***Secret, Shadow, Snow und Silence***

sooooooooooooo.... es hat länger gedauert als je zuvor, aber... ach, was versuch ich eigentlich zu erklären, es reicht, wenn ich sage, ich konnte nicht schreiben... aber nun gehts wieder weiter und vorraussichtlich auch schon morgen wieder mit einem neuen teil, also gleich los...

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Gemeinsam betraten wir den großen, mit seinen vielen verschiedenen Möbeln und kleinen Details jedoch überaus gemütlich wirkenden Raum, ob der Anwesenheit von Fräulein Shadow bereits gänzlich in einen verführerisches Glanz getaucht. “Guten Abend”, grüßte ich Secrets jüngere Schwester. Sie lag lang ausgestreckt auf einer kleinen Couch am gegenüberliegenden Ende des Raumes; barfüßig, einen Arm zum Boden baumeln lassend und mit halbgeschlossenen Augen. Die hätten verschlafener aber auch betörender gar nicht schauen können. “Guten Abend”, antwortete sie mir mit ihrer süßesten Stimme, die fast schon einem Flüstern glich. Und nur beschwerlich konnte ich meinen Blick wieder von dem Mädchen abwenden, als mir Secret anbot, dass ich mich doch bitte irgendwo hinsetzen solle.
“Gern”, antwortete ich und nahm auf einem großen, schwarzen Ledersofa Platz, welches in der hinteren Ecke des Raumes, mit Blick auf einen ansehnlichem Kamin und dem einzigen Fenster des Zimmers eingerichtet war. Shadow konnte ich von dort zwar nicht sehen, sehr wohl aber Secret, welche sich sogleich wieder an das zwischen Kamin und Tür befindliche Klavier gesetzt hatte.
“Spielst du etwas?”, fragte ich beiläufig.
Sie lächelte zu mir herüber. “Soll ich denn?”
“Sehr gern”, antwortete ich. Da nickte sie und begann voller Leidenschaft ein sehr schnelles, mitreißendes Lied zu spielen. Es war einfach überwältigend, ganz fesselnd. Selten (oder vielleicht sogar niemals) zuvor hatte ich einem so wundervollen Klavierspiel lauschen können. Und gerade war ich ganz in Gedanken versunken, hatte meinen Nacken in die Sofalehne gestützt; da streckte ich auch schon wieder hoch, als Sir Spencer plötzlich das Zimmer betrat. Ich tat bereits meine Lippen zur Begrüßung auf, da signalisierte er mir mit einer kleinen Handbewegung, dass wir das Spiel von Secret doch bitte nicht unterbrechen sollten. Wir nickten uns zur Begrüßung also lediglich kurz zu, bevor sich Spencer auf den Sessel neben mich setzte. Er hatte eine Flasche Rotwein mit sich gebracht und flüsternd fragte er mich: “Mögen Sie, Christopher?” Ich nickte, woraufhin er noch einmal aufstand und zwei Gläser aus dem Schrank zu holen gedachte. Noch war er nicht wieder zurück, da hatte Secret ihr Stück schon beendet.
“Kaum zu glauben”, sagte ich zu ihr. “Wo hast du nur so fantastisch Spielen gelernt?”
Sie sah zur mir herüber und grinste. “Von meinem Vater...?”
Der begann lauthals zu lachen. “Ach Secret... Du weißt doch genau, dass du schon lange sehr viel besser spielst als ich es vermag.”
Sie lächelte breit. “Aber trotzdem warst du es, der es mir beigebracht hat.”
“Meinetwegen...”, murmelte Spencer und setzte sich wieder. “Das Talent dazu kommt dennoch von dir selbst.” Sie zuckte nur mit den Schultern.
“Was war das überhaupt für ein Stück?”, fragte ich das Mädchen. “Sturm”, warf ihr Vater ein. “Ich schrieb es vor ein paar Jahren.”
“Wie passend”, meinte ich lächelnd und sah zum Fenster. “Ein schönes Lied...”
Spencer nickte bedächtig und goss Wein in unsere Gläser. “Worauf sollen wir trinken?”, fragte er schmunzelnd. Ich schaute ratlos drein und langte nach meinem Glase; da aber begann ganz plötzlich das Sofa zu erbeben - Shadow lies sich völlig ohne Vorwarnung neben mir niederfallen.
“Hey!”, rief Spencer.
“Trinkt doch auf mich”, meinte das Mädchen grinsend und stellte ein Weinglas für sich selbst dazu. Ihr Vater sah sie böse an. “Es ist doch gar nichts passiert...”, murmelte sie.
“Glücklicherweise... Christopher hätte beinahe sein Glas verschüttet.”
Shadow verdrehte langsam die Augen. “Es ist doch noch genug für alle da...”, sagte sie und langte mit fragendem Blick nach der Flasche.
“Ein Glas...”, seufzte Spencer, die Hoffnungslosigkeit einer anderen Einstellung einsehend. Seine Tochter jedoch antwortete frech: “Hach, Papa... Wie gnädig von dir...”

