Hi ihr Lieben.
So, das ist also der letzte Teil.
So etwas macht mich dann doch immer irgendwie traurig, man hat sich so an die Geschichte gewöhnt und dann ist sie vorbei...
Aber ich habe schon oft die Erfahrung gemacht, das, wenn man eine Geschichte zu lang macht, keine interessanten Dinge mehr aufkommen. Darum beende ich sie lieber, solange sich überhaupt noch jemand dafür interessiert.
Ich habe mir natürlich gedacht, dass ihr wusstet, dass Trunks Kims Vater ist. War ja auch nicht so schwer zu erraten, was?
Aber...ich wollte das Geheimnis einfach bis zum Ende aufsparen.
Tja, vielleicht gefällt euch der neue Teil, vielleicht habt ihr auch zu hohe Erwartungen...
Das bekomme ich natürlich nur heraus, wenn ihr mir noch einmal die Ehre erweist, Kommentare zu schreiben.
Ich freue mich doch immer so darüber!
Also dann:
Freut mich, dass ihr die Geschichte mitgelesen habt und mir immer offen und ehrlich eure Meinung gesagt habt. Und das ihr immer noch weitergelesen habt, obwohl ich mir immer sehr viel Zeit gelassen habe. Tut mir schrecklich Leid!!
Es war echt super mit euch und ich freue mich total, wenn ihr auch bei meinen zukünftigen FFs treue Leser bleibt.
Also bis dann!
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Tausende Gedanken rasten Trunks durch den Kopf. Jetzt erst ergab alles, aber wirklich alles einen Sinn.
Die Ähnlichkeit zwischen den beiden, die Haarfarbe und die Augen, die Tatsache, dass sie immer mal wieder das gleiche gesagt hatten, die Zeitmaschine...wie viele Leute wussten schon wie man eine Zeitmaschine baut?
Hope...die Firma Hope...Hope hatte auch auf der Zeitmaschine gestanden, mit der Trunks damals in die Vergangenheit gereist war, dass hatte Bulma ihm erzählt.
Kims merkwürdigen Kräfte, ihre Angst vor Gewittern, wie alle Saiyajins sie hatten.
‚Anders als andere...’ natürlich, Trunks war ein Saiyajin, ein Kämpfer, kein normaler Mensch. Kein Familienmensch. In der Zukunft eine Legende, der Bezwinger der Cyborgs.
Die ehemalige Capsule Corporation...natürlich, Trunks hatte seine Firma auf seinem Grundstück errichtet.
Wieso waren sie nie darauf gekommen?
War der Gedanke so abwegig gewesen? Ja...
damit hatte keiner gerechnet.
Also hatte die Zeitmaschine ihren Zweck trotz allem erfüllt. Sie hatte Kim zu ihrem Vater gebracht. Jedoch in eine andere Zeitebene, zu einem Trunks einer anderen Zeit, nicht der ihren. Dennoch, entgegen allen Gesetzen...
Trunks war ihr Vater, ob jetzt er oder sein ich aus der Zukunft spielte keine Rolle.
Sie waren verschieden und doch waren sie die gleiche Person, das Kind der gleichen Eltern.
Es war alles so verwirrend.
Die nächsten Stunden verbrachte Trunks wie in einer Trance.
Er hätte auch Tage später nicht sagen können, was geschehen war.
Halbwegs zu sich kam er erst wieder, als er mit der Zeitmaschine auf dem Gelände der Capsule Corporation landete. In seiner Zeit, weg von Kim, weg von seinem Ich aus der Zukunft, weg von allem.
Hatte er sich von Kim verabschiedet? Er wusste es nicht.
Hatte er mit Kim über alles gesprochen? Er konnte sich nicht daran erinnern.
Wie würde es Kim jetzt in ihrer Zeit ergehen? Was würde sie tun? Würde sie zu ihrem Vater gehen? Er hatte keine Ahnung.
Völlig fertig stürzte er ins Haus wo er Bulma in die Arme lief.
„Trunks, du bist schon zurück?“ Fröhlich kam sie auf ihn zu, plötzlich verblasste ihr Lächeln.
„Trunks, was ist los mit dir? Was ist passiert?“
Sorge machte sich in ihrem Gesicht breit. So verstört hatte sie Trunks noch nie gesehen, in ihrem ganzen Leben nicht. So verzweifelt und aufgelöst.
