SnowWhite
Mensch
Hallo zusammen!
Also, man, ich bin vollkommen begeistert von euren Theorien
Und das ist jetzt ernst gemeint .. Daher sage ich da jetzt auch mal nicht viel mehr zu und bedanke mich so bei euch allen für die lieben Commies
Danke! 
Kapitel o2: Ausbruch
Akt o7, Teil o1
Ich fiel.
Ich erkannte es nicht daran, dass Gegenstände an mir vorbeiflogen, Landschaft an mir vorbeirauschte. Es war alles schwarz, aber ich stürzte abwärts, unaufhaltsam tiefer in die Finsternis hinein. Ich wusste es. Nirgendwo gab es Halt für mich und meine Füße berührten keinen unsichtbaren Boden, aber das Gefühl des Falls war unverkennbar. Verzweifelt streckte ich meine Arme aus und versuchte, mich irgendwo festzukrallen. Es war verrückt. Es schien mir, als würde ich von Scheinwerfern angestrahlt werden, da ich mich sehr gut erkennen konnte. Meine Umgebung jedoch lag in absoluter Finsternis um mich herum.
Meine Haare flatterten im Zug des Sturzes und auch das Nachthemd bauschte sich um meine Beine herum auf, als es immer schneller abwärts ging. Mein Atem ging schneller, ängstlicher. Nein. Nein, das war nicht wirklich. Alles nur Simulation. Nicht echt. Falsch.
„Chester!“, hörte ich mich plötzlich schreien und meine Stimme war nur Nuancen von einem hysterischen Kreischen entfernt. Die Angst kroch auf Spinnenfüßen meine Haut entlang und machte meinen Herzschlag rasend. Ich bemerkte nicht einmal, wie ich mittlerweile vor Furcht doch kreischte.
Dann tauchte ich übergangslos in eine zähe Masse ein. Mein Schreien wurde erstickt, da ich jedoch nicht schnell genug meinen Mund schließen konnte, floss die schwarze Substanz ungehindert in mich hinein. - Kalt! - Aus einem Impuls heraus versuchte ich zu husten, schluckte dabei aber nur noch mehr von dem trägen, eiskalten Zeug, das mir die Atemwege zu verstopfen schien und meinen Körper mit dieser Kälte überzog. Ich ertrinke! Ich ertrinke! Entsetzt riss ich die Augen auf und vollführte instinktiv abgehackte Schwimmbewegungen, um aus diesem Brei wieder herauszukommen. Streng befahl ich mir, bloß die Klappe zu halten, um nicht noch mehr Luft zu verlieren, obgleich die schwarze Masse wie Blei in meinem Mund zu liegen schien. Gleichzeitig überzog eine dünne Eisschicht die Unterseite meiner Haut. Wohin? Wohin? Blindlings schwamm ich nach oben. Oder hoffte zumindest nach oben zu schwimmen. Hatte ich mich im Fallen gedreht? Gab es überhaupt ein Oben und Unten? Ein Rechts und Links?
Ohne dass ich es verhindern konnte, breitete sich die schiere Panik vermischt mit der reinen Todesangst in mir aus, und ich hatte Mühe, einen klaren Kopf zu bewahren. Ruhig! Beruhig dich! Ganz ruhig! Ich zwang mich bewusst dazu, einen Augenblick lang mit meinem sinnlosen Gestrampel aufzuhören. Mein Herz hämmerte wie eine ganze Kolonie Presslufthämmer in meiner Brust, pumpte den Sauerstoff und das Adrenalin viel zu schnell durch meine Adern, machte mich wahnsinnig. Meine Lungen verlangten mit zunehmendem Nachdruck nach Luft, doch vorerst ignorierte ich das Gefühl beharrlich und sah mich bewusst in meiner dunklen Umgebung um, während das Eis meine Glieder entlang kroch. Okay. Wo lang? Komm schon, Ada. Ganz ruhig. Wo bist du hergekommen? Mit zusammengekniffenen Augen starrte ich vor mich hin und strengte mich unsäglich an, wenigstens die winzigste Spur einer Kleinigkeit zu entdecken, an der ich mich hätte orientieren können. Ich drehte mich sogar mit bedächtigen Bewegungen um mich selbst, um auch ja nichts zu übersehen. Schaute nach oben, nach unten, in jede mögliche Richtung und Tiefe. Doch da war nichts. Nichts, nichts, nichts.
