Son Gokus zweites Jenseitsabenteuer: Enma ruft Enma

Der 3. Leser trifft ein!!
Echt szuper FF.
Schreibstil echt gut und sonst gibts auch nichts zu mängeln.
Also schreib weiter!!!
 
Ui, es werden immer mehr...Kein wunder bei DER FF!
War wieder ein klasse Teil

Eigentlich könnten die doch ruhig öfter so ein Tunier veranstallten, wär doch bestimmt lustig und so problemlösend; dämonisch halt.
Da hat sich Genkai ja was fieses einfallen lassen! Einen Hindernisslauf in dem Alter; das wird hart! Wissen will was mit Vegeta los ist...
Vorallem interessiert mich nach wie vor, was die Helden aus YuYu Hakusho wirklich alles drauf haben, das ist mir ja auch durch dein Review noch nicht so klar geworden, aber ich hab ja Zeit!

Also in diesem Sinne. Mach schnell weiter
Genki
 
Bis sie zu einem größeren Einsatz kommen, braucht es noch ein bisschen. Vorerst müssen alle noch kleine Brötchen backen ...

Danke für eure Kommentare und viel Spaß mit dem neuen Teil:

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Enma ruft Enma

Teil 6 – Ein gefährlicher Schritt

Piccolo unterdrückte einen Seufzer. Vegeta. Natürlich. Der Saiyajin wollte immer mit dem Kopf durch die Wand bzw. in diesem Fall durch den Wald.

Einen Moment lang erwog der Namekianer, den Schrei einfach zu ignorieren. Doch dann gab er sich einen Ruck und verließ den ausgewählten Pfad, um dem Schrei nachzugehen.

Wie erwartet führte dieser Weg mitten hinein in ein Gebiet, welches die feinen Instinkte Piccolos als höchst gefährlich einstuften. Er war noch keine dreißig Schritte weit gekommen, als aus einem Baumloch ein ganzer Schwarm bissiger Insekten stob und ihn einhüllte. Verärgert ertrug Piccolo die ersten Bisse in die nackten Arme, in der Hoffnung, dass die Biester einsehen würden, dass sein lila Blut nicht der begehrten roten Kost entsprach, doch da Insekten nicht mit viel Hirn gesegnet sind, ließ er seine Aura aufflammen. Erst danach fiel ihm Genkais Satz von „keine Energieangriffe“ wieder ein. Zu spät war zu spät und so ein richtiger Angriff war das ganze ja nicht. Außerdem wirkte es. Die gelähmten bis verkohlten kleinen Biester regneten ins Moos und Piccolo eilte weiter. Gut zwanzig Meter später war es ein trügerisches Moospolster, das sich als Heim von blutdurstigen Saugwurzen entpuppte, die Piccolo nicht gehen lassen wollten bis er sie in ein Häufchen Asche verwandelte. So ging es weiter und so verging fast eine halbe Stunde ehe Piccolo jene Stelle erreichte, aus welcher der Schrei gekommen war. Er zwängte sich zwischen Dornenranken hindurch und trat auf eine kleine Lichtung.

„Vegeta?“ Ein erstickter Laut antwortete ihn und Piccolo erschrak nicht schlecht, als er erkannte, in welche Falle der Saiyajin getappt war.

Aus einer Art natürlicher Kanne, die wie ein umgeformtes Riesenblatt aussah und bestimmt zwei Meter hoch war, hatte der hungrige Baum ein Spezialharz auf Vegeta gegossen. Es musste den Saiyajin überrascht haben, als er sich einiger vorwitziger Ranken erwehrte, die der Baum zur Ablenkung nun auch auf Piccolo zuschlängeln ließ.

Dieses Harz war ein höllisches Zeugs, eine Mischung zwischen Sirup und Gummi und außerdem hatte es ätzende und lähmende Komponenten beigemischt. Vegetas Overall war schon ziemlich löchrig und die Haut darunter hellrot verfärbt. Nur seine äußerste Willensstärke hielt ihn noch aufrecht. An Angriff war nicht zu denken, denn seine Arme waren so wie der Rest von ihm bereits vollständig von dem Glibberharz überzogen.

Piccolo zögerte, da er keine Ahnung hatte, wie er dieses Harz von Vegeta entfernen sollte. Ein starker Energieangriff kam nicht in Frage, nicht nur wegen Genkais Regel für diesen Wettlauf, sondern weil sonst auch einen gut durchgebratenen Vegeta geben würde.

„Lass mich das machen!“ erklang es auf einmal von oben und Kurama sprang geschmeidig vom Ast des Nebenbaumes. „Ich habe den Schrei auch gehört“, erklärte er dem überraschten Namekianer und pflückte einen kleinen Samen aus seinem Haar. „Das hier ist wohl das beste...“ Damit warf er den Samen auf die Erde, sammelte seine Aurenkräfte und ... Piccolo fasste ihn an der Schulter. „Hast du die Regel vergessen?“

Kurama schüttelte den Kopf. „Für mich ist das kein Angriff und selbst wenn Genkai mir dafür Minuspunkte gibt...“, er ließ die Aura wieder aufflammen und lächelte, „ich koche gerne.“
Der Samen sprach auf Kuramas Aura an und ein blassrosa Etwas begann daraus zu sprießen. Es sah nicht sehr nach Pflanze aus, war etwa einen guten Quadratdezimeter groß und platt wie eine Flunder. Winzige Wurzelfüßchen an der Unterseite trugen die rosa Flunderpflanze zu dem eingeschlossenen Vegeta.

„Das ist eine Schlingpflanze“, stellte er das Ding vor. „Sie verschlingt wirklich eine Menge und ihr Lieblingsfutter ist alles, was Zucker enthält. Der Harzgießer“ er deutete auf den Baum, „mischt davon immer ordentlich viel in sein Harz, weil sein eigentliches Ziel Riesenameisen sind, die es hier nicht gibt.“ Die Schlingpflanze tat ihrem Namen alle Ehre. Staunend beobachtete Piccolo wie sie das Harz nach und nach verdrückte. Es war, als würde sie es einfach auflösen und aufsaugen. Nach einer Weile hatte die Schlingpflanze den Durchmesser von gut einem Meter erreicht und nach weiteren fünf Minuten fiel ein fast schon bewusstloser Vegeta Piccolo buchstäblich in die Arme. Die Schlingpflanze schien an Vegeta kein Interesse zu haben, sie wollte nur das Harz. Als auch der letzte Brocken davon vertilgt war, formte die Schlingpflanze eine Kugel, die sich immer mehr verdichtete bis sie nur noch einen Dezimeter Durchmesser hatte und mit kleinen, dreikantigen Samen übersäht war.

„Die nächste Generation“, sagte Kurama zufrieden und pflückte sich vorsichtig einen der Samen, um ihn in seinem Haarschopf verschwinden zu lassen.

