Dann behaupte ich jetzt mal auf dem Boden der Tatsachen, wobei ich den Begriff des Weltuntergangs aber einfach offen lasse, dass das ökologische Gleichgewicht sich zu Ungunsten der Menschheit entwickelt, dass fossile Brennstoffe knapp werden, dass Fusionsenergie auch in Zukunft (wie schon in den 60ern) als "in 40 Jahren machbar" gilt, dass Atommüll auch in Zukunft Umweltschädigung pur ist, dass die mit jeder Generation anschwellende globale Armut auch in Zukunft nicht weniger problematisch wird, dass die Waffenarsenale im verwahrlosenden Russland auch nicht harmloser werden, dass die Kernwaffen in Nordkorea ebenfalls nicht gerade zur Sicherheit beitragen werden und der globalisierte Terrorismus durch die Lage im Irak, in Afghanistan, in Serbien und den übrigen Schlachtfeldern des Sicherheitsimperialismus alles andere als geschwächt wird. Von dem Zusammenbruch der Kernkategorien Arbeit, Wert, Ware, Konkurrenz, Fetischsubjekt, Markt und Staat ganz zu schweigen, dessen detaillierter Nachweis hier aber nicht schon wieder erfolgt, die Symptome genügen ja auch.
Ob man das "Weltuntergang" oder einfach "Auflösungserscheinungen" oder "finale Krise" oder "Zusammenbruch" oder gar "Apokalypse" nennt, ist nicht sonderlich wichtig. Der Sachverhalt ist bekanntlich höchst unbeliebt, jedoch ebenso bekanntlich wird anstatt seines Kerns seine kommunikative Erscheinung lieber projektiv niedergebrüllt. Macht aber nichts, die Agenda 2010 steht vor der Tür und inkarniert ebenso wie der "Bierkanzler" Gerd mitsamt Kriegs- und Atomexportminister Joschka ebenso einen guten Grund, einer imaginierten Weiterentwicklungsperspektive nicht mehr nachzutrauern, wie auch ein weiteres Symptom des sich beschleunigenden Prozesses.