-Suche oder Flucht- : Wege des Herzens

@Mace
Also, über Dabin wird man noch ein wenig erfahren, vielleicht erkennt ihr warum er so ist, wenn nicht, dann fragt und ich erklärs euch wenn die Zeit reif ist ^^
Und das mit Drizzt wird auch noch geklärt Oo
Gut, dann ist heute Weihnachten XD Nächster Teil ^^


4.
Die schützenden Schienen, die zwei scharfe Klingen verbargen. Sie waren mein Schutz vor dem Tod und auch vor dem Leben. Sie wurden zur tödlichen Verlängerung meiner Arme, die Erweiterung meiner Worte und das Druckmittel zum Schaffen von Dingen, die man durch einfaches Reden nicht mehr erreicht hätte. Sie waren die Verkörperung der Wand meines erkalteten Herzens und doch auch das Einzige, was dieses noch zusammenhielt. Sie waren Fluch und Segen. Wahrheit und Verleumdung. Schmerz und Erleichterung.
Ohne diese Armklingen wäre ich nicht da, wo ich heute bin. Sie sind zwei simple, kalte Eisenstücke und doch sind sie die Welt für mich. Jede einzelne Kerbe erinnert mich an vergangene Qualen und Situationen ohne Ausweg und doch machten sie mir Mut und stärkten mich.
Nur einmal und dann nie wieder gebe ich meinen Dank an diese beiden seelenlosen Metallteile, auf das sie und andere Waffen genau wie mir einem weiteren dunklen Elfen helfen, den Fuß auf ihren eigenen, richtigen Weg zu setzen.

___
Sorgfältig schritt Yastree die Waffenreihen ab und zum ersten Mal trat ein Glänzen in ihre kalten Augen. Diese Vielfalt und Schönheit des Stahls faszinierte sie von Grund auf und es war mehr als nur eine Abwechslung.
Zuerst hatte sie die schweren, wuchtigen Waffen ausprobiert. Streithammer und Streitkolben lagen ihr nicht, sie waren schwer und lagen schlecht in der Hand. Sie wusste gleich, dass sie solche Waffen nicht führen wollte. Die Hellebarde und der Speer, wie auch die Lanze waren schon mehr nach ihrem Interesse.
Sie nahm die Lanze in beide Hände und wankte dennoch unter dem Gewicht, aber sie konnte sie besser bewegen als die wirklich schweren Waffen. Obwohl es nur ein untrainiertes Fuchteln war mit dem sie den Stab bewegte, merkte sie auch hier, dass sie es nicht mochte. Das Gefühl war einfach falsch.
Bis ihr plötzlich die Klingen ins Auge fielen.
Yastree war eine Drow die auf Beweglichkeit und Schnelligkeit angewiesen war. Phydinas Schlangenköpfe hatten ihr indirekt beigebracht sich geschickt zu bewegen, um möglichst wenig Schaden abzubekommen. Also hatte sie es immer wieder versucht heimlich schnell auszuweichen.
Das hatte sie geprägt. Die junge Drow würde keine schweren oder langen Waffen benutzen, ihr war ein anderes Schicksal vorbestimmt.
Als eine Kämpferin des Körpers und der Klingen.
Yastree zog sich neugierig an der Vitrine hoch und starrte mit großen Augen hinein. Viele Waffen von simplen Schwertern bis zu exotischen Kukris waren hier verteilt. Ganz besonders beäugte sie die beiden fein verzierten Krummsäbel und wären ihre Augen daran haften geblieben, wäre sie sicher dem Schicksal eines gewissen Drowwaldläufers gefolgt. Doch ihre Augen glitten höher, hinauf zu zwei Gegenständen die für die Kampfart der Drow nicht völlig ungewöhnlich, aber doch recht unüblich waren.
Ganz oben lagen zwei schwere, metallene Armschützer die einen Unterarm von Gelenk bis Ellebogen beidseitig umschlossen. Sie bestanden aus mehreren Teilen die wie Gelenke verbunden waren und sich optimal bewegen ließen. Zwischen den beiden letzten Gelenken, die kurz vor der Handrückseite liegen mussten, ragte an jedem eine schmale, deutlich scharfe Klinge der Länge eines Unterarms hinaus. Dann endete der Armschützer in einer Art fingerlosem Handschuh.
Für Yastree war es die eine Waffe. Es war dieser Moment in dem sie wusste, dass sie keine andere Waffe so sehr wollte wie diese. Hastig hob sie das Vitrinenglas und angelte nach den beiden Schützern. Sie war zu klein um sie direkt zu erreichen und sie lehnte sich weit vor. Beim ersten Versuch, der sie nur wenige cm von dem kalten Metall trennte, rutschte sie ab und schnitt sich an dem spitzen Ende eines Langdolches.
Wütend ignorierte sie den Schmerz, so leicht würde sie nicht aufgeben. Schnell rief sie sich den Schwebezauber ins Gedächtnis und levitierte über der Ablage, bis sie die Armschienen erreicht hatte. Sie waren schwer und eine rutschte ihr aus der verletzten Hand und verursachte ein lautes Klirren als sie die anderen Waffen durcheinander stieß.
Yastree kümmerte sich nicht länger um die verrutschten Waffen als sie die beiden Metallteile vorsichtig und seit langer Zeit erstmals richtig glücklich an sich drückte. Als sie wieder den Boden berührte, rannte sie aus dem Zimmer und schenkte keiner weiteren Waffe einen zweiten Blick. Sie hatte ihre eigene gefunden.
Dabin stürmte aus seiner Tür heran, alarmiert von dem Krach, der in der Kammer ausgelöst worden war. "Was ist hier los?" fragte er genervt, als er sah wie Yastree aus dem Zimmer kam. Er zog die Augenbrauen zusammen, als er die beiden Armschützer in ihren Händen und den blutenden Arm sah, dessen offenes Fleisch eine starke Hitze für die wärmeempfindlichen Augen des Drow ausstrahlte.
"Was hast du angestellt?" knurrte Dabin und sein Gesicht verzerrte sich. Er mochte nach aussen hin ein sehr ruhiger Mann sein, aber auch bei ihm dauerte es wie bei vielen Dunkelelfen nicht lange, dass er wütend wurde. Rasch schritt er die Halle ab, an seiner Schwester vorbei und blickte durch die Tür auf das Chaos in der Vitrine.
Wütend fuhr er herum. "Was soll das? Mit diesen Waffen geht man sorgfältig um! Sie werden eines Tages von den besten Kämpfern getragen werden und über Leben und Tod entscheiden!" Er machte einen hastigen Schritt auf die junge Drow zu, sein Zorn kochte und er war absolut nicht begeistert so ein ungezogenes Kind trainieren zu müssen. Seine Hand schoss nach vorne.
Er hätte beinahe das Gleichgewicht verloren, wäre er nicht ein stahlhart trainierter Kämpfer und sicher bester Waffenmeister Menzoberranzans, als er nur Luft traf. Überrascht blickte er seine Schwester an, die ihm kaum, aber weit genug ausgewichen war, so dass seine Hand ganz knapp vorbeigeschossen war.
Erstaunt, der Zorn so schnell verraucht wie er gekommen war, zog er seine Hand zurück. Dann fiel sein Blick zum zweiten Mal auf die Armschützer in ihren Händen, doch erst jetzt registrierte er sie richtig. "Du...bist mir ausgewichen? Wo hast du das gelernt?"
Yastree zuckte mit den Schultern und presste das kalte Metall stärker an sich, ihre Augen ins Leere starrend.
"Bist du Phydinas Peitsche ausgewichen?" fragte Dabin, als es ihm einfiel und er verzog die Augen zu neugierigen Schlitzen. Er lächelte, als Yastree leicht nickte. Vielleicht würde die ganze Ausbildung doch nicht so uninteressant werden.
"Verbinde deinen Arm und räum die Vitrine auf, danach gehst du schlafen. Morgen werden wir trainieren." Er wollte nach den Armschützern greifen, aber die junge Drow wich zurück und er beließ es dabei. Ohne ein weiteres Wort verschwand er in seinem Zimmer.
Yastree, die gelernt hatte zu gehorchen, wenn auch mit Nebengedanken, tat wie ihr geheißen und legte danach ihre neuen Waffen neben ihr Bett. Es dauerte nicht lange, dann war sie tatsächlich eingeschlafen.
___
 