Ihr Sohn sagte nichts, schüttelte nur den Kopf und verschwand in seinem Zimmer. Bulma hörte nur noch, wie er die Tür zuschlug.
Besorgt ging sie ins Wohnzimmer.
Bra sah ihre Mutter neugierig an. „Trunks ist schon zurück?“
„Na, das ging ja schnell“, meinte Vegeta wenig beeindruckt.
„Was ist los?“ Er stellte seiner Frau die gleiche Frage wie sie ihrem Sohn.
„Ach ich weiß auch nicht...Trunks ist ganz merkwürdig...“
„Was für ne Überraschung.“
„Nein Vegeta, im Ernst. Irgendetwas ist überhaupt nicht in Ordnung.“
„Na ja, Mom das doch klar. Jetzt sieht er Kim doch nie wieder. Klar geht es ihm da ziemlich schlecht.“
„Schon, aber das ist es nicht...“
„Doch Mom, ganz bestimmt. In ein paar Tagen ist er wieder der Alte.“
Bras Worte klangen überzeugend, doch sie hatte ihren Bruder auch nicht gesehen. Den ganzen restlichen Abend konnte Bulma keine Ruhe finden, doch Vegeta machte ihr klar, dass es keinen Sinn machen würde, jetzt mit Trunks sprechen zu wollen.
„Lass ihn am besten einfach in Ruhe.“
Und genau das war es, was Trunks brauchte. Ruhe. Zeit. Zeit zum Nachdenken, um mit der Situation klar zu kommen.
Allein die Vorstellung, das der Mann, der seine Familie im Stich gelassen hatte, der sich nicht mehr um sie gekümmert hatte, der sie einfach so verlassen hatte, ohne eine Begründung anzugeben, derjenige, der für Kims Leiden zuständig war, dass er all das getan hatte. Sein Ich aus der Zukunft. Das er zu so etwas in der Lage war. Auch wenn er immer wieder versuchte sich einzureden, dass sie nicht die gleiche Person waren, im Grunde konnte ihn das nicht überzeugen.
Zitternd saß er auf der Balkonbrüstung, die Beine eng an den Körper gezogen.
Es war emfpindlich kalt, ein leichter Regen hatte eingesetzt. Doch Trunks achtete kaum darauf. Alles war ihm so gleichgültig.
Stundenlang konnte er so dasitzen, einfach so, ohne zu denken, ohne sich zu rühren.
Gegen morgen schlief er ein, erwachte jedoch kurz darauf wieder.
Den ganzen nächsten Tag blieb er in seinem Zimmer, seine Familie ließ ihn in Ruhe, vermutlich dachten sie, er hätte Liebeskummer und bräuchte etwas Zeit für sich.
Sollten sie denken was sie wollten, solange sie ihn nur in Ruhe ließen.
Schließlich war es auch nicht ganz falsch. Er vermisste Kim schrecklich, immer wieder kreiste ihr Bild vor seinen Augen. Doch er konnte nicht umhin, dass er immer wieder in sein eigenes Gesicht sah, ihre Ähnlichkeit war absolut verblüffend und eigentlich viel zu offensichtlich.
Mittags klopfte Bulma an die Tür und fragte, ob er zum Essen runterkommen wollte. Trunks antwortete ihr nicht.
Er konnte und wollte jetzt niemanden sehen und essen war das letzte, an das er jetzt denken konnte.
Bei dem Gedanken, das er sich in seine eigene Tochter verliebt hatte, das er eine Beziehung mit seiner Tochter hatte, sie geküsst hatte...denn biologisch gesehen war sie seine Tochter, obwohl er Kims Mutter natürlich nicht gekannt hatte. Es war alles so verwirrend, dass er damit einfach nicht fertig werden konnte.
Drei Tage vergingen auf diese Weise, Bulma war nicht die einzige die sich Sorgen machte, auch Bra und Vegeta hatten langsam den Ernst der Lage begriffen.
Vegetas Wut auf seinen Sohn verrauchte zusehends und zum ersten mal seit langem machte er sich wirklich Gedanken um sein Kind. Trunks musste es wirklich schlecht gehen.
Seit drei Tagen hatten sie Trunks nicht mehr gesehen. Da Trunks nie zum Essen runterkam, brachte ihm Bulma sein Essen rauf, doch auch darauf reagierte er nicht.
Immer landete es im Abfall.
Bulma versuchte ständig mit ihrem Sohn zu sprechen.
