Dunkelheit ..

Kapitel 14

"Hey Alexia .. Alexia .."
Alexia zuckte zusammen und sah in die Augen ihres besten Freundes Pit, welcher schon mit zwei Fingern vor ihrem Gesicht herumschnipste.
"Sorry, ich war in Gedanken .."
Pit runzelte daraufhin seine Stirn, so etwas passte überhaupt nicht zu ihr. Aber er wollte auch nicht weiter nachbohren, weshalb er sich Schulter zuckend abwandte und weiterging.

"Boahh, Leute, das müsst ihr euch unbedingt ansehen .."
Diese Äußerung kam von Aaron, welcher schon etwas weiter vorangelaufen war. Nun beeilten sich auch die Anderen um zu ihm zu gelangen.
Als sie ihn erreichten, staunten sie nicht schlecht.
"WOW, der reine Wahnsinn!! Und wir müssen alles zerstören??"
Max sah Alexia fragend an, welche nun angestrengt nachdachte.
Vor ihnen befanden sich zahlreiche Gewehre mit einem integrierten Zielfernrohr, Samurai-Schwerte sowie normale Schwerter und wie es aussah sehr scharf geschliffen, Messer in allen Variationen, Unterarmbefestigungen mit Klingen, Maschinengewehre, Granaten, Giftgasbomben, Armbrüste mit integrierten Zielfernrohr und dazugehörigen Pfeilen, Sonnenlichtbomben speziell erfunden für Vampire, normale Schlagringe für den Nahkampf, spitze Kunais zum Werfen, normale Pistolen, zahlreiche Magazine und wie es aussah sogar zahlreicher Sprengstoff.

"Nun, einige Dinge können wir ja mitnehmen. Max du schnappst dir einige Granaten, Sonnenlichtbomben und Sprengstoff, Aaron du nimmst dir ein paar dieser Messer und Kunais, Pit du krallst dir einige Maschinengewehre und ein paar Pistolen, Fabian du kannst dir die Unterarmbefestigungen schnappen und ein paar Giftgasbomben, Migel für dich extra die Armbrüste mit Pfeilen. Ich nehme mir die Schlagringe und Magazine vor. Philippe, verteil den Sprengstoff aus den Rucksäcken. Nimm auch aus den Kisten was, die hier herumstehen."

Alle befolgten sofort Alexias Anweisungen, Philippe war zwar etwas überrascht, aber er tat dann was sie sagte. Sofort machte er sich daran die Sprengstoffe zu verteilen und den Zündmechanismus zu stellen.

"Sag mal Al, was machen wir eigentlich jetzt mit Rico?"
Alexia sah auf und direkt zu Migel.
"Nun, wir werden ihn stellen und gerecht bestrafen. Falls er nicht schon längst getürmt ist. Nur brauchen wir jetzt einen neuen Computerfreak."
Migel nickte stumm und seufzte resigniert. Schweigsam machten sie sich daran einige der Sachen einzupacken. Plötzlich sah Alexia auf, ebenso wie Max, Aaron, Fabian, Migel und Pit. Sie sahen sich an, dann gingen ihre Blicke gleichzeitig zu Philippe.
"Sag mal Kleiner, wie hast du uns überhaupt hier unten gefunden?"
Philippe sah Pit etwas nervös an, dann grinste er etwas schief.
"Ich hab mich unbeabsichtigt in euer Kamerasystem gehackt und eure Unterhaltung belauscht.."
Kurz darauf schluckte er etwas, noch immer ruhten die Blicke auf ihn, er hatte das Gefühl von ihnen wie Schwerter durchbohrt zu werden. Kalter Schweiß trat ihm auf seine Stirn, war es also soweit? Würden sie ihn nun töten?
"Wir nehmen ihn mit und stellen ihn Merrick vor .."
Fassungslos starrte Migel Alexia an.
"Sag mal, spinnst du?? Wir können doch keinen Menschen mit in die Burg nehmen!!! Er wird schneller tot sein, bevor er auch nur einen Atemzug machen kann!!"
Alexia grinste breit und belustigt.
"Sag mal, machst du dir um den Jungen Sorgen?"
Migel horchte auf und mit einem Schlag merkte er, was er eben gesagt hatte. Ohne ihre auch nur eine Antwort zu geben, schulterte er eine Armbrust.

