Soviele Leser!

Alle mal

...
Der letzte Teil hat ja ne Menge Diskussionsstoff - das nenne ich jetzt einfach mal so - mit sich gebracht. Um einen Punkt, den so ziemlich jeder von euch angekreidet hat, gleich vorweg zu nehmen: Ja, König Vegeta hat sich sehr untypisch verhalten. Aber bei dieser Erinnerung handelt es sich ja nur um eine Momentaufnahme, einen speziellen Augenblick. Daraus kann man natürlich nicht auf sein "normales" Verhalten schließen. Und warum er sich in dieser Situation so verhalten hat, dafür gibt es zwei Gründe: a) Er liebt seine Frau. Deswegen schlägt er nicht zurück, weil er sie versteht und ihr diesen Moment des Abreagierens zugesteht. b) Er weiß, dass er sich durchsetzen wird, also kann er ihr in einem gewissen Sinn entgegenkommen.
So, und nun zu den anderen Punkten:
@Ravana: Wenn ich mir so ansehe, an welche Details sich die Saiyajins (sogar Goku) in den Rückblenden von DBZ erinnern... Dann lässt das für mich nur den Schluss zu, dass die ein eidetisches Gedächtnis haben - sprich: Sie merken sich alles, auch wenn sie es nicht kapieren. Außer einer fällt auf den Kopf...^^
@Lynx: Ja, ich habe mich von Byron inspirieren lassen...

Und nein, der Flashback wurde NICHT durch eine Ki-Attacke ausgelöst, sondern dadurch, dass er vom Bett aus eine Frau sieht, die auf etwas zielt... Und König Vegeta war ja der stärkste Saiyajin seiner Zeit, wenn sich einer mit ihm angelegt hätte, dann wäre das übel ausgegangen. Zu Aranea: Sie ist auf Tarin losgegangen, weil diese in ihr "Revier" eingedrungen ist und sie dadurch verunsichert hat. Und darauf reagiert sie eben gewalttätig. Ach ja, die Szene mit Tarin stand schon lange vor der Rückblende...^^
@canola: Immerhin was...^^
@Rekama: Lass das mal nicht König Vegeta hören...^^ *schnell den Bildschirm umdreht* Mal schauen, WAS diese Erinnerung jetzt in Vegeta auslöst...
@Smarti: Ausnahmsweise ist mal wer mit mir einer Meinung, was Vegeta und Piccolo angeht... Die meisten schreiben ja immer, dass die zwei sich hassen... Natürlich darf Vegetas Mutter in seinem Leben keine große Rolle spielen, sonst hätte man ja was von ihr sehen müssen. Aber das übliche "Sie ist bei seiner Geburt gestorben" fand ich einfach SOOOOO tief. Und von irgendwem muss er ja die Charakterzüge haben, die sein Vater nicht aufweist...^^
Und nun geht es weiter...
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Kapitel 28 Auf Sand gebaut
Aranea ließ die ausgestreckte Hand wieder sinken, ohne gefeuert zu haben, und blickte auf das Mädchen zu ihren Füßen hinunter. Tarin sah furchtlos zu ihr auf und versuchte mit dem Ärmel ihres Kleides das Blut aufzufangen, das aus ihrer Nase und von ihren Lippen floss. Langsam wich ihre Benommenheit und sie stand stöhnend auf, ohne die Hexe aus den Augen zu lassen. 'Jetzt hast du mir dein wahres Gesicht gezeigt, und es macht mir erstaunlicherweise keine Angst... Meine Mutter hat dem König der Dämonen gegenüber gestanden und du bist nur ein billiger Abklatsch davon', dachte sie und betastete vorsichtig ihre misshandelte Nase, die jedoch glücklicherweise nicht gebrochen zu sein schien. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und wartete darauf, dass die andere reagierte.