schöne weihnachten ^^
ich bin schon erschrocken, von wegen "tödlichen Verlängerung meiner Arme" und dann noch die krummsäbel... ts, ich dachte schon, dir wären ideen ausegangen
tja, falsch gedacht zum glück ^^ (scusa für die böse fehleinschätzung :D)
hab ich die waffe richtig verstanden, dass man eine klinge am unterarm hat, na ja, ein bischen ragt sie heraus? wenn sie so auf schnelligkeit ist, sind die armschützer dann nicht zu schwer? na ja, sie ist ja noch jung ^^
ich glaube, sie wird die waffen meistern
und dass sie dabin ausgewichen ist... bei dem vielen training mit phydina ist das ja kein wunder mehr :P
freue mich auf den nächsten teil
 
KuraiSSJ7 schrieb:
(...)
EDIT:
SODA! Ich weiß ganz genau das du mitliest, poste, du FICHTE! XD" *peitsche knallen lass*

Hetz doch nicht immer so. -.-

Was den Schreibstil angeht, hast du dich dieses Mal selbst übertroffen. ^^
Die Geschichte selbst gefällt mir, die Drow sind mir teilweise sehr symphatisch (Stichwort Pädagogik :rolleyes: XD), und auch, wenn ich mich mit den Vergessenen Welten kein bisschen auskenne, hab ich bis jetzt keine Fragen. Ich bin gespannt, wie sich das alles entwickelt, und werd auf jeden Fall weiterlesen. ^^
 
Hallöchen ^__^

Super, gleich zwei neue Teile. *freu*

Oh man, da ist Yastree ja sozusagen vom Regen in die Traufe gekommen, von ihrer bösen Schwester Phydina zu ihrem Bruder Dabin, der auch nicht so ganz begeistert schien, sie trainieren zu müssen...
Aber wenigstens durfte sie sich ihre Waffen selber aussuchen... ansonsten wären Streithammer und/oder Lanze usw. bestimmt nicht ignoiert worden...
Da sie sich jetzt ja aber die Armschützer ausgesucht hat, wird Dabin sie nun darin trainieren, so das sie sie später perfekt beherrschen wird...

Ich bin schon auf den nächsten Teil gespannt.

by: Son-Sonna
 
@Mace
Muhaha, schön an der Nase herumgeführt, wa? XD
Und die Armschienen sehen so aus, dass sie wie ganz gewöhnliche Armschienen, also, wie diese Rüstungsteile aussehen, die den Unterarm schützen, wenn die Klingen eingefahren sind. Sind sie ausgefahren, ragen sie am Handgelenk unter dem Metall (aber über dem Handrücken) ungefähr der Länge eines Armes über die Hand hinaus.
Wenn du die Waffen namens Katare kennst, dann sehen sie in etwa so aus, ausser dass die Klinge nicht festgehalten wird, sondern in der Armschiene steckt und man die Hände frei hat ^^
War das jetzt verständlich? XD"

@Soda
Yay, endlich XD *knuff* Dankeschöön ^_^

@Son-Sonna
Wie wahr, wie wahr ^^

Ein großes Sorry an alle, dass der nächste (und auch noch kleine) Teil so spät kommt, aber ich hatte keine Zeit fürs Internet. Ratet mal...genau: Schule X_x Aber bald gibts Zeugnisse, da werd ich in den nächsten Wochen wohl erstmal wieder regelmäßig alle zwei-drei Tage updaten können ^^
Ich hoffe, es wird bisher nicht irgendwie klischee...ich versuche mich weitgehend davon fernzuhalten, aber es ist halt sehr schwierig, weil es einfach alle Ideen oder Wendungen schonmal gab ^^" Und ich glaube, so ganz werd ich es eh nicht schaffen, weil manche Klischees einfach zu toll sind, als das man sie einfach so weglassen könnte XD"""
Aaaand....the next one!