Inzwischen war Philippe fertig.
"Also, ich bin soweit."
Alexia nickte und sah die anderen an.
"Okay, los, starte den Countdown.."
Philippe nickte und drückte den Knopf. Als er das getan hatte, wurde unwirsch seine Hand von einer kühleren gepackt und Alexia zog ihn mit Hilfe ihrer vampirischen Fähigkeiten so schnell mit, wie sie rannte. So hatte er das Gefühl, in einem schnellen Zug zu fahren. Aber weil ihm langsam schwindlig wurde, kniff er seine Augen zusammen.
"Wir haben nur noch 30 Sekunden .."
Alexia sah zu der Stelle, an der sie Dragon zusammengeschlagen hatte. Sie war leer.
'Also konnte er fliehen.. oder hier war noch Jemand..'
Ohne sich weiter darüber Gedanken zu machen, nahmen sie den Weg der zurück zur Kanalisation führte. Dort angekommen, zählte Max rückwärts.
"10 .. 9 .. 8 .."
Aaron kletterte zuerst die Leiter nach unten, dort angekommen rannte er was das Zeug hielt. Kurz darauf folgte Migel und Fabian. Auch sie gaben Fersengeld.
"7 .. 6 .. 5 .. 4 .."
Philippe kletterte so schnell er es mit seinen weichen Knien konnte nach unten, Max folgte ihm. Alexia wartete.
'Nun macht schon ..'
"3 .. 2 .. 1 .."
Alexia machte einen Sprung nach vorne, sie kam zuerst mit ihren Händen auf, machte eine Rolle vorwärts, sprang gleich darauf auf ihre Füße und rannte los. In der Ferne konnte sie die Explosion hören und sie wusste das die Druckwelle mit dem Sonnenlicht schnell da sein würde. Deshalb schrie sie.
"Rennt um euer Leben. Los!!!!"
Ziemlich schnell hatte sie die Anderen eingeholt, welche nun etwas panisch nach hinten sahen. Sie konnten das Zerbersten der Wände hören, das Scheppern der Metalltreppen, das Klirren der Scheiben, das Zuschlagen der Zelleneingänge und schon jetzt konnten sie ein wenig das Schimmern des Lichtes sehen.
"Gebt Gas, gebt Gas.."
Philippe wurde natürlich mitgezogen, auch wenn er langsam müde wurde. Doch das wollte er angesichts der Situation nicht zeigen.

Alexia sah wieder nach hinten, ihre Augen wurden größer. Die Welle kam näher.
"Nun dämm endlich ab.."
Doch sie wusste, das würde sie nicht.
"Uns bleibt keine Wahl. Nach rechts abbiegen!!"
Sofort bog der Trupp nach rechts ab, dann nach links und weiter geradeaus. Doch sofort merkten sie, dass es nicht weiterging. Der Weg endete an einem unterirdischen See, sie befanden sich direkt nur wenige Zentimeter vor einem Süßwasserfall.
"Und was nun Al?"
Pit sah nach hinten, er hatte absolut keine Lust geröstet zu werden. Doch er hörte wie die Anderen auch, dass die Wand zersprang.

Alexia war die Erste, die einen Satz nach vorne machte und rasend schnell in die Tiefe stürzte.
 
Hast du den armen Philippe mitlaufen lassen oder kamen seine Füße durch die Geschwindigkeit gar nicht mehr auf den Boden?
War aber ein schöner Teil also schreib weiter
 
ZeroBeat schrieb:
Hast du den armen Philippe mitlaufen lassen oder kamen seine Füße durch die Geschwindigkeit gar nicht mehr auf den Boden?
War aber ein schöner Teil also schreib weiter

*gg* nein .. natürlich ist er mitgelaufen .. zwangsweise so schnell .. deshalb ist er auch so müde ..
 
Mal wieder fein, schön weitermachen. ^^"

*wird sich die ganze ausgedruckte FF am Freitag nochmal im Zug reinziehen* ^-^

Kill
 
Cool, sie wollen ihn in die Burg mitnehmen ^-^

nur so eine frage: wie kommt bei einer explusion sonnenlicht her?

weiter ^^ is spannend ^^
 
Chinda-chan schrieb:
Cool, sie wollen ihn in die Burg mitnehmen ^-^

nur so eine frage: wie kommt bei einer explusion sonnenlicht her?

weiter ^^ is spannend ^^

Sonnenlichtbomben ^^ [steht im Text] .. die wirken wie das normale Sonnenlicht .. die explodieren ja auch .. und die Druckwelle trägt die bis zu ihnen ..
 
Die Szene errinert leicht an Blade 2 :biggrin2:
Ich frag mich nur wie er da mitlaufen kann wenn sie so schnell sind das er seine Umgebung nicht einmahl mehr richtig erkennen kann?
 
ZeroBeat schrieb:
Die Szene errinert leicht an Blade 2 :biggrin2:
Ich frag mich nur wie er da mitlaufen kann wenn sie so schnell sind das er seine Umgebung nicht einmahl mehr richtig erkennen kann?

aber nur ein bisschen .. daran hab ich eigentlich nicht gedacht ^^' ..
wie gesagt - zwangweise so schnell. Wirst du im nächsten Teil lesen, was das für Konzequenzen haben wird.
 