„Trunks, bitte, was ist denn passiert? Es ist doch nicht nur die Trennung von Kim, oder?“
Sie bekam keine Antwort.
„Du musst ja nicht mit uns reden, aber so geht es doch nicht weiter. Du musst wenigstens etwas essen, sonst wirst du krank.“
Doch auch darauf reagierte er nicht.
Seufzend gab Bulma auf.
Auch Goten, der versucht hatte Trunks anzurufen, hatte keine Chance. Trunks ging nicht an sein Handy und auch nicht ans Telefon.
Trunks konnte einfach nicht mit jemandem sprechen. Es war nicht nur die Erkenntnis, dass er Kims Vater war, sondern auch die Vorstellungen, wie die anderen reagieren würden. Was würden sie sagen? Er steigerte sich so in die Vorstellung hinein, dass er dachte, sie würden ihn möglicherweise verachten. Er ließ den Gedanken, dass er mit der Sache eigentlich nichts zu tun hatte, da es sein ich aus der Zukunft gewesen war, einfach nicht an sich heran. Dieser Kern, diese Herzlosigkeit, steckte irgendwo auch in ihm.
Als weitere zwei Tage so vergangen waren, fasste Vegeta den Beschluss, dass es Zeit war zu handeln. Doch wie sollte er das anfangen? Gerade mit ihm würde Trunks doch erst recht nicht sprechen wollen. Und Vegeta konnte ihm das nicht einmal übel nehmen.
Der Zufall wollte es, das er Kims Amulett mit dem Foto fand.
„Na, damit lässt sich doch was anfangen...“
Trunks war wieder auf dem Balkon, die frische Luft beruhigte ihn etwas.
Plötzlich landete Vegeta neben ihm. Trunks schrak auf, sagte jedoch nichts.
Vegeta konnte auch nicht sofort etwas sagen. Er war erschrocken über Trunks Zustand. Sein Sohn war kreidebleich und übernächtigt, sein Gesichtsausdruck abweisend und in seinen Augen konnte man das pure Gefühlschaos erkennen, dass ihn seit Nächten um den Schlaf brachte.
„Trunks...es macht doch keinen Sinn, sich die ganze Zeit hier oben zu verkriechen“, begann er schließlich. Trunks wandte sich ab und sagte nichts.
„Meinetwegen, spiel den Sturen. Aber ist dir nicht klar, was wir uns alle für Sorgen machen? Wenn es darum geht, das Kim wieder in ihrer Zeit ist...das wusstest du doch vorher. Also, geht es darum?“
Trunks zögerte einen Moment, dann schüttelte er den Kopf.
Vegeta war erleichtert, dass Trunks überhaupt irgendwie reagierte.
„Worum dann?“
Trunks sagte noch immer nichts.
Vegeta spielte mit dem Anhänger. „Ich habe das hier vorhin entdeckt...Kim scheint es verloren zu haben...“, meinte er wie zufällig, Trunks sah aus den Augenwinkeln auf den Anhänger. Er wirkte erstaunt. „Wo...hast du das denn her?“
Vegeta lächelte insgeheim. Immerhin sprach Trunks wieder, mehr hatte er doch gar nicht erreichen wollen.
„Es lag hinten, beim Labor.“ Er gab Trunks den Anhänger, dieser strich den Dreck ab und öffnete das Medaillon.
Kim musste es während ihres Streits verloren haben. Das Foto war unbeschädigt. Doch das eingeritzte Fragezeichen auf der anderen Seite erinnerte ihn sofort wieder an alles.
Vegeta stutzte, als er Trunks finsteren Gesichtsausdruck sah.
„Trunks, im Ernst, was ist los? Wenn es nicht darum geht, das Kim weg ist...was um Himmels Willen ist es denn dann? Habt ihr ihren Vater etwa nicht gefunden?“
„...Doch.“ Trunks Stimme klang verbittert und etwas brüchig.
