Star Wars – Zweifel, Zwietracht und Zerstörung

Lycan

Jedi-Knight
Autor: Lycan
Titel: Star Wars - Zweifel, Zwietracht und Zerstörung
Teile: mehrere, 5 Akte
Genre: Science-Fiction
Serie: Star Wars Fan Fiction
Disclaimer: Die Welt von Star Wars gehört George Lucas. Lediglich diverse Charaktere sind nicht von ihm ausgedacht. Ich verdiene mit dieser Geschichte kein Geld.
Widmung: Diese Geschichte widme ich vegetto17, JamesRyan, videl_chan_z, Master SSJ, USSJ Nanami, Sarana, JuL, Valon, Antheon, BlackiAngel, Laha-chan, Quinn, Mr.SodaStream, Gothax und Iggy!. Danke für jede Sekunde Action, für Inspiration und Unterstützung!


Star Wars – Zweifel, Zwietracht und Zerstörung

100 Jahre vor der Schlacht um Yavin 4. Lange vor dem
Galaktischem Imperium, vor den Klonkriegen, vor der Rebellion.
Die Galaxis lebt in Frieden. Zumindest ist die Republik 900 Jahre
sicher vor größeren Konflikten gewesen. Seitdem die Sith
vernichtet wurden, gab es keinen Krieg, keine größeren Konflikte.

Doch das ändert sich, als mehrere unglückliche Faktoren
aufeinander treffen. Denn zwei Schüler des Jedi-Ordens
scheinen trotz ihres Potentials eine große Gefahr für den Orden
zu sein. Denn beide Jungen sind voller Emotionen, die
kein zukünftiger Jedi-Ritter haben sollte.

Woanders jedoch braut sich ebenfalls ein Sturm zusammen,
als sich nahe dem Einflussgebiet der Hutten mehrere Welten von
der Republik lossagen und Privatarmeen aufstellen, um unabhängig
von der Republik zu agieren. Als endlich Jedi-Ritter und ihre Schüler
dorthin geschickt werden, ahnt niemand, dass damit nur Brennholz
in die Flamme geworfen wird, die später den Jedi-Orden vernichtet.​

Akt 1


Prolog


An ihre Herkunft konnten sich Lir und sein Bruder Turalyon nicht erinnern. Sie waren seit frühester Kindheit im Jedi-Tempel auf Coruscant gewesen, waren dort aufgewachsen und hatten die Wege der Macht gelernt. Sie wussten jedoch, dass sie Brüder waren. Zweieiige Zwillinge. Ein Jedi hatte beide einst gefunden, sie durch ihr enormes Potential in der Macht aufgespürt und mit nach Coruscant genommen. Die beiden Brüder hatten nicht nur ihr Potential gemeinsam, sondern auch ihren Willen, zu lernen und leider auch die Häufigkeit, in der sie von ihren Lehrern getadelt wurden. Doch waren sie dennoch sehr unterschiedlich. Lir war ein kleiner, fast dreizehnjähriger Junge mit strubbeligen, dreckigbraunen Haaren, braunen Augen und einem schmalen Gesicht. Er zwar außerdem recht dünn. Sein Bruder Turalyon war trotz desselben Alters einen Kopf größer als sein Bruder und auch ein wenig breiter, zäher. Er hatte Augen so grün wie Laserblitze und ließ seine schwarzen Haare lang wachsen lassen und hatte sie hinterm Kopf zu einem Zopf gebunden. Sie waren im Jedi-Tempel aufgewachsen, kannten außer dem Kilometer hohen Gebäude, welches an eine Stufenpyramide erinnerte und fünf Türme auf der Spitze hatte, welche die Wege der Erleuchtung symbolisieren, nichts anderes. Doch das sollte sich bald ändern. Die beiden Jungen würden bald ihren dreizehnten Geburtstag haben und ihr Leben als Jüngling wäre dann vorbei. Jedi-Meister würden sich ihrer annehmen und sie in den nächsten Jahren zu vollwertigen Jedi-Rittern ausbilden. Zumindest war es meistens so. Untereinander ärgerten sich die Jünglinge oft, hinsichtlich der Tatsache, dass man - wenn man keinen Meister fand, der einen ausbilden wollte - als Farmer bei der Agrarabteilung landete oder als Heiler in irgendeiner medizinischen Station endete. Turalyon ärgerte seinen Bruder oft, jedoch eher aus Spaß, als Motivation: "Ich bitte dich Lir", flüsterte Turalyon leise und umkreiste seinen Bruder mit erhobenem Lichtschwert. "Du hast mich noch nie im Lichtschwertkampf besiegt und du wirst es auch heute nicht!" Lir biss sich auf die Unterlippe. Er spürte Zorn in sich hochsteigen, versuchte sich zu beruhigen und sich nicht ablenken zu lassen. Denn der heutige Tag war besonders wichtig für die beiden Brüder. Nächste Woche würden sie beide dreizehn Jahre alt werden und würden den Tempel verlassen, wenn sich ein Meister dafür entschieden hatte, einen von ihnen als Padawan-Schüler zu nehmen. Zu diesem Zwecke waren die beiden nun in einer Arena, tief im Inneren des Jedi-Tempels. Die Arena war groß und oval, voller Sand und von der hohen Decke beleuchteten Scheinwerfer den Raum. Am Rand des Raums waren Tribünen, wo verschiedene Jedi und Jünglinge saßen und ihnen zusahen. Lirs Zorn schwand, als er sah, dass seine Freunde, die Jünglinge Blinky Bano und Ryan eine Art Banner über die Tribüne gehängt hatten. Es war eigentlich nur ein Bettlaken, wo die beiden "Zeig’s ihm Lir! Die Macht ist mit dir!" drauf gepinselt hatten. Die Aufmunterung seiner Freunde bedeutete Lir viel. Und es ging hier ja auch um viel. Lir verbannte seinen Zorn, unterdrückte ihn wie kochendes Wasser in einem Topf, auf dem man einen Deckel legte. Er baute sich in einer Verteidigungsposition auf, sah seinen Bruder einfach nur an und versuchte, sich auf die Macht zu konzentrieren, in ihr aufzugehen. Turalyon griff an und schlug locker aus dem Handgelenk nach Lirs Taille, riss die grün leuchtende Klinge jedoch nach oben, als Lir versuchte zu parieren und zu langsam war, um die Finte zu erkennen. Die Klinge berührte Lirs Wange und zischte, versengte sein Fleisch. Tränen traten Lir in die Augen und er sprang nach hinten. Die Lichtschwerter, die sie benutzten, waren nur Übungsschwerter. Sie konnten nicht viel mehr, als leichte Verbrennungen zufügen. Dennoch tat ein solcher Treffer weh und dies weckte wieder den Zorn. "Diesmal werde ich nicht verlieren", knurrte Lir leise und packte sein Lichtschwert mit beiden Händen. Er rannte nach vorne, ging auf die Knie und rutschte über den Sand der Arena auf seinen Bruder zu. Turalyon hatte sein Lichtschwert hoch erhoben, als triumphierende Geste nach seinem letzten Treffer. Doch nun war er zu langsam, um abzublocken. Lir traf ihn am Bein, versengte die Hose und sein Knie gleich mit. Turalyon schrie vor Schmerz und Überraschung auf und ließ seine Klinge nach unten sausen. Hastig rollte sich Lir zur Seite, um nicht getroffen zu werden und stand dann wieder auf. Ein Raunen ging durch die Zuschauertribüne. Die beiden Jünglinge standen schnaufend, schwitzend und dreckig einander gegenüber. Wieder begann Turalyon, seinen Bruder zu umkreisen. "Du kannst mich nicht besiegen, Lir. Schwertmeister Dooku persönlich hat mich trainiert. Und nach diesem Kampf wird er mich als seinen Padawan auswählen!" Lir sah kurz zur Tribüne. Neben Meister Yoda, dem kleinen, grünhäutigen Jedi-Meister, saß Schwertmeister Dooku und beobachtete den Kampf. Der große Jedi-Meister mit den kurzen, schwarzen Haaren und dem sorgfältig gestutzten Bart schien Turalyon tatsächlich zu bevorzugen. Oft hatte er die beiden Brüder bei Streitigkeiten erwischt und immer hatte Lir Ärger bekommen. Lir war der Meinung, dass Dooku Turalyon mit seinem Selbstbewusstsein und seiner Eitelkeit ansteckte. Es war bestimmt schon beschlossene Sache, dass Dooku Turalyon als Schüler auswählte. Kurz wanderte Lirs Blick durch die Reihen der anderen Jedi. Wer würde ihn wohl auswählen? Turalyon nutzte die Ablenkung und zog Lir mit einem Ruck mit der Macht zu sich heran. Lir geriet ins Stolpern und sein Gegner streckte die grün leuchtende Klinge des Lichtschwerts nach seinem Bauch aus. Doch Lir konzentrierte sich, sprang hoch und machte einen Salto über Turalyon hinweg, fuhr hastig herum, um ihn am Rücken zu treffen. Doch Turalyon drehte sich blitzschnell um, parierte in letzter Sekunde. Ihre beiden Klingen zischten laut und sprühten Funken, als beide Jungen sich gegeneinander lehnten und versuchten, diesen Zweikampf zu gewinnen. Lir wurde nach hinten gedrängt, denn sein Bruder war viel kräftiger als er selber. "Viel Spaß bei der Agrarabteilung", sagte Turalyon leise, drückte Lirs blaue Klinge nach oben und trat ihm in den Bauch. Lir taumelte nach hinten, fiel um und landete mit dem Hintern im Sand. Einige der Zuschauer lachten. Wieder stieg Zorn in Lir hoch. Er sprang auf die Beine, schleuderte Turalyon mit der Macht nach hinten, so dass dieser mit dem Rücken an den Rand der Tribüne knallte. Dann rannte Lir auf ihn zu. Doch Turalyon sah sich kurz um und plötzlich löste sich das Banner von der Tribüne und begann, sich um Lir zu wickeln. Lir konnte die empörten Schreie von Blinky und Ryan hören, weil er ihr schönes bemaltes Bettlaken nun in Streifen schneiden musste. Turalyon hatte die Ablenkung genutzt, war genau vor ihm und drosch mit dem Lichtschwert auf ihn ein. Sein Stil, der sehr an Dookus Fechtstil erinnerte, war zu viel. Lir ließ das Lichtschwert fallen, sah sich panisch nach einer Möglichkeit um, seinen Bruder zu besiegen. Er griff mit der Macht nach den Fetzen des Bettlakens und ließ diese sich um Turalyons Beine wickeln. Es klappte auch und Turalyon kippte um, musste sich erst von diesen Fesseln befreien. Lir keuchte, kostete der Kampf doch enorm Konzentration und Kraft. Er schnappte sich hastig sein Lichtschwert, trat seinem Bruder auf die Schwerthand und setzte sich auf seinen Brustkorb. Endlich hatte er es geschafft und seinen Bruder besiegt! "Was soll das denn?" Kurz blickte Lir auf. Schwertmeister Dooku war aufgestanden, hatte das Geländer der Tribüne gepackt und brüllte zornig in die Arena. "Unfair ist das!" Dookus sonst ruhige, würdevolle Stimme klang alles andere als freundlich und gelassen. Lir schluckte und dachte für einen Moment, dass er nun Ärger bekommen würde. Turalyon jedoch nutzte den Moment der Unachtsamkeit und griff in den Sand und schleuderte eine Handvoll in Lirs Gesicht, ehe er ihn von sich runter stieß. "Brüder offenbar so kämpfen, tun sie nicht?", bemerkte Yoda und klang amüsiert. Dooku setzte sich wieder. Lirs Augen tränten und brannten. Er versuchte, sich auf die Macht zu konzentrieren, seinen Augen nicht zu trauen sondern die Macht durch sich fließen zu lassen. Aber es war so schwer. Er war wütend und müde. Turalyons Übungsschwert traf ihn an der Brust und der Trainingsdroide, der als Schiedsrichter fungierte, erklärte den Kampf für beendet. "Mach dir nichts daraus", meinte Turalyon leise. "Du warst dennoch nicht übel!" Lir setzte sich schnaufend und entkräftet vor Enttäuschung in den Sand der Arena. Tränen stiegen ihm in die Augen, er war wütend und enttäuscht. Wütend auf seinen Bruder, aber enttäuscht über sich selber, weil er verloren hatte. Fluchend rieb sich Lir die Augen. Als er wieder sehen konnte, sah er, wie Schwertmeister Dooku mit Turalyon davon ging. "Eines Tages besiege ich dich", dachte Lir und sah ihm entschlossen nach. Dann trat der Jedi-Meister Tyvokka, ein riesiger, mächtiger Wookiee, in Lirs Blickfeld. Mit über zwei Metern Größe, seinem langen, hellbraunen Fell und seiner Robe sah der Wookiee bedrohlich und beeindruckend zugleich aus. Er knurrte und zeigte seine vielen, spitzen Zähne. Lir schluckte. Dann tauchte Meister Yoda neben dem Wookiee auf. Er ging dem Wookiee gerade mal bis zum Knie. "Padawan Lir. Dein Meister, Meister Tyvokka wird sein!"

