Conan X (Re-Release)

OK, Minuten sind vielleicht übertrieben :rolleyes:

So, nun geht's weiter, diesmal verfolgen wir mal die Theorie weiter, die Conan neulich bezüglich eines beiläufigen Toilettenbesuchs hatte...

KAPITEL 1 - TEIL 2

„Warten Sie,“ rief Conan einem der Mieter hinterher. Erst beim zweiten Mal hörte er ihn, blieb stehen und drehte sich um. Er ging in die Knie, um mit Conan auf einer Höhe zu sein.
„Na, Kleiner, wer bist du denn?“ fragte er.
„Ich heiße Conan, und Sie?“
„Mein Name ist Yan Premob,“ erwiderte der Mieter.

„Sie waren doch bestimmt auch bei der Party, oder?“
„Sicher, Kleiner. Warum fragst du?“
„Ich habe gehört, dass niemand den Raum verlassen haben soll, stimmt das?“
„Na, du stellst ja seltsame Fragen. Aber ja, das ist richtig,“ entgegnete Premob etwas irritiert.

„Aber musste denn nie jemand aufs Klo?“ fragte Conan. Premob erschrak etwas und erhob sich, als wollte er sich von dem Jungen distanzieren.
„Das ist sehr ungezogen, so etwas fragt man nicht, Kleiner.“ Er wandte sich ab und wollte gerade gehen.
„Ich soll Sie das von Onkel Kogoro fragen,“ sagte Conan schnell und Premob hielt inne. Er atmete durch und drehte sich wieder zu Conan um.

„Na schön, ich werde dir davon erzählen,“ begann Premob zu berichten, „bis letztes Jahr haben wir ganz normal die Toiletten benutzt. Aber dann, nachdem die Party im vergangenen Jahr außergewöhnlich heftig ausgefallen war, schlugen einige Mieter über die Stränge und übergaben sich in den Toiletten, trafen sie aus Trunkenheit jedoch nicht, manche bekritzelten sogar die Innenwände der Toiletten.

Daher hatte uns der Vermieter für dieses Jahr verboten, die öffentlichen Toiletten zu benutzen. Aber wir alle wohnen ja im ersten Stock oder sogar noch höher. Daher wäre es unter Umständen nicht mehr möglich gewesen zwei Treppen nach oben zu rennen und den Haustürschlüssel in der Tasche zu finden – wenn du verstehst, was ich meine.“
Conan nickte und so fuhr Premob fort. „Hm, wie erklär ich dir das am besten? Also, wenn es regnet, versickert das Wasser im Boden...“

Conan musste sich zwingen, keinen genervten Kommentar von sich zu geben, denn das wusste er natürlich. „Würde mich nicht wundern, wenn er gleich noch mit den Bienchen und den Blümchen anfängt,“ dachte er.
Endlich kam Premob zur Sache. „Nun ist unser Haus leider schon sehr alt und die Decke des Kellers ist undicht. Daher läuft bei größeren Regenschauern immer etwas Wasser in den Keller. Und es da herauszubekommen, war nie ganz einfach.

Deshalb hat unser Vermieter, wenn auch widerwillig, vor knapp einem Dreivierteljahr ein Abflusssystem einbauen lassen. Das Wasser läuft nun durch einen Abfluss und wird ein langes Rohr in die Kanalisation geleitet. Soweit verstanden?“
„Ja,“ nickte Conan und versuchte, so wenig genervt wie möglich zu wirken.
„Naja,“ Premob pausierte kurz verlegen, „und weil dieser Abfluss im Heizungsraum und damit direkt nebenan war, dachten wir... Also... Wir haben in den Abfluss gepinkelt.“

Er lief rot an.
Conan interessierte diese Peinlichkeit herzlich wenig, dennoch hatte er eine wichtige Information erhalten, dass es nämlich jedem Besucher der Party sehr wohl möglich gewesen war jeden zu sehen, der von der Toilette kam. Vermutlich fiel man dabei sogar auf, denn die Tür zum Heizungsraum knarrte ja so seltsam, wenn sich Conan recht erinnerte. Also war ein vorgetäuschter Toilettenbesuch keine Möglichkeit, sich vorübergehend abzusetzen.