Von einem der Sträucher in der Nähe pflückte er drei Blätter und zwang Vegeta mit Piccolos Hilfe dazu, diese zu essen. Erst wurde Vegeta scheußlich übel, aber dann trat die eigentliche Wirkung ein und das Gift des Harzgießers wurde neutralisiert. Gegen die brennenden, verätzten Hautstellen half eine Paste aus verschiedenen Beeren, die Kurama ohne zögern von einem halben Dutzend verschiedener Pflanzen pflückte.

Als er Vegeta die fertige Mischung auf die Haut schmieren wollte, wehrte dieser trotz seiner Schmerzen unwirsch ab.

„Tsts“, kam es aus dem Schatten eines Nachbarbaumes. „Erst schreien wie am Spieß und dann den tapferen Helden spielen. Nur Dummköpfe ziehen es vor, ihren Begleitern eine Last zu sein, anstatt sich helfen zu lassen.“

Hiei trat in das Sonnenlicht und nahm Kurama das Blatt mit der Beerenmischung aus der Hand. „Du bist viel zu nachsichtig, Kurama“, sagte er und ehe jemand begriff, worauf er hinauswollte, hatte er das Blatt Vegeta auf die Brust geklatscht. Die Mischung brannte auf der verätzten Haut und Vegeta musste scharf Luft holen.

„Den Rest kann unser Held hier selbst erledigen, oder brauchst du jemanden, der Krankenschwester spielt?“

Statt einer Antwort verrieb Vegeta die Beeren auf den verätzten Stellen und obwohl im dabei die Tränen in die Augen traten, zuckte er mit keiner Wimper.

„Wir sollten langsam wieder weiter gehen, sonst stehen wir in drei Wochen noch hier“, meinte Piccolo, der die ewigen Sticheleien zwischen Vegeta und Hiei schon leid war.

„Stimmt“, nickte Kurama und deutete auf eine Stelle zwischen zwei Bäumen. „Von dort geht die geringste negative Energie aus. Nehmen wir diesen Weg!“

Obwohl keiner es ausdrücklich vorschlug, blieben sie zusammen. Und gerade das, erwies sich als Trumpfkarte.

Es war Piccolo der den zwischen zwei Bäumen lauernden Netzkriecher entdeckte, ehe Hiei drauf treten und zu einem Rollbraten verpackt werden konnte.

Es war Kurama, dessen Stachelkugler, ihnen den Weg durch ein schier undurchdringliches Dickicht aus Blutnadlern bahnte.

Es war Vegeta, dessen Körperkraft eine Gruppe aus gut getarnten Steintrollen zu Staubhäufchen verarbeitete, wo weder Hieis Schwert noch Kuramas Dornenpeitsche etwas auszurichten vermochten.

Und es war Hiei, der blitzschnell von Ast zu Ast zischte, um die eben erblühenden Truganemonen von den Zweigen zu hacken, ehe sie ihren tödlich giftigen Pollen dem Wind anvertrauen konnten, der diese den Vieren ins Gesicht geblasen hätte.

Trotz des Teamworks kamen sie nicht allzu rasch voran und so dämmerte es bereits, als sie schmutzig und erschöpft, aber im großen und ganzen ohne nennenswerte Blessuren bei der großen Fichte eintrafen, wo Genkai sie schon erwartete.

„Ihr beide“, sie zeigte auf Piccolo und Kurama, „ihr kocht offenbar gern, oder?“
Die beiden sahen sich an und nickten, Kurama erfreut und Piccolo ergeben, worauf Genkai auf einen Haufen von Zutaten wies, die auf einem Steintisch ausgebreitet waren. Ein Feuer und ein Kessel sowie eine große Pfanne warteten bereits.

„Und ihr beide!“, Genkai wies auf Hiei und Vegeta, „lauft mir zurück und holt Yusuke her. Der wird inzwischen auch mit seinen Übungen fertig sein. Den Weg kennt ihr ja.“

Die beiden sahen aus, als hätte sie der Schlag getroffen. „Wieder da durch?“, krächzte Vegeta? Im fahlen Licht der Dämmerung begannen die vielen Leuchtinsekten und phosphoreszierenden Pilze zu glühen, es sah ganz schön unheimlich aus.

„Es sei denn, ihr schafft es, einen Umweg um ihn zu machen, was ungefähr drei Tage dauern dürfte...“, Genkais Worte waren scharf wie Peitschenhiebe.

Zähne knirschend drehten die beiden wieder um und rannten den Hügel hinab auf den Wald zu.

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Wie hat euch dieser Teil gefallen? Danke fürs Lesen und ein Frohes Fest!
 
Und weil's so schön war gleich nochmal...
Die größten Sturköpfe haben wieder die A...-Karte gezogen *g*
Aber dass sie alle plötzlich so hamoniert haben, respekt. Hätte eigentlich irgendwie so gedacht, dass Hiei als erstes ankommt und die zwei restlichen gelobt werden, da sie ihren Partner geholfen haben, aber so ist es ja noch besser.

Bin mal gespannt, wie fit Yosuke noch ist *g*
Und mein erstes Fazit zum Training: Hart, aber es geht noch was oder?

Auf alle Fälle war es wieder ein super Teil!

ciao
Genki
 
@Genki: Jetzt ist es hier wenigstens nicht mehr so einsam...

Die letzten Teile waren wieder sehr gut... Aber warum ist es immer Vegeta, der knietief im Dreck steckt? Ok, er ist impulsiv und macht sich wirklich gern Feinde... aber das trifft doch wohl nicht auf fleischfressende Pflanzen zu oder?

Offensichtlich sind die vier doch ein ganz passables Team... Nur, dass Piccolo kochen kann, wundert mich, wo er als Namekianer doch normalerweise nicht einmal isst!

Was auf der Erde geschieht, lässt sich auch sehr interessant an. Und die Intrigen im Dämonenreich versprechen noch einige Verwicklungen... Allerdings mache ich mir im Moment am meisten Sorgen um Goku... Ausnahmsweise ist es einmal er, der meiner Ansicht nach die wahre *****karte gezogen hat!

Weiter so!
 
Danke ihr beiden. Es tut gut, wieder zwei Leser zu haben.

Nun welchsen wir wieder die Szene ins Lager der Feinde:

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In der Blutfestung tobte das Publikum vor Begeisterung. Maramis zwei Gegner hatten sich wortlos darauf geeinigt, sie gleichzeitig anzugreifen.

Der massige, grüne Dämon walzte sich mit erstaunlicher Geschwindigkeit auf sie zu und seine Anhänger brüllten lauthals seinen Namen: „Bollob!“

Aber auch der schlanke mit den nadelscharfen Klauen hatte seine Fans und sie standen mit ihren Rufen nach „Keerefz!“ den Bollob-Schreiern in Nichts nach.

