Hallo zusammen!
Und frohes neues Jahr! Hoffe, ihr habt alle schön gefeiert so wie ich

Und um mal gleich gut zu starten, habe ich euch auch was mitgebracht *nickt* Nun, hat irgendjemand eine Vorstellung davon, was es wohl ist? Dann lasst euch überraschen

Kann sein, dass dieser Teil jetzt etwas aus dem Zusammenhang gerissen scheint, aber er passt da schon rein, meiner Meinung jedenfalls nach.
@Tiara: Nun, das ist der Nachteil bei einer Ich-Erzählung: Der Erzähler kann schlecht vor Ende der Geschichte sterben .. Es sei denn, man
möchte es natürlich so und bringt noch ganz schnell einen Perspektivenwechsel rein ..
Was quatsch ich da eigentlich für Lehrzeugs .. ? *Kopfschüttelt*
Aber es war wie immer schön, deinen Commie zu lesen - deinen
langen Commie

Danke dafür und für das Lob *froi* Warum Chester die Medikamente nicht genommen hat, habe ich mir auch so in etwa erklärt. Er will nicht davon abhängig sein und was da genau drin ist, kann er ja auch nicht wissen. Außerdem wollte er vielleicht auch überprüfen, inwieweit er selbst sich unter Kontrolle hat .. Dass er die Dinger zum Schluss doch eingeworfen hat, war Ada zuliebe

@Shan'xara: Was kommt denn noch? *fg* Ich weiß noch nicht genau, ob ich die Beziehung zwischen Ada und Ches sich so entwickeln lasse, obgleich ich weiß, dass es sich im Prolog so anhört .. Aber den habe ich auch ohne ein Konzept geschrieben und das andere hat sich erst hinterher ergeben .. Aber mal schauen

Und danke für das Kompliment *froi*
@*gato_negro*: Schon unterwegs, schon unterwegs, ich hoffe, es hat nicht zu lange gedauert *schäm* Freut mich, dass es dir auch so gefallen hat und vielen Dank für dein Lob *froi* Und Ada soll sich in ihrem Charakter in der Tat weiterentwickeln und dazu gehört auf jeden Fall, dass sie nicht mehr so ganz egoistisch denkt .. Hoffe, ich kriege das noch hin

