Spiele, die Götter spielen

:rolleyes: Tja, dann melde ich mich mal wieder... Sonst fühlt ihr euch noch vernachlässigt...

@Lynx: "Drittklassig" weil sie so gekämpft hat. Nicht weil sie so schwach ist. Aber ihre Performance in dem Kampf war ziemlich mäßig und das ist mit ein Grund, warum sich Piccolo so wundert.

@canola: Meiner Erfahrung nach regnet es immer auf Beerdigungen...^^

@Smarti: Woher nimmst du nur die ganze Asche?^^ Freut mich, dass es dir gefallen hat...

Und weiter geht es, diesmal wieder bei Tarin...

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Kapitel 31 Pläne

Die untergehende Sonne färbte die alten, grauen Mauern des Schlosses rot. Tarin stand am Fenster ihres Zimmers und ließ sich von den sterbenden Strahlen wärmen; doch das Sonnenlicht konnte die Kälte aus ihrem Körper nicht vertreiben, jene Kälte, die seitdem sie die Szene im Flur gesehen hatte, nicht mehr aus ihren Knochen gewichen war. So, als ob das Grab, aus dem sie die Hexe geholt hatte, nun auch nach ihr greifen würde… 'Was kann ich nur tun? Einfach nur zu warten, dass er sich erinnert, das ist sinnlos. Offensichtlich passiert es nur, wenn ich mich gerade mit Aranea zoffe... Und das ist mir auf die Dauer zu gefährlich.' Vorsichtig berührten ihre Finger die Stelle auf ihrer Unterlippe, wo sich inzwischen eine Blutkruste gebildet hatte, und sie zuckte zusammen, als sie ein scharfer Schmerz durchfuhr. Ihre Nase war geschwollen und hatte sich während der letzten Stunden bläulich verfärbt, ebenso wie ihre linke Wange, die beide deutliche Spuren des Schlages trugen, der das Mädchen getroffen hatte. Und sie hatte noch Glück gehabt: Araneas Hieb hätte ihr auch leicht die Nase oder das Jochbein brechen können vom Genick ganz zu schweigen...

In Anbetracht dieser Verletzungen war Tarin definitiv nicht darauf erpicht, sich erneut in eine unmittelbare Konfrontation mit der Hexe einzulassen. Aber sie hatte auch nicht vor zu kapitulieren. 'Mir muss einfach etwas anderes einfallen. Gut, er reagiert auf Konfrontationen... Aber so verzweifelt bin ich noch nicht, dass ich das noch einmal ausprobiere.' Langsam wandte sie sich vom Fenster ab und ging durch ihr Zimmer. Wie löste man Erinnerungen aus? Wenn sie sich hier umsah, konnte sie praktisch mit jedem Gegenstand eine bestimmte Geschichte in Verbindung bringen... 'Aber das funktioniert nur, weil es eben MEINE Sachen sind. Ich habe keine Ahnung, was für ihn etwas bedeuten könnte. Schließlich weiß ich nichts über ihn; darauf hat Aranea ja vermutlich auch gesetzt, als sie sich auf das Ganze eingelassen hat.' Langsam strich sie mit der Hand über die glatt polierte Oberfläche ihrer Kommode, nahm ein Foto auf, das sie und ihre Eltern zeigte, und stellte es wieder hin. Die Erinnerungen an die glücklichen Tage der Unschuld, die hinter ihr lagen, ertrug sie nun nicht. Das Bild des schnauzbärtigen Hoffotografen, der die Aufnahme damals gemacht hatte, was nur allzu deutlich vor ihr geistiges Auge getreten, das Gefühl, als ihre Mutter ihr einen Arm um die Schultern gelegt hatte, der feine Geruch ihres Parfüms… Mit einem Schluchzen drängte sie die Erinnerung zurück. ‚Sie hat versprochen, dass sie wieder geht, dass alles wieder so wird, wie es war… Sie darf nicht gewinnen!’

Sich nur auf die Gegenwart konzentrierend wanderte das Mädchen weiter, strich über die Wandtäfelung, musterte ein altes Gemälde, das ihre Mutter etwa in ihrem Alter darstellte, den großen, goldumrandeten Spiegel daneben und blieb schließlich vor dem Kamin stehen. Auf dem marmornen Sims standen weitere Fotografien: Sie selbst als Baby, im Alter von etwa einem Jahr, bei ihrem zehnten Geburtstag. Ihre Großmutter und ihr Großvater, so wie sie vor ihrem Tod vor zwei Jahren ausgesehen hatten. Ihre Mutter als Mädchen neben Son Goku, dem Jungen mit dem Affenschwanz und dem unbekümmerten Lächeln, der sie damals vor dem Dämonenfürsten gerettet hatte... Tarin hielt inne und trat einen Schritt zurück.

Die Fotos waren unwichtig! Schließlich zeigten sie ihre Verwandten und hatten damit nur für sie selbst Bedeutung, aber beinahe hätte sie etwas anderes übersehen - den Kamin. Es brannte kein Feuer darin, da immer noch sommerliche Temperaturen herrschten, aber auch so löste die gemauerte Esse, vor der ein alter, abgetretener Teppich lag, bei dem Mädchen eine Flut von Erinnerungen aus... Wie sie vor dem prasselnden Feuer lag und zuhörte, wie ihr ihr Großvater Geschichten erzählte; wie sie mit einem ihrer Cousins Marshmallows über dem offenen Feuer grillte; wie sie im Alter von vielleicht drei Jahren ihre Eltern bei einem Schäferstündchen vor dem Kaminfeuer überrascht hatte... Fast konnte sie den Geruch des brennenden Holzes riechen, die Wärme der Flammen auf der Haut spüren, die Schatten an der Wand tanzen sehen…

Natürlich! 'Er ist ein Prinz! Also ist er in einem Schloss aufgewachsen, und in Schlössern gibt es offene Kamine. Und er muss damit einfach irgendwelche Dinge verbinden, so wie ich! Zumindest wäre dieser Versuch ungefährlicher, als mich wieder mit Aranea anzulegen! Vielleicht funktioniert es ja...' Entschlossen drehte sich Tarin um und verließ ihre Gemächer, um einen Diener anzuweisen, das Kaminfeuer im Salon anzuzünden. Denn erstens war es dort sowieso immer kalt und zweitens wartete der Prinz in diesem Raum zumeist auf das Abendessen. ‚Ich kann nur hoffen, dass es etwas bringt… Lange ertrage ich das alles nicht mehr…’

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Kommies bitte...
 