___
"Halte die Arme höher! Nicht so lasch, duck dich mehr und weich erst in der letzten Sekunde aus. In der letzten Sekunde sagte ich! Los, schneller. Deine Füße stehen falsch, schneller!"
Yastree keuchte, Schweiss rann ihr in Bächen die Haut hinab, ihre Arme zitterten und waren fast taub vor all den harten Schlägen und sie wankte vor Schwäche. Dabin ließ ihr keine Atempause und wenn sie zu langsam war hinterließen die schweren, aber stumpfen Waffen, die er trug, Prellungen oder Platzwunden.
Die Metallschienen waren zu schwer für ihre Arme, obwohl die Klingen abmontiert und durch Holzscheite ersetzt worden waren.
Dabin machte einen schnellen Ausfallschritt nach vorne, zog den Zweihänder mit einem großen Bogen über seinen Kopf und ließ ihn auf Yastree fallen, die in letzter Sekunde die Arme hochriss und sich schützte. Der schwere Schlag zwang sie mit einem Aufschrei in die Knie und schlug ihre Arme hinunter.
"Verdammt, so einem schweren Schlag musst du ausweichen! Ein kleiner Schritt zur Seite, du hättest nur den linken hinter den rechten Fuß stellen müssen und der Schlag wäre ins Leere gegangen- sag mal hörst du überhaupt zu?"
Die junge Drow war Schmerz gewöhnt, aber das hier war ein so dumpfes Gefühl, eine hilflose Schwäche im Fleisch, die man nicht bekämpfen konnte, die sich in die Muskeln fraß und nicht mehr losließ. Sie stöhnte, ihre Gelenke schmerzten und sie konnte den Arm nicht einmal mehr heben, wenn ihr Leben auf dem Spiel stände.
Dabin schlug seiner Schwester die flache Seite des Schwertes gegen die Wange und ein klatschendes Geräusch ertönte, aber Yastree reagierte kaum. "Los, wir sind hier nicht zum Spaß. Tun dir deine Arme weh?" Sie nickte erschöpft.
"Das ist egal. In einem echten Kampf kannst du auch nicht sagen 'Mir tut etwas weh, lass uns ein anderes Mal weitermachen!'. Da geht es um Leben oder Tod!" Er schlug die flache Seite dieses Mal gegen ihren Oberarm, was sie beinahe umgerissen hätte. "Verstehst du das? Leben oder Tod?"
Die Drow schüttelte benommen den Kopf. Ihre Arme pochten so schmerzhaft, dass sie glaubte, sie würden in ihre Einzelteile zerfallen und nur von den Schienen zusammengehalten werden. Sie registrierte es kaum, als Dabin den stumpfen Zweihänder hoch hob und ihn dann auf sie fallen ließ.
Ihre Welt explodierte in Schmerz und sie bemerkte gar nicht das Krachen ihrer Schulter und des Schlüsselbeins, nicht einmal, dass sie schrie. Sie fiel mit dem Oberkörper nach vorne und krallte ihre Hand in die zerstörte Schulter, das Pochen kein Vergleich zu den heiß glühenden, nicht enden wollenden Explosionen in der rechten Seite.
Wie durch einen dämpfenden Schleier vernahm sie die Worte ihres Bruders, sie konzentrierte sich darauf um von den schrecklichen Qualen abzulenken. "Du wirst lernen, was Schmerz wirklich bedeutet. Was der Unterschied zwischen Leben und Tod ist. Du wirst eine Überlebende, eine geborene Kriegerin, die Inkarnation des Kampfes. Für dich wird es nichts anderes geben als der Wille zu Überleben, nichts anderes existieren als der ewige Kampf. Merk es dir gut, Yastree. Merk es dir gut."
Yastree kippte zur Seite, auf ihre gute Schulter und gab Laute zwischen Stöhnen und heiseren Schreien von sich. Die Worte Kampf, Überleben und Tod brannten sich in ihren Kopf ein und übernahmen ihre Gedanken. Das hier war ein Überlebenskampf. Ein Leben in Krieg. Ein Gewinnen oder Verlieren. Als Alternative stand nur der Tod.
Ihre Augen brannten vor unterdrücktem Zorn. Niemand, niemand würde gegen sie gewinnen. Nicht einmal der Schmerz.
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"Sie hätte sterben können!" fuhr Ginvrae ihren Sohn wutentbrannt an. Baerylmuth war gerade aus der Kämpferhalle zurückgekehrt und stand vorsichtshalber stumm am Rand, während ihre Mutter unruhig um ihren Bruder herumtigerte, der fast schon gelangweilt mit verschränkten Armen in der Mitte des Raumes stand und die Wand anstarrte.
"Dadurch lernt sie. Ihr hättet sehen sollen, wie ihre Augen geleuchtet haben! Das schönste aller Rottöne. Ich.." Dabin wurde von einer hektischen Geste seiner Mutter unterbrochen.
"Ihre gesamte rechte Schulter war zerstört, der Oberarm gebrochen und sämtliche oberen Rippen verschoben! Dass nennt ihr lernen? Ein paar Kratzer oder Knochenbrüche, dagegen ist nichts einzuwenden, aber wir können keinen Krüppel in der Familie gebrauchen!" schrie Ginvrae ihm ins Gesicht. "Eure Schwester hat vier Stunden gebraucht den Schaden zu heilen!"
Dabin warf seiner Schwester einen erstaunten Blick zu, die nur mit den Schultern zuckte. Obwohl sie die beste Heilerin der Familie war, hatte sie lange Zeit und viel Kraft gebraucht. Die Verletzungen hätten wirklich fatal sein können, hätten sie nicht schnell eingegriffen.
"Mutter...ich weiß, ich gehe ein Risiko ein. Aber versteht doch: Sie hat die Grundlage zu einer weltbesten Kämpferin, das spüre ich. Sie wurde uns von Lloth gegeben! Wenn ich weitermache, wird sie zu einer solchen Kämpfernatur, wie sie ganz Menzoberranzan noch nicht gesehen hat. Sie wird den Abtrünnigen selbst übertreffen! Lasst mich so fortfahren, stellt mir Baerylmuth oder sonst eine Priesterin zur Seite und ich verspreche euch nicht weniger als Perfektion und die Lösung auf dem Weg zur Macht." Der Drow machte eine tiefe Verbeugung und seine Zöpfe hingen zu allen Seiten dem Boden entgegen.
Ginvrae sah ihren Sohn eine ganze Weile nachdenklich und misstrauisch an. Sie kannte Dabin und wusste, dass er nur seltend in solch hohen Tönen sprach. Wie viele Krieger hatte er schon ausgebildet? Ein ganzes Heer an Soldaten von denen nicht wenige besser als die des ersten Hauses Baenre waren, welche diesen Kraftverlust jedoch durch seine schiere Maßenzahl wieder wett machte.
Der Gedanke eine solch glorreiche und dazu noch weibliche Kämpferin zu haben war...verlockend. Sogar mehr als das. Und wenn Dabin ihr so eine wunderbare Vision der Macht ausmalte, warum nicht? Baerylmuth musste so oder so für ihre Akademieaufnahme lernen und das konnte sie ebensogut in der Nähe der Kämpferhalle tun.
"Nun gut...du darfst mit deiner sonderbaren Lernweise fortfahren. Baerylmuth, du ziehst in das Zimmer ein das der Halle am nächsten ist, falls es wieder zu.. gewissen Zwischenfällen kommt. Deine Lehre wirst du auch dort weiterführen können."
Dabin lächelte dunkel und verbeugte sich erneut, seine Schwester verzog nur missmutig das Gesicht, sagte aber nichts. Zumindest konnte sie mit ihren Studien fortfahren und ihre Heilkunst, und damit insgesamt ihre Magie, zu verbessern war auch von Vorteil.
Der Waffenmeister verließ das Zimmer mit einem breiten, fast schon manischen Grinsen. Baerylmuth legte den Kopf schief, als sie ihn ansah.
"Scheint, als hättest du schon weitere Pläne für unsere kleine Schwester."
Dabin kicherte. "Oh, ich habe da schon einige Ideen. Vielleicht werde ich deine Hilfe doch hin und wieder benötigen...vielleicht sogar öfter als du denkst."
Baerylmuth schüttelte genervt ihre kurzen Haare und schlug einen anderen Weg ein, um sich in dem neuen Zimmer einzurichten.
___