Marami ihrerseits schien sich keine Freunde gemacht zu haben und das war Firozz sehr recht, denn je mehr sich für Marami interessierten, desto größer war die Chance, dass einer über ihr Geheimnis stolperte.

Doch im Moment hatten sie ganz andere Sorgen, denn Maramis Gegner waren keine kleinen Fische. Noch während des Rennens begannen Bollobs ohnehin schon beeindruckende Muskelberge noch mehr zu wachsen und als er Marami erreichte und seine Arme um sie schlang, hielt die Arena den Atem an. Jeder erwartete, die Dämonin vor Schmerz schreien zu hören, während Bollob ihren Körper zu Mus zerquetschte.

„Lass mir noch etwas übrig!“, krähte Keerefz und fuhr seine Krallen noch weiter aus. „Ich will ihre Augen!“

Marami hing scheinbar regungslos im Klammergriff des Muskelmonsters. Keerefz setzte zum Sprung an und Firozz sprang auf, doch da hob Marami den Kopf und statt Verzweiflung glitzerten Blutdurst und Genugtuung in ihrem Blick.

Sie senkte den Kopf ruckartig und hieb ihre spitzen Zähne in Bollobs Arm. Obwohl seine Haut dick wie die eines Elefanten war, fraß sich das Gift in Maramis Speichel durch alle Schichten in den Muskel und lähmte ihn binnen weniger Augenblicke. So kam sie rechtzeitig genug frei, um Keerefz Sprung auszuweichen, dessen Krallen bohrten sich statt in ihr Gesicht in Bollobs Brust und da sie inzwischen lang wie Stricknadeln waren, erreichten sie dessen Herz.

Bollobs Fans stöhnten auf, als ihr Favorit in die Knie brach und Blut spuckte. Die Fans von Keerefz wiederum waren sich unsicher, ob sie jubeln oder buhhh rufen sollten.

Doch Marami ließ ihnen wenig Zeit, eine Entscheidung zu treffen. Auch ihre Nägel wuchsen zu dolchatrigen Klauen und während sich Keerefz noch Bollobs Blut von seinen Krallen leckte, schoss Marami auf ihn zu.

Keerefz war weit zäher als er aussah und es gelang ihm, rechtzeitig die Arme hochzureißen. Ihre Klauen hakten sich in seinen fest und es sah nach einem Patt aus. Marami lächelte immer noch, hob einen Fuß und innerhalb eines Wimpernschlages war ihr Stiefel nur noch kleine Fetzen, zerrissen von ihren krallenartigen Zehennägeln. Ehe Keerefz sich eine Gegenstrategie überlegen konnte, schlug Marami ihm ihre Zehenkrallen in die Kehle und zerfetzte seine Schlagader. Mit einem Sprung rückwärts entging sie dem Blutstrom, der in pulsierenden Stößen aus Keerefz‘ Hals schoss und kümmerte sich nochmals um den immer noch knienden Bollob, welcher sich mit der ihm eigenen Zähigkeit wieder hochzustemmen versuchte, um ungeachtet der für jeden anderen tödlichen Verwundung weiter zu kämpfen.

„Du bist ein ganz harter Junge, wie?“, schnurrte Marami und strich ihm fast liebevoll übers Kinn.
Er grollte und schlug mit der noch verwendbaren Hand nach ihr. Marami wich nicht etwa aus, sondern sie fing den Arm mit beiden Händen ab und hieb ihre Zähne in das Handgelenk des grünen Dämonen. Sie hatte wirklich ein gutes Ziel. Als sie zurücktrat und der Arm nach unten sackte, strömte das Blut aus der zerrissenen Handschlagader und ihr Gift verteilte sich doppelt so schnell in dem geschwächten Körper.

Bollob sah sie mit hasserfüllten, blutunterlaufenen Augen an, dann wurde sein Blick glasig und er kippte zur Seite.

Keerefz, der nur wenige Schritte entfernt lag, versuchte ebenfalls, noch mal auf die Beine zu kommen, doch mittlerweile hatte sich seine Lunge mit Blut gefüllt und nach nur einem schwankenden Schritt kam auch für ihn das Ende.

Marami blickte verächtlich auf ihre beiden toten Gegner und verbeugte sich elegant in Richtung des Fürsten.

„Habe ich es lange genug hinausgezogen, mein Fürst?“, fragte sie mit rauchiger Stimme und in ihrem lasziven Augenaufschlag lagen Versprechungen, bei denen nicht Firozz Puls zu rasen begann.
Einzig Fürst Gesteco hielt sich die Hand vor den Mund und gähnte. „Gut gemacht, Marami“, sagte er in gleichgültigem Tonfall.

Marami verbeugte sich noch tiefer, sodass ein Teil ihrer Zöpfe nach vorne fiel und das verärgerte Funkeln in ihren Augen verbarg. Zögernd kam Applaus auf und selbst die enttäuschten Fans der beiden toten Kämpfer rangen sich zu einer Respektsbezeugung durch. Immerhin war Marami niemand, mit dem man es sich gern verderben wollte.

Getseco klatschte zweimal lahm in die Hände und wies Firozz an, Marami gebührend zu belohnen, ehe er sich erhob und sich anschickte, die Arena zu verlassen.

„Ich werde mir ein bisschen Zerstreuung gönnen“, erwiderte er auf Firozz fragenden Blick. „Außerdem interessiert es La’ir sicher, wer den Wettbewerb gewonnen hat.“

Firozz Miene spiegelte seine Abscheu wieder, doch er sprach nicht laut aus, was er dachte.
Kurz vor dem Ausgang drehte sich Getseco noch einmal nach Firozz um. „Ach ja, eines noch“, sagte er mit soviel falscher Freundlichkeit, dass Firozz wie schmerzhaft getroffen zusammenzuckte, „wir brauchen Ersatz für die 88 Kämpfer, die sich hier niedergemetzelt haben und das noch heute. Inspiziere also alle, die in Frage kommen und bringe mir die Liste in ...“, er zögerte kurz, „... sagen wir fünf Stunden in den Empfangsraum.“

Während Firozz noch um seine Fassung rang war Getseco bereits aus der Arena verschwunden.
Da aller Augen auf ihm ruhten, riss sich Firozz zusammen. Getseco würde ihn nicht mehr lange drangsalieren, das schwor er sich. „Was glotzt ihr so dämlich?!“, brüllte er mit gewaltiger Stimme die noch immer auf ihren Rängen verharrenden Zuschauer an. „Wir brauchen neue Kämpfer für die echte Schlacht. Also stellt euch alle mal auf und wehe, einer verkrümelt sich!“

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Währenddessen auf der Erde:

„Das ist ja irre!“ Kuwabara klebte an der Scheibe und sah fasziniert nach draußen, wo die Landschaft in Schwindel erregendem Tempo unter ihnen hinwegglitt. „Der Hubschrauber ist echt der Hammer!“
„Immerhin hat ihn Bulma selbst entworfen“, sagte Yamchu nicht ohne Stolz. „Sie ist eben ein Genie.“
Bulma drehte sich kurz nach hinten und grinste. „Danke für die Blumen, Yamchu, aber ich lasse dich trotzdem nicht fliegen.“

Yamchu zog eine Grimasse und sah wieder auf den Radar. „Noch etwas mehr als 40 Kilometer. Kuwabara, könntest du mal die dritte Karte von rechts aufschlagen?“
Nur mit Mühe riss sich Kuwabara von der fremdartigen Landschaft los und faltete die gewünschte Karte auseinander. „Ist es so recht?“

„Bestens.“ Yamchu verglich die Entfernung auf der Karte mit dem Radar und nickte. „Sieht so aus, als wäre der erste Dragonball im westlichen Glimmerkarst zu finden.“
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Danke fürs Lesen und ich freue mich über jeden Kommentar!
 
