrochenen Rippen. Seine Arme waren ebenfalls gebrochen und standen in einem unnatürlichen Winkel von seinem Körper ab. Angsterfüllt beobachtete er die Person, die auf und ab schritt und nebenbei einen silbernen Dolch in die Luft warf, ihn wieder auffing und erneut hoch warf - das machte den Werwolf nervös. Ebenfalls nervös machte es ihn, dass er das Gesicht diesen Fremden nicht sehen konnte, denn dieses verbarg er unter einer Kapuze von seinem tiefschwarzen Umhang.
"Also noch einmal von vorne: Wo ist sie? Wir können dieses Spielchen den ganzen Abend spielen. Weißt du mein Kleiner, ich kann das Armband was sie trägt nicht mehr orten, es scheint irgendwie defekt zu sein."
Die Stimme des Mannes klang, als ob er mit einem unartigen Kind sprechen würde, welches einfach nicht die Wahrheit sagen wollte.
"Ich hab doch schon gesagt, ich weiß es nicht ... "
Knurrend richtete sich der junge Werwolf langsam auf, doch dann spürte er einen brennenden Schmerz in seiner Schulter und brüllte tierisch auf – der Unbekannte hatte so schnell den Dolch geworfen, dass er es nicht gesehen hatte.
"Falsche Antwort .."
Interessiert lass Philippe weiterhin Alexias Tagebuch. Auch wenn es in Latein geschrieben war, so konnte er doch jedes einzelne Wort verstehen, da er zu Schulzeiten die Sprache neben Franzöisch gewählt hatte.
Doch er war leider so vertieft im Lesen gewesen, dass er die Person hinter sich nicht bemerkte, die ihn mit einem Ruck herumdrehte und kraftvoll zu Boden warf. Als er aufsah, sah er direkt in Alexias mehr als nur wütendes Gesicht.
"WAS FÄLLT DIR EIN IN MEINEN PERSÖNLICHEN SACHEN HERUM ZU WÜHLEN!!! DU HAST SIE WOHL NICHT MEHR ALLE?????"
Ängstlich krabbelte Philippe rückwärts von ihr weg und drückte sich sitzend an eine Wand, er wusste sofort das er hatte einen furchtbaren Fehler gemacht hatte. Alexia ging langsam und drohend auf ihn zu.
"Weißt du was ich mit Personen mache, die so etwas tun?"
Von ihren wütenden Geschrei angelockt, erschien erst Migel, dann Fabian, Pit, Aaron und anschließend Max in ihrer Tür. Und zu guter letzt erschien sogar Merrick. Sie alle sahen dabei zu, wie Alexia sich drohend über Philippe aufbaute. In dem Moment fühlte Migel nichts als Schadenfreude in sich aufkeimen.
'Oh ja. Mach ihn fertig Baby...'
'Verdammt, jetzt kann mich nur noch ein Wunder retten.'
Philippe würgte leicht und kniff ein Auge zusammen, als Alexia ihm am Hals packte und hochhob. Dabei viel sein Blick für einen Moment auf das Armband.
"Ich weiß woher du das hast." - brachte Philippe röchelnd und schnell hervor. Alexia horchte auf und sah auf ihr Handgelenk, ebenso die anderen Vampire.
"Es steht .. im Tagebuch."
Alexia musterte ihn abschätzend und ließ ihn dann einfach fallen, polternd viel er zu Boden und mit einem schmerzlichen stöhnen rappelte er sich langsam wieder auf. Nun war ihre Interesse geweckt und sie nahm das Buch, in dem sie seit Jahren nicht mehr hineingeschrieben hatte, geschweige denn gelesen.
"Du hast Tagebuch geführt?" - kam es belustigend von Migel. Er erntete als Antwort nur einen eisige Blick von Alexia.
"Um dich kümmere ich mich später."
Sie sah Philippe kalt an. Dieser wich vor ihr zurück, während sie das Buch öffnete und etwas durchblätterte, sich anschließend auf ihr Bett setzte.
Auch Merrick war jetzt interessiert. Alexia hatte ihm nie erzählen wollen, woher sie das Armband eigentlich hatte. Und in all den Jahren schien sie es auch vergessen zu haben. Doch nun würde jetzt vielleicht die Wahrheit wieder ans Licht kommen.
