Theodizeproblematik

blackheart

~ nobody
Ich habe hier sämtliche Threads durchsucht und nichts dazu gefunden. mich interessiert das Thema und nun möchte ich gere wissen, was ihr so davon haltet.

Die Theodizeproblematik beschäftig sich mit der Frage, warum Gott so viel Leid auf der Erde zulässt.

Also bitte!
Haut in die tasten!
 
naja. man kann die problematik umgehen, wenn man die existenz eines gottes ablehnt. aber das ist keine lösung der theodize, sondern lehnt schon die fragestellung ab.

dann kommt es jetzt natürlich darauf an, was für einen gott man hier nimmt (warum nur einer?). einen stammesgott wie früher? strafend, belohnend? da stellt sich die frage wegen der banalität ihrer antwort nicht *G*

bleiben wir also bei folgender - genaueren fragestellung:

grundannahmen:
- es gibt einen gott
- dieser gott ist allwissend und allmächtig
- der gott ist ... gut. allgütig?

es gibt jetzt natürlich von nahmenhaften philosophen früher grosse werke, die sich damit beschäftigen. leibniz war glaub ich einer davon. bei thomas von aquin bin ich mir nicht sicher, glaub aber der war noch zu früh dafür.
naja, ich hab ohnehin keines der werke gelesen ^^.
darum würde ich ganz banal bei dem dreh und angelpunkt 'gut' bzw 'gütig' anfangen. denn die fragestellung als solche schliesst dinge wie 'es gibt kein 'objektiv, allgemeingültiges gutes' unter der hand aus.
wir müssen also bei den grundannahmen noch hinzufügen:
- es gibt ein objektives, allgemeingültiges, universales, [...] gutes. und dieser gott ist die personifizierung davon.
- er ist nur die personifizierung des guten. er hat also keine 'universal bösen/schlechten' eigenschaften.

der nächste punkt der für uns wichtig ist: das gute muss uns vermittelt werden. sonst könnten wir gar nicht erst sagen, dass es das schlechte in der welt gibt. (denn dafür braucht es die allgemeine definition von dem was gut und dem was schlecht/böse/etc ist)
--> - es gibt eine offenbarung uns menschen gegenüber, die von gott kommt und die definition liefert. oder die möglichkeit das grundlegende verständnis zu erreichen.
- das böse kann nicht von diesem gott aus kommen. denn er ist gut. wenn er etwas tut, dass uns böse erscheint, liegt das an unserer wahrnehmung, nicht an ihm.


so. wo war ich? ach ja, die annahmen und deren folgerungen.
gut. es ist langsam spät, und ich hab morgen wieder uni. das wars also fürs erste, ich denke da sind auch vorerst genug ansatzmöglickeiten für lösungen (mit der voraussetzung, dass die annahmen stimmen) drinnen.
 
Eine weitere Möglichkeit ,das Theodizeproblem zu lösen liegt in der Lösung des Gottes-Paradox begründet welches Ghent mit seinen Annahmen schon indirekt aufgezeigt hat.
Man nimmt für gewöhnlich an dass Gott (wir sprechen hier natürlich vom christlichen Gott , allerdings lässt sich das Problem auch auf alle anderen theistischen Religionen ausweiten) allmächtig , allwissend und allgütig bzw. vollkommen gut sei. Das Problem des Theodize lässt sich sehr leicht lösen indem man einfach annimmt dass eine der oben genannten Hypothesen falsch ist. Gott ist also entweder nicht allmächtig , nicht allwissend oder nicht allgütig.
Konkret bedeutet das also dass Gott entweder nichts tun kann um den Menschen zu helfen (nebenbei bemerkt , sind wir so wichtig dass man uns überhaupt helfen müsste?) , er sieht nicht was passiert oder es juckt ihn halt einfach nicht.
Wenn man überhaupt annehmen dass man einen Gott braucht um irgendwas zu erklären , dann wäre wohl letztere die wahrscheinlichste Antwort (lest die Bibel mal etwas gründlicher durch und behauptet dann noch , Gott sei gütig).