ARGH, hat sie die Lösung vor Augen und lässt das Bild einfach stehen! BTW: Sollte ich mich daran erinnern, dass Goku mal irgendwann in DB eine Königin oder so gerettet hat? Wenn ja, hilf mir mal bitte auf die Sprünge :rolleyes:
Aber war ein schöner Teil :)
Bewertung: 2
 
Ui, hab doch noch einen Teil geschafft!

Das war sehr nett, wie Tarin so in Erinnerungen schwelgt und dabei allerlei Gefühle durchlebt!
Ich kann mich aber genau so wenig an so eine Geschichte erinnern wie Lynx, aber da war ja so viel....
Und wenn schon, Du hast ja auch nicht die Verplichtung Dich immer an die Story zu halten!

Aber nun bin ich gespannt, was in meiner Abwesenheit so alles geschieht!
Bye Smarti!
 
jaah ... für die leser war dieser teil natürlich wieder sehr nervenzerreißend ... da sieht sie das bild und ... und ... und rennt einfach dran vorbei! allerdings scheint es in dem raum mit dem kamin zu stehen ... und falls du so gnädig bist, dass Vegeta sich bei einem prasselnden kaminfeuer an irgendetwas erinnert - vielleicht geht er dann auch zufällig an dem bild vorbei?
jedenfalls fand ich auch, dass die gedanken von Tarin, als sie nach einer lösung sucht, sehr gepasst haben^^ passte hübsch zusammen ;)
danke, canola :)
 
Und wieder ein paar schöne Kapitel. Da hab' ich eine Menge verpasst.

Piccolo vor! Einem fällt auf, dass die Sache faul ist. Ich wusste sowieso immer, dass der Namekianer der cleverste von er Truppe ist. Bulma kann einem Leid tun, aber vielleicht will sie auch Vegeta rächen oder sowas, wenn sie endlich mitkriegen, dass Aranea nicht tot ist. Fänd ich jedenfalls gut. ...the female of the species is more deadly than the male...
Aber Tarin gefällt mir immer besser. Lässt sich nicht ins Bockshorn jagen...

Naja, ich verbleibe mit dem passenden Ausruf: Die Lage ist hoffnunglos, aber nicht verzweifelt! :D
 
achso, das bild steht nicht in dem raum ... schade eigentlich^^ aber vielleicht sagt mir das jetzt mal, dass ich demnächst besser lesen sollte :rolleyes:
nun, diesen teil jedenfalls habe ich auch wieder gelesen :D ich fand die rückblende wieder sehr schön gemacht. erst so ein bisschen und dann noch mehr, doch, fand ich gut^^ allerdings sind das wohl nicht die art von erinnerungen, die ihn sich zurück an Bulma und den anderen erinnern lassen ... aber wenn Tarin weiterhin so fleißig ist, kommt ihm irgendwann vielleicht nochmal so ein Flashback ;)
danke, canola :)
 
Tsts, sowas, Vegeta hat aber seltsame Assoziationen (Feuer -> Prostituierte... Das muss doch auf Dauer lästig werden :D )...
Die Rückblende war schön geschrieben, ich frage mich nur, ob sie realistisch war. Eigentlich sollte es für junge Saiyajins wichtigeres geben, gerade für Prinzen, als - sowas :rolleyes:
Bewertung: 2-

PS: Ach ja, ich erinnere mich an die DB-Folge! Mit dem Schwert, das so fest in der Erde steckte, dass die Tür zur Hölle nicht zufallen konnte ;)
 
Nur auf der Durchreise! *husch*

Ah, an die Folge kann ich mich auch erinnern, danke Lynx!
Kam da auch schon Tarin drin vor?
Da wärest Du ja eine rechte Füchsin, wenn Du so weit zurück gehen würdest,
um Dein Netz zu spannen, eine denkerische ziemliche Leistung, falls es noch mehr in diese Richtung gehen sollte!

Das war sehr interessant und wie Du es immer beschreibst,
wenn Vegeta sich an so, scheinbar, unwichtige Dinge wie die Heizbarkeit einer Burg erinnert!
Sehr nett.
Auch die Rückblende war sehr schön, ich hätte ihm ja fast doch mehr zu getraut,
aber so kann man es sich auch sehr gut vorstellen!

Und schon wieder wech, bye Smarti!
 
Sogar vier Kommies *freu*... Ich glaube, daran könnte ich mich gewöhnen. Meinen kleinen Hinweis auf das Andreas-Hofer-Lied hat zwar offensichtlich keiner verstanden, aber das ist ja auch nicht wirklich ne Bildungslücke...^^

@Ravana: Noch lange nicht verzweifelt genug *fg*...

@canola: Vielleicht. Vielleicht auch nicht...^^ Heute bin ich mal wieder zugeknöpft...

