Son Gokus zweites Jenseitsabenteuer: Enma ruft Enma

Ich liebe Terry Pratchett, vor allem die Watch-Bücher. Aber mein Lieblingschara ist Vimes, Carrots Vorgesetzter... So ein netter Zyniker, in seinen besseren Momenten erinnert er mich immer an Vegeta so wie Carrot an Goku.

Aber zurück zum Teil: Hat mir gut gefallen. Goku der Counselor, ist schon eine ziemlich verrückte Vorstellung! Und die Hölle ist angemessen grauenerregend beschrieben... Bin mal gespannt, was sich da noch für Weiterungen ergeben!
 
uff, wieviel Schrott hat Orlando denn hier rein gepostet? Was hat der Typ nur gegen mich?

Okay, hier ist der nächste Teil:

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„Er hat diese Bestrafung gewählt und selbst wenn wir ihn nicht halten wollten, so könnte er nach seiner Verurteilung nicht mehr entkommen. Sein Siegel der Verdammnis ist echt!“ Wie um das zu beweisen strömte ein ganzer Schub von neuen Befehlen vom Wächter auf Doguro über, welcher sich prompt auf Goku stürzte. „Selbst wenn du nicht hierher gehörst, Fremder“, jetzt schien der Wächter hämisch zu lachen, „wird diese Schlucht der Ort sein, wo du die endgültige Auslöschung erfährst!“
Goku blieb kaum Zeit, sich vorzubereiten, schon traf ihn der rechte Haken Doguros voll am Kinn. Die Wucht schleuderte ihn die Schlucht hinauf bis er bei der Biegung gegen die Wand krachte.
„Donnerwetter, der schlägt eine harte Keule“, murmelte Goku und rappelte sich wieder auf, sein Kinn reibend. Doguro setzte sofort nach und der nächste brutale Schlag traf voll Gokus Magen. Er wurde in die Luft gehoben und landete nach Luft schnappend ein paar Meter weiter mit dem Gesicht voran auf dem Boden. Dieses Mal blieb Goku nicht liegen, um sich zu erholen, sonder er wälzte sich sofort herum, sprang auf und brachte sich durch einen weiten Satz außerhalb von Doguros Reichweite.

„Was soll der Quatsch, Doguro?“, rief er. „Ich bin gekommen, um dir zu helfen, wehr dich doch! Du gehörst genauso wenig hierher wie ich!“

„Zwecklos“, ätzte die Stimme des Wächters, „er hört nur meine Stimme, es sei denn, du kannst ihn besiegen.“

Wie um diese Worte zu unterstreichen war Doguro auch schon wieder heran, seine eisenharten Fäuste hämmerten ein Trommelfeuer von schmerzvollen Schlägen auf Gokus Brustkorb. Der hatte jedoch gerade rechtzeitig die Arme hochgerissen und blockte die Schläge nicht weniger gekonnt ab.
Ahh... es war doch etwas ganz anderes, mit einem Gegner dieses Kalibers zu kämpfen, als mit den Trainingspartnern im Jenseits. Son Goku hatte Vegeta und Piccolo in all der Zeit gewaltig vermisst, aber dieser Doguro hatte auch einiges auf Lager. Vor allem seine negative Aura drückte einem fast die Luft ab, wenn man sie voll abbekam. Nachdem die rasche Schlagabfolge nicht wie gewünscht wirkte, setzte Doguro einen tiefen, wieder auf den Magen gezielten Haken hinterher und vernachlässigte dabei seine Deckung. Auf diesen Moment hatte Goku nur gewartet, der Supersaiyajin gab seine passive Abwehrhaltung auf und feuerte nun seinerseits einen harten Haken gegen Doguros Kinn. Der massige Gegner wurde von den Sohlen gefegt und landete ein paar Meter weiter unsanft mit dem Rücken gegen eine Felswand.

Mit einem Grollen aus tiefster Kehle, das nichts Gutes verhieß, stemmte er sich wieder hoch und stürmte wieder auf Goku los. Der war dieses Mal aber auf der Hut und duckte sich rechtzeitig. Der eigene Schwung trug Doguro weiter als geplant und als sie auf gleicher Höhe waren, stellte ihm Goku schwungvoll ein Bein und Doguro stolperte. Sogleich warf sich Goku auf ihn und trieb ihn mit raschen Schlägen in die Enge. Die Abwehr des grauhäutigen Kämpfers war sehr sicher, aber Goku legte alle Wut in seine Hiebe, die er für die Wächter und die Art der Bestrafung hier empfand, dass er beim dritten Schlag Doguros Abwehr druchbrach und einen sauberen Hieb gegen dessen Schläfe landete. Groggy sackte Doguro zu Boden.

Der Saiyajin wollte nachsetzen, aber Doguro erholte sich zu seinem Leidwesen rasch wieder und blockte den nächsten Schlag mit gekreuzten Unterarmen ab. Ein Brüller, dass Gokus Trommelfelle fast rissen und Doguro war wieder auf den Beinen. Schlag folgte auf Schlag, sie schenkten sich nichts, dennoch wurde sichtbar, dass Goku Doguro leicht überlegen war. Immer wieder gelang ihm ein schmerzhafter Treffer auf dessen Gesicht oder Brustkorb.

Auch Doguro spürte das und ebenso der Wächter, der ihn kontrollierte. „Stärker!“, sandte dieser in scharfem Befehlston, „du musst viel stärker werden!“

Als die beiden nach einer Schalgabfolge wieder in einiger Entfernung voneinander nach Luft rangen, nutzte Doguro die Pause, um seine Kräfte erneut in die Höhe zu schrauben. Mit offenem Mund verfolgte der verdutzte Goku, wie Doguros Muskeln noch weiter anschwollen, so sehr, dass sowohl sein Hemd wie auch seine Schuhe gesprengt wurden. Sehnige Muskelpakete umspannten auch seinen Hals und über dem Schlüsselbein bildeten sich zwei kleine Schlote.

„Jetzt ist es aus mit dir“, signalisierte der Wächter schadenfroh. „Doguro ist jetzt auf hundert Prozent seiner dämonischen Kraft und kann geringere Seelen wie die deine aufsaugen, um Energie zu tanken.“

Auf dieses Signal hin stieß Doguro ein gewaltiges Brüllen aus und seine Aura schien zu explodieren. Rotes Glühen und kränkliche, grüne Schwaden umgaben ihn. Ringsum in anderen Bereichen der Hölle, wo Seelen ihre Strafen verbüßten, klammerten sich die Ärmsten an Felsen und Wände. Doch das half ihnen nichts. Der tödliche Sog, der den lähmenden Dämpfen folgte riss die Seelenkraft aus ihren Jenseitskörpern. Entsetzt verfolgte Goku mit, wie die Seelenflämmchen der Unglücklichen von Doguros Schulterschloten verschluckt wurde und dessen Kampfkraft dadurch noch weiter zunahm. Als die dämonischen Kräfte auch nach Goku griffen, blieb ihm keine Wahl, denn mit Stufe zwei war diesem Angriff nicht beizukommen.