Ein gänzlich anderer Ansatz wäre der Deismus. Deisten nehmen an dass Gott gewissermaßen nur die Naturgesetze und Anfangwerte des Universums gesetzt hat , den Urknall ausgelöst hat und sich dann einfach zurückgelehnt hat. Der Vorteil ist natürlich dass es nicht so viele Widersprüche zu rechtfertigen gilt wie bei anderen Theorien die Gott mit einbeziehen , allerdings ist sie genauso wenig falsifizierbar wie jede andere. Außerdem mag der Deismus den meisten wohl nur wie eine andere Form von "Gottes Wege sind unergründlich" erscheinen (und das ist vermutlich auch wahr).

Man kann wohl zusammenfassend sagen dass das Theodizeproblem so lange unlösbar bleibt wie Gott eine unbekannte Größe bleibt und sich uns nicht mitteilt, ob er/sie/es das nicht will oder nicht kann (weil Gott nicht existiert) sei dahin gestellt
 
das mit dem mitteilen hab ich extra versucht vorsichtig zu behandeln, und dafür die frage eines christlichen gottes ganz bewusst weggelassen. denn es ist für das prinzipielle theodizeproblem völlig unwichtig. die frage ist nicht, ob der christliche gott es zulassen kann, sondern ob ein gott der die bedingungen erfüllt es zulassen könnte. wenn es ihn gibt, kann er es offensichtlich, oder es gibt ihn nicht (nicht so, dass er alle axiome erfüllt).

den punkt mit dem mitteilen und unbekannter grösse ist deshalb heikel, weil religiöse leute argumentieren können, dass sie in ihren gebeten kontakt mit gott haben. sektengurus argumentieren häufig gerade dass gott sich ihnen offenbart hat, etc. das kann man weder widerlegen noch bewesen, also hab ich es als kriterium einfach ganz allgemein gehalten.
man muss auch festhalten, dass es nicht wirklich notwendig ist sich uns zu offenbaren. nur haben wir dann einfach nur unseren kleinen massstab und können daran überhaupt nichts messen, was wieder zu einer der lösungen zurückführt.
 
Weshalb Gott das Leid auf der Erde zuläßt, ist meines Erachtens nur dadurch zu erklären,das er dem Menschen, als vernunftbegabtes Wesen, die Freiheit gibt den eigene Weg zu gehe.
Die gleicht einem Vater, der nicht verhindert daß sein Sohn an den heißen Ofen fäßt, damit dieser eigene Erfahrungen sammmelt.
(Eine sehr wirksame Erziehung, im übrigen)
 
ein vater würde aber verhindern, dass das kind in einen aktiven vulkan hineinspringt.
das heisst also quasi dass du voraussetzt, dass die welt nicht 'so schlimm' ist, wie einige das sehen und gott vorausgesehen hat, dass es besser wird?
 
Die Frage müsste sowieso lauten:

Wieso lässt Gott bis jetzt Leid zu?

Mal als Denkanstoß, aber ausnahmsweise stimme ich J. Klinger teilweise zu.
Wobei es kein Lernprozess ist, der beabsichtigt ist (eben meiner Meinung nach), deswegen hinkt der Vergleich.

Das Ganze muss man eh im Zusammenhang mit der Frage sehen, warum er uns überhaupt "vernunftbegabt" und "frei" erschaffen hat (und da müsste man widerrum klären ob das überhaupt so ist, also ob wir wirklich frei und vernunftbegabt sind). Meiner Meinung nach ist die Frage ohne Berücksichtigung von anderen Fragen nicht zu lösen.
 
Ich habe hier sämtliche Threads durchsucht und nichts dazu gefunden. mich interessiert das Thema und nun möchte ich gere wissen, was ihr so davon haltet.

Die Theodizeproblematik beschäftig sich mit der Frage, warum Gott so viel Leid auf der Erde zulässt.