Sososo, da ist das Tunier doch galt so ausgegagen, wie ich es vermutet hatte :D
War aber auch schwer zu erraten! Das einzige, was man hier (immer) noch nicht abschätzen kann, ist wie stark sie eigentlich wirklich sind, im vergleich zu den "Guten".
Aber wie sagt das sprichwort, mit der Zeit kommt die Weisheit, also warte ich, ob das bei mir hilft, ist dahin gestellt.
War auf alle fälle mal wieder, wie immer, ein klasse Teil! Freu mich schon auf den nächsten!

ciao
Genki
 
Marami ist ein ganz schön harter Brocken... Und wenn das schon "lang" war, dann möchte ich nicht wissen, wie schnell sie die Typen wirklich hätte erledigen können!

Jetzt geht es also offensichtlich auf der Erde beim Dragonball-Suchteam weiter... bin mal neugierig, was du denen für Steine in den Weg legen wirst!
 
Man ich werd richtig neidich, würd auch gern so gut schreiben können, ich wunder mich wiso so wenig Leute schreiben, naja, ich vermute, weil die Teile so lang sind, aber das können sie von mir aus auch bleiben!:D
Jedenfalls spitzenteil weiter so!
 
Für mich ist es immer ein Problem wegen der Länge der Teile. Ich will meinen Lesern mehr als nur einen Absatz bieten, aber offenbar verschrecke ich viele auch damit, leider.

Hier ist der nächste Teil:

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„Dann müssen wir vorher runter“, kam es von Bulma. „Die Gegend ist viel zu zerklüftet, um einen ordentlichen Landeplatz zu bieten. Außerdem bröckelt das Zeug so leicht ab. Schaut mal hinten im Lagerraum nach, wir müssten ein paar leichte Schutzanzüge in einer schwarzen Kiste dabei haben.“
„Warum denn Schutzanzüge?“, wunderte sich Kuwabara, als er mit Yamchu nach hinten ging und die genannte Kiste nach vorne zu schleppen.

„Dieser Glimmer ist an den Kanten fast messerscharf“, erklärte Yamchu, während er die Kiste öffnete und Kuwabara einen der Anzüge reichte. „Niemand traut sich in diese Gegend, wenn er nicht ausreichend geschützt ist.“

„So ist das.“ Kuwabara streifte mit einem Nicken die schweren Stiefel über, ebenso die wattierten Handschuhe. „Werden wir lange brauchen, um diesen Dragonball zu finden.“

„Nicht sehr lange, ich fliege uns soweit wie möglich an das Gebiet heran“, sagte Bulma optimistisch.
Eine gute halbe Stunde später war es soweit. Der Hubschrauber senkte sich auf eine mit Sand bedeckte Mulde herab. Kaum berührten die Kufen den Boden, ging auch schon die Seitentüre auf und Kuwabara sprang heraus. Er streckte sich und betrachtete die menschenleere, karstige Umgebung. Kein Rascheln, kein Zwitschern oder Summen war zu hören. Der Duft nach Salbei und Beinwell hing in der kühlen Stille. Fast schon unheimlich.

Yamchu folgte ihm dichtauf und ein wenig später stand auch Bulma neben ihnen. Sie streckte Yamchu auffordernd die Hand hin und er legte den Radar hinein. Sie warf einen Blick darauf, fischte einen Kompass aus ihrem Rucksack und verglich die Richtung. „Ja, er muss ganz schön tief drin stecken“, sagte sie und seufzte.

„In diese Richtung?“, fragt Kuwabara und wies auf die zerklüfteten Hügel direkt vor ihnen. Als Bulma nickte, stürmte er los.

„So warte doch!“, rief ihm Yamchu nach. „Ohne Radar findest du den Ball nie.“
„Dann kommt endlich!“ In Kuwabaras Augen funkelte Tatendrang. „Wir müssen sieben dieser Kugeln finden, oder?“

Yamchu seufzte und warf Bulma einen auffordernden Blick zu. „Schon gut!“, sagte sie und gab ihm den Radar, „aber sei vorsichtig!“

Ehe Kuwabara begriff, was Yamchu vorhatte, flog dieser auch schon über seinen Kopf hinweg mit dem Radar in Händen auf die Hügel zu.

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„Nun“, sagte Genkai nicht unzufrieden und schob den leeren Teller zurück. „Ich denke, wir können diesen ersten Schritt als erledigt betrachten.“

„Und was hast du jetzt mit uns vor, alte Hexe?“, Yusuke bewegte vorsichtig die Schultern. Er hatte einen schauderhaften Muskelkater vom Schleppen der Felsen.

Piccolo, der beim Kochen eigentlich nur Handreichungen gemacht und keinen Bissen von Kuramas leckerem Mal angerührt hatte, nahm noch einen tiefen Schluck Wasser ehe er sich erhob und vor Genkai stellte.

„Wir haben nicht allzuviel Zeit, oder?“, fragte er die kleine, alte Frau.

„Gut beobachtet“, nickte sie. „Daher ist es vor allem wichtig, dass ihr auf allen Bereichen fortschritte macht. Euer Teamwork war bisher nicht übel, aber ihr kennt euch einfach noch zu wenig, um einander eine wahre Stütze zu sein.“

„Ich nehme an, jetzt kommt ein Vorstellungsquiz, wo jeder seine Seele bloß legen muss“, schnaubte Vegeta und verschränkte die Arme. „Nicht mit mir.“

Genkai schüttelte den Kopf. „Soviel ich von Koenma weiß, dürfte der Dämonenfürst eine ganze Reihe von Spionen auf euch angesetzt haben. Rechnet mal schon damit, dass er auch Methoden kennt, eure tiefsten Ängste freizulegen und gegen euch einzusetzen.“

„Welche Ängste denn?“, kam es von Hiei. „Vielleicht hat der geschrumpfte Hitzkopf da unten ja welche, aber ich ...“