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Zuerst will Spencer ihr spiel nicht unterbrechen und dann fragt er noch miten im spiel Chris ob er wein will... das passt aber nicht oO°
Shadow war echt cool ^-^ So frech... und dann Spancer mit "Hey"... ist irgendwie seltsam für ihn ^^

weiter ^^
 
Shadow ist ein Biest - und Spencer hat sich sehr zurückhaltend verhalten... Er wirkt sonst so viktorianisch, das passte irgendwie gar nicht, dass er sich nicht mehr über Shadows verhalten aufregt...
 
thx für die commies... hoffe, die anderen leser finden sich trotz der langen pause auch bald wieder ein *g* hier gehts zumindest gleich weiter... (konnte gestern leider nicht online zum posten)

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Und dreißig Minuten später, da schlief sie tief und fest; angelehnt an meine Schulter... Ihr Vater lächelte. “Ich wusste, sie würde sogleich einschlafen...”
Da musste auch ich grinsen. “Aber süß sieht sie ja aus, wenn sie schläft...”, meinte ich und sah dem Mädchen ins Gesicht. Ich konnte ihren heißen Atem an meinem Halse spüren, nicht aber die Wärme ihrer weichen Haut. ‘Wie seltsam...’, dachte ich soeben, da wurde ich von Spencer aus meinen Träumereien gerissen.
“Ist es Ihnen unangenehm, Christopher? Sie können meine Tochter ruhig aufwecken.”
“Nein, nein”, winkte ich ab. Wie auch sollte mir das unangenehm gewesen sein? Gefallen hat es mir! Und ich rührte mich ja nicht einmal um mein längst ausgetrunkenes Glas auf den Tisch abzustellen, ganz in der Angst, die schlafende Schönheit auf jene Weise zu wecken.
“Sir Spencer...”, begann ich, um mich selbst auf andere Gedanken zu bringen, “darf ich vielleicht fragen, was Sie denn vorhin im Keller nachsehen mussten?”
“Vorhin...?”, er sah mich fragend an. “Achso..., das meinen Sie. Ich habe lediglich kurz meine Computer überprüft, die Technik reagiert gelegentlich ein wenig empfindlich auf ein solches Gewitter wie heute.”
“Computer?”, fragte ich ganz erstaunt.
“Ja, ich besitze... - einige. Sie sind notwendig für meine Forschungen”, antwortete er in recht gelangweiltem Ton.
“Aber doch sicherlich auch unglaublich teuer?”, erwähnte ich.
“Durchaus...”, sagte er und lehnte sich zurück. “Doch ein Kollege und Freund, sein Name ist Professor Doktor Braun - übrigens an ihrer ehemaligen Universität beschäftigt; konnte mir die Geräte zu einem überaus günstigen Preis beschaffen.”
Ich nickte. “Wozu nutzen Sie die Computer denn genau?”
“Vor allem zur Überprüfung, zur Überwachung meiner Experimente”, antwortete er in sehr ernstem Tonfall. Ich fragte mich wirklich, welche Art von Forschungen das wohl sein könnten, traute mich jedoch nicht ihn darauf anzusprechen. Und dennoch, oder gerade deshalb, schien er mich problemlos zu durchschauen. “Sie wollen wissen, woran ich gerade arbeite?”, fragte er mich.
“Nun ja...”, meinte ich ganz verlegen. “Es interessiert mich wirklich sehr...”
Sir A.T. Spencer grinste breit. “Christopher...”, begann er ganz vorsichtig. Wie soll ich es beschreiben...? - Ich spürte etwas großes auf mich zukommen.
“Nun...”, begann er noch einmal. “Es brennt mir auf der Zunge, sofort alles zu erzählen, die Welt so schnell wie möglich in Kenntnis zu setzen... Aber...”, er zögerte lang und senkte seinen Blick. “Noch ist der Mensch nicht reif dafür...”
“Warum denn?”, fragte ich.
“Warum?”, wiederholte Spencer. “Das gehört zu den ganz wenigen Fragen, auf die ich keine Antwort weis, auf die ich allerdings sehr gern eine finden möchte. Aber es ist nicht schlimm”, erzählte er und schüttelte den Kopf. “Die Zeit drängt nicht im Geringsten.”
Und daraufhin lächelte er, auf eine Art und Weise, die mir keineswegs gefiel; ja, eine Art, die mich sogar regelrecht erschreckte. Doch noch sollte es noch lange dauern, bis es mir erlaubt sein würde hinter den Schleier zu sehen; noch war ich blind.

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Und wieder ein Hinweis, dass mit den Mädchen etwas nicht stimmt... ;) Was die Forschungen betrifft - ich hatte schon so gehofft, dass Spencer jetzt mit ner Info rüberkommt... *lol*

Die Erwähnung der Computer fand ich gut - dass die so teuer sind erinnert mich irgendwie an die Serie Dark Angel, wo auch die ganze Elektronik zusammen gebrochen ist...
 
Zwei sehr schöne Teile. Ich fand nur, dass die so gemütliche Stimmung nicht ganz zum Wetter draußen passt, da hättest du vielleicht drauf eingehen können.
 
Die PCs sind sehr teuer? Interssant, was wohl in zwischenzeit geschehen ist? (Ich könnt in einer Welt ohne Pcs nicht leben... *g*)

Warum hab ich jetzt mehr als je zuvor das Frankenstein Bild vor Augen? *g*

Wie auch immer, weiter ^^
 
schön, eure vermutungen zu hören und auch sonst thx für die commies^^ hier gehts weiter...

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Es dauerte nicht lang, da wurde auch Shadows ältere Schwester müde. Bald begab sich das Mädchen in ihr Zimmer, auch ich selbst verließ ihren Vater wenig später.
Zu jenem Zeitpunkt da ich mein Zimmer betrat, hatte sich das Gewitter bereits verzogen und ich, selbst auch ein wenig schläfrig, wollte mich alsbald ins Bett begeben. Jedoch sollte dieses Vorhaben recht schnell wieder vergessen sein, als ich ganz überraschend einen schlichten, völlig unbeschrifteten Briefumschlag hinter meiner Zimmertür entdeckte. Instinktiv blickte ich mich eine Weile um, doch war sonst nichts Ungewöhnliches zu entdecken. Ich vermutete deshalb, dass der Umschlag wohl unter dem Türschlitz hindurch geschoben wurde, eine