sylvio
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So, hier bin ich wieder... Nach einer kurzen Pause habe ich mich nun auf den letzten Abschnitt des ersten Teiles gestürzt und mit dem ersten Stückchen geht es auch gleich weiter... Ich hoffe, es gefällt euch ähnlich gut wie letztens, danke da übrigens noch für das Lob!
Also, hier..., viel Spaß!
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Wenig mehr als einen Monat später, im Oktober... Es gab einige Dinge die sich geändert hatten, in meinem Leben und dem der Familie Spencer. Der Herbst hatte Einzug gehalten im Ort und auf dem Höhepunkt seiner Schönheit, als die Bäume längst noch nicht kahl waren, da sah man warme Farben überall. Rot und Gelb und Braun war die Welt geworden und nur das finstere Grün der Fichten hatte sich nicht verändert. Allmählich erweckten die immergrünen Wälder den Eindruck, als seien sie eine natürliche, große, dichte Hecke, welche den ganzen Ort umschließen wollte, welche ihn wärmen würde, wenn die Kälte kommt, aber auch separieren von der Welt, die weiter draußen lag...
Eines schönen, obgleich sehr kühlen Tages war ich damit beschäftigt, das tiefrote Laub auf dem langen Weg zwischen Haus und Tor hinweg zu fegen, da besuchte mich Silence. Das Fräulein hatte einen dicken, roten Wollschal sich um den Hals gebunden und trug einen schwarzen, knielangen Mantel und niedrige, braune Stiefel. Sie lächelte mich an: „Wir haben uns heute noch fast nicht gesehen!“
Ein wenig freute es mich, dass sie mich vermisste: „Ja, du hast Recht... Ich hoffe du entschuldigst, ich hatte wirklich viel zu tun!“
Fräulein Silence war mir nicht böse: „Ich weiß doch! Der Weg hier ist lang...“, bemerkte sie und freundlich fragte sie mich, ob sie mir nicht helfen könne.
„Nein, nein..., das schaffe ich schon allein! Dein Vater hat mich schließlich eingestellt um zu arbeiten, oder nicht?“
„Ja, schon... Aber bei dir bleiben kann ich doch?“
„Natürlich! Warum denn auch nicht?“
Schüchtern wich sie meinen Blicken aus: „Ich weiß nicht... Es könnte ja sein, dass ich störe oder du allein sein möchtest?“
„Du störst mich doch nie!“, sagte ich, ohne zu lügen, und sah das Fräulein freundlich an. Sie lächelte zurück und ihre Augen strahlten, wenige Momente später aber, als ich meinen Blick dann wieder von ihr gewendet hatte und mit meiner Arbeit fortzufahren gedachte, da entdeckte ich im Augenwinkel, wie ihre Miene sich betrübte und nachdenklich wurde...
„Etwas stimmt doch nicht mit dir?“, bemerkte ich. Prüfend sah ich sie an und wartete auf eine Antwort. Silence aber zuckte nur mit den Schultern und versuchte, mir erneut ein Lächeln zu zeigen... Nochmals fragte ich sie, was denn mit ihr los sei, und es gelang ihr nicht, glücklich auszusehen, als sie mir antwortete: „Nichts besonderes! Arbeite du nur weiter!“
„Nichts besonderes? Aber irgendetwas ist nicht in Ordnung, habe ich Recht?“
„Nur die üblichen Sorgen...“, sagte sie und grinste, glaubte wohl, mich damit beruhigen zu können. Ich aber sah sie ernst an bis sie nachgab. Ihre Mundwinkel senkten sich. „Du glaubst mir nicht?“, fragte sie.
„Das habe ich nicht gesagt! Aber du hast gesprochen von den 'üblichen Sorgen' – was für Sorgen sind das?“
Wieder wich sie meiner Frage aus: „Keine besonderen, das erwähnte ich doch schon! Sorgen die man eben so hat, dann und wann...“
„Die man aber auch teilen kann...!“ Ich sah Silence fragend an, versuchte, mich nicht zu streng anzuhören, sondern mitfühlend: „Glaubst du nicht, dass du mir allmählich mehr erzählen kannst, über dich oder über uns? Du solltest es...“
Erneut sah sie zu Boden und hob nur die Schultern. Ich seufzte...
„Lass uns ein Stück gehen!“, schlug ich vor. „Ich mache eine Pause und zusammen verbringen wir ein wenig Zeit?“
„Gern!“, antwortete sie und wieder lächelte sie, nun aber nicht mehr nur um ihre tatsächlichen Gefühle zu verstecken, das Lächeln war nun wirklich, ihre Augen voller Freude, das erkannte ich. Ich lehnte also den Rechen an einen Baum und legte einen Arm nun um des Fräuleins Schultern. Zusammen gingen wir die Allee entlang und immer dann, wenn ein kühler Windhauch durch die Bäume strich, sah es fast so aus, als würden große, rot gefärbte Schneeflocken vom Himmel fallen.