Mit einem Schlag war die Panik wieder da und das Brennen in meinen Lungen machte sich stärker denn je bemerkbar. Wie von selbst strampelte ich wieder aufwärts, aus einem reinen Instinkt heraus, dass die Oberfläche eines Wasserspiegel eben immer oben lag. Mit jedem Schwimmzug schien ich Tonnen von Steinplatten bei Seite zu schieben, brachen Eissplitter in meinem Inneren. Meine Arme und Beine wurden schwerer und meine Muskeln zerrten in verschiedene Richtungen auseinander. Oh, bitte, schneller ... schneller! Verbissen kniff ich die Lippen fest zusammen, weil ich meinem eigenen Atemreflex nicht traute, und spornte mich zu noch schnelleren Bewegungen an.
Doch sie wurden immer langsamer.
Nein! Schwimm, schwimm, schwimm!
Meine Lungen standen kurz vor dem Platzen und meine Glieder schmerzten auf eine kribbelnde, schlappmachende Weise. Meine Gedanken wurden von einem grauen Schleier umnebelt, mein Kopf mit dem schmeichelhaften Weich der Besinnungslosigkeit ausgefüllt, während mein Körper zunehmend erstarrte. Nein ... Mit einem letzten Aufbäumen all meiner Willenskraft wollte ich den Kopf schütteln und die Schwummrigkeit abschütteln, doch selbst dazu hatte ich keine Kraft mehr.
Mit einem alles vernichtenden Atemzug bahnte sich die schwarze Masse unaufhaltsam ihren Weg in mich hinein, die ich augenblicklich von einem Gefühl klirrender Kälte durchflossen wurde.
Und wieder fiel ich.
Das nächste, was ich wieder bewusst wahrnahm, war ein sanftes Dahingleiten. Ruhig, gerade, weiter, immer weiter. Ich hätte ewig so daliegen und mich treiben lassen können. Die schwarze, zähe Masse, auf der ich dahinglitt, hatte sich in etwas viel Weicheres verwandelt und umspielte meinen Körper beinahe zärtlich. Es hatte etwas Friedliches an sich, dem ich um nichts in der Welt wieder hätte entrinnen mögen.
„Nun, du glaubst doch nicht ernsthaft, dass du jetzt schon gehen kannst.“
Beinahe mürrisch konzentrierte ich meine Gedanken. Was?
„Immerhin bist du doch gerade erst gekommen und glaubst du vielleicht, ich hätte mir die Mühe gemacht, nur damit du hier selig vor dich hin schippern kannst?“
Schippern?
Ein genervtes Aufstöhnen. „Nun komm schon, Ada. Mach die Augen auf.“ Die Aufforderung hatte so etwas Gewöhnliches an sich, dass ich ihr beinahe schon bereitwillig gefolgt wäre. Ich musste dabei jedoch feststellen, dass meine Lider viel schwerer waren, als ich erwartet hätte. Es gelang mir erst beim dritten Anlauf, die Augen aufzuschlagen und meinen Gegenüber anzusehen.
Ein erschrockener Aufschrei entfuhr mir und weil ich fassungslos zurückweichen wollte, ging ich beinahe erneut in der Masse, die mich mittlerweile eher an Wasser erinnerte, unter, dass es nur so planschte. Ohne mich darüber zu wundern, wieso ich noch nicht ertrunken war, wo ich überhaupt war, führte meine Gedanken eine ganz anderer Frage an.
„Was schaust du denn so?“ Ruth grinste leicht, was eigentlich mehr von ihren mausgrauen Augen auszugehen schien.
„Ich ... ich ...“, stammelte ich und war außerstande, auch nur einen klaren Satz zu formulieren. Sie lief einen knappen Meter über mir auf einem nicht sichtbaren Weg, trug ihr graues Regierungsnachthemd und wirkte durchaus lebendig. Erst mit einiger Verspätung erkannte ich, dass sich alles um mich herum erneut gewandelt hatte. Das Schwarz war längst nicht mehr so durchdringend wie noch vor kurzem (Kurzem? Wie lange war ich überhaupt ohnmächtig?) und allmählich wurden sogar etwas wie Konturen sichtbar. Häuser?
Ich selbst schipperte tatsächlich auf dem Rücken auf einem pechschwarzen Fluss entlang, der sich in sanften Biegungen dahin schlängelte. „Was ... ist das?“ Verwundert konnte ich meinen Blick gar nicht zurück auf Ruth legen, da mich die Dinge, die nun immer mehr aus dem Nebel auftauchten, viel mehr fesselten als eine von den Toten Auferstandene. Stand dort tatsächlich eine Schaukel?