Kapitel 15

Das Wasser wog schwer auf den Schultern der 7 Personen, doch nur unter Wasser hatten sie eine Chance der Druckwelle zu entkommen. Die Luft anzuhalten war für die Vampire nicht schwer, sie mussten ja nicht atmen. Nur Philippe schien Schwierigkeiten zu haben, denn sein Gesicht nahm langsam eine leicht bläuliche Farbe an. Das Sonnenlicht würde ihn nicht töten, aber die Druckwelle würde ihn in Stücke reißen. So riss sie den jungen Mann an sich und drückte ihre Lippen auf die seinigen, was ihn kurzzeitig seine Augen aufreißen ließ. Deutlich spürte er ihre Atemluft in seinen Lungen, was ihn die kurze Zeit unter Wasser erleichterte. Migel indes beobachtete all dies mit einem eisigen Gefühl der Eifersucht in seinem Bauch.
'Ich könnte diese Ratte umbringen..'
Seine finsteren Gedanken bekam keiner mit. Alexia sah schließlich nach oben, nachdem sie sich von Philippe gelöst hatte, sah durch die verschwommene Sicht wie die Helligkeit nach und nach nachließ und gab den Anderen ein Zeichen zum Auftauchen. Sie folgten sofort ihren Anweisungen, Philippe nahm sie beim Arm und zog ihn mit nach oben. Dort holte er erst mal tief Luft, bevor ihm schwindlig und schließlich schwarz vor Augen wurde.
"Na, der Knabe hält aber nicht viel aus .." - war die spöttische Bemerkung von Migel.
"Lass ihn! Sein Körper ist nun mal nicht an unsere Geschwindigkeit angepasst. Zwangsweise mussten seine Beine sich unserem Tempo anpassen. Eine Weile wird er wohl kein Gefühl in ihnen haben."
Migel grinste dreckig und kalt.
"Gut, dann kann er mir auch nicht weglaufen."
Alexia warf ihm einen feindseligen Blick zu.
"Wir brauchen ihn noch. Solltest du ihn töten, töte ich dich."
Mit den Worten schwamm sie, Philippe unter dem Arm gepackt, zum Uferrand und ließ einen verblüfften und teils wütenden Migel zurück. Auch die Anderen machten sich daran ans Ufer zu schwimmen. Dort kletterten sie heraus, Alexia trug Philippe auf ihren Rücken.
"Und, kennt einer einen Weg hier raus?"
Fragend sah sich Aaron in der Runde um.
"Hmm, ich glaube ich kenne einen .."
Max ging voran und begann, oder besser versuchte, die Gruppe sicher aus der Kanalisation zu bringen.
Während sie so den Weg entlang liefen, dachte Alexia wieder an ihre Vergangenheit zurück. An den Tag, an dem sie ihre erste Nacht als Vampir verbrachte ...