„Es hat keinen Sinn“, sagte Kurama und stellte die leeren Teller zusammen. „Hiei, jeder von uns fürchtet sich vor irgendetwas. Vielleicht ist die Angst so tief vergraben, dass wir sie nicht kennen, aber sie ist da.“

Piccolo nickte zustimmend. „Und dieser Dämonenfürst hat solche Kräfte?“, fragte er Genkai.
„Wenn nicht er selbst, dann sicher einer seiner Untergebenen. Daher ist es besser, wenn ihr jetzt schon lernt, wie es ist, mit seinen tiefsten Ängsten konfrontiert zu werden. Wenn es euch gelingt, das zu durchzustehen, habt ihr eine Menge mentale Kraft gewonnen.“

„Und wie soll das gehen?“, fragte Vegeta, dem diese Idee nicht sonderlich schmeckte. „Sollen wir irgendwelche komischen Pilze essen und Visionen bekommen?“

„Nicht ganz“, Genkai erhob sich und winkte ihnen, ihr zu folgen. Sie liefen den Hügel hinunter, ein Stück durch den Wald bis sie vor einer glatt polierten Felswand hielten. Genkai klatschte in die Hände und ein Teil der scheinbar undurchdringlichen Wand wurde mit einem Mal durchsichtig. Dahinter gähnte ein Höhleneingang. Grünliches Licht strömte aus dem Schlund und ein scharf riechender Nebel streckte seine gelblich-weißen, dunstigen Finger nach ihnen aus.

„Das ist die Höhle, in der eure Ängste euch auf die Probe stellen werden.“ Sie hob einen Beutel auf, der unauffällig an der Felswand gelehnt hatte und fischte fünf Armreifen aus rötlichem Metall heraus, auf denen je ein Murmel großer, gelblicher Edelstein funkelte. „Tragt das hier“, sagte sie und warf jedem von ihnen einen der Reifen zu. „So werdet ihr in der Lage sein, zu sehen, was die anderen sehen. Das ist die einzige Hilfe, die ich euch geben kann.“

Die fünf sahen einander kurz an, dann gab sich Yusuke eine Ruck, streifte seinen Reif über und schritt voran, in den Nebel hinein. Kurama und Piccolo zwängten ihre Hände fast gleichzeitig durch ihre Reifen und folgten Yusuke. Hiei sah verächtlich auf den Reifen, aber ein Blick in Genkais ernstes Gesicht, verhinderte, dass er ihn einfach in die Büsche warf. Mit einem widerwilligen Knurren zog er ihn an und ging den dreien nach. Vegeta war der letzte. Seine Finger umklammerten den Reif, als wollten sie ihn zerdrücken.

Er sah unschlüssig von Genkai zum Nebel, in dem Hieis Umrisse nur noch zu erahnen waren. Dieser hielt plötzlich inne und drehte sich zurück. „Sag nicht, dass du die Hosen voll hast, Vegeta!“, rief er spöttisch zurück. „Nicht, dass ich etwas Anderes von dir erwartet hätte...“

„Du kleiner ....“, zischte Vegeta und streifte sich den Armreif über. „Dir werde ich zeigen, wer hier die Hosen voll hat!“
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Wenn ich die Stücke kleiner machen soll, ist das kein Problem für mich.
 
Zu allererst einmal: Mach die Teile ja nicht kürzer! Ich liiiiebe lange Teile! Und was den Lesermangel betrifft: Das liegt wahrscheinlich daran, weil man die Geschichte nicht in eine der herkömmlichen Kategorien, die alle ihre eingefleischten Leser haben, einsortieren kann. Da schauen die meisten wahrscheinlich gar nicht rein.

Der Teil hat mir gut gefallen. Frage mich, ob Kuwabara jetzt die Kinnlade hinunterfällt, weil Yamchu fliegen kann... oder können das die anderen Helden auch? Dass dir, bei den vielen Dragonball-Suchen, die du schon beschrieben hast, immer noch was Neues einfällt, finde ich toll! Ich glaube, ich könnte das nicht.

Also mach weiter, mit schön langen Teilen!
 
Okay, Zeit den verschollenen Teil zu ergänzen:

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Genkai sah ihm nach, wie er zu Hiei aufschloss und sie beide im Nebel verschwanden. Etwas piepste. Die alte Frau griff in ihre Hosentasche und fischte einen flachen Gegenstand, ähnlich einer Puderdose heraus. Als sie ihn aufklappte, leuchtete in der Innenseite des Deckels der Spiegel golden und Koenmas Gesicht erschien.

„Son Goku ist auf dem Weg in die Hölle“, sagte er. „Wie weit sind die anderen?“

„Sie haben soeben die Höhle betreten“, erklärte Genkai.

Koenmas Gesicht wurde noch ernster. „Die Höhle ... Denkst du, sie sind schon soweit?“

„Ehrlich gesagt, nein“, seufzte die alte Frau und wischte eine ihrer welken, rosa Strähnen aus dem Gesicht. „Aber wir haben keine Wahl, als sie ins kalte Wasser zu werfen und zu hoffen, dass sie rechtzeitig schwimmen lernen, ehe die Haifische zuschnappen, oder?“

„Die Zeit rennt uns davon“, bestätigte Koenma und schob seinen Hut zurecht. „Es gibt Gerüchte, dass die Konzentration von Dämonen rund um die Blutfestung inzwischen mehrere tausend beträgt. Meine Truppen sind in Bestform, aber wir haben nur ein paar hundert Leute, falls es zum Äußersten kommt.“
„Also müssen wir der Schlange den Kopf abschlagen, ehe sie zubeißt.“

Koenma nickte. „Ich warte auf deinen Bericht. Du wirst sie doch auf der anderen Seite empfangen, oder“

„Falls sie es dorthin schaffen, ja.“ Genkai nickte Koenma ein letztes Mal zu, klappte den Kommunikator zusammen.

„Wir können nur hoffen“, murmelte sie und sah den Berg hoch.

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Son Goku wusste nicht recht, was er eigentlich erwartete. Nachdem er durch das Tor in Koenmas Büro geschritten war, fand er sich plötzlich auf einer schmalen, steinernen Brücke wieder, die durch eine kalte, grell beleuchtete Schlucht auf ein riesiges, goldenes Tor zu führte, auf dem groß „Eingang zur Verdammnis“ zu lesen stand.

Ein Wind, scharf und kalt wie tausend Nadeln heulte wehklagend um die Brücke und machte den Marsch nicht gerade gemütlicher. Goku drehte sich kurz um, doch der Durchgang zu Koenmas Büro war verschwunden. Statt dessen gähnte hinter ihm ein Abgrund, aus dem ein bedrohliches Knistern und Knacken zu hören war. Die Botschaft war eindeutig: Es gab keinen Weg zurück.