'Zum Glück habe ich ihn in Schlaf versetzt, was hätte alles geschehen können, wenn er wach gewesen wäre?' Die Dreistigkeit des Mädchens hatte die Hexe überrascht. So sehr, dass sie um ein Haar die Kontrolle über sich verloren hätte, als sie es in ihrem „Revier“ ertappt hatte. Offensichtlich nahm es die kleine Wette oder auch seine Verantwortung für den Prinzen um einiges ernster, als die Unsterbliche ihr zugetraut hätte. Um ein Haar hätte sie Tarin neben Vegeta getötet, was drastische Konsequenzen hätte haben können, da sie nicht wusste, wie er darauf reagiert hätte. Natürlich kannte er das Mädchen nicht und wie sie aus seinen Erinnerungen wusste, hätte er sie zumindest vor fünf Jahren noch ohne mit der Wimper zu zucken selbst getötet. Doch nun war viel Zeit ins Land gegangen und offensichtlich hatte er sich zumindest etwas geändert - sie hatte nicht vergessen, dass er sich zuerst um die Frau gekümmert hatte und erst dann auf sie aufmerksam geworden war... Offensichtlich war es ihre Nachfahrin gewesen, die ihn irgendwie dazu gebracht hatte, sich zu erinnern - am vorigen Abend, als sie selbst aufgebrochen war, um jede Suchaktion zu vereiteln. Eigentlich müsste er inzwischen wieder wach sein... Die Hexe wandte sich um, nicht vorbereitet auf das, was sie vor sich sah.
Der Saiyajin saß starr auf dem Bett, als wäre er eine Statue und hatte seine blicklosen Augen auf sie gerichtet. Als sie ihn anrief, reagierte er nicht und Aranea begriff, was das bedeutete: 'Er erinnert sich... Ich verstehe es nicht. Seine Erinnerungen sind so negativ, voller Gewalt und Schmerz, voller Entbehrungen und Demütigungen, dass ich dachte, er wäre froh, sie zu verlieren. Warum kämpft er darum? Warum genügt ihm die selige, süße Unwissenheit, die ich ihm geschenkt habe nicht?' Die Hexe, die in ihrem Leben immer den leichten Weg gegangen war, verstand die Welt nicht mehr. Auch Tarin hatte die Situation erfasst, da sie den ratlosen Blick ihrer Feindin bemerkt hatte. "Du hast einen Fehler gemacht", fauchte sie, "Er ist kein hilfloses, willenloses Spielzeug. Er kämpft! Und du wirst verlieren!"
Ihre Stimme weckte Vegeta aus seiner Erstarrung. Beinahe gleichgültig fiel ihm auf, wie sich die Situationen aus seiner Vision und das Schauspiel in der Gegenwart glichen und er begriff etwas, über das er eindeutig nachdenken musste: 'Etwas stimmt hier nicht. Obwohl ich weiß, dass ich seit Jahren hier lebe und hierher gehöre, widerspricht das, was ich gerade gesehen habe, diesem Wissen. Oberflächlich scheint alles vertraut zu sein, aber wenn ich in die Tiefe gehe, dann ist da nichts... Dinge, von denen ich glaube, dass ich sie erlebt habe, können einfach nicht passiert sein, wenn alles stimmt, an das ich mich erinnere.' So konnte es nicht weiter gehen. Mit einem missmutigen Knurren erhob er sich und ließ die Frauen, deren Gezänk ihm in den Ohren wehtat, genervt stehen und knallte die Tür hinter sich ins Schloss.