Rückblick

Nur langsam öffnete Alexia ihre Augen, ihre rechte Hand glitt wie automatisch hoch zu ihrem Kopf, sie strich sich leicht über ihre Stirn. Anschließend sah sie sich um, bemerkte das sie auf ihrem Bett lag. Und noch etwas anderes bemerkte sie: Sie war allein und es war Nacht. Hatte sie etwa einen ganzen Tag lang durchgeschlafen?
Das letzte woran sie sich erinnern konnte war, wie sie von seinem Blut getrunken hatte. Dann kamen diese entsetzlichen Schmerzen. Was danach geschehen war, wusste sie nicht mehr.
Mühsam setzte sie sich auf, sie fühlte sich so schwach und kränklich. Und teilweise fühlte sie sich unwohl in ihrem Kleid.
Elegant schwang sie ihre Beine aus dem Bett und stemmte sich hoch, ging langsam zu ihrem Kleiderschrank und öffnete ihn. Zahllose Kleider hingen in ihrem Schrank, doch sie interessierte sich jetzt nur für eine Kiste, die auf dem Schrankboden lag. Sich vorsichtig hinhockend griff sie danach und öffnete sie, indem sie den Deckel anhob und zur Seite legte. In ihr lag eine enge schwarze Reiterhose, hohe Stiefel, ein weißes bauschiges Hemd und einen weinrote Lederweste für Frauen, die man vorne schnüren konnte. All diese Sachen holte sie heraus und begann sich einzukleiden.
Als sie damit fertig war, betrachtete sie ihren Antlitz im Spiegel. Sie sah etwas blasser aus als früher, ihre Augen schienen auch etwas heller geworden zu sein.
'Was ist nur mit mir passiert? Bin ich jetzt ebenso ein Wesen wie Merrick?'
Dabei ging ihre Hand empor zum Spiegel, sie strich zaghaft über das Glas und betrachtete dabei weiter ihre Gestalt. Doch plötzlich wurde mit einem gewaltigen Ruck ihre Tür aufgestoßen, Alexia wandte sich sofort um und sah in das wütende Gesicht ihrer Mutter.
"Was fällt dir ein den ganzen Tag über zu verschlafen und nicht zum essen zu erscheinen? Warum sind deine Vorhänge zugezogen? Heute war wieder ein Bewerber für dich da, ich musste ihn wegschicken, da du ja nicht erschienen bist!!! Und was soll diese Aufmachung!!! Zieh sofort ein anständiges Kleid an und mach dich fertig!! Der junge Mann wird bald wieder da sein, um dich kennenzulernen."
Alexia wusste nicht was sie jetzt von ihrer Mutter halten sollte. Ihr gegenüber fühlte sie nichts. Da war einfach nicht mehr. Das einzige was sie fühlte war Langeweile und eine jahrelang aufgestaute Wut. So etwas wie Liebe zu ihr fühlte sie überhaupt nicht. Hatte sie eigentlich jemals Liebe zu ihrer Mutter verspürt? Ihren Vater hatte sie niemals kennengelernt, er starb bei einen dieser Kreuzzüge.
"Nein .."
"Wie war das?? Wiederhole das bitte Alexia Florentine .."
Das Gesicht ihrer Mutter hatte eine purpurne Farbe angenommen, während sie ihren Fächer in der Hand fast in zwei Teile zerbrach.
"Nein Mutter. Ich werde nichts desgleichen machen. Die Bewerber sind mir alle egal, sie waren mir schon immer egal gewesen. Ich werde mir von dir nichts mehr sagen lassen, ich bin 19 Jahre alt. Ab sofort werde ich mein eigenes Leben leben und ich werde dieses Haus heute noch verlassen!"
Alexia wunderte sich über sich selbst. Woher nahm sie nur diesen Mut? Diese Ruhe? Warum nur schaffte sie es das zu sagen, was sie schon immer sagen wollte? War ihr Onkel daran Schuld? Hatte er ihr endlich den Mut gegeben zu handeln? Ihr Leben endlich in ihre eigenen Hände zu nehmen und nicht von jemanden bestimmen zu lassen?
Ihre Mutter rauschte auf sie zu, holte aus und verpasste ihr eine harte Ohrfeige. Alexia wandte ihren Kopf zu ihr zurück, als dieser zur Seite flog.
"DU TUST GEFÄLLIGST DAS WAS ICH DIR SAGE!!!"
Die Hand von ihrer Mutter zitterte, während Alexias Hände sich erneut zu Fäusten ballten. Doch eine entspannte sich wieder. Und dieses mal handelte sie auch. Fest griff sie nach ihrem Hals und drückte leicht zu, überrascht von ihrer Tat weideten sich die Augen der Frau, die Alexia gezeugt hatte. Nun wandte sie ihren Kopf zurück, Alexias Augen lagen eiskalt auf der rundlichen Gestalt ihrer Mutter. Ganz langsam neigte sie sich hinab und flüsterte bedrohlich leise in ihr Ohr.
"Ich würde mich nicht zu sehr im Ton vergreifen, was sollen den die Anderen von dir denken?"
Sie konnte spüren, wie der Frau übel wurde. Moment mal! Sie konnte es spüren??? Erneut wunderte sich Alexia über sich selbst. Sie konnte die Emotionen der Frau spüren. Sie konnte jede erdenkliche Anspannung in ihrem Körper fühlen. Waren das einige ihrer neuen Fähigkeiten? Und auch etwas anderes machte sich in ihr bemerkbar – Hunger! Eine unstillbare Gier - doch wonach?