Dafür das die Teile so kurz waren und ich so lang nicht gepostet hab, gabs gleich zwei, Kommis wie auch Kritik sind wie immer herzlichst erwünscht XD

EDIT:
Ich Doof hab vergessen den zweiten Teil dazuzusetzen --"
Und sowas fällt dir nicht auf, Dom? >__<
 
Zuletzt bearbeitet:
ach also klischees hab ich noch keine großartigen gefunden, jedenfalls keine die mir auf anhieb ein "ach das schon wieder" auf die gähnenden lippen bringen würden o.O"

du machst das schon gut Schwesterlein *patt patt* :D


Dabin der hund... das nennt man doch nicht pädagogisch >.<
 
Hallöchen

Oh man... ich glaube, ganz so ein guter Tausch war Dabin gegen seine Schwester Phydina dann doch nicht... der ´quält´ Yastree ja fast noch schlimmer...
Und wenn man sich Yastrees Gedanken so anhört... das wird noch ne Überraschung für Dabin und Co. geben...

Dabin scheint ja wirklich Pläne für Yastree zu haben... Quälen, quälen und die beste Kämpferin aus ihr machen... und das Baerylmuth in die Nähe der Halle ziehen soll, ist auch kein gutes Zeichen...

by: Son-Sonna
 
Sooo, hier ein neuer Teil (Ich sollte mir angewöhnen öfter zu updaten XD" Aber ihr wisst ja...der Stress -.-")

@Dom
Wer weiß, in seinen Augen ist das wohl die einzig wahre Kindererziehung XD"

@Mace
Muhaha, und net nur das XD

@Son-Sonna
Interessante Gedanken, ja da kommen noch einige Überraschungen ^^ Aber bis dahin dauert es noch was XD"

@Soda
Ich glaube, ich sollte mal gewisse Erziehungsmaßnahmen an DIR anwenden XD *finger knack*

___
Als Yastree die Augen öffnete, waren die Schmerzen verschwunden. Der Wille zum Überleben jedoch nicht. Sie wusste, dass Dabin sie ab heute jeden Tag härter ran nehmen würde. Auch wenn er auf den ersten Blick mit seinem amüsierten Lächeln so erschien, Mitleid besaß er nicht. Sie fragte sich wie viel anders er als Phydina war. Die Antwort die ihr einfiel, war nicht ermutigend.
Sie stand ohne Hast auf und tastete ihre Schulter und ihren Arm ab. Auch die Schwäche in ihren Armen hatte sich gelegt und sie fühlte sich merkwürdig erfrischt. Sie erinnerte sich an wenig, nur an einen schier endlosen Kampf gegen das Verlangen einfach aufzugeben und sich in das schwarze Nichts der Bewusstlosigkeit zu flüchten.
Yastree wusste nicht, woher dieser Kampfgeist kam. Es war ein merkwürdiges Verlangen und stures Gefühl nicht aufgeben zu wollen. Alles in ihr hatte sich bei dem Gedanken gewehrt, nicht mehr weiterzumachen. Auch jetzt war etwas in ihr das ihr sagte: Mach weiter. Und das tat sie.
Zuerst begann sie mit Liegestützen und anderen, muskelaufbauenden Bewegungen. Sie hatte es in Büchern gelesen und war nun dankbar, dass sie so viel darüber bescheid wusste. Als sie das Schwächegefühl endlich übermannte, wurde ihr Frühstück hereingebracht.
Hastig verschlang sie alles und gönnte sich eine kurze Pause, dann griff sie nach den Armschienen. Schwer und unnachgiebig lagen sie in ihrer Hand und sie wunderte sich, wie viele schreckliche Momente sie noch mit ihnen erleben würde. Viel Schweiss und Blut würden noch vergossen werden.
Das glatte, kühle Metall beruhigte ihre Nerven, als es sich an ihre Haut schmiegte. Sie waren ihr immer noch zu groß und hingen ihr schwer an den Armen, aber sie wusste ohne Zweifel, dass diese Schienen einmal mit ihr eins werden würden. Sie würden einmal die Möglichkeit darstellen, sich gegen alles und jeden wehren zu können. Der Gedanke selbst bestimmen zu können war fremd und erschreckend und sie zog ihn schnell zurück.
Als Dabin die Halle betrat, entdeckte er Yastree wie sie Abwehrbewegungen übte. Die Bewegungen waren schwerfällig und laienhaft, aber seine Augen funkelten, als er den entschlossenen, grimmigen Ausdruck auf ihren Zügen entdeckte. Sie war so konzentriert, dass sie nicht mal seinen Eintritt bemerkt hatte.
Sie bemerkte ihn erst, als das klirrende Geräusch eines gezogenen Schwertes ertönte und er mit einem Brüllen auf sie zustürmte. Ihre Entschlossenheit wurde schnell gedämpft, als ihr Bruder sie ebenso hart und unnachgiebig attackierte wie am Tag zuvor und sie kaum mit seinen Bewegungen Schritt halten konnte. Glück war selten, immer wieder fand das Schwert den Weg durch ihre Abwehr und sie wusste schon bald nicht mehr ob sie stand oder lag, so schwirrte ihr der Kopf.
"Wirst du schon müde?" fragte er lachend, als Yastree zurückstolperte. Er wusste, dass sie kaum mehr aufrecht stehen konnte und griff von oben an. Mehr instinktartig als bewusst, was ihn jedoch sehr erfreute, riss sie die Arme hoch, doch der Zweihänder beschrieb eine Schleife, tauchte unter ihrer schlecht platzierten Abwehr hindurch und schlug mit soviel Wucht gegen ihre Rippen, dass sie gegen die Wand krachte.
Yastree keuchte, kippte kraftlos um und hustete Blut. Qualvolle Minuten lang blieb sie bewegungslos liegen und kämpfte tatsächlich mit dem Tod, jeder Atemzug eine neue Herausforderung, bevor sie schnelle Schritte hörte. Eine Stimme sprach zu schnell, als dass sie es verstanden hätte. Die Welt drehte sich, als sie auf den Rücken gewuchtet wurde und ein gurgelndes Stöhnen aus ihrer Kehle drang.
Irgendwann war es vorbei, der Schmerz und Druck auf ihrem Brustkorb verflog und ihre Augen schlossen sich von selbst. Sie hatte keine Kraft mehr übrig um gegen den Schlaf anzukämpfen und versank noch darin als Dabin sie vom Boden hochzog.
___