@Lynx: Von wegen Realismus: Erstens ist Vegeta zu diesem Zeitpunkt kein Saiyajinprinz mehr, sondern nur noch eine anonyme Nummer in Freezers Streitkräften... und zweitens ist es in derartigen Männergesellschaften, wie es Armeen nun einmal sind, durchaus üblich, einen Jungen zu seiner ersten sexuellen Erfahrung zu verhelfen... Und selbst WENN er noch Prinz gewesen wäre, kann ich dir aus der Historie heraus durchaus versichern, dass sich sein Vater aller Wahrscheinlichkeit nach früher oder später selbst darum bemüht hätte, seinem Sohn jemand zuzuführen, wenn der sich nicht von selbst darum bemühte hätte...^^

@Smarti: *geschmeichelt ist* Dass du auf der Durchreise bei mir hereinschaust... Tarin kam damals natürlich noch nicht vor, sie ist ja damals noch gar nicht geboren gewesen... Ob es noch mehr Bezüge zur damaligen Story gibt, verrate ich jetzt nicht. Zu Vegetas Verhalten: Sicher, er hätte auch anders reagieren können. Aber mir erschien es so zu seinem Charakter passender... Allerdings werden sich da die Interpretationen der Leser/Zuseher durchaus unterscheiden.

Und weiter geht es...

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Kapitel 33 Zu schauen und zu sehen

Leise plätscherte das warme Quellwasser in dem großen Marmorbecken vor sich hin. Der schwache, metallische Geruch des Thermalwassers lag in der Luft und erschwerte das Atmen. Oder kam es Tarin nur so vor? Würde sie jemals wieder ein Bad nehmen können oder hier hinter dem Guckloch auf der Lauer liegen können, ohne dass sie das Gefühl hatte, alles von sich geben zu müssen, dass sie während der letzten drei Tage gegessen hatte? 'Sei nicht so ein Baby!' Wütend kniff sie sich in den Arm um die aufsteigende Übelkeit zu vertreiben. 'Das ist nur in meine Einbildung. Und von der lasse ich mich nicht unterkriegen. Ich habe hier die Kontrolle, und nicht meine schwachen Nerven!' Sich auf die Lippen beißend, wandte sie sich wieder ihrem Beobachtungsplatz zu.

Der Raum unter ihr war nach wie vor leer; noch hatte sich nichts getan. Gerade wollte sie wieder gehen, als die Eingangstür aufging und der Prinz hereinkam, wie üblich völlig verschwitzt vom Training, das er auch spätabends noch fortsetzte. 'So viel Ausdauer hätte ich auch gern', dachte Tarin leicht neidisch. Sie schloss die Augen, als er begann sich zu entkleiden, und öffnete sie erst wieder, als ihr das Geräusch des Wassers verriet, dass er ins Becken gestiegen war. Doch das war er nicht! Er hatte nur die Temperatur überprüft und stand nun splitternackt mit dem Rücken zu ihr am Beckenrand. Tarins Finger krallten sich in das Kissen, auf dem sie sonst gesessen hatte und sie hielt den Atem an. Zum ersten Mal musterte sie bewusst den Körper des Mannes... Er war nicht groß; fast eineinhalb Köpfe kleiner als Aranea, wie sie wusste, wirkte aber sehr kräftig; jeder perfekt modellierte Muskel zeichnete sich deutlich unter seiner gebräunten Haut ab wie bei einer antiken Statue. Unter den Burgwachen gab es etliche sehr starke Männer, die teilweise auch Krafttraining betrieben, aber keiner von ihnen hatte einen derartig austrainierten Körper.

Ein eigenartiges Gefühl begann sich in Tarins Bauch breit zu machen, ein seltsames, warmes Kribbeln. ‚Die Nerven’, dachte sie zunächst, aber in diesem Teil ihres Körpers hatte sie noch nie Nervosität empfunden. Dieses Gefühl war ihr fremd und auch irgendwie unangenehm, sodass sie ihre ganze Konzentration zusammennahm und die Regung beiseite schob, um sich wieder dem zuzuwenden, weshalb sie hergekommen war. Sie wollte mehr über den Prinzen herausfinden, und zwar in einem Moment, wo er nicht wusste, dass ihn jemand sah. Denn obwohl sie den Mann erst seit wenigen Tagen kannte, war ihr doch bewusst, dass das, was er anderen Menschen von sich zeigte, eine Fassade war. Den Grund für dieses Verhalten konnte sie allerdings nicht einmal erahnen.

Jetzt, als sie ihn unbekleidet vor sich stehen sah, bemerkte das Mädchen die Spuren alter Verletzungen auf dem Rücken des Mannes: Eine schmale Narbe, wie von einer Schnittwunde, die vom rechten Ende des Rippenbogens bis zur Unterkante des linken Schulterblattes verlief, und eine große, gezackte Verwundung, die sich mitten auf demselben befand. Was ihm diese zugefügt hatte, wollte sich Tarin lieber nicht vorstellen. Diese Art, einen Körper zu perforieren, konnte sie keiner ihr bekannten Waffe zuordnen. Allerdings beschränkten sich ihre Kenntnisse in dieser Hinsicht auf die Trainingspuppen der Soldaten und gelegentliche Kriegsfilme… Die seltsame, runde Narbe am unteren Ende des prinzlichen Steißbeins registrierte sie zwar, aber sie fiel ihr nicht weiter auf. Endlich stieg der Prinz ins Wasser, sodass sie sich von seinem Anblick lösen konnte und sich wieder abwandte. Dass sie etwas schneller atmete als normal, schob sie auf die Angst vor Entdeckung...