Goku kratzte sich am Kopf, doch anders als sonst, streifte seine Hand nicht den Heiligenschein. Trotzdem fühlte er sich nicht lebendig, vielmehr war ihm, als ob eine bleierne Last auf seinen Schultern läge. Etwas juckte auf seiner Stirn und als seine Fingerspitzen das Mal der Schuld berührten, sprangen ein paar schmerzhafte Funken über. Erschrocken zog Goku die Hand zurück. Jetzt verstand er. Die Last seiner getürkten Verbrechen drückte ihn nieder, gleichzeitig spürte er auch wie es ihn auf das goldene Tor zu zog. Hier gehörte er hin und nur hierher.

Langsam schritt er unbeeindruckt vom Wind über die Brücke. Einige kleine Steinchen lösten sich und verschwanden in dem diffusen, blauweißen Licht des Abgrundes. Je weiter Goku voran kam, desto drängender wurde der Ruf der Hölle, desto brennender der Wunsch zu sühnen, bestraft zu werden, sich reinigen zu können. Mit Unbehagen erkannte er, dass es ihm nicht leicht fallen würde, seiner Rolle als grausamer Verbrecher zu entkommen.

Als er vor dem Tor stand und die Hand nach dem großen Ring ausstreckte, der als Türklopfer daran befestigt war, spürte er fast so etwas wie Erleichterung. Wenn es allen Verbrechern so ging wie ihm, war es kein Wunder, dass es keine zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen wie Wachdämonen oder ähnliches gab.

Seine Fingerspitzen legte sich um den Ring, doch ehe er ihn anheben konnte, ertönte ein dumpfes Grollen und die beiden mächtigen Torflügel bebten. Goku trat zurück und sah mit Staunen, wie sich ein breiter Schlitz zwischen ihnen auftat. Blutrotes Licht leuchtete daraus hervor und der Ruf war stärker denn je. Goku schluckte schwer und trat in das Licht.

Für einen Moment konnte er nicht erkennen, wo er sich befand. Doch seine Augen gewöhnten sich rasch an den allgegenwärtigen Feuerschein. Nicht, dass es hier viele Feuer gegeben hätte, das rote, etwas unstete Licht hing wie eine Glocke über der gesamten, trostlosen Ebene, die von zahlreichen Schluchten und Klüften durchzogen war.

„Willkommen in der Hölle.“ Goku zuckte zusammen und wandte sich rasch um. Es kam nicht oft vor, dass sich ihm jemand unbemerkt nähern konnte. Hinter ihm stand eine mittelgroße Gestalt in einer düsterroten Kutte. Es war kein Mensch und auch kein Dämon, denn das Wesen schien rein aus Finsternis zu bestehen, die aus einer Laune heraus, Arme und Kopf geformt hatte. Füße sahen keine unter dem Saum der Kutte hervor und die konnte nicht verbergen, dass es kein Gesicht gab. Einzig zwei mitleidlose Augen, die Gokus Gestalt gleichgültig musterten, glühten rot in diesem nachtschwarzen Oval, das wie eine Maske wirkte und dennoch keine Maske war. Der Blick, der Goku frösteln ließ, blieb an dem Symbol auf seiner Stirn hängen.

„Aha, mal wieder so einer“, sagte die klanglose Stimme. „Folge mir!“

Goku war sonst niemand, der Befehlen gehorchen mochte, aber das Zeichen auf seiner Stirn brannte wie Feuer und seine Beine bewegten sich ohne sein Zutun, um dem Schatten zu folgen, der vor ihm her über den dunklen Sand schwebte.

Später vermochte Goku nicht mehr zu sagen, wie lange sie gebraucht hatten, um eine ganz bestimmte Schlucht zu erreichen. Ohne inne zu halten, zwang sein Führer Goku, mit ihm über den Rand zu treten. Das Schattenwesen schwebte einfach durch die Luft abwärts, während Goku, dem irgendwie die Fähigkeit zu Fliegen abhanden gekommen war, wie ein in die Tiefe sauste und schmerzhaft auf dem steinigen Boden der Schlucht aufschlug. Benommen kämpfte sich Goku wieder auf die Beine und sah sich um.

Sein Führer schwebte ein paar Schritte weiter in einer geräumigen Nische. Die Luft hier unten war erfüllt von dem Gestank nach Blut. Jetzt erst bemerkte Goku, dass die vielen, weißen Teilchen auf dem Boden keine Kieselsteine sondern Knochensplitter waren.

Bei jedem Schritt zermahlte er einen handvoll von ihnen zu Staub. Als er vor seinem Führer innehielt, hob dieser einen Arm und wies auf die Nische.

„Hier sei der Ort deiner Buße!“

Eine unsichtbare Kraft packte Goku und schleuderte ihn in die Nische hinein. Er wurde gegen die Wand der Schlucht gedrückt und sogleich wuchsen aus dem Felsen steinerne Fesseln, die sich um seine Hand- und Fußgelenke legten.

„So büße denn!“ Mit diesem Worten schwebte der Schatten nach oben und der Zwang, der Gokus Bewegungen gelenkt hatte, verschwand.

„So warte doch!“, brüllte ihm Goku nach. „Ich suche einen Doguro. Ist er auch hier irgendwo?“
Der Schatten hielt einen Moment inne. „Ihr seid gleich gerichtet worden.“

Mehr ließ er sich nicht entlocken. In dem Augenblick, als er aus Gokus Blickfeld verschwand, schlängelten sich hauchfeine Drähte aus der Wand rings um Goku und bohrten sich in dessen Körper.

Schmerz.

Qual.

Pein.

Frost und Feuer.

Schneidend, zermalmend

Gnadenlos.

Endlos.

Goku schrie...

Ende des sechsten Teils.
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Das wäre geschafft.
 
Und weil's grad so schön ist, kommt noch ein Stück:

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Enma ruft Enma – Teil 7

Es war die Hölle.

Und noch mehr...

Goku hatte in seinem Leben schon viel gelitten und ertragen, doch diese Drähte, die unweigerlich jeden empfindlichen Nerv zu treffen schienen gaben dem Wort Pein eine neue Dimension. Ihm war als fräße sich eine ätzende, glühend heiße Spur durch seine Muskeln, seine Eingeweide. Noch nie hatte Goku sein absolutes Ende herbei gesehnt. Doch das war mehr als ein Mensch ertragen konnte, mehr als ein Saiyajin ertragen konnte, es war zuviel...

Gerade als sein Bewusstsein zu erlöschen drohte, zogen sich die Drähte zurück, eine angenehme Kühle hinterlassend, die sich wie eine paradiesische Erlösung anfühlte. Gerade lange genug, dass die Erinnerung an den Schmerz an Schärfe verlor, gerade lange genug, dass sein Herz wieder ruhiger schlug und er einen tiefen Atemzug tun konnte --- dann kamen sie zurück und es war schlimmer, viel schlimmer als zuvor. Doch noch weit grausamer als der tatsächliche Schmerz war die Erkenntnis, dass er dem nicht entrinnen konnte.
Dass es keine Flucht gab,

Keine Erlösung ...