Wie konnte der Mord sonst geschehen sein? Um ins Haus zu gelangen, musste man klingeln und einer der Einwohner musste einem erlauben einzutreten. In der Hektik nach dem Schuss war die Tür permanent offen gewesen, um niemanden zu behindern, aber vorher...
Wenn der Mörder niemand aus dem Haus war, musste er einen Komplizen unter den Mietern haben.
Beiläufig dankte Conan Premob und verabschiedete sich. Seinen Kommentar überhörte er: „Bist ein cleverer Bursche. Bald erklärt man dir bestimmt auch, wie das mit den Bienchen und Blümchen funktioniert!“
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Äh ja, waren ja wieder in paar Hammerkalauer drin ;)
 
Bienchen und Blümchen ... ach ja, das war eine Zeit *sich bei der erinnerung halb tot lach* :rofl:
Nya, auch wenn mir der Teil recht wenig gebracht hat, Conan scheint jetzt mehr zu wissen ... mal sehen wie schnell er sein Wissen anwenden kann.
Ansonsten war der Teil gut, auch wenn dieser Premob etwas viel rumgeduckst hat ... schieben wir das wie immer auf Conans Äußeres :rolleyes:
 
*lol* Stimmt. Aber sonst war das nicht uninteressant... Obwohl ich mich frage, welches Mietshaus denn bitte eine öffentliche Toilette hat? Und was, wenn der Mörder schlicht einen Haustorschlüssel hatte? Oder in der Lage war, eine Tür ohne Schlüssel zu öffnen? *Dietrich* *pfeif*
 
menno... mir hat noch nie wer das mit den bienchen und blümchen erklärt .... O.o
naja, was solls :D
Der Teil... naja, Conan weiß nun vll mehr, aber ich, wie immer, nicht :rolleyes2
aber was solls, ich bin sicher Conan macht das schon :astrosmil
 
Und weiter geht's!

KAPITEL 1 - TEIL 3

Conan hatte einen kleinen Hocker vor die Haustür getragen, um darauf stehend die Klingeln erreichen zu können. Es gab für jede Wohnung eine. Von dort aus konnte der Bewohner dann die Erlaubnis zum Eintreten erteilen.
Der Name des Mieters einer Wohnung stand neben der Klingel auf einem kleinen Stück Papier, vor dem eine schützende Plastikabdeckung befestigt war. War eine Wohnung nicht vermietet, so befand sich kein Zettel neben der Klingel.

Conan suchte nach einer Art Knopf, der keine Klingel war. Oft gab es an solchen Einrichtungen Nottasten, mit denen Mieter, die zu nachtschlafender Zeit heimkehrten und ihren Schlüssel vergessen hatten, dennoch das Haus betreten konnten.
Aber hier schien dies nicht der Fall zu sein.

Ob einer der Einwohner seinen Schlüssel verliehen hatte? Nein, vermutlich nicht. Nicht nur, dass er damit riskiert hätte, seinen Schlüssel nie wiederzusehen, er wäre auch bei der Party aufgefallen. Denn dort war ja der Heizungsraum als Toilette benutzt worden. Dieser Raum hatte ein Schloss, das mit einem Schlüssel geöffnet werden konnte, den jeder Mieter besaß.
Das hatte Conan bemerkt, als er auf einem Schlüssel an einem Schlüsselbund, das einer der Mieter beim Verhör getragen hatte, einen Aufkleber mit der Aufschrift „Heizung“ entdeckt hatte.

Daher war anzunehmen, dass jeder, der auf diese besondere Form einer Toilette gegangen war, die Tür hinter sich abgeschlossen hatte. Und dazu benötigte er seinen Schlüssel. Die Schlüssel ließen sich nicht von dem Bund lösen, damit keiner verlorenging.
Allerdings war nicht ausgeschlossen, dass jemand heimlich einen Zweitschlüssel hatte anfertigen lassen.

„Verdammt,“ dachte Conan, „jeder Ansatz führt wieder zu dem Ergebnis, dass alle und niemand der Täter sein könnte.“ Eigentlich konnte er niemanden wirklich ausschließen.
Dieser Premob zum Beispiel, dem er begegnet war: Zwar schien er keineswegs clever genug zu sein, einen Mord zu planen und durchzuführen, andererseits konnte er trotzdem noch der Komplize sein, der einem anderen lediglich die Tür geöffnet hatte.