Nachdem ihr das Schließen der Tür mitteilte, dass der Raum unter ihr wieder leer war, konnte sie sich endlich der Sichtung ihrer neuen Informationen zuwenden. Irgendwie war ihr das nicht gelungen, solange der Mann da unten im Wasser herumgeplanscht war. Doch nun hörte ihr Herz auf, ihr bis zum Hals zu schlagen und ihre verschwitzten Hände trockneten auch wieder. ‚Tja, eigentlich weiß ich immer noch nicht wirklich viel über ihn. Auch wenn es inzwischen fast drei Tage her ist, dass er hier aufgetaucht ist… Er ist mir immer noch so fremd wie bei unserer ersten Begegnung. Das liegt allerdings auch daran, dass er ungefähr so mitteilsam ist wie eine dicht verschlossene Auster, die man mit Sekundenkleber eingerieben hat.’ Aber nun hatte sie eine neue Entdeckung gemacht: Offensichtlich hatte er schon öfter relativ schwere Verletzungen erlitten, was bei einem Krieger - denn dass er einer war, war auch für jemanden, der so naiv war wie Tarin, offensichtlich - zwar nicht weiter erstaunlich war, aber dennoch einen gewissen Eindruck in seiner Erinnerung hinterlassen haben musste. Blieb die Frage, wie sich das ausnutzen ließ... Darüber musste sie noch eingehender nachdenken und so kehrte sie in ihr Zimmer zurück, damit sie nicht von jemand bei ihren Überlegungen überrascht wurde. ‚Wer weiß, ob Aranea nicht meine Gedanken lesen kann... Das riskiere ich besser nicht.’


Alles verlief nach Plan... Aber warum wurde sie dann das Gefühl nicht los, dass Murphys Gesetz - das auch für Götter wie Mara galt - nur darauf wartete zuzuschlagen? Niemand war auf der Suche nach ihrem Opfer, es war nur noch eine Frage der Zeit, bis ihr Avatar empfangen sein würde, doch ihre Unruhe wuchs. Der Kaioshin hatte aufgegeben, auch wenn er zuerst gewisse Anfangserfolge erzielt hatte... Von ihm drohte der finsteren Göttin keine Gefahr mehr, was beunruhigte sie so? Vielleicht die Tatsache, dass das Spiel von einem Spiel der Götter nun zu einer Angelegenheit der Sterblichen geworden war? Weder sie noch ihr ehemaliger Gegner konnten jetzt noch eingreifen... Nun lag es an den Sterblichen selbst, an Aranea, Tarin und Vegeta, wie das Ganze ausgehen würde. Auch die finstere Göttin konnte ihre Abgesandte nicht kontrollieren, sondern hatte ihr nur ihre grundlegenden Pläne nahe bringen können, bevor die Angelegenheit in die Hände der Menschen geglitten war.

Langsam ging sie in dem Raum, den sie als Spielplatz erschaffen hatte, auf und ab; allwissend war sie nicht und auch wenn sie jeden Ort des Universums, ob im Diesseits oder im Jenseits einsehen konnte, und die Gedanken eines jeden Sterblichen für sie ein offenes Buch waren, so musste sie doch erst wissen, wo sie hinschauen musste! ‚Was soll schon groß passieren? Gut, Vegeta begehrt Aranea nicht, also kann sie ihn nicht zum Bösen verführen. Und dabei wäre es geradezu deliziös gewesen, wenn er als Beweis seiner Liebe vor den Augen seiner Freunde sein Kind für sie getötet hätte. Er würde zwar für sie sterben, weil das in seiner Natur liegt als Krieger und König. Aber er würde nicht für sie morden, weil dazu eine Hörigkeit gehört, die er ihr nicht entgegenbringt. Dabei ist er ein skrupelloser Killer, für den ein Mord mehr ohne jede Bedeutung wäre… Mit so einem seltsamen, zwiespältigen Charakter hatte ich schon lange nicht mehr zu tun… Nicht mehr seit dem Saiyajinkönig… Aber von dem zehren nicht einmal mehr die Würmer.’

Gedankenverloren nahm die Todesgöttin die Karte von der Wand, die Vegetas Vater zeigte, und zerknüllte sie mit einer abwesenden Geste. ‚Schmor in der Hölle, mein Schatz. Dein Sohn wird mir genauso wenig entgehen wie du, der du damals geglaubt hast, du könntest Freezer herausfordern und so die Freiheit wiedererlangen, die du erst zu schätzen gewusst hast, nachdem du sie verkauft hattest. Gut, in den Abgrund treiben kann ich deinen Ableger nicht. Aber es genügt, wenn er stirbt. Und dazu ist Aranea ohne Schwierigkeiten im Stande, wenn es denn soweit ist. Nicht einmal die Dragonballs, mit denen die Erdlinge mich sooft um die mir Geweihten betrogen haben, werden dann noch von Nutzen sein. Und mit seinem Tod wird das Schicksal der Erde besiegelt sein…’ Mit einem höhnischen Lachen warf Mara das kleine Papierknöllchen in die Luft. Ein schlichter Gedanke von ihr genügte und es ging in Flammen auf. ‚Was für ein schönes Feuerwerk…’


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Na, hätte irgendjemand damit gerechnet, dass Mara noch mal zu Wort kommt? Was ihr da wohl so im Magen liegt?
 
Stimmt. So habe ich das mit dem Wiederbeleben auch noch nicht gesehen... Das ständige Hinundher ist sicher für Mara ein echter, lästiger Verwaltungsaufwand. Naja, da würde ich vermutlich die ZKrieger auch platt machen wollen... dann hat man seine Ruhe. Und das ständige Gehopse aus dem Jenseits auf die Erde und wieder zurück wäre dann endlich vorbei...

Aber Tarin... oh mein Gott, Vegeta ist nackt... :eek2: ..naja, verzeihen wir es ihr mal... sie is' in der Pubertät, oder?
 
Bei der Überschrift musste ich an einen Satz von Chakotay in Voyager denken: "You're watching, but you're not seeing."
Aber das nur am Rande, kommen wir zum Teil. Der war wieder mal recht gut. Wenn sich nun aber Talin in Vegeta verliebt, dann kram ich mein "Klischee"-Schild raus :D Denn das wäre nun wirklich so altbacken wie Second-Hand-Brot, das man in einer ägyptischen Grabkammer gefunden hat ;)
Bewertung: 2-
 
@stLynx: du hast schon wieder TaLin geschrieben :rofl:

ähm ... aber in welchen situationen das arme ( :D ) mädchen immer auf Vegeta trifft, ist ja schon recht interessant. aber das musste vermutlich, damit sie seine narben entdeckt und ein bisschen weiter in seiner vergangenheit graben kann ... :rolleyes:
den schluss mit Mara fand ich übrigens auch wieder gut. wäre sie kein einziges mal mehr aufgetaucht, wäre es auch etwas unrealistisch gewesen, wo sie doch alles erst eingefädelt hat.
danke, canola^^
 
Original geschrieben von canola
@stLynx: du hast schon wieder TaLin geschrieben :rofl:
Oh. Das mag daran liegen, dass ich auch noch die OT-FF "Masago - Tochter des Echnaton" lese (wie unzählige andere FFs auch :dodgy: ) und es da einen Jungen, etwa in dem Alter wie Tarin, gibt, der aber Talin heißt...
 