Der Vampir trat in die Nacht hinaus, während er dem Werwolf keine Beachtung mehr schenkte. Er würde sowieso bald an seinen Verletzungen sterben. Wenn nicht die Verletzungen, dann irgendein Vampir, der ein wenig seinen oder ihren Spaß haben wollte.
Anmutig hob er seinen Blick zum Mond und grinste hämisch.
'Ich werde dich kriegen. Es wird sich schon jemand finden der weiß wo du steckst. Und dann ...........'
Wir schreiben das Jahr 1325. Über 200 Jahre war ich nun schon ein Vampir und ich hatte meine Entscheidung bis jetzt nicht einmal bereut. Ganz im Gegenteil, ich liebte dieses Leben. Ich hatte bisher soviel gesehen, ich hatte soviel erlebt, aber ich bekam einfach nicht genug davon. Aber das hatte ich ja schon in einem anderen Eintrag berichtet. Es war seltsam wenn ein Vampir so ein Buch führte. Würde Migel das herausbekommen, würde er sich nur noch über mich lustig machen.
Aber genug von ihm, er soll meinetwegen zur Hölle fahren. Ich hatte etwas anderes zu berichten – etwas, was mir letzte Nacht widerfahren war .....
Rückblick
Schmerzhaft landete Alexia am Boden und der Vampir, gegen welchen sie gerade kämpfte, baute sich bedrohlich vor ihr auf.
"Was ist denn los Schätzchen. Schon müde?"
Er lachte verächtlich und Alexia sprang wieder auf. Es kam erneut zum Schlagabtausch und wieder schickte er Alexia zu Boden. Sie war einfach zu schwach.
'Verdammt! Ich hätte doch schon etwas trinken sollen ....'
Aber Alexia hätte ja nicht ahnen können, auf einen verfeindeten Clanmitglied zu stoßen.
Der Vampir kniete sich über sie, zog sie an ihrer Weste hoch und starrte ihr schadenfroh in das jung aussehende Gesicht, während auf seinen Gesichtszügen ein verrücktes lächeln erschien. Alexia sah ihn panisch an, als er ihren Kopf mit einem Ruck zur Seite bog.
"Das wird mir eine Freude sein .."
Doch ehe er dazu ansetzten kann, seine Zähne in ihren Hals zu vergraben, wurde er von Alexia fortgezogen und landete brutal an einer Backsteinwand. Alexia sah auf um zu sehen, wer ihr da geholfen hatte. Sie sah nur sein Profil, seine schulterlangen dunkelbraunen Haare, die einzelne silberne Strähne und sein ausgeprägtes männliches Gesicht. Äußerlich sah er nicht älter als 24 aus, doch konnte sie die Kraft spüren, die von ihm ausging.
"Es ist nicht gerade höflich eine junge Dame anzugreifen ..."
Der Fremde lächelte herablassend, während der Vampir sich vor ihm aufbaute.
"Was willst du? Verzieh dich ..."
Und er holte zum Schlag aus, doch der Fremde fing mühelos seine Faust ab und brach ihm mit scheinbarer Zufriedenheit und Genugtuung jeden einzelnen seiner Fingerknöchel. Schmerzhaft schrie der Vampir auf und ging in die Knie.
"Bastard .."
"Vielen Dank für das Kompliment .."
Der Fremde packte seinen Kopf, riss ihn mit einem schauderhaft klingenden Knacken herum und schließlich mit einem kräftigen Ruck ab. Alexia sprang mit einem entsetzten Schrei auf und wich von dem Fremden zurück – dieser wandte sich ihr nun zu. Wenn er mit einer Leichtigkeit einen über Jahrhundertealten Vampir umbringen konnte, was würde er jetzt mit ihr machen?
"Nun zu dir. Du bist also Alexia. Weißt du, ich habe dich gesucht. Ich entschuldige mich aber erstmal für mein .. rüpelhaftes Verhalten .."
Dabei sah er mit einem kühlen lächeln zu der kopflosen Leiche des Vampirs, dessen Körper bereits begann vor ihren Augen in Staub zu zerfallen.
"Weißt du eigentlich was Merrick dir vorenthalten hat, bevor er dich erschuf? Das ich jeden vernichten werde, dem er ein Leben als Vampir schenkt."
Er lächelte freundlich und kam ihr immer näher, Alexia wich indes immer weiter zurück. Sein lächeln wirkte so falsch und aufgesetzt.
