Mooooment! Wer hat das jetzt falsch verstanden, ich oder einige von euch? Ich hab's so verstanden, dass die Schwester des Mörders gestorben ist und um ihr plötzliches Verschwinden zu erklären, hat der Möchtegern-Autor behauptet, er hätte sie nach Amerika verlegen lassen - was er jedoch nie wirklich getan hat!
Zur Kritik. Die erste Folge des Zweiteilers war durchaus spannend, mysteriös, da es kaum Spuren gab. ECHTE Spuren wohlgemerkt, denn so nett, wie der Student war, MUSSTE er ganz einfach der Mörder sein. Außerdem wusste außer ihm keiner der Verdächtigen, dass der Tote "Das Blutbankett" guckt, wie hätte der Mörder also sonst die Schlussszene nachstellen und vorsorglich den Pflock besorgen sollen?
Im zweiten Teil wurde es dann zunehmend fahriger. Nun mal alle logisch nachgedacht: Der Mörder hat den echten Pflock mit diesem Leitertrick geklaut und durch einen falschen ersetzt, den er wiederum später geklaut hat. Wozu der Aufwand? Er hätte doch schon Wochen vorher den echten Pflock stehlen und durch die Kopie ersetzen können?!

Auch höchst billig fand ich die Auflösung der mysteriösen Fußspuren auf dem Balkon: Die hat er da absichtlich hingemacht. Meine Güte, unorigineller ging's wirklich nicht mehr, oder?
Apropos unoriginell: Auch das Motiv war völlig uninspiriert. Mal wieder war eigentlich der Tote der Böse, der alle ausgenutzt und Menschen fahrlässig umgebracht hat und sowieso... Also bitte, das lockt inzwischen ja keine Schabe mehr hinter dem Ofen hervor

Darüber hinaus möchte ich die praktische Durchführbarkeit mal anzweifeln. Dieser Balanceakt auf der Leiter, dann braucht Ran beim Fenster-Checken ja nur aus Versehen dieses Ästchen anstoßen und schon ist der Plan am A****, und die Projektor-Sache war ja sehr abenteuerlich... Und dass der Tesafilm da an der Stange kleben bleibt, nun ja -> Zufall.
Die Beweisführung ebenfalls lahm: Er ist der Mörder, weil er den Projektor nicht hören konnte. Reichlich unspektakulär. Wieso nicht einfach Fingerabdrücke auf dem Tesafilmstreifen?
Die Ausführung der Tat war ebenfalls arg simpel: Statt ihm das Essen zu bringen, hat er ihn ermordet - nein, wie originell und unauffällig!

Im Endeffekt muss man ja fast enttäuscht sein, dass Conan den Fall nicht in einer Einzelfolge lösen konnte...
Am Rand sei noch bemerkt, dass das Ende auch nicht gerade einfallsreich war, die Szene vom Anfang nochmal, diesmal mit der Villa Frankenstein... Wenigstens lustig hätte's ja sein dürfen. War's leider nicht.
Insgesamt aufgrund der zweiten Folge einer der schwächeren Zweiteiler.
Bewertung: 4