Unter ihren Fingerspitzen konnte sie die pulsierende Ader am Hals spüren, sie roch das wohlschmeckende Blut, welches durch diese roten Adern floss. Und auch etwas anderes bemerkte sie: In ihrem Mund hatten sich zwei ziemlich scharfe und gleichzeitig spitze Eckzähne ausgefahren. Woher kamen die auf einmal? Waren sie schon immer da gewesen? So viele Fragen, würde sie auch Antworten bekommen?
"WAS FÄHLT DIE EIN!! LASS MICH AUF DER STELLE LOS!!"
Alexias Mutter schlug mit aller Kraft auf die Hand ihrer Tochter ein, doch genauso gut könnte sie auch auf einen Stein einschlagen. Nicht einen Millimeter bekam sie die Hand von ihrem Hals los. Unsanft schlang sie nun ihren Arm um die rundliche Gestalt der Frau, die Hand nahm sie von ihrem Hals. Dann, mit einem Ruck, senkte sie ihren Kopf und bohrte die zwei scharfen Eckzähne tief in den Hals ihrer Mutter. Den lauten Schmerzensschrei nahm sie nur am Rande war.
Heißes Blut schoss in ihren Mund und Alexia begann, wie von Sinnen zu trinken. Sie trank, trank solange bis nichts mehr kam, bis sie nicht mehr das Herz der Frau schlagen hörte. Erst dann ließ sie sie los, sah emotionslos dabei zu, wie der nun leblose Körper auf den Boden aufschlug. Starr, vor Schreck und Angst geweidet, blickten die nun leeren Augen an die Decke. In Alexia regte sich noch immer nichts, obwohl sie soeben ihre eigene Mutter getötet hatte.
Mit einer Hand wischte sie sich das Blut von ihren Lippen, nun fühlte sie sich nicht mehr krank und schwächlich. Doch jetzt hatte sie noch etwas zu erledigen. Mit schnellen Schritten durchquerte sie ihr Zimmer, nahm sich einen Leinenbeutel und begann einige Sachen von sich einzupacken – allen voran ihre kleine Büchersammlung, die aus 4 Exemplaren bestand und der Mappe mit den ägyptischen Briefen ihrer Vorfahren. Noch ein paar Sachen stopfte sie hinein, dann schnürte sie den Beutel zu und sah sich um. Sich den Beutel über ihre Schulter werfend, verließ sie flink wie ein Wiesel ihr Zimmer, verhielt sich nahezu lautlos im Haus. Schon bald würden sie die Leiche finden, aber das konnte Alexia nicht zulassen.
Fast lautlos schlich sie von Zimmer zu Zimmer und verriegelte diese, steckte die Schlüssel in einen noch kleineren Leinenbeutel, welchen sie aus einen der Zimmer stibitzt hatte – unter anderem auch Geld, welches sie mit Sicherheit brauchen würde.
Nach vollendeter Arbeit stand sie am Ende der Treppe und starrte gen Boden. Sie wusste, es befanden sich noch Menschen im Haus – zahlreiche Diener und 3 ältere Geschwister. David war unterwegs und er war der Einzige für den sie etwas fühlte. Sie würde ihn niemals töten können. Niemals.
Alexia hob ihren Kopf, ging zu einer Fackel, die an der Tür als Lichtquelle diente und nahm sie ab, hielt sie fest in ihrer etwas zitternden rechten Hand. Starr betrachtete sie die züngelnde Flamme, ehe sie zur Treppe eilte und den darauf befindlichen Teppich in Brand setzte. Schnell fing dieser Feuer, die Flammen breitete sich auf der ganzen Treppe auf und züngelte anschließend an der Wand entlang.
Ohne jede Regung warf sie die Fackel weg, rannte aus dem Haus und verriegelte die Tür von außen. Außerhalb gab es ebenfalls Fackeln, sie nahm sich eine und setzte die Büsche, die um das Haus gepflanzt worden waren in Brand, so das die Flammen die Steinwand emporzüngelten und dichter Rauch in die geöffneten Fenster drang. Schreie drangen aus dem Haus, Hilferufe die aber von niemanden gehört wurden. Außer von Alexia, welche sich aber nicht darum kümmerte. Woher kam nur diese Kälte? Waren das ihre Gefühle für ihre Familie? Ihre wahren Gefühle? Sie hate sich hier nie heimisch gefühlt, außer wenn ihr geliebter Bruder da war. David.
Sie entfernte sich von dem Haus und ging zu den Ställen, wo sie ihr Lieblingspferd - einen schwarzen Hengst - nach draußen führte, sich aufsetzte, noch einmal zu dem brennenden Haus sah, ehe sie dann mit wildem Galopp davon ritt und sich von ihm entfernte, dem Haus in dem sie 19 Jahre ihres Lebens verbracht hatte. Doch dieses Leben war nun vorbei, eine neue Zukunft wartete auf sie. Und sie wusste genau wo sie jetzt hin musste.
Leicht neigte sie sich nach unten, hielt sich mit beiden Händen an dem Hals des Tieres fest. So ritt sie von dannen, davon in eine unbestimmte Zukunft.

