Das war jetzt eine... längere... Zeit, aber die Schule trägt nicht unbedingt dazu bei, daß man Zeit hat...
@ Magic_Dragon: Am Anfang wird glaube ich irgendwo sein Alter erwähnt... Meine ich zumindest, weiß ich nicht mehr so genau.
@ Chinda-chan: Nein, es ist wahnsinniger Psycho... Ô_ô
@ stLynx: Das war wohl der berühmte Griff ins Klo, meinerseits. Naja, so ganz liegen mir diese YGO-FFs auch nicht...
@ Mopzi: Übertrieben war der mit Sicherheit, eine einzige, riesen Hyperbel...
Aber schön, daß du dazu gefunden hast.
@ Tiara: Ja, du hast Recht! *nick*
OK, es geht dramatisch weiter... Eigentlich wäre es besser, das zu löschen, aber es würde ansonsten gar nicht mehr passen... Tja, haltet die Kotztüten bereit Leute... XD"
Sie öffnete die Augen. Über ihr waren verschwommene, grüne Flecken. Sie blinzelte, die grünen Flecken wurden schärfer, bekamen Konturen und wurden zu Blättern. Sie stützte sich auf ihre Unterarme, ihr Kopf dröhnte und etwas klebriges lief ihre Stirn hinab. In den ersten Momenten wußte sie nicht wo sie war oder was passiert war. Benommenheit hielt sie umklammert. Plötzlich, mit der Wucht eines Kanonenschlages stand ihr alles wieder klar vor Augen, der Gehängte, die Flucht, ihr Sturz. Hastig und von neuerlicher Panik getrieben rappelte sie sich auf. Plötzlich schoß ein glühendheißer Schmerz durch ihre linke Seite, sie krümmte sich zusammen und fiel erneut zu Boden. Dann hörte sie Stimmen, etwas weiter über ihr... Sie schienen näher zu kommen. Ihre Augen weiteten sich vor Angst und in verzweifelte Panik verfallend preßte sie ihren linken Arm auf die Seite, stand schwankend auf und rannte weiter. Sie durchbrach das Gebüsch, niemand folgte ihr. Trotzdem rannte sie, sie hatte nur diese eine Chance.
Der Schmerz brannte wie ein verzehrendes, aber dumpf glühendes Feuer in ihrer Seite. Einzig das Rennen hielt sie von der Schwärze ab, in die sie ab zu driften drohte. Irgendwann rannte sie nur noch, fiel, stand auf und rannte weiter. Die Welt verschwand in ein undeutliches Gemisch aus Farben, fernen Geräuschen und Gerüchen. Sie wußte nicht mehr wo sie war, das einzige was zählte war, daß sie rannte, so weit und so schnell sie konnte...
Sie fühlte ihre Beine nicht mehr, sie fühlte ihre Schmerzen nicht mehr, sie fühlte nicht mehr das Brennen in ihren Lungen und den stechenden Schmerz in ihrem Herz. Sie fühlte nichts mehr, außer der nackten Panik.
Irgendwo zwischen dem Verstand raubenden Schmerz und der Panik fühlte, nein wußte sie, daß man sie verfolgte. Mit der Zeit hatte sie ein Gefühl dafür entwickelt...
Sie rannte irgendeine Straße entlang, dann wurde plötzlich alles rot, sie blinzelte, die Sicht wurde wieder klar. Jetzt sah sie vorbei rasende Autos. Menschen die umherliefen und ihren täglichen Geschäften nachgingen. Eine lachende Frau mit ihrer Tochter schlenderte an ihr vorbei. Ihre Kräfte verließen sie jetzt zusehends, ihr Atem ging nur noch mühsam und rasselnd, sie taumelte mehr als das sie ging.
Das Gefühl, daß man ihr noch immer auf der Spur war, ließ nicht nach.
Ein paar vorbei laufende Leute blickten sie komisch und an und wendeten sich dann sehr schnell ab. Dachten wohl sie wäre eine Drogenabhängige...
Lydia schluckte mühsam und taumelte weiter. Alles verschwamm vor ihren Augen, sie blinzelte. Etwas warmes lief ihr über die Hand, sie blickte hinab und hob die Hand etwas von ihrer schmerzenden Seite. Blut lief leuchtend rot über ihre Hand und der Stoff an ihrem Unterarm hatte sich damit voll vollgesogen. Er war dunkelrot vor Blut. <<Ich verblute.>> Sie schleppte sich benommen weiter, zwang ihre Beine zur Bewegung, nur noch von einem dumpfen, fernen Wunsch getrieben zu entkommen.
