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Junpei, Draco - Außerhalb Iagures

"Hee, Meister! Wir sind jetzt langsam am Ziel angelangt... willst du nicht langsam mal runterkommen? ES KÖNNTE JA SEIN, DASS UNS JEMAND ÜBERFALLEN WILL!", ertönte die immer lauter werdende Stimme des Händlers, die Junpei unsanft aus seinem Schlummer weckte. Etwas verschlafen stämmte er sich auf seine Unterarme, sah von dem vollgepackten Ochsenkarren hinab auf das immer röter werdende Gesicht des kleinen Mannes in der dunklen Haori, zuckte mit den Schultern und sprang schließlich mit einem Satz vom Wagen. Mit einem müden Blick beobachtete er weiter den Händler, bevor er sich anfing zum strecken und laut zu gähnen. Aber noch bevor der kleine Mann wirklich aus der Haut fahren konnte, entgegnete ihm Junpei einige Worte.

"Also ich seh keine Räuber. Kein Wunder, wenn du mit einem so begnadeten Ninja-Genie wie mir unterwegs bist. Da traut sich doch kein Verbrecher näher als fünfzig Meter an dich heran, Meister. Naja, wie auch immer. Nachdem ich die Stadtmauern ja schon sehen kann, würd ich sagen: Auftrag erledigt." Mit diesen Worten brachte der Iwa-Nin den Händler endgültig zur Weißglut. "AUFTRAG ERLEDIGT? WELCHER AUFTRAG? Mit diesem Leibwächter-job hast du bloß deine ausstehende Zeche in meiner Gaststube berappt. Also spiel dich bloß nicht so auf." Ein weiteres Schulterzucken von Junpei folgte. "Auftrag ist Auftrag. Auch wenn dieser hier nicht gerade gut bezahlt war. Wenn ich an den biligen Sake denke, den du ausgeschenkt hast... Naja... Das Thema hatten wir bereits... Ciao und noch viel Glück mit deinem Fusel!"

Junpei hatte die letzten Worte nicht wirklich böse gemeint, aber er ließ den verdatterten Händler lieber auf dem Weg stehen, bevor dieser vollkommen ausflippen würde. Er hatte nicht gelogen: Es war Fusel, aber er war sich ziemlich sicher, dass der Händler das nicht gerne von anderen hören wurde. Also verschwand er mit einem blitzschnellen Sprung in den Bäumen neben der Straße zu den Stadtmauern, nur um nach wenigen Metern wieder auf den Boden zu kommen, abzubremsen und schließlich vor einem größeren Baum zum Stillstand zu kommen. Junpei streckte sich erneut, bevor er den Kopf in den Nacken warf und zu den Ästen hochstarrte.

"Yo...", war sein spärlicher Kommentar, als er ein altbekanntes Gesicht erspähte. Das er genau an dieser Stelle treffen sollte. Streng genommen vor einer halben Stunde.
 
Junpei, Draco

Schon seit geraumer Zeit hatte Draco die bekannte Präsenz gespürt und weiterhin still abgewartet.
"Yo?", formten sich die Begrüßungsworte Junpeis in Dracos Kopf und sein Blick wandte sich nach unten. Er sah einen gewaltigen jungen Mann, der enorme Breite und Größe aufwies und für den es wohl unmöglich sein müsste sich leise zu bewegen. Dafür würde ihm jeder aber die Kraft eines Ochsen zumessen, manche auch die Intelligenz desselbigen, wie Draco wusste. Auf jeden Fall war er sehr aufällig, nicht allein durch seinen Körperbau, sondern auch durch seine Gestik und Mimik. Hinzu kamem die roten Strähnen. Er hatte mal jemandem über Junpei sagen hören, dass dieser keine Schenke auslassen würde.
Doch trotz allem wusste er auch über die unbändigen Kräfte des Shinobis und so unzuverlässig er im richtigen Leben war, so zuverlässig konnte man sich auf ihn im Kampf verlassen.
"Yo sollte vor einer halben Stunde sein", erwiderte der Ältere und mit einem Salto landete er neben dem Hünen auf dem Waldboden.
Draco war nicht besonders klein und auch nicht schmächtig, aber gegen Junpei wirkte er wie ein halbes Hemd. Und doch schien der Jüngere bereitwillig auf den Älteren zu hören.
"Gehen wir", sagte Draco und sprang davon, Junpei folgte ihm dicht. "Übrigens wie war es in Konoha?", fragte Draco weiterhin und Junpei wusste, dass er ihm sein Zuspätkommen nicht mehr übel nahm.
 
Draco, Junpei

Der Iwa-Nin dachte einen Moment lang nach, bevor er zur Antwort ansetzte. "Interessant. Eigentlich könnte man sagen, dass es ein Dorf lauter Spinner ist. Aber ziemlich starker Spinner. Vom Kage des Dorfes bis zu meinem ehemaligen Sensei sind mir durch die Bank nur sehr fähige und starke Shinobi aufgefallen. Auch wenn viele eine ziemliche Klatsche haben. Und so gut wie keinen Alkohol vertragen. Nicht mal bei meiner Beförderungsfeier zum Chuunin haben die wirklich was getrunken. Ach ja, und die lokalen Ramen sind gut."
Junpei konnte an einen schweren Ausatmen des anderen Chuunin erkennen, dass dies nicht gerade die Antwort war, die Draco erhofft hatte. Aber er war sich auf der anderen Seite auch ziemlich sicher, dass ihm die Lage in Konoha auch nicht sehr interessierte. Small-Talk eben. Wenn Draco etwas genaueres wissen wrde, würde er auch ganz sicher direkt danach fragen.

"Aber jetzt mal ganz nebenbei, Onii-san, warum sind wir hier? Ich meine, klar, nachdem ich vor einiger Zeit wieder von Konoha zurückgekommen bin, war es nur ne Frage der Zeit, bis ich wieder einen Auftrag bekommen würde, aber die Anweisungen des Jounin, der mich gefunden hat waren... mehr als kryptisch. Finde Kiro in der Nähe von Iagure und lass dir von ihm den Rest erklären. Also, Onii-san? Was ist der Rest?"

Draco hörte auf, als ihn Junpei Onii-san nannte. Diese Bezeichnung hatte er schon lange Zeit nicht mehr gehört.
 