Er stellte sich breitbeinig hin, kreuzte die Unterarme vor dem Gesicht und sammelte seine Kräfte. Dann war es soweit. Die Dämpfe umspülten ihn, zerrten an der Essenz seiner Seele. Doch Goku riss die Arme herunter, spannte seinen Körper an und mit einem Urschrei, der dem Brüllen Doguros nicht nachstand gab er die gesammelte Macht frei. Eine Säule golden-blauer Energie schoss in den brennenden Himmel und mit langer, goldener Mähne stand der Stufe drei Saiyajin Doguro gegenüber. Die jadegrünen Augen zusammengekniffen schätzte er seinen Gegner ab und frohlockte innerlich darüber, endlich jemanden gefunden zu haben, der ihm einen guten Kampf liefern würde.
Und so war es auch. Doguro und Goku schenkten sich nichts. Die mächtigen grauen Muskeln Doguros waren alles andere als nur Show, seine Hiebe und Faustschläge trieben Goku mehr als nur einmal zurück. Aber der Supersaiyajin dachte nichts ans Aufgeben. Als klar wurde, dass sie sich von der Körperkraft her ebenbürtig waren, griff Goku zu seiner Spezialattacke und schickte Doguro ein flammendes Kamehameha, das diesen nur zu sehr an den gewaltigen Energieball erinnerte, mit dem Yusuke ihn damals getötet hatte.
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Danke fürs Lesen!
 
Endlich wieder ein neuer Teil... Ich habe schon gedacht, du hast die Geschichte vergessen.

Jetzt geht es also zur Sache zwischen Goku und Doguro... Mal schauen. Offenbar hat Doguro erheblich mehr auf dem Kasten, als Goku gedacht hat. Hoffentlich hat er sich nicht übernommen...
 
Danke für den Kommentar. Nein, ich habe die Geschichte nicht vergessen, nur habe ich im Moment kaum Zeit, daran weiter zu schreiben.

Hier ist der nächste Teil:



Doch das Kamehameha hatte nicht ganz diese zerstörerische Macht, vor allem weil Goku trotz seines Kamfesrausches sich immer noch ein wenig zurückhielt, denn im Gegensatz zu dem kontrollierten Doguro, wollte er seinen Gegner zwar kampfunfähig machen, aber nicht auslöschen.

Trotzdem war die Wucht des Kamehameha mehr als ausreichend, um Doguro gegen die nächste Wand zu drücken und seine Abwehr zu zerfetzen. Goku wartete erst gar nicht ab, wie viel Schaden sein Angriff wirklich angerichtet hatte. Noch während Doguro mit dem blauen Energieball kämpfte, war Goku heran und schickte eine Reihe kleiner Energieschläge aus nächster Nähe hinterher.

Als die Staubwolke sich verzogen hatte, stand ein keuchender Goku mit einem Siegerlächeln über einem bewegungsunfähigen Doguro, der sich zum zweiten Mal seit seiner Verwandlung in einen Dämon einem Gegner geschlagen geben musste. Trotz des Sieges war Goku nicht zufrieden, denn was sollte er jetzt machen, es war einfach zu gefährlich hier zu stehen und zu warten, bis die Lähmung von Doguros Muskeln nachließ und er wieder einsatzfähig war. Es war der ideale Moment für einen Gnadenstoß, doch den wollte Goku ja nicht ausführen. Ihm war klar, dass selbst wenn sein Gegner nicht mehr kämpfen wollte, ihn die Kontrolle des Wächters dazu zwingen würde, sobald er wieder in der Lage war dessen Befehlen zu gehorchen.

„Das war ein kurzes Vergnügen“, kam es vom Wächter. Der schwarze Schatten sammelte blutrote Energie, die sich vor ihm in einem glühenden Ball von beachtlicher Größe konzentrierte. „Da Doguro besiegt wurde, hat er seinen Körper verspielt. Und dich, reine Seele, kann ich nicht frei herum spazieren lassen. Ihr beide werdet ausgelöscht!“

„Verdammt, du heimtückischer ....!“ Goku fiel kein Schimpfwort ein, dass schlimm genug klang. Was er von der Macht dieses roten Balles spürte war jedoch alles andere als beruhigend. Eine momentane Teleportation aus der Hölle hinaus zu Koenma? Kein Problem für ihn allein, aber Doguro hatte immer noch das Zeichen der Verdammnis auf der Stirn und wenn er damit außerhalb der Hölle auftauchte, würde er das jämmerliche Ende nehmen, vor dem Koenma Goku gewarnt hatte. Einmal in Kraft gesetzt durch das Durchschreiten des Höllentores, stellte es absolut sicher, dass keiner Seele eine Flucht aus der Hölle gelang, ohne dass sie außerhalb derselben unter grausamen Schmerzen dahinschmolz.

Also nichts mit Teleportation. Goku mobilisierte den Rest seiner Kräfte und stellte sich breitbeinig vor Doguro. Seinem Gegner den Rücken zuzuwenden war ein zusätzliches Risiko, aber ihm blieb keine Wahl. Mit einem hässlichen Kichern schickte der Wächter den glühenden Ball auf die Reise. Der Supersaiyajin ließ seine Aura aufflammen und fing die Kugel mit beiden Händen ab. Was für eine grausame Kraft hinter diesem Angriff steckte! Goku musste sich auf die Lippen beißen, um nicht vor Schmerz zu schreien, denn das rote Licht war nicht einfach nur Energie, es war verwoben mit einer Macht, die sich wie Säure druch seine Haut und Knochen fraß. Jeder andere wäre winselnd in die Knie gegangen und hätte um ein gnädiges Ende gefleht. Hinter Goku kam Doguro stöhnend wieder zu sich und wälzte sich herum. Mit weit aufgerissenen Augen verfolgte er Gokus verzweifeltes Ringen.