Sich auf dem Absatz umwendend, stürmte die Hexe hinter ihm her, um den Zauber zu verstärken und ihm keine Zeit zu lassen, über seine neuen Einblicke nachzudenken. Erneut hatte das Kind bei dem Saiyajin einen Flashback ausgelöst, ohne dass es etwas Offensichtliches getan hatte. 'Ich darf ihr auf keinen Fall etwas tun, das könnte meinen Bann wirklich brechen... Und wenn das geschieht, kann ich ihn nicht mehr erneuern, weil derartige Zauber nur einmal funktionieren, sodass der Saiyajin mich bekämpfen würde und ich ihn töten müsste, bevor Maras Avatar gezeugt worden wäre! Doch er ist der Letzte seiner Art und selbst wenn es noch welche gäbe, wären sie zweite Wahl und das würde meine Herrin nie hinnehmen. Somit wäre ihr ganzer schöner Plan ins Wasser gefallen und für mich wären die Konsequenzen mehr als unangenehm...' Sie schauderte, erschüttert bis zum tiefsten Grund ihres Seins. Wenn sie Maras Gunst verlor, würde sie sterblich werden, und bei den mehr als tausend Jahren, die sie schon existierte, bedeutete das: Sie würde zu Staub zerfallen. Keine schönen Aussichten.
Sie holte Vegeta mitten auf dem Flur ein und legte ihm die Hand auf die nackte Schulter - Hautkontakt verstärkte ihre Kontrolle wieder und diesmal zog sie die Bande um seinen Geist ungleich fester an. 'Noch einmal wirst du nicht zu ihm durchdringen, du kleines Gör. Ich habe zwar einen Fehler gemacht, als ich dich herausgefordert habe, aber jetzt weiß ich um die Gefahr und bin gewappnet.' Mit einem bösen Lächeln zog sie ihr Opfer in ihre Umarmung, doch obwohl es nun wieder in ihrem Bann stand, blieb der Saiyajin starr und sie musste geradezu die Kontrolle über sein Verhalten übernehmen, damit er begann, sich wieder für sie zu „interessieren“. Wieder ergriff er nicht die Initiative. So war das nicht geplant gewesen… Sie hätte seine Erinnerung manipulieren sollen, ja. Aber dann hätte er ihr verfallen sollen, so wie es alle Männer vor ihm getan hatten. Nur er nicht… Ohne den Zauber hätte es keine Chance auf einen Avatar gegeben, weil Vegeta trotz aller eingepflanzten Gefühle nicht getan hätte, was dazu nun einmal nötig war. Sie verstand nicht, warum er so überhaupt nicht auf ihre offensichtlichen Reize reagierte, wo er doch eindeutig eine Frau geliebt hatte.
Aber andererseits wollte sie darüber auch nicht nachdenken, denn es widersprach vollkommen ihrem Selbstbild als unwiderstehliche femme fatale. Aranea verkörpterte ja nicht nur als übermächtige Hexe, die jederzeit den Tod bringen konnte, die Gaben und Kräfte Maras, sondern gerade auch als Verführerin, die die Sterblichen ihre moralischen Schranken vergessen ließ. Denn die finstere Göttin war nun einmal die Personifikation von Tod und Sinnlichkeit. Aranea hatte jahrhundertelang Männer betört und ihren Bann gezogen, Männer, die ihr aus der Hand gefressen und für sie ihre Frauen oder Kinder getötet hatten… Dass Vegeta offensichtlich nicht zu diesen gehörte, dass er nur aufgrund ihrer Magie mit ihr schlief, und nicht weil er sie begehrte, das verdrängte sie in diesem Moment. Es fiel ihr sogar leicht, denn sie überließ sich willig seinen warmen Händen, die das kalte Feuer in ihr anfachten und ihr so fast die Illusion gaben, eine gewöhnliche Frau zu sein. Dass jeder Vorübergehende Zeuge des Schauspiels werden konnte, kümmerte die Hexe nicht - menschliches Schamgefühl war für sie nicht einmal mehr eine Schranke, über die sie sich hätte hinwegsetzen müssen. Und so wäre es ihr auch egal gewesen, wenn sie um das Kind gewusst hätte, das starr vor Entsetzen um die Ecke des Ganges lugte und totenbleich dem Treiben zusah.
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Bitte verpfeift mich nicht an die BPS...^^