Rückblick Ende

"Hey, ich hab einen Ausgang gefunden."
Max rannte nach vorne zu einer Treppe, welche er flink nach oben kletterte. Oben stemmte er sich gegen den Gullydeckel, welcher sich ächzend zur Seite bewegte. Ihm folgten, als er draußen war, Migel, Aaron, Fabian, Pit und Alexia, welche mit einer Hand Philippe festhielt, mit der anderen Hand die Sprossen und so hochkletterte. Oben angekommen ging ihr Blick zum Himmel, zum runden Vollmond, dessen Licht kalt auf alle herab schien. Zum ersten Mal war sie wirklich glücklich, den runden Vollmond zu betrachten, ein kleines lächeln glitt über ihre Lippen. Doch plötzlich wurden ihre Augen groß. Sekunde. Vollmond?
"Leute, wir haben Vollmond, richtig?"
"Ja. Und?"
Fabian sah Alexia fragend an, doch im gleichen Moment hörten sie alle das Heulen. Verdammt, waren sie etwa im Gebiet der Werwölfe gelandet?
 
„kein Gefühl in ihren“ – müsste das nicht „ihnen“ heißen?

„bis sie nicht mehr das Herz der Frau schlafen hörte“ müsste das nicht „schlagen“ heißen?

Ich fand den teil cool, ich hätte zwar gedacht, dass Merrick sie gleich mitnimmt, aber das sie das haus abfackelt ist noch cooler ^^

Und Vollmond? Werwölfe? Cool ^^

Weiter ^^
 
Chinda-chan schrieb:
„kein Gefühl in ihren“ – müsste das nicht „ihnen“ heißen?

„bis sie nicht mehr das Herz der Frau schlafen hörte“ müsste das nicht „schlagen“ heißen?

Ich fand den teil cool, ich hätte zwar gedacht, dass Merrick sie gleich mitnimmt, aber das sie das haus abfackelt ist noch cooler ^^

Und Vollmond? Werwölfe? Cool ^^

Weiter ^^

brr .. ich hasse Rechtschreibung >_____________< .. aber ich habs geändert ^^ .. danke das du mich drauf aufmerksam gemacht hast ^^ ..

naja ^^ ..
 
Cooler Teil zwar versteh ich nicht warum sie umbedingt das haus abfackelt denn soweit ich weiß ist nur ihre Mutter so ein Monster und nur um zu verhindern das jemand herrausfindet das jemand die Mutter getötet hat ist etwas übertrieben aber ich freu mich schon auf die Werwölfe :biggrin2:
Da kommt mir eine Idee sorg doch dafür das Philippe von einem gebissen wird (ich find Werwölfe so cooool) das wäre doch perfekt "ein Werwolf und ein Vampir" die verbotene Liebe :rofl:
 
ZeroBeat schrieb:
Cooler Teil zwar versteh ich nicht warum sie umbedingt das haus abfackelt denn soweit ich weiß ist nur ihre Mutter so ein Monster und nur um zu verhindern das jemand herrausfindet das jemand die Mutter getötet hat ist etwas übertrieben aber ich freu mich schon auf die Werwölfe :biggrin2:
Da kommt mir eine Idee sorg doch dafür das Philippe von einem gebissen wird (ich find Werwölfe so cooool) das wäre doch perfekt "ein Werwolf und ein Vampir" die verbotene Liebe :rofl:

nun ja, man könnte das abfackeln auch so sehen, dass sie mit ihrem alten Leben abrechnen will .. so war das nämmlich gemeint ^^ ..
ne, das hatte ich eigentlich nicht vor .. aber lasst euch mal überraschen ^^ ..
 
Die Teile waren mal wieder echt klasse. Nur fällt mir immer wieder auf, dass du "das Grinsen" oder "das Lächeln" kleinschreibst.
Bitte weiter!!!!!!! :lol2: :lol2:
 
@Pan: danke ^^ ..

@Lady: ich scheiß auf die Rechtschreibung >< .. *Rechtschreibung kill* ..

@Chinda: ^^ ..

@Beat: tja, kannst du mal sehen *gg* ..