Draco, Junpei

Schon sehr sehr lange war er nicht mehr Onii-san genannt worden und fast hatte er es vergessen. Vergessen war allerdings nicht ganz richtig, verdrängt traf es besser und für einen kurzen Moment schossen ihm alte Erinnerungen, als er noch ein kleiner Junge war durch den Kopf. Doch die Zeit war weiter gelaufen, das Leben weiter gegangen und nichts mehr erinnerte an die Vergangenheit.
Mit einem Seufzen antwortete er und tat als ob er Junpeis Ansprache überhört hätte:
"Ich weiß zu meinem Bedauern auch nicht vielmehr. In Iagure finden die traditionellen Herbstspiele statt, ein großes Ereignis und dieses Jahr soll es erstmals einen Wettbewerb der Kampfkunst geben. Ich denke mir, dass Einladungen an die verschiedenen Dörfer geschickt worden sind und diese jeweils einige ihrer Shinobis benannt haben, die dort aufkreuzen und eine Darbietung bringen sollen. Für unser Dorf wurde ein Gasthof bereit gestellt, wo wir nächtigen können. Ich bin mit der Situation auch unzufrieden und wenn es wirklich nur um diesen Wettbewerb gehen soll, wird es wohl eine ziemliche Zeitverschwendung werden. Allerdings glaube ich nicht, dass man uns ausgewählt hätte, wenn nicht mindestens die Befürchtungen bestehen, dass noch mehr passieren kann. Immerhin wird Lord Ju anwesend sein, ein überaus mächtiger Daimyo, dem nachgesagt wird, dass er nach Großem strebe."
In der Ferne konnten sie bereits die Mauern erkennen, bald würde sie die Stadt erreicht haben. Mit einem Seitenblick betrachtete Draco Junpei und fragte sich, was den Jüngeren dazu bewogen hatte ihn Onii-san zu nennen und was er jetzt wohl gerade denken würde, der Erbe der Toranagafamilie.
 
[Vasco]

Vasco hielt sich bedeckt im Hintergrund und war beinahe unsichtbar für das unfokusierte Auge oder die Berater von Herrn Fujana, in ihrem feinen Zobel.
Heute würde er diese Sache profesionell durchziehen und am Ende seinen Sold kassieren, ein paar Punkte auf den Ranglisten der großen Dörfer bekommen und vielleicht demnächst wieder für einen Überfall angeheuert werden. Alltag.
Die Dienstboten und Wachen nahmen Vasco nur als ein kaltes Kribbeln im Nacken wahr, das ihre Haare zu Hügeln ranken und sie Ausschau nach einem offenen stehenden Fenster halten lies.

Vasco behält Fujana aus dem verborgenen im Auge. Dafür benutzt er seine Schleichfähigkeiten und eine Genjutsu die durch ein ungefährliches Gas ausgesendet wird das er versprüht.
 
[Kazekiro - Enttäuschung]

Der Suna-nin seufzte. Schon wieder wurde eine Spur zu einer Sackgasse. Mit freundlichen Worten, jedoch mit einem enttäuschten Unterton, verabschiedete er sich vom Magistraten. Leise schloss er die Tür und stand auf der Hauptstraße.

Er fluchte leise vor sich hin. Es war nicht seine erste Enttäuschung, die er bei seinen Nachforschungen in diesem Reich erlebt hatte, diese schmerzte jedoch mehr als die anderen. Unzählige Indizien hatten ihn hierhergeführt und er war sich sicher, auf einer heißen Spur zu sein.

Nun, wenn er schon hier war wollte er sich die nächste Zeit etwas entspannen. Er wusste, dass die Onsen in dieser Gegend sehr beruhigend waren. Auch waren die Abtrennungen zwischen den beiden Bereichen nicht allzuhoch, was ihn kurz erfreute.

Gemütlich ging er zum Aoiya, um sich seine Badeausrüstung zu holen ...
 
Draco, Junpei - Richtung Gasthof

Kaum war die Erzählung des Älteren abgeschlossen, schweiften Junpeis Gedanken weg von dem Festival und dem Lord Ju hin zu einigen erfreulicheren Dingen, die damit wohl einhergingen. In seinen Gedanken sah er sich schon in dem Gasthaus sitzend, den lokalen Sake probierend und die Lokalschönheiten inspizierend. Doch nach einigen Momenten mit einem sehr breiten Grinsen im Gesicht schüttelte Junpei die Gedanken wieder ab und wandte sich erneut den wichtigeren Dingen.

"Mit anderen Worten: Es könnte Ärger geben, wir sind hier, um eine Explosion in diesem Pulverfass zu vermeiden und in der Zwischenzeit können wir uns die Zeit vertreiben, indem wir Kunsstückchen für die Adeligen aufführen... OK... klingt irgendwie nach einer Menge Spass.", antwortete der Iwa-Nin, als die beiden nahezu zeitgleich auf den Stadtmauern landeten und einen ersten Überblick der Stadt bekamen. Der Gasthof war nicht gerade weit entfernt und vermutlich war dies ohnehin die erste Etappe ihrer Reise. Doch JUnpei sah irgendwie gar nicht so aus, als hätte er es besonders eilig, dort anzukommen. Seine Blicke wanderten von der Hauptstraße zu den Häuserdächern und weiter zum Himmel. Heute war ein schöner Tag, wie er gerade feststellen musste. Und dennoch brannte ihm noch immer etwas auf der Zunge, was er wohl noch vor dem Beginn dieser Mission loswerden wollte.

"Hmm...", begann er zu murmeln, während er sich mit einer Hand am Hinterkopf kratzte. "... is zwar nicht gerade ein toller Zeitpunkt dafür, um alte Gesichten aufzuwärmen, aber bevor der richtige Ärger noch ins Haus steht, wollte ich noch was sagen... Ich scher mich einen Dreck wegen der Erbfolge. Mich hat nie jemand gefragt, ob ich diesen Posten will oder nicht. Und nachdem, was damals passiert ist, hatte ich sowieso nie Lust darauf... Wie sich die Ältesten damals dir gegenüber verhalten haben, war nicht OK. War übrigens auch nicht so ganz OK, dass du damals abgehauen bist, aber du hattest zumindest Gründe dafür... Aber das ist lange her und ich glaub nicht, dass es uns wirklich noch beschäftigen sollte, oder Onii-san? Nicht wirklich..."

Mit diesen Worten sprang Junpei von der Stadtmauer und wartete unten auf seinen älteren Bruder.
 