Neuer Tag, neuer Teil...

@Ravana: Liest du Terry Pratchett?^^ Und was Tarin angeht - ja, genau... Die Pubertät...

@Lynx: Diese Phrase ist ein Klassiker, den nicht nur ST gedroschen hat... Und das Klischeeschild kannst du stecken lassen. Das war nur ein Vorbote der Pubertät...

@canola: Ich glaube, du wirst dich wundern, auf welche Idee Tarin kommt...

Und nun weiter mit einer guten alten DB-Tradition: Wenn alle wissen wollen, wie die Handlung weiter geht, blendet man auf etwas um, was keinen interessiert...

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Kapitel 34 Wovon wir träumen

"Und warum fällt dir das jetzt ein?", fragte Dende den kleinen, kahlköpfigen Mann. Kuririn antwortete nicht, sondern wurde nur rot im Gesicht und trat verlegen von einem Fuß auf den anderen. Als der junge Namekianer ihm in die Augen sah, wurde er noch röter und wandte den Blick ab. Schließlich sagte er leise: "Mir ist klar geworden, dass ich nicht unendlich Zeit habe. Es ist schon ein halbes Jahr her und ich habe noch immer nicht versucht, sie zu finden, weil ich Angst gehabt habe vor ihrer Reaktion. Aber jetzt denke ich, dass ich ihr besser sage, wie ich für sie empfinde, und wenn sie mich auslacht, dann habe ich es wenigstens getan und muss mir nicht den Vorwurf machen, etwas versäumt zu haben." Nach diesem Geständnis verstummte er verlegen. Verständnisvoll nickte der Junge. Vegetas Tod hatte seinem Freund offensichtlich klar gemacht, dass es auch ihn aus heiterem Himmel erwischen konnte, dass das Leben zerbrechlich und kostbar war, und dass die Gelegenheit, verpasste Chancen nachzuholen, vielleicht nicht mehr kommen würde. Immerhin ging es ihm selbst ähnlich. Und hier konnte er wenigstens behilflich sein und kam sich nicht ganz so unnütz vor. Mit einem aufmunternden Lächeln, das nur ein klein wenig aufgesetzt wirkte, weil ihm so gar nicht zum Lächeln zumute war, trat das Kind an den Rand der Plattform seines Palastes und sah hinunter zur Erde, wo man in der Ferne, hinter dem Quittenwald die Lichter der Städte erkennen konnte, mit denen diese ihre Existenz in die Finsternis der Nacht hinausschrieen. Es würde nicht leicht sein, eine einzelne Frau zu finden, die noch dazu wahrscheinlich nicht gefunden werden wollte. Aber eigentlich war das doch eine Kleinigkeit im Vergleich dazu, eine Aufgabe zu erfüllen, von der Dende eigentlich gar nicht genau wusste, worin sie nun eigentlich bestand.

"Geht es dir auch gut, Chichi?", fragte der Rinderteufel besorgt und ließ sich neben seiner Tochter nieder, die mit einer Tasse Kräutertee in der Hand auf dem alten, braunen Kaminsofa saß. "Ja, klar Vater; eine Schwangerschaft ist schließlich keine Krankheit, sondern die natürlichste Sache der Welt!", wiederholte Son Gokus Witwe jenen Stehsatz, mit dem schwangere Frauen überall auf der Erde und zu allen Zeiten ihre besorgten Ehemänner und Väter beruhigten. Nach der Beerdigung waren sie und Son Gohan endgültig in den Palast ihres Vaters übersiedelt, da sie dort nicht nur in der Nähe der alten Hebamme war, die sie betreute, sondern auch ihre Lieben nahe bei sich hatte, etwas, das sie nun einfach brauchte. "Wie lange dauert es denn noch?", wollte ihr Vater zum wohl siebenundzwanzigsten Mal seit ihrer Ankunft am Nachmittag wissen. "Es kann jederzeit so weit sein, der errechnete Termin war vor einer Woche. Aber noch besteht kein Grund zur Besorgnis, erst wenn noch eine Woche verstreichen sollte", erklärte sie mit für sie untypischer Geduld gegenüber unnötigen Fragen, weil sie seine Sorgen verstand; immerhin war ihre Mutter ja bei ihrer Geburt gestorben.

Schweigend hörte sich Son Gohan den Austausch zwischen seiner Mutter und seinem Großvater an, während er am Schreibtisch des Rinderteufels saß und einen Aufsatz schrieb. Seine Gedanken flatterten hierhin und dorthin wie aufgescheuchte Vögel, unfähig bei einer Sache zu verweilen. 'Den Aufsatz kann ich noch mal schreiben', dachte er, als er feststellte, dass die letzte halbe Seite überhaupt keinen Sinn ergab. Aber er wollte seine Mutter nicht ängstigen und ihr von dem Aufruhr in seinem Inneren erzählen, der seit der letzten Nacht in ihm tobte. Für sie war die Situation schwer genug gewesen, hatten doch die Ereignisse die Erinnerung an Son Gokus Tod in ihr wieder wachgerufen. 'Ach Papa, wenn du doch hier sein könntest, oder wenigstens du, Piccolo. Ihr würdet die richtigen Worte finden und mir sagen können, was ich jetzt tun soll... Dann wäre ich nicht so allein, aber Wünschen ist für kleine Kinder und ich muss jetzt ein Mann sein. Für Mama, die mich braucht, und für meinen kleinen Bruder oder meine kleine Schwester, die (oder der) geboren werden wird, ohne ihren (oder seinen) Vater jemals kennen lernen zu können... So wie Trunks, sowohl der Große als auch der Kleine, die auch beide ohne Vater...' Er fühlte, wie seine Augen begannen, sich mit Tränen zu füllen, und schluckte sie energisch hinunter. "Ich gehe ins Bett", verkündete er laut und verließ das Zimmer, ohne auf die Gute-Nacht-Wünsche seiner Mutter und seines Großvaters zu antworten. ‚Eigentlich kann man nach einem solchen Tag doch nur Alpträume erwarten…’