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Kapitel 16

Das Heulen klang nicht sehr weit von den 7 Personen entfernt, woraufhin Max ein frustriertes Gesicht zog.
"Bleibt uns heute denn rein gar nichts erspart? Und was nun?"
Alexia hörte keine 100 m entfernt ein verdächtiges rascheln.
"Nun, rennen wäre keine so schlechte Idee.."
Mit den Worten setzte sie sich auch schon in Bewegung, die Anderen folgten ihr mit eiligen Schritten. Hinter sich konnten sie alle das angriffslustige Knurren vernehmen, Schritte die hinter ihnen erklangen, schnell und hetzend.
Aaron drehte seinen Kopf herum, erblickte den pechschwarzen Werwolf mit seinen stechenden gelben Augen und der spitzen Schnauze, die zu einem hässlichen grinsen geformt war, so das er die spitzen Reißzähne sehen konnte.
"Fuck!"
Plötzlich rannte er direkt in Fabian.
"Mensch, pass doch.."
Doch dann holte er tief Luft und unterbrach sich dabei selbst in seinem angesetzten Fluch gegenüber Fabian. Sie waren umzingelt oder besser gesagt: Sie waren direkt in eine Falle gelaufen. Dutzende gelbe Augenpaare starrten sie an, gieriges Knurren erfüllte die Luft. Ihre Körper zuckten, sie alle waren sprungbereit und nur allzu begierig darauf die Vampire und den Menschen in Stücke zu zerreißen.
"Und was nun?"
Ungewollt klang Aarons Stimme panisch. Werwölfe waren die einzigen Wesen, die die Vampire zu fürchten hatten, vor allem wenn sie in der Überzahl waren.
"Was nun Alexia?"
Einer der Werwölfe – ein silberner – horchte bei dem Namen auf.
"A .. lex .. ia?"
Röchelnd erklang dieser Name aus seinem Mund, dann verzog er sein Gesicht vor Schmerz. Knochen knackten und sein Körper zuckte unkontrolliert vor Schmerz auf. Dann, ganz langsam, konnte man menschliche Konturen erkennen, dass Fell schien dabei förmlich von ihm abzufallen und sich in Luft aufzulösen. Das einzige was noch silbern blieb, war eines seiner Strähnen von seinen schwarzen rückenlangen Haaren. Zurückverwandelt hob er seinen Kopf, pechschwarze Augen besahen jeden einzelnen der Gruppe, doch sie blieben auf Alexia hängen. Sie jedoch wandte ihren Blick ab und gleichzeitig wurde sie etwas rot – denn er war vollkommen nackt.
"Oh, Verzeihung Alexia. Wie lange ist es her, seitdem wir uns gesehen haben?"
Alexia wusste, dass sie nun die Aufmerksamkeit der 5 anderen hatte, denn es war höchst ungewöhnlich wenn ein Vampir einen Werwolf persönlich kannte. Normalerweise brachten sie sich nämlich immer gegenseitig um.
"Nun, es müssten jetzt 12 Jahre sein."
"Ah ja. Wie schnell die Zeit doch vergeht..."
Der Klang seiner Stimme hatte etwas sinnierendes.
"Ja. Das ist war Jason."
Der Angesprochene nickte, hob eine Hand und winkte.
"Zieht euch zurück!"
Knurrend zogen die Werwölfe ab, anscheinend hatten sie sich schon sehr auf eine leckere Mahlzeit gefreut.
"Du bist also ihr Anführer?"
"Ja, das bin ich.."
Jason lächelte Alexia an, welche ihren Blick jedoch noch immer von ihm abgewandt hielt.
"So wie ich das sehe, sind deine Erfahrungen mit Männern noch immer sehr gering."
Alexia wurde noch röter. "
"Können wir euer Gebiet verlassen?"
Jasons Mundwinkel zuckten leicht, dann wandte er sich den 5 anderen zu.
"Ihr 5 und der Mensch können gehen. Doch du Alexia wirst vorerst hier bleiben."
Diesmal sah Alexia ihn an, direkt in sein Gesicht. Auf Jasons Gesicht lag ein verspieltes und zugleich tödliches Lächeln.
"Ansonsten werden meine Männer euch töten."
Alexia senkte mit einem geschlagenen Seufzer ihren Kopf. Sie wollte natürlich nicht, dass ihre Männer starben und kämpfen konnten sie auch nicht. Dafür waren es einfach zu viele.
"Pit."
Der Angesprochene kam nach vorne und sah sie an.
"Bitte nimm Philippe mit zur Burg. Sag allen, dass er mein neuer Sklave ist. Dann passiert ihm auch nichts. Und Migel, solltest du ihn töten, bring ich dich um. .."
Ein verächtliches Schnauben kam von Migel, doch dann nickte er.
"Okay. Dann geht."
"Aber Alexia.."
"Pit. Bitte geht."
Pit nickte, nahm Philippe auf seinen Rücken, sah noch einmal hasserfüllt zu Jason und ging dann mit den Anderen davon, sie ließen Alexia widerwillig alleine zurück.