Oder Sodob: Er schien ein Alibi zu haben, aber gerade Alibis, die einem Computer verschafften, ließen sich oft manipulieren. Eine Bestechung bei der Bank reichte womöglich. Oder es gab ein Programm, das die Überweisungen automatisch durchführte. Das wäre zumindest eine Erklärung dafür gewesen, dass Sodob nur so geringe Beträge überwiesen hatte.
Denn die Geschichte mit dem Taschengeld für irgendwelche entfernt verwandten Kinder nahm ihm Conan nicht ab.

Beiläufig fiel Conans Blick auf die letzten beiden Klingeln, die er sogleich etwas irritiert genauer unter die Lupe nahm. Wie die Hälfte der übrigen Klingeln waren sie mit keinen Namen versehen. Jedoch steckte hinter der Plastikabdeckung dennoch ein Schildchen!
Es war weiß und unbeschrieben, aber es war dort.

Testweise drückte Conan die obere der beiden Klingeln und vernahm ein leises Klingeln. Erstaunt sah er in das Haus hinein, dessen Tür durch den Hocker am Schließen gehindert wurde. Das Klingelgeräusch schien aus dem Erdgeschoss zu kommen – wo sich gar keine Wohnungen befanden!
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Meinungen?
 
Abgesehen davon, dass manche Sachen hier mehr als strange sind - Warum zum Geier sollte es einen Schlüsselbund geben, von dem man die Schlüssel nicht runternehmen kann? Und wenn ein Schloss ausgetauscht werden muss, dann kann man alle wechseln? oder auch - Warum braucht jeder Mieter nen Schlüssel zum Heizungskeller - außer dem Hausmeister hat dort niemand was verloren...

Allerdings waren die Überlegungen am Schluss ganz interessant...
 
Nun, die Tatsache, dass es unten klingelt ist eigentlich gar nicht so schlimm, immerhin können dort ja auch Reparaturen oder so gemacht werden oder so und dann muss man ja auch die Klingel hören :rolleyes:
Allerdings gibt das einige neue Ideen wie man an den fall rangehen kann ... nur welche, das überlass ich lieber den Profis sweatdrop
 
hm schöne teile ^^""" das mit der klingel ist durchhaus interessant ... aba mal sehn wie das im zusammenhang mit der aufklärung der falles steht ^^"" :lol2: weitaaaaa :lol2:
 
OK, vielleicht ist das mit den untrennbaren Schlüsseln usw. ETWAS an den Haaren herbeigezogen ^^"

KAPITEL 2 - TEIL 1

Conan betätigte die untere der beiden Klingeln. Er hörte diesmal kein Klingelgeräusch. Nachdenklich stieg er vom Hocker, zog ihn zurück in das Gebäude und sah sich um. In einem Nebenraum fand er schließlich das Empfangsgerät, das erlaubte, jemanden einzulassen.
Der Apparat befand sich in einem Zimmer, das wohl dem Hausmeister gehört hatte, als es hier noch einen gegeben hatte. Doch inzwischen hatte der Vermieter diese für ihn unnötige Ausgabe gestrichen.

Und Conan war überzeugt zu wissen, wofür die letzte Klingel war. Nun musste ihm seine Vermutung nur noch jemand bestätigen. Er wartete eine Weile im Treppenhaus, bis ihm eine Mieterin über den Weg lief.
Frau Kohroin, wenn er sich recht erinnerte. Er hatte ihren Namen bei ihrem Verhör mitbekommen. Sie war etwa fünfzig, hatte blonde, an einigen Stellen schon etwas graue Haare, und trug ein langes, altmodisch wirkendes Kleid, an dem Conan etwas zerren musste, um ihre Aufmerksamkeit zu erregen.