Bittesehr Oo
 
KuraiSSJ7 schrieb:
@Soda
Ich glaube, ich sollte mal gewisse Erziehungsmaßnahmen an DIR anwenden XD *finger knack*
Äh ... ich, äh ... das ist nicht nötig, ehrlich. XD

Ich würde Dabin übrigens nicht als böse bezeichnen. Eher als konsequent in der Verwirklichung seiner selbst gestellten Ziele. XD"

Zum neuen Teil:
Ein bisschen kürzer als die vorherigen Teile. Aber man kann gut nachvollziehen, was Yastree fühlt. Man erkennt wieder, dass sie etwas besonderes ist, da die meisten anderen Kinder bei einer derartigen Ausbildung wohl schon längst aufgegeben hätten. Dir extra zu sagen, dass du schnell weiterschreiben sollst, muss ich glaub ich nicht. ^^
 
ja Dabin ist bestimmt mal kindergärtner gewesen o.O"

jaaa, Soda erziehen, da mach ich doch glatt mit xD" *räusper*

stimmt schon, Phydina war da mehr auf dem "ich hau sie weils ihr wehtut"-pfad, dabin mehr auf dem "ich hau sie weils ihr gut tut"-pfad o.O aber es kommt aufs selbe hinaus, psychologisch sehr wirksam oder aber undurchdacht XD

aber was soll man sagen, drow eben da gehören unsere moralvorstellungen nicht hin o.o Dabin ist ein guter trainer
 
Hallöchen ^__^

So, ich mach es kurz und schmerzlos... Ich schließe mich meinen beiden "Vorrednern" an...
Klasse Teile.

by: Son-Sonna *die in letzter Zeit eindeutig zuviel mit der Tastatur gespielt hat, so wie ihr jetzt die Hand wehtut* *aua*
 
So, endlich ein neuer Teil (und sogar ein neues Kapitel) ^^" Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat, aber mich hat der Stress und dann die Grippe erwischt.. (und zwei Tage später lag auch die Hälfte meiner Klasse flach XD")


5.
Schmerz. Ich erinnere mich nur wenig an diese Jahre meines Lebens, es ist wie, als läge ein grauer Nebelschleier über diesen Erinnerungen und wenn ich über sie nachdenke, werde ich träge. Doch was immer noch deutlich durch meine Gedanken kreist, ist der Schmerz den ich in dieser Zeit gefühlt habe. Nicht viele können sagen das sie wissen wie es sich anfühlt, wenn ihnen das Fleisch von den Knochen geschabt wird und die Hautlappen von den Armen hinabhängen. Dabin hatte Recht, ich kannte den Tod. Die Kälte die den Körper ergreift, die plötzliche Hilflosigkeit und Schwäche die einen übermannen. Es war als würde man ohne Muskeln in Stein eingeschlossen und von Innen heraus zu Eis erstarren.
Zu dieser Zeit hatte ich meine Gefühle schon lange in einem solchen Eis eingeschlossen. Der brennende Kern in mir, den Phydina genährt hatte, war zu einer Kugel aus Kälte geworden die alles verschlang was sich auf dem Weg zu meinem Herzen näherte. Es war ein schwarzes Loch das an mir und meiner paralysierten Seele nagte und nur ein Blick durch meine Augen konnte einen Bruchteil dieser schwarzen Leere freilegen. Selbst einen abgehärteten Drow, gerade einen besonders bösartigen, erschreckt es, wenn er in das schöne Gesicht eines Rasseverwandten sieht und er nur einen Blick auf die endlose Leere erhascht, die in der Hülle verborgen liegt.


___

"Sie war in den letzten zwei Wochen öfter dem Tode nah, als du in den letzten 20 Jahren." grummelte Baerylmuth genervt und wischte sich den Schweiss von der Stirn, als sie sich aufstellte. Vor ihr lag, wie so oft in den letzten Tagen, ihre jüngste Schwester, das schöne Gesicht zeigte völlige Erschöpfung. Auch sie fühlte sich ausgezerrt, mittlerweile wollte das kraftlose Gefühl nicht mal mehr nach einem langen Schlaf verschwinden und sie war mehr als einmal gähnend durch die Flure gegangen.
Dabin brauchte ihre letzten Kraftreserven auf, wenn er so weitermachte. "Lass sie doch erstmal ein wenig an Kraft gewinnen, bevor du sie zu Brei schlägst. Wie hast du es geschafft ihr gleichzeitig beide Beine zu brechen?" In ihrer Stimme schwang mehr Neugier als Trauer mit.
Der Waffenmeister spielte mit seinem Zweihänder, den der muskulöse Elf problemlos auch zeitweilen mit einer Hand führen konnte, und zuckte mit den Schultern. "Übung." Dann betrachtete er die Schlafende und nickte leicht.
"Ich denke, ich werde sie jetzt wirklich erst einmal trainieren lassen. Sie wird den Unterschied zwischen Leben und Tod nun sicherlich verstehen."
Die Priesterin schnaubte, sie kannte den Lieblingsausdruck ihres ältesten Bruders. "Nachdem ich sie einmal reanimieren durfte, sicherlich."
"Sie soll eine sehr gute Kämpferin werden. Sie muss verstehen, wofür sie kämpft oder sie hält es für ein Spiel. Ich musste ihr zeigen, wie hart es dort draussen sein kann. Wenn sie hier herauskommt, wird sie besser als die Lehrer der Akademie sein." Dabin lächelte bei dem Gedanken. Er legte alles daran, aus ihr ein Wunderkind zu machen. Das Haus Kenlyl bedeutete nicht umsonst 'der Klinge geschworen' und er war nicht, nun, nicht nur aus Spaß der wahrscheinlich beste Waffenmeister der Stadt.
"Ich hoffe für dich, dass du das ernst meinst. Noch ein paar Heilungen dieser Schwere und sie stirbt mir unter den Fingern weg. Und dann darfst du dem Zorn unserer Mutter gegenübertreten, was ich dir nicht raten würde."
Dabin lachte nur und verschwand in seinem Zimmer. Die Drittälteste, alleine zurückgelassen, betrachtete noch einmal stirnrunzelnd das schlafende Gesicht der Jüngeren. Auch sie hatte das gleiche, nagende Gefühl, dass Dabin seit Wochen heimsuchte. Nämlich, dass Yastree tatsächlich zu weitaus mehr bestimmt war, als man ihr bisher ansah.
Ohne Zweifel würde sie eine dunkle Schönheit werden, die selbst bei den natürlich grazilen Dunkelelfen erstaunlich anzusehen war. Würden ihre Fähigkeiten ebenfalls die Natürlichen der Drow überbieten?
Baerylmuths Nacken kribbelte, wenn sie an die Zukunft dachte und sie machte unwillkürlich einen Schritt zurück, als sie sich an diese blutroten, schmalen Augen erinnerte.
Vielleicht lernte sie als erste Dunkelelfe, was Angst bedeuten konnte.
___

