TEMBRASS
@white listener: jap, jetzt gibt's ab bisserl aufklärung

@stLynx: aso, das ... hups. dann eben edit und fertig

@khaori: ich muss mich eigentlich bei euch bedanken, dass ihr die ff so treu mitverfolgt, dafür erstma

an alle!
und nu ein teil, der eigentlich mal aus zwei bestand und daher glaub ich ein bisken länger is (vermutlich nur einbildung

) viel spaß:
Zuerst sah er erst einmal gar nichts, als Yujay von dem Tageslicht in diese Finsternis kam, aber seine Augen gewöhnten sich relativ schnell an das Dunkel und schon bald konnte er klar die Umrisse der Hütte von Innen erkennen. Der Raum, in dem sie sich befanden, war nicht sehr groß. In ihm befand sich nur ein großer, stabiler, aber schon ziemlich alter Holztisch, der schon einiges mitgemacht haben musste, und vier dazu passende Stühle. An einer Längsseite war eine Feuerstelle direkt unter einem geschlossenem Fenster angebracht worden, über der ein Topf hing. Mehrer hölzerne Schränke und Kommoden standen ebenfalls an den Wänden verteilt herum. Es war alles sehr schlicht und ... altertümlich. Eine Noteinrichtung. Eine weitere Tür führte in ein anderes Zimmer, das vermutlich das Schlafzimmer der jungen Frau war, da Yujay nirgends ein Bett entdecken konnte.
Sie selber stand an einer der Kommoden und hatte offensichtlich nicht vor, Kerzen oder ähnliches anzuzünden, um Licht zu machen. Nicht einmal die Fenster öffnete sie und sie bat Yujay sogar noch, die Tür ein wenig weiter zu schließen, sodass nur noch wenig Licht von draußen hereinkommen konnte.
"Hier scheint ja jemand höchst interessiert daran zu sein, unerkannt zu bleiben", murmelte Yujay, zog die Tür aber wie befohlen ein Stückchen weiter zu, sodass man den Raum nun nicht mehr erhellt nennen konnte. Man sah jetzt nur noch wage die Konturen und viel mehr Schatten. Zur Vorsicht blieb Yujay in der Nähe der Tür stehen.
"Was ist denn passiert?", erkundigte sich die angebliche Hexe, die offenbar viel Wert auf diesen Ruf legte, wenn sie diesen ganzen Hokuspokus für nötig hielt. Sie schlug jedoch endlich die Kapuze nach hinten und legte ihren Mantel ganz ab. Leston versuchte angestrengt mehr von ihrer unbekannten Gastgeberin zu erkennen, schaffte es aber nicht.
"Er wurde an der Seite verletzt. Von einem Schwert. Er hat ziemlich stark geblutet", informierte Yujay, da er nicht warten wollte, bis der Prinz sich zu ein paar wenig aufklärenden Worten durchgerungen hatte. Die junge Frau deutete so was wie ein Nicken als Zeichen des Verstehens an und forderte Vallan auf, sein Hemd ein wenig hochzuschlagen, damit sie sich die Wunde ansehen konnte.
"Es war wirklich nichts Ernstes. Meine Freunde übertreiben gerne mal ein bisschen", spielte Vallan seine Verletzung ein weiteres Mal herunter. "Ich wurde -"
"Vallan, hört auf zu reden und lasst sie sich Eure Wunde ansehen!", unterbrach Yujay den Prinzen schroff. Er hatte jetzt echt nicht mehr die Nerven, noch länger zu warten, so kurz vor der großen Offenbarung.
Vallan brummelte ärgerlich. "Bei diesem Licht sieht man doch sowieso nichts."
"Wir könnten Licht machen", schlug Leston sofort vor, wobei er wahrscheinlich nur im Sinn hatte, die Geheimnisvolle genauer betrachten zu können.
"Ich sehe genug, danke!", wehrte die junge Frau augenblicklich ab. "Was ist nun?" Vallan blieb bewegungslos stehen. Die angebliche Hexe stöhnte genervt auf. "Also gut, dann nicht. Mir ist das vollkommen gleich."
"Unsinn! Habt Ihr etwa was zu verbergen, Vallan?", fragte Yujay misstrauisch.
"Ich könnte auch nachhelfen", bot sich Leston an und tätschelte seine Galgon, während er ein paar Schritte auf Vallan und die Unbekannte zu machte. Vallan knurrte wütend und rollte eindeutig widerwillig sein Hemd ein wenig nach oben, sodass die junge Frau seine linke Seite einsehen konnte. Mit vorsichtigen Fingern strich sie über Vallans Seite, schüttelte aber nach einiger Zeit den Kopf.