"Eine noble Entscheidung von dir."
Inzwischen befanden sich Jason und Alexia im Quartier der Werwölfe. Schweigsam hatte Alexia sich hierher führen lassen.
Jason war gerade dabei den letzten Knopf seines weißen Hemdes zuzuknöpfen und wartete auf eine Antwort. Doch Alexia antwortete ihm nicht, ihr Blick war wie vorhin von ihm abgewandt. Das brachte ihn erneut zum schmunzeln.
"Sehr wenig Erfahrungen. Warum eigentlich?"
Abwartend wartete er wieder auf eine Antwort – ohne Erfolg.
"Warum hab ich dich damals nur verschont. Ist das dein Dank dafür?"
Nun sah Alexia ihn wieder an, Verachtung lag in ihren Augen und eine grenzenlose Wut in ihrer Stimme. Doch Jason lächelte nur, näherte sich ihrer auf einem Sessel sitzenden Gestalt.
"Wie ich dir damals gesagt habe.."
Er kniete sich vor isie hin, hob dabei eine seiner Hände und strich mit dieser liebevoll über ihre Wange.
"Vertraue niemals einem Werwolf – und mir erst recht nicht."
Angewidert schlug sie seine Hand bei Seite. Er jedoch näherte sich ihr noch weiter, schmiegte seine Nase an ihre Halsbeuge und sog ihren Duft tief in sich auf. Sie roch wirklich fantastisch. Ein Duft, welchen man nur schwer beschreiben konnte.
"Irgendwann bekomme ich meine Antwort. Auch auf die Frage, die ich dir vor genau 12 Jahren gestellt habe. Bis dahin bist du mein Gast."
Mit diesen Worten zog er sich von ihrer angespannten Gestalt zurück und erhob sich, anschließend entfernte sich Jason rückwärts von Alexia, verneigte sich dabei leicht, schloss die Tür hinter sich zu und kurz darauf ab.

Es war damals ein Fehler gewesen, ihm am Leben zu lassen. Wie konnte ich nur so dumm sein?
Jetzt saß ich hier und war die Gefangene der Werwölfe. Was schlimmeres konnte einem Vampir gar nicht passieren. Aber mir passierte es. Gott, ich war so bescheuert!
Aber was soll’s. Im Selbstmitleid zu zerfließen war immer etwas, was ich nie sehr gerne getan hatte. Und ich tat es heute noch immer nicht.
Doch wie es schien würde ich jetzt erst einmal erzählen müssen, warum ich das Leben von diesem Werwolf verschont hatte.
Nun, es war jetzt genau 12 Jahren her. Damals hatte eine Gruppe junger Werwölfe aus Mordlust viele von uns vernichtet, einfach so, als sie auf Streife waren, um verfeindete Vampire aus unserem Gebiet fernzuhalten. Das es in unserem Gebiet auch damals Werwölfe gab, wussten wir bis dahin überhaupt nicht.
Merrick schrie nach dieser Tat förmlich nach Vergeltung. Er selbst nahm bei der Erstürmung ihres Quartiers mit teil. Wir, die Stürmer, bewaffneten uns mit Silber geladenen Waffen und griffen an. Wir erschossen jeden Werwolf der uns vor das Gewehr lief. Jason wurde bei dieser Erstürmung verletzt und meine Aufgabe war es gewesen, ihn zu töten. Meine Waffe zeigte schon auf ihn. Aber bis heute wusste ich nicht, warum ich ihn nicht getötet hatte. Ich konnte es einfach nicht. Und dann, als ich gehen wollte, ihm den Rücken zudrehte, stellte er mir die Frage, auf die ich ihm bis heute keine Antwort geben konnte: "Warum hast du mich nicht getötet?"
Dann hatten wir und immer öfters getroffen, wir wurden sozusagen Freunde. Wir beide schlossen den Frieden, den es sonst zwischen Vampir und Werwolf nicht gab. Er erzähle viel über sich und ich über mich. So weiß er auch das ich .. aber das spielt ja jetzt keine Rolle mehr. Ich hätte ihn damals wirklich nicht vertrauen sollen, denn er hatte mich damals schon gewarnt es nicht zu tun.
Vor genau 12 Jahren hörten unsere Treffen auf. Er war verschwunden, wie vom Erdboden verschluckt. Bis jetzt hatte ich immer daran geglaubt er sei getötet worden. Doch jetzt wusste ich, dass dem nicht so war.


Alexia seufzte leise auf und legte ihren Kopf nach hinten, sah an die schmutzige Decke des kleinen Zimmers. Dann lachte sie trocken auf.
"Dieselbe Frage könnte ich dir jetzt auch stellen Jason. Warum hast du uns nicht einfach getötet?"
Alexia bekam keine Antwort, ihr Frage hing alleine und unbeantwortet in diesem einsamen Zimmer. Alexia schloss ihre Augen, Stunden krochen dahin wie Minuten.
"Du willst eine Antwort?"
Ganz langsam erhob sich Alexia von dem doch recht bequemen Sessel, dabei zog sie ihre Destert Eagle aus ihrer Lederjacke.
"Dann komm und hol sie dir."
Dabei richtete sie die Waffe auf die Tür. Von draußen konnte sie hören, wie die Tür erneut aufgeschlossen wurde. Knarrzend begann sich diese langsam zu öffnen.
 
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