"Es ist nichts persönliches gegen dich, verstehst du? Nur, als Schüler hatte er einen furchtbaren Fehler gemacht und die Quittung dafür ist, dass ich jeden seiner Schützlinge töte. Das verstehst du doch. Anscheinend dachte er, ich sei vernichtet worden. Sonst hätte er dich bestimmt nicht zum Vampir gemacht. Aber ich werde ihm wohl beweisen müssen, dass er sich geirrt hat. Das ich noch immer am Leben bin." Der Fremde lächelte höflich, doch in seinem Blick konnte Alexia deutlich Spott und Vorfreude herauslesen – und eine Spur von unendlicher Boshaftigkeit.
"Schüler?"
Der Unbekannte nickte knapp, Alexia betrachtete kurz seine Augen. Gold-Braun. So eine Augenfarbe hatte sie noch nie gesehen.
"Ja, ich hab ihn erschaffen. Merrick ist mein Schüler. Und du bist gleich Geschichte, Kleines."
"Nein!"
Alexia griff ihn an, doch der Fremde schaffte es immer wieder ihren Faustschlägen und den gezielten Tritten auszuweichen. Sie war einfach zu langsam, zu schwach. Letztendlich packte er sie an den Handgelenken und drückte sie an die Wand, kam mit seinem Kopf dabei ihrem Hals sehr nahe. Für einen flüchtigen Moment atmete er tief ein und etwas in seiner Miene schien sich plötzlich zu verändern, als sein Kopf zurück rucke. War es Verblüffung, die sie für einen winzigen Moment erkennen konnte?
"Aber auch dir werde ich das Angebot unterbreiten, welches alle Anderen törichterweise abgelehnt haben."
Alexia holte tief Luft, damit ihre Stimme beim Sprechen nicht so zittrig klang. Woher dieser Sinneswandel?
"Was ... für ein ... Angebot?"
Egal was es war, sie würde um ihr Unleben kämpfen, denn sie hing sehr daran, was recht ungewöhnlich für einen Vampir war. Denn manchmal wählten Vampire freiwillig den Tod, weil sie die Einsamkeit und das Unleben an sich nicht ertragen konnten – dass hatte zumindest Merrick ihr erzählt.
"Ein Pakt. Ich werde dich laufen lassen, dafür musst du mir aber ein Versprechen geben: Egal in welchem Jahrhundert, egal in welcher Zeit. Wenn wir uns wiedersehen, wirst du mit mir gehen und dein Leben an meiner Seite verbringen – als meine Gefährtin. Ich werde von dir trinken dürfen und ... noch sehr viel mehr."
Er grinste Alexia dabei dreckig an und sie konnte sich denken was er mit den anderen Dingen meinte.
"Wenn du das tust, sorge ich dafür das dir nichts geschieht, dass niemand dein Leben auslöschen wird."
Er sah ihr fest in die Augen und Alexia bekam eine eiskalte Gänsehaut. Sie hatte die Wahl: Entweder starb sie jetzt wie dieser Vampir, der sie ohnehin töten wollte, oder sie wurde seine Gefährtin – oder besser gesagt seine Gefangene für den Rest ihres Lebens. Alexia zitterte, dann schloss sie ihre Augen. Sie war "erst" 200 Jahre alt, sie hatte noch soviel vor. Sie nickte.
"Ja."
"Du musst es schwören."
Alexia spürte wie sich eine Hand von ihren Handgelenken löste und sie nun mit einer von den seinigen zusammengehalten wurden. Wegen ihrer geschlossenen Augen konnte sie nicht sehen, wie der Fremde etwas aus der Innentasche seines Umhanges herausholte. Schließlich legte sich etwas kaltes um ihr Handgelenk.
"Ich ... ich schwöre es ..."
Der Unbekannte sah hinauf zu ihrem Handgelenk. Mit einem mal stieß er sie plötzlich mit einem brutalen Stoß zu Boden, kniete sich dabei in einer fließenden Bewegung über sie und schmiegte seine Lippen eng an ihren Hals.
"Du meinst es nicht ernst Süße," – hörte sie ihn leise gefährlich hauchen. Deutlich spürte sie die scharfen Spitze seiner Eckzähne über ihre Haut schaben, ohne sie dabei zu verletzen.