@stLynx: O.O Wow, ich bin baff .. *ächz* Danke dir *nochmehrfroi*

Das Grinsen bekomm ich heute auf jeden Fall nicht mehr aus meinem Gesicht. Da kann ich ja nur noch hoffen, dass ich jetzt nicht einen kopfüber Flug nach unten mache
obgleich mir das vielleicht ganz gut tun würde ..
@Kitti: Die sind zu gütig, nicht? Klar verfolgen die damit irgendwelche Zwecke, aber wer weiß schon, wie es in wissenschaftlich gepolten Hirnen aussieht? *fg* Aber auch dir vielen Dank für das Lob
Und nach all dem Gequatsche geht es jetzt weiter ..
Kapitel o2: Ausbruch
Akt o6
Es war weiß.
Alles war weiß. Von der Decke bis zum Boden hinüber zu den Wänden. Weiß, weiß, weiß. Ich konnte keine klaren Konturen erkennen und argwöhnte daher auch, ob ich mich überhaupt in einem Raum befand. Es schien mir eher, als würde ich mitten in der Luft hängen, wäre in einem Nirgendwo einfach auf einem Fleckchen Nichts abgestellt worden.
Und ich fühlte mich so unendlich leicht.
Träume ich?
Dann träumen wir das selbe. Ich wirbelte herum, zumindest war das meine Absicht. Das Weiß war so zäh wie Teig, sodass es mir vorkam, als würde ich mich in Zeitlupe umdrehen. Brad hing in einiger Entfernung ein Stückchen über mir in der Luft. Nein, eigentlich
hing er nicht. Vielmehr saß er auf einem unsichtbaren Balken und ließ die Beine baumeln.
„Brad!“, rief ich erfreut aus, ehe mir mit einiger Verspätung bewusst wurde, dass ich überhaupt nichts gesagt hatte, woraufhin er etwas hätte erwidern können. „Sag bloß, du kannst auch Gedanken lesen ...?“, fragte ich mit etwas Enttäuschung in der Stimme. Musste es denn immer einen Telepathen geben, der mir irgendwie voraus war?
Brad lachte und strich sich durch sein braunes Haar. „Also, weißt du ... keine Ahnung.“ Er zuckte mit den Schultern. „Ich habe dich nur gehört. Vielleicht hast du deine Gedankenstimme benutzt?“
„Vielleicht hat Ruth dir private Unterrichtsstunden gegeben und mich außen vor gelassen?“, erwiderte ich mürrisch, da ich offenbar von einem dreizehnjährigen übertrumpft werden konnte. Ich bereute meine Worte jedoch augenblicklich, als ich den Schatten bemerkte, der sich über Brads Gesicht legte, kaum dass ich Ruths Namen nannte. Sein Lachen erstarb. Ärgerlich über meine eigene Grobheit und leicht verwundert über das schwere Gewicht, das sich auf mein Herz legte, sah ich entschuldigend zu Brad hoch. „Oh, Brad, es tut mir Leid. Das habe ich nicht so gemeint, ich meine, ich ...“ Ich gab es auf, ehe ich mich total verzettelte, und hoffte, mein reumütiger Blick würde Brad genügen.
„Na, das üben wir aber noch ein wenig, nicht wahr, kleine Ada?“ Ich erstarrte. Falls das hier wirklich ein Traum war, dann würde ich
ihn ganz bestimmt nicht herbei träumen. Ich sah mich suchend in dem grellen Weiß um, konnte Ashtons Gestalt aber nirgendwo ausmachen. Hatte ich mich vielleicht verhört?
Brad zeigte zu mir herunter. „Dort unten steht er.“ Ich folgte seinem Fingerzeig und sah nach unten. Tatsächlich. Ashton stand gute zwei bis drei Meter unter mir, hatte die Arme vor der Brust verschränkt und sich nach hinten gegen eine nicht vorhandene Wand gelehnt. Unverschämt grinste er zu mir hoch, wobei ich mir zu spät meines Nachthemdes bewusst wurde.
Schnell versuchte ich es zu einer Hose zu improvisieren. Nicht, dass ich nichts darunter angehabt hätte, aber Ashtons Blick schien mir viel zu durchdringend. „Verdammt, sind wir hier im Kindergarten, oder was?!“, fauchte ich ihn wütend an und zupfte und zerrte mein Nachthemd zurecht. Wieso musste das Schicksal diesen Kerl auch ausgerechnet dort unten hin platzieren?
Ashton lachte über meinen Zorn, was mich meine ohnehin schon hohe Palme weiter hinaufjagte. „Halt die Klappe!“, blaffte ich ihn an. „Was willst du überhaupt hier?“
„Tja, das wüsste ich auch gerne“, gestand Ashton. „Glaub mir, eigentlich will ich gar nicht hier sein.“ Er sah sich kurz um. „Wo immer dieses Hier auch ist.“
