OK, Minuten sind vielleicht übertrieben
So, nun geht's weiter, diesmal verfolgen wir mal die Theorie weiter, die Conan neulich bezüglich eines beiläufigen Toilettenbesuchs hatte...
KAPITEL 1 - TEIL 2
„Warten Sie,“ rief Conan einem der Mieter hinterher. Erst beim zweiten Mal hörte er ihn, blieb stehen und drehte sich um. Er ging in die Knie, um mit Conan auf einer Höhe zu sein.
„Na, Kleiner, wer bist du denn?“ fragte er.
„Ich heiße Conan, und Sie?“
„Mein Name ist Yan Premob,“ erwiderte der Mieter.
„Sie waren doch bestimmt auch bei der Party, oder?“
„Sicher, Kleiner. Warum fragst du?“
„Ich habe gehört, dass niemand den Raum verlassen haben soll, stimmt das?“
„Na, du stellst ja seltsame Fragen. Aber ja, das ist richtig,“ entgegnete Premob etwas irritiert.
„Aber musste denn nie jemand aufs Klo?“ fragte Conan. Premob erschrak etwas und erhob sich, als wollte er sich von dem Jungen distanzieren.
„Das ist sehr ungezogen, so etwas fragt man nicht, Kleiner.“ Er wandte sich ab und wollte gerade gehen.
„Ich soll Sie das von Onkel Kogoro fragen,“ sagte Conan schnell und Premob hielt inne. Er atmete durch und drehte sich wieder zu Conan um.
„Na schön, ich werde dir davon erzählen,“ begann Premob zu berichten, „bis letztes Jahr haben wir ganz normal die Toiletten benutzt. Aber dann, nachdem die Party im vergangenen Jahr außergewöhnlich heftig ausgefallen war, schlugen einige Mieter über die Stränge und übergaben sich in den Toiletten, trafen sie aus Trunkenheit jedoch nicht, manche bekritzelten sogar die Innenwände der Toiletten.
Daher hatte uns der Vermieter für dieses Jahr verboten, die öffentlichen Toiletten zu benutzen. Aber wir alle wohnen ja im ersten Stock oder sogar noch höher. Daher wäre es unter Umständen nicht mehr möglich gewesen zwei Treppen nach oben zu rennen und den Haustürschlüssel in der Tasche zu finden – wenn du verstehst, was ich meine.“
Conan nickte und so fuhr Premob fort. „Hm, wie erklär ich dir das am besten? Also, wenn es regnet, versickert das Wasser im Boden...“
Conan musste sich zwingen, keinen genervten Kommentar von sich zu geben, denn das wusste er natürlich. „Würde mich nicht wundern, wenn er gleich noch mit den Bienchen und den Blümchen anfängt,“ dachte er.
Endlich kam Premob zur Sache. „Nun ist unser Haus leider schon sehr alt und die Decke des Kellers ist undicht. Daher läuft bei größeren Regenschauern immer etwas Wasser in den Keller. Und es da herauszubekommen, war nie ganz einfach.
Deshalb hat unser Vermieter, wenn auch widerwillig, vor knapp einem Dreivierteljahr ein Abflusssystem einbauen lassen. Das Wasser läuft nun durch einen Abfluss und wird ein langes Rohr in die Kanalisation geleitet. Soweit verstanden?“
„Ja,“ nickte Conan und versuchte, so wenig genervt wie möglich zu wirken.
„Naja,“ Premob pausierte kurz verlegen, „und weil dieser Abfluss im Heizungsraum und damit direkt nebenan war, dachten wir... Also... Wir haben in den Abfluss gepinkelt.“
Er lief rot an.
Conan interessierte diese Peinlichkeit herzlich wenig, dennoch hatte er eine wichtige Information erhalten, dass es nämlich jedem Besucher der Party sehr wohl möglich gewesen war jeden zu sehen, der von der Toilette kam. Vermutlich fiel man dabei sogar auf, denn die Tür zum Heizungsraum knarrte ja so seltsam, wenn sich Conan recht erinnerte. Also war ein vorgetäuschter Toilettenbesuch keine Möglichkeit, sich vorübergehend abzusetzen.
Wie konnte der Mord sonst geschehen sein? Um ins Haus zu gelangen, musste man klingeln und einer der Einwohner musste einem erlauben einzutreten. In der Hektik nach dem Schuss war die Tür permanent offen gewesen, um niemanden zu behindern, aber vorher...
Wenn der Mörder niemand aus dem Haus war, musste er einen Komplizen unter den Mietern haben.
Beiläufig dankte Conan Premob und verabschiedete sich. Seinen Kommentar überhörte er: „Bist ein cleverer Bursche. Bald erklärt man dir bestimmt auch, wie das mit den Bienchen und Blümchen funktioniert!“
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Äh ja, waren ja wieder in paar Hammerkalauer drin