„Sie sind doch Frau Kohroin, oder?“ fragte er.
Sie ging in die Hocke und tätschelte Conan den Kopf. „Ja, mein Kleiner. Was möchtest du denn?“
„Ich hab gesehen, dass zwei der Klingeln mit weißen Zetteln versehen sind. Die obere ist für das Erdgeschoss. Ich vermute, die untere ist für den Keller?“
„Ja, das stimmt. Ursprünglich war der Keller auch als Wohnung eingerichtet, aber schon bald wollte dort niemand mehr wohnen, vor allem seit immer mal wieder Wasser durch die Decke tropft.“

Genau das hatte Conan vermutet. „Hat denn jemand während der Party geklingelt?“
Die alte Frau dachte kurz nach. Schließlich nickte sie: „Ja, ich denke schon. Meine Ohren sind nicht mehr die besten, aber wenn ich mich recht entsinne, hat es in dieser Nacht dreimal im Keller geklingelt. Allerdings war es nur Zufall, dass ich das gehört habe, denn für Feierlichkeiten habe ich nicht allzu viel übrig. Daher stand ich etwas abseits des Tumults und zufällig neben der Klingelanlage. Die meisten anderen haben das vermutlich gar nicht gehört, weil die Musik so laut war.“

„Wissen Sie noch, um wieviel Uhr das gewesen ist?“
Kohroin dachte nach. „Das erste Mal muss es etwa 22 Uhr gewesen sein. Über die Sprechanlage bat Herr Premob einzutreten und ich ließ ihn ein. Er kam direkt in den Keller, er hatte noch einen Kasten Bier gekauft. Diese jungen Leute trinken ja soviel. Ich hoffe, du wirst nicht auch so einer.“
„Aber nein, Frau Kohroin,“ versuchte Conan sie wieder auf das Thema zurückzulenken, „wann klingelte es sonst noch?“

„Zum zweiten Mal hörte ich die Klingel etwa um Mitternacht, zumindest glaubte ich das. Aber niemand hat sich über die Sprechanlage gemeldet, daher habe ich denjenigen auch nicht eingelassen. Vermutlich war es ein Streich, oder ich habe mir das Klingeln nur eingebildet. Diese neumodische Musik ist nichts für mich, weißt du, davon pfeifen mir nach einer Weile immer die Ohren.“
Conans Interesse stieg. „Wissen Sie, ob jemand anders diesen Klingler eingelassen hat?“

Kohroin dachte kurz nach. „Nein,“ sagte sie schließlich, „niemand hat ihn eingelassen. Obwohl, warte, Herr Premob kam kurz darauf zu mir und verabschiedete sich, weil er erneut einen Kasten Bier kaufen gehen wollte und sicher gehen wollte, dass ich bei seiner Rückkehr noch wach sein würde und ihm würde öffnen können. Jetzt, wo du es sagst, ich glaube, Herr Premob hat kurz den Knopf zum Öffnen der Tür gedrückt. Jedenfalls ging er dann noch kurz auf die Toilette, dann die Getränke besorgen und kam etwa um Viertel nach zwölf zurück.“
„Das war dann das dritte Klingeln, ja?“
„Genau, mein Kleiner.“

„Wo hat Herr Premob denn eigentlich die Getränke gekauft?“
„An der Tankstelle, soweit ich weiß. Aber du willst dir doch wohl hoffentlich nicht auch so etwas kaufen, oder?“
„Aber nein,“ versuchte Conan sie zu beruhigen und kratzte sich am Kopf. „Sagen Sie, war von dem Bier am Ende noch etwas übrig?“
„Kleiner, wie oft soll ich es dir noch sagen, so was ist nichts für dich! Du bekommst nichts von dem Teufelszeug!“
„Aber es war noch etwas übrig?“
„Fast ein halber Kasten, ja, aber bilde dir nicht ein, du könntest mich um den Finger wickeln. Du bekommst nichts!“
„Na gut, danke,“ verabschiedete sich Conan und Kohroin ging weiter.

Dieses Gespräch hatte Conan weitergebracht. Er war nun überzeugt, dass Premob der Komplize des Mörders war. Er hatte dem Täter die Tür geöffnet. Und er war nochmals einen Kasten Bier holen gegangen, obwohl dies gar nicht mehr nötig gewesen wäre - sonst wäre nicht soviel übrig geblieben -, damit das eine Klingeln mehr oder weniger zwischen seinen beiden Botengängen nicht so auffiel.