„In meinem Traum!“, schnauzte ich ihn an. „Und dich will ich nicht dabei haben, also geh gefälligst wieder!“ Ich stellte mir schnell ein paar bühnenreife Abgänge vor, damit er verschwand, aber er blieb beharrlich dort unten stehen und grinste feixend zu mir hoch, als wüsste er ganz genau, auf wie viele verschiedene Arten ich ihn mir gerade wegwünschte. Grimmig gab ich es auf. Blöder Traum.
„In deinem Traum?“ Eine weitere Stimme erklang in dem alles umfassenden Weiß, wobei ich dieses Mal jedoch wesentlich erfreuter war, sie zu hören. Mit durch die zähe Masse, in der wir uns befanden, schwerfälligen Bewegungen versuchte ich, Chester zu erspähen, und entdeckte ihn schließlich schräg über mir in der selben Höhe wie Brad. „Was mache ich in deinem Traum?“
„Ches!“, rief Ashton da von unten hoch, und ich war beinahe erstaunt, so etwas wie aufrichtige Freude in seiner Stimme zu hören, als er seinen Bruder sah. Chester sah sofort nach unten. Auch seine Augen bekamen einen erfreuten Glanz, als er den anderen erblickte.
„Ash, was machst du denn hier? Wieso bist du da unten?“
„Weil die Sicht hier besser ist“, erwiderte er anzüglich, was ihm einen beißenden Blick meinerseits und einen wissenden Chesters einbrachte, der sich über diesen Charakterzug seines Bruders offenbar nicht mehr aufregte. Dann erwärmte sich der Ausdruck in seinen Augen jedoch wieder. „Wo warst du die ganze Zeit?“
„In den unteren Labors.“
„Verdammt, ich auch. Diese Arschlöcher! Aber ... hast du schon den Zaun auf dem Außenplatz gesehen? Nur ein paar mickrige Wachen und ein Zaun mit Strom - und einen Haufen begabter Mutanten, die die Hosen voll haben.“ Bei den letzten Worten fasste er mich und Brad in seinen >Haufen< mit ein. „Aber ich denke trotzdem, dass wir es schaffen könnten.“
Brad sprang lautlos (und das meine ich wörtlich) von seinem Sitzbalken herunter und stand auf einmal auf derselben Höhe wie ich. Brad keuchte überrascht auf, als hätte er gar nicht vorgehabt, so tief zu springen, doch letztendlich war ihm nichts passiert und er vergaß es schnell wieder. Stattdessen zupfte er mich am Ärmel. „Reden die von einer Flucht?“
Ich ließ ein verächtliches Schnauben ertönen. „Oh ja, von der größten Flucht des Jahrhunderts.“
„Das wird sie sein“, grummelte Ashton von unten, ehe er sich wieder an seinen Bruder wandte. „Komm runter.“ Chester sah sich kurz ein wenig hilflos um, trat dann einige Schritte nach vorne, als hoffte er wie Brad eben einfach eine Etage nach unten zu fallen, aber er blieb, wo er war.
„Wie?“ Er ließ sich in die Hocke sinken und fühlte mit den Händen über den unsichtbaren Boden, auf dem er stand. „Hier ist nichts, wovon ich runterspringen könnte.“
Ashton rollte mit den Augen. „Okay, dann komme ich eben hoch, wenn du zu unfähig bist.“ Er machte einen Schritt nach vorne, streckte die Hände aus, als wollte er nach einer Wand tasten, an der er hätte hochklettern können, und wirkte dabei wie ein schlechter Pantomime. Chester sah ihm mit einem belustigen Schimmer in den dunklen Augen zu, als er erkannte, dass auch Ashton nicht von seiner derzeitigen Position fortkommen würde.
„Ahm ...“ Ashton ließ die Hände sinken und zuckte mit den Schultern, nachdem er auch die Wand nicht ertasten konnte, an der er vorhin noch angelehnt hatte. Dann traf sein Blick unerwartet mich. „Wie wär’s mit einer Leiter, kleine Ada?“
„Wo soll ich denn jetzt eine Leiter herbekommen?“, erwiderte ich kratzbürstig und nicht im mindesten danach bestrebt, Ashton in irgendeiner Art und Weise einen Gefallen tun zu wollen. Es war Pech, dass ausgerechnet Chester sein Bruder war, denn ihm wollte ich eigentlich gerne helfen. Mir schien es, als hätten sich die beiden Brüder schon seit längerer Zeit nicht mehr gesehen. Zumindest nicht aus nächster Nähe.