Ein buntes Gebäude erschien in ihrem Sichtfeld und neigte plötzlich wieder weg. Sie fiel und fing sich im letzten Moment wieder ab. Das Gebäude erschien wieder. Irgendwo zwischen ihrem Bemühen sich trotz der kaum erträglichen Schmerzen fortzubewegen, bildete sich der ferne, aber hartnäckige Gedanke, daß sie dieses Gebäude schon einmal gesehen hatte, aber nicht mehr wußte wo und wann. Ein Junge stand vor dem Eingang und fegte. Er schien in seine Arbeit ziemlich vertieft zu sein, denn sein Blick war nach innen gerichtet.
Jenes Gefühl, daß sie verfolgt würde, wurde immer hartnäckiger und drängender, aber gleichzeitig fühlte sie sich seltsam unwirklich und distanziert.
Sie taumelte weiter, jeder Schritt eine Qual, sie war so langsam, so quälend langsam, verzweifelt hielt sie auf den Jungen zu.
Dann hatte sie ihn erreicht, klammerte sich kurz oberhalb der Hüfte an seiner Jacke fest und schleppte sich hinter seinen Rücken. Der Junge richtete sich erschrocken und erstaunt auf. „Was - ”
„Nicht... umdrehen...”, stieß sie mühsam und angestrengt hervor. Ihre Stimme klang schmerzverzerrt und gebrochen.
Ein Auto hielt, Wagentüren wurden geöffnet.
„Bitte, bitte nicht... umdrehen.”, flüsterte sie bis ihr die Stimme versagte. Der Junge schien zu gehorchen. Schwindel erfaßte sie, ihre Knie drohten unter ihr nachgeben, sie verdrehte die Augen nach innen und schloß sie, mit aller letzter Kraft zwang sie sich bei Bewußtsein zu bleiben.
„Wo steckt das Balg?!”, hörte sie eine bekannte Stimme, die des Fettsacks.
„Keine Ahnung Bob, du hast sie doch voll erwischt, weit kann sie nicht gekommen sein...”, antwortete der hirnlose Muskelprotz.
„Ich weiß nicht, vielleicht war es auch nur ein Streifschuß.”
„Geblutet hat es allemal, die Spuren waren nicht zu übersehen.”
„Ja, aber wo steckt sie? Vielleicht ist sie auch in eine andere Richtung gegangen.”
„Vielleicht... fragen wir mal den Jungen dahinten.”
„Gar nicht mal so dumm Jordy!”, bemerkte Bob höhnisch.
Jordy bekam den Spott gar nicht mit und gluckste nur zufrieden wie ein dickes Baby vor sich hin.
Lydia hielt die Augen geschlossen, ihr Griff wurde immer schwächer.
Doch wie durch ein Wunder ertönte das Klingeln eines Handys und einer der Schwachköpfe nahm ab.
„Ja? Hier Bob. Verstanden Boß! Ja, ja! Nein... Verstanden, ist gut. Zu ihrer vollsten Zufriedenheit! Natürlich, ja, wiedersehen!”
„Komm, die anderen haben eine Spur entdeckt!”
Die beiden zogen ab, eine Autotür wurde zugeknallt, ein Motor angelassen. Das Auto fuhr weg.
Lydia öffnete die Augen, ließ langsam die Jacke des Jungen los und taumelte schwankend einen Schritt rückwärts. Sie konnte nicht mehr klar sehen. Blutiger Nebel begrenzte ihr Sichtfeld. Sie verdrehte die Augen nach innen, ihre Beine gaben unter ihr nach.
Sie öffnete wieder die Augen.
Sie lag auf dem Boden.
Benommen blickte sie zum Himmel. Graue Wolken.
Sie blinzelte, das Bild vor ihren Augen begann sich zu drehen. Sie schloß die Augen und öffnete sie erneut, sie hörte ihren Herzschlag so deutlich wie selten. Alles andere hörte und fühlte sich so merkwürdig an, wie durch Watte und so als ob sie aus der Ferne zu schauen würde, oder durch einen Fernseher. Bei der Vorstellung glitt ein leichtes Lächeln über ihr Gesicht.
Sie fühlte sich so müde und ruhig wie schon lange nicht mehr. Der Himmel spiegelte sich in ihren Augen wieder, es schien dunkler zu werden.
Ein entsetztes: „Großvater! Großvater!”, durchbrach die aus den Augenwinkeln heran kriechende Dunkelheit für einen kurzen Moment, dann senkte sie sich endgültig auf sie herab.
Überlebende?! *sich umschau*