Draco, Junpei - Anfang der Stadt

Er verharrte für einen Moment auf der Mauer, in der Hocke sitzend, die Augen starrten auf den jüngeren, aber den Größeren, auf seinen kleinen Bruder.
Seine Eltern kamen ihm ins Gedächtnis, das Heim seiner ersten Jahre, das Anwesen der Toranagas, der Vorfall, das Geschrei, die Verstoßung. Alles huschte in Windeseile durch seinen Kopf.
Er hatte sich schließlich mit seinem Schicksal abgefunden und zum Glück hatte ihm der Tsuchikage eine Chance gegeben und so hatte er die Shinobiakademie durchlaufen.
Seit vielen Jahren war er nun bereits Chuunin und während Junpeis Abwesenheit, gerade erst vor einigen Wochen, war er wieder zum Kage gerufen worden.

Der Tag hatte schön angefangen, die Sonne schien und alles sprach dafür, dass dieser Tag wie geschaffen war, um das Leben in vollen Zügen zu genießen. Doch zur Mittagsstunde zogen sich Wolke zusammen und es wurde dunkler. Er war im Büro des Tsuchikage gestanden, den Blick zum Boden gesenkt.
"Ich hoffe du verstehst das, ein Konflikt innerhalb unseres Dorfes zu dieser Zeit, das können wir nicht verantworten. Es tut mir sehr leid für dich, aber ich sehe momentan keinen anderen Weg. Deine Ernennung zum Jounin kann nicht erfolgen."


Nein, auch dies konnte ihm die Familie nicht können, sein Schicksal war es sich zu fügen.
Er folgte Junpei und ließ sich neben ihm auf die Erde fallen, seine rechte legte er dem Hünen auf die Schulter.
"Ich danke dir, aber es ist schon richtig, wie es ist. Du führst die Blutlinie fort, du bist der Erbe. Aber danke für deine Worte, für mich jedoch hält das Schicksal einen anderen Weg bereit. Ich habe mich gefügt, Junpei-san."
 
Draco, Junpei - Memories

"Mhm... Das habe ich mir fast gedacht. Aber gut, deine Entscheidung eben.", murmelte der jüngere in seine Gesichtsmaske und trottete weiter etwas in Gedanken versunken die Straße zum Gasthaus hinab. Seine Erinnerung rief ihm wieder und immer wieder den Tag zurück ins Gedächtnis, an dem er seinen Bruder das letzte Mal für einige Zeit gesehen hatte.

Flashback

Es war einer dieser typischen schwülen Sommertage, an denen das Leben etwas langsamer verlief. Die drückende Hitze und die hohe Luftfeuchtigkeit machten beinahe jede Arbeit zu einer schweißtreibenden Qual. Kein Wunder also, dass es auch viele Shinobi gab, die sich an einem solchen Tag nicht gerade freiwillig in eine Trainingshalle begaben. Junpei machte da wohl die einzige Ausnahme. Mit freiem Oberkörper, aber trotzdem mit der Gesichtsmaske um Mund und Nase schlug der Shinobi immer heftiger auf die hölzerne Puppe vor ihm ein. Das Holz splitterte bereits an den Trefferzonen und war dort bereits leicht rötlich gefärbt. Sein Atem ging schwer und immer mehr Schweiss floss ihm in die Augen, wo das Salz regelrecht brannte. Doch plötzlich stockte Junpeis Atem, wie auch sein gesammter Bewegungsablauf für eine Sekunde. Seinne Muskeln spannten sich und ein einziger, bltzschneller Schlag traf die Holzpuppe, woraufhin diese in hundert Fragmente zerbarst.

Junpei brummte etwas bestätigendes, bevor er wieder in sein Hemd schlüpfte und die Trainingshalle verließ. Er hatte heute noch einen Termin mit dem Tsuchikage und den wollte er nur ungern warten lassen. Der Weg zu seinem Büro war nicht weit, aber trotzdem erschien es ihm wie eine Ewigkeit, bis er dort angekommen war. Er war nicht der einzige, der vor dem Büro wartete. Draco war ebenfalls dort.

Es war nicht unbedingt so, dass die beiden Halbbrüder in ihrer Kindheit wirklich je ein sehr gut ausgeprägtes Verhältnis zueinander hatten. Draco verließ die Familie, als Junpei noch ein Kleinkind war. Die anderen Mitglieder der Familie mieden ihn, allerdings legte Junpei nie viel Wert auf die Meinung anderer Leute - speziell derer, in deren Haus er lebte. Also wollte er auf eigene Faust herausfinden, was mit diesem Draco los war, von dem er sich fernhalten sollte. Er fand die Wahrheit, begriff sie damals aber noch nicht. Er verstand nur soviel: Draco war sein Bruder, also warum sollte er ihn nicht sehen? Diese Einstellung brachte auch dem Erben der Toranaga-Familie nicht gerade viel Verständnis bei den Ältersten ein, welche Draco noch immer wie einen Aussetzigen behandelten. Aber die Meinung interessierte Junpei genausowenig. Also beschloss er, allle gegensätzlichen Ansichten in den Wind zu schießen und sich mit seinem Bruder anzufreunden. Das war vor einigen Jahren. Damals hatte Draco auch ziemlich dezitiert klargestellt, dass ihn Junpei nicht mit 'Onii-san' bezeichnen sollte.

"Sag bloss, du hast wieder was ausgefressen.", war die erste Begrüßung von Draco, als er Junpei erspähte. Dieser zuckte nur teilnahmslos mit den Achseln und antwortete: "Ich könnte dir nichts Bestimmtes nennen. Der Kage meinte nur, dass ich kommen sollte und dass er wohl eine Mission für mich hätte. Und bei dir?" Draco nickte bejahend. "Ziemlich das gleiche. Ich soll Informationen über eine Räuberbande sammeln, die in einem Dorf in der Nähe ihr Unwesen treiben. Der Kage wird mich wohl mit einem Team hinschicken." Junpei grinste breit auf diese Aussage hin. "Willst wohl bald den Juunin-Posten, was?", stachelte er Chuunin an, wobei er alledings genau wusste, das dies nur noch eine Frage der Zeit war. Junpei besaß zwar das Blutlimit und die ochsenhafte Stärke - und Sturheit, wie einige bösen Zungen behaupteten - der Toranaga-Familie, war aber in allen Dingen der Teamführung oder der Taktik ein Chaot. Ganz im Vergleich zu seinem Bruder. Wer weiß? Wenn Draco nicht in dieses Dorf geboren wäre, hätte er es vermutlich bis an die Positon des obersten Generals von Iwa geschafft. Junpei hielt das zumindest für sehr wahrscheinlich.