„Eine herträumen?“, schlug er herablassend vor. „Ich dachte, es ist dein Traum.“
„Das dachte ich auch, aber vielleicht ist es auch Brads?“ Ich sah auf den Jungen neben mir herab, der fragend zu mir aufschaute. Immerhin hatte der Kleine meine Gedanken ganz zu Anfang gelesen, was wohl eher auf seinen als auf meinen Traum schließen ließ. Die Unfähigkeit der beiden Brüder zusammenzukommen, schloss sie als Träumer wohl aus, zumindest nach meiner Logik.
Aber woher wusste Brad von Chester?
Ein mulmiges Gefühl breitete sich in meinem Magen aus, als mir urplötzlich auffiel, wie beziehungslos diese Situation war. Da stellte sich nur eine einzige Frage: Was sollte das alles? Wer träumte sich so einen Schwachsinn zusammen?
Und dann traf mich mit einem Schlag auf einmal die Erkenntnis: kein Traum, sondern eine Simulation.
Verdammt!, fluchte ich in Gedanken und wollte mich gerade an die anderen wenden, um sie zu warnen, um zu verhindern, dass sie weiter von einer
Flucht sprachen, als alles plötzlich zu kribbeln anfing.
Mit misstrauisch gerunzelter Stirn bemerkte ich, wie unvermittelt ein Ruck durch das Weiß ging. Die zähe Masse wabberte und schlug Wellen wie ein unruhiges Meer, während es gleichzeitig seine Farbe von dem grellen Weiß in ein undurchsichtiges Schwarz wandelte. Brad, Chester und Ashton verschwanden so übergangslos aus meinem Gesichtfeld, als hätten sie nie existiert, und unversehens stand ich allein in einer Welt aus formlosen Schatten, in der nur ich mit klaren Konturen zu erkennen war.
Mein mulmiges Gefühl wuchs zu einem tief verwurzelten der Angst und mein Herz pochte laut in meiner Brust. „Chester?“, rief ich in die Finsternis hinein. „Brad? Ashton? Wo ... seid ihr?“ Der Klang meiner Worte wurde von der Dunkelheit so schnell verschluckt, dass sie kaum weiter als einen Meter getragen worden sein konnten. Das leichte Zittern hatte ich aber dennoch aus meiner Stimme heraus hören können.
Dann erklang plötzlich vollkommen widersinnig der Widerhall von langsamen, gemessenen Schritten, die sich mir aus dem Schwarz heraus näherten. Da ich jedoch direkt vor einer Wand zu stehen schien, konnte ich nicht erkennen, wer (oder
was) dort auf mich zukam. Mein Mund wurde auf einmal staubtrocken und ich hatte Mühe, kräftig zu schlucken. Eines war klar: Das hier war eine verflucht unheimliche Simulation.
Und dann plötzlich sah ich ihn. Von einem Moment auf den anderen, als hätte er sich aus dem Nichts heraus materialisiert. Entsetzt riss ich meine Augen auf und wich instinktiv einen Schritt zurück. Mein Handgelenk begann auf einmal wieder schmerzhaft zu glühen und nachdrücklich zu pochen, als ich Chester erkannte. Die Farbe seiner Augen ließ selbst noch die Schwärze um uns herum wie ein mattes Grau erscheinen und rief eine Kälte in mir wach, die ganz langsam, Millimeter für Millimeter über meinen Körper kroch und auch noch auf die ganze Umgebung übergriff.
Unvermittelt stand er ganz dicht vor mir wie nach einem Riss in der Zeitebene, und ich konnte nicht anders, als einen unterdrückten Schreckenslaut auszustoßen und noch weiter vor ihm zurückzuweichen. Sein Blick schien mich aufzusaugen. „Bleib ihm fern.“ Ich starrte ihn aus großen Augen an, außerstande zu denken oder mich zu bewegen, geschweige denn zu sprechen. Alles an und in mir war wie stillgelegt. Trotzdem schlich sich ein verständnisloser Ausdruck in mein Gesicht, der deutlich machte -
ihm deutlich machte - wie wenig ich ihn verstand.
Da schoss auf einmal seine Hand vor und mit dem Zeigefinger stieß er mir so hart vor die Brust, dass mir einen Augenblick lang die Luft wegblieb und ich Sekunden später in einen wirren Strudel hineinstürzte.
„
Bleib ihm fern!“
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to be continued ..
Ich weiß, dass es vielleicht etwas verwirrend erscheint, aber das soll so sein.
Danke für's Lesen,
- SnowWhite