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Fünf Jahre waren vergangen. In dieser Zeit war Lir gewachsen, auch in seiner Beherrschung der Macht. Er war nun recht drahtig, nicht mehr ganz so dürr wie früher. Seine Haare waren noch immer so zerzaust und schmutzfarben wie damals, der Padawan-Zopf schien überhaupt nicht zu ihm zu passen. Manchmal ließ er sich sogar einen Bart wachsen, aber niemals mehr als ein paar kurze Stoppeln. Mit seinem Meister Tyvokka war er durch die halbe Galaxis gereist. Sie hatten Gewürzschmugglern auf Ryloth das Handwerk gelegt, hatten eine Verschwörung im Königshaus von Kubindi aufgedeckt und waren knapp einem Attentat der Mandalorianer auf Iridonia entkommen. Zwischendurch waren sie jedoch oft zum Jedi-Tempel auf Coruscant zurückgekehrt. Und immer wieder genoss Lir diese Zeit. Er hatte den Tempel sehr vermisst und auch seine Freunde dort. Es war daher sehr schön, morgens wie in alten Zeiten im Speisesaal zu sitzen. Links neben Lir saß der Ortolaner Blinky Bano, ein blauhäutiger, kleiner Außerirdischer mit einer rüsselartigen Schnauze, großen Schlappohren und schwarzen Knopfaugen, die ihm auch den Spitznamen Blinky verliehen. "Ich möchte nicht verfressen erscheinen", quiekte Blinky in seiner eigenen Sprache und deutete mit seinen dicken Wurstfingern auf Lirs Nachtisch, eine kleine Schale mit Indigo-Brei. "Aber darf ich?" Lir grinste nur und schob ihm das Schälchen zu. Ryan, welcher rechts neben Lir saß, reichte Blinky ebenfalls seinen Nachtisch. "Neulich habe ich deinen Bruder getroffen", meinte er und versuchte seine langen, braunen Haare davon abzuhalten, mit der Marmelade auf seinem Brot in Berührung zu kommen. Lir sah interessiert auf. Er hatte seinen Bruder in den vergangenen Jahren nur sehr selten gesehen. "Und? Immer noch so aufgeblasen wie damals?" Ryan und Blinky nickten beide zeitgleich. "Der wird ganz genau wie Dooku, sage ich dir", meinte Ryan und stopfte den Rest seines Brots in den Mund und wirkte dabei genau so verfressen wie Blinky. Lir nickte nur. Er hatte von den umstrittenen Ansichten von Schwertmeister Dooku gehört. Dooku war der Ansicht, dass man von beiden Seiten der Macht profitieren konnte, wenn man sich neutral zwischen der Hellen Seite und der Dunklen Seite der Macht bewegte. Ansichten wie diese waren teilweise auch der Grund, warum Dooku keinen Sitz im Rat der Jedi innehatte. "Soll er doch machen was er will", brummte Lir. Doch so egal war es ihm gar nicht. Er selber war besser geworden. Und irgendwie war er neugierig, ob er stark genug war, um Turalyon im Zweikampf besiegen zu können. Doch natürlich gab es wichtigere Dinge. Sein Training zum Beispiel. Als er sein Frühstück beendet hatte, stand Lir auf und brachte sein Tablett weg. Ryan und Blinky taten es ihm gleich. Während Blinky zwei Köpfe kleiner war und in seiner Robe nicht wirklich wie ein Jedi aussah, sah Ryan durchaus wie ein Jedi aus, auch wenn er durch seine langen Haare irgendwie sehr wild wirkte. Er weigerte sich jedoch, seine Haare kürzer schneiden zu lassen. Obwohl ein Mensch, kam Ryan aus einer ganz anderen Kultur als die anderen. Er hatte seinen Nachnamen abgelegt, als Zeichen, dass er einfach nur ein Jedi war, als Zeichen, dass er seine Vergangenheit und Herkunft hinter sich gelassen hatte. Lir verabschiedete sich von seinen Freunden und ging in eine der Trainingshallen, wo er sich mit Meister Tyvokka verabredet hatte. Er und sein Meister hatten oft ihre Differenzen. Zuerst war es die Schwierigkeit gewesen, sich zu verständigen. Später aber war das Problem, dass Lir seinen Zorn nur selten zurück halten konnte, wenn es in einem Kampf ernst wurde. Die Trainingshalle war abgesehen von ein paar Reinigungsdroiden leer, nur Tyvokka war anwesend, wartete in der Mitte des Raums auf seinen Schüler. Er sah auf, fixierte seinen Padawan mit seinen gelben Augen, die hinter Strähnen seines hellbraunen Fells fast ganz verborgen lagen. Dann knurrte und grölte Tyvokka etwas. "Ja Meister, ich bin bereit, gegen meinen Zorn anzukämpfen", antwortete Lir und stellte sich seinem riesigen Meister gegenüber. Der große, haarige Wookiee legte seine zeremonielle Robe ab und entfernte sein Lichtschwert vom Gürtel. Sein Lichtschwert war aus einem Stück Wroshyr-Holz geschnitzt. Tyvokka sah seinem Padawan tief in die Augen und jaulte und knurrte weiter. Lir schluckte. Sie würden kämpfen und Tyvokka meinte, er würde so lange kämpfen, bis er sich sicher sei, dass Lir seinen Zorn besiegt hatte. Das würde nicht einfach werden, das wusste Lir. Denn das Problem war, dass Lir seinen Zorn nicht wirklich als Problem sah. Natürlich, es war falsch. Aber er war doch kein Wilder. Er konnte sich auch beherrschen, wenn es darauf ankam. Sein Zorn hatte ihn aus vielen brenzligen Situationen gerettet, wie konnte so etwas falsch sein? Sich aus Zorn der Macht bedienen, mochte falsch sein, aber doch nicht, wenn das Ergebnis zum Guten beitrug. Lir seufzte und entfernte sein Lichtschwert vom Gürtel. Erneut knurrte sein Meister etwas. "Ja Meister, ich werde mir Mühe geben, meinen Zorn zu besiegen." Tyvokka aktivierte sein Lichtschwert und griff sofort an. Die langen Zöpfe seines Fells baumelten hin und her, als er sich mit polternden aber blitzschnellen Schritten seinem Schüler näherte und mit der gelben Klinge seitlich nach ihm schlug. Lir aktivierte die blaue Klinge seines Schwerts und parierte, griff nach der Macht und atmete gleichmäßig, versuchte, eine Lücke in der Verteidigung seines Meisters zu entdecken. Doch es gab keine. Tyvokka war trotz seiner Größe sehr schnell und seine Schwerttechnik war eine veränderte Variante der defensiven Form Drei, der Soresu-Technik, die sich ganz auf die Abwehr beschränkte. Damit konnte er seinen Gegner ermüden, dann plötzlich aggressiver vorgehen und am Ende mit Leichtigkeit gewinnen. Da würde sich Lir die Zähne ausbeißen, denn er bevorzugte Form Vier, die Ataru-Technik, die aus energischen, schnellen Angriffen und vielen Bewegungen bestand. Tyvokka grummelte eine Frage, wollte wissen, ob das alles war, was Lir konnte. Lir merkte, wie der Zorn in ihm langsam wuchs. Wie er sich langsam in sein Bewusstsein einschlich und einen Sieg und Kraft versprach. Doch diesmal erkannte Lir, dass es sich um eine Verlockung der Dunklen Seite der Macht handelte. Er versuchte, ruhig zu bleiben und tänzelte um seinen Meister herum, versuchte es mit einer schnellen Schlagkombination mit dem Lichtschwert. Tyvokka blockte jedoch ab, schlug Lirs Lichtschwert zur Seite und trat dem Jungen mit einem seiner großen, bepelzten Füße in die Rippen. Lir hatte es kommen sehen, doch war er zu langsam. Er knickte kurz ein, verlor die Konzentration und den Kontakt zur Macht. Meister Tyvokka bellte ihn auffordernd an, wartete auf einen Angriff. Lir merkte, wie sich Schweiß auf seiner Stirn bildete, obwohl der Kampf noch nicht allzu lange dauerte. Es war so unendlich schwer, ruhig zu bleiben. Ohne es wirklich zu wollen, musste sich Lir vorstellen, dass er nicht gegen seinen Meister, sondern gegen seinen großspurigen Bruder Turalyon antrat. Er stellte sich vor, wie sein Bruder ihn verhöhnte und auslachte, nachdem er ihn ein weiteres Mal besiegt hatte. Lir knurrte und ließ die Macht durch sich fließen, preschte nach vorne und deckte den Wookiee mit starken, kraftvollen Schlägen ein. Der Wookiee blökte eine Warnung, wehrte einen seitlichen Schlag ab, indem er sein Schwert direkt vor sein Gesicht brachte. Doch Lir setzte nach, kaum als seine Klinge gegen die seines Meisters prallte, stach nach vorne, durch die Verteidigung des Wookiees. Tyvokka jaulte und sprang nach hinten und Lir konnte wie durch einen Schleier sehen, dass der Wookiee eine rauchende Stelle in der Schulter hatte, wo sein Pelz verbrannt war. Er hatte ihn erwischt. Tyvokka brüllte ihn an, dass er seinen Zorn nicht unter Kontrolle haben würde und diesmal musste Lir ihm Recht geben, er hatte übertrieben. Er kämpfte nicht gegen seinen Bruder, sondern gegen seinen Meister. Lir wollte sein Lichtschwert deaktivieren, denn er hatte erneut versagt. Doch Tyvokka meinte es ernst, er wollte weiterkämpfen, bis Lir die Lektion endlich verstanden hatte. Lir wurde von der Macht gepackt wie von einem starken Windstoß und wurde nach hinten geschleudert, landete hart auf dem glänzenden, frisch gewischten Boden, dass ihm alle Luft aus den Lungen gepresst wurde. Er keuchte, sprang jedoch auf und bemühte sich, den Kontakt zur Macht nicht zu verlieren. Tyvokka rannte brüllend auf ihn zu, schlug seitlich nach ihm, doch Lir konzentrierte sich und sprang über die gelbe Klinge hinweg. Doch noch in der Drehung packte der Wookiee eines von Lirs Beinen mit der freien, mächtigen Pranke, wirbelte ihn herum und schmetterte ihn auf den Boden. Als sein Meister ihn losließ, drehte sich alles in Lirs Kopf und er war der Meinung, dass Tyvokka den Reinigungsdroiden, die am Rand der Halle standen, Konkurrenz machte: Sein Meister hatte mit ihm nämlich ziemlich den Boden aufgewischt. Der Wookiee grölte seinen Schüler an, dass er sich konzentrieren sollte und die Macht nutzen sollte. Lir rollte weg, kam wieder auf die Beine. Mehrere seiner Knochen taten ihm weh und obwohl er den Schmerz eigentlich hinnehmen sollte, machte er ihn irgendwie wütend. Es war unfair, dass er hier auf so ernste Art und Weise gegen seinen Meister kämpfen musste. Lir bekam eine Idee. Wenn er wirklich ruhig sein wollte, seinen Zorn besiegen wollte, musste er versuchen, die Taktik seines Meisters nachzuahmen. Lir stellte sich in der klassischen Verteidigungshaltung von Form Drei auf und sah Tyvokka schwer atmend an. Der Wookiee lächelte und bleckte dabei seine scharfen Reißzähne. Form Drei gegen Form Drei. Dies würde schwierig und langatmig werden. Sie umkreisten sich, ganz langsam und leise. Nur Lirs schweres Atmen und das Summen ihrer Lichtschwerter war in der Trainingshalle zu hören. Plötzlich schlug Tyvokka mit seiner gelben Klinge schnell, aber nicht allzu kräftig nach Lir und dieser parierte, wie aus einer Intuition heraus. Lir lächelte. Er hatte die Beherrschung, auch ohne Zorn. Die Macht war mit ihm. Tyvokka lächelte ebenfalls, neigte zufrieden den Kopf. Er grollte etwas, dass Lir noch etwas länger durchhalten musste. Lir nickte nur und umkreiste sich weiter mit seinem Meister. Er würde schon noch weiter durchhalten. Dann sah er, dass Tyvokka seine Deckung ein wenig vernachlässigte. Er hielt sein Lichtschwert nach unten gerichtet und entblößte seine verletzte Schulter. Lir ließ die Macht durch sich strömen und überlegte, was er nun machen sollte. Er wollte seinen Meister nicht ernsthaft verletzen, aber hatte der Wookiee nicht selber sehr ernst und brutal gekämpft? Lir konnte der Versuchung nicht widerstehen, schnellte nach vorne und stach nach der Schulter des Wookiees. Doch Tyvokka hatte diesen Zug erwartet, ja sogar provoziert. Lir hatte seinen defensiven Schwertstil beendet und als er nun den Schwertarm ausstreckte, drehte sich der Jedi-Meister weg, riss die Klinge hoch und ließ sie knapp über Lirs Schwertarm zucken. Lir merkte, wie die Haare auf seinem rechten Arm versengten und die Hitze der Klinge erschreckte ihn, so dass er sein Lichtschwert fallen ließ. Der Wookiee hielt ihm das Lichtschwert an den Hals, schüttelte enttäuscht den Kopf und grollte Lir leise an. Lir ließ den Kopf hängen, hob sein Lichtschwert wieder auf. "Ja, ich weiss, ich wurde ungeduldig und leichtsinnig. Es tut mir leid." Der Wookiee bellte freundlich, stellte sich dann wieder in der Ausgangsposition auf und winkte seinen Schüler mit der freien Hand zu sich heran. Lir seufzte. Er wollte nicht mehr länger gegen seinen Meister kämpfen. Es war erniedrigend, immer wieder seine Fehler vorgehalten zu bekommen. Lir spürte wieder diese Wut in sich, die ja eigentlich an allem Schuld war. Und doch war sie so schwer zu unterdrücken. Lir benutzte die Macht als ein Sprungbrett und sprang mit einem Salto über seinen Meister, versuchte ihn zu treffen, doch der Wookiee richtete eine Handfläche auf ihn, fing ihn mit der Macht auf und warf ihn in Richtung der nächsten Wand. Lir fluchte, konzentrierte sich jedoch und stieß sich mit den Beinen von der Wand ab, landete vor Tyvokka und drosch zornig aber gleichzeitig gezielt und kräftig auf den Wookiee ein. Der Wookiee parierte, hatte aber eindeutig Probleme und wich zurück. Lirs Wut und Frustration war zu stark, als dass er die Warnung hören konnte. Und bot sein Zorn nicht erneut eine Lösung? Einen Sieg? Doch der wahre Sieger wäre sein Zorn, würde sein Meister dazu sagen. Lir schlug nach dem Wookiee und trennte einem der Reinigungsdroiden den runden Kopf von den Schultern. Tyvokkas Grollen hallte durch die Trainingshalle als er versuchte, seinen Schüler zu warnen und zu beruhigen. Als das jedoch nicht zu helfen schien, stieß der Wookiee mit der Macht einen Eimer mit schmutzigem Wasser um, wich nach hinten aus und als Lir ihm folgte, um weiter auf ihn einzuschlagen, rutschte er auf dem glitschigen nassen Boden aus und fiel auf den Hintern. Für einen Moment fühlte sich Lir, als wäre er wieder in der Arena von damals und man würde ihn auslachen. Lir sah seinen Meister traurig an und schaltete sein Lichtschwert ab, die blaue Klinge verschwand mit einem Zischen. "Ich habe versagt", sagte Lir leise und sah auf den Boden. Für einen Moment spürte er den bohrenden Blick seines Meisters auf dem Hinterkopf. Doch Tyvokka sagte nichts, half seinem Padawan wieder auf die Beine und deaktivierte sein Lichtschwert und hängte es sich an den Gürtel. Lir hörte ihn wie aus weiter Ferne. Der Wookiee meinte, dass der kurze Moment der Ruhe und der Konzentration sehr gut war, dass er aber viel zu ungeduldig und leicht abzulenken sei. Sie verließen die Trainingshalle und Meister Tyvokka legte Lir eine seiner behaarten Pranken auf die Schulter, ehe er aufmuntert blökte. Lir zwang sich zu einem Lächeln. "Eine Mission? Wenn Ihr glaubt, dass auf Kashyyyk mein Kopf klarer sein wird, begleite ich Euch gerne zu Eurer Heimatwelt."
 
Ich bin ja ein ziemlich grosser fan von star wars, also hab ich mich total gefreut als ich deine ff entdeckt habe. und ich wurde nicht enttäuscht! :D
Ich finde die Idee sehr gut, dass die story vor der, von uns bekannten, Star Wars saga spielt!Sehr interessant! Wookies sind meine lieblingskreaturen in Star Wars, nach yoda :D Also find ich es toll, dass Lir einen Wookie als Mesiter hat!
Bin ziemlich gespannt wie es weiter geht und zu was die story sich noch entwickelt. ich werde auf jeden Fall weiter lesen :)
 
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Der Jedi-Tempel auf Coruscant. Doch etwas war anders. Der Tempel war umgeben von Gerüsten und Baugeräten, die fünf Türme des pyramidenartigen Bauwerks waren noch nicht fertig gestellt. Baudroiden schwebten herum und arbeiteten an der Außenfassade. Humanoide Droiden brachten Durastahlträger und Betonplatten heran. Um Baumaterial heran zu schaffen waren etliche Straßen in der Nähe geräumt worden. Synchron surrten die Gelenke der Droiden, als sie für ihre menschlichen Herren an dem riesigen Bauwerk arbeiteten. Der Jedi-Orden hatte entschieden, dass ein Tempel erforderlich war, um den Orden und die Hauptwelt der Republik besser schützen zu können. Jedi-Schüler Ryan stand auf der Spitze des unfertigen Bauwerks und sah auf die Massen von Droiden, auf die wunderschöne Skyline von Coruscant. Ihm wurde klar, dass es sich um einen Traum handeln musste. Der Jedi-Tempel war vor fast 4000 Jahren gebaut worden. Fasziniert sah er sich um. Die Sonne glänzte auf der weißen Außenfassade des Tempels, der auf der nördlichen Seite bereits fertig gestellt war. Steinerne Stufen führten nach oben. Das Baugerüst wurde hier bereits abgebaut um beim Bau weiterer Gebäude benutzt zu werden. Ryan sah in der Ferne, wie die Senatshalle der Republik ebenfalls von Baudroiden umgeben war. Was für ein interessanter Anblick, dachte sich Ryan und unterdrückte die Angst, die Vision oder den Traum unabsichtlich zu beenden. Ryan sah nach unten, als einer der silbernen, menschlich anmutenden Baudroiden das Gleichgewicht verlor und vom Baugerüst aus in die Tiefe stürzte. Die anderen Droiden kümmerten sich nicht darum, sondern arbeiteten in apathischer Eintönigkeit weiter. Plötzlich zuckten grelle Lichtbahnen über den Himmel von Coruscant. Die menschlichen Arbeiter und Bauherren flohen panikerfüllt weg vom Jedi-Tempel, als eine Explosion die Nordseite erschütterte. Ryan schlug die Arme vor sein Gesicht, um sich zu schützen, ehe ihm klar wurde, dass ihm in einem Traum eigentlich nichts passieren konnte. Laserblitze aus dem Orbit hagelten auf die Stadt und etliche Gebäude stürzten zusammen. Ryan sah zum Himmel und erschrak.
Schlachtschiffe der Sith waren eingetroffen, um die Jedi zu vernichten und die Galaxis zu erobern. Es waren klobige, uralte Schiffe, die sich noch mit Sonnensegeln fortbewegten. Alle waren bunt, sahen aus wie fliegende Schrotthaufen. Doch sie starrten vor Waffen und auf ihren Seiten sah man das Symbol der Sith. Sie beschossen den Planeten und setzten große Teile der Stadt in Brand, legten etliche Gebäude in Schutt und Asche. Weitere Gebäude explodierten im Bombardement und während der Stadt brannte, arbeiteten die Baudroiden noch immer unermüdlich weiter, bemerkten gar nicht, was vor sich ging. Entweder wurden sie vom Feuer verschlungen oder von Explosionen zerrissen. Auch etliche Menschen starben. Ryan jedoch blieb unversehrt. Er sah sich schockiert um. Niemand griff die Schlachtschiffe der Sith an. Keine Jedi-Ritter waren zu sehen, als etliche Raumtransporter auf den Planeten zusteuerten. Einige landeten bereits auf der Straße nahe dem Tempel und etliche Soldaten strömten aus der Einstiegsluke. Manche der Angreifer aktivierten ihre roten Lichtschwerter. Ryan aktivierte sein Lichtschwert, stürmte die Treppen des Jedi-Tempels hinab. Doch dann drehte sich alles und fast wäre er gestürzt. Farben verschwanden, alles verwischte in einem Kaleidoskop aus undeutlichen Bildern. Die Vision war vorbei. Vage nahm Ryan wahr, dass er im Schneidersitz saß und schwitzte. Doch er war nicht imstande, sich gänzlich aus seiner Trance zu lösen und in die Wirklichkeit zurück zu kehren. Er war vollkommen eins mit der Macht und hatte etwas derartiges noch nie zuvor geschafft. Farben wirbelten vor seinem geistigen Auge und formten sich erneut zu klaren Bildern, als er eine weitere Vision bekam.
Den Zeitpunkt dieser Vision konnte Ryan jedoch nicht genau bestimmen. Es war, als würde er mit den Augen des Jedi-Tempels sehen. Es war Nacht. Der Jedi-Tempel lag in völliger Stille. Nur die Lichter der Stadt und etliche Raumschiffe erhellten das riesige Bauwerk. Alle Jedi, sowohl Meister als auch Schüler ruhten in ihren Quartieren. Doch eine bedrohliche Atmosphäre legte sich auf die Szenerie. Schritte hallten die Stufen des Tempels hinauf. Etliche Soldaten marschierten auf den Tempel zu. Sie trugen weiße Rüstungen mit blauen Markierungen, hielten schwere Blastergewehre in den Händen. Synchron donnerten ihre Schritte auf den steinernen Stufen, militärisch zackig näherten sie sich dem Eingang des Jedi-Tempels. Angeführt wurden sie von einer dunklen Gestalt. Und plötzlich nahm Ryan alles durch die Augen eben dieser Gestalt war. Er fühlte Kälte, Zorn und Verzweiflung, als die dunkle Gestalt den Tempel betrat. Soldaten schwärmten aus und eröffneten das Feuer. Schnell erwachte der Tempel und die Jedi setzten sich zur Wehr. Doch Ryan konnte sehen, dass nur wenige Jedi im Tempel waren. Wo waren all die Jedi hin? Viele wehrten sich tapfer, doch alle kamen sie im Blasterfeuer der Soldaten um. Und dann aktivierte die dunkle Gestalt ihr Lichtschwert. Blau leuchtete die Klinge, als die Gestalt sich auf die Jedi-Ritter stürzte. Ryan war entsetzt, als sogar Jünglinge unter der Klinge des finsteren Mannes umkamen. Wieder veränderte sich die Perspektive und Ryan sah den brennenden Jedi-Tempel. Und spürte tausend Stiche in der Brust. Hunderte Erschütterungen in der Macht. Die Vision endete, wurde undeutlich und verschwommen. Ryan atmete erleichtert durch, doch die Bilder wirbelten weiter durch seinen Geist. Eine Art Kombination der vorherigen Visionen. Wieder hingen Schlachtkreuzer am Himmel von Coruscant. Doch Ryan erkannte, dass die Kreuzer definitiv in die Gegenwart gehörten. Denn es waren neue Kreuzer der Rendili-Sternenwerften. Die Kreuzer waren etwa 600 Meter lang, basierten auf einem mandalorianischen Design. Ryan wusste, dass Rendili diese Schiffe erst vor kurzem entwickelt hatte. Etliche Schiffe der Dreadnaught-Klasse waren am Nachthimmel von Coruscant zu sehen und lieferten sich Kämpfe mit den Streitkräften der Republik. Ryan sah sich selber am Eingang des Jedi-Tempels stehen, als eine dunkle Gestalt die Treppen hinauf schritt und ihr Lichtschwert aktivierte. Es war grellend rot. Offenbar handelte es sich um einen Angriff der Sith. Ryan sah sich selber, wie er sein Lichtschwert aktivierte. Es hatte eine silberne Klinge. Scheinbar lag die Vision nur ein paar Jahre in der Zukunft. Denn dieser Ryan hier sah älter aus, etwa dreißig Jahre alt. Seine braunen Haare waren noch länger, er hatte einen Bart und einige Sorgenfalten zierten sein Gesicht. Tapfer stellte er sich dem Sith entgegen und blitzschnelle Schläge wurden ausgetauscht. Das Gesicht des Sith war von einer Kapuze verborgen. Zischend schlugen die Klingen aufeinander ein, als sich die Feinde umkreisten und nach einer Schwachstelle in der Abwehr suchten. Mit einer Finte traf der Sith Ryans Arm. Doch Ryan warf den Sith mit einem Machtstoß nach hinten. Der Sith fiel die Treppe hinunter, konnte seinen Fall jedoch abbremsen. Dabei rutschte seine Kapuze vom Kopf. Und Ryan erkannte die Person. Es war Turalyon.
Schockiert und schweißgebadet erwachte Ryan aus seiner Trance und fand sich im Meditationsraum wieder. Er schnappte nach Luft, sah sich panisch um. Der Raum war abgedunkelt. Nur durch Jalousinen fiel schwaches Licht. Gegenüber von Ryan saß seine Meisterin, Yaddle. Sie meditierte ebenfalls und kurz musste Ryan schmunzeln. Yaddle war von derselben Spezies wie Meister Yoda. Sie sah aus wie eine kleine, grüne Puppe mit brauner Perücke. Kein bisschen bedrohlich. Doch Ryan wusste es besser. Yaddle öffnete die Augen. "Gesehen, du etwas hast, was dich beunruhigt", sagte sie leise. Es war eine Feststellung, keine Frage. Ryan atmete tief durch. "Ja... Visionen." Er schluckte und musste noch immer gegen die Aufregung, das Entsetzen ankämpfen. Diese Bilder hatten ihn sehr verstört. "Ich habe Angriffe der Sith gesehen. Einen, der geschichtlich belegt ist. Der Sith-Krieg. Aber die anderen Beiden..." Yaddle brachte ihn mit einem strengen Blick zum Schweigen. Sie räusperte sich. "Die Zukunft ist in ständiger Bewegung. Visionen dich täuschen können. Die Zukunft wichtig sein kann, aber nicht auf Kosten des Augenblicks. Die Sith...vernichtet sie sind." Ryan löste sich aus dem Schneidersitz. "Aber es war so detailliert. Ich habe einen Mitschüler gesehen..." Yaddle kniff die grünen Augen zusammen und brachte ihren Schüler abermals zum Schweigen. "Die Zukunft noch nicht geschrieben ist. Denke über die Visionen nach, aber lasse dich davon nicht ablenken." Ryan verstand, dass Ruhe wichtig war. Aber die Bilder waren so eindeutig. Turalyon würde zum Verräter werden. Er musste einfach etwas tun. "Aber ich sah den Tempel brennen, ich sah Jedi sterben. Und Turalyon..." Plötzlich verschwand seine Aufregung. Sein Herzschlag verlangsamte sich und das Adrenalin, welches durch die Visionen freigesetzt wurde, wurde abgebaut. Yaddle hatte ihn am Handgelenk berührt. Es war eine Technik, die nur sie beherrschte. Ryans Körperfunktionen waren gesenkt. Sein Körper war vollkommen ruhig. Noch einmal sprach Yaddle zu ihm. "Visionen dich täuschen können. Bilder verschwimmen. Fantasie und Wirklichkeit. Es gibt keine Sith mehr. Und dunkle Jedi...gefährlich doch besiegbar sie sind." Yaddle stand auf. "Wenn Angst vor Gespinsten du hast, du blind für die Realität wirst. Behalte die Vision im Kopf, aber lasse dich nicht von ihr beherrschen." Yaddle lächelte nachsichtig. "Du große Fortschritte machst, mein Padawan. Du bist ernst, konzentriert. Deine Kontrolle der Macht wächst mit jedem Tag, aber trotz deines Talents musst du noch viel lernen, über die lebendige Macht. Komm..." Die kleine, grünhäutige Jedi-Meisterin ging zum Ausgang des Meditationsraums und Ryan folgte ihr. "Wohin gehen wir?" Yaddle lächelte. "Eine Mission wir haben werden." Auf Ryans neugieriges Gesicht sprach sie weiter. "Sicher gehört du hast von den Privatarmeen der Welten, die sich von der Republik absondern?" Ryan nickte. In den Holo-Nachrichten lief derzeit nichts anderes. "Ja, Chalacta und Tholatin sind gestern ausgetreten. Heute Morgen haben Lannik, Kessel und Rinn ihre Unabhängigkeit erklärt. Aber was genau sollen wir machen?" Yaddle lächelte, als sie den Turbolift betrat, der sie und ihren Schüler zum Jedi-Rat bringen würde. "Das, Meister Yoda uns gleich sagen wird."
 