Vom Wächter als Werkzeug bereits abgeschrieben, hatte Doguro sich in einen Menschen zurückverwandelt. In diesem Zustand war er zu schwach, um etwas gegen den roten Ball auszurichten und das wusste er selbst. Seine Auslöschung hätte er in Kauf genommen, doch beim Anblick von Gokus Kampf regte sich sein eigener Überlebenswille und eine bohrende, innere Stimme fragte ihn, ob er einen weiteren Tod eines gutherzigen Wesens wie Goku auf sein Gewissen laden wollte. Mühsam stemmte sich Doguro in die Höhe und suchte nach der Kraft, um sich wieder auf 100 Prozent hochzupowern. Doch da war nichts mehr, er war komplett ohne Reserven, hilflos wie damals, als der Dämon die Schüler seines Dojos zerfleischt und ihn damit in den Abgrund der Verzweiflung getrieben hatte.

Damals, als er beschloss, niemals mehr machtlos zu sein.

Damals, als er alles aufgab, um der Stärkste zu werden.

Damals, als er zum Dämon wurde, um niemals zu altern und niemals zu unterliegen.

Damals, als er auf Liebe und Freundschaft verzichtete, die Einsamkeit und Verlorenheit auf der Spitze der Macht willkommen hieß, nur um schließlich jemanden wie Yusuke herbeizuwünschen, der dem allen ein Ende setzte.

Die Schuld, die er nie wieder gut machen konnte, sollte nicht wachsen.

Taumelnd stellte sich Doguro hinter Goku und streckte seine Arme aus, sodass seine Hände auf denen Gokus zu liegen kamen.
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Danke fürs Lesen!
 
Ach so. Ich wusste nicht, dass die Geschichte noch nicht fertig ist. Dann ist es natürlich klar, dass länger dauert bis ein neuer Teil kommt ;) . Der Teil war wieder sehr schön. Dass Doguro durch Gokus Opfermut aus seiner Lethargie gerissen wird, war wirklich wunderbar beschrieben :) . Hoffentlich kommen die da rechtzeitig wieder raus...
 
Uff, endlich durch! Und die Arbeit war nicht umsonst! Es hat sich echt gelohnt!
Da ich ja eine deiner anderen ff´s auch schon gelesen habe, dacht ich mir, dass es nicht schaden könnte, wenn ich die auch noch lese. So krieg ich einen besseren Eindruck von dir.

Und ich muss sagen, mein erster Eindruck hat sich bestätigt! Du schreibst gut und flüssig. So gut, dass ich die ff in einem Stück gelesen hab! Und das will was heißen!
Ganz besonderst gelungen finde ich ja die Szenen zwischen Vegeta und Hiei . Die sind so gut getroffen, dass ich mir mehrmals die Lachtränen aus den Augen wischen musste.
Überhaupt muss man erst mal auf so eine Idee kommen. Das ist die erste ff dieser Art, die ich gelesen habe und meines Erachtens gibt’s hier so was nicht noch mal. Wenn doch, dann klärt mich auf!
Du lässt vieles noch im Ungewissen, so dass man mit Spannung den nächsten Teil abwartet und fast verzweifelt jedes noch so winzige Körnchen an Infos raussaugt um ja nichts zu verpassen und am Ende nicht nicht zu begreifen, um was es nun eigentlich ging. Fazit: Spannung aufbauen kannst du schon ganz gut... :D
Die Charas sind, soweit mir bekannt, auch gut getroffen. Was mich nur nen bissl wundert, ist, dass Piccolo so derart freundlich ist und alles so gelassen hinnimmt, ohne gleich auf seine Vergangenheit als Oberdämon zu pochen. Auch ist er in der Serie ehr ein ruhiger Chara, der nur im äußersten Notfall in Aktion tritt. Aber das ist deine ff und damit dein Bier, wie du ihn reagieren lässt!
Die Rechtschreibung lässt an manchen, gerade den letzten Stellen auch etwas zu wünschen übrig, was ich jedoch darauf zurückführe, dass du wenig Zeit auf das Schreiben verwendet hast und deine Finger einfach so über die Tasten gehuscht sind. Lücken in Sätzen hast du wenig gemacht und Kommas (mein Lieblingskritikpunkt, weil ich das kann und viele nicht... :D ) sind bei dir alle an der richtigen Stelle, oder wurden von mir einfach überlesen, weil sie überhaupt nicht auffielen.

Fazit: Ich wird jetzt öfters mal hier vorbei schneien und gucken, ob ´s was neues gibt! Und du hast wieder einen Leser sicher!
 
Ui, ich habe ganz vergessen, dass ich diese Story auch noch nicht bis zum Ende des vorläufig letzten Kapitels geführt habe. Hier ist der nächste Abschnitt:

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Viel war es nicht, das er an Kraft noch in sich fand und in die Hände des überraschten, aber erfreuten Goku fließen ließ.

Doch das Bisschen erwies sich als das Zünglein an der Wage. Goku überwand den Schmerz und gemeinsam mit Doguro schleuderte er die Kugel zurück.

Der Wächter konnte nicht mehr ausweichen, wurde erfasst und löste sich auf. Die Kugel verpuffte und die beiden Kämpfer gingen schnaufend in die Knie.

Doguro lächelte Goku dankbar an, dann verdrehte er die Augen und fiel vornüber in den Staub.
„Du dämlicher Kerl du!“, schnaufte Goku, der wieder ein einfacher Saiyajin geworden war. „Du hast dich viel zu sehr verausgabt.“ Nach ein paar Atemzügen straffte er seinen Körper und stemmte sich hoch. „Zurücklassen kann ich dich schlecht, oder?“ Er zerrte den Arm Doguros über seine Schultern und hob den schweren, schlaffen Körper an. „Mal sehen...“

Ja, er hatte noch genug Reserven um zu fliegen. Mit Doguro als Ballast stieg er über den Rand der Schlucht in die Luft. Dort drüben, weit, weit am anderen Ende der Ebene erhob sich ein flirrender schwarzer Vorhang. Allein der Blick darauf war schmerzhaft. Es war die letzte Grenze der Hölle.

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Getseco kümmerte sich keinen Deut um Firozz’ und im Grunde war es ihm auch herzlich egal, wie dieser die 88 Kämpfer auftrieb. Er zweifelte nicht daran, dass Firozz die Aufgabe lösen würde, der gerissene Dämon hatte bestimmt Methoden, die selbst ihm fremd waren.