"Ihr müsst Euch geirrt haben. Hier ist nichts. Vielleicht war es die andere Seite?" Keiner im Raum sagte etwas, als sie die gleiche Prozedur bei Vallans rechter Seite wiederholte. Die Spannung schwebte beinahe greifbar in der Luft, als die angebliche Hexe mit dem Abtasten fertig war. "Die Wunde ist erst ein paar Tage alt, sagt Ihr?", wandte sie sich an Yujay. Dieser nickte ganz aufgeregt. "Und sie war tief?" Wieder ein Nicken. "Dann müsst Ihr Euch geirrt haben. Euer Freund wurde jedenfalls nicht verletzt. Es existiert nicht einmal eine Narbe."
Stille.
Yujay starrte erst die junge Frau an und dann Vallan, der schweigend an den Tisch gelehnt da stand und sich nicht rührte. Das konnte nicht sein. Das konnte einfach nicht sein. Das war absolut
unmöglich! Yujay hatte doch selber gesehen, wie der Kunajak den Prinzen getroffen hatte und wie das Blut geflossen war! Der Prinz hatte sich kaum noch auf den Beinen halten können an jenem Abend! Und jetzt sollte nicht einmal eine Narbe vorhanden sein?
"Was seid Ihr?", fragte Yujay gerade heraus und kam sich bei dieser Frage nicht einmal albern vor. "Oder wollt Ihr mir vielleicht erzählen, dass es nach einer fast Halbierung normal ist, keine Narben davonzutragen?" Neben ihm schabte ein Schwert aus der Scheide. Yujay sah nicht einmal hin, da er sich denken konnte, dass es Leston gewesen war, der seine Galgon gezogen hatte.
"Ich war zwar nicht dabei, aber nachdem, was der Dieb erzählt hat, müsst Ihr ja wirklich ziemlich zugerichtet worden sein - und jetzt nichts? Auf die Antwort bin ich gespannt!" Die junge Frau hatte sich etwas von Vallan entfernt. Offenbar war ihr die Atmosphäre ein wenig zu bedrohlich in seiner Nähe geworden und rettete sich daher in die Nähe eines Schrankes.
"Ich wurde nicht -", setzte der Prinz an, wurde aber von Yujay sofort unterbrochen: "Jetzt erzählt uns nicht wieder, dass Ihr nicht verletzt worden wärt! Es muss wenigstens eine Narbe vorhanden sein, auch wenn der Kunajak Euch nur gestreift hätte, was er aber ohnehin nicht getan hat!" Vallan sagte nichts und blickte zu Boden - jedenfalls glaubte Yujay, dass er die Augen gen Boden wandte, da man immer noch nicht viel erkennen konnte. "Und diese dämliche Dunkelheit ist ja wohl auch unnötig!", meinte Yujay und stieß die Tür mit einem Fußtritt auf. Auf der Stelle fiel gleißendes Sonnenlicht in die Hütte hinein und blendete alle für einen kurzen Moment, sodass sie ihre Augen schließen mussten. Keineswegs aber ihre Ohren, die ein erschrockenes Luft schnappen wahrnehmen konnten. Die Hexe!, schoß es Yujay sofort durch den Kopf, da sie vorher ja auf Finsternis bestanden hatte. Durch die halb geschlossenen Augenlider versuchte er sie zu erkennen und erblickte sie, wie sie zu ihrem Mantel hastete, den sie zuvor auf einen der Stühle abgelegt hatte. Obwohl er im Moment eigentlich ganz andere Dinge im Kopf hatte, lief Yujay auf die junge Frau zu, wobei er nebenbei bemerkte, dass sie ziemlich hübsch war, und erwischte sie mit einem Hechtsprung, als sie sich gerade ihren Mantel schnappen wollte. Yujay und ihre Gastgeberin fielen zu Boden, wobei sie mit den Fingerspitzen ihren Umhang noch erwischt hatte, der jetzt noch den Stuhl mit umriss, der unter lautem Gepolter auf den Boden krachte und auch halb Yujay traf. Sie stieß einen erschrockenen Schrei aus und versuchte, unter Yujay hervor zu kriechen und sich ihren Mantel zu schnappen. Yujay entriss ihn ihr ein wenig gewaltsam und schleuderte ihn vorsorglich erstmal hinter sich. Ein wüster Fluch wurde ausgestoßen und er vermutete, dass er Leston oder Vallan getroffen hatte, die ihm hinterher gelaufen waren, kümmerte sich aber nicht darum.
"Geht sofort runter von mir!", rief die angebliche Hexe und versuchte, Yujay von sich wegzustoßen. Lange, braune Locken verdeckten ihr Gesicht, aber Yujay war sich sicher, dass sie Angst hatte, wie er so auf ihr drauf lag. Daher stellte er sich wieder hin, jetzt, wo der Mantel in sicherer Entfernung lag, und half der jungen Frau auf die Füße. Ihre Locken fielen zurück und entblößten nun vollständig ihr Gesicht. Yujays Augen weiteten sich und er schrie kurz auf, ehe er ihre Hand losließ und ein paar Schritte zwischen sich und der Hexe brachte. Denn nun war er sich sicher, dass es sich hier bei nur um eine Hexe handeln konnte.