"Junpei-kun! Der Kage will dich jetzt sehen!", ertönte in diesem Moment eine Stimme aus dem Büro heraus, was den Jüngeren auch dazu veranlasste, auf der Stelle kehrt zu machen und in Richtung der Eingangstür zu stürmen. Noch im Laufen rief er seinem Bruder zu: "Ach und pack genügend Wetterfeste Ausrüstung ein! Meine Wunden jucken, das bedeutet, heute gibts noch Regen!"

Er hätte sich niemals träumen lassen, dass dies für fast drei Jahre die letzten Worte zu seinem Bruder waren.
 
Abendessen mit Daimyo Ju, die vier Häuser

Abgehalten wurde das nächtliche Mahl im prächtigen Speisesaal der Sairakis, die dieses Jahr auch den Lord und sein Gefolge beherbergten. Sano, das Oberhaupt der alten Familie hatte offenkundlich keine Mühen gescheut und der ganze Raum war prunkvoll geschmückt und ausgestattet, vom Besteck bis zu kostbaren Gebilden, die an den Wänden ausgestellt waren.
Äußerlich zumindest ließen sich jedoch weder der Lord und sein Sohn noch Hino, Iliana oder Fuino etwas von dem Schmuck und Prunk anmerken. Nur die Tochter des Daimyos, Ayelle brachte ihre Begeisterung durch ein entzücktes Staunen zur Geltung und ließ sich von Sano herumführen und die einzelnen Schmuckstücke erklären.
Dann wurde aufgetischt, natürlich wieder nur Erlesenes und dazu floss reichlich bester Sake.
"Nun sagt Lord Ju", wandte sich Iliana an den einflussreichen Herrscher, "was haltet ihr von der Idee die Kampfkunst dieses Jahr als Wettbewerb in die Reihen der Spiele aufzunehmen.?"
Bevor der Lord zu einer Antwort ansetzte, kräuselt er sich in seinem Spitzbart und wählte seine Worte sehr sorgfällig.
"Ich halte es zumindest für sehr unterhaltend, allerdings dürfen die anderen Künste dadurch nicht in den Schatten gestellt werden. Shinobis sind zwar extrem wichtig, aber wir dürfen uns nicht allein auf sie verlassen."


Draco, Junpei, kurz vorm Gasthof

Schließlich hatten sie den Eingang zum Gasthaus erreicht, ein großes Schild markierte den Eingang und wies ihn unwiderruflich aus.
Beide Chuunin zögerten noch und Dracos Blick fiel erneut auf Junpei. Seit drei Jahren war es ihr ersteres längere Wiedersehen.
Schon immer war er Junpei dankbar gewesen, dass dieser nicht blind auf die Ältesten seiner Familie gehört hatte, sondern sich selbst seine Meinung gebildet hatte. Er konnte zwar nur ahnen, wieviel sein jüngerer Bruder wirklich wusste, doch tat es gut von jemanden anerkannt zu werden, auch wenn er es nie offen zugeben würde. Sein Bruch mit der Familie war für ihn endgültig gewesen, und er wollte nicht, dass Junpei durch ihn noch Probleme bekam.
Der Junge hatte alles, was er brauchte um die Nachfolge seines Vaters als Herrscher der Toranagafamilie anzutreten. Mut, Entschlossenheit und vor allem die Steinhaut.
Nachdem Junpei seine Begabung entdeckt hatte, hatte er sich gewaltig entwickelt und war nun zu Recht Chuunin, er war überlegter als früher, auch wenn man es ihm nicht einsah. Und vor allem war er absolut loyal und wohl einer der verlässlichsten Teamgefährten, die man sich wünschen könnte.
Innerlich hoffte Draco regelrecht, dass sie sich näher kommen würden, doch natürlich durfte er dieses Risiko nicht eingehen. Stumme Hörer gab es überall und irgendwie würden die Ältesten Wind von der Sache bekommen, was wirklich nicht von Vorteil wäre. Wegen ihm würde es Draco nicht viel ausmachen. Er war Schmach und Abneigung gewohnt, aber Junpei wollte er dies ersparen...wie ein richtiger großer Bruder.

"Es tut gut, dich hierzuhaben, kleiner Bruder", meinte Draco und betrat die Schwelle zum Gasthaus.
 
[Yagami - Im Gasthaus]
In nebulöser Atmosphäre, umgeben vom Dunst der aktiv benutzten Wasserpfeifen und Tabaklunten, eingekesselt zwischen lauten Gesprächen und den zusmmengeschobenen Sitzbänken saß Yagami in der hintersten der hinteren Ecken des Gasthauses und mimte sich zehn Jahre älter als sie war. Der Griff zu den kleinen Kopfkissen aus purpurnem Samt hatte sich gelohnt und füllte für die musternden Blicke, penibel studierte Partien der Körpermaße aus. Schwerer war es die Stimme zu verstellen, wofür sie einen, in Handarbeit gefertigten Ring mit eingestochenen Löchern benutzte, den sie sich vor dem Betreten des Etablisment in die Luftröhre geschoben hatte, um ihre Stimme anderthalb Oktaven tiefer zu zwängen. Es klappte solange sie lange Gespräche vermeiden würde und eigentlich war sie auch hier um zu zuhören, der Folklore, dem aktuellen Gesprächsstoff und den kleinen Gerüchten, die man sich über die Daimyos erzählte...
Yagamis Blick fiel kurz zur Tür, als zwei, sehr aus der Menge herausstechende, Personen das Gasthaus betraten. Auf die Schnelle fiel ihr nur eine geringe Ähnlichkeit der erkennbaren Züge von Beiden ins Auge und sie griff aus der Luft heraus, das es sich um entfernte Verwandte handeln könnte.

"Und erst letztens sagte mein Kumpel er hätte bei Lord Ju diese..."
Yagami wurde hellhörig und lenkte ihre Aufmerksamkeit zurück auf die Gespräche. Es war ihr durch ein spezielles Training möglich allen gleichzeitig zu zuhören und sie hörte zu.
 