Das war wieder ein super teil!
Yaddle hat recht, Ryan sollte sich nicht zu sehr auf die Visionen verlassen. Man hat ja gesehn was mit Anakin passiert ist :s Yaddle ist ja super :) Die selbe spezies wie Yoda, diese Kreaturen kann man eigentlich nur mögen.
Du hast die Visionen unglaublich toll beschrieben, man konnte sich richtig hineinversetzen.

Es waere schön wenn du den Text ein wenig unterteilen könntest. Ist so naemlich ziemlic schwierig zum lesen.

Ich hoffe es geht bald weiter!:)
 
( Danke für das positive Feedback. ^^ Okay, ich geb mir Mühe, das besser zu unterteilen, weil so riesige Text-Blöcke natürlich schon schwer zu lesen sind. Ich teil es daher nun ein bisschen auf. Doch, weiter gehts, bin schon recht weit. Also: )


Lir hatte noch ein wenig Freizeit. Erst am nächsten Morgen würde er mit seinem Meister Tyvocca zur Heimatwelt der Wookiees, Kashyyyk aufbrechen. Anscheinend gab es dort Ärger und der Jedi-Rat hatte beschlossen, Tyvocca und seinen Schüler zu schicken, um die Krise zu beenden. Meister Tyvocca hatte nach ihrem Training nicht mehr viel zu Lir gesagt und sie hatten sich schnell verabschiedet. Lir war sich sicher, dass sein Meister enttäuscht war. Er hatte sich nicht erfolgreich von seinem Zorn befreien können und hatte nicht so gehandelt, wie er es eigentlich hätte tun sollen. Es war aber auch so schwierig, in einer brenzlichen Situation und wenn man provoziert wurde den Zorn zu bändigen. Sich selber bändigen, wenn man die Chance hatte, stark und brutal zu kämpfen. Lir wollte sein Versagen irgendwie wieder gut machen und war ins Archiv des Jedi-Tempels gegangen, um etwas über Kashyyyk zu erfahren. Er wollte bei den Wookiees nicht wie ein Idiot wirken und hatte beschlossen, etwas mehr über Kashyyyk und die Wookiees in Erfahrung zu bringen. Über die Wookiees gab es nicht mehr viel zu erfahren:

Sie waren pelzige, ca. zwei Meter große Zweibeiner, Allesfresser, intelligent. Sie lebten auf Kashyyyk, hatten ihre Wohnung in den Bäumen und hatten ausfahrbare Krallen, die sie jedoch nur zum Klettern, niemals zum Kampf benutzen durften. Wookiees konnten über Sechshundert Jahre alt werden und ihre Kultur war sehr naturverbunden und ehrenhaft. Es gab Geschichten von einer Lebensschuld und von verbannten Wookiees, die mit ihren Krallen gekämpft hatten und deshalb bestraft wurden. Und es gab Geschichten über Sklavenhändler, die Kashyyyk besuchten um die mächtigen Wookiees zu fangen. Kashyyyk lag im Mittleren Raum, hatte vier Kontinente, die fast völlig von dichten Wäldern unterschiedlicher Art bedeckt waren. Es gab nur wenig Wüsten oder Gebirge. Eine Besonderheit des Planeten war, dass die Bäume mehrere Kilometer hoch werden konnten und dick genug waren, dass sie zum Bau von Städten im Astwerk benutzt werden konnten. Nach der Kultur der Wookiees bestand die Umwelt aus Sieben Ebenen. Die Wookiees lebten meistens in der siebten Ebene, in den Ästen dieser gigantischen Bäume. Nur an den Küsten war dies etwas anders. Allein die mutigsten Wookiees wagten sich tiefer als die vierte Ebene, denn je näher man dem Boden kam, desto weiter weg war man vom Tageslicht, welches nicht mehr durch die Äste fiel. Unterhalb der Baumkronen war es sehr gefährlich. Die untersten Ebenen des Waldes nannte man auch die Schattenlande, weil dort kein Sonnenlicht ankam. Dies war ein gefährlicher Ort wo bösartige Kreaturen lauerten. Nur selten wagten sich Wookiees mit ihren Aufzügen dorthin, meistens nur für irgendwelche Rituale. Oft wurden abtrünnige Wookiees dorthin ins Exil geschickt.

Die Geschichte der Wookiees war nicht wirklich interessant, wie Lir fand. Außer vielleicht die vielen Kriege mit dem Nachbarplanet Trandosha. Plötzlich bemerkte Lir etwas. Der Text des Datenmoduls hörte ganz plötzlich an einer Stelle auf: "Im Jahr 24.731 Republik-Zeitrechnung wurde Kashyyyk zum Zufluchtsort für Mitglieder des Ordens von Tulgah, doch wie auch Tulgah, der siebzehnte Verlorene selbst --" Die Aufzeichnung endete mitten im Satz. Der Rest fehlte, war scheinbar gelöscht worden. Vor zweihundert Jahren war also etwas passiert, was scheinbar so wichtig oder schrecklich war, dass es aus dem Archiv entfernt worden war. Lir wurde neugierig. Wenn er herausfinden konnte, was damals auf Kashyyyk geschehen war, konnte er vielleicht Meister Tyvokka beeindrucken. Lir nahm den Datenblock mit und ging zu Jocasta Nu, der Bibliothekarin der Jedi Archive. Jocasta Nu war eine junge Frau mit blonden Haaren und einem gelben Gewand voller Symbole, die Ansata, den anzatischen Gott des Wissens ehrten. "Kann ich dir helfen?", fragte sie freundlich, als Lir zu ihr trat und ihr den Datenblock zeigte mit dem lückenhaften Bericht über Kashyyyk. "Sehen Sie nur, da fehlt etwas!" Jocasta Nu nahm den Datenblock in die Hand und las den Bericht und zog die Stirn in Falten. "Das kann doch gar nicht sein", sagte sie leise und ein wenig fassungslos. Sie las den Bericht noch einmal und nickte dann nur. "Ich verstehe." Lir sah sie neugierig an und wurde allmählich ungeduldig. "Was denn?" Die Bibliothekarin des Jedi-Tempels lächelte ihn an: "Der Bericht wurde zensiert. Schau einmal unter den Begriffen Tulgah und Die Verlorenen Siebzehn nach!" Lir nickte, bedankte sich und suchte die Datenmodule für die betreffenden Berichte. Über die Verlorenen Siebzehn fand er heraus, dass so jene Jedi-Meister bezeichnet wurden, die den Jedi-Orden verlassen haben und sich völlig von ihren Pflichten zurückgezogen hatten. Dort stand geschrieben, dass diese Siebzehn Jedi-Meister teilweise zu Abtrünnigen wurden, die der Dunklen Seite anheim fielen. An einige erinnerte man sich durch Büsten, die in den Archiven standen. Lir beschloss, sich diese Büsten anzuschauen.

Über Tulgah fand er heraus, dass so der siebzehnte Verlorene hieß, ein Zauberer, dessen Rasse unbekannt war und der verbannt wurde, weil er sich mit Dunklen Künsten befasst hatte. Tulgah schien jedoch einen Orden gegründet zu haben, den er nach sich selber benannte, dessen Mitglieder sich als Meister Schwarzer Magie offenbarten und vor zweihundert Jahren - zum Zeitpunkt jenes zensierten Ereignisses auf Kashyyyk - von den Jedi-Rittern zerschlagen und ausgelöscht wurden. Lir runzelte die Stirn. Interessante Geschichte. Also waren auf Kashyyyk Mitglieder des Ordens von Tulgah gewesen. Lir freute sich, sein Herz schlug plötzlich wie wild, denn wahrscheinlich war er da auf längst vergessenes Wissen gestoßen. Zufrieden schlendere er durch die Archive, durch die endlosen Korridore. Das Archiv war einfach wunderschön. Der blank polierte Marmorboden mit den Mustern von vielen tausend Welten, die vielen leuchtenden Datenmodule in den Regalen, die so viel Raum ausfüllten. Eine wahre Ansammlung von Schätzen. Die Büsten der Verlorenen Siebzehn waren im ganzen Archiv verteilt, aber wenigstens auch nummeriert. Sie waren aus goldenem Bronzium, einer festen, widerstandsfähigen Substanz. Viele der Büsten waren ziemlich voll gestaubt. Tulgah war nur schwer zu erkennen, denn sein Abbild war der Schädel irgendeines Tiers mit einem Geweih. Doch auf dem Sockel der Büste konnte Lir lesen, dass Tulgah auf Dagobah gestellt und vernichtet wurde und Mitglieder seines Ordens teilweise nach Bpfassh, Endor, Dathomir und Kashyyyk fliehen konnten. Lir lächelte und fühlte sich ein ganzes Stück schlauer als so manch anderer. Er sah sich die anderen Büsten an. Die meisten waren uninteressant, viele waren Dunkle Jedi, die wahnsinnig geworden waren und hingerichtet worden waren. Doch dann entdeckte Lir die allererste Büste: Darth Ruin. Ein recht alter, männlicher Humanoid, der vor zweitausend Jahren den Jedi-Orden verließ, sich mit verbotenen Lehren beschäftigte und ein Dunkler Lord der Sith wurde. Er gründete die Bruderschaft der Dunkelheit, wurde aber von seinen eigenen Gefolgsleuten verraten und ermordet, worauf der Krieg der Sith begann. Lir beschloss, mehr über die Geschichte der Jedi und der Sith heraus zu finden. Wissen war schließlich immer nützlich. Um zu verstehen, was er als Jedi sein musste und zu tun hatte, musste er vielleicht erst einmal die Vergangenheit der Jedi-Ritter verstehen. Lir war sehr gut gelaunt und hatte sein Versagen beim Training fast vergessen.

Doch beim Mittagessen sah er seinen Bruder Turalyon im Speisesaal und seine Laune senkte sich, als Turalyon ihn feixend zu sich heran winkte. Turalyon saß mit anderen Mitschülern, die er als seine Freunde bezeichnete, an einem Tisch. Doch schließlich war Turalyon sein Bruder, also ging Lir zu dem Tisch, stellte sein Tablett mit dem Essen kurz ab. "Hey, hierher!", hörte Lir jemanden von einem anderen Tisch rufen. Es war Blinky Bano, der zusammen mit Ryan auf ihn wartete. Lir nickte ihnen zu, wandte sich dann aber an seinen Bruder. Turalyon war immer noch ein Kopf größer, war recht kräftig gebaut und hatte eine Narbe am Kinn. Seine schwarzen Haare waren noch immer lang und leicht lockig mittlerweile. Er sah aus, als hätte er einiges erlebt in den vergangenen fünf Jahren. "Treibst du dich immer noch mit diesen Versagern herum, Bruderherz?", fragte Turalyon spöttisch, lächelte dann aber freundlich. "Wie ist es dir ergangen? Du siehst gut aus! Kümmert sich der Wookiee gut um dich, oder gibt er dir nur Essensreste seiner Grunge-Früchte zu essen?" Die anderen am Tisch kicherten, aber Lir selber fand den Scherz gar nicht lustig. "Meister Tyvokka behandelt mich sehr gut. Und er ist ein großer Meister. Besser als Schwertmeister Dooku!" Das Lachen in Turalyons Gesicht verschwand und seine grünen Augen funkelten Unheil verkündend. "Willst du, dass ich dir zeige, wie gut die Lehren von Meister Dooku sind, Kleiner?" Lir blieb ruhig und es schien, als sei es im ganzen Speisesaal der Padawan-Schüler plötzlich totenstill geworden. Lir konnte förmlich spüren, wie sein Körper Adrenalin freisetzte und er griff nach der Macht, war auf alles gefasst. "Zeig’s mir", flüsterte er leise und lächelte Turalyon kühl an. Unvermittelt packte Turalyon sein Tablett und schleuderte es nach seinem Bruder. Lir jedoch wehrte mit der Macht ab und das Ronto-Steak landete ein paar Tische weiter, wo es sich Blinky sofort mit dem Rüssel in die Schnauze stopfte. Lir machte einen Rückwärtssalto, landete auf einem der Tische und trat gegen ein Glas mit blauer Milch, welches auf Turalyon zuflog und dessen schwarzen Anzug einsaute. Turalyon rannte jedoch zu ihm, packte eines der Tablette, auf dem Lir stand und zog kräftig dran. Lir landete mit dem Rücken im Fruchtbrei eines anderen Schülers und griff nach einem Glas mit Dactyl, einer ammoniakhaltigen Flüssigkeit und schüttete es Turalyon ins Gesicht, wo es sofort gelbe Pusteln auslöste. Turalyon fluchte und zündete sein Lichtschwert, gerade als Lir wieder auf die Beine gekommen war.

Die anderen Schüler wichen zur Seite hin aus, erhoben sich hastig von ihren Plätzen. Zwei von Turalyons Freunden aktivierten ebenfalls ihre Lichtschwerter und versuchten, Lir zu umstellen. Mit einem lauten Trompeten aktivierte Blinky Bano, der kleine Ortolaner, sein blaues Lichtschwert, umklammerte es mit den Stummelfingern und wirbelte mit zuckenden Ohren und Rüssel über die Tische, bis er neben Lir stand. Ryan tat es ihm gleich, schlug einen Salto über die Freunde von Turalyon und entfernte sein Lichtschwert vom Gürtel. "Seite an Seite", flüsterte Ryan und lächelte grimmig. "Wie immer", ergänzte Blinky und griff dann Ari Fel, eine rothaarige Schülerin mit blauem Doppelklingenlichtschwert, an. Trotz seiner geringen Größe und seiner Körpermasse war der kleine, blaue Außerirdische ziemlich schnell und verbissen. Kurz deaktivierte er sein Lichtschwert, schlüpfte zwischen den Beinen der blassen, jungen Frau hindurch, um Ari in den Allerwertesten zu treten, so dass sie mit dem Gesicht voran in einer Schüssel mit Schleim landete. Ryan warf sich auf Lagan Neva, einen adeligen Jedi vom Planeten Alderaan, ehe dieser sein Lichtschwert ziehen konnte und purzelte mit ihm über den Boden. Turalyon griff Lir an, schwang seine grüne Klinge und versuchte, seinen Bruder zu treffen. Doch Lir wich mit einem Sprung aus, hatte sich hinter dem Tisch in Sicherheit gebracht. Sein eigenes Schwert hatte er noch nicht gezogen. Natürlich war er wütend, wegen der Arroganz und Großspurigkeit seines Bruders. Aber ein Lichtschwertkampf im Speisesaal, das könnte Lir zu einem der Verlorenen machen, man würde ihn aus dem Tempel werfen. Aber andererseits war er nur ein Padawan. Lir schnappte sich eine Corusca-Torte, warf sie nach seinem Bruder. Dieser wollte mit dem Lichtschwert abwehren, zerteilte beide Stücke und bekam die Torte trotzdem ab. Sein Anzug war nun vollkommen ruiniert. Turalyon deaktivierte sein Lichtschwert. "Du bist vielleicht mein Bruder, aber ich lasse mich von dir nicht lächerlich machen!", sagte Turalyon laut und zornig, stapfte auf Lir zu und streckte seine rechte Hand nach ihm aus. Und plötzlich fühlte sich Lir, als würde ihm etwas die Kehle zuschnüren. Langsam, mit wutverzerrtem Gesicht, schloss Turalyon seine Hand, während Lir keine Luft mehr bekam. Er griff sich an den Hals, zog den Kragen seiner Robe weg, doch es half nichts. Er würgte und versuchte, Turalyon zu rufen, ihn zu beruhigen. Ja, das war der Zorn, der zur Dunklen Seite führte.