Ruth lächelte mich warmherzig an. „Du bist auf dem besten Weg, deine anderen Eigenschaften als Telepath zu entdecken.“
„Häh?“, war alles, was ich darauf antworten konnte. Anstatt mir zu antworten, beschleunigte Ruth jedoch ihr Tempo und entfernte sich von mir, dass ich ihr schon hinterher rufen wollte, als sie sich in einiger Entfernung plötzlich auf den Bauch niederließ und einen Arm zu mir herunter streckte.
„Komm erst einmal da raus.“ Noch bevor ich mich überhaupt darüber wundern konnte, wie Ruth so zielsicher eine Öffnung in dem einheitlichen Nichts über mir hatte finden können, durch die sie ihren Arm stecken konnte, kam ich ihrem Arm auch schon immer näher. Schnell strampelte ich mich in eine senkrechte Lage, spielte kurz mit dem Gedanken, abzutauchen und mich vom Boden abzudrücken, verwarf diesen aber beinahe sofort wieder. Erstens wusste ich nicht mal genau, wie tief dieser ... Fluss war, und zweitens war mein erster Tauchgang nicht besonders glatt verlaufen, als dass ich ihn alsbald hätte wiederholen wollen. Also musste es so irgendwie gehen.
So gut es ging, passte ich den Zeitpunkt ab, tat ein paar kräftige Beinschläge unter Wasser und machte mich so lang wie möglich, um Ruths Hand zu erreichen, als sie mich auch schon fest packte. Bei ihrem zierlichen Aussehen befürchtete ich zwar, dass ich sie bei der leichten Strömung einfach mit mir mitreißen würde, aber sie hielt mich beharrlich und zog mich sogar ein Stücken weit hoch. Allerdings musste ich ihr dann doch einiges an Arbeit abnehmen und mich selbst an einem unsichtbaren Rand hochziehen, den sie mir zeigte. Schließlich stand ich auf derselben Höhe wie sie und konnte den schwarzen Fluss unter mir dahinfließen sehen. Ich fragte jedoch erst gar nicht nach, warum ich von einem Moment auf den anderen plötzlich trocken war; mein Nachthemd, sowie mein langes Haar und mein Körper.
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to be continued ..
Zugegeben, das Ende hört sich reichlich abgehackt an, aber irgendwo muss ich ja einschneiden .. *seufz*
Danke für's Lesen,
- SnowWhite
Also, man, ich bin vollkommen begeistert von euren Theorien



Kapitel o2: Ausbruch
Akt o7, Teil o1
Ich fiel.
Ich erkannte es nicht daran, dass Gegenstände an mir vorbeiflogen, Landschaft an mir vorbeirauschte. Es war alles schwarz, aber ich stürzte abwärts, unaufhaltsam tiefer in die Finsternis hinein. Ich wusste es. Nirgendwo gab es Halt für mich und meine Füße berührten keinen unsichtbaren Boden, aber das Gefühl des Falls war unverkennbar. Verzweifelt streckte ich meine Arme aus und versuchte, mich irgendwo festzukrallen. Es war verrückt. Es schien mir, als würde ich von Scheinwerfern angestrahlt werden, da ich mich sehr gut erkennen konnte. Meine Umgebung jedoch lag in absoluter Finsternis um mich herum.
Meine Haare flatterten im Zug des Sturzes und auch das Nachthemd bauschte sich um meine Beine herum auf, als es immer schneller abwärts ging. Mein Atem ging schneller, ängstlicher. Nein. Nein, das war nicht wirklich. Alles nur Simulation. Nicht echt. Falsch.
„Chester!“, hörte ich mich plötzlich schreien und meine Stimme war nur Nuancen von einem hysterischen Kreischen entfernt. Die Angst kroch auf Spinnenfüßen meine Haut entlang und machte meinen Herzschlag rasend. Ich bemerkte nicht einmal, wie ich mittlerweile vor Furcht doch kreischte.