@Soda
Ich finde, die Beschreibung passt recht gut zu Dabin, yepp XD Nicht, dass er daran keinen Spaß hätte... XD

@Dom
Naja, eigentlich hast du Recht, in den Vorstellungen der Drow ist Dabin zwar ein eigenwilliger, aber sehr guter Trainer. Und ein noch besserer Kämpfer XD Und er weiß was er tut O.o Hoffe ich XD

@Son-Sonna
Hehe, danke ^^ Hoffentlich gehts den Fingern wieder besser O.o Aber nach der langen Zeit sicherlich XD"


P.S.:
Ich muss euch ja nicht sagen, dass Werbung immer erwünscht ist XD"
(Nochmal danke dir, Dom ^.^)
 
ausgezeichnet, du bist wieder verfügbar ^^

ein sehr schöner teil... hat was witziges, wenn man sich die halbtote protagonistin wegdenkt XD
"übung..." *g*

und klar, die werbung bleibt da bis das ganze board deine ff kennt :D
 
Hallöchen ^__^

Klasse, das du weitergeschrieben hast. :lol2:

Domtrain schrieb:
ein sehr schöner teil... hat was witziges, wenn man sich die halbtote protagonistin wegdenkt XD
"übung..." *g*

Da stimme ich zu. :D
Yastree kann einem aber auch leid tun. *schnief* Schon wieder halbtot...

Mit dem nächsten Teil lässt du uns hoffentlich nicht ganz so lange warten. Oder?

by: Son-Sonna
 
Man sollte kein Lied von Helge Schneider hören, während man den Anfang liest. Macht die ganze Stimmung kaputt. >_< XD

Egal, mir hat der Teil trotzdem Gefallen. :rolleyes: ^^

Ach ja:
Domtrain schrieb:
jaaa, Soda erziehen, da mach ich doch glatt mit xD" *räusper*
Hey, da hab ich auch noch n Wörtchen mitzureden. XD
 
wahaha xD" ich glaube, da kann man dir gutes recht geben

siehst du, dir fehlt die erziehung, sonst wüsstest du, dass du nix zu melden hast XD
 
Tralala, heute mal ein großer Teil und das schon um diese Zeit, weil ich heute den ganzen Tag schlafen werde um die Oskars zu gucken XD Die guck ich immer live, das gönn ich mir einmal im Jahr ^.^

Jetzt kommt mal ein wenig Aktion und Yastree kann zeigen was sie schönes gelernt hat XD Viel Spaß ^^