Kein schlechter Plan, wirklich nicht. Für Premob war das auf jeden Fall eine Stufe zu hoch.
Den Komplizen kannte er, der Mörder fehlte. Noch. Aber auch den würde er noch entlarven.
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Bitte schön...
 
Danke schön^^

Na Also, der Anfang wäre getan. Jetzt fehlt nur noch Teil 2 des Falls.
Aber es wirkt schon etwas seltsam, dass dieser Premob auf den Knopf drückt und die Tür öffnet, zumal er ja nur weinige Minuten später sowieso nach draußen geht. Es wäre doch unauffälliger gewesen, ihm so zu öffnen.
Es würde mich allerdings auch nicht wundern, wenn dieser Premob selbst der Täter war. Er hätte das Bier ja schon früher kaufen und verstecken können und in der Zeit in der er vorgibt kaufen zu sein was anderes getan haben. Und das 2. Klingeln war nicht der Täter sondern der Komplize.
Ob das allerdings mit der Uhrzeit hinhaut weiß ich grad net, da müsst ich erstmal wieder nachsehen :embarassedlaugh:
Uff, vll überlass ich das Detektivsein doch besser Conan^^
 
Hm... Das ist aber schon ein Zufall, dass Conan da ausgerechnet die Person trifft, die neben der Klingel gestanden hat... Allerdings gebe ich Rei recht - warum hat er den Täter nicht einfach eingelassen, als er sowieso nach oben ging? Und wenn ein halber Kasten Bier übrig blieb, dann war der erste ja trotzdem leer und damit zu wenig...
 
Sodele, hier kommt die zweite Hälfte des Kapitels.

KAPITEL 2 - TEIL 2

Langsam kam Conan ein Verdacht. Aber er konnte ihn sich selbst nicht erklären, es war mehr ein Gefühl denn das Resultat einer logischen Überlegung.
Was er sich bislang noch nicht so recht erklären konnte, war der zeitliche Zusammenhang. Dem Bericht von Frau Kohroin zufolge ließ Herr Premob jemanden, vermutlich den Mörder, gegen Mitternacht in Haus. Der Mord jedoch geschah erst um drei Uhr, nachdem Herr Tevers die Party verlassen hatte.

Hatte der Täter etwa darauf spekuliert, dass Tevers‘ Herz den Schock nicht verkraften würde? Warum hätte er sonst drei Stunden warten sollen?
Außerdem erschien es Conan unwahrscheinlich, dass Herr Zapagper rein zufällig kurz vor drei und damit nur wenige Minuten vor Tevers die Wohnung betreten hatte. Vielleicht war Zapagper in die Wohnung eingebrochen und hatte dort den Mörder angetroffen, der ihn mit Tevers‘ Pistole gezwungen hatte, sich ruhig zu verhalten.
Dann hatte der Killer auf die Rückkehr von Tevers gewartet und Zapagper vor seinen Augen erschossen.

Eine andere Möglichkeit war, dass der Mörder nur zufällig auf Zapagper getroffen war, ihn erschossen hatte und in diesem Moment auch schon Tevers den Raum betreten hatte. Dann gab es nur eine Erklärung dafür, dass der Detektiv und der Wohnungsbesitzer innerhalb weniger Minuten eingetroffen waren: Sie hatten sich womöglich dort verabredet.
Zapagper hatte von seinem Kollegen Nodou zuvor von dem Gespräch erfahren, dass Nodou am Mittag mit Tevers führen wollte, und nun wollte er vielleicht diese Idee selbst in die Tat umsetzen – in seinem betrunkenen Zustand war es durchaus denkbar, dass ihm diese Schnapsidee gekommen war.

Allerdings setzte eine solche Verabredung für drei Uhr voraus, dass Zapagper Tevers irgendwie davon benachrichtigt hatte. Und wann sollte er das getan haben? Die Party hatte um neunzehn Uhr begonnen, Zapagper hatte erst hinterher von Nodous Plan erfahren und sich auch erst hinterher betrunken.
Entweder hatte Herr Zapagper sein Vorhaben also schon vorher geplant gehabt, oder aber er hatte eine Nachricht zu Herrn Tevers schmuggeln müssen, und das konnte er fast nur auf eine Art und Weise getan haben: über Herrn Premob.
Er war der einzige gewesen, der zu jemandem, der sich außerhalb des Gebäudes aufhielt, Kontakt herstellen konnte, nämlich während seines Einkaufs.