Sein Weg führte ihn durch die verwinkelten Gänge zu einer bestimmten Türe. Ein geisterhaft kaltes Lächeln spielte um seine Mundwinkel, als er die Hand hob. Die Türe schwang quietschend auf.
La’ir, der gerade aus dem Bad gestolpert kam, erstarrte. Getseco hier in seiner heruntergekommenen Bude, das verhieß nichts Gutes. Automatisch senkte er den Kopf und war froh, dass er immerhin schon eine saubere Hose trug, auch wenn das Hemd dazu und die Kutte, die er überwerfen hatte wollen, noch im Bad lagen. Es ging ihm inzwischen schon wieder einigermaßen und er hoffte inständig, dass Getseco nicht irgendwelche neuen Leckereien mitgebracht hatte, um sich an seinen Qualen zu weiden.

„Was ist Euer Begehr, Fürst?“, fragte er untertänig.

„Wie ich sehe, hast du meinen Rat befolgt“, schnurrte Gesteco.

La’ir senkte den Kopf noch tiefer. Eine Antwort wagte er nicht zu geben, aus Angst den falschen Ton zu treffen.

„Du warst nicht immer so gehorsam…“, Getseco schien es nicht eilig zu haben, zum Punkt zu kommen, „weißt du noch, wie wir uns das erste Mal begegnet sind?“

„Nie könnte ich das vergessen, Fürst“, murmelte La’ir.

Getseco lachte leise und trat ein. Die Türe fiel hinter ihm ins Schloss und La’ir trat ein paar Schritte zur Seite. Zwar war sein Zimmer sauber, gelüftet und aufgeräumt, aber bei Getseco wusste man nie, ob ein Chaos nicht eher Gnade vor seinen Augen fand als Ordnung. Die Augen des Fürsten streiften über das frisch bezogene Bett, die steinerne Fensterbank und den schweren Holztisch, auf dem sich ein paar kümmerliche Blumen in einer silbernen Schale vergeblich bemühten, einen Hauch von Farbe in die trostlose Umgebung zu bringen.

Getseco trat an den Tisch heran, seine schlanken Finger fischten eine der Blumen aus der Schale und hob das bassgelbe Blütenköpfchen an seinen Schleier, um den schwachen Duft riechen zu können.

La’ir hielt den Atem an. Würde der Fürst für diesen Versuch, eine halbwegs „menschliche“ Umgebung zu schaffen, bestrafen? Doch Getseco war mit den Gedanken offenbar ganz woanders. „Du bist wirklich durch alle Barrieren bis hierher marschiert….“, er lachte leise, „ein jämmerliches Menschengewürm, zitternd vor Angst und trotzdem so voller Trotz…“

Nur zu gut erinnerte sich auch La’ir noch an diesen Moment,….

……. als ihn eine Horde geifernder Dämonen eingekreist hatte und er mit dem Rücken an der Festungsmauer dem Tod entgegensah. Trotzdem hatte er nicht geschrieen, nicht geweint. Wenn er jetzt zurückdachte, so wäre ihm damals der Tod wahrscheinlich nur recht gekommen. Trotzdem, etwas in seinem Innersten hatte sich damals verzweifelt an das Leben geklammert und diese Kraft erneut gerufen, jene Kraft der Auslöschung. Ehe die Dämonen begriffen hatten, was er plante, hatte seine Ereaser-Macht bereits eine Schneise in ihre Menge gefressen und als sie schließlich die Flucht ergriffen, war nicht einmal ein Viertel von ihnen noch am Leben. Doch dann war er aufgetaucht, Getseco. Woher er wusste, was genau vor den Mauern seiner Festung vor sich ging, das war La’ir auch heute noch ein Rätsel. Unvergessen war jener Augenblick, als er Getsecos Macht und Gnadenlosigkeit zum ersten Mal gespürt hatte. Wie gelähmt war er da an der Mauer gelehnt, unfähig auch nur einen Finger zu rühren.

„Eine interessante Macht hast du da, Menschlicher“, hatte Getseco gesagt. Ganz ruhig hatte seine Stimme geklungen, keine Spur von Wut oder etwa Angst. „Ich nehme an, du bist nicht aus Neugier den weiten Weg gekommen, oder?“

„Enma…“, hatte La’ir gestottert, „seid Ihr Enma?“

„Enma?“ Getseco hatte gelacht. Es hatte ein wenig amüsiert geklungen. „Allein dafür, Menschlicher, darfst du noch ein wenig weiterleben. Es ist lange her, dass mich jemand zum Lachen gebracht hat.“
„Wenn Ihr nicht Enma seid“, hatte La’ir trotz seiner Todesangst weiter gebohrt, „wo kann ich ihn denn finden?“

Das Lachen war verstummt und die Aura hatte wieder an Bedrohlichkeit gewonnen. „Du fragst mich allen Ernstes nach dem Weg zu Enma? Was willst du dort? Das Jenseits oder die Geisterwelt, wie ihr Sterblichen sie nennt, ist genauso wenig ein Platz für euch wie diese Welt, die Welt der Dämonen.“

La’ir hatte schwer schlucken müssen, aber er hatte weder seinen Blick gesenkt noch der Furcht in seinem Herzen nachgegeben. „Ich will Enma zwingen, sie mir zurück zu geben.“

„Du … du willst Enma zwingen?“ Wiederum lachte Getseco. „Und womit?“

„Damit, mit meiner Ereaser-Kraft.“ La’ir zeigte auf einen Felsen, etwas weiter weg und löschte ihn aus. Nicht ein Staubkorn blieb übrig, keine Bruchstücke, keine Asche, nichts… Die seltsame Leere blieb einen Moment bestehen, dann rutschte das Geröll der Umgebung nach und füllte sie wieder auf.

„Wenn … wenn Enma sie mir nicht wieder gibt, dann werde ich das mit ihm machen, mit seinem Palast … mit allem!“

„Ohh, da hast du dir aber gewaltig viel vorgenommen“, hatte Getseco gesagt. „Ich habe davon gehört, dass ein paar von euch Menschlichen durch den „Unfall“ bei der Barriere Kräfte bekommen haben, die außergewöhnlich sind. Soweit ich weiß, muss man, um diesen Kräften zum Opfer zu fallen, innerhalb eines bestimmten Umkreises vom Besitzer dieser Kräfte sein. Wenn Enma sich nicht in deinem „Territorium“ aufhält, kannst du ihm nichts anhaben, oder?“

„Deshalb muss ich ihn sehen“, keuchte La’ir verbissen, „ich kann alles auslöschen, das ich sehen kann.“

„Hmm…“ Getseco hatte einen seiner Finger an sein Kinn gelegt, „du weißt natürlich, dass ich dich töten könnte, ehe du deine Macht einsetzt, oder? Aber du machst mich neugierig und das gefällt mir. Was soll dir Enma denn zurückgeben?“

