@Shan: Bislang ist das die letzte Folge.
@Tiara: Schön, dass sie dir trotzdem gefallen hat
Also, bringen wir es zu Ende.
KAPITEL 5 - TEIL 3
Mylbukpu war nur kurz erschrocken, fasste sich dann aber wieder und lächelte. "Das reicht nicht als Beweis. Ich gebe zu, ich
bin gestolpert, aber erst, als ich erfahren habe, dass Frau Wivleuze tot sei, und in Eile die Treppe hinaufgerannt bin!"
"Sie hat recht," stimmte Megure zu, "das kann ebensogut dabei passiert sein. Und da der Mörder den Beton abgespült hat, wirst du auch an ihren Schuhen nichts finden."
Conan senkte unmerklich den Kopf. "Genta," sagte er dann, "bitte lauf die Treppe hoch und überspringe die beiden neuen Stufen."
Genta sah erstaunt auf. "Wer, ich? Wieso denn ich?" fragte er.
"Bitte, tu es einfach."
"Na schön." Genta lief etwas schwerfällig los, sprang ab. Und, wie sollte es anders sein, er stolperte, ruderte wild mit den Armen und erreichte gerade noch das Geländer, um einen Sturz zu verhindern. Erschrocken ließ er sich auf der Treppe nieder. "Das war ganz schön knapp," keuchte er, "da hast du mir ja was Schönes eingebrockt, Conan!"
Megure und Vurofko liefen herbei, um nach Genta zu sehen und ihm wieder auf die Beine zu helfen.
"Sehen Sie, worauf ich hinauswill?" fragte Conan. Megure schüttelte nur ahnungslos den Kopf. "Es ist ein natürlicher Reflex, sich am Geländer festzuhalten, wenn man zu fallen droht."
"Aha," erwiderte Megure nur.
"Und nun sehen Sie sich Gentas Hände an," forderte Conan den Inspektor auf.
Dieser sah interessiert auf Gentas Hände. "Da ist etwas Durchsichtiges," stellte er fest. Nach etwas Bedenkzeit fügte er hinzu: "Sieht aus wie die Schutzschicht, die wir auf das Geländer auftragen ließen, damit die Farbe nicht verwischt."
"Ganz recht," bestätigte Conan und wandte sich nun an Mylbukpu. "Sie glauben, wir könnten Ihnen die Tat nicht nachweisen. Es stimmt schon, sie könnten auch gestolpert sein, als sie nach Frau Wivleuze sehen wollten. Aber es gibt zwischen dem Augenblick, als der Mörder in Wivleuzes Büro eindrang, und dem, als wir alle in Sorge zu ihr kamen, einen wesentlichen Unterschied:
Nur im zweiten Fall war die Tür geöffnet. Sie konnten die offene Tür passieren, nur der Mörder und später Herr Vurofko, der nach Frau Wivleuze sah, mussten sie öffnen. Und Sie, Frau Mylbukpu, sind die einzige außer Genta, die das Geländer berührt hat. Schließlich weiß jeder von Ihnen, dass man es nicht berühren sollte, um die Schutzschicht nicht zu verwischen. Man tut dies also nur, wenn man sich reflexartig festhält wie Sie.
Und folglich dürften nach Ihrer Version auf der Türklinke von Frau Wivleuzes Büro keine Spuren dieses Stoffes vorhanden sein..."
Mylbukpu sah erschrocken auf.
"Sollen wir das überprüfen lassen?" fragte Conan.
Nun senkte Mylbukpu den Kopf. "Das wird nicht nötig sein," gab sie zurück und seufzte, "ich gestehe. Ich habe Frau Wivleuze getötet."
"Aber warum?" fragte Megure entsetzt.
"Eigentlich ging es nicht um sie. Ich wollte den Verdacht auf meinem ‚Herrn Lebensgefährten' lenken.
Ihn wollte ich vernichten. Ich weiß doch, dass die Polizei meist nur nach Motiven für den Mord sucht, nicht nach Motiven, jemandem den Mord anzuhängen."
"Aber warum wolltest du mich hinter Gitter bringen?," fragte Vurofko verwirrt.
"Der Grund ist meine Schwester," erwiderte Mylbukpu und ihre Stimme klang auf einmal hasserfüllt, "die Polizistin, die damals hier ermordet wurde. Ich habe selbst ermittelt und mich hierher versetzen lasse, um ihren Mörder zu finden. Heute bin ich überzeugt,
du warst es! Du hast sie umgebracht!"
"Wie kommst du denn darauf?" fragte Vurofko erschrocken.
Mylbukpu grinste hämisch. "Du hast es mir erzählt, im Schlaf. Du sprichst im Schlaf, mein Lieber. Im Verdacht hatte ich dich schon länger, deshalb habe ich mich überhaupt erst an dich rangemacht, aber seitdem ich
weiß, dass du meine Schwester auf dem Gewissen hast, habe ich diese Tat geplant." Vurofko versteifte sichtlich.
"Aber Frau Mylbukpu," unterbrach sie Megure, "wieso haben Sie nicht Anzeige erstattet? Warum musste eine Unschuldige sterben?"
"Weil sie die Nachfolgerin meiner Schwester wurde. Sie hat ihren Spind und ihr Büro übernommen und ihre Rolle auf dem Revier. Ich konnte es nicht mehr mit ansehen, wie schändlich sie meine geliebte Schwester vergessen machte."
---
Gut, das Motiv ist - auf gut Deutsch - "voll fürn A****", aber wenigstens kann ich behaupten, dass das bei Conan auch immer so läuft; da haben die Täter auch immer irgendein fadenscheiniges Motiv, und überhaupt ist das Opfer immer ein ganz böser Mensch gewesen...