Also bitte!
Haut in die tasten!
Das ist eine merkwürdige Frage. Genauso als würde man ein paar Eimer Farbe an die Wand klatschen und danach in dem Geschmier irgendwelche Absichten des "Künstlers" suchen.
 
ich glaube, es hängt eher mit dem Streben des Menschen nach nach Vollkommenheit zusammen. Ohne Leid, wäre der Mensch wohl so gut wie vollkommen, aber Leid ist eine individuelle Erfahrung. (Individuum^^)
Wenn der Mensch aber vollkommen wird, wäre er dann nciht auf einer Stufe mit Gott? Man muss dabei sehen, was wissen wir von Gott eigentlich wirklich?
Dass er vollkommen ist, keinen Makel hat. Ja. Und weiter? Dass er gütig ist Das wäre der Mensch ohne Leid auch, denn ich bin der Meinung, Leid erschafft erst den negativen Menschen... Ohne Leid, gäbe es wohl nur Güte...
Also Güte, ja. Und weiter? Allwissen? Ist Gott allwissend? Woher wollen wir das wissen? Wenn ich meiner Freundin mein Gefühl, Leiden dalege, dann weiß sie es auch, das hat aber ncihts mit allwissen zu tun. Woher wissen wir denn, dass er allwissend ist? Weil er die Leiden aller Menschen kennt? Fragwürdig.

Also schließe ich daraus: woher weiß Gott denn, das wir leiden? Vielleicht rennt er den ganzen Tag mit einer rosaroten Brille rum und denkt, alle ist i.o. während hier alles im Chaos versinkt^^

Andre Theorie: Gott lässt uns Menschen leiden, damit wir nicht die göttliche Stufe erreichen. Denn wenn das passieren würde, könnte er sich ja ncihtmehr von allen anbeten lassen und wäre der "King"... so gesehen ist Gott ziemlich selbstsüchtig.

3. Woher wissen wir, dass Gott nciht selbst leidet? ich mein, wenn mein Sohn (ums aufs Christentum zu beziehen) umgebracht worden wäre, würdet ich da nciht Leiden.
Und er macht es, wie ein kleines Kind: er lässt sein Leid an uns aus...

4: Weil wir CHristus getötet haben (okay es waren die Juden..keine Anklage, ich bin Atheistin) lässt Gott einfach uns alle dafür leiden.
 
er ist für uns gestorben, wie es sich für nen sohn eines allgütigen gottes gehört.
und da er allgütig ist, ist er uns deswegen auch nicht böse.
und da sich das ganze theodizeproblem nur auf einen guten/gütigen gott beschränkt ...
 
Stimmt *ankoppgreif* es waren die Römer...
Nun gut,aber wie gesagt... Wer? weiß denn schon, wie Gott wirklich ist?
Ich glaube diese ganze Problem wird erst dann geklärt,wenn man die Existenz Jesu Christi beweisen kann,denn dann wäre dieses ganze Problem war... Also sollte jemand jemals in die Zeit reisen u´nd herausfinden,dass es keinen Jesus gab,dann hat sich auch das ganze Problem erledigt,denn dann gibt es ja auch keinen Gott,von dem er der Sohn sein könnte... Dieses Thema ist eigentlich ja nur Spekulation und deswegen wird das Problemnie gelöst werden können....

Ghent: Allgütig muss ja nciht unbedingt heißen,dass er uns nicht leiden lässt...
Ein gütiger Mensch kann doch auch Spaß an Leiden finden... Man sollte erstmalklären,was Güte bedeutet...
Gott muss ja nicht perfekt sein, das kann niemand beweisen...
Vielleicht ist das gerade das,was Gott zu einem nicht perfekten wesen macht...
 