Es wäre in der Tat eine Ironie des Schicksals, wenn Herr Premob sowohl ihn als auch seinen Mörder ins Haus gelassen hätte...
Wie war Zapagper überhaupt ins Haus gelangt? Conan schlug sich an die Stirn. Es war ja gar nicht gesagt, dass um Mitternacht der Täter eingelassen wurde!

Eine andere Variante war folgende: Premob hatte den Auftrag, Herrn Zapagper um Mitternacht einzulassen. Um das Klingeln zu vertuschen, sollte er einen Kasten Bier kaufen gehen. Dabei traf er zufällig den Mörder, war vielleicht schon etwas angetrunken und ließ sich deshalb dazu überreden, ihn bei seiner Rückkehr mit ins Haus zu nehmen – wie viele Personen die Tür durchschritten, konnte man ja nicht überprüfen.
Der Mörder wäre dann eine Viertelstunde nach Zapagper in das Gebäude gelangt, hätte den Detektiv dann in Schach gehalten und auf Tevers‘ Rückkehr gewartet. In ihrer Trunkenheit konnten sowohl Premob als auch Zapagper versehentlich von dem Plan erzählt haben, Tevers um drei Uhr in seine Wohnung zu locken.

Allmählich formte Conan in seinem Geist ein Bild des Ablaufs der Tat, jedoch musste er zunächst eine zentrale Frage mit Sicherheit beantworten können, um den Fall zu lösen:
Wann kam der Mörder, wann Herr Zapagper – und wer war früher in Herrn Tevers‘ Wohnung?
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Kommt mir das nur so vor oder ist das etwas konfus? :confused2
 
Ich fands nicht konfus *g*. Aber nicht unbedingt schlüssig... Es kann sich so abgespielt haben, es muss aber nicht. ZB ist es sicher nicht unmöglich, sich die Haustür einfach so aufzumachen... *g* Oder man könnte sich schon lange über irgendwen einen Nachschlüssel besorgt haben...
 
Irgendwann gab's hier auch mal mehr Kommentare :(

KAPITEL 3 - TEIL 1

Noch einmal sah sich Conan den Tatort an. Er war überzeugt, dass er irgendetwas übersehen hatte. Es gab keinen perfekten Mord. Jedesmal blieb irgendein Indiz zurück. Es gab nur eine Wahrheit und er würde sie finden.
„Vielleicht sollte ich mir die Fäden, die ich gefunden habe, noch mal ansehen,“ dachte er und holte den Faden hervor, den er auf dem Teppich entdeckt hatte. Er verglich ihn mit dem, der zu dieser eigenwilligen Sicherung der Tür diente, sie waren ähnlich, aus dem gleichen Material, hatten die gleiche Farbe, waren aber unterschiedlich lang.
Und der Faden an der Tür wirkte bereits etwas abgenutzt – der Faden, den Conan in der Hand hielt, sah jedoch so aus, als wäre er erst kürzlich gekauft worden. Nein, es handelte sich bestimmt nicht um einen Teil des Fadens an der Tür, der lediglich im Eifer des Gefechts abgerissen war.

Aber wie kam dieser Faden mitten in die Wohnung? Und was hatte er zu bedeuten? Nachdenklich schloss Conan die Tür, um in Ruhe nachdenken zu können. Er öffnete das Fenster und sah hinaus, hinunter in die Gasse.
Kogoros Vermutung war schon dämlich genug, aber zu denken, ein Laster wäre durch diese schmale Gasse gefahren, war einfach naiv. Durch diese schmale Passage passte nicht einmal ein normaler PKW. Dahinter lag ein weiteres Mietshaus, das jedoch offensichtlich leer stand. Vor sämtlichen Fenstern waren Holzbretter angebracht, die bereits vermodert waren. Die alten, rostigen Nägel, mit denen die Bretter befestigt waren, ließen keinen Zweifel daran, dass sich das Haus schon seit Jahren in diesem Zustand befand.