Achja, Soda, Musik -aus-! XD

___
Die nächsten Jahre waren das, was Yastree prägte. Sie wurde größer und ihre Schönheit entfaltete sich immer mehr. Dabin reichte sie bis zur Stirn.
Ihr Körper war schlank und leicht muskulös, was jedoch über ihre wahre Stärke hinwegtäuschte. Ihre Muskeln, wenn auch nicht besonders ausgeprägt, waren stark und gestählt und brachten eine ebenso gute Leistung, wenn nicht gar besser, wie die eines Mannes.
Dennoch veränderte sich ihr Gemüt nicht stark. Der rotglühende Blick war nicht mehr seelenlos, sondern eiskalt und hart, und nicht einem der in diese Augen blickte blieb ein Schauder erspart. Sie spiegelten auf eine entschlossene und kalte Art und Weise das Feuer wieder, dass in ihrer Seele brannte. Ihr Misstrauen war weit gewachsen, oft schlich sich Dabin nachts an ihr Bett oder von hinten an ihren Rücken, drohte immer wieder damit ihr das Lebenslicht auszuhauchen.
"Wer im Schlaf überrascht werden kann, ist nicht lange lebendig," waren seine einzigen Worte dazu. Yastree's Sinne waren so geschärft, dass sie ihr Misstrauen entzwei schnitten. Sie wusste, was ihr Bruder ihr mitteilen wollte: Sie durfte sich niemals und nirgendwo sicher fühlen. Nicht in der Stadt der Intrigen und hinterhältigen Attentate. Die Alternative war der Tod und sie hatte gelernt, gegen diesen anzukämpfen. Sie war eine Überlebende.
Dabin hatte die Drow ein Jahr lang schwere Trainingsübungen und Angriffsfolgen üben lassen, bis ihr die Armschienen leicht und sicher an den Unterarmen saßen. Sie übte gleichermaßen die waffenlose Kampfkunst, wie auch die Bewegungen mit den angeschraubten Klingen, die sich dank eines ausgefeilten Mechanismusses blitzschnell ein- und ausfahren ließen.
Sie reifte erstaunlich schnell heran und lernte wie eine Besessene. Kein Angriffsmanöver vergaß sie wieder, ihre laienhaften Bewegungen wurden immer flüssiger, schneller und effektiver. Bald bewegten sich die beiden, egal welche Waffe Dabin gegen sie benutzte, wie in einem Tanz, der sich immer öfter zu Yastree's Gunsten wendete.
Sie lernte alles: Angriffsfolgen, Abwehrbewegungen, Kampf mit ausgefahrenen Klingen, Kampf ohne Klingen, Kämpfe gegen Wucht-, Hieb- und Stoßwaffen, blinder Kampf, tauber Kampf, Kampf mit etlichen, schweren Verletzungen...ihr Kampfgeist blieb ungebrochen.
Die Drow war schnell, geschickt und vor allem anderen intelligent. Dabin war überaus froh das er sich in ihr nicht getäuscht hatte und brachte ihr immer schwierigere Dinge bei. Bald brauchte er sich nicht einmal mehr zurückhalten und sie kämpften so ausgelassen und energisch, dass so manches Duell mehrere Stunden dauerte. Bald wuchs ihm die Kampfkunst seiner jüngeren Schwester über den Kopf.
"Leg deine Armschienen ab." befahl er ihr. Yastree war 17 und es dauerte nur noch ein Jahr, da würde sie in die Akademie eintreten, wahrscheinlich als jüngste Kämpferin der Geschichte.
"Dann schneide ich mir die Haut auf." war ihr nüchterner Kommentar. Ihre Stimme, noch immer selten benutzt, war rau und dunkel geblieben.
"Dann wird Baerylmuth sie dir heilen." erwiderte der Waffenmeister mit einem verschmitzten Grinsen.
Yastree gehorchte. Wochen später hatte die Drittgeborene die endlosen Handgelenksbrüche und offenen Schnittwunden aufgehört zu zählen. Yastrees Arme waren vom Handrücken über die Rückseite der Unterarme bis zum Ellebogen mit kleinen feinen und auch größeren blau-grauen Narben übersäht, die sich durch ihre immense Anzahl drastisch von der schwarzen Haut abhoben. Um sie zu überdecken, trug sie Verbände.
Eines Abends, Yastree saß auf ihrem Bett und nippte an einem Becher mit Wasser nachdem sie ihre Aufwärmübungen beendet hatte, die sie morgens, mittags und auch abends machte wenn die beiden Geschwister nicht trainierten, hörten ihre gut trainierten Ohren schon von weitem die Schritte die auf das Gebäude zukamen. Die Tür zu den Hausfluren wurde geöffnet, herein kam Dabin, den sie wie Baerylmuth, die ihm folgte, schon erkannt hatte und nach ihnen betrat die Oberin Mutter die Halle.
"Sei gegrüßt, mein Kind." sagte Ginvrae mit einem schmalen Lächeln, als sie auf ihre jüngste Tochter zutrat. Yastree verneigte sich gehorsam vor der ihr so fremden Mutter, doch die Oberin griff nach ihrem Kinn und zog es leicht nach oben, um prüfend ihr Gesicht zu betrachten.
"Tatsächlich, so edle, anziehende Gesichtszüge wie die Göttin Lloth. Ein wahrhaft schönes Kind. Aber auch nützlich?" Die Oberin schmunzelte, als Yastree sich nicht rührte und zog ihre Hand zurück.
"Überaus nützlich, Mutter." sagte Dabin hocherfreut endlich die Künste seiner jetzigen Schülerin zur Schau zu stellen. "Wählt eine Waffe, oder auch zwei, sie wird gegen jede in unserem Arsenal bestehen, das habe ich natürlich persönlich getestet."
Ginvrae legte einen Finger auf die gespreitzten Lippen und schien zu überlegen, wo sie ihre Wahl in Wahrheit schon getroffen hatte. "Ich will jeweils einen Kampf gegen zwei Schwerter und eine Lanze sehen, die typischsten Waffen der Drow. Ich erwarte einen guten Kampf, Dabin." warnte sie ihn. Sie winkte ihre ältere Tochter zu sich und beide postierten sich an der Seite.
Dabin deutete auf die Armschienen an der Wand, als er mit einer Lanze aus dem Waffenarsenal zurückkam. "Zieht eure Armschützer an."
Yastree rieb sich die Armgelenke und schüttelte den Kopf. "Nicht nötig."
Die beiden abseits stehenden Frauen warfen sich überraschte Blicke zu. Ein Kampf ohne jeglichen Schutz gegen den besten Waffenmeister der Stadt? "Das scheint ja spannend zu werden." murmelte die Oberin Mutter und Baerylmuth sparte sich jeglichen Kommentar. Sie hatte ihre Schwester kämpfen sehen und die Aussage war für sie daher weitaus weniger hochmütig, als sie für ihre Erzeugerin klingen musste.
Keiner der beiden Kontrahenten fackelte lang. Dabin stützte sich in einem Vorstoss auf seine Schwester, die sich kaum zur Seite bewegte, so dass die Spitze nur haarscharf an ihrer Seite vorbeiraste. Das Ganze sah weitaus mehr riskant aus, als es war, denn Yastree wusste den Spielraum bis auf den letzten cm auszunutzen, um möglichst wenig Energie zu verschwenden.
Ihre Fußspitze schoss nach oben und erwischte Dabin beinahe am hervorgestreckten Oberarm, hätte er seinen Arm nicht nach aussen zur Seite gerissen. Doch ihr Fuß hatte seinen Weg noch nicht beendet und er konnte gerade noch seinen freien Arm vor sein Gesicht ziehen oder es hätte ihm wahrscheinlich die Nase gebrochen. Er setzte zurück und schwang die Spitze der Lanze in einem weiten Bogen auf die Füße seiner Schwester zu.
Yastree setzte den einen Fuß gerade weit genug zurück, das das scharfe Ende sie nicht erwischte und drückte den anderen dann in einer blitzschnellen Bewegung auf die flache Seite und drückte den Stab somit zu Boden. Sie setzte mit einem Sprung vor und platzierte ihren Tritt gegen seine Schulter. Dabin taumelte zurück, riss aber die Lanze mit sich.