Lir verstand die Warnungen seines Meisters, denn Turalyon hatte ganz offensichtlich sämtliche Kontrolle über sich verloren. Doch so plötzlich, wie dieser telekinetische Würgegriff gekommen war, verschwand er auch wieder und Turalyon und seine Freunde gingen auf den Ausgang zu, wo Schwertmeister Dooku in der Tür stand und recht gelassen aussah. Lir hielt sich den Hals und keuchte, schnappte nach Luft. Er schwor sich, niemals so die Kontrolle über sich zu verlieren. Doch natürlich war es schon fast soweit gekommen. Er hatte beim Training die Beherrschung auf ähnliche Weise verloren, aber Turalyon wollte ihn bewusst durch die Macht würgen, ihn verletzen. Lir schluckte hart und setzte sich auf eine der Bänke. Reinigungsdroiden tauchten auf und beseitigten die Sauerei. Einige der Schüler aßen normal weiter, andere suchten schnell das Weite. Blinky und Ryan setzten sich zu Lir. Sie beide sahen mitgenommen aber zufrieden aus. Blinky war bekleckert mit Zuckerguss und Kartoffelbrei, Ryan hatte violette Soße in den langen, braunen Haaren und ein blaues Auge. "Und da sagen die Leute, hier im Tempel sei nie etwas los", kicherte er zufrieden und biss in eine Hähnchenkeule, als wäre nichts gewesen. Blinky Bano tat es ihm gleich. Stets hungrig, wie er war, wollte er noch soviel essen, wie er konnte, bevor die Reinigungsdroiden ihm alles wegschnappen konnten. Lir zwang sich zu einem Lächeln und hoffte, dass diese kleine Vorstellung keinen Ärger nach sich ziehen würde. Er selber hatte sich diesmal ja relativ gut beherrschen können. Hätte Meister Tyvokka ihn doch nur sehen können. Er hatte seinen Zorn unter Kontrolle gehalten. Obwohl die Sticheleien von Turalyon auch ziemlich schwach gewesen sind. Es schien, als habe Turalyon manchmal ähnliche Probleme, seinen Zorn zu zügeln. Doch eigentlich interessierte ihn nicht, was für Probleme sein Bruder hatte. Er hoffte nur, dass niemand Ärger bekommen würde. Nun sah er seine beiden Freunde an. "Ihr beide wart fantastisch, ihr habt es Fel und Neva ganz schön gegeben." Blinky warf sich stolz in die Brust und quiekte zufrieden, während er sich mit dem Rüssel eine Indigo-Frucht schnappte und sie verputzte. Ryan winkte mit der Hand ab. "Hochmut kommt vor dem Fall. Und Turalyon und seine Freunde können verdammt hochmütig sein!" Lir nickte kurz. Doch war Turalyon auch ein wenig freundlich gewesen, am Anfang. Hätte Lir vielleicht anders reagiert, wäre es gar nicht zum Streit sondern möglicherweise zu einer einigermaßen angenehmen Unterhaltung gekommen. Lir hatte sich gut gehalten, hinsichtlich seines Zorns. Aber als Jedi hätte er noch ruhiger bleiben müssen, noch passiver. Aber er hätte auch nicht damit rechnen können, das Turalyon ihn so erbittert angreifen würde. Dieser telekinetische Würgegriff war ziemlich stark. Hatte Turalyon vielleicht einfach nur nach einem Grund gesucht, ihm seine Stärke zu demonstrieren? Lir seufzte und wischte sich etwas Torte von der Robe. Wenigstens war abgesehen von Turalyon niemand verletzt worden. Die gelben Pusteln würden aber schnell wieder heilen. Auch Ryans blaues Auge war nicht der Rede wert. Lir sah auf sein Chronometer und beschloss, ein wenig meditieren zu gehen. Er verabschiedete sich von seinen Freunden und verließ den Speisesaal. Es gab im Tempel so viele wunderbare Orte. Lir bevorzugte ein riesiges Gewächshaus, den Raum der tausend Quellen, wo Springbrunnen plätscherten und sich Wasserfälle in einen Smaragdwald ergossen. Am nächsten Morgen würde es dann nach Kashyyyk, der Heimat der Wookiees, gehen. Lir freute sich schon darauf.
 
Irgendwie haben mich die beiden waehrend dem Streit an Harry potter und Draco Malfoy erinnert :P
Ich finde es schon schlimm, dass Turalyon so mit seinem Bruder umgeht...naja, schelchter einfluss von Dooku. Aber merkt der liebe Yoda garnix? Der weiss doch meistens über solche Sachen bescheid. Vor allem wenn jemand solche Techniken anwendet in seiner Naehe. Aber kann ja sein, dass er gerade nicht im Tempel war.
Blinky Bano find ich niedlich, ist total süß , dass er so verfressen ist :)
War schon viel besser mit der Unterteilung, dankeschön:)
 
( Ups, stimmt..Draco und Harry sind genau so nett zueinander XD Nee, Yoda merkt das nicht. Der würde es höchstens spüren, wenn einer von beiden extrem der dunklen Seite nachgiebt. Das Würgen war zu kurz, zu schwach um von Yoda gespürt zu werden ^^ Ja, Blinky ist cool ^^ okay, kein thema. Und weiter gehts: )

***​

Turalyon folgte Meister Dooku durch die Korridore des Jedi-Tempels. Der Schwertmeister hatte Ari Fel und Lagan Neva weg geschickt, weil er sich mit seinem Schüler alleine unterhalten wollte. Doch noch hatte Dooku kein Wort gesagt. Er stapfte nur hastig durch die Flure, sein schwarzer Umhang bauschte sich hinter ihm auf wie eine Gewitterwolke. Turalyon hatte Mühe, mit ihm Schritt zu halten. "Meister Dooku, ich..." Da fuhr Dooku herum und sah seinen Schüler mit zornigen Augen an. "Schweig still. Du hast dich wie ein Kind benommen, Turalyon. Bist du dir nicht zu hoch für eine dumme Essensschlacht mit anderen Schülern?" Turalyon sah betreten zu Boden. Dooku erwartete keine Antwort. Er schimpfte weiter. "Und dein Würgegriff... in so einer Situation bringt dir das keinen Vorteil. Willst du, dass man dich aus dem Orden wirft? Dann bist du in der Agrarabteilung, wo eigentlich diese törichten Narren hingehören, mit denen du da gekämpft hast." Dooku knurrte und schüttelte enttäuscht den Kopf. "Sieh dich nur an. Dein Gesicht ist voller Pusteln, deine Robe völlig ruiniert." Er schnippte Turalyon eine Münze hin, die Turalyon auffing. Die braunen Augen des mächtigen Schwertmeisters hatten einen Teil ihres Zorns verloren. "Deine letzte Robe ging doch heute morgen kaputt, beim Lichtschwerttraining, nicht wahr?" Turalyon nickte peinlich berührt. Am Morgen hatte er gegen seinen Meister gekämpft und war kläglich gescheitert. War das vielleicht der Grund, warum er vorhin die Beherrschung verloren hatte? Dooku lächelte und zog seinen Umhang von den Schultern und reichte ihn Turalyon. Dieser nahm den Umhang überrascht entgegen. "Zieh den über, damit nicht gleich jeder sieht, wie sich mein Schüler so macht", meinte Dooku mit einer gewissen Schärfe in seiner Stimme. Turalyon gehorchte. Jetzt war seine verdreckte Robe von Dookus Umhang verdeckt. "Wir sprechen uns heute Abend", meinte Dooku noch und wandte sich dann ab. Turalyon wollte es ihm schon gleich tun, um in den Ausgang des Tempels anzusteuern. Doch da drehte sich Dooku noch einmal um. "Es war gut, wie du mit deiner Umgebung agiert hast. Aber du bist zu überheblich. Dein Lichtschwert muss eine Erweiterung deines Arms, deines Geistes...ja, deines ganzen Selbst sein. Vorhin hast du wie ein Stümper damit herum gefuchtelt. Extra Übungen...Jeden Morgen!" Mit diesen Worten drehte sich Schwertmeister Dooku um und ging davon. Turalyon seufzte, ehe er selber auch weiter ging, den nächsten Ausgang ansteuerte.

Ihm war klar, dass Meister Dooku enttäuscht von ihm war. Er hatte gute Gründe. Turalyon hatte sich zu leicht von seinem Bruder provozieren lassen - obwohl es sonst ja eher umgekehrt der Fall war - und hatte ziemlich laienhaft ausgesehen, als er gegen seinen Bruder gekämpft hatte. Aber Lir hatte Meister Dooku beleidigt. Und das hatte Turalyon nicht auf sich sitzen lassen wollen. Schließlich fühlte er sich wohl bei dem Schwertmeister, auch wenn dieser ein strenger Lehrer war. Doch Turalyon hatte auch angefangen und zuerst gegen Lirs Meister, Tyvokka, gestichelt. Das bereute er nun. Er liebte seinen Bruder, das stand außer Frage. Doch gerade deshalb wollte er sich auch mit ihm messen. Schon immer waren sie beide Rivalen gewesen, hatten sich ständig gestritten. Wie oft hatten sie sich duelliert? Immer hatte Turalyon gewonnen, doch natürlich genoss er diesen kleinen, persönlichen Wettbewerb auch. Heute war sein Bruder ziemlich gut gewesen. Und ich habe ihn gewürgt, war bereit, ihm richtig weh zu tun, fuhr es Turalyon durch den Kopf, als er den Jedi-Tempel verließ und die Stufen hinab stieg, in Richtung der Stadt. Der Wunsch, ein starker Jedi zu sein, machte sowohl ihn als auch seinen Bruder Lir aus. Doch seltsamerweise gingen beide meistens unfreundlich miteinander um. Vielleicht, so dachte Turalyon, gefällt es mir nicht, dass er langsam besser wird. Er mausert sich ganz schön. Aber was ist so schlimm daran, übertroffen zu werden? In Gedanken versunken schlenderte Turalyon durch die Fußgängerzone. Er beschloss, sich bei Lir zu entschuldigen. Schließlich waren sie beide Jedi-Ritter. So kleinliche Konflikte waren schwachsinnig. Ein gesunder Wettbewerb war in Ordnung. Doch bei ihm und Lir war es...schon nicht mehr gesund. Es hätte böse enden können, beim Mittagessen.

Turalyon tauchte in das schier endlose Straßenlabyrinth von Coruscant ein. Die Wolkenkratzer und Türme von Galactic City reckten sich kilometerhoch über die Oberfläche des Planeten Coruscant in den Himmel. Die Grundsteine der Türme befanden sich schon seit mehr als tausend Generationen an ihrem Platz, seit den Gründungstagen der Alten Republik vor über 25000 Jahren. Im Laufe der Jahrtausende waren höhere und höhere Strukturen auf den alten, verfallenen Grundmauern errichtet worden. Turalyon suchte einen Taxistand auf und stieg in eines der Schwebetaxis ein. Zu dem dicken, rodianischen Fahrer meinte er, dass er gerne in das nördliche Einkaufsviertel gebracht werden wollte. Der Rodianer quiekte eine Zustimmung und hob mit dem Schwebetaxi ab, raste durch die Straßenschluchten, durch dichten Verkehr in Richtung seines Ziels. Turalyon sah aus dem Fenster und blickte nach unten, in eine endlose Schlucht. Es gab Bereiche, die niemals das Licht sahen und in den Tiefen der Stadt lauerte namenloser Schrecken. Weit unten lebten Menschen, die von der Gesellschaft verstoßen wurden und sich von den Abfällen der Oberschicht ernährten. Es gab Mutanten und Monster. Und unglaubliche Geheimnisse, tief unter der Stadt. Turalyon bewunderte die Schönheit der Stadt, die Vielfalt an intelligenten Spezies. Am Himmel bewegten sich tausende von Raumschiffe in einem ständigen Kommen und Gehen. Und kurz fragte sich der junge Jedi-Schüler, wie sein Leben wohl aussehen würde, wenn man ihn nie nach Coruscant gebracht hätte. Wäre er dann Pilot geworden? Kopfgeldjäger? Oder gar Bürokrat? Turalyon seufzte, als ihm klar wurde, dass nur der Jedi-Orden und sein Bruder sein Leben ausmachten. Andere hatten Arbeit, Geld, Hobbies, Frauen, Raumschiffe. Turalyon jedoch besaß nichts außer seinem Lichtschwert und der dreckigen Robe, die er trug. Kurz machte ihm dieser Gedanke zu schaffen. Dann hielt das Schwebetaxi an und Turalyon sah, dass sie mitten über einer Einkaufspassage schwebten.

Er bezahlte, nahm sich das Wechselgeld und stieg aus dem Taxi auf eine Brücke, sah sich dann nach einem guten Geschäft um, wo er sich eine neue Robe zulegen konnte. Schnell fand sich ein Geschäft und er kaufte sich eine neue, schwarze Robe. Das Geld reichte sogar noch für einen Umhang aus Katarnhaut. Turalyon beschloss, den Umhang Meister Dooku zu schenken. Zufrieden verließ er das Geschäft, kämpfte sich durch die Massen an Passanten in Richtung Taxistand. Als plötzlich eine Explosion alle anderen Geräusche übertönte und die Druckwelle Turalyon zu Boden warf. Ein Flammenball leuchtete in der Nähe auf. In einem Geschäft war offenbar etwas explodiert. Turalyon stieß ein paar huttische Flüche aus, weil ein Zipfel seiner neuen Robe glühte. Trümmer hagelten auf den Boden, doch dank der Macht schützte sich der junge Jedi-Schüler vor Schaden. Um ihn herum waren Passanten zu Boden gegangen, hatten Flammen oder Trümmer abbekommen. Die Ersten schrien bereits nach einem Notarzt. Sobald die Flammen weniger wurden, trat er näher an das Geschäft heran. Das Schaufenster war zerbrochen, das Leuchtschild teilweise geschmolzen und zerbrochen. "Eddies Gleiter" hieß der Laden. Das Innere des Ladens brannte noch. Etliche Speederbikes und Schwebegleiter waren explodiert, in Flammen aufgegangen. Turalyon griff nach der Macht und sprang über eine kleinere Flamme in das Geschäft. Der Boden war noch ganz heiß, doch Turalyon erschuf mit der Macht eine Art Schutzschild um sich, der die enorme Hitze neutralisierte. Er sah sich um. Doch abgesehen von brennenden Gleiterwracks gab es nichts zu sehen. Er näherte sich dem hinteren Teil des Ladens, als ein Teil der Decke einstürzte. Eine tragende Säule war bei der Explosion zerborsten. Turalyon nutzte die Macht und wich einem Stahlträger aus, aktivierte sein Lichtschwert. Er zerschlug ein paar Trümmer, um sich weiter durch die Reste des Geschäftes kämpfen zu können. Hinter ein paar Trümmern, die einmal ein Landgleiter gewesen waren, lag eine Tür. Turalyon konzentrierte sich, ließ die Macht durch sich fließen. Er hob die Trümmer hoch und räumte sie weg. Dann schaltete er sein Lichtschwert aus und ging zu der Tür und warf sich seitlich dagegen. Denn die Türklinge glühte noch und Turalyon wagte nicht, sie zu berühren. Die Tür sprang auf und der junge Jedi-Schüler betrat den Raum.

Es war eine Art Büro. Auch hier war ein Teil der Deckenverkleidung eingestürzt. Halb unter seinem Schreibtisch lag ein Mann. Er blutete am Kopf, hatte dort einen Schnitt, jedoch nicht allzu tief. Hastig kniete sich Turalyon hin, untersuchte den Mann. Er lebte noch. Schnell entfernte der Jedi-Schüler einen Atemfilter von seinem Gürtel und schob diesen dem Mann in den Mund. "Was ist passiert?", wollte Turalyon wissen. Der Mann, offenbar Eddie, der Besitzer des Ladens, kam langsam wieder zu sich. "Ein Anschlag", klagte er gedämpft. Er hustete heftig, nahm dann aber den Filter wieder aus dem Mund. "Dieser Mistkerl Qorl muss das gewesen sein! Er will mich aus dem Weg haben!" Turalyon spürte ein hohes Maß an Aufregung. Sicher war der Mann geschockt, hatte er doch gerade knapp einen Anschlag überlebt. Turalyon machte sich nicht die Mühe, mit seinem Komlink die Feuerwehr zu rufen. Sicher hatte das schon jemand erledigt. "Wer ist dieser Qorl?", wollte er daher wissen. Klar, eigentlich war so etwas die Aufgabe der Sicherheitskräfte. Doch wo Turalyon schon wieder seine Robe ruiniert hatte, wollte er auch, dass es sich lohnte für ihn. Ein wenig Action. Und endlich konnte er zeigen, dass er auch alleine, ohne seinen Meister klar kam. "Qorl ist mein Konkurrent. Der Besitzer von "Höher und Schneller", am Ende der anderen Straßenseite. Er hasst mich, weil ich mehr Gleiter verkaufe. Deshalb muss er einen Sprengsatz in meinen Laden geschmuggelt haben, irgendwie." Turalyon nickte nur und sah sich um. Es gab noch eine Hintertür, durch die er nun mit Eddie in eine kleine, schattige Hintergasse trat. Beide gingen wieder auf die Einkaufspassage, wo nun ein Gleiter der Feuerwehr landete. "Ich gehe mal zu diesem Qorl und frage ihn aus." Mit diesen Worten überquerte Turalyon die Einkaufspassage und suchte nach dem besagten Laden, "Höher und Schneller". Hinter sich sah er noch, wie Eddie von Leuten umringt wurde, die ihn fragten, was passiert war. "Wie gut, dass ich versichert bin. Aber meine Akten muss ich noch retten..." Feuerwehrdroiden stürmten in das zerstörte Geschäft. Recht schnell fand Turalyon den Laden des Konkurrenten.