„Meine Yuko! Sie war der einzige Mensch, den ich geliebt habe. Sie durch diese Hölle gehen zu lassen, es war so schrecklich! Ich will sie zurück!“

„Da wirst du auf Granit beißen, Sterblicher. So etwas nennt man Schicksal und das passiert unzähligen von euch Tag für Tag. Der Weg deiner Yuko war vorgezeichnet und Enma ist sehr darauf bedacht, dass sich alles so abspielt wie es auf der goldenen DVD aufgezeichnet ist.“

„Welche goldene DVD?“, La’ir sah den Fürsten misstrauisch an. „Davon habe ich noch nie gehört.“

„Nun, es wird auch nicht gewünscht, dass die Sterblichen darüber Bescheid wissen. Sie könnten ja in die Versuchung kommen, etwas gegen ihr vorgezeichnetes Schicksal zu unternehmen und das würde die Ordnung, die Enma so liebt, durcheinander bringen.“

„Ich pfeife auf seine Ordnung. Wenn er mir meine Yuko nicht zurückbringt, kann er genauso gut verschwinden!“ La’ir hatte die Fäuste geballt und sein Blick brannte vor Verzweiflung. „Ich bin es gewohnt, überall und immer nur hinten, nur der zweite, nur der letzte zu sein. In der Nachbarschaft und in der Schule immer verlacht, verachtet und verhöhnt zu werden, das kenne ich seit ich klein bin. Dass in der Familie meine Schwester alles bekommt und ich nur das was übrig bleibt.“ Nun lachte auch er, bitter und kalt. „Aber Yuko war anders, sie hat mich gemocht und mit mir gelacht, sie war das einzige Licht in meinem Leben. Ohne sie, ist alles nichts und kann zu nichts werden!“

Ohne es zu merken, hatte er in seiner Wut mehr und mehr Kraft konzentriert und Getseco war sicherheitshalber etwas zurückgetreten. „Eine interessante Perspektive“, hatte Getseco gesagt und es hatte nicht so geklungen, als ob er es scherzhaft gemeint hatte. „Ich kann dir zweierlei anbieten, Menschlicher.“

Bei Getsecos Tonfall hatte La’ir die Fäuste sinken lassen. „Und das wäre?“

„Hilf mit, die goldene DVD zu stehlen und zu vernichten. Sie ist meinen Plänen im Weg und ihr Verlust wird das Jenseits in ein Chaos stürzen.“

„Bringt mir das Yuko zurück?“

„Nein, aber auf diese Art wirst du sie am wirkungsvollsten rächen können. Außerdem kannst du, wenn du deine Kräfte in meine Dienste stellst, miterleben, wie ich Enma an deiner Stelle vernichte. Allerdings wird durch meine Pläne auch die Welt der Menschen dem Untergang geweiht sein.“

„Das ist mir egal“, La’ir klang kein bisschen erschrocken, „mit der Welt der Menschen bin ich schon längst fertig. So wie die mit mir umgesprungen sind, verdienen sie nichts Besseres.“ Trotzig hatte er die Lippen aufeinander gepresst.

„Dann sind wir uns einig?“, hatte Getseco gefragt.

La’ir hatte genickt.
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Danke fürs Lesen!
 
Schön, dass es auch hier mal wieder weiter geht. Und natürlich kam zum passenden Zeitpunkt ein Wechsel des Handlungsstranges - jetzt dürfen wir zittern, ob Goku und Doguro da herauskommen. Mir hat allerdings auch das Beleuchten von La'irs Motivation gefallen. Er hat sich also mehr oder weniger freiwillig in den Dienst der Dämonen begeben... und doch ist er ein Verzweifelter, nicht wirklich jemand, der sich bewusst für das Böse entschieden hat... Allerdings sehe ich für ihn eigentlich keinen Ausweg mehr...
 
Danke für deinen Kommentar.

Hier der nächste Teil:

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„Gut, dann...“ Getseco hatte die Hand ausgestreckt und ein gewaltiger Stoß negativer Energie hatte La’ir an die Wand geschmettert. Stöhnend war er in die Knie gesunken.

„...merke dir, wo dein Platz ist, La’ir. Diesen Namen wirst du von nun an tragen und auch hier bist du nichts mehr wie Abschaum, der durch meine Gnade existiert. Solltest du das jemals vergessen und dich gegen mich auflehnen, wird dein Ende so qualvoll sein, dass du dir wünschen wirst, meine Dämonen hätten dir bei lebendigem Leib die Eingeweide herausgerissen.“

Oh ja, La’ir hatte diesen Moment nie vergessen, als ihm die volle Tragweite seiner vorschnellen Entscheidung bewusst geworden war.

Er hatte ertragen, dass Getseco sich an seiner Furcht und dem dennoch immer vorhandenen Trotz weidete, hatte die giftigen Krümel gegessen, die Getseco ihm vorwarf, hatte sich erniedrigt, nicht um zu überleben, diese Hoffnung hatte er lange schon begraben, sondern nur um nicht noch Schlimmeres ertragen zu müssen. Einmal, ein einziges Mal hatte er versucht, sich zu töten, indem er von den Zinnen des höchsten Turmes der Festung in die Tiefe sprang.

Er wusste nicht mehr wie Getseco erraten hatte, was er vorhatte, jedenfalls hatte der Fürst unten gestanden und ihn aufgefangen. Doch diese scheinbare Gnade hatte sich rasch als neue Grausamkeit entpuppt, denn Getseco hatte seine Krallen ausgefahren und ihm alle vier Gliedmaßen durchbohrt. Die heftig blutenden Wunden waren nicht tödlich gewesen aber er hatte Tage lang wimmernd vor Qualen im Staub gelegen und wenn ihn nicht ein paar Dämonen auf Getsecos Wunsch gewaltsam mit Brei und Wasser gefüttert hätten, wäre er wohl verhungert und verdurstet. Damals war ihm klar geworden, dass er niemals aus eigener Kraft würde entkommen können. Seit von dem Spezialtrupp Koenmas die Rede gewesen war, hatte er seine Hoffnung genährt, dass er ebenfalls in den Kampf verwickelt werden würde.

Wenn alles gut ging und er sich ernsthaft genug als Schurke präsentierte, würden diese Dämonen allem ein Ende machen. Endlich….

……………………..