Er packte den Stab mit beiden Händen und stürmte erneut auf sie zu, um sie zurückzudrängen. Yastree empfing ihn, indem sie den Stab ebenso mit beiden Händen packte. Plötzlich befand sich Dabin in der Luft. Er besaß noch genug Geistesgegenwart um sich auf dem Boden abzurollen und den Stab wieder hochzureißen.
Der Waffenmeister wehrte damit den nächsten Tritt ab, doch seine Arme wurden so in die Höhe getrieben, dass er ihren nächsten Zug nicht abwehren konnte. Yastrees Faust platzierte sich für einen kurzen Moment gegen seine Brust, um sich dann wieder blitzschnell zurückzuziehen.
Der Schaden, den dieser scheinbar harmlose Schlag verursachte, war gewaltig. Der Schmerz breitete sich rasend schnell in seinem Brustkorb aus und er wusste, dass er einen gigantischen Bluterguss unter seinem Kettenhemd vorfinden würde. Dieser winzige Moment, indem er schmerzerfüllt blinzelte und die Zähne zusammenbiss, war Yastrees Stichwort. Diesen Augenblick auszunutzen war sie immer wieder trainiert worden.
Auf Dabin ging ein Hagel von gut gezielten, steinharten Schlägen nieder, die ebenso große Schmerzen verursachten wie der erste. Sie waren schnell, trafen und zogen sich zurück. Der Trick, den Dabin ihr nicht beigebracht hatte, sondern sie sich selbst, war der richtige Moment.
Anstatt zu schlagen und gegen den Körper zu pressen und ihn zurückzuschieben und zu verbiegen, war es nur ein einziger, kurzer Moment, nicht einmal eine Sekunde, in der die Faust oder der Fuß mit gesamter, konzentrierter Kraft Kontakt machte und zurückschnellte. Die Energie die dahinter steckte verdoppelte sich, verbreitete sich und traf. Diese Kampfkunst verbog nicht...sie zerstörte.
Dabin krümmte sich zusammen und Yastree schlug ihm die Lanze aus der Hand, packte ihn am Gesicht und schleuderte ihn zurück. Er schlug auf dem Boden auf und rutschte seiner Mutter und Schwester vor die Füße, die beide mehr als verblüfft den Waffenmeister anstarrten. Der Kampf war kurz und rasend schnell gewesen, keiner hatte genau mitbekommen, was passiert war.
Dabin grinste schmerzverzerrt. "Baerylmuth, ich könnte ein wenig Magie gebrauchen.." Dann hustete er Blut.
Als die Drittälteste das Oberteil und Kettenhemd anhob, war Dabin nicht der einzige der scharf die Luft einsog. Sein Oberkörper war bedeckt mit faustgroßen Flecken, vollgezogen mit Blut unter der Hautoberfläche. Einige wiesen sogar noch das Muster des Metalls auf.
"Und ich dachte, ich hätte mich an den Anblick gewöhnt.." murmelte sie und begann die magischen Formeln zu murmeln. Ginvrae sah dem eine Weile zu, dann drehte sie sich zu ihrer jüngsten Tochter um, die geduldig einige Meter weiter an der Wand stand und wartete. Die beiden betrachteten einander kurze Zeit, dann war Dabin wieder einsatzbereit.
"Sieht das während eurem Training immer so aus?" fragte die Oberin Mutter, als Dabin seine zwei Schwerter holte. Der lachte nur, als hätte er seine Niederlage vor einem Augenblick schon wieder vergessen. "Nur seit den letzten Wochen. Es wird wirklich Zeit, dass sie in die Akademie eintritt." Er wandte sich an seine Kampfpartnerin. "Zieh die Armschützer an. Und benutz die Klingen."
Yastree bewegte sich nicht.
"Keine Widerrede, Yastree. Zeig, was du gelernt hast."
Er trat nahe an seine Schwester heran und flüsterte ihr etwas ins Ohr, dass selbst die beiden Frauen trotz überdeutlichem Gehör nicht verstanden. Die Jüngste nickte knapp. Dabin trat zurück und drehte seine Langschwerter in den Händen mit einem kecken Grinsen auf den Lippen.
"Mutter, sie wird für die Akademie bereit sein. Schau nur zu!" Seine Augen hatten ein fast schon wahnsinniges Funkeln.
Beide Priesterinnen zuckten zusammen, als sich die Kontrahenten mit einem Kampfschrei aufeinander stürzten. Der erste Aufprall schlug Funken aus dem Metall. Immer wieder wendeten und drehten sich die beiden, wirbelten ihre Klingen und Arme in einem kaum verfolgbaren Tanz herum, ein wirres Flimmern von Bewegungen und die einzige Versicherung das die Klingen einander trafen, war das klingende Geräusch von Metall auf Metall.
Oberin Ginvrae schmunzelte, als sie dem zusah. "Unglaublich, er hat in wenigen Jahren eine Kämpferin geschaffen die selbst ohne Waffen einem Kampfmeister wie ihm ebenbürtig ist. Läppische 18 gegen 328 Jahre und sieh dir den Kampf an! Sie hat meine Erwartungen übertroffen."
"Das Dabin das so kalt lässt...er rühmte sich immer mit seinem Titel als bester Kämpfer. Und nun ist seine eigene Schwester besser als er." sagte Baerylmuth verwundert und sah erstaunt zu, wie Yastree eine besonders gelungene Drehung vollführte, die fast wie ein Überschlag aussah, obwohl ein Bein fest auf dem Boden blieb. Doch die Drehung diente nur dazu um mit der Hacke des fliegenden Fußes Dabins Schwert zu Boden zu schlagen und in der nächsten Bewegung, nun das beide Füße wieder fest standen, vorzupreschen und die linke Klinge in den nun ungeschützten Arm sinken zu lassen. Den anderen Arm hielt sie ohne hinzusehen mit ihrer rechten Klinge in Schach.
Die Waffe sank nicht tief ein und die Priesterinnen erkannten überrascht das die Armklingen nicht mit Drowzaubern versehen waren, die die Klingen schärfer und das Metall härter machten als es ein Schmied vermochte.
Dabin stolperte mit einem Schmerzeslaut zurück, ließ sein Schwert aber nicht fallen. Sofort griff er erneut an, schwang seine Waffen wieder mit der tödlichen Präzision, die alle anderen männlichen Drow, und auch viele der Frauen, so fürchteten. Aber jeder seiner Angriffe verlief ins Leere oder wurde, wenn auch nur wenige cm vor dem Ziel, mit ebensolchem Geschick geblockt.
Nicht einmal fand eine scharfe Schneide das weiche Fleisch der weiblichen Drow, nicht einmal streifte eine Klinge die haarlose Haut oder abgenutzte Kleidung. Das Blut rann jedoch von seinem eigenen Arm und entzog ihm wie ein Vampir an seinem Hals stetig die Kraft. Aber das Grinsen wich nicht von seinem Gesicht, auch nicht, als eines seiner Schwerter klirrend über den Boden schlitterte, dass andere noch in seiner Hand einen weiten, gezwungen Bogen beschrieb und sich Yastrees Klinge bis zum Ansatz in seinen Brustkorb bohrte.
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@Soda
Typisch, tzzz XD

Da siehst du was Dom sagt, er hat Recht XD Also, ab morgen gehts wieder ab in den Kindergarten, aber holla XD Apropo, hast du mein Packet nach England gebracht? Ist das Loch in deinem Kopf gestopft? XD
 
Hallöchen ^__^

Der Teil war... wow...
Der Kampf zwischen Yastree und Dabin war klasse. Und das Yastree inzwischen so stark ist, das sie den Waffenmeister sogar ohne Waffen besiegt... :lol2:

Was hat er ihr eigentlich ins Ohr geflüstert, das sie trotzdem die Armschützer umgeschnallt hat?

Aber warum freut Dabin das so? Ich meine, jetzt ist er doch schließlich seinen Titel als bester Kämpfer los. Besonders wenn Yastree in die Akademie eintritt. Irgendwie werde ich aus dem Kerl nicht schlau...

by: Son-Sonna
 
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