„Na also, dann ist doch alles in Ordnung. Kim ist in ihrer Zeit, bei ihrem Vater und du bist wieder hier. Dann stimmts doch wieder.“
„Eben nicht!“, brauste Trunks auf. „Es ist eben nicht alles in Ordnung! Absolut nicht! Du hast doch keine Ahnung was los ist!! Das interessiert dich doch gar nicht!“
Trunks war wütend aufgesprungen, Tränen liefen ihm plötzlich über das Gesicht. Mit so einem Ausbruch hätte Vegeta jetzt nicht gerechnet. Beruhigend legte er ihm die Hand auf die Schulter. „Ist ja gut...reg dich ab...“
„Lass mich doch einfach in Ruhe!! Du mit deinem Gut, und in Ordnung...nichts ist gut und nichts ist in Ordnung!! Hau doch einfach ab!!“
Normalerweise hätte Trunks für diesen Tonfall eine Ohrfeige verpasst bekommen, so jedenfalls dachte er, doch Vegeta reagierte völlig anders und das gab Trunks wirklich den Rest. Sein Vater nahm ihn einfach in den Arm. Sekundenbruchteile war Trunks völlig geschockt, das war doch nicht sein Vater. Dann brach er völlig zusammen und schluchzte hemmungslos.
„Mensch, du bist ja völlig am Ende. War es so schlimm?“ Vegetas Stimme klang von ganz weit weg, aber sie klang so viel menschlicher. Trunks nickte matt.
Es dauerte lange, bis er sich beruhigt hatte. Er war völlig erschöpft und müde, seine ganze Kraft schien auf einmal verschwunden zu sein.
„Willst du nicht endlich sagen, was los ist? So geht’s doch wirklich nicht weiter, du bist ja total erledigt.“ Meinte Vegeta schließlich.
Trunks zögerte einen Moment, doch dann sprudelte alles aus ihm heraus. Nach und nach fühlte er sich besser.
Er erzählte alles, was geschehen war, was er mit Kim besprochen hatte und wie sie ihren Vater hasste, von dem Gespräch damals im Wald. Trunks erzählte, was für einen Hass er auf Kims Vater gespürt hatte, wie er ihn verachtet hatte. Wie unmöglich sie beide sein Verhalten gefunden hatten.
„Irgendwo verständlich...“ meinte Vegeta. Bei dem Gefühl, dass er damals genauso reagiert hatte fühlte er sich plötzlich ganz schrecklich. Damals, als er gehört hatte, dass Bulma ein Kind von ihm bekam, war er auch einfach abgehauen und hatte sie und Trunks im Stich gelassen. Den Jungen hatte er erst kennen gelernt, als dieser zwei Monate alt gewesen war. Doch als er seinen Sohn dann gesehen hatte, gab es keinen Zweifel mehr, dass er bei ihm und Bulma bleiben würde. Doch worauf wollte Trunks hinaus?
„Bei Kim haben wir dann diese ganzen Briefe entdeckt, aber den Namen wussten wir immer noch nicht...irgendwie hatte ich das Gefühl, dass wir gar nichts mehr finden. Im Nachhinein wäre es sicher besser gewesen...“
„Was meinst du damit? Es ging doch darum, herauszufinden wer Kims Vater ist, oder nicht? Und das scheint dann ja doch geklappt zu haben.“
„Ja...schließlich haben wir es ja auch rausgekriegt.“ Trunks nahm ein Bild aus der Tasche, das Bild von Kims Mutter Diana, und Trunks.
Er hatte am vorigen Tag erst bemerkt, dass er es eingesteckt hatte.
„In dem Medaillon sollen ja die Bilder von Kims Eltern sein...dafür hat sie es ja...“ erklärte er Vegeta, der immer noch nicht wusste, was genau sein Sohn ihm sagen wollte, denn er konnte das Foto nicht sehen.
„Weißt du, welches Bild da eigentlich rein gehört?“
Vegeta verschränkte die Arme. „Woher soll ich das wissen? Red doch mal deutlich.“
Trunks hielt das Foto hoch. Vegeta blickte erstaunt darauf, nahm es seinem Sohn aus der Hand.
„Das ist doch...aber...das ist dein Ich aus der Zukunft, oder was?“
Trunks nickte.
Vegeta schüttelte fassungslos den Kopf.
„Das erklärt einiges. Aber...das hätte ich nicht von ihm gedacht. Und du denkst...?“
„Ich weiß nicht, was ich denken soll. Einerseits sind wir die gleiche Person, aber andererseits sind wir doch grundverschieden. Aber dennoch, so gesehen bin ich ja Kims Vater, aber in dieser Zeit war ich ihr Freund, ich meine...ich meine...das ist alles so verrückt. Bin ich etwa wie er? Und wenn ich Kims Vater hasse, dann müsste ich mich doch eigentlich selber hassen. Aber ich habe ja gar nichts gemacht...ich weiß nicht wie ich das alles sortieren soll.“
Vegeta verstand endlich, was Trunks bewegte. Diese Zeitebenen waren eine hochkomplizierte Sache, kein Wunder, wenn er in diesen Strudel geraten war. Ihn selber würde das auch alles sehr verwirren. Einen Moment lang dachte er nach.