Mrs. Briefs zog die Bettdecke aus dem Griff ihres Mannes, der schon friedlich schlief, und deckte sich ebenfalls zu. Sie ergriff die Zeitschrift, die neben ihr auf dem Nachttisch lag, und vertiefte sich in den Fortsetzungsliebesroman, doch schon nach wenigen Zeilen ließ sie das Heft wieder sinken. "Wach auf!" Unsanft stupste sie ihren schnarchenden Ehegatten an und rüttelte ihn, bis er sich endlich schlaftrunken aufsetzte. "Schatz, was ist denn los? Ich bin müde...", grummelte er verschlafen. "Ich mache mir Sorgen wegen Bulma", erklärte seine Frau, "Sie ist so anders, so, als ob sie das alles nichts anginge. Als damals Yamchu gestorben ist, haben mir die anderen erzählt, dass sie getobt und geweint hat und sich lange nicht beruhigt hat. Aber heute war sie vollkommen ruhig, sie hat nicht geweint, überhaupt nichts getan. Sie hat sich benommen, als wäre überhaupt nichts passiert. Und morgen will sie wieder arbeiten und alle ihre Termine wahrnehmen. Das macht mir Angst! Findest du nicht auch, dass da etwas nicht stimmt?" Dr. Briefs seufzte. Mit den Gefühlsregungen weiblicher Wesen kannte er sich nur aus, wenn sie vier Pfoten und Schnurrhaare hatten. Menschliche Frauen waren für ihn ein Rätsel, auch wenn er seit vielen Jahren verheiratet war und eine erwachsene Tochter hatte. "Ich weiß es nicht. Ich habe keine Ahnung, welche Art von Benehmen in solchen Situationen Standard ist. Sie wird sich schon wieder fangen, schließlich ist sie deine Tochter und dich wirft auch so schnell nichts um!" Damit drehte er sich weg, zog die Decke an sich und begann schon nach wenigen Augenblicken wieder zu schnarchen.

Bulmas Mutter drehte das Licht ab, doch sie konnte keine Ruhe finden. Sie war nicht unbedingt das, was man als sensibel bezeichnete und auch nicht besonders intelligent, aber sie liebte ihre Tochter und kannte sie genau. Dieses Verhalten entsprach nicht Bulmas Art, nicht der Art einer Frau, die normalerweise schon bei geringeren Anlässen jeder Gefühlsregung lautstark Luft machte und dafür sorgte, dass jeder über ihre Befindlichkeit Bescheid wusste, auch wenn es keinen interessierte. Sicher, seit der Geburt ihres Sohnes war sie ruhiger geworden... 'Aber trotzdem! Sie hat ihn so sehr geliebt. Dass sie nichts empfindet, wenn sie ihn für immer verliert, das kann ich nicht glauben.' Beunruhigt wälzte sich die Frau im Bett hin und her, bis sie schließlich in einen unruhigen Schlaf fiel.

"Ich habe sie gefunden", rief Dende aus, "Sie ist in der östlichen Hauptstadt in einem Haus, wo laute Musik gespielt wird, und die Leute seltsame Getränke trinken." "In einer Bar?", fragte der kleine Kämpfer erstaunt, überrascht durch die Beschreibung des jungen Namekianers, bis ihm einfiel, dass dem Jungen wohl irdische Vergnügungsorte vollkommen fremd waren; nicht dass er selbst so ein Experte auf dem Gebiet war... "Ja, ich glaube so nennt man diesen Ort. Am Gebäude ist ein Zeichen befestigt, ein goldener Drache", erläuterte das Kind, "Was willst du jetzt..." Doch es kam nicht dazu, die Frage zu beenden, denn Kuririn war schon mit einem rasch in seine Richtung geworfenen "Danke" von der Plattform gesprungen und davongeflogen. "Menschen", schnaubte Piccolo verächtlich, der die Szene aus dem Schatten der Palmen beobachtet hatte, "Zum Glück brauchen wir Namekianer uns mit diesen Problemen nicht herumzuschlagen! Asexuelle Fortpflanzung hat echt ihre Vorteile!"

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Immerhin war es nicht Yajirobi beim Strippoker... *in Deckung geht*
 
jaah ... also dazu sage ich zunächst jetzt mal, dass mich der andere handlungsstrang wesentlich mehr interessiert :D aber du hast recht, dass ist eine gute (?), alte DB/Z-tradition und sollte daher natürlich nicht fehlen - obwohl's mich nicht stören würde^^ dafür kam einem der teil aber fast wie aus einer folge herausgeschnitten vor, eben weil so unwichtige dinge passiert sind^^
na dann, vielleicht haben wir ja das glück und das nächste kapitel zeigt uns wieder Tarin ...
danke, canola :)

@stLynx: war ja nicht böse gemeint^^ ist mir nur so aufgefallen :D
 
@canola: Das will ich auch hoffen ;)
Ich fand die Abwechslung eigentlich ganz schön, die Szenen waren auch gut beschrieben, und dass Kuririn ja nach DB-Plot noch mit C18 zusammenkommen muss, hatte ich auch schon wieder verdrängt :D
Bewertung: 2-
 
*Mich mal auch wieder blicken läßt*
:D
Ich klappere gerade meine ganzen ADB lieblingsgeschichten ab, obwohl ich die meisten ja schon kenne. ^^°
*irgendwie* *pfeif*

*hüstl*

Also...
Dass ich nicht besonders viel von C18 halte, dass habe ich dir ja schon mehr als oft genug gesagt.
(Wird ja auch Gründe haben, weshalb sie nicht in DMS auftaucht *fg*)
Aber dass du unserem Mönch doch noch die Chance einräumst.