Dann tauchte ich übergangslos in eine zähe Masse ein. Mein Schreien wurde erstickt, da ich jedoch nicht schnell genug meinen Mund schließen konnte, floss die schwarze Substanz ungehindert in mich hinein. - Kalt! - Aus einem Impuls heraus versuchte ich zu husten, schluckte dabei aber nur noch mehr von dem trägen, eiskalten Zeug, das mir die Atemwege zu verstopfen schien und meinen Körper mit dieser Kälte überzog. Ich ertrinke! Ich ertrinke! Entsetzt riss ich die Augen auf und vollführte instinktiv abgehackte Schwimmbewegungen, um aus diesem Brei wieder herauszukommen. Streng befahl ich mir, bloß die Klappe zu halten, um nicht noch mehr Luft zu verlieren, obgleich die schwarze Masse wie Blei in meinem Mund zu liegen schien. Gleichzeitig überzog eine dünne Eisschicht die Unterseite meiner Haut. Wohin? Wohin? Blindlings schwamm ich nach oben. Oder hoffte zumindest nach oben zu schwimmen. Hatte ich mich im Fallen gedreht? Gab es überhaupt ein Oben und Unten? Ein Rechts und Links?
Ohne dass ich es verhindern konnte, breitete sich die schiere Panik vermischt mit der reinen Todesangst in mir aus, und ich hatte Mühe, einen klaren Kopf zu bewahren. Ruhig! Beruhig dich! Ganz ruhig! Ich zwang mich bewusst dazu, einen Augenblick lang mit meinem sinnlosen Gestrampel aufzuhören. Mein Herz hämmerte wie eine ganze Kolonie Presslufthämmer in meiner Brust, pumpte den Sauerstoff und das Adrenalin viel zu schnell durch meine Adern, machte mich wahnsinnig. Meine Lungen verlangten mit zunehmendem Nachdruck nach Luft, doch vorerst ignorierte ich das Gefühl beharrlich und sah mich bewusst in meiner dunklen Umgebung um, während das Eis meine Glieder entlang kroch. Okay. Wo lang? Komm schon, Ada. Ganz ruhig. Wo bist du hergekommen? Mit zusammengekniffenen Augen starrte ich vor mich hin und strengte mich unsäglich an, wenigstens die winzigste Spur einer Kleinigkeit zu entdecken, an der ich mich hätte orientieren können. Ich drehte mich sogar mit bedächtigen Bewegungen um mich selbst, um auch ja nichts zu übersehen. Schaute nach oben, nach unten, in jede mögliche Richtung und Tiefe. Doch da war nichts. Nichts, nichts, nichts.
Mit einem Schlag war die Panik wieder da und das Brennen in meinen Lungen machte sich stärker denn je bemerkbar. Wie von selbst strampelte ich wieder aufwärts, aus einem reinen Instinkt heraus, dass die Oberfläche eines Wasserspiegel eben immer oben lag. Mit jedem Schwimmzug schien ich Tonnen von Steinplatten bei Seite zu schieben, brachen Eissplitter in meinem Inneren. Meine Arme und Beine wurden schwerer und meine Muskeln zerrten in verschiedene Richtungen auseinander. Oh, bitte, schneller ... schneller! Verbissen kniff ich die Lippen fest zusammen, weil ich meinem eigenen Atemreflex nicht traute, und spornte mich zu noch schnelleren Bewegungen an.
Doch sie wurden immer langsamer.
Nein! Schwimm, schwimm, schwimm!
Meine Lungen standen kurz vor dem Platzen und meine Glieder schmerzten auf eine kribbelnde, schlappmachende Weise. Meine Gedanken wurden von einem grauen Schleier umnebelt, mein Kopf mit dem schmeichelhaften Weich der Besinnungslosigkeit ausgefüllt, während mein Körper zunehmend erstarrte. Nein ... Mit einem letzten Aufbäumen all meiner Willenskraft wollte ich den Kopf schütteln und die Schwummrigkeit abschütteln, doch selbst dazu hatte ich keine Kraft mehr.
Mit einem alles vernichtenden Atemzug bahnte sich die schwarze Masse unaufhaltsam ihren Weg in mich hinein, die ich augenblicklich von einem Gefühl klirrender Kälte durchflossen wurde.
Und wieder fiel ich.
Das nächste, was ich wieder bewusst wahrnahm, war ein sanftes Dahingleiten. Ruhig, gerade, weiter, immer weiter. Ich hätte ewig so daliegen und mich treiben lassen können. Die schwarze, zähe Masse, auf der ich dahinglitt, hatte sich in etwas viel Weicheres verwandelt und umspielte meinen Körper beinahe zärtlich. Es hatte etwas Friedliches an sich, dem ich um nichts in der Welt wieder hätte entrinnen mögen.
„Nun, du glaubst doch nicht ernsthaft, dass du jetzt schon gehen kannst.“
Beinahe mürrisch konzentrierte ich meine Gedanken. Was?
„Immerhin bist du doch gerade erst gekommen und glaubst du vielleicht, ich hätte mir die Mühe gemacht, nur damit du hier selig vor dich hin schippern kannst?“
Schippern?