Anwesen der Fujanas

Das kleine Fest bei Sairakis mit dem Daimyo Ju war offiziell beendet worden und alle Anwesenden hatten sich wieder zurückgezogen. So auch Fuino und seine Begleiter und der junge Herr war rasch in seine Gemächer geeilt, da die Nacht bereits weit fortgeschritten war und er noch Kraft sammeln musste für den morgigen Tag, der mit Sicherheit anstrengend werden würde, da die ersten Wettbewerbe beginnen würden.
Vasco war vor der Tür des Schlafzimmers des Hausherren positioniert worden, um dessen Sicherheit auch bei Nacht zu gewähren.
Schritte waren zu Hören und Hayate, der alte Berater kam um die nächsten Ecke gelaufen und schritt zielstrebig auf den Leibwächter zu.
"Ich habe noch einen Auftrag von euch. Ja ich weiß, dass ein Leibwächter Tag und Nacht seinen Herrn beschützen sollte und dementsprechend auch Tag und Nacht bei ihm sein sollte, aber ihr könnt dem jungen Herren auf andere Art und Weise heute Nacht besser dienen. Ihr seid Shinobi, also dürfte es für euch ein leichtes sein und die Sicherheit Herr Fujanas ist durch andere Wachen garantiert", bestürzte Hayate Vasco regelrecht und ließ diesem keinen Augenblick um zu antworten. Er trat näher heran, packte den Shinobi an der Schulter und flüsterte nun. Allerdings nicht ohne sich vorher noch einmal verstohlen umzublicken, ob sie auch ja keiner beobachte.
"Es geht um Sairakis, er wird versuchen Profit daraus zu schlagen, dass der Daimyo bei ihm einquatiert ist. Seit jeher versuchen die vier Häuser einander an Macht zu übertrumpfen, aber nur ein gesundes Gleichgewicht lässt unser Dorf beständig wachsen und gedeihen. Geht zurück zum Anwesen der Sairakis und schaut, ob er versucht den Daimyo für sich zu gewinnen", redete Hayate auf Vasco ein.
 
Draco, Yagami, Junpei - Gasthaus

"Mhm... tut gut hier zu sein", brummte der Iwa-Nin, während er erste, unauffällig musternde Blicke durch den Innenraum des Hauses warf, um diverse Unstimmigkeiten zu erkennen. Doch alles schien irgendwie typisch. Ihnen starrten duzender anderer Augenpaare entgegen, deren Ausdrücke eine weite Palette zwischen Argwohn, Misstrauen und Gier ausfüllten. Letzteres kam in erster Linie von dem Gastwirten höchstpersönlich, der beinahe augenblicklich auftauchte und die beiden an einen freien Tisch führte. Bis jetzt schien alles wie das normale Handeln von Kleinstädtlern, wenn sie mit Fremden in Berührung kamen. Doch irgendetwas stimmte hier nicht. Seine Wunden begannen wieder zu jucken, was eigentlich nur zwei Gründe haben konnte. Entweder Regen, oder Ärger. Und irgendwie war er sich verdammt sicher, dass das sonnige Wetter von heute Bestand haben würde. Etwas angespannt kratzte er sich vorsichtig an seiner Gesichtsmaske, während ihm eine weitere dieser Erinnerungen in den Kopf schossen, die ihn heute schon den ganzen Tag verfolgten.


Flashback

Junpei saß noch immer unbewegt auf dem Bett seines Krankenzimmers und machte sich daran, vorsichtig seine normalen Kleider wieder anzuziehen, um somit dieses so penetrant nach Krankenhaus stinkende weiße Hemd loszuwerden. Sein Körper schmerzte bei jeder Bewegung, vor allem sein Gesicht, oder das, was davon übriggeblieben war. Doch es war nichts im Vergleich zu den Schmerzen, die seine Seele gerade litt.

Einen kurzen Moment blickte er vom Krankenbett auf und in den Spiegel, der ihm gegnüber über einem Waschbecken hing. Sein Gesicht spiegelte ihn entgegen. Die angesengten Haare und die weißen Verbände, die sich fast wie eine Gesichtsmaske um seine Nase und alles darunter legten. Doch als er einen Moment lang in den Spiegel starrte, erschienen plötzlich wieder die Bilder der letzten Woche vor seinem inneren Auge. Seine Teamkameraden, wie sie schrieen und brannten. Schmerzend drückte er beide Augen zu und hoffte, dass die Bilder verschwinden würden. Doch sie hatten sich regelrecht in seine Gedanken eingebrannt. Zu viel an Information für einen 13-jährigen.

Seine Augen öffneten sich erst wieder, als er ein unendlich leises Knarren vor ihm vernahm, dass sehr stark an den Fußboden erinnerte, der gerade ein Gewicht einer Person trug. Als sein Blick scharf wurde, stand Draco mit verschränkten Armen vor ihm und sah ihn mit einem schwer einzuschätzenden Blick ein. "Ich habe gehört, du willst abhauen.", waren die ersten Worte von ihm, die sich wie eine Anklage anhörten. doch Junpei schwieg weiter und band sich weiter seine Schuhe zu. "Du hast noch immer schwere Verletzungen. Ohne die Iwahada wärst du nun vermutlich..." Junpei vollendete den Satz für seinen Bruder. "...tot? So tot wie Akane, Hiroshi und der Sensei? So tot wie meine Freunde, wie mein Team?"

Als er aufblickte, konnte Draco erkennen, dass sich seine Augen mit Tränen gefüllt hatten. "Lass mich gehen, Draco. Ich hab es gehört. Diese verdammten Kumo-Nins treiben sich noch hier herum. Ich will sie finden... Ich will... Ich... Sie sollen leiden.", fügte der junge Genin hinzu, während sich seine Hand zur Faust ballte und seine AUgen voll Hass aufblitzten.
 
Flashback

Langsam schritt Draco auf Junpei zu und nahm in schlicht und ergreifend in den Arm.
"Hasse nicht, dein Hass wird dich nicht weiter bringen. Er bringt weder Akane noch Hiroshi zurück und auch nicht deinen Sensei. Glaube mir, ich weiß wovon ich spreche, werde stärker, nur so kannst du ihr Gedenken ehren. Werde so stark, dass deinem Team, dass nicht passiert! Und es tut mir leid!"
Bei seinen letzten Worten zog Draco in unglaublicher Geschwindigkeit eine Nadel aus seiner Weste und drückte sie in Junpeis Rücken, woraufhin dieser wieder nach hinten ins Bett fiel.
Aber er war nicht bewusstlos und konnte noch alles sehen, nur seine Gliedmaßen gehorchten ihm nicht mehr.
Draco beugte sich über Junpeis Gesicht.
"Glaub mir, sie werden ihre Strafe erhalten, ein Jouninteam macht sich im Moment fertig, um die Verfolgung aufzunehmen. Ich würde ja auch gehen, aber es wird nicht gern gesehen", sagte Draco mit Verbitterung.
"Allerdings wird mich das nicht hindern, das bisschen Ärger, dass ich dadurch bekomme, stecke ich locker weg. Was ist schon eine Beförderung, ich werds in 10 Jahren nochmal versuchen", scherzte er und fuhr dem 13jährigen durch die Haare.
"Es ist ein geringer Preis, ein Preis, den ich gerne zahle für meinen Bruder."
Und Draco verschwand durch das offene Fenster und eilte zur Stadtmauer.
 