Und was den Rest angeht...
ICH KANN GAR NICHT MEHR ABWARTEN, DASS DU WEITER SCHREIBST!!!!

Also leg dich ins Zeug, quele deinen Schleppy am WE und beglücke mich mit dem Rest. ^^

*knuddel*
 
Hi, zum letzten Mal für diese Woche...

@canola: Ich möchte nicht ohne Not von den DBZ-Erzählmustern abweichen, mein Psychodrama Vegeta-Aranea-Tarin ist sowieso schon sehr weit aus dem Fenster gelehnt...^^ Aber danke für das "aus einer Folge herausgeschnitten"...

@Lynx: C18 und Kuririn werden dir nicht erspart bleiben^^...

@Sansieju: Ein ganz unerwarteter Gast :D... Freut mich, dass du vorbeigeschaut hast. Und was das Schleppy-quälen betrifft: Mal sehen. Vielleicht kriege ich das eine oder andere auf die Reihe...
Und sei dir nicht so sicher, dass du alles schon kennst...

Tja, und nun wieder ein Depri-Teil... Ist schon jemand aufgefallen, dass ich auf sowas stehe?^^

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Kapitel 35 Märchen vom Krieg

Wolken zogen über den Himmel wie aufgescheuchte Tiere. Kein Stern war zu sehen und in der finsteren Nacht gingen selbst die Lichter der Straßenlaternen unter. Ihren schlafenden Sohn an sich gedrückt, als wäre er ein Rettungsanker in der Finsternis, saß Bulma im Kinderzimmer auf dem Boden und starrte aus dem Fenster; die einzige Seele in der CC, die noch wach war. Das Kind ruhte friedlich in den Armen seiner Mutter, so als ob nichts Besonderes geschehen wäre und ein Tag wie jeder andere nun sein Ende fände. Sie war trotz allem sehr erstaunt, dass Trunks überhaupt nichts anzumerken war und der Kleine sich benahm wie immer. Sicher, Vegeta war nicht gerade das gewesen, was man einen fürsorglichen Vater nannte... Aber dennoch hatte sie den Eindruck gehabt, dass zwischen ihm und seinem Sohn eine besondere Verbindung bestanden hatte.

Als die Fremde SIE verletzt hatte, hatte das Kind es sofort gewusst! Obwohl es geschlafen hatte, war es aufgewacht und hatte geschrieen! Und nun war ihm der Tod seines Vaters gleichgültig... Irgendwie war Bulma darüber enttäuscht. 'Offenbar spürt er es doch nicht. Son Goku hat gewusst, dass Kuririn etwas passiert ist, damals, als der alte Piccolo angegriffen hat. Aber die zwei waren auch beste Freunde. Es ist idiotisch, anzunehmen, dass Trunks es merken müsste, nur weil er ein halber Saiyajin ist... Schließlich kennt er ihn kaum. Und ich habe es auch nicht gemerkt. Mein Gefühl glaubt immer noch nicht, dass er tot ist. Aber natürlich mache ich mir da nur etwas vor', grübelte sie vor sich hin und stutzte, als sie bemerkte, dass die klaren, blauen Augen ihres Sohnes unverwandt auf sie gerichtet waren. Sie hatte gar nicht gemerkt, dass er aufgewacht war.

Besorgt legte Trunks seine kleine Hand auf den Arm seiner Mutter und sagte leise: "Mama." Offensichtlich fühlte er, dass es ihr schlecht ging und er machte sich Sorgen... Nein, sie durfte sich nicht gehen lassen, nicht in Gegenwart des Kindes. Mit einem aufmunternden Lächeln strich sie eine der widerspenstigen, violetten Haarsträhnen aus seiner Stirn. "Ist schon gut, mein Schatz. Mami erzählt dir eine Geschichte", flüsterte sie zärtlich, und begann: "Es war einmal ein Volk von Kriegern, das auf einem fernen Planeten lebte. Sie nannten sich selbst Saiyajin und waren stolz und tapfer, aber auch grausam und gefürchtet. Keiner ihrer Feinde hatte die Konfrontation mit ihnen überlebt und so waren sie die uneingeschränkten Herrscher ihrer Welt geworden. Ihr König war dein Großvater." Sie legte den Kleinen auf seine Matratze und deckte ihn vorsichtig zu, während sie weiter sprach: "Wenn Krieger keine Herausforderungen mehr finden, dann wenden sie sich irgendwann gegen sich selbst. Und so tobten Stammesfehden unter den Saiyajins und viele von ihnen fanden dabei sinnlos den Tod."

Fasziniert hörte das Kind ihr zu und seine kleinen Finger gruben sich fest in das Federbett, während Bulma schilderte, wie Freezer aufgetaucht war und den Saiyajins angeboten hatte, für ihn zu arbeiten: "Manche sagen, dass er eigentlich gekommen war, um sie zu vernichten, doch als er sah, dass sie ihm nützlich sein konnten, verbündete er sich mit dem König, der darin eine Möglichkeit sah, die Fehden zu beenden und seinem Volk eine Zukunft zu geben. Doch viele waren damit nicht einverstanden und es gab wieder Blutvergießen und Krieg. Da heiratete der König die Frau, die diejenigen geführt hatte, die gegen das Bündnis waren und so herrschte eine Zeitlang wieder Ruhe auf dem Planeten, den der König nach sich selbst benannt hatte: Vegeta. Diesen Namen gab er auch seinem Sohn, deinem Vater, dem Prinz der Saiyajin, der eines Tages über dieses Volk hätte herrschen sollen."