„Ich hoffe, dass du es nicht bereust, unseren Deal“, sagte Getseco und unterbrach so La’irs Gedankenreise in die Vergangenheit. La’ir schüttelte heftig den Kopf. Ein Teil von ihm wünschte sich immer noch die absolute Auslöschung der Menschheit, dieser verdorbenen Brut, und auch Enmas Vernichtung erschien ihm nach wie vor nur als gerecht, so selbstherrlich wie dieser das grausame Schicksal von Yuko auf die goldene DVD geschrieben hatte.

Getseco hatte sich damals köstlich amüsiert, weil die Gerüchte, die sich um den Diebstahl der DVD rankten bis zu ihm getragen wurden. Er hatte niemals im Sinn gehabt weitere Menschen einzusetzen, besondere Kräfte hin oder her. Menschen waren für ihn niederes Gewürm, Futter für die primitivsten seiner Dämonen. Was er begehrte war die Welt, die den Menschen gehörte, die so groß und so vielfältig war, während es im Reich der Dämonen kaum Abwechslung gab. Wenn er schon herrschen wollte, dann über die schönste aller Welten und nicht nur über ein paar tausend Getreue, sondern über Millionen von ihnen, die er mit Milliarden Menschen füttern konnte.

„Ich bin Euer ergebener Diener, mein Fürst“, sagte La’ir ohne zu stocken und kein Ton von Falschheit lag darin. Was immer Getseco von ihm wollte, La’ir würde es nicht drauf anlegen, dass der Fürst es sich nehmen musste.

„Irgendwie ist es schade“, hörte er Getseco murmeln, der den Kopf der kleinen, gelben Blüten zwischen seinen Fingern zerquetschte, „dass dir dein Trotz abhanden gekommen ist. Firozz ist berechnend und falsch, seine Gegnerschaft ist nicht sonderlich erfrischend, auch wenn er glaubt mich täuschen zu können. Du aber… dein ehrlicher Trotz von damals hat mir gefallen… deshalb bist du noch am Leben, nicht wegen deiner Fähigkeit.“

Würde Getseco ihm jetzt selbst ein Ende machen? La’ir zitterte innerlich vor Angst, und dennoch, da war noch ein Rest der alten Auflehnung und diese zwang La’ir, den Kopf zu heben und die Stelle im Schleier zu suchen, wo er Getsecos Augen vermutete. „Tut, was ihr für nötig haltet, mein Fürst“, sagte er. „Aber erwartet nicht, dass ich um mein Leben, um Gnade winsle“, stand in seinem Blick zu lesen.
Mit zwei Schritten hatte Getseco die Lücke zwischen ihnen geschlossen und hob La’irs Kinn mit zwei Fingern an, sodass er in dessen Augen lesen konnte.

„Ah… da ist es noch… und ich dachte schon, ich hätte es erstickt … wäre zu schade gewesen. Ich kann also alles tun, was ich für nötig halte, wie?“

La’ir, in dessen Magen sich die Furcht zu einem bleiernen Knoten zusammenballte, nickte. Wenn er es schaffte Getseco genug zu reizen, bekam er vielleicht einen schnellen Tod geschenkt.

Doch stattdessen tat Getseco etwas, das La’ir niemals erwartet hatte. Er streifte seinen Schleier ab. Vor La’irs Blicken enthüllte sich ein Gesicht, dessen makellose Schönheit nur durch die spitzen Zähne gemindert wurde. La’ir wusste von den Gerüchten, die sich darum rankten, dass Getseco irgendwelche Narben und Verstümmelungen unter dem Schleier verbarg.

„Warum…?“ Ehe er sich besinnen konnte, hatte er diese Frage schon laut gestellt.

„Warum ich mein Gesicht verstecke?“ Getseco lachte, es klang schadenfroh und hämisch, „weil es mir gefällt undurchschaubar zu sein, weil ich mein Minenspiel verbergen kann und die anderen unsicher sind, ob ich nun die Stirn runzle oder lächle. Es ist lustig, wie verzweifelt sich nach einer Regung suchen, versuchen, von den Bewegungen des Schleiers abzulesen, ob ich meine Augenbrauen zusammenziehe oder gleichgültig bleibe… Deshalb.“

Seine dunklen, schräg geschnittenen Augen suchten La’irs ratlosen Blick, der wie gefesselt an den makellosen Zügen seines Peinigers hing. „Gefällt dir, was du siehst?“, fragte Getseco lauernd.

La’ir wusste, dass dies genauso eine Falle sein, und jedes Kompliment mit menschlichen Maßstäben als Beleidigung eine schmerzvolle Bestrafung nach sich ziehen konnte, aber da er durch die Nähe von Getseco irritiert war, vermochte er sich nicht eine möglichst neutrale Antwort zurechtzulegen, sondern stammelte, was ihm durch den Kopf ging… „Ihr seid zu schön für einen Dämonen.“

„Hahaha!“ Getseco schien eher amüsiert wie beleidigt zu sein. „Das ist eine sehr unverschämte Antwort, aber heute bin ich in gnädiger Laune. So gnädig, dass ich mir ein kleines Vergnügen gestatten werde.“

Ohne den Schleier wieder über sein Gesicht zu ziehen beugte er sich zu La’ir herab und presste die Lippen auf dessen halb zu einem erschrockenen Schrei geöffneten Mund. La’ir hielt still, sein Herz klopfte wie rasend, er erwartete, dass sich Getsecos scharfe Zähne gleich grausam in seine Lippen bohren würden und der Fürst sein Blut schmecken wollte. Doch eine Sekunde um die andere verstrich, ohne dass Getseco zubiss. Alle Sinne geschärft schmeckte La’ir gegen seinen Willen einen intensiven Hunger aus diesem Kuss heraus, eine Gier die sich nicht nach etwas richtete, was so fassbar war wie Blut oder Tränen. Ohne zu wissen, warum, tat er etwas, das er sich nie in seinen Träumen hätte vorzustellen gewagt, er legte seine Arme um Getsecos Schultern und ließ seine Hände beruhigend sanft über dessen Muskeln wandern, so wie Yuko es stets für ihn getan hatte…



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Danke
 
Na, das ist aber eine heftige Überraschung, wie Getseco mit La'ir umspringt... :facepuke: Aber wer sich mit den Hunden schlafen legt, der muss mit den Flöhen aufstehen - was ein grauenhafter Allgemeinplatz ist, ich weiß. Einen Ausweg sehe ich für ihn eigentlich nicht, aber es ist die Frage, ob er einen solchen überhaupt verdienen würde...
 
Wird höchste Zeit, dass ich diese Geschichte auch weiterführe.