Er war verdammt, dies in alle Ewigkeit ertragen zu müssen.

Verdammt...

Irgendwann regte sich dennoch Trotz in seinem Herzen. Was hatte er getan, das eine derartige Strafe forderte? Die Drähte schienen dieses verzweifelte Aufbäumen seines sturen Willens zu spüren, sie bohrten sich nach oben, in sein Gehirn. Bilder flackerten vor seinem geistigen Auge, Bilder aus seinem Leben, seinem Wünschen und Wollen, aus seinen Träumen. Die Drähte suchten nach einem Anker für ihre giftigen Widerhaken, nach einer Schuld, die nach Sühne schrie... Doch da war nichts, nur das reine, immer noch kindlich naive, offene Wesen das Goku niemals verloren hatte, egal wie stürmisch sein Lebensweg auch gewesen war.

Da sie nicht erschaffen worden waren, um Unschuldige zu martern, zogen sich die Drähte zurück. Ihre Enden lugten zitternd aus dem Stein, als ob sie unschlüssig, verwirrt wären und erst Rücksprache halten müssten, wie weiter vorzugehen wäre. Rasch kam Goku wieder zur Besinnung und mit einem Ausbruch seiner Saiyajinkräfte zerbrach er die Fesseln, die ihn an die Wand gekettet hatten. Mit beiden Beinen auf dem staubigen Boden stehend, zögerte Goku keine Sekunde, sondern schmetterte seine Faust gegen die Felswand. Der Stein zerbrach und gab den Blick auf einen dahinter liegenden Hohlraum frei.

Ein etwa herzgroßes kugelförmiges Objekt blinkte und surre irritiert. Die Drähne, die von ihm ausgingen wanden sich wie kopflose Schlangen. Goku streckte seine Hand aus, fasste die seltsame Maschine und drückte fest zu. Ein protestierendes Quietschen, ein paar Piekser von wehrhaften Drahtenden, doch dann stiege eine kleine Rauchwolke aus dem Teil und die Lichter erloschen. Der Saiyajin wollte auf Nummer sicher gehen und drücke gleich noch einmal zu. Das Gerät zerbrach wie eine Muschelschale. Angewidert ließ Goku die Bruchstücke zu Boden fallen.

Dann atmete er tief durch und betrachtete seine Arme und Hände, krempelte seine Hosenbeine hoch, um auch hier seine Haut abzutasten. Doch wie sehr er auch suchte, es schien nicht so, als hätten die Drähte sichtbare Verletzungen hinterlassen. Die Erinnerung an den Schmerz war noch immer da, aber sie wurde zunehmend schwächer, so als ob es nur ein schlimmer Traum gewesen war. Jetzt galt es Doguro zu finden.

Goku folgte dem schmalen Canyon und bei jeder Biegung erwartete er, auf andere Seelen zu stoßen, die gleich ihm gemartert wurden. Doch er sah niemanden. Endlich, er war schon drauf und dran einen dieser schwarzen Kapuzentypen zu suchen, um ihn nach dem Weg zu fragen, spürte er die Nähe einer großen Kraft.

Mit raschen Schritten nahm er die nächste Biegung und da ... da hing er an der Wand, ganz so wie Goku zuvor. Der Saiyajin schluckte erst mal, als er die hunderten von Drähten sah, die sich durch die Haut des großgewachsenen, muskulösen Mannes gebohrt hatten. Sein Kopf mit den dunklen Haaren und der beschlagenen Sonnebrille hing auf die Brust herab, überhaupt gab es trotz der starken Aura, die er ausstrahlte kein einziges sichtbares Zeichen, dass sich Doguro gegen diese Marter auflehnte.
Ratlos stand Goku vor Doguro und suchte durch die dunklen Brillengläser in dessen leeren Augen nach einem Schimmer von Bewusstsein. Doch die dunklen Augen sahen einfach durch ihn hindurch in die Ferne. Goku war noch nie ein Mensch begegnet, der sich selbst so völlig aufgegeben hatte.

Wie bei ihm selbst, so verfolgten die Drähte die Strategie von Schmerz und Linderung, um die Pein durch die scheinbare Gnade nur noch schärfer wirken zu lassen. Als Goku sah, dass sich die Drähte aus Doguro zurückzogen, wartete er den richtigen Augenblick ab, und durchstieß mit der Faust die Felswand seitlich Doguros Brust. Ein rascher Griff, ein Druck und das Foltergerät war nur noch ein rauchender Klumpen.

„Was... soll das sein?“ Doguros Stimme klang heiser, so als hätte er sie lange nicht mehr gebraucht.
Goku bemerkte mit Freude, dass der Blick des Mannes rasch klarer wurde.

„Nichts Besonderes, nur eine kleine Befreiung“, erklärte er munter, und zerbrach die Fesseln. Doguros Körper sackte herab und hätte ihn Goku nicht aufgefangen wäre er mit dem Gesicht voran auf dem Boden aufgeschlagen. Die Sonnenbrille rutschte herunter auf den Boden.

„Du lieber Himmel“, sagte Goku betroffen, „du hast schon ziemlich lange da gehangen, wie?“ Er half Doguro auf den zitternden Beinen zu stehen. An die Wand gelehnt kam der Mann, der Goku um gut einen halben Kopf überragte offensichtlich rasch wieder zu Kräften.
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Danke fürs Lesen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Da hat Son Goku ja noch mal Glück gehabt... Aber das ist bei ihm ja relativ normal. Wie Terry Pratchett über Carrot gesagt hat: "If you were dice, you'd always roll sixes." Wenn du ein Würfel wärst, würdest du immer 6er würfeln...

Das passt doch, oder? Ich bin schon neugierig, wie es in der Hölle weiter geht und was Vegeta und Cie da in der Höhle der Alpträume erleben werden...
 
Du magst Pratchett auch? Der Autor ist einfach genial. Und Karotte ist sowieso meine Lieblingsfigur.