Niemand konnte erst vor Kurzem die Bretter entfernt und in diese Wohnung hinübergesprungen sein – oder umgekehrt. Die Nägel waren so rostig, dass sie sich wohl kaum wieder einschlagen ließen. Es hätte gegenüber neue Nägel geben müssen, dann wäre diese Theorie brauchbar gewesen, aber so...
Conan grübelte. Eine angenehme Windböe strich durch sein Haar, zu dieser Jahreszeit wirklich eine Abkühlung, denn die Temperaturen erreichten draußen inzwischen schon wieder fast dreißig Grad.

„Aber natürlich,“ schoss es ihm durch den Kopf. „Wenn der Windzug die Tür zuschlagen lässt, dann...“ Er rannte zur Tür hinüber, öffnete sie und blockierte sie mit einem Stuhl, wie sie in der Mordnacht die Leiche blockiert hatte.
Dann legte er den Faden vorsichtig auf den Boden und beobachtete, was geschah. Tatsächlich passierte, was er sich gedacht hatte: eine Windböe trug den Faden ein Stück weiter zur Tür hin. Conan steckte den Faden wieder ein und schloss die Tür.

Es hatte mindestens drei solche Windzüge gegeben, bevor er den Faden gefunden hatte. Den ersten, als er das Fenster erstmals geöffnet hatte, den zweiten, als er so Kogoro demonstriert hatte, dass es sich um einen Mord handeln musste, und einen dritten, als Kogoro diese Erkenntnis sogleich an Megure weitergegeben hatte.
Ausgehend von der Entfernung, die der Faden eben zurückgelegt hatte, hatte er wohl ursprünglich, vor den drei Windzügen, höchstens einen halben Meter vom Fenster entfernt gelegen.

Conan betrachtete den Faden nochmals. Das eine Ende war etwas gebogen, als hätte es einmal eine Schlaufe gebildet. Das andere Ende sah abgerissen aus.
Conan lächelte. Er wusste nun, wie der Mörder den Tatort hatte verlassen können.
 
:rolleyes2 Das ist wirklich ein sehr berechbarer Wind ;). Ansonsten ist mir auch nicht klar, wie der Mörder da rausgekommen sein soll - außer abseilen, oder aufs Dach klettern... Wenn der Durchgang da wirklich so schmal ist, und das Haus daneben unbewohnt, dann fällt ein Seil, das vom Dach hängt vermutlich gar nicht so auf. Daran könnte man raufklettern. Und ein Faden am Fenster verriegelt dieses wieder, wenn man daran anzieht ;)...
 
Ach ich hab sie schon vermisst, Conans Andeutungen die ihm alles mögliche mehr als klarmachen ... aber mit mir scheinbar net sprechen wollen :dodgy:
Jedenfalls tippe ich auch auf die abseil-Theorie von Shan ... *grübel* ich tauge nicht als Detektiv ...
 
Ich hab ja nie gesagt, dass der Wind da ständig durchzieht! Aber immer, wenn es (windbedingt) zu einem Luftzug kam, hat sich der Faden etwas bewegt (eben durch den Luftzug). Und es kam immer zu einem Luftzug, wenn Conan bzw. Kogoro da rekonstruiert haben, dass bei offenem Fenster (nicht sofort, aber nach einer Weile) ein Luftzug (!) die Tür zufallen lässt. Um das mit der zufallenden Tür zu zeigen, mussten sie also immer auf einen Luftzug warten, der wiederum den Faden weggeweht hat. Klar? Nein? Dacht ich's mir :D

KAPITEL 3 - TEIL 2

Conan sah sich ein weiteres Mal in Tevers‘ Wohnung um. Zur Lösung des Falles fehlten ihm immer noch zwei elementare Dinge: Er wusste weder, wer das Verbrechen begangen hatte, noch wie es sich abgespielt hatte.
Er erinnerte sich an sein Gefühl aus der vergangenen Nacht. Es hatte ihm gesagt, dass irgendetwas nicht stimmte. Aber bislang hatte er nicht herausfinden können, was dies sein mochte.