Ihre Stimme wurde leiser und Trunks musste sich anstrengen, um seine Mutter zu verstehen, als sie fortfuhr: "Aber Freezer hatte Hintergedanken. Er wollte die Saiyajins im Auge behalten, da er fürchtete, sie könnten eines Tages so stark werden, dass sie selbst ihn würden gefährden können. Und so sorgte er dafür, dass dein Vater den Planeten verließ, denn er wollte ihn als Handlanger nicht missen. Weil er damals noch ein kleines Kind war, nicht viel älter als du, dachte der Tyrann, er würde leichtes Spiel mit ihm haben und den Prinzen zu seinem Werkzeug machen können. Als dieser in Sicherheit war, zerstörte Freezer den Planeten und vernichtete alle Saiyajin bis auf eine Handvoll, die mehr oder weniger zufällig überlebten. Von einem Tag auf den anderen war aus dem Prinz eines stolzen Volkes der Sklave eines Tyrannen geworden und es sollte viele Jahre dauern, bis er seine Freiheit wiedererlangte. Doch nun sind alle Saiyajin tot und niemand weiß mehr von ihnen... Alles was am Ende übrig bleibt, sind Märchen für Kinder", schloss sie bitter und stand auf, als sie sah, dass das Kind schon fast wieder eingeschlafen war. "Gute Nacht, mein Schatz."

Auf Zehenspitzen schlich sie zur Tür und öffnete sie leise. Während sie auf den Gang hinaustrat, warf sie noch einen Blick auf die kleine Gestalt unter der Decke. ‚Träume süß. Hoffentlich bleiben dir in deinem Leben solche Alpträume erspart.’ Dann drückte sie die Tür leise ins Schloss und lehnte ihre Stirn gegen das kühle Metall. Den ganzen Tag hatte die Technikerin diesen Augenblick gefürchtet, wo sie nichts mehr davon abhalten würde, endlich ins Bett zu gehen. Auch bei Trunks war sie nur geblieben, um dem Moment zu entgehen, wo sie ihre Schlafkammer betreten würde, und nur noch ihre eigenen Sachen vorfinden würde. Keine verschwitzten Trainingsklamotten, die sich malerisch auf die Einrichtung verteilten und zum Himmel stanken. Keine bröseligen Reste von Mitternachtsimbissen im Bett, die sie vergessen hatte, zu entfernen. Nur ordentliche Laken, ein aufgeräumter Raum und Stille. Seufzend hob sie den Kopf und wandte sich ab. Obwohl aus dem Raum des Kindes ein leises Quäken zu hören war, riss sie sich los und ging den Gang hinunter. Besorgnis und Mitgefühl waren in ihr verstummt, nur Kälte geblieben. Sie hatte gehofft, sie würde weinen und dann wäre es besser... Aber nicht hier auf dem Gang, das war ja lächerlich, da konnte man ja nicht loslassen. Wenn sie erst in ihrem Bett läge und die leere Seite neben sich ertasten würde, dann würden die Tränen schon kommen.

Doch auch als sie Minuten später im weichen Satin lag, der so frisch gewaschen nach Blüten duftete, weil ihre Mutter das Bett frisch bezogen hatte, blieb sie stumm. Langsam setzte sie sich wieder auf und schlang die Arme um ihren Oberkörper. Sie fühlte nichts, weder Trauer noch Schmerz, nur eine entsetzliche Kälte und Gleichgültigkeit. Sie hatte Angst gehabt, der Gram werde sie in Stücke reißen, wenn sie erst wieder dort wäre, wo sie ihm so nahe gewesen war… Offensichtlich eine grundlose Befürchtung. 'Warum ist mir so kalt? Hier ist es fast schon zu heiß, aber ich fühle mich, als ob Eiswasser in meinen Adern fließt.' Wenn sie unter Leuten war, dann war es leicht, sich normal zu benehmen, sich nichts anmerken zu lassen von der Tatsache, dass sie das Gefühl hatte, selbst tot zu sein. Aber die Stille um sie herum ließ keine Lügen mehr zu. ‚Es ist, als wäre mein Herz mit ihm gestorben. Als könnte ich mich nie wieder freuen und auch nie wieder traurig sein. Nur noch funktionieren, wie ein Maschine.’ Obwohl bleierne Müdigkeit ihre Knochen schmerzen und ihre Lider schwer werden ließ, war sie hellwach, denn der Schlaf floh sie ebenso wie das Glück. Schließlich gab sie auf und stand auf. 'Wenn ich schon nicht schlafen kann, dann kann ich genauso gut arbeiten', dachte sie und streifte ihren Morgenrock über. Doch ihre Schritte führten sie nicht in ihr Labor, sondern in einen anderen Raum im Untergeschoß der CC, jenen Raum, wo sie vor langer Zeit den fehlenden Teil ihrer Seele gefunden hatte…

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Kommies bitte...
 
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ja, das war wohl ein depri-teil, der dafür jedoch sehr schön von dir beschrieben worden ist. Bulmas gefühle kommen gut rüber und lassen einen richtig mitfühlen ... und dabei hat sie ja eigentlich das richtig gefühl. also, das gefühl, dass Vegeta nicht tot ist. er ist es ja nicht ... vielleicht hört sie irgendwann auf es?
danke, canola :)
 
Gut, ich finde es etwas seltsam, dass man einem Kleinkind Geschichten von grausamen Kriegern erzählt, aber andererseits mag das natürlich auch ein Weg für Bulma sein, alles zu verarbeiten.
Der Teil war jedenfalls gut, nette Erzählung. Am Rande: "Dann schloss drückte sie die Tür leise ins Schloss" - ein Verb nur, bitte ;)
Bewertung: 2-
 
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