[Anwesen der Fujanas]

Im Gang vor den Gemächern des Herrn Fujana stand der schwarze Recke mit Umhang und Rüstzeug, die Hände unter dem Überwurf verborgen. Die Haus eigenen Wachen die in dieser Zeit an Vasco vorbeiliefen bemerkten das der komische Kauz sich nicht einen Zentimeter bewegte und stillstand wie eine Salzsäule, eine sehr unheimliche Salzsäule, denn hinter den dreckigen Sichtgläsern seiner Gasmaske sah man nur in dunkle Krater die einen zu verfolgen schienen wenn man sich an ihnen vorbeischlich. Und in dem ganzen Gang roch es merkwürdig süß, nach goldenem Nektar der sich jedem auf den Vertsand kleistern lassen wollte. Wer zu lange in Vascos nähe verbrachte, verspürte ein inneres Glücksgefühl und eine gewisse Ausgeglichenheit, doch niemand wollte sich in der Nähe des merkwürdigen Mannes so wohl fühlen.

In den Sichtgläsern spiegelte sich ein Ölgemälde, das auf der anderen Seite des Durchgangs hing, mit der Darstellung eines Rosengartens und dem massiven Gebrauch von roten Tönen. Der Shinobi betrachtete dieses Kunstwerk für mehrere Stunden und schließlich brach die tiefe Nacht herein.

Vasco hörte Schritte aus den Eingeweiden des Anwesens und sah sich in die Richtung, aus welcher die Geräuschquelle scheinbar erzeugt wurde, um. Es war der Berater von Herrn Fujana der sich ihm näherte und sein Gesicht veriet, das er etwas loswerden wollte. Und das tat er auch. Er glaubte ihm sagen zu müssen was die Doktrin seiner Aufgabe bedeutete und verfing sich auch schon wie zu vor in der Annahme etwas zu wissen. Hayate legte ihm anschließend seine Hand auf die Schulter und beendete seine Ausführung mit:
"Es geht um Sairakis, er wird versuchen Profit daraus zu schlagen, dass der Daimyo bei ihm einquatiert ist. Seit jeher versuchen die vier Häuser einander an Macht zu übertrumpfen, aber nur ein gesundes Gleichgewicht lässt unser Dorf beständig wachsen und gedeihen. Geht zurück zum Anwesen der Sairakis und schaut, ob er versucht den Daimyo für sich zu gewinnen"

Wahrscheinlich war es für den Mann ein Schock das nun jemand wiederum eine Hand auf seine Schulter legte, und zwar von hinten. Der Fremnde zog etwas an Hayates Schulter und brachte ihn dazu sich umzudrehen, damit er einen Blick in das Gesicht eines jungen Mannes werfen konnte, der auf einmal hinter ihm stand. Seine Jugendlichen Züge verschwanden unter einer schwarzen Gasmaske bevor Hayate sich ein gravierendes Merkmale einprägen konnte und eine rauhe Stimme lenkte seinen Blick wieder nach vorne.
"Der Junge wird ihnen Bericht erstatten, es wäre aber besser wenn sie ihn einfach mit Vasco anreden wenn er zu ihnen kommt. Am besten sie reden jeden mit Vasco an der diese Maske trägt und stellen ihm keine Fragen, die nichts mit seinem Auftrag zu tun haben." Vascos Handschuh wies mit einer leitenden Geste auf den Filter seiner eigenen Maske und versteckte seinen Arm danach wieder unter den schwarzen Lumpen die er trug.
"Ich hoffe sie wissen das sich mein Honorar verdoppelt nach dieser Aktion. Wo kann Vasco sie finden, wenn er die nötigen Informationen besorgt hat?"
 
Flashback

Der junge Genin lag nun schon seit zwei Stunden bewegungsunfähig auf dem Krankenbett und starrte an die Decke. Erst rasten seine Gedanken, drehten sich wie wild um die Kuma-Nins, seine Freunde und schließlich auch seinen Bruder, der wohl gerade dabei war, etwas nicht sehr Karriere-förderliches zu unternehmen. Dann lenkten sich seine Gedankenwege schließlich in die Bahnen, die nach den Verbleib der Ärzte oder Schwestern fragten. Es war sonderbar, dass er nun schon einige Zeit lang hier unbemerkt lag und niemand seine missliche Lage bemerkt hatte. Doch die Erklärung zu dieser Situation fiel ihm nicht schwer. Wahrscheinlich hatte Draco einfach erklärt, dass er nicht zu stören sei.

Seine momentanen Gedanken beschäftigten sich mit den schwarzen Punkten auf den Gipsplatten der Decke. Bis jetzt hatte er 12398 gezählt, war aber noch nicht ganz durch mit der ersten Hälfte.

Junpei versuchte sich krampfhaft abzulenken. Es war nicht so, dass er die Stille im Geist nicht geniesen könnte, aber seit dem schrecklichen Ereigniss war diese Stille beinahe unmisverständlich mit nagenden Fragen und der Erinnerung an diese Mission verbunden. Und beides wollte er eigentlich gar nicht bedenken. Doch scheinbar hatte er dank seinem Bruder nicht viel andere Auswahlmöglichkeiten. Zumindest keine sehr aufregenden.
"... 12399, 12400, 12401, ..."