Stimmt *ankoppgreif* es waren die Römer...
Nun gut,aber wie gesagt... Wer? weiß denn schon, wie Gott wirklich ist?
Ich glaube diese ganze Problem wird erst dann geklärt,wenn man die Existenz Jesu Christi beweisen kann,denn dann wäre dieses ganze Problem war... Also sollte jemand jemals in die Zeit reisen u´nd herausfinden,dass es keinen Jesus gab,dann hat sich auch das ganze Problem erledigt,denn dann gibt es ja auch keinen Gott,von dem er der Sohn sein könnte... Dieses Thema ist eigentlich ja nur Spekulation und deswegen wird das Problemnie gelöst werden können....

In diversen Geschichtesbüchern ist Jesus Christus als wandernder Prediger genannt. Dass es ihn gegeben hat schein somit Fakt zu sein, doch damit lässt sich natürlich nicht beweisen dass er auch Gottes Sohn war.
Die ganzen Vermutungen führen ohnehin zu nicht viel, es ist wie bei einer Gleichung- wenn zuviele Variablen dastehen, kann die Gleichung nunmal nicht gelöst werden- es können nur Vermutungen aufgestellt werden.
 
oh ja, stimmt. was in einem geschichtsbuch steht ist DIE wahrheit.
dass es eine historische person gegeben hat, die sich joshua ben joseph (oder so ähnlich) nannte mag sehr gut sein, glaube ich selber auch. aber nicht einfach deshalb, weil es in einem geschichtsbuch steht.

der rest um jesus ist glauben, vermutung, interpretation und fehlerhafte übersetzung.
spielt aber für die frage nicht die geringste rolle.
 
oh ja, stimmt. was in einem geschichtsbuch steht ist DIE wahrheit.

dein sarkasmus ist langsam aber sicher nervig :dodgy:
ich habe eben nur mein wissen mit einfließen lassen in die diskussion, und lege keinen wert darauf dass es so kommentiert wird wie du es anscheinend leidenschaftlich gerne tust...
 
selber schuld. es sind nämlich eigentlich nur gewissen arten von aussagen die das verhalten bei mir provozieren.
zum einen mal die völlige ignoranz der tatsache gegenüber dass es bei der frage nicht um das christentum geht.
zum zweite die völlige ignoranz der frage gegenüber was man weiss, was man glaubt, was man zu wissen glaubt und was ein beweis ist.

um einfach mal 2 zu nennen.
 
Nun ja meine Ansicht dazu lässt sich auch eher mit einer Vaterfigur oder Eltern im Allgemeinen vergleichen.
Durch sie sind wir entstanden, sie bieten uns eine lebensnotwendige Grundlage und versuchen uns in gewisse Bahnen zu lenken. Letzendlich können sie aber etwas "schlechtes" das wir anrichten nicht beeinflussen, da ich immer noch ein selbsthandelnder Mensch bin, der von bestimmten Werten vielleicht geprägt wird, aber sie nicht zwangsweise annehmen muss.
Weder meine Eltern, noch Gott haben letzendlich die Möglichkeit in die Art und Weise einzugreifen, wie ich letzendlich mein Leben lebe.
Nunja, das ist eben meine persönliche Meinung dazu.
 
der rest um jesus ist glauben, vermutung, interpretation und fehlerhafte übersetzung.

Man schau sich nur die Evangelien an... wieviele Jahre nach dem Tod Jesu geschreiben? ich glaube das neuste erst 40 Jahre danach...
Und das älteste 200 Jhare... die aktualität der Evangelien ist wirklich verblüffend :D

Die Frage die sich mir stellt: Warum geht man bei der Thematik von einem gütigen Gott aus?
Weil wenn man so durch die Religionen geht, wo gibt es da einen gütigen Gott?
Da Gott menschliche Züge trägt kann er nie 100% seines Lebens gütig sein...
Wenn alle Götter gütig wären, würden dann nciht die Religionen nür Güte verbreiten und zelebrieren?
Wie aber kommt es dann zu Religionskriegen?
 
wenn man nicht von einem gütigen gott ausgeht, stellt sich die frage nicht, warum er leid auf der welt zulässt.
was leute tun die sich als anhänger der gottheit bezeichnen hat damit nur sehr wenig zu tun.
 
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