Doch er war bereits geschlossen. Im hinteren Teil des Ladens machte der Jedi-Schüler eine vage Bewegung aus. Kurz sah er sich um, ehe er das kleine Geschäft umrundete und in einer kleinen Gasse auch hier einen Hinterausgang entdeckte. Ein Speederbike stand dort, angekettet und mit einem Sicherheitsschloss versehen. Also war da noch jemand im Geschäft, dachte sich Turalyon. Er klopfte an der Tür, benutzte gleichzeitig die Macht, um hinaus zu greifen. Er spürte zwei Lebensformen im Geschäft. "Aufmachen, ich habe ein paar Fragen", sagte Turalyon und wartete ab. Er fühlte, dass beide Lebensformen Angst bekamen. Niemand machte die Tür auf. Turalyon schlug noch einmal gegen die Tür, diesmal etwas kräftiger. "Aufmachen. Im Namen der Republik." Er konnte spüren, wie die beiden Lebensformen sich von der Hintertür entfernten und sich der Vordertür des Ladens näherten. Turalyon legte eine Hand auf das Schloss der Hintertür. Mit technischen Dingen kannte er sich gut aus. Er konnte die Komplexität des Schlosses spüren, sämtliche Einzelteile und deren Zusammenhang miteinander. Er benutzte die Macht, griff nach verschiedenen Teilen des Schlosses. Und öffnete so die Tür. Das Schloss sprang auf und Turalyon trat in das Hinterzimmer. Schnell sah er sich um und beeilte sich. Im Verkaufsraum jedoch warteten ein älterer Mann und ein jüngerer auf ihn. Sie hatten beide ihre Blaster gezogen und kaum hatte der Jedi-Schüler den Raum betreten, eröffneten sie das Feuer. Schnell aktivierte Turalyon sein Lichtschwert und ließ die Macht durch sich strömen. Das Lichtschwert wurde zu einem Teil seiner Selbst, bewegte sich wie von alleine in die Schussbahn der Blasterstrahlen und lenkte sie an die Wand. Gleichzeitig stürmte Turalyon nach vorne und schlug den vorderen Teil der Blasterpistole des älteren Mannes ab. Dann benutzte er die Macht, um dem jüngeren Mann den Blaster aus der Hand zu reißen. "Bitte, töten Sie uns nicht", flehte der Ältere und kniete sich hin. "Nehmen sie alles, aber bitte lassen Sie uns am Leben!" Turalyon war verwirrt. "Warum sollte ich Sie töten? Ich will eigentlich nur wissen, ob Sie etwas mit der Explosion in Eddies Laden auf der anderen Straßenseite zu tun haben." Der ältere Mann, Qorl, sah nun ebenso verwirrt aus wie Turalyon zuvor. "Ich habe nichts damit zu tun, ehrlich nicht", beteuerte Qorl. Turalyon benutzte die Macht, um die oberflächlichen Gedanken des Mannes zu sondieren. Er sprach die Wahrheit. In dem Moment erkannte Turalyon, dass Eddie gelogen hatte. "Natürlich", murmelte Turalyon verstehend. "Eddie wollte Sie loswerden. Er hat die Explosion selber arrangiert. Gleichzeitig ist das ganze ein ziemlicher Versicherungsbetrug. Ich entschuldige mich...die Kosten der Schäden wird der Jedi-Orden tragen." Er deutete auf die Blasterspuren an den Wänden. Dann eilte Turalyon nach draußen.

Er drängte sich an den Passanten und Schaulustigen vorbei, stürmte in Eddies zerstörten Laden, der inzwischen von der Feuerwehr mit blauem Schaum gelöscht worden war. Als Turalyon die Hintertür aufstieß, war Eddie gerade dabei, gewisse Datensticks in einen Koffer zu legen. "Oh, schon wieder da. Konnte Qorl dingfest gemacht werden?" Turalyon war wütend. Man hatte ihn angelogen und manipuliert. Er aktivierte sein Lichtschwert und die grüne Klinge beleuchtete seine zornigen Gesichtszüge. "Du hast mich angelogen", meinte er knurrend. "Du hast deinen Laden selber demoliert, hast dich wohl selber an der Stirn geschnitten. Um die Versicherung abzuzocken und deinem Konkurrenten die Schuld in die Schuhe zu schieben. Von wegen, du verkaufst mehr Gleiter. Dein Laden war voller Fahrzeuge!" Eddie wich schockiert zurück. "Ein..Ein Jedi... ich... es tut mir leid" Er stammelte, zitterte vor Angst. Turalyon musste zugeben, dass ihm das irgendwie gefiel. Es war eine Art Respekt. Doch die Wut, so hereingelegt worden zu sein, verdrängte alles andere. "Du hast einen Jedi angelogen und sicher wäre es dir recht gewesen, wenn Qorl von mir getötet worden wäre, oder unschuldig im Knast gelandet wäre..." Langsam trat Turalyon näher heran. Plötzlich zog Eddie ein Vibromesser, eine Waffe, dessen Klinge enorm schnell vibrierte und damit sehr gefährlich war und durch Panzerungen schneiden konnte. Turalyon nutzte die Macht und umrundete Eddie blitzschnell, stand dann hinter ihm und hielt ihm das Lichtschwert an den Hals. "Bist du sicher, dass du mich angreifen willst? Ay...So viele Gründe, für die du auf Oovo 4 schmoren wirst." Oovo 4 war ein Gefängnisplanet. Eddie begann wieder zu jammern. "Ich bin sicher, wir können uns einigen, verehrter Jedi. Wie wäre es mit 20.000 Kredits?" Turalyon knurrte. "40.000", korrigierte Eddie sich. Da brannte bei Turalyon eine Sicherung durch. Erst log dieser Typ, gefährdete Leben... denn durch die Explosion waren sicher auch Passanten verletzt worden. Und dann versuchte er, einen Jedi zu kaufen. Turalyon hielt sein Lichtschwert mit der rechten Hand an den Hals von Eddie. Dann trat er zurück und drückte mit der linken Hand den Kopf des Mannes nach vorne, in die smaragdgrüne Klinge. Körper, Kopf und Vibromesser fielen zu Boden. Dann stürzten Sicherheitskräfte in den Raum. "Sorry, wir schwebten im Stau. Was ist denn hier passiert?" Sie sahen auf die Leiche des betrügerischen Verkäufers. Turalyons Herz schlug wie wild. Was hatte er da getan? Er hatte jemanden umgebracht. Aber war es nicht gerechtfertigt? Der Mann war ein Lügner, ein Betrüger gewesen. Die Jedi-Ritter hatten für Frieden und Gerechtigkeit zu kämpfen, Unschuldige zu beschützen. Eddie war nicht unschuldig gewesen. Aber dennoch war Verurteilung nicht seine Sache... Doch nun war es nicht mehr rückgängig zu machen. Turalyon begann zu schildern, was passiert war. Doch in dieser Geschichte griff Eddie ihn an und Turalyon hatte sich nur verteidigt. Als Turalyon mit einer angesengten Robe und verschwitzten Haaren zum Tempel zurückkehrte, dachte er noch immer darüber nach, ob er Recht oder Unrecht getan hatte.
 
Langsam aber sicher wendet sich wohl Turalyon der dunklen seite zu :s
Ich hoffe mal es kommt nicht so weit wie in den Visionen.
Dooku spricht von Aroganz, ich finde er ist selber ein wenig arogant o.o". Ich mag den typen überhaupt nicht.

ps: bin ab morgen ne woche lang nicht on, also kann ich leider keine reviews abgeben :(
 
( ganz schön schwer, so komplex und detailliert zu schreiben. Ich hoffe, folgender Teil ist nicht zu langweilig und trocken. ^^

@Arwen13: Die Woche geht auch vorbei :) weiter gehts: )

2​

Lir balancierte auf einem schmalen, verdrehten Ast eines Wroshyr-Baums, über einem schwarzen Abgrund. Der Himmel war so hell, dass es ihn blendete, die gähnende Leere unter ihm war gleichzeitig so bedrohlich, dass Lir schwindelig wurde. Also versuchte er, einfach nur den Ast anzuschauen. Anfangs war der Ast so dick wie ein Bantha gewesen und es war einfach, die Balance zu halten. Aber schnell wurde der Ast schmaler, bis er nur noch so dick war wie Lirs Oberschenkel. Der junge Padawan musste die Arme ausbreiten, kämpfte mit seinem Gleichgewicht. Sein Herz klopfte wie wild, pochte so hart gegen seine Rippen, dass Lir glaubte, er würde ohnmächtig werden. Wie konnte der Ast sein Gewicht überhaupt halten? Er ging weiter, Schritt für Schritt. Ganz langsam. Doch dann glitt er aus, verlor das Gleichgewicht und fiel. Im letzten Moment konnte Lir den Ast ergreifen. Als er nach oben sah, blendete ihn die Sonne, so dass er die Augen zusammen kneifen musste. Das Licht tat fast schon weh, fühlte sich heiss auf seinem Gesicht an. Leuchtende Punkten tanzten in seinem Blickfeld, selbst als er die Augen schloss. Er blickte nach unten, in den scheinbar bodenlosen Abgrund. Endlose Dunkelheit. Alles schien sich zu drehen und Lir ahnte, dass er sich nicht mehr lange festhalten konnte. Die finstere Tiefe unter ihm schien nach ihm zu rufen. "Ich habe auf dich gewartet", hörte er eine leise, bedrohliche Stimme, die aus weiter Ferne zu ihm herauf hallte. "Hier gehörst du hin!" Die Worte wiederholten sich und es fiel Lir immer schwerer, sich festzuhalten. Er versuchte, sich wieder auf den Ast zu schwingen, doch er rutschte ab und verlor dann den Halt, stürzte in die Tiefe. Die Dunkelheit verschluckte ihn, ließ sogar das blendende Sonnenlicht trübe wirken. Er konnte ein triumphierendes, hohles Lachen in der Finsternis unter sich hören, während er fiel. Wie im Vakuum des Alls war Lir von Dunkelheit umgeben, sein Herz schlug wie wild. "Nein", rief er, doch die Dunkelheit schien seine Stimme zu verschlucken. "Nein!!!"
Lir schrak aus seinem Traum hoch, stieß sich den Kopf an seiner Schlafkoje und setzte sich dann auf, um sich den Kopf zu reiben und ins Halbdunkel zu spähen. "Hey, kannst du nicht etwas leiser schlafen, Alter." Lir sah in die gegenüberliegende Schlafkoje, wo Ryan ihn schlaftrunken ansah. Groß war die gegenseitige Überraschung gewesen, als beide am frühen Morgen vor demselben Raumtransporter standen und von ihren Meistern erfuhren, dass sie auf eine gemeinsame Mission gingen. Yaddle und Tyvokka hatten es bereits gewusst, hatten jedoch Einzelheiten zurück gehalten. Selbst als Yaddle mit Ryan beim Jedi-Rat gewesen war, hatte man ihnen nur das Nötigste gesagt. Yaddle meinte zu Ryan, dass ein komplettes Missionsbriefing während des Flugs nach Kashyyyk stattfinden würde. Zu Lir hatte Tyvokka nur gesagt, dass die Mission wahrscheinlich recht simpel und stressfrei werden würde.

"Tut mir leid", murmelte Lir zu seinem Kumpel. Er schwang die Beine aus der Koje. Dieser Traum war so seltsam, so unwirklich gewesen. Und doch war diese Stimme so durchdringend gewesen. So realistisch. Kurz sah er sich um, doch da waren nur die vier Schlafkojen des kleinen Frachters, den die Jedi von der Republik gestellt bekommen hatten, das Pochen seines Herzens und die Geräusche der Triebwerke. Und nun Ryans Brummen, als er es aufgab, wieder einzuschlafen. "Schlecht geträumt?" Lir sah seinen Mitschüler an und nickte. Kurz starrte Ryan ihn an, ehe er zur Seite sah. "Das kenne ich", sagte Ryan leise und stand dann auf, um sich anzuziehen. Lir tat es ihm gleich. Er konnte die Anwesenheit seines Meisters spüren, wenige Meter entfernt, im Cockpit des Schiffes. Meisterin Yaddle war bei ihm.
Nun, wo Lir richtig wach war, dachte er näher über seinen Traum nach. Jedi-Ritter lernten schon in frühester Kindheit, Träume zu bewerten, ihnen aber nicht zu trauen. Träume konnten unsinnig, verwirrend sein, aber manchmal auch erleuchten, einen Funken Wahrheit enthalten. Ein Jedi sollte die Bedeutung eines Traumes so prüfen, wie er unsicheren Boden testete. Nur wenn der Traum etwas bedeuten konnte, war es wert, näher über ihn nachzudenken. Träume konnten nichts anderes als zufällige Erinnerungen sein. Manche Jedi sahen etwas in ihren Träumen, manche aber auch nicht. Lir war mit dieser Gabe nur sehr spärlich ausgestattet und zog es meistens vor, nicht lange über seine Träume nachzugrübeln. Was konnte der Traum auch schon bedeuten? Er war von einem Ast in die Dunkelheit gestürzt. Wahrscheinlich handelte es sich um eine Art Versagungsangst, die Furcht, zu scheitern. Schließlich war er nach Kashyyyk gekommen, um seinen Zorn endlich ganz aus seinem Kopf zu vertreiben. Die Mission war eigentlich nur Nebensache, besonders wenn sie wirklich so simpel und leicht zu bewältigen war. Lir versuchte, zuversichtlich zu sein und vertrieb den Traum aus seinen Gedanken. Er würde es schon schaffen und er würde ein mächtiger Jedi-Ritter werden. "Träume und Visionen sollte man nicht trauen", sagte Ryan mit seltsam belegter Stimme. "Ich sehe manchmal auch allerhand Unsinn. Man sollte nicht zuviel hinein interpretieren. Meisterin Yaddle sagt, man soll sich lieber dem Augenblick bewusst sein." Lir nickte, zog sich seine braune Robe an und sah auf sein Chronometer. Er erkannte, dass sie bereits fast 16 Stunden unterwegs waren. Bald würden sie also da sein, denn der Flug von Coruscant nach Kashyyyk dauerte mit dem veralteten Hyperraumantrieb des Frachters etwa 17 Stunden. Die ersten Minuten im Frachter hatten Lir und Ryan damit verbracht, sich über den alten Raumtransporter lustig zu machen. Es war ein YT-1210, ein fast antikes Raumschiff. Es hatte eine untertassenartige Form, vorne ragte eine einzelne schwache Laserkanone aus dem Bug. Das Cockpit ragte etwas seitlich aus der Untertasse. Das Schiff war eine Nussschale. Der Frachtraum war verglichen mit modernen Frachtern winzig. Ebenso die Kojen und der Aufenthaltsraum. Beide Schüler hatten wissen wollen, wie ihre Mission genau aussehen würde, doch die Jedi-Meister hatten dazu geschwiegen und sich über alte Zeiten unterhalten. Denn Yaddle und Tyvokka waren beide über 400 Jahre alt. Sie waren Freude seit ihrer Padawan-Zeit und als beide anfingen, über alte Zeiten zu sinnieren, wussten Lir und Ryan, dass das wohl lange dauern konnte.

Also hatten sich die Jedi-Schüler in den Laderaum des Frachters begeben und dort ein wenig mit dem Lichtschwert trainiert. Stundenlang hatten beide die verschiedenen Stile trainiert. Sie hatten mit Form Eins angefangen, der mit simplen Bewegungen die Trefferzonen des Gegners treffen sollte, die Eigenen jedoch schützen musste. Der Stil beinhaltete die Grundlagen des Lichtschwertkampfes. Und obwohl die Bewegungen simpel anmuteten, waren sie tödlich. Stilwechsel konnten einen unvorsichtigen Gegner überraschen und ausschalten. Die höchste Kunst von Form Eins war, wenn beide Kontrahenten ständig Angriff und Parade durchführten, sich dabei abwechselten und immer schneller in ihren Bewegungen wurden. Einem Schlag folgte die Abwehr, während die Lichtschwerter sich so schnell bewegten, dass ein Fehler den Tod bedeuteten konnte. Lir und Ryan hatten es versucht und hatten dreißig Sekunden durchgehalten, ehe Ryan nach hinten sprang und Lirs Klinge ihn fast erwischt hätte. Der Grad an Konzentration, der hier erforderlich war, war nicht zu unterschätzen. Dann hatten sich beide Schüler Form Zwei gewidmet, der Makashi-Technik. Ein eleganter Stil, bei der das Lichtschwert nur mit einer Hand gehalten wurde und man sich auf schnelle aber leichte Schläge verließ. Der Stil war nett anzusehen, forderte flüssige Bewegungen des Körpers und der Klinge. Doch hatten Lir und Ryan eine gewisse Antipathie mit dieser Technik, da sie die Lieblingstechnik von Schwertmeister Dooku war. So widmeten sie sich schnell der Form Drei, der defensiven Soresu-Technik, die sich hauptsächlich auf die Defensive konzentrierte. Sie wechselten sich am Anfang ab, schossen mit Blasterpistolen aufeinander und wehrten den Schuss mit der Klinge ab, lenkten ihn auf den Boden. Dann kämpften sie gegeneinander. Mit dem Stil widmete man sich gänzlich der Verteidigung und wartete, bis der Angreifer einen Großteil seiner Energie verbraucht hatte und Fehler machte. Lange hatten sich Ryan und Lir umkreist und am Ende hatte sich Lir die Zähne an seinem Kumpel ausgebissen. Ryan war sehr gut, was die Soresu-Technik betraf. So hatten sie dann zu Form Vier gewechselt und hier war Lir im Vorteil, denn die Ataru-Technik mit seinen schnellen Bewegungsabläufen hatte einen Vorteil bei einzelnen Gegnern und bei genügend Bewegungsfreiheit. Man verließ sich auf Geschwindigkeit, Kraft und Akrobatik. Mit einigen Saltos und Drehungen hatte Lir seinen Mitschüler ziemlich ins Schwitzen gebracht. Lir liebte diesen Stil, denn er hatte einmal gesehen, wie Meister Yoda einen Trainingskampf gegen Dooku ausfocht und dabei mit schnellen Saltos den Schwertmeister in seine Schranken verwies. Form Fünf war ein sehr offensiver Stil. Hier hieß es, den Gegner mit kraftvollen, energischen Angriffen zu überwältigen. Das Schwert hielt man hier meistens mit beiden Händen. Eine ganze Weile hatten beiden Schüler aufeinander eingedroschen. Und obwohl die kräftigen Schläge nützlich waren, gefiel der Stil Ryan und Lir nicht besonders. Nur bei gelegentlichen Stilwechseln fanden sie diese Form nützlich. Ryan verließ sich lieber auf die Defensive und Lir auf Schnelligkeit anstatt auf Stärke. Form Sechs war eine Art Mischung aus den vorangegangenen Stilen. Doch wahre Meisterschaft in der Niman-Technik hieß, in allen Formen eher durchschnittliche Kenntnisse zu haben. Nur kurz kämpften Lir und Ryan auf diese Weise, überraschten sich mit schnellen Angriffen und Schlagkombinationen. Dann wandten sie sich dem siebten und letzten Stil zu. Die Vaapad-Technik war ein verhältnismäßig neuer Stil und noch immer nicht vollkommen perfektioniert. Denn der Stil verlangte eine enorme Konzentration und Kenntniss der anderen Stile. Gleichzeitig benutzte man die Macht, um die Angriffe des Gegners zu bestimmen, um eher intuitiv zu agieren. Deshalb war dieser Stil recht schwierig zu kontern, da die Bewegungen fast spontan und unvorhersehbar sein mussten. Nachdem sie stundenlang trainiert hatten, waren beide wieder ins Cockpit gegangen. Und weil die beiden Jedi-Meister noch immer miteinander plauderten hatten beide Schüler beschlossen, sich etwas Schlaf zu gönnen.