Ein genervtes Aufstöhnen. „Nun komm schon, Ada. Mach die Augen auf.“ Die Aufforderung hatte so etwas Gewöhnliches an sich, dass ich ihr beinahe schon bereitwillig gefolgt wäre. Ich musste dabei jedoch feststellen, dass meine Lider viel schwerer waren, als ich erwartet hätte. Es gelang mir erst beim dritten Anlauf, die Augen aufzuschlagen und meinen Gegenüber anzusehen.
Ein erschrockener Aufschrei entfuhr mir und weil ich fassungslos zurückweichen wollte, ging ich beinahe erneut in der Masse, die mich mittlerweile eher an Wasser erinnerte, unter, dass es nur so planschte. Ohne mich darüber zu wundern, wieso ich noch nicht ertrunken war, wo ich überhaupt war, führte meine Gedanken eine ganz anderer Frage an.
„Was schaust du denn so?“ Ruth grinste leicht, was eigentlich mehr von ihren mausgrauen Augen auszugehen schien.
„Ich ... ich ...“, stammelte ich und war außerstande, auch nur einen klaren Satz zu formulieren. Sie lief einen knappen Meter über mir auf einem nicht sichtbaren Weg, trug ihr graues Regierungsnachthemd und wirkte durchaus lebendig. Erst mit einiger Verspätung erkannte ich, dass sich alles um mich herum erneut gewandelt hatte. Das Schwarz war längst nicht mehr so durchdringend wie noch vor kurzem (Kurzem? Wie lange war ich überhaupt ohnmächtig?) und allmählich wurden sogar etwas wie Konturen sichtbar. Häuser?
Ich selbst schipperte tatsächlich auf dem Rücken auf einem pechschwarzen Fluss entlang, der sich in sanften Biegungen dahin schlängelte. „Was ... ist das?“ Verwundert konnte ich meinen Blick gar nicht zurück auf Ruth legen, da mich die Dinge, die nun immer mehr aus dem Nebel auftauchten, viel mehr fesselten als eine von den Toten Auferstandene. Stand dort tatsächlich eine Schaukel?
Ruth lächelte mich warmherzig an. „Du bist auf dem besten Weg, deine anderen Eigenschaften als Telepath zu entdecken.“
„Häh?“, war alles, was ich darauf antworten konnte. Anstatt mir zu antworten, beschleunigte Ruth jedoch ihr Tempo und entfernte sich von mir, dass ich ihr schon hinterher rufen wollte, als sie sich in einiger Entfernung plötzlich auf den Bauch niederließ und einen Arm zu mir herunter streckte.
„Komm erst einmal da raus.“ Noch bevor ich mich überhaupt darüber wundern konnte, wie Ruth so zielsicher eine Öffnung in dem einheitlichen Nichts über mir hatte finden können, durch die sie ihren Arm stecken konnte, kam ich ihrem Arm auch schon immer näher. Schnell strampelte ich mich in eine senkrechte Lage, spielte kurz mit dem Gedanken, abzutauchen und mich vom Boden abzudrücken, verwarf diesen aber beinahe sofort wieder. Erstens wusste ich nicht mal genau, wie tief dieser ... Fluss war, und zweitens war mein erster Tauchgang nicht besonders glatt verlaufen, als dass ich ihn alsbald hätte wiederholen wollen. Also musste es so irgendwie gehen.
So gut es ging, passte ich den Zeitpunkt ab, tat ein paar kräftige Beinschläge unter Wasser und machte mich so lang wie möglich, um Ruths Hand zu erreichen, als sie mich auch schon fest packte. Bei ihrem zierlichen Aussehen befürchtete ich zwar, dass ich sie bei der leichten Strömung einfach mit mir mitreißen würde, aber sie hielt mich beharrlich und zog mich sogar ein Stücken weit hoch. Allerdings musste ich ihr dann doch einiges an Arbeit abnehmen und mich selbst an einem unsichtbaren Rand hochziehen, den sie mir zeigte. Schließlich stand ich auf derselben Höhe wie sie und konnte den schwarzen Fluss unter mir dahinfließen sehen. Ich fragte jedoch erst gar nicht nach, warum ich von einem Moment auf den anderen plötzlich trocken war; mein Nachthemd, sowie mein langes Haar und mein Körper.
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to be continued ..
Zugegeben, das Ende hört sich reichlich abgehackt an, aber irgendwo muss ich ja einschneiden .. *seufz*

Danke für's Lesen,
- SnowWhite