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Diese menschliche Geste des Trostes schien in Getseco einen Damm zum Einsturz zu bringen und ehe sich La’ir versah, hatte ihn der Dämonenfürst auf das Bett geschleudert. Keuchend, teils vor Schreck, teils vor Verwunderung über sich selbst und die Situation überhaupt, sah La’ir in das schöne, kalte Gesicht von Getseco, der sich über ihn beugte..

Als sich Getseco seiner Kleider entledigte und seine Krallen sacht über die Stelle von La’irs Brust wanderten wo dessen Herz raste, wusste La’ir dass nun sein Tod endgültig besiegelt war. Nicht hier, nicht so, nicht heute … aber Getseco würde ihn niemals gehen lassen, nicht nachdem er gesehen hatte, was der Schleier zu verbergen wusste, ein Licht, das von einer Einsamkeit und Verlorenheit sprach, die La’irs eigenen alten Schmerz gering erscheinen ließ und sein Herz wehrlos und offen machte…

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Während dessen in im Diesseits auf der anderen Seite des Strudels:

„Was .... wie kann er das...?“ Kurawa war ganz von den Socken.

Bulma musste insgeheim grinsen, auch sie beneidete Yamchu, Goku und die anderen um diese Fähigkeit. Hubschrauber in allen Ehren, aber selber fliegen zu können, das war doch was anderes.

„Willst du dich nicht langsam auch auf den Weg machen?“, rief sie dem staunenden Kuwabara zu.

„Was... ach ja, verdammt noch mal, Yamchu, so warte doch!“ wild mit den Händen fuchtelnd rannte Kuwabara hinter Yamchu her, die Augen immer auf Bulmas Exfreund gerichtet. Unter seinen Sohlen brachen die kantigen Felsstücke ab und es knirschten und krachte, dass es einem Angst und Bange werden konnte. Doch trotz aller Eile und Anstrengung vermochte der rothaarige Krieger aus der anderen Realität Yamchu nicht einzuholen. Erst als dieser über einer bestimmten Stelle in der Luft hängen blieb und wild mit den Armen fuchtelte, konnte Kuwabara keuchend aufschließen.
„Da liegt er!“, rief Yamchu ihm schon von weitem zu und deutete nach unten. Tatsächlich, tief in einer Felsspalte festgeklemmt, umgeben von scharfkantigen Bruchstücken funkelte eine orange Kugel mit einem einzelnen Stern.

„Und ...“, schnaufte Kuwabara, als er neben Yamchu vor der Kluft kniete, „...wie kriegen ... wir ihn ... da wieder raus?“

Yamchu kratzte sich am Hinterkopf. „Wir sollten Bulma fragen, vielleicht kann die uns irgendwas mit einer Stange und einem Netz basteln, damit wir ihn so heraus fischen können.“

„Klingt nicht schlecht“, meine Kuwabara und sah zurück in die Richtung aus der er gekommen war. Es lag ganz schön viel Distanz zwischen ihnen und dem Hubschrauber. Da wieder zurück hatschen zu müssen...

Yamchu schien seine Gedanken zu lesen.

„Bleib du hier, ich flieg rasch hin und sag ihr Bescheid“, grinste er und stand auf. „Es wird sicher nicht lange dauern!“

Kuwabara machte gute Mine zum bösen Spiel und nickte ergeben. „Ist okay, ich will dir kein Klotz am Bein sein.“

Yamchu öffnete den Mund, als ob er etwas entgegnen wollte, ließ es dann doch bleiben und flog schweigend davon.

Etwas deprimiert setzte sich Kuwabara im Schneidersitz hin, verschränkte die Arme und hing den Gedanken nach. All die Abenteuer kamen ihm in den Sinn, die er mit Yusuke zusammen erlebt hatte. Vor allem damals, als er mit Yusuke zusammen, die ersten Prüfungen bei Genkai bestanden hatte. Die anderen waren jetzt sicher am Trainieren und das so hart wie nie zuvor... ein Jammer, dass er nicht auch dabei sein durfte, doch andererseits konnte nur er damit prahlen, in der anderen Welt gewesen zu sein. So schlecht war das auch nicht. Bestimmt würde sich seine süße Yukina für die Geschichten interessieren, die er bei seiner Rückkehr zu erzählen hatte.

Sein Blick fiel auf etwas bleiches, gelbliches, das aus einem Haufen Trümmer unweit des Spaltes lag. Gleichzeitig überkam ihn ein Gefühl, das er zur Genüge kannte. Seine Nackenhaare richteten sich auf und eine Gänsehaut überzog seine Unterarme. Fröstelnd atmete er tief ein und öffnete seinen siebten Sinn. Das war kein Zufall, hier geisterte irgend etwas Übernatürliches herum und es rief ihn zu dem Trümmerhaufen. Wie unter Zwang kroch er darauf zu und streckte seine Hand nach dem gelblichen Stein aus, er sich deutlich von den graubraunen Stücken ringsum abhob. Doch kaum hatte er seine Fingerspitzen darum gelegt, ertönte ein Grollen tief im Inneren des Steinhaufens. Erschrocken sprang Kuwabara auf und wich ein paar Schritte zurück. Die grausliche Faszination, welche das Gefühl des Übernatürlichen in ihm geweckt hatte, war verfolgen, zurück blieb der Eindruck von Gefahr, genährt durch den Dunst der Rachsucht, welcher von dieser Stelle aufstieg.

„Wer ist da? Los, zeig dich! Was willst du von mir?!“, rief er laut und stellte sich kampfbereit hin.

*Was ich will?* , ein schauriges Kichern ertönte direkt in seinem Kopf. Kuwabara hasste diesen Teil seiner Gabe. Warum mussten diese Geister immer gedanklich Kontakt aufnehmen? Sie könnten ihre Botschaft doch in den Staub kratzen, das wäre ihm viel angenehmer, als das Gefühl, dass jemand direkt in seinen Gedanken zu wühlen schien. Die Steine des Haufens gerieten in Bewegung und Kuwabara starrte fassungslos auf das Skelett, das sich daraus erhob. Der gelbliche Stein war kein Stein gewesen, sondern ein Teil des Oberarmknochens, genauer gesagt des Gelenkskopfes des Schulergelenkes, das aus zwischen den Steinen herausgeragt hatte.