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Bald geht es weiter mit dem etwas umfangreicheren Rest dieser Szene..., vielleicht schon nächste Woche...
Also, hier..., viel Spaß!
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Wenig mehr als einen Monat später, im Oktober... Es gab einige Dinge die sich geändert hatten, in meinem Leben und dem der Familie Spencer. Der Herbst hatte Einzug gehalten im Ort und auf dem Höhepunkt seiner Schönheit, als die Bäume längst noch nicht kahl waren, da sah man warme Farben überall. Rot und Gelb und Braun war die Welt geworden und nur das finstere Grün der Fichten hatte sich nicht verändert. Allmählich erweckten die immergrünen Wälder den Eindruck, als seien sie eine natürliche, große, dichte Hecke, welche den ganzen Ort umschließen wollte, welche ihn wärmen würde, wenn die Kälte kommt, aber auch separieren von der Welt, die weiter draußen lag...
Eines schönen, obgleich sehr kühlen Tages war ich damit beschäftigt, das tiefrote Laub auf dem langen Weg zwischen Haus und Tor hinweg zu fegen, da besuchte mich Silence. Das Fräulein hatte einen dicken, roten Wollschal sich um den Hals gebunden und trug einen schwarzen, knielangen Mantel und niedrige, braune Stiefel. Sie lächelte mich an: „Wir haben uns heute noch fast nicht gesehen!“
Ein wenig freute es mich, dass sie mich vermisste: „Ja, du hast Recht... Ich hoffe du entschuldigst, ich hatte wirklich viel zu tun!“
Fräulein Silence war mir nicht böse: „Ich weiß doch! Der Weg hier ist lang...“, bemerkte sie und freundlich fragte sie mich, ob sie mir nicht helfen könne.
„Nein, nein..., das schaffe ich schon allein! Dein Vater hat mich schließlich eingestellt um zu arbeiten, oder nicht?“
„Ja, schon... Aber bei dir bleiben kann ich doch?“
„Natürlich! Warum denn auch nicht?“
Schüchtern wich sie meinen Blicken aus: „Ich weiß nicht... Es könnte ja sein, dass ich störe oder du allein sein möchtest?“
„Du störst mich doch nie!“, sagte ich, ohne zu lügen, und sah das Fräulein freundlich an. Sie lächelte zurück und ihre Augen strahlten, wenige Momente später aber, als ich meinen Blick dann wieder von ihr gewendet hatte und mit meiner Arbeit fortzufahren gedachte, da entdeckte ich im Augenwinkel, wie ihre Miene sich betrübte und nachdenklich wurde...
„Etwas stimmt doch nicht mit dir?“, bemerkte ich. Prüfend sah ich sie an und wartete auf eine Antwort. Silence aber zuckte nur mit den Schultern und versuchte, mir erneut ein Lächeln zu zeigen... Nochmals fragte ich sie, was denn mit ihr los sei, und es gelang ihr nicht, glücklich auszusehen, als sie mir antwortete: „Nichts besonderes! Arbeite du nur weiter!“
„Nichts besonderes? Aber irgendetwas ist nicht in Ordnung, habe ich Recht?“
„Nur die üblichen Sorgen...“, sagte sie und grinste, glaubte wohl, mich damit beruhigen zu können. Ich aber sah sie ernst an bis sie nachgab. Ihre Mundwinkel senkten sich. „Du glaubst mir nicht?“, fragte sie.
„Das habe ich nicht gesagt! Aber du hast gesprochen von den 'üblichen Sorgen' – was für Sorgen sind das?“
Wieder wich sie meiner Frage aus: „Keine besonderen, das erwähnte ich doch schon! Sorgen die man eben so hat, dann und wann...“
„Die man aber auch teilen kann...!“ Ich sah Silence fragend an, versuchte, mich nicht zu streng anzuhören, sondern mitfühlend: „Glaubst du nicht, dass du mir allmählich mehr erzählen kannst, über dich oder über uns? Du solltest es...“
Erneut sah sie zu Boden und hob nur die Schultern. Ich seufzte...
„Lass uns ein Stück gehen!“, schlug ich vor. „Ich mache eine Pause und zusammen verbringen wir ein wenig Zeit?“
„Gern!“, antwortete sie und wieder lächelte sie, nun aber nicht mehr nur um ihre tatsächlichen Gefühle zu verstecken, das Lächeln war nun wirklich, ihre Augen voller Freude, das erkannte ich. Ich lehnte also den Rechen an einen Baum und legte einen Arm nun um des Fräuleins Schultern. Zusammen gingen wir die Allee entlang und immer dann, wenn ein kühler Windhauch durch die Bäume strich, sah es fast so aus, als würden große, rot gefärbte Schneeflocken vom Himmel fallen.
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Bald geht es weiter mit dem etwas umfangreicheren Rest dieser Szene..., vielleicht schon nächste Woche...