„In einem Punkt hast du sicher recht...ihr seid absolut verschiedene Persönlichkeiten. Ich habe ihn ja kennen gelernt. Ihr seid völlig verschieden aufgewachsen und obwohl ihr natürlich ein und die selbe Person seid, rein biologisch gesehen, heißt das nicht das Geringste.“
„Meinst du? Aber...wenn du ihn getroffen hast...damals, bei der Cyborgsgeschichte...du musst ihn doch auch gekannt haben, oder? Ihr wart immerhin ein Jahr lang im Raum von Geist und Zeit. Hättest du gedacht, dass er zu so was in der Lage wäre? Einfach seine Familie sitzen zu lassen?“
„Nein...“
Vegeta war über diese Neuigkeit immer noch leicht geschockt. Der Trunks, den er damals kennen gelernt hatte, war so anders gewesen. Ein ruhiger, höflicher, aber sehr verschlossener Junge, der sich immer für andere eingesetzt hatte und viel zu schnell erwachsen werden musste. Das gerade er seine Familie einfach im Stich ließ war so unwahrscheinlich.
„Siehst du? Das ist es ja gerade. Vielleicht würde ich ja auch so reagieren. Wenn das in ihm steckt, dann bin ich vielleicht genauso grässlich. Und allein der Gedanke, das Kim meine Freundin und so gesehen auch meine Tochter ist...das geht doch alles gar nicht!“
„Trunks, pass mal auf. Ich weiß, dass das alles sehr, sehr schwierig zu verstehen ist, diese Zeitebenen bringen immer alles durcheinander. Aber du und Trunks, der aus der Zukunft, ihr habt nichts, aber auch gar nichts gemeinsam, was den Charakter angeht. Das es euch zufälligerweise in beiden Zeitebenen gibt...na ja, das ist eben so. Natürlich könntest du jetzt damit argumentieren, dass ihr biologisch gesehen haargenau gleich seid und Kim deswegen biologisch gesehen auch deine Tochter ist...du merkst doch selbst wir merkwürdig das klingt, oder? Für dich, in dieser Zeit, ist sie ein ganz normales Mädchen, das nur ein Jahr jünger ist als du. Du brauchst dir überhaupt keine Gedanken machen, wie du in seiner Situation reagiert hättest, denn du bist nicht in seiner Situation. Und vielleicht ist es gut, dass du weißt wie er ist und was er getan hat, damit du es, solltest du irgendwann vor einer ähnlichen Entscheidung stehen, besser machen kannst.“
„Du meinst also...das mir die ganze Sache eigentlich egal sein kann?“
„Na ja...es ist sicher eine ziemlich merkwürdige Erfahrung. Und jeder in deiner Situation würde so reagieren. Wirklich jeder. Aber eigentlich ist es sehr einfach: Der Trunks aus der Zukunft ist Kims Vater, sie wird das irgendwie regeln mit ihm, und du bist einfach ihr Freund gewesen. Die Dinge sind wieder so, wie sie sein sollten. Aber das ist ein Grund, warum Zeitreisen so eine schwierige Sache sind und bestmöglich verhindert werden sollten. Verstehst du?“
Trunks nickte langsam. Er glaubte zu verstehen. Aber es würde noch eine Weile dauern, bis er diese ganze Sache verarbeitet hatte.
„Warum muss immer alles so kompliziert sein? Es wäre so viel einfacher, wenn Kim einfach hier bleiben könnte. Wenn wir nie erfahren hätten, dass er ihr Vater ist.“
„Tja, wenn...und jetzt sieh zu, dass du mal ein bisschen Schlaf kriegst, du kippst ja sonst noch um.“ Vegeta schob Trunks in sein Zimmer und machte das Licht an.
Trunks strich sich eine nasse Haarsträhne aus dem Gesicht, es hatte während ihres Gesprächs wieder zu regnen begonnen. „Ich glaube du hast recht...“
„Ich hab immer recht. So, dann muss ich jetzt sehen, wie ich das deiner Mutter alles erkläre...“
„Na ja...du musst ihr ja nicht alles erzählen. Aber sie muss sich doch nicht immer so schnell Sorgen machen.“
„So schnell? Trunks, du hast dich tagelang hier oben verkrochen und wir wussten alle nicht, warum.“
„...stimmt...“
„Okay, dann leg dich was hin. Bis später.“ Vegeta verließ den Raum.