Und nun betraten beide das Cockpit. Tyvokka saß am Steuer, Yaddle neben sich. Durch das Sichtfenster sahen sie den wirbelnden, blauen Hyperraum. "Wir würden nun gerne alle Einzelheiten der Mission hören", meinte Lir und setzte sich auf einen der freien Sitze hinter dem Pilotensitz. Ryan tat es ihm gleich. Yaddle drehte sich zu den Beiden um. "Kashyyyk gerät in die Wirren der Planeten, die sich von der Republik losgesagt haben. Etliche Welten wollen unabhängig sein." Ryan runzelte die Stirn, kämmte sich eine braune Haarsträhne aus dem Gesicht. "Und was hat Kashyyyk damit zu tun?" Tyvokka blökte eine Antwort, die Yaddle sofort übersetzte: "Wroshyr-Holz härter ist als so mancher Stahl. Die Bäume hier wachsen schnell und deshalb das Holz kostengünstig ist. Einige der Unabhängigen Planeten stellen Privatarmeen auf. Und das Holz soll zu billigen, doch widerstandsfähigen Rüstungen verarbeitet werden. Ein paar Söldner eben dieser Privatarmeen nun die Stadt Thikkiiana erobert haben. Sie stehlen Holzvorräte und halten Wookiees als Geiseln, um noch mehr Holz zu erpressen und eine Gegenwehr der Wookiees zu verhindern. Es heißt, dass die Wookiees sogar Rüstungen herstellen müssen." Yaddle sah nach vorne, als Tyvokka einen Schalter betätigte und den kleinen Raumtransporter aus dem Hyperraum in den Subraum zurück zog. Vor ihnen, in einiger Ferne, war die grüne Kugel zu sehen, die Kashyyyk war. Ryan lehnte sich nach vorne. "Das klingt eher nach einem Job für Sondereinsatzkommandos." Lir grinste daraufhin. "Sind wir nicht so etwas ähnliches?" Wieder jaulte der Wookiee etwas und Yaddle übersetzte es für ihren Schüler: "Meister Tyvokka und ich den Plan haben, in Thikkiiana einzudringen. Die Stadt nicht sehr groß ist. Wenn die Söldner nicht von alleine aufgeben, wir sie zerschlagen, während ihr, Schüler, die gefangenen Wookiees in Sicherheit bringt." Ryan nickte und lehnte sich zurück, um sich den Planeten anzuschauen, der bereits das gesamte Sichtfenster ausfüllte. Lir schmunzelte und verschränkte die Arme. "Klingt echt nach einem lockeren Ausflug", murmelte er und verzog das Gesicht.
 
Hammer, wirklich einfach nur Hammer wie du unserer einzelen Chars in Szene setzt, wobei ich ehrlich gesagt Ari etwas vermisse. Von der hast du bisher sogut wie nichts geschrieben.^^
Ich hoffe nur du bringst bald einen neuen Teil, weil es interessiert mich ja jetzt doch brennend wie es weitergeht.^^
 
( Hurra, noch ein Leser ^^ Ich geb mir Mühe. In Akt 2 kommen auch Turalyon und Ari Fel öfter vor, sind dann auch Hauptpersonen. Also, weiter gehts ^^ )

***​

Das Leben konnte ganz schön hart sein. Besonders, wenn es absolut keinen Ausweg aus seiner Situation gab. Für Salin Tzett war jeder Tag ein Kampf um das nackte Überleben gewesen. Salin Tzett war ein Farmer auf dem Planeten Da Soocha gewesen, einer Welt im Einflussbereich der kriminellen Hutten. Eigentlich hätte das Leben angenehm und schön sein können. Doch das war es nicht. Salin Tzett und sein Volk wurden ausgebeutet. Seit Tausenden von Jahren, seit die Hutten sich auf Nal Hutta breit gemacht hatten. Sie kontrollierten das Gebiet. Ein Großteil der landwirtschaftlichen Erzeugnisse wurde seit jeher nach Nal Hutta gebracht, wo sich die Hutten in ihrem Reichtum suhlten, während so viele Planeten Hinterwäldlerplaneten waren. Unterdrückt durch die Hutten. Die Bewohner von Da Soocha mussten enorm viel arbeiten, bekamen jedoch nur wenig Geld. Es war fast so, als wären sie Sklaven. Sie dienten nur dazu, Nal Hutta zu versorgen, wo die fetten, schleimigen Hutten regierten und sich bereicherten, in Dekadenz schwelgten.
Gesetze oder Gerechtigkeit hatte es noch nie gegeben. Wer sich gegen die Hutten auflehnte, der starb. So hatte Salin Tzetts Leben ausgesehen. In der Vergangenheit hatte Salin Tzett schon einmal versucht, diesem Elend zu entrinnen. In seiner Jugend hatte er sich auf einen Frachter geschlichen, um irgendwie auf zivilisiertere Welten zu kommen, um dort einen Neuanfang zu wagen. Doch der Frachter war von Piraten überfallen worden. Salin Tzett sollte damals als Sklave verkauft werden. Ein Patrouillenschiff des Hutten jedoch fing das Piratenschiff ab und Salin Tzett wurde befreit. Da er jedoch genau wusste, dass man ihn nicht freundlich behandeln würde, wenn man erfuhr woher er kam, log Salin Tzett und wurde selber zu einem Söldner im Auftrag der Hutten, wo er lernte zu kämpfen. Damals war er neunzehn Jahre alt gewesen. Elf Jahre später war er selber der Captain eines Patrouillenschiffes gewesen und überwachte die Grenzen des Huttraums. Er arbeitete für eben jene Unterdrücker, die er selber so sehr hasste. Doch, so hatte er sich gesagt, gab es vielleicht irgendwann eine Möglichkeit, etwas zum Positiven zu verändern. Irgendwann kam es zu einem Konflikt mit einer Gruppe von Piraten und am Ende war das Patrouillenschiff so schwer beschädigt gewesen, dass sich Salin Tzett in eine Rettungskapsel setzen musste und sich vom Schiff löste. Lange trieb er damals durchs All, wäre fast verhungert oder erstickt. Doch ironischerweise landete die Rettungskapsel wieder auf Da Soocha. Sein einigermaßen erträgliches Leben war vorbei und er wurde wieder ein Farmer. Zehn lange Jahre hatte er seitdem schuften müssen. Von morgens bis abends die riesigen Erntemaschinen bedienen, die über die Felder von Da Soocha krochen und gleichzeitig säten und ernteten. Der Lohn war mickrig, irgendwann war den Bewohnern sogar ihr eigenes Land genommen worden und sie mussten in kleinen Baracken wohnen, nahe ihrem Arbeitsplatz. Die einzige Freude, die die Farmer hatten, war illegaler Schnaps aus der Hauptstadt. Salin Tzett hatte genug von dem ganzen Elend, als bei einer Volksversammlung verkündet worden war, dass die Hutten noch einen größeren Anteil des erwirtschafteten Gewinns haben wollten und die Steuern außerdem um weitere Kredits in die Höhe schossen würden. Viele in der Menge, die sich auf dem Platz vor dem Rathaus der Hauptstadt versammelt hatten, hatten verärgert gebrüllt. Als einige der Farmer sogar gewalttätig wurden und die Söldner der Hutten das Feuer auf die Menschen eröffneten, brannte bei Salin Tzett plötzlich eine Sicherung durch. Er hatte sich einen Pflasterstein geschnappt, war zusammen mit hundert anderen Männern losgerannt und hatte den Stein einem Söldner auf den Kopf geschmettert. Als der Helm jedoch das Meiste abgefangen hatte, hatte er noch einmal zugeschlagen, diesmal ins Gesicht.

"Freiheit!", hatte jemand gebrüllt und Salin Tzett hatte sich dem verzweifelten Schrei nach Freiheit und Gerechtigkeit angeschlossen. Die wütende Masse der unterdrückten Arbeiter hatte mit einer Erntemaschine die Türen des Rathauses eingerissen und Salin Tzett hatte sich ein Gewehr von einem erschlagenen Soldaten genommen, war gemeinsam mit den anderen Farmern durch das Rathaus gestürmt. Die Welten der Hutten wurden von mehreren huttischen Gouverneuren regiert, Verwandte der mächtigen Verbrecherlords auf Nal Hutta. Söldner hatten sich ihnen in den Weg gestellt und das Feuer auf die Aufständischen eröffnet. Immer wieder gingen getroffene Farmer zu Boden, viele waren sofort tot gewesen, andere wurden von ihren Kameraden einfach überrannt. Der Verlust eines Einzelnen war nicht mehr wichtig, wenn man endlich etwas für die Gemeinschaft tun wollte. Die Söldner wurden niedergeschossen oder einfach totgeschlagen. In den engen Korridoren des Rathauses ging dabei einiges zu Bruch. Blasterschüsse sprengten den Putz aus den Wänden, Gemälde und Skulpturen wurden umgeworfen oder anderweitig demoliert. Irgendwann gaben sogar die Söldner den Widerstand auf und suchten ihr Heil in der Flucht, wobei sich einige sogar noch aus dem zweiten Stockwerk des Rathauses aus dem Fenster oder vom Balkon warfen. Am Ende waren die Aufständischen in das Büro des Gouverneurs, Votta dem Hutten, gestürmt und sahen, dass der fette, schleimige Gouverneur, der offensichtlich wie die Made im Speck lebte, sich hinter einer Gruppe von Söldnern mit Repetiergewehren versteckt hatte. "Keine Bewegung!", brüllte der Gouverneur mit vor Angst verzerrter Stimme und versuchte, sich mit seinem übergroßen Körper hinter seinem Schreibtisch zu verstecken. Die Aufständischen hielten inne und blickten genau in die Läufe der Repetiergewehre. Diese Art von Blastergewehr hatte eine hohe Feuerfrequenz und war deshalb besonders gefährlich. Dutzende von Menschen konnten in wenigen Sekunden nieder gemäht werden. "Wir weigern uns, diese Ausbeuterei länger hin zu nehmen", hatte Salin Tzett gebrüllt und die vielen anderen Aufständischen grölten zustimmend. Der Gouverneur hob beschwichtigend seine fetten Hände. Als er sprach, zitterte sein wabbeliges Kinn vor Angst. "Bitte, ich bin sicher, wir können das zur Zufriedenheit des Volkes regeln, bitte verlassen Sie das Rathaus!" Ein befreundeter Farmer von Salin trat vor und richtete seinen Blaster auf Gouverneur Votta. "Ich bin sicher, deine eigene Zufriedenheit ist dir viel wichtiger. Wir lassen uns nicht mehr von so einem fetten Ausbeuter herum kommandieren!" Er hatte einen Schuss abgefeuert, der den fetten Leib des Hutten traf. Der Gouverneur hatte geschrieen und versucht, sich hinter seinem Schreibtisch zu verstecken. Gleichzeitig hatte der Schusswechsel zwischen Söldner und Aufständischen begonnen. Salin musste sehen, wie sein Freund direkt in den Kopf getroffen wurde und er erwiderte den Beschuss, wie auch viele andere. Es roch nach Ozon und verbranntem Fleisch. Viele der Aufständischen wurden nieder geschossen, aber auch die Söldner waren irgendwann besiegt. Der huttische Gouverneur hatte am längsten überlebt. Viele, viele Blasterschüsse hatte es gebraucht, ihn zu erledigen. Salin Tzett und seine Leute hatten ihn regelrecht exekutiert. Es hatte kein Zurück mehr gegeben.

Seit diesem Tag war eine Woche vergangen. Sie hatten Da Soocha übernommen, hatten die Botschaft der Freiheit verbreitet. Etliche Welten im Gebiet der Hutten hatten sich ihnen angeschlossen. Und sogar Welten der Republik hatten sich der Unabhängigkeitsbewegung angeschlossen. Etliche Söldner, die einst für die Hutten gearbeitet hatten, hatten sich ihnen angeschlossen. Sie hatten nun mehr als genug Männer, um etwas zu bewirken. Doch es mangelte ihnen an guter Ausrüstung. Deshalb war Salin Tzett nun mit ein paar Männern nach Kashyyyk geflogen. Er hatte von dem harten Holz der Wookiees gehört und beschlossen, sich Rüstungen fertigen zu lassen. Günstig, effizient und leicht herzustellen. Perfekt. Salin Tzett hatte versucht, die Wookiees sogar zu bezahlen. Doch sie hatten sich geweigert, Salin Tzett und seine Sache zu unterstützen. Wookiees liebten den Frieden, liebten die Freiheit. Doch sie waren nicht bereit, kriegerische Handlungen zu unterstützen. Salin Tzett war gezwungen gewesen, die Stadt Thikkiiana zu besetzen. Etliche Wookiees waren nun ihre Gefangenen. Zwar hatte Salin Tzett befohlen, die Wookiees gut zu behandeln. Doch ihm war klar, dass das nicht ewig so weitergehen konnte. Nun wurde es scheinbar ernst. Man hatte Salin Tzett davon in Kenntnis gesetzt, dass sich ein Raumtransporter der Stadt näherte. Das Schiff trug das Symbol der Republik. Salin Tzett stand auf einer der hölzernen Plattformen und sah zum Himmel, kniff die buschigen Augenbrauen zusammen und strich sich durch das kurze, rote Haar. "Es geht also los...die Republik darf sich nicht in unsere Angelegenheiten einmischen." Nikiss, ein insektoider Verpine mit grüner Panzerung und großen Facettenaugen stand neben ihm. "Sollen wir sie vom Himmel holen?", fragte er lispelnd. Salin Tzett schüttelte mit dem Kopf. "Ich will nicht mehr Blut vergießen als notwendig. Das würde die Republik auf uns hetzen. Sollen sie doch landen. Wir haben unser Druckmittel. Wenn wir genug Panzerungen haben, können wir wieder abhauen ohne dass jemand zu Schaden gekommen ist. Wir sind so weit gekommen. Ich bin nicht bereit, mich jemals wieder irgendwem zu beugen." Er sah zum Himmel, wo sicher irgendwo der Raumtransporter herum flog. "Wenn sie es auf die harte Tour wollen, sollen sie es auf die harte Tour bekommen. Aber vielleicht kommt es gar nicht erst dazu. Die Wookiees sollen sich beeilen. Wir brauchen die Rüstungen."
 
Ist das normal das man die Hutts immer als so böse darstellt? Ich hätte so gern einen von denen als Haustier. :)
Salin Tzett hat ja jetzt ganz schön was losgetreten mit seiner Aktion. Naja mal schauen wie sich unsere Jedi so dabei schlagen werden.^^
 
( Hab noch nie von einem guten Hutten gehört. Sie sind halt DIE Verbrecherlords schlechthin ^^ weiter gehts ^^ : )

***​

Es war ein turbulenter Flug, als der kleine Raumfrachter in die Atmosphäre von Kashyyyk eintauchte. Die Maschinen des Frachters brummten und vibrierten, ehe Meister Tyvokka die Haupttriebwerke hinunterfuhr und das Repulsorfeld an der Unterseite des Frachters die Arbeit aufnahm. Das gedämpfte Brausen verdrängter Luftmassen war zu hören, als der Frachter über die dichten, grünen Wälder des Waldplaneten brauste. Lir sah gedankenverloren durch das Sichtfenster und fragte sich, wie er wohl zurechtkommen würde. Er verstand die Sprache der Wookiees ein wenig besser als damals vor fünf Jahren, aber war bei Weitem noch nicht perfekt. Er hoffe, niemanden zu beleidigen und sich nicht selbst zum Idioten zu machen, wenn er etwas missverstand oder ähnliches. Doch eigentlich hatte er sich gut vorbereitet. Er wurde aus den Gedanken gerissen, als Meister Tyvokka ihm etwas zugrölte. Meisterin Yaddle übersetzte, weil sie meinte, dass diese Worte auch für ihren Schüler wichtig sein könnten: "Seht euch diese Winde, die Turbolenzen an. Sehr stark, die Stürme hier können werden. Wie das Auge des Sturms, ihr müsst werden. So sicher wie wir hier drinnen vor Sturm geschützt sind, ihr euren Geist vor Ablenkung und Zorn schützen müsst." Lir nickte nur und sah wieder nach draußen. Der Frachter glitt niedrig über eine überraschend tief hängende Wolkendecke hinweg und wich elegant den Baumwipfeln aus, die gelegentlich die Wolkendecke durchbrachen. Lir erinnerte sich an den Tag, als Tyvokka ihm von der Größe der Bäume von Kashyyyk erzählt hatte. Er hatte seinem Meister zuerst nicht geglaubt, schien es doch absurd und extrem übertrieben. Doch das war es nicht. Selbst jetzt, wo er es selber sah, konnte er kaum glauben, dass manche Bäume sogar höher als die Wolken waren. Ryan teilte die Begeisterung. Er staunte und war sichtlich fasziniert. "Ist diese Größe typisch für Wroshyr-Bäume?", fragte Ryan Tyvokka, während dieser gelassen an den Kontrollen herum hantierte. Tyvokka knurrte verneinend und Meisterin Yaddle übersetzte, dass jene Bäume, die über die Wolken hinausragten, einen halben Kilometer höher waren als die anderen Bäume. "Dann sind das die, um die ihr eure Landeplattformen legt?", fragte Lir neugierig. Tyvokka sah ihn an und trotz der verschiedenen Physiognomie der beiden Rassen konnte Lir erkennen, dass der Wookiee überrascht war. Lir lächelte seinen Meister an. "Ich habe mich ein wenig informiert, ich wollte nicht wie ein Barbar wirken." Einen Moment lang starrte der Wookiee seinen Schüler einfach nur an. Dann wandte er sich mit einem grollenden Gelächter wieder der Steuerung zu. Der Jedi-Meister meinte knurrend, dass es immer gut war, sich zu informieren. Wissen war niemals falsch. Links von ihnen kam eine ganze Gruppe der übergroßen Wroshyr-Bäume in Sicht. Tyvokka steuerte den Frachter darauf zu und Minuten später waren sie nahe genug, dass Lir ein Netzwerk aus Kabeln und dünnen Ästen erkennen konnte, das die Bäume in Wolkennähe miteinander verband. Als sie die Bäume erreicht hatten, ließ Tyvokka das Schiff plötzlich direkt in die wolkenverhangene Tiefe stürzen. Lir spürte die Fliehkraft, die ihn in den Sitz presste und dafür sorgte, dass sich sein Magen umdrehte. Blind zu fliegen hielt er für keine gute Idee. Besonders nicht in einem Gebiet, wo es Hindernisse von der Größe der Wroshyr-Bäume gab. Aber kurz bevor der Frachter vollständig von den dichten, weißen Schwaden eingehüllt war, stieß er wieder ins Freie.