*Es ist lange her*, murmelte die Stimme, *seit Jahren warte ich darauf, dass jemand vorbeikommt, der mich hören kann.*

Mit zusammengebissenen Zähnen ging Kuwabara noch weiter auf Abstand. „Ich kann dich hören, na und?“

*Dank dir kann ich auch meine Überreste kontrollieren. Du besitzt wirklich seltsame Gaben, Feuerkopf.*

Das Skelett schob mit seinen Knochenfingern die restlichen Steine fort und stieg aus dem Haufen.
*Doch ich fühle, dass meine Kraft nicht lange halten wird. Ich muss rasch sein, wenn ich wieder leben will...*

„Was, wie?“ Kuwabara war von Geistern und Dämonen ja einiges gewohnt, aber dennoch überrumpelte ihn die Geschwindigkeit mit der das Skelett sich auf ihn warf und die Knochenfinger um seinen Hals legte.

„Wrrgh!“, röchelte er und zerrte verzweifelt an den Knochen. Doch irgendwie waren diese von einer Macht beseelt, deren er nicht Herr werden konnte. Vor seinen Augen begannen bereits schwarze Funken zu tanzen. *Gut so, gib dich auf, Feuerkopf!*, frohlockte das Skelett.

*Wenn ich erst deine Seele aus deinem Körper getrieben habe, werde ich ihn beherrschen und damit auch alle Macht, die dir innewohnt. Keiner wird den Unterschied merken bis es zu spät ist.*

Kuwabara brach in die Knie und seine Finger krallten sich in den Staub. Unter seinen Händen spürte er etwas Hartes und ohne lange nachzudenken riss er mit letzter Kraft den Arm empor und zerschmetterte den Schädel des Skelettes mit dem Stein. Etwas blutrotes, funkelndes fiel inmitten der Knochensplitter zu Boden. Für einen flüchtigen Moment ließ der Griff der Knohenhände nach und Kuwabara sog gierig die Luft ein, sein Blick wurde wieder klar und er erkannte ein erbsengroßes Juwel, das zwischen den Zehenknochen des Skelettes klemmte. Ohne genau zu wissen, warum, stellte er seinen Fuß darauf. Es knirschte und splitterte.

*Das wagst du nicht! Neiiiinn....!* Die Stimme verebbte und die leblosen Knochen fielen klappernd in sich zusammen. Kuwabara trat zurück und rieb sich den schmerzenden Hals. Nichts als roter Staub unter seiner Sohle war von dem Juwel geblieben. Die Knochen jedoch, zerfielen im Sonnenlicht zu bleichem Mehl, das der nächste Windstoß davon trug.

Kuwabara schüttelte den Kopf. Das Gefühl des Übernatürlichen war verflogen, doch noch immer kam er sich vor wie ein Statist in einem drittklassigen Gruselfilm. Skelette, die sich bewegten, sprachen und einen angriffen, sowas konnte doch in Wahrheit gar nicht passieren, oder?
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Danke fürs Lesen!
 
Auf Yamchu und Co hatte ich schon total vergessen... Das mit dem Skelett war irgendwie lustig, aber für mich als Rollenspielerin ist es ja auch nicht weiter ungewöhnlich, wenn so ein Knochenhaufen einfach aufsteht - ich hätte mich eher gewundert, wenn er liegen geblieben wäre...^^ Hat Kuwabara etwa die Fähigkeit mit Toten zu kommunizieren? Immerhin schien er nicht besonders erstaunt zu sein... Ist das nur in dieser FF so, oder kann er das überhaupt?
 
Ja, er hat eine besondere Sensibilität für übernatürliche Phänomene. Yusukes Geist hat Kuwabara als Medium benutzt und seine Fähigkeiten sind danach immer noch gewachsen.
 
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Hi!

Ich möchte allen Lesern noch offener Threads, die mich durch ihre Kommentare ermutigt haben, herzlich für ihre Unterstützung danken.

Nachdem ich mich von kompetent erscheinenden Lesern habe überzeugen lassen, dass ich bestenfalls druchschnittlich schreibe, und es mir offenbar nicht gelingt, mehr Leser als die treusten Seelen zu halten, bin ich nach längerem Ringen zum Entschluss gelangt, dass es auf diese Art wenig Sinn hat, hier im Dschungel so viel besserer Geschichten weiter zu kämpfen.


Meine Rolle als Autor in diesem Forum ist damit zu Ende und ich wünsche allen Besuchern noch viel Freunde mit den zahlreichen begabten Schreibern.

In diesem Sinne,

verabschiede ich mich

Lady Raven
 
Wer hat dir gesagt, dass du aufhören sollst?! Häh? Los, raus damit, damit ich denjenigen eigenhändig die Leviten lesen kann! :mad:

Und sag du mir noch einmal, dass du nur zur Mittelklasse gehörst. Dann komm ich persönlich bei dir vorbei! Du solltest dich mal ordentlich im Board umsehen, dann merkst du vielleicht, dass deine ff´s alles andere als Mittelklasse sind. Ich persönlich lese deine Storys sehr gerne und du hast eine große Leserschar. Das wird vor allem deutlich, wenn du dir mal die Leute ansiehst, die deine ff´s lesen. Klar gibt es meist nur wenige Stammleser, die mehrer deiner ff´s lesen, aber es gibt viele andere, die nur eine oder 2 lesen. Vielleicht haben diese die anderen Geschichten noch nicht gefunden oder aber das Thema interessiert sie nicht so. Außerdem ist es ganz normal, dass Leser kommen und gehen. Mir hat mal jemand ganz am Anfang gesagt, dass ich nie aufgeben soll, egal wie wenig Leser ich habe. Und ich habe eineindeutig weniger Leser als du! Gebe ich deswegen auf? Und wenn nicht immer gleich alle antworten. Das beste Beispiel bin ich: Ich kopiere mir alle Teile raus, lese sie offline und schreibe dann Kommentare dazu. Wenn mir nun meine Mutter noch dazwischen funkt, dann vergesse ich schon einmal, auch einen Comment zu posten. Oder ich stehe so unter Zeitdruck, dass ich einfach nicht posten kann. Deshalb lese ich trotzdem. Und ich denke mal, dass es einem Großteil der Leserschaft genauso geht!
Wenn dir gar keiner mehr antworten würde, dann würde ich mich an deiner Stelle mal fragen, was ich verkehrt gemacht habe. Aber solange sich noch welche melden, würde ich auch weiterschreiben! Es ist nur ganz normal, dass ab und zu Leser dazukommen und wieder verschwinden. Aber gerade diejenigen, die scheinbar so erfolgreich hier sind, haben eine Menge Werbung oder eine große Familie, die mitliest, nur weil sie halt zur Familie gehören. An deiner Stelle würde ich mir überhaupt keine Gedanken darüber machen, solange noch jemand antwortet. Und zwar ehrlich antwortet!
ALSO VERGISS, DASS NUR EINE MITTELMÄßIGE AUTORIN BIST!
 
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