Gasthof

Mit einem leichten Kopfschütteln vertrieb Junpei die Erinnerungen an längst vergangene Zeit und versuchte sich wieder auf den Moment zu konzentrieren. Auch wenn ihm das nicht gerade leicht fiel. Damals hatte er nicht nur mit dem Verlust seiner Freunde viel mitgemacht. Draco hatte schlußendlich sein Wort gehalten, die Kumos bekamen ihre verdiente Strafe. Und er handelte sich damals auch die prophezeite Strafe ein. Junpei hatte das Thema nie angeschnitten, aber seit diesem Tag war er sich vollkommen sicher, dass er seinem Bruder mehr schuldete, als nur sein Leben - welches er damals ganz sicher gerettet hatte, indem er ihn nicht auf dieses Himmelfahrtskommando ließ. Und seit diesem Tag war er auch ganz erpicht darauf, diese Schuld langsam und Stückweise zu begleichen. Vielleicht würde diese Mission ja die Möglichkeit dazu liefern.

"Hee Wirt!", rief der Chunin schließlich nach einer kurzen Pause quer durch den Innenraum. "Ich schmeiß eine Lokalrunde! Soll ja nicht heißen, ich wüßte nicht, wie man sich hierzulande richtig vorstellt!" Auf diese Aussage erntete der Iwa-Nin erneut einige stechende Blicke, die sich diesmal jedoch in puren Wohlgefallen und kurze Jubelschreie auflösten. Ein breites Grinsen bildete sich unter seiner Gesichtsmaske, während er sich näher zu Draco beugte und ihm leise einige Worte zuflüsterte.

"Etwas Sake reicht meistens aus, um die ohnehin lockeren Zungen der Stammgäste zu lösen. Und wer weiß, vielleicht kennen sie ja ein paar Gerüchte über die Festspiele, die uns weiterhelfen könnten. Außerdem würde mich die Trinkfestigkeit von einigen Anwesenden hier sehr interessieren." Mit diesen Worten flog sein Blick wie zufällig, aber dennoch genauerst geplant, auf einen dickeren Gast im hinteren Ende des Wirtshauses. Junpei war dafür bekannt, dass er auf seinen Reisen nur selten eine Schenke ausließ. Dementsprechend waren ihm die Kunden eines solchen Ladens auch sehr vertraut. Gerade deswegen stach ihm regelrecht diese eine Person in die Augen, die sich weiter im Dunst einiger Wasserpfeifen aufhielt und geduldig den Gesprächen der anderen zuhörte. Er konnte nicht genau sagen, was ihm störte, aber dennoch bekam er einfach ein Gefühl, dass da was nicht passte. Außerdem juckten seine Wunden beständig weiter.
 
Junpei, Draco, Yagami - Gasthof

Neben der Gestalt Junpeis, die sehr füllend sein konnte, war es nicht verwunderlich, dass der kleiner Draco ziemlich unterging. Was ihm aber im Grund gar nicht so unrecht war, da er so nicht auffiel, da ja Junpei die Aufmerksamkeit auf sich zog.
Nach Junpeis großzügiger Lokalrunde und dem anschließenden kurzen Gespräch ließen sich die beiden auf einer schlichten Holzbank samt zugehörigem Tisch nieder. Kurz darauf brachte ihnen der Wirt zwei Becher, deren Inhalt einen angenehmen Geruch und Dampf verbreitete.
"Also, erstens wie willst du bezahlen?", fragte Draco mit einem leichten Lächeln, "und zweitens liegst du goldrichtig, dass wir hier einiges an interessanten Neuigkeiten aufschnappen könnten. Aber das ganze Ambiente hier ist wohl eher dein Metier oder? Sprich ich werde dich nicht aufhalten und mögliche enstehende Kosten können theoretisch aus unsere Spesenkasse gezahlt werden, da das Geld ja für unsere "Untersuchung" verwendet wird. Ahja noch eine Kleinigkeit. Außer deinem Sensei und dem Kage weiß niemand, dass wir beide für diese Mission bestimmt wurden. Und sie wollen, dass es erstmal auch so bleibt. Es werden morgen zwar vielleicht noch andere hier auftauchen, aber diese werden dann eingeweiht sein. Und nun genug geredet, Prost!"
Aus den Augenwinkeln hatte Draco jedoch die ganze Zeit über die Frau in der hinteren Ecke der Schenke beobachtet. Sie stoß aus der Gesellschaft heraus, wie ein Flamingo aus einer Horde Enten.
 
[Das Gasthaus - Stoff zum Profilieren]

Ein rauer Jubelschrei ertönte im Gasthaus, als der maskierte Fremde die Aufmerksamkeit durch seine Großzügigkeit auf sich zog, eine Lokalrunde für alle Anwesenden zu schmeißen. Die Gäste stießen die halbvollen, halbleeren Becher aneinander und lachten lautstark, ein Thost auf den Fremden mit der dicken Geldbörse. Oder einem geschickten Zechpräller, dachte Yagami als sie die Augen schloss und weiterhin versuchte, gegen den Lärm, an Informationen zu gelangen.
Und dort war doch was, nicht wahr? Nicht viel, aber sie konnte die Worte Untersuchung mit dieser Stadt in einem Satz untergebracht ausmachen. Es würde sich wahrscheinlich als die einzigste Stecknadel in diesem Scheißhaufen von Lokal herausstellen.
Sie öffnete sie nach einer knappen Minute und hob den Blick von dem gefurchtem Holz des biergetauften Tisches und schwenkte ihn wieder durch die anwesende Masse zum Thresen. Zwischen verschwitzten Säufern und kiffenden Bauerntrampeln stachen ihr zwei Augen entgegen, ein Starren wie Yagami es bemerkte, und sie erwiederte in dem sie den Unterkiefer herunterklappte und dem Fremden die Zunge herausstreckte.

"Was los Mädel, glotzt dich der Typ da schief an?" lehnte sich ein Riese von Mann zur ihr herunter, wobei er sich über zwei seiner Zapfgenossen beugen musste, was er auch ohne Probleme oder Gegenwehr hinbekam. Sein Gesicht machte ein typisch texanischer Bartschnitt und dicke borstige Augenbrauen aus. Er war auf der Brustwahnsinnig behaart, das konnte Jokki sehen, denn der Kerl trug nur ein durchgeschwitztes Unterhemd am Oberkörper aus dessen Enden ein Dschungel an scharmhafter Behaarung sproß. Ijak, Aus welchem Zoo hat man den denn entlassen. War ihr erster Gedanke, doch sie wusste ihren Argwohn nicht in ihre Gesichtszüge wandern zu lassen und machte böse Mine zum bösen Spiel. Sie began damit ihre Augen leicht zu benetzten und sah den stämmigen Trunkenbold schüchtern an.
"Ja.." Schniefte sie hinterücks und begann fast in Tränen auszubrechen. "Er starrt mir die ganze Zeit auf den Busen und zieht mich mit seinen Blicken aus. ich fühle mich so schmutzig..." Das wars, sie täuschte eine Träne vor die aus ihrem linken Auge kullerte und brach die ritterlichen Gefühle des Ochsen aus seinen schäbigen Mauern.
Er rümpfte die Nase und legte der kleinen Schlange die schützende Hand auf die Schulter.
"Der kriegt jetzt was er braucht, Mädel!"
Aus dem Gelächter erhob sich plöztlich eine massive Gestalt und das Gerde umher verstummte aprupt.
Der Berg kam zum Propheten und die kleine Schlange lachte innerlich, als er den Thresen ereichte und zum Schlag ausholte, der wohl eine kleine Kneipenschlägerei vom Zaun brechen würde.
 