Überhaupt kam ihm nun nichts mehr außergewöhnlich vor. Dabei gab es doch nur eine Sache, die seitdem verändert worden war: Die Leichen waren weggeräumt worden. Vielleicht war es genau das, was den Unterschied ausmachte.
Conan versuchte sich an die Haltungen der Toten zu erinnern, zu überlegen, ob darin womöglich etwas zu erkennen gewesen war. Doch er fand nichts.

Er ließ seinen Blick umherschweifen. Über die großen, unverzierten Wände mit den schlichten Tapeten, über das altmodische Sofa, den simplen Holztisch, die Badezimmertür mit dem Schild, auf dem ein Quietscheentchen abgebildet war, über den einzelnen Stuhl, der in seiner Einsamkeit davon zeugte, dass Herr Tevers keine Gäste zu empfangen pflegte, über den kleinen, unmodernen Fernseher, das gardinenlose Fenster, den grauen Teppich, den Herd, der aufgrund seines Alters eher gelb denn weiß und mit zahllosen farbigen Spritzern irgendwelcher unsauber aufgewischten Soßen war, über die Wand, an der die Leiche gelehnt hatte, deren Umrisse mit Kreide erhalten geblieben waren, den Blutfleck an der Stelle, an der bei dem Kreidemännchen das Herz saß, über die Wohnungstür mit dem einfachen, wenig Sicherheit bietenden Schloss und dem unnützen Fadensystem, über die Kreidekontur am Boden, die durch das Öffnen und Schließen der Tür mittlerweile schon etwas verwischt war.
Nichts Interessantes. Nichts, das Conan bei der Aufklärung dieses verzwickten Falles helfen konnte.

Er blickte wieder aus dem Fenster, genoss den zarten Wind.
Er schreckte auf, sah noch einmal in das Zimmer hinein.
„Das ist es,“ dachte er und ärgerte sich zugleich darüber, dass er so etwas Offensichtliches einfach übersehen hatte. Dass es Kogoro nicht aufgefallen war, war nicht verwunderlich. Dass die Polizei es nicht bemerkt hatte, war nichts Neues. Aber dass Conan selbst es zwar unbewusst zur Kenntnis genommen, jedoch nicht die richtigen Schlussfolgerungen gezogen hatte, war ungewöhnlich und zudem ärgerlich.

Der Blutfleck! Der Blutfleck an der Wand, an der die Leiche gelehnt hatte! Er war das fehlerhafte Element.
Wenn man von einer Kugel getroffen wurde, wurde man von der Wucht gegen die Wand gedrückt, die Kugel durchdrang den Körper und verursachte dabei den Blutfleck an der Wand. Danach rutschte man leblos hinab bis zum Boden, wobei man eine Blutspur hinterließ. Und genau die fehlte!
Der Fleck war viel weiter unten, als er hätte sein dürfen. Dafür gab es nur eine Erklärung: Als der Schuss gefallen war, hatte Herr Zapagper bereits in der Position gesessen, in der er tot aufgefunden worden war.

Möglich, dass er aufgrund seines übermäßigen Alkoholkonsums eingeschlafen war. Aber das hielt Conan für unwahrscheinlich. Viel näher lag, dass der Mörder ihn betäubt hatte, bevor er ihn umgebracht hatte. Und daraus wiederum folgte, dass er bewusst den Moment abgewartet hatte, in dem er mit einem Schuss zugleich Herrn Tevers töten konnte.
Wenn das zutraf, dann suchte Conan keinen ein-, sondern gleich einen zweifachen Mörder.
 
Also wenn das so ist, muss es ja wohl einer gewesen sein, der sowohl Tevers, als auch Zapagper gekannt hatte. Ich vermute mal ganz einfach es ist Zapagpers Kollege :stareup:
Allerdings sind meine Schlussfolgerungen eh immer Kogoro-like, also denkt euch den Rest^^
 
Ich hab ja schon von Anfang an gesagt, dass es Nodou war... *g* Und ich schätze mal, der Mörder hatte vor, Tevers zu erschießen, das hat dieser ihm aber erspart, indem er einen Herzinfarkt bekam. Was dem Mörder die ideale Gelegenheit bot, ein hübsches Tableau zu inszenieren ;)...
 
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