Direkt unter ihnen lag eine weitere Wolkendecke, und als sie die durchstoßen hatten, blieb Lirs Herz für einen kurzen Moment stehen. Den Raum zwischen dem Ring der gigantischen Bäume ausfüllend, scheinbar in der Luft schwebend, lag unter ihnen eine Stadt. Zeitgleich mit Ryan keuchte Lir fasziniert auf. Selbst aus der Ferne konnte man erkennen, dass die teilweise hölzernen Gebäude groß und zum Teil mehrstöckig waren, und die Straßen zwischen ihnen waren gerade und sorgfältig gepflastert. Die mächtigen Stämme der Bäume reckten sich am Rand und manchmal auch mitten in der Stadt in die Höhe und vermittelten die Illusion riesiger brauner Säulen, die ein Wolkendach trugen. Ein Ring aus seltsam bunten Scheinwerferstrahlen umgab die Stadt.
Tyvokka bemerkte Lirs Faszination und brummte eine Frage. "Nein, ich habe vorher noch nie Holos einer Wookiee-Siedlung gesehen", flüsterte Lir voller Erfurcht. "Ich hätte besser recherchieren sollen." Sie kamen jetzt näher; nahe genug, um zu erkennen, dass es kein Fundament zu geben schien. Es schien überhaupt keine Trägerkonstruktion zu geben. Was hielt die Stadt in der Luft? Repulsoraggregate? Lir freute sich sehr darauf, das Ganze mehr in Augenschein zu nehmen. Obwohl der Eigentliche Grund des Besuches ja die Mission war. Und sein Sieg über die Ungeduld und den Zorn. Lir verbannte diese Gedanken und sah sich um.
Der Frachter scherte nach rechts aus, bremste ab und verlor an Höhe. Direkt vor ihnen, am Rand der Stadt und ein Stück über ihr, befand sich eine runde, mit Positionslampen ausgerüstete Plattform. Die Plattform schien aus einem der Bäume zu wachsen, und es dauerte ein paar Sekunden, bis ihm klar wurde, dass es sich bei ihr um den Stumpf eines gewaltigen Astes handelte, der nahe dem Stamm horizontal durchschnitten worden war. Eine erstaunliche technische Leistung. Unwillkürlich fragte er sich, wie man die Überreste des Astes beseitigt hatte.

Die Plattform schien keineswegs groß genug zu sein, um ein Schiff von der Größe des Frachters zu tragen, aber ein rascher Blick zur Stadt verriet Lir, dass ihre Kleinheit eine Täuschung war, hervorgerufen durch die unvorstellbare Größe der Bäume. Als Tyvokka auf dem feuergeschwärzten Holz aufsetzte, war klar, dass die Plattform nicht nur für ihren Frachter, sondern auch für jedes Passagierschiff groß genug war. Oder, was das betraf, für einen Schlachtkreuzer. Auf der Landeplattform wartete bereits ein Empfangskomitee, bestehend aus wenigen Wookiees, einem Protokolldroiden und etwa zwei Dutzend bewaffneter Männer. "Keine gute Idee, die Stadt Thikkiiana direkt anzufliegen", meinte Ryan und entfernte sein Lichtschwert vom Gürtel. Yaddle sah ihn streng an und schüttelte mit dem Kopf. "Wir vielleicht nicht brauchen, diese Waffen." Tyvokka grölte etwas und Yaddle übersetzte. "Gehen, Tyvokka und ich werden. Wir sehen, ob wir die Söldner überreden können, die Stadt frei zu geben. Oder wir kämpfen werden. Wenn wir euch rufen, ihr werdet kommen!" Lir wollte widersprechen, erinnerte sich jedoch daran, dass er auch hier war, um Ruhe und Beherrschung zu lernen. Deshalb nickte er nur. "Gut, wir warten hier und auf ein Zeichen von euch schlagen wir zu. Was ist mit den Gefangenen?" Tyvokka knurrte. "Wenn wir etwas wissen, sagen wir euch Bescheid." Mit diesen Worten verließen Tyvokka und Meisterin Yaddle den Raumtransporter. Ryan und Lir konnten sehen, wie sie draußen mit den Söldnern ein paar Worte wechselten und dann gemeinsam davon gingen. Es sah nicht so aus, als wären sie nun Gefangene. Dennoch drückte Lir auf einen der Knöpfe am Kontrollpult und fuhr die Einstiegsrampe wieder ein. "Also heißt es nun warten", meinte Ryan. Lir nickte und brummte eine Zustimmung. "Es gefällt mir nicht, so herum zu sitzen. Ich habe da ein ganz mieses Gefühl." Ryan zuckte mit den Schultern. "Ich auch. Aber Befehl ist Befehl." Lir nickte erneut und schloss dann die Augen, um zu meditieren. Schließlich war er ja auch hier, um ein wenig innere Ruhe zu finden. Das Warten war da die beste Gelegenheit.
 
Ja und, dann sind das halt die Verbrecherlords schlechthin, ich find die aber trotzdem knuffig und will einen zum Haustier.^^
Na ob Lir sich an den Befehlen halten wird? Ich bin mir da nicht so sicher. Bestimmt stellen er und Ryan wieder unsinn an und die ganze Situation eskaliert.
Immerhin kenn ich beide Chars schon sehr gut.^^
 
( Haustier... der frisst dir die Haare vom Kopf und schleimt alles voll XD *grins* Ich weiß wie es ausgeht :rofl: und weiter: )


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Salin Tzett hatte die beiden Fremden, die das Raumschiff verließen, sofort als das erkannt, was sie waren: Jedi-Ritter. Ihre Roben waren unverkennbar, alleine ihre Körperhaltung und Aussprache. So, da hat die Republik also bereits ihre Elite geschickt, dachte sich Salin Tzett und wies seine Männer mit einem Blick an, wachsam zu sein. Jedi-Ritter. Das bedeutete, dass er vorsichtig sein musste. Denn wenn er es sich mit den Jedi-Rittern verscherzte, konnte das einen Angriff der Republik provozieren. Dafür waren sie noch nicht bereit. Salin Tzett wollte Konflikte mit der Republik vermeiden. Ihm ging es um Freiheit. Wenn andere Planeten sich seiner Bewegung anschlossen und die Republik verließen war das alleine noch kein Grund, Jedi-Ritter zu schicken. Vielleicht hätte er Kashyyyk doch besser meiden sollen und sich woanders Rüstungen besorgen sollen. Die Tatsache, dass einer der Jedi ein Wookiee war - und Salin Tzett hier etliche Wookiees festhielt und zum Arbeiten zwang - war der Sache ebenfalls nicht sonderlich förderlich. "Seid gegrüßt, verehrte Jedi", meinte Salin Tzett trocken und neigte knapp den Kopf. Seine Männer hielten ihre Blastergewehre in den Händen, entsichert und schussbereit. Falls die Jedi etwas Dummes vorhatten. Nikiss, sein Gefolgsmann, hatte ihm bereits gesagt, dass vier Lebensformen an Bord waren. Zwei Lebewesen waren also noch an Bord. Man würde den Frachter daher im Auge behalten. Der Wookiee grölte einen Gruß und die drei Wookiees, die Salin Tzett als kleine Absicherung dabei hatte, blökten eine Antwort. Das kleine, grüne Geschöpf an der Seite des bepelzten Jedis kam auf ihn zu. "Wir grüßen Euch. Besprechen wir wollen die Situation hier." Salin Tzett musterte die beiden Jedi. "Das habe ich mir gedacht. Nun...Ich bin Salin Tzett. Leiter dieser kleinen Operation. Und Ihr seid?" Der Wookiee bellte seinen Namen, Tyvokka, und das grüne Etwas stellte sich als Jedi Meisterin Yaddle vor. "Ich schlage vor, wir besprechen den Ausgang meiner Operation hier lieber woanders. Darf ich bitten?" Die drei Wookiees gingen voraus, gefolgt vom Protokolldroiden. Die beiden Jedi gingen an ihm vorbei und Salin Tzett folgte ihnen, umringt von seinen Männern. Er konnte sehen, wie die Jedi-Ritter sich genau umsahen und Blicke wechselten. Da beschleunigte Salin Tzett seinen Gang und holte auf. Seine Wachen taten es ihm gleich. "Wie sie sehen geht hier fast alles seinen gewohnten Gang." Er wies auf die Stadt, wo geschäftiges Treiben zu sehen war. Wookiees gingen ihrer Arbeit nach, benutzten Banthas als Transporttiere. Etliche Schwebegleiter schwebten durch die Stadt. Verdächtig war nur, dass einige bewaffnete Männer alles überblickten. "Darf ich fragen, was man Ihnen gesagt hat was hier vor sich ginge?", wollte Salin Tzett wissen und sah die beiden Jedi neugierig aber wachsam an. Der Wookiee röhrte ein paar weniger freundliche Worte. "Ich kann Ihnen versichern, dass hier alle Wookiees gut behandelt werden", entgegnete Salin Tzett. Sie hatten sich über einen hölzernen, langen Steg von der Landeplattform entfernt. Eine hölzerne Wendeltreppe führte nach oben, wo etliche Gebäude in den Stamm eines riesigen Baumes geschnitzt wurden. Neben der Treppe, am Rand der kleinen Plattform, in der der Steg endete, war ein Fahrstuhl angebracht. Es war scheinbar ein Frachtaufzug, denn er war mehrere Meter breit. Sie alle betraten den Aufzug. Die beiden Jedi wurden gänzlich umzingelt. "Wir fahren nach unten und ich zeige Ihnen, was meine Männer und ich hier so machen, momentan", sagte Salin Tzett und drückte einen Knopf an der Aufzugskabine. "Bisher ist hier niemand zu Schaden gekommen und ich möchte, dass das so bleibt."

Der Fahrstuhl setzte sich in Bewegung, fuhr langsam in die Tiefe. Der Boden des Fahrstuhls war ein engmaschiges Gitter, der Fahrstuhl selbst war größtenteils aus transparentem Stahl. Salin Tzett wandte seinen Blick kurz von den beiden Jedi-Ritter ab und bewunderte die Architektur der Wookiees. Als er und seine Leute hier ankamen, hatte sich Salin Tzett gefragt, wie die Stadt wohl an Ort und Stelle gehalten wurde. Er hatte geglaubt, Repulsorfelder würden die Stadt am Absturz hindern, so wie bei der Wolkenstadt auf Bespin. Doch als er dann mit einem der Fahrstühle nach unten gefahren war, hatte er gesehen, dass die Stadt nicht von Repulsorfeldern gehalten wurde. Auch nicht von Traktorstrahlankern. Die Methode der Wookiees war sogar auf ihre eigene Art weitaus eleganter als die Technik der Menschen. Die Stadt ruhte auf Ästen. Viele Äste waren entfernt worden, doch die übrig gebliebenen waren stark genug, um das Gewicht von Häusern und Straßen zu tragen. Der Fahrstuhl fuhr weiter nach unten, vorbei an der ersten Ebene der Stadt. Von unten konnte man nun das Gitterwerk aus Ästen noch besser erkennen. Es sah aus wie ein Spinnennetz. In sich verworren und stabil, hatte es dennoch reichliche Lücken um der Ebene darunter noch etwas Licht zu spenden.
"Ich ganz vergessen hatte, wie schön es hier ist", sagte die grünhäutige kleine Jedi und sah nach oben, zur Unterseite der Stadt hinauf. Salin Tzett folgte ihrem Blick und versuchte, nicht an den kilometertiefen Abgrund zu denken, der unter dem Fahrstuhl gähnte. "Wie habt ihr die Äste so verwoben?", fragte er die anwesenden Wookiees und der Protokolldroide übersetzte dessen Antwort: "Die Wookiees haben es nicht getan. Durch ihr eigenes Wachstum sind die Bäume zur Einheit geworden. Sie sind zusammengewachsen"
Fasziniert sah Salin Tzett nach oben. Erstaunlich, dachte er sich. Der bronzefarbene Droide sprach indes einfach weiter: "Wenn zwei Wroshyr-Äste aufeinander stoßen, wachsen sie zusammen und lassen gemeinsam neue Äste in alle Richtungen sprießen." Der Fahrstuhl entfernte sich von den Wohnebenen der Stadt. Salin Tzett sah nach unten, spähte ins trübe Dämmerlicht unter dem Fahrstuhl. "Gleich sind wir da", sagte er zufrieden und deutete auf die nahen Baumstämme der riesigen Bäume. Direkt in die Bäume waren Häuser gebaut. Einige von ihnen waren mehrstöckige, kunstvolle Gebilde. Auch hier waren viele Äste miteinander verschmolzen und bildeten Wege. Sogar ein paar Plätze waren angelegt worden. Dort sah man Wookiees, die enorme Stapel von Holz abholten und in nahe Hallen brachten. Ein Schwebegleiter landete und ein paar von Salin Tzetts Männern brachten neues Holz.
Diese Verarbeitungsanlage für das wertvolle, harte Holz war im unteren Teil der Stadt angesiedelt. Nur wenig Sonnenlicht drang bis zu diesen Ebenen hinunter. Der Fahrstuhl hielt an und alle traten auf eine große, hölzerne Plattform. In den Hallen wurde aus dem Holz Harnische gemacht. Ein leichter aber effektiver Schutz. Salin sah die beiden Jedi-Meister an. "Dann sagt mir, was Ihr zu sagen habt, verehrte Jedi-Ritter." Er ging ein wenig auf Distanz. Der Wookiee grollte, während das grüne Etwas ganz ruhig blieb.

"Freie Wesen als Geiseln zu nehmen ist nicht in Ordnung", sagte Yaddle. "Euer Wunsch nach Freiheit darf nicht die Gefangennahme von Anderen bedeuten. Unrecht, das ist." Salin Tzett nickte. "Meine Operation hier ist nur von kurzer Dauer. In ein paar Tagen verschwinden wir von hier. Bis dahin müssen wir uns die Kooperation der Wookiees sichern. Ich hätte ja gerne dafür bezahlt, aber die Wookiees wollten das nicht." Der Wookiee Tyvokka grollte bedrohlich und einige von Salin Tzetts Söldnern hoben ihre Blaster.
"Immer mit der Ruhe", sagte Salin Tzett und hob beschwichtigend die Hände. "Unsere Sache ist wichtiger als eine kurzzeitige Freiheitsberaubung. Wir stehen für die Freiheit von Milliarden. Für die grundlegende Freiheit, die jedes fühlende Wesen verdient. Doch wir wurden unterdrückt. Damit dies nicht noch einmal geschehen kann, müssen meine Männer sich verteidigen können. Es mag sein, dass dafür Blut fließen muss. Doch ist es nicht gerecht, ein paar Opfer für die Freiheit vieler zu bringen? Opfer, die in diesem Fall jedoch nicht sein müssen." Er machte eine umfassende Bewegung, die die arbeitenden Wookiee einschloss. Tyvokka wurde sichtlich ruhiger. Yaddle jedoch lächelte. "Tyrannei auch mit Hilfe der Republik beendet könnte werden. Lass frei die Gefangenen." Salin Tzett schüttelte den Kopf. "Die Republik hat sich noch nie um die Welten im Huttraum gekümmert. Noch nie. Man hat uns uns selber überlassen, der Herrschaft der huttischen Verbrecherlords. Ich pfeife auf leere Versprechungen eines Jedi-Ritters." Wieder hoben sich die Blastergewehre gefährlich. Eine unglaubliche Spannung lag in der Luft. "Sollten Jedi-Ritter den Kampf um Freiheit nicht unterstützen? Und selbst wenn nicht, so verlange ich, hier nicht gestört zu werden." Salin Tzett seufzte. "Nur noch ein paar Tage, dann sind meine Leute und ich verschwunden und alle Wookiees sind wieder frei. Sie haben uns geholfen, wenn auch unfreiwillig. Was schade ist. Ich bin doch kein verrückter Terrorist, ich will Freiheit für jene, die Freiheit wollen!" Der Wookiee meinte, dass er ein Auge zudrücken würde, sofern in wenigen Tagen wirklich alle Wookiees frei sein würden. Er grollte, dass er definitiv hier bleiben wollte, um die Arbeiten zu begutachten. Das grüne Etwas überlegte eine Weile. Dann plötzlich kam Nikiss mit stelzenden Schritten aus der Funkzentrale. "Die beiden Anderen haben das Raumschiff verlassen", rief er lispelnd. Salin Tzett sah die beiden Jedi an. "So, ein Ablenkungsmanöver, hm? Ich lasse nicht zu, dass wir noch einmal unterdrückt werden!" Beide Jedi sahen sich überrascht an. Dann aktivierten sie ihre Laserschwerter, als das Blasterfeuer begann und die Söldner ihr Feuer eröffneten.
 
Toll, Ryan und Lir haben Mist gebaut und jetzt müssen Tyvokka und Yaddle mehr oder weniger dafür büsen.
Typisch diese blöden Padawan. Können die denn nicht machen was man denen sagt?
 
