So, lieben Dank für eure Kommentare, freut mich, dass es euch gefallen hat... Was die Forschungen angeht, jaja..., da kommt noch was...
Hier aber doch erstmal der neue Abschnitt, doch nur der eine Abschnitt, der letzte dieser Szene folgt irgendwann während des verlängerten Wochenendes... Ich hoffe mal, auch dieser hier ist gelungen, ich bin nämlich diesmal absichtlich nicht ganz so oft kontrollierend drübergegangen zum Schluss, da ich beim letzen Teil irgendwie immer unzufrieden blieb... *g* Manchmal muss man Prioritäten setzen...
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Aber nun ja, die Stimmung, die schien nun einen winzig kleinen Knick bekommen zu haben, denn einerseits hatte Spencer es versäumt, eine echte Antwort zu geben, andererseits war Magdalenas Folgereaktion wohl alles andere als höflich! Und so konnte man sich wirklich glücklich schätzen, über die Anwesenheit von Secret, da diese junge Dame voller Leichtigkeit es schaffte, die Atmosphäre wieder zu verbessern, indem sie selbst dem Gespräch ganz neue Impulse gab...: „Als mein Vater mir erzählte, dass Sie uns bald besuchen würden, da habe ich einmal einige Gedichte von Ihnen gelesen“, erwähnte sie, „Mir gefallen sie sehr gut!“
„Schön! Gibt es denn eines, welches du davon am meisten magst?“, fragte Magdalena. Secret dachte nach, verdrehte die Augen in die Richtung ihrer Stirn, dann antwortete sie: „Ich weiß nicht... 'Traumdämmerung' vielleicht...? Das gefällt mir wirklich gut!“
Magdalena schien nun aber nicht sofort zu wissen, um welches Gedicht es sich bei diesem überhaupt handelte... Zwar begann sie nach einigen Sekunden des Überlegens zurückhaltend zu nicken, doch auch Spencer schien ihr Nachdenken bemerkt zu haben: „Ein recht frühes Werk, oder?“, warf er sogleich ein. Und über dieses Wissen schien Magdalena zwar zu staunen, allzu begeistert aber wirkte sie nicht... „Du kennst dich gut aus!“, kommentierte sie, dann jedoch richtete sie ihre Stimme wieder an Secret: „Ein sehr altes Gedicht ist es sogar... Mich erstaunt es, dass es dir so gut gefällt...?“
„Es ist einfach schön geschrieben... Diese ruhige, morgendliche Stimmung ist es, welche ich so mag!“
„Ja, ich erinnere mich...! Ich war damals, als der Text entstanden ist, wohl nicht älter als du, vielleicht sogar noch jünger, so alt wie deine kleine Schwester“, sagte sie, kämmte sich eine Strähne ihres langen, silbergrauen Haares aus dem Gesicht und richtete die Augen dann auf Silence. Diese erwiderte den Blickkontakt, ohne zu antworten jedoch, währenddessen Spencer plötzlich schmunzelte und leise lachte.
„Was ist los?“, fragte Magdalena.
„Oh, entschuldige...“ Abraham kicherte noch immer und er zwinkerte ihr zu, als er sagte: „Ich stellte mir gerade vor, was für ein Mädchen du in diesem Alter wohl gewesen bist...!“
„So? Dann stell dir mal vor...“, kommentierte Magdalena, so trocken wie nur möglich, und seufzte... Spencer hörte augenblicklich auf zu lachen.
„Wie auch immer“, sagte er. „Das dürfte doch die Zeit gewesen sein, da du selbst hier in der Gegen lebtest, oder?“
Magdalena, welche auf mich ein wenig verstimmt jetzt wirkte, bejahte die Frage ihres Gastgebers mit einem kurzen Nicken: „Ein paar Kilometer nur entfernt! Ob ich aber irgendwann auch einmal hier gewesen bin, in K..., das kann ich nicht sagen, es ist nun schon zu lange her...“
„Das verstehe ich“, erklärte Abraham und danach, da war es einige Momente lang ganz wunderbar ruhig im Raum, nur das Klappern von Messer und Gabel war zu hören und das Knistern des kleinen Feuers im Kamin... Das Kerzenlicht flackerte, ließ die Gesichter der Anwesenden sanft erscheinen und das Essen ganz besonders appetitlich..., draußen, da war es längst schon dunkel und auch in den Ecken des Raumes, abseits des Lichtes der Kerzen, da war es finster und die Atmosphäre als solche irgendwie bedrückend und warm, fast so, als säße man beieinander an einem Lagerfeuer... Eine wahrhaftig bravouröse Inszenierung war das, eine Gestaltung, die von Spencer wohl durchdacht worden waren war und bei der er nichts dem Zufall überlassen hatte...
Plötzlich aber zeigte sich erneut ein breites Grinsen im Gesicht von Magdalena Adolfson, dieser wechselhaften, alten Frau... „Ach, eine lustige Zeit war das damals!“, schwärmte sie, war nun plötzlich wieder fröhlich, unbekümmert.
„Lustig? Inwiefern?“, hinterfragte Spencer und sah Frau Adolfson sehr skeptisch an, über den vergoldeten Rand seiner Brillengläser hinweg.
„So aufregend war das Leben damals noch!“, erklärte sie nun, „So abwechslungsreich und einfach und fröhlich, zumindest jetzt, im Nachhinein... Freundschaften...! Liebe!!“
Spencer lächelte, Magdalena jedoch beachtete ihn nicht... Plötzlich nämlich wandte sie sich meiner Wenigkeit zu: „Und Sie, Herr Mann, Sie erinnern mich an jemanden!“
„Ich? An wen?“
„An einen früheren Freund aus meiner Zeit als Schülerin, er sah Ihnen sehr ähnlich...“
„So?“
„Ja, wirklich! Was jedoch den Charakter betrifft, so sind Sie, soweit ich es bisher schon beurteilen kann, weniger seltsam, weniger speziell als er und überhaupt ganz anders... Haben Sie also keine Angst, dass ich mich noch einmal würde verlieben können!“, erklärte sie und zwinkerte und lachte, musste daraufhin sogar schon husten. Dann aber erhob sie sich langsam vom Stuhl, mit der Absicht, sich noch eine Kleinigkeit vom Buffet zu nehmen. Fragend sah ich Spencer nun an, doch auch er lächelte nur und hob die Schultern und die Augenbrauen...
„Nicht mehr als eine kleine Episode“, fügte Magdalena noch hinzu, nachdem sie uns den Rücken schon zugekehrt hatte und einige Speisen sich auf ihren Teller legte.
„Eine kleine Episode...“, wiederholte Spencer, der nun zwar nicht unzufrieden, für einige Zeit jedoch auffällig ernst in die Runde blickte...
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Eine Zeit lang habe ich überlegt, ob es diesen Teil überhaupt braucht, einen zweiten mit einem Gespräch zwischen Spencer und Magdalena, die hier allerdings auch noch näher charakterisiert wird... Habe mich dann zumindest doch dafür entschieden, eher aus persönlichen Gründen, betreffend der Entstehung und der Vorbilder für Christopher und vor allem Adolfson...