Draco, Yagami, Junpei, übel gelaunter Typ - Gasthof

Mit einem lauten Klopfen legte der Iwa-Nin die kleine Sake-Schale auf dem Holztisch ab und sah für einen kurzen Moment in Richtung der weiblichen Kundschaft. Die flirtete ganz offenbar gerade mit einem ziemlich großen Typen, der von Sekunde zu Sekunde wütender erschien. Nicht gerade ein gutes Zeichen.

"Vielleicht haben wir sogar die Möglichkeit, unsere Portokasse etwas zu schonen. Ich hab so das Gefühl, dass die Rechnung gleich nicht mehr das Wichtigste in diesem Gasthof ist.", flüsterte Junpei zu seinem Bruder, während er sich daran machte, sich umzudrehen. Ein leichtes Grinsen zeichnete sich unter seiner Gesichtsmaske ab, als er seine Drehung beendet hatte und ihm die Faust des tobenden Ochsen begrüßte. Sein Kopf drehte sich ein klein wenig nach rechts, während sein Körper weiter in einer normalen, stehenden Position verweilte. Auch der Angreifer rührte sich die ersten Sekunden gar nicht, bis er schließlich bemerkte, dass sein erster Schlag keine Wirkung zeigte. Noch wütender als zuvor, holte er mit der linken aus, die nur wenige Sekundenbruchteile später die offene Hand von Junpei traf, welcher mit einem Ruck den Arm des Angreifers hinter dessen Rücken verdrehte und dabei fast schon gelangweilt dreinsah.

"Ach komm schon... ein bißchen Gegenwehr habe ich schon verdient, oder?", spöttete er ein wenig süffisant, während er den massigen Kerl von sich wegstieß, der unvermittelt danach über seine eigenen Füße stolperte und auf einen Tisch landete, dessen gesamte Dekoration inklusive Sake-Krüge und Tassen unter dem Gewicht des Ochsen zu Bruch ging. Diese Aktion brachte dem Iwa einige sehr zweideutige Blicke ein, die irgendwo zwischen einer durch Alkoholgenuss verstärkten Kampfbereitschaft und absoluter Verwunderung lagen.
 
Anwesen der Sairakis, Lord Jus Schlafgemach

Der Daimyo hatte sich nach dem sehr ausführlichen Abendmahl und dem anschließen entspannten Erzählen und dazu Sake schlürfen schließlich auf sein Zimmer zurückgezogen, mit der Begründung, dass er nun allein sein wolle und den müden Gliedern Ruhe von der Reise können.
So stand er nun also in seinem Gemach, die Abendkleidung hatte er gegen einen bequemeren Kimono getauscht und schaute dem Regen durchs Fenster zu.
Viele Gedanken schwirrte durch seinen Kopf, die ihm jetzt noch eh keinen Schlaf gönnen würden, so beobachtete er die kühlen Tropfen, die Hand strich dabei durch seinen Bart.
Da klopfte es an der Tür und der Gardist seiner Leibgarde, steckte den Kopf herein.
"Verzeihen sie die Störung mein Herr, aber der Herr Sairakis lässt fragen, ob sie wohl noch einen kurzen Moment für ihn aufbringen könnten."
Lord Ju gab mit einem kurzen Nicken an, dass er einverstanden war und so betrat gleich darauf Sano Sairakis den Raum, den Körper trotz seines Alters noch aufrecht erhalten und seine Züge wirkten wach, obwohl die Nacht schon fortgeschritten war.


Junpei, Draco, Yagami - Gasthof

Noch hielten alle Anwesenden sprichwörtlich den Atem an, da Junpeis Reaktion von keinem erwartet worden war und man noch schwankte zwischen Hass und Trotz und Bewunderung und Ehrfurcht.
Draco hatte zunächst weiterhin ruhig seinen Sake zu Ende getrunken, während sich sein Bruder um den Aufgebrachten gekümmert hatte. Erst nachdem der Rabauke einen Wirtshaustisch unter seinem massigen Körper begraben hatte, erhob sich der Chuunin und trat vor seinen Bruder.
Dann beugte er sich zu dem Zusammengebrochenen hinunter und half diesem scheinbar mühelos hoch, was aufgrund Dracos Statur und der Statur des anderen eigentlich nicht so selbstverständlich hätte ablaufen sollen. Er klopfte dem Fremden den Dreck von der Kleidung und sagte dabei zu ihm:
"Es tut mir leid, wie mein Freund sie behandelt hat. Sicher handelt es sich nur, um ein Missverständnis. Wir." Weiter kam er jedoch nicht, da ihn der Bulle unterbrach und scheinbar seinen Mut wiedergefunden hatte.
Mit einem Aufschrei hatte er Draco davon gestoßen und blickte den kleineren aus seinen Schweinsaugen wütend an.
"Es ist mir völlig egal, was du sagst. Ich weiß genau, was ihr gemacht habt! Und dafür zahlt ihr! Und genauso für das, was er mir eben angetan hat!"
Draco, der solche Szenen wohl nicht gut kannte im Gegensatz zu Junpei, versuchte es noch einmal auf die schlichtende Art und Weise.
"Falls wir sie irgendwie erzürnt haben, tut es uns leid. Wir wollen keinen Ärger, glauben sie u...", und wieder konnte er seinen Satz nicht zu Ende führen. Dieses Mal war es allerdings die Faust seinens Gegenüber, die den 28-jährigen ins Gesicht traf. Und Draco wehrte sich nicht.
"Gut ok, wars das jetzt? Können wir verschwinden?", fragte er und wischte sich das Blut aus dem Gesicht.
 
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