( Hihi...persönliches Pech und unvorhersagbare Schwierigkeiten. Aber ohne solche Dinge würde es ja langweilig werden. Und Action ist was Schönes. Nebenbei: Ich hoffe, ich habe nicht zuviele Rechtschreibfehler hinein gehauen : )

3

Gefühle gab es nicht, es gab den Frieden. Unwissenheit gab es nicht, es gab die Weisheit. Leidenschaft gab es nicht, es gab Gelassenheit. Tod gab es nicht, es gab die Macht. Die Macht durchdrang alles Lebendige, hielt die Galaxis zusammen. Lir konzentrierte sich auf seinen Kontakt zur Macht. Er spürte, wie die Energie der Macht ihn umgab und einhüllte. Für Außenstehende war die Macht eine religiöse Glaubensdarstellung und lediglich ein Werkzeug, das sich für Manipulationen jeglicher Art einsetzen ließ. Doch die Macht war mehr als Religion und Werkzeug. Die Macht verlieh dem Jedi seine Stärke, hielt die Ordnung der Galaxis aufrecht. Lir bezog aus ihr Ruhe, Hoffnung, Kraft. In tiefer Meditation versunken, passte er seine eigene Energie der Umgebung an, wurde Eins mit der Macht. Er konnte die Macht manipulieren, um seine Eigenschaften zu steigern, konnte die Macht verändern, um so viele fantastische Dinge zu bewerkstelligen. Doch nun gab er sich gänzlich der Macht hin. Er war in vollkommenem Einklang mit sich selber und mit der Macht. Woran liegt das nur, fragte sich ein Teil seines Verstandes. Vielleicht an der Langeweile, dass es keine ablenkenden Dinge hier gab. Oder es lag an Kashyyyk. Die wunderbare Welt spiegelte den Einklang von Technik und Natur wieder. So wie Lir nun im Einklang mit der Macht war. Doch hatte Lir auch mehrere Minuten gebraucht, um so ruhig zu werden. Würde er im Ernstfall ebenfalls ruhig bleiben können? Würde er bei Stress und Sticheleien stark bleiben können? Plötzlich nahm Lir eine Erschütterung der Macht war, ein Kräuseln. Als werfe man einen Stein in einen See. Etwas tastete durch die Macht nach ihm. "Komm zu mir", hallte es in seinem Kopf. Sofort löste sich der Jedi-Schüler aus der Meditation und schreckte hoch. Er fand sich im Pilotensessel des alten Frachters wieder. Ryan saß auf dem Sitz des Copiloten und meditierte ebenfalls. "Meister Tyvokka braucht mich", rief Lir und nahm sein Lichtschwert vom Gürtel. "Unsere Meister stecken in Schwierigkeiten." Ryan öffnete seine Augen. Er runzelte die Stirn. "Ich habe nichts dergleichen gespürt", meinte er und streckte sich. Lir grinste seinen Kumpel an. "Dann hast du entweder geschlafen oder Tyvokka hat nur mich gerufen. Los, wir machen uns besser auf den Weg." Lir drückte einen Knopf und ließ die Einstiegsluke des Frachters nach unten fahren. Ryan erhob sich nun. "Hast du wenigstens genaue Anweisungen bekommen?", wollte er von Lir wissen. Doch sein Mitschüler schüttelte den Kopf. "Vielleicht brauchen sie einfach nur Hilfe. Los komm schon." Mit diesen Worten stürmte Lir aus dem Cockpit, durch den Korridor des kleinen Frachters und die Einstiegsrampe hinab. Ryan eilte ihm hinterher und als beide das Schiff verlassen hatten, gab Ryan in einer versteckten Konsole an der vordersten Landekufe einen Kode ein. Die Luke schloss sich wieder. "Und wohin nun?", fragte Ryan, als er mit Lir über einen langen, hölzernen Steg die Landeplattform verließ. "So viele Wege gibt es nicht", meinte Lir nur und deutete nach vorne. Der Steg endete an einer kleinen Plattform an der Seite eines riesigen Baumes. Eine Wendeltreppe nach oben würde sie zu einigen Gebäuden bringen. Ein Aufzug schien nach unten zu führen. "Du hast nicht zufällig gesehen, in welche Richtung unsere Meister mit den Söldnern verschwunden sind?", fragte Lir und blieb unter der Wendeltreppe stehen. Ryan schüttelte mit dem Kopf. "Hab nicht darauf geachtet. Also, was nun?"

Die Frage wurde mit einem lauten Plonk beantwortet, als neben ihnen eine faustgroße Kugel auf das Holz knallte und wieder etwas in die Höhe flog. Sofort wussten beide Jedi-Schüler, dass es sich um eine Granate handelte. "Runter!", brüllte Ryan und als Lir sich duckte und dabei zurück wich, griff Ryan die Granate mit der Macht und schleuderte sie vom Steg in die Tiefe. Nicht einmal einen Sekundenbruchteil später explodierte die Granate und der hölzerne Steg vibrierte. Teile des Geländers splitterten und der Steg knarrte bedrohlich. Doch schien die Trägerkonstruktion zu halten. Lir sah nach oben und aktivierte sein Lichtschwert genau zur rechten Zeit, als ein Blasterstrahl auf ihn zu schoss. Einige Meter über ihnen standen zwei bewaffnete Söldner und schossen von der Wendeltreppe aus auf sie. "Seite an Seite?", fragte Ryan und aktivierte sein eigenes Lichtschwert. Lir nickte nur und dann benutzten beide Schüler die Macht als Sprungbrett. Sie gingen in die Knie und sprangen dann mit aller Kraft nach oben, zwanzig Meter in die Luft. Sie landeten an der Außenseite der Wendeltreppe, hielten sich mit einer Hand fest. Sie waren nun genau bei den beiden Söldnern. Mühelos trennten die Jedi die Läufe der Blastergewehre ab, ehe sie sich über das Geländer schwangen. "Wo sind unsere Meister?", wollte Lir wissen und ließ sein Lichtschwert bedrohlich kreisen. Die Söldner waren sichtlich verängstigt. "Unten, bei der Verarbeitungsanlage", stammelte einer der Söldner. Ryan neigte den Kopf. "Vielen Dank." Er hielt einem der Söldner Zeige- und Mittelfinger an die Stirn. Der Söldner sackte bewusstlos zu Boden. Es war eine schwächere Form von Yaddles Technik. Nur, dass Ryan nicht die Körperfunktion verlangsamte sondern den Geist in eine Ohnmacht versetzte. Der zweite Söldner sah sichtlich erschrocken aus. "Bitte, tötet mich nicht", jammerte er, ehe Ryan auch seine Stirn berührte und den Mann schlafend zu Boden schickte. "Also auf nach unten", meinte Lir und sah nach unten, zu dem Aufzug. Ryan nickte und sie gingen schnell die Wendeltreppe hinab zum Aufzug. Als sie in die Tiefe blickten, konnten sie unten einige Gebäude im Halbdunkel erkennen. Einige mittelgroße Raumtransporter erhoben sich von kleinen Landeplätzen und schraubten sich in die Höhe. "Scheint, als hätten unsere Meister bereits ganze Arbeit geleistet", meinte Lir und schaltete sein Lichtschwert aus. "Die Söldner räumen das Feld." Er schwang sich über das Geländer und ehe Ryan noch protestieren konnte, ließ sich Lir in die Tiefe fallen. "Seite an Seite?", rief Lir noch und grinste, ehe er im Fallen nach unten blickte. Ryan erkannte, was sein Mitschüler vorhatte. Aber es gefiel ihm trotzdem nicht. "Bei der Macht... warum muss das gerade mir passieren?" Er sprang seinem Kumpel hinterher. Mit der Macht lenkten beide Schüler ihren Fall und bremsten den Aufprall ab, als beide auf einem der Raumtransporter landeten. Sie rutschten an der runden Seite hinab und fielen weiter in die Tiefe, ehe sie auf einem weiteren mittelgroßen Frachter landeten. Von dort aus konnten sie mühelos auf die untere Ebene springen.

Beide landeten inmitten von Blasterfeuer. Etliche Söldner hatten sie bereits erwartet. Lir und Ryan schalteten ihre Lichtschwerter an und widmeten sich ganz der Defensive. Sie wehrten Blasterschüsse ab und lenkten sie zurück. Viele der Söldner wurden von ihren eigenen Schüssen getroffen. Die Jedi-Schüler gaben sich ganz der Macht hin. Und zu seiner Freude stellte Lir fest, dass er ohne Zorn zurechtkam. Er ließ sich einfach von der Macht leiten. In der Ferne, am anderen Ende des Platzes, kämpften Meister Tyvokka und Meisterin Yaddle. Auch sie schickten Blasterstrahlen zurück, stürmten aber gleichzeitig nach vorne, um ihre Angreifer niederzustrecken. Ryan benutzte die Macht, um die restlichen Söldner in ihrer Nähe nach hinten zu schubsen. Sie fielen auf ihre Rücken und Lir griff mit der Macht nach ihren Blastern, um sie ihnen aus den Händen zu reißen und über den Rand der Plattform in die Tiefe zu schleudern. Plötzlich packte Ryan Lirs Robe und zerrte ihn zu Boden. Und keinen Moment zu knapp, denn ein Landgleiter brauste eine Sekunde später über sie beide hinweg. Das Repulsorfeld, welches das Fahrzeug zum Schweben brauchte, presste die beiden jungen Männer für einen Moment feste auf den Boden. Dann sprangen sie wieder auf die Füße. Vom anderen Ende der Plattform her konnten sie Meister Tyvokka etwas brüllen hören. So, in dem Landgleiter saß der Anführer dieser Söldner. Lir sah sich um und erblickte einen Transportgleiter, mit dem die Wookiees Barren ihres Wroshyr-Holzes transportierten. "Schnell", rief er Ryan zu und lief zu dem Transportgleiter. Mit der Macht fegte er die Holzbarren von der Ladefläche, ehe er sich an die Kontrollen setzte. Ryan nahm neben ihm Platz und Lir startete den Gleiter und nahm die Verfolgung des flüchtenden Landgleiters auf. Sie entfernten sich von der Stadt Thikkiiana. Der Landgleiter gewann an Höhe und schließlich brauste er über die Baumwipfel der riesigen Wroshyr-Bäume. "Bring uns bitte nicht um", bat Ryan, als Lir einem dicken Ast auswich und der Transportgleiter dann ebenfalls über das dunkelgrüne Meer der Bäume hinweg fegte. Plötzlich zischten rote Blasterstrahlen an ihnen vorbei. Die Flüchtenden hatten also bemerkt, dass sie verfolgt wurden und hatten das Feuer eröffnet. Lir atmete tief durch und ließ die Macht durch sich strömen. Seine Hände lagen ruhig auf der Steuerung des Transportgleiters. So wich er mit minimalen Bewegungen den Blasterstrahlen aus. "Die sind schneller als wir", meinte Ryan nur, als der Landgleiter immer mehr an Distanz gewann. Lir knurrte und sah sich kurz um. Der Transportgleiter war etwa neun Meter lang. Vorne war die Fahrerkabine und dahinter die große Ladefläche. An der Unterseite waren die Repulsoraggregate, die den Gleiter zum Schweben brachten. "Ryan, bearbeitete mit deinem Lichtschwert die Ladefläche. Die Verdeckung des Repulsorantriebs ist nur zusätzlicher Ballast" Ryan runzelte die Stirn und sah Lir mit einem Blick an, als habe er sich in eine gamorreanische Rieseneidechse verwandelt. Doch er gehorchte und trat auf die Ladefläche. Nur dank der Macht konnte er sich auf dem Gleiter halten, die Balance bewahren. Denn jedes Mal, wenn Lir den Blasterschüssen auswich, musste Ryan sein Gewicht verlagern. Er ruderte heftig mit den Armen und schlug mit seinem Lichtschwert dann nach den Metallplatten. Er löste die Verschweißung und Metallplatte um Metallplatte fiel in die Tiefe, als Ryan die komplette Verkleidung des Transportgleiters entfernte. Als er sich wieder neben Lir hinsetzte, waren vom Transportgleiter nur die Fahrerkabine und der Antrieb übrig. "Ich sage es noch einmal: Bitte bring uns nicht um, Lir!"
 
( so, geht heute gut voran. Bald ist Akt 1 fertig. ^^ )

***​

Es war einfach alles schief gelaufen. Die Situation war äußerst gespannt gewesen. Und als seine rechte Hand, der Verpine Nikiss, angerannt kam und von den beiden anderen Jedi berichtete, war alles aus dem Ruder gelaufen. Seine Söldner, die sowieso nervöse Zeigefinger hatten, hatten zu schnell reagiert und das Feuer eröffnet. Salin Tzett jedoch war auch überrascht gewesen und als die Jedi-Meister ihre Lichtschwerter aktivierten, war es auch schon zu spät gewesen, alles doch noch friedlich zu regeln. Als seine Söldner mit ihren Blastergewehren feuerten und die Jedi die Blasterstrahlen abwehrten und auf die Söldner losgingen, hatte Salin Tzett nur noch den Kopf einziehen können, um sich aus der Schusslinie zu bringen. Hier rächte es sich, dass die Söldner kein eingespieltes Team waren, sondern größtenteils egoistische, geldgierige Pistolenhelden. Ein Blasterstrahl hatte Salin Tzett an der Schulter gestriffen. Für einen Moment hatte er geglaubt, dass seine Bewegung nun hier, auf Kashyyyk, ihr Ende finden würde. Doch Nikiss hatte ihn beiseite gezogen. Sie waren in eine der Verarbeitungshallen geflohen und hatten befohlen, alle verarbeiteten Rüstungen in die Raumtransporter zu schaffen. Sie mussten schleunigst verschwinden. Während Salin Tzett seine Männer bei der raschen Flucht herum kommandierte, war Nikiss wieder nach draußen geeilt. Mit einem Thermaldetonator hatte er die Jedi bedrohen wollen, hatte sie doch noch ruhig stellen wollen. Doch einer der beiden Jedi-Meister hatte offenbar die Macht benutzt und Nikiss' linken Arm gebrochen. Die grüne Panzerung am Unterarm des insektenartigen Gefolgsmannes war gesplittert und Nikiss musste den Thermaldetonator fallen lassen, ehe er sich zu Salin Tzett zurückzog. Wenigstens hatten sich die Wookiees beeilt, die fertigen Rüstungen zu verladen. Zwei von Vier Raumfrachtern waren bereits in der Luft. Salin Tzett hatte noch Hoffnung gehabt, irgendwie entkommen zu können. Dann waren die anderen beiden Jedi buchstäblich vom Himmel gefallen. Gegen vier Jedi konnten seine Söldner nichts ausrichten. Also hatte Salin Tzett einfach nur die Flucht befohlen und ein Treffen beim Sammelpunkt, von dem aus sie zurück nach Da Soocha fliegen wollten. Anschließend hatten Nikiss und er sich einen Landgleiter geschnappt. Sie wollten Distanz zu den Jedi gewinnen. Doch leider hatten diese sofort die Verfolgung aufgenommen. Und es war gar nicht so einfach, die Jedi abzuhängen. Salin Tzett hatte den Gleiter hochgezogen und wollte über den Baumkronen mit Höchstgeschwindigkeit die nächste Stadt ansteuern. Dort konnten sie sich vielleicht ein Raumschiff schnappen, um zu verschwinden. Doch der Transportgleiter der Jedi war noch immer hinten ihnen. Mit seiner gesunden Hand hatte Nikiss seinen Blaster genommen, hatte sich auf dem Beifahrersitz umgedreht und auf die Verfolger geschossen. Doch entweder war der Fahrer ein ziemlich guter, oder es lag an der Macht, die die Jedi hatten. Denn der Transportgleiter wich den Blasterstrahlen aus. Auch der kleine Vorteil, den der kleine Landgleiter gegenüber dem langen, schweren Transportgleiter hatte, war weg, als die Jedi offenbar die schwere, metallene Verkleidung ihres Fahrzeugs entfernt hatten. "Nikiss", rief Salin Tzett nervös über den Lärm des Antriebs hinweg, "Halte sie auf! Die können nicht allem ausweichen! Schieß weiter!" Der grünhäutige Verpine nickte und schoss weiter mit seinem Blaster auf die Verfolger. Dann nahm er einen weiteren Thermaldetonator von seinem Gürtel und hantierte daran herum.

Der Thermaldetonator hatte eine hellrote Farbe und Nikiss kicherte lispelnd. "Klasse B. Ein Explosionsradius von hundert Metern. Das wird sie lehren..." Ein Thermaldetonator war eine Granate, die ein enorm zerstörerisches Feld aufbauen konnte. Normalerweise war der Radius der Explosion etwa zwanzig Meter. Doch Nikiss' Exemplar war illegal modifiziert. Der Verpine drückte einen der Knöpfe und warf den Detonator dann nach hinten. "Drei Sekunden", meinte Nikiss nur und bedeckte seine großen, schwarzen Facettenaugen mit den Händen. Durch seine Finger hindurch starrte er nach hinten. Durch die hohe Geschwindigkeit beider Fahrzeuge flog der Thermaldetonator sogar noch über den Transportgleiter der Jedi hinweg. Für einen Moment sah es so aus, als wären die Jedi unbehelligt davon gekommen. Sicher hatten auch die Jedi nicht mit der erhöhten Zerstörungskraft der kleinen, metallischen Kugel gerechnet. Doch dann explodierte der Thermaldetonator, irgendwo hinter dem Transportgleiter. Eine Fusionsreaktion wurde ausgelöst und ein riesiger, leuchtender Ball erschien, der alles verzehrte und vernichtete, ehe er wieder in sich selbst zusammenfiel. Als das blendend grelle Licht der Explosion abebbte, war vom Transportgleiter der Jedi nichts mehr zu sehen. Nikiss lachte zischend und auch Salin Tzett atmete erleichtert aus. Doch dann wurde der Landgleiter durchgeschüttelt, wie von starken Winden. Obwohl es hier, über den Bäumen, verhältnismäßig windstill war. Dann schien sich der Planet gegen sie zu wenden. Das grüne Meer, über dem ihr Gleiter hinweg raste, schlug Wellen. Zuerst traute Salin Tzett seinen Augen nicht. Dann erkannte er, was vor sich ging: Die Jedi waren noch irgendwo hinter ihnen. Und sie benutzten die Macht, um die Umgebung zu beeinflussen. Plötzlich lösten sich Abertausende von Blättern aus den Baumkronen und schossen auf Salin Tzett zu. Dieser riss den Gleiter zur Seite, doch es war zu spät. Die offene Fahrerkabine war plötzlich voller grüner Blätter. Salin Tzett musste die Augen zusammen kneifen. Blätter peitschten auf ihn ein. Neben ihm schrie Nikiss ängstlich auf. Das Rauschen der Blätter übertönte sogar den Antrieb des Gleiters. Dann tauchte in diesem Sturm aus grünen Blättern plötzlich eine dunkle Silhouette vor ihnen auf: Ein Baum, der höher war als die anderen. Salin Tzett riss an der Steuerung, wollte ausweichen. Doch der Landgleiter streifte den Baumstamm und ein Teil der Außenhülle wurde zerfetzt. Der rechte Repulsorantrieb begann zu rauchen. Sofort verlor der Gleiter an Geschwindigkeit. "Sie haben uns", kreischte Nikiss. Doch Salin Tzett war nicht bereit, aufzugeben. Er drückte das Lenkrad des Gleiters nach vorne und sofort kippte das Fahrzeug nach unten, in das Meer aus Bäumen. Blätter raubten ihnen die Sicht und kleine Zweige peitschten ihm blutige Striemen auf die Haut. Dann fand sich Salin Tzett in einem trügerischen Halbdunkel unter dem Blätterdach wieder. Doch er verlor weiter an Höhe. Er hoffte, die Jedi irgendwie abhängen zu können. Und plötzlich war der Transportgleiter der Jedi genau hinter ihnen. Ein Stück des hinteren Antriebs war verschwunden, atomisiert durch die Explosion. Doch trotzdem funktionierte der Gleiter noch irgendwie. Nikiss geriet in Panik und feuerte wieder mit seinem Blaster auf die Jedi. Und das war sein Fehler.
 
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