Trunks zog sich rasch um und ließ sich auf sein Bett fallen. Sekunden später war er eingeschlafen.
Es war früher abend.
Seit dem Gespräch zwischen Trunks und Vegeta waren zwei Tage vergangen.
Trunks wirkte noch immer sehr bedrückt wenn die Rede auf Kim kam, denn er vermisste sie von Tag zu Tag mehr. Seit dem Gespräch verstanden sich Trunks und Vegeta wieder viel besser, der Streit zwischen den beiden war zwar nicht vergessen, aber beide gingen nicht mehr darauf ein.
Den Anhänger von Kim trug Trunks immer bei sich, er gab ihm das Gefühl, Kim wäre noch bei ihm.
Am vorigen Tag hatte Trunks Goten und seine jetzt wieder Freundin im Krankenhaus besucht. Die beiden benahmen sich, als wäre nie etwas zwischen ihnen vorgefallen und wenn Trunks die beiden so sah, konnte er nicht umhin, sie zu beneiden. Er konnte sich mit dem Gedanken, Kim nie mehr wieder zu sehen, einfach nicht abfinden.
Trunks war gerade mit Bra im Wohnzimmer, um ihr bei den Hausaufgaben zu helfen, als er ein ihm mittlerweile bekanntes Geräusch von der Rasenfläche bei den Laboren hörte.
Es waren die unverwechselbaren Töne einer Zeitmaschine.
„Aber...das gibt es doch gar nicht...“, stammelte er und sprang auf.
„Was ist?“ Bra sah ihren Bruder verstört an und Bulma sah von ihrer Zeitung auf. Vegeta jedoch, der das Geräusch ebenfalls gehört hatte, wunderte sich gar nicht, als Trunks einfach ohne ein weiteres Wort aus dem Raum stürzte.
„He Trunks...“
Doch ihr Bruder hörte sie schon nicht mehr.
„Kim? Aber...das gibt es doch nicht! Was machst du hier?“
Kim stürzte auf ihn zu und umklammerte ihn so fest, als ob sie ihn nie wieder loslassen wollte.
„Trunks! Ich habe dich so schrecklich vermisst.“ Sie schluchzte, Trunks konnte die Tränen ebenfalls schwer zurückhalten.
„Warst...warst du bei ihm? Bei deinem Vater?“
„Nein...ich konnte einfach nicht. Ich stand schon vor seiner Firma, ich habe ihn schon gesehen...aber dann bin ich einfach weggelaufen. Ich würde ihn nie als meinen Vater sehen können, immer würde ich dich vor Augen haben. Es ist besser, wenn ich ihm sein Leben lasse...ich...ich will nie mehr in meine Zeit zurück. Nie mehr. Ich kann nicht noch einen Tag getrennt von dir leben...“
Trunks schluckte. „Mir geht es doch genauso...ich halte es ohne dich hier einfach nicht aus...bitte geh nie mehr weg...geh nicht wieder in deine Zeit...“
Bra wollte ihrem Bruder folgen und die Freundin begrüßen, doch ihre Eltern hielten sie zurück.
„Bleib hier. Das ist eine Sache zwischen Kim und Trunks...“ Bulma zwinkerte ihrer Tochter vergnügt zu. „Lassen wir sie einfach erst mal in Ruhe.“
„Kim, ich weiß nicht, was in der Zukunft passieren wird und ob das, was wir tun, richtig ist. Ich glaube niemand weiß das. Aber das einzige was für mich zählt, ist das wir zusammenbleiben. Irgendwie und irgendwo. Mir ist egal, was passieren wird. Für mich zählt nur, dass du bei mir bleibst.“
Trunks lief eine Träne über das Gesicht, die Kim ihm sanft wegwischte.
„Eben. Wen interessiert schon die Zukunft. Wir sind hier und jetzt zusammen. Das ist alles was zählt.“
Trunks war egal, ob seine Familie ihn beobachtete, ob Kim nun seine Tochter war oder nicht.
Er schloss sie einfach fest in den Arm und besiegelte das Versprechen mit einem langen, sanften Kuss...
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Tschüss!!