Hier ist das nächste Stück:

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„Ist das eine neue Foltermethode?“, fragte Doguro misstrauisch. Seine dunklen Augen suchten in Gokus Gesicht ab und blieben an dem Sybol auf seiner Stirn hängen. „Wie kommt es, dass jemand, der selbst verurteilt wurde, sich hier frei bewegen kann?“
„Das hier?“, Goku kratze sich die Stelle, „der kleine Enma hat gesagt, dass es bald wieder abgehen wird, so in drei Tagen.“ Er sah sich um. „Hast du eine Ahnung in welcher Richtung die Grenze der Hölle liegt?“
Doguro kniff die Augen zusammen. „Kleiner Enma?“
„Ja, du weißt doch, dieser komische kleine Kerl mit dem Schnuller im Mund.“ Goku fingerte in seinen Haaren herum bis er den Kristall zu fassen bekam. „Der hier ist für dich, damit ich dich mit über diese Grenze nehmen kann.“ Er warf den Kristall Doguro zu, der ihn etwas ungeschickt (da seine Muskeln immer noch sehr steif waren) auffing.
„Was soll ich damit?“, fragte er. „Und was hat Koenma im Sinn?“

„Da drin sind irgendwelche Tränen“, erklärte Goku, „wenn du sie auf das Verdammnissymbol träufelst, wird es verschwinden.“

„Dann brauche ich sie nicht!“ Doguro warf den Kristall zurück. „Ich bin aus guten Grund hier.“

„Das weiß ich“, sagte Goku geduldig und setzte sich im Schneidersitz auf den Boden. Es sah so aus, als würde das eine zähe Sache werden. „Du hast jede Menge Menschen und Dämonen getötet, richtig?“

„Genau und das aus purer Lust daran, stärker zu werden. Ich habe die Person getötet, die mir am meisten bedeutet hat, nur weil ich es nicht ertrug, sie als alte, schwache Frau zu sehen...“ Er lachte bitter und freudlos.

„Das ist doch schon eine Weile her, oder?“, sagte Goku. „Ich habe diese Art von Bestrafung für einen Moment erlebt und wenn du auch nur eine Woche an sowas gehangen bist, hast du mehr gebüßt als deine Taten verlangen.

„Ich habe keine Ahnung wieviel Zeit vergangen ist, seit ich durch das Höllentor gekommen bin“, sagte Doguro kopfschüttelnd. „Aber meine Entscheidung steht nach wie vor fest.“ Er warf den Kristall zu Goku zurück, der ihn auch auffing, aber nicht sonderliche erfreut dreinsah.

„So ein Quatsch“, der Saiyajin sprang auf die Füße. „Statt hier dauernd über dich selbst zu reden solltest du zuhören.“ Mit knappen Worten berichtete er von Koenmas Besuch in der anderen Realität von der Katastrophe, die das Jenseits heimgesucht hatte und von dem Dämonenfürsten Getseco, der eine Armee um sich sammelte, um Enma zu entthronen. „Koenma hat gesagt, dass wir dich brauchen und er kennt die hiesigen Verhältnisse besser als ich. Also nimm diese Tränen, wasch das Symbol ab und wir machen, dass wir hier raus kommen.“

Mit versteinertem Gesicht schüttelte Doguro den Kopf. „Dieses Nichts, so wie du es beschreibst, ist nichts, wogegen man kämpfen kann. Selbst wenn ich euch von Nutzen wäre, ich schätze Koenmas Notfallteam unter Yusuke und seine Freunde würden mir nicht trauen und das zurecht. Wie kannst du sicher sein, dass ich euch nicht einfach in den Rücken falle und mit diesem Getseco gemeinsame Sache mache?“

„Weil ich dir vertraue“, sagte Goku schlicht. „Ich spüre, dass du kein schlechter Mensch bist.“

„Ha!“ Doguro lachte, aber es klang freudlos, „dann ist es mit deinem Gespür nicht weit her, denn ich bin kein Mensch. Sieh her!“ Er machte einen Schritt von der Felswand weg und spannte seine Muskeln an. „Das hier sind 80 Prozent meiner alten Kraft.“ Seine Muskeln schwollen an und seine Haut nahm einen dunkleren Farbton an. Unwillkürlich trat Goku einen Schritt zurück, denn Doguros Kampfkraft war sprunghaft angestiegen. „Ich bin ein Dämon und zwar der gewaltigste, den alle drei Reiche je gesehen haben. Nichts und niemand konnte sich mit mir messen, bis Yusuke kam.“

„Du magst diesen Yusuke, nicht wahr?“, fragte Goku so offen wie er immer die Dinge beim Namen nannte. „Du hast den gleichen Respekt vor ihm wie ich vor Vegeta. Er ist zwar dein Gegner gewesen, aber nie dein Blutsfeind, oder?“

Einen kurzen Moment war so etwas wie Erstaunen in Doguros Blick zu lesen. Dann lachte er rau. „Du bis ein sonderbarer Kerl, wie heißt du?“

„Ich bin Goku“, sagte er, „Son Goku.“ Mit einer geschmeidigen Bewegung trat Goku näher zu Doguro. In seinen Augen glitzerte die Freude, die er stets verspürte, wenn er auf jemanden stieß dessen Kraft für ihn eine Herausforderung war. „Und ich bin auch kein Mensch.“

Er ließ seine Aura aufflammen und sein Haar nahm die Farben bleichen Goldes an. „Ich stamme von einem Planeten namens Vegeta und bin ein Saiyajin.“ Den Kristall steckte er zurück in sein Haar und da die Strähne so dicht waren, konnten sie das schwarze Juwel trotz ihrer veränderten Farbe verbergen.

Nun war es an Doguro, zurückzutreten. Auch er spürte die Macht, die von Goku ausging und auch in seinen Augen glitzerte die Kampfeslust, rein um des Messens der Kräfte willen.

„Dache ich mir doch“, sagte Goku und grinste, „du bist von ähnlichem Schlag wie Vegeta. Wie viele denkende und fühlende Wesen hast du noch mal getötet?“

„3456“, kam eine gedankliche Botschaft von oben und sogleich spürte Goku wieder wie jemand über das Symbol auf seiner Stirn Gewalt über ihn bekam. Die Zähne fest aufeinander gebissen drehte sich auch Doguro nach dem Sprecher um. Einer der schwarzen Wächter schwebte herab. Seiner Stimme war sowohl Verwunderung als auch Verärgerung zu entnehmen. „Es ist noch nie vorgekommen, dass ein Verurteilter sich in der Schlucht der Klagen befreien kann. Wie ist es dir gelungen, sprich!“

Die kalte Gedankenstimme schien sich durch seinen Geist zu wühlen, wie um ihn zu zwingen, auszusprechen, was sie nicht selbst zu lesen vermochte.

Gokus Mund öffnete sich wie von selbst. Doch es war als hätte das Versagen der Drähte die Macht der Hölle über ihn geschwächt und irgendwie konnte er die Worte verschlucken, ehe sie über seine Zunge kamen. Statt dessen schraubte er seine Kampkraft weiter in die Höhe. Stufe zwei verströmte eine solch starke Aura, dass davon die dünne Schicht, mit welcher der falsche Stempel auf seiner Stirn festgeklebt war, mürbe wurde und abbröckelte. „??!“ Der Schock des Wächters war förmlich spürbar. „Du bist kein Verurteilter, deine Seele ist rein, was willst du hier!“

„Ich will ihn!“, rief Goku laut, jetzt, da ohne das Symbol der Wächter keine Gewalt mehr über ihn hatte. „Ich Doguro, er hat genug gebüßt, gebt ihn frei!“
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Ich freue mich über jeden Leser und jeden Kommentar!
 
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