Alexia schluchzte leise und kniff ihre Augen zusammen, sie hätte nicht gedacht dass es jemals einer schaffen würde, ihr solch eine Angst einzujagen. Aber sie hatte ja allen Grund dazu, dieser Vampir war älter als Merrick und weitaus mächtiger.
"Okay .. okay ... ich schwöre es. Ich schwöre es."
Alexia rief diese Worte so laut sie konnte und für eine Sekunde spürte sie eine unsagbare Hitze an ihrem Handgelenk, die leise schmerzhaft keuchen ließ. Sie hatte das Gefühl, dass gleich darauf ihre Hand zu Boden fallen würde. Ihre Augen noch immer fest zusammengekniffen spürte sie, wie er von ihr herunterging und zufrieden auf sie herablächelte.
Alexia öffnete ihre Augen, setzte sich mit einem Ruck auf und sah auf ihr Handgelenk: Dort befand sich nun ein silbernes Armbrand und sie konnte kein Verschluss daran finden.
"Gib dir keine Mühe meine Kleine. Dieses Armband habe ich selbst geschaffen und mit meiner Magie getränkt. Es wird sich erst öffnen wenn ich es will. Und noch etwas: Wenn du versuchen solltest mich anzugreifen, dass Armband wird es verhindern. Es wird mir gegenüber deine Kraft auf den Nullpunkt senken. Du wärst so stark wie ein einfacher Mensch." Alexia stand auf und hielt Abstand von ihm. Der Fremde lächelte kalt und setzte die Kapuze seines Umhanges wieder auf. Als er sich zum gehen wandte, erhob Alexia noch einmal ihre Stimme.
"Wie ist euer Name?"
Der Fremde drehte sich noch einmal halb zu ihr herum.
"Cathan... merk dir diesen Namen, Alexia..."
Alexia blinzelte verwirrt, diesen Namen hatte sie noch nie gehört. Doch nun verwirrte sie etwas anderes. Er war verschwunden – als sie geblinzelt hatte.
Hektisch sah sie sich nach allen Seiten um. Weg. Er war weg. Einfach so. Sie war alleine in dieser Gasse. Mutterseelenallein.
Rückblick Ende
Nun saß ich hier an meinem Tisch und bangte, hoffte das ich ihn nie wiedersehen würde, hoffte das doch noch ein Wunder geschah, ich dieses Armband irgendwie abbekam oder der Vampir – Cathan – von der Sonne gegrillt wurde.
Merrick hatte mir ein wenig von ihm erzählt: Er war einer der ersten Vampire überhaupt, die auf Erden wandelten und sehr mächtig. Das hatte ich ja am eigenen Leib zu spüren bekommen.
Merrick sprach so voller Erfurcht vor ihm und wenn meine Nase mich nicht betrogen hatte, dann fürchtete sich mein Onkel vor ihm. Sonst hatte er doch vor niemanden Angst. Also musste dieser Vampir wirklich sehr gefährlich sein.
Ich hoffte ich sah ihn nie mehr wieder. Denn nun hatte ich einen Pakt mit ihm geschlossen. Oh Gott, ich hoffte ich muss ihn niemals einlösen ...........
Alexia holte tief Luft, als die Erinnerung an diese Nacht über sie hinweg brach. Migel bemerkte es, er konnte das zittern ihrer Hand sehen – und er konnte ihre Furcht riechen.
"Ein Pakt. Ich habe einen Pakt geschlossen. Vor über 600 Jahren."
Langsam ließ sie das Buch auf ihren Schoss sinken und sah ins Leere.
"Und was nun? Werde ich ihm jetzt gewachsen sein? Ich muss ihm gewachsen sein. Ich muss ihn vernichten. Nein, dass kann ich ja nicht."
Alexia strich sich einige ihrer pechschwarzen Haarsträhnen aus dem Gesicht und seufzte leise deprimiert in sich hinein. Dann sah sie Merrick an. Sein Blick ruhte tonnenschwer auf ihrer Gestalt. Und doch wirkten seine Augen so unendlich traurig. Sie wusste, er würde es nicht zulassen das ihr etwas passierte.
"Hey Al. Wir finden einen Weg."
Fabian lächelte zuversichtlich, doch Merrick sah ihn strafend an.
"Da kennst du Cathan nicht. Ich schon. Es wird Zeit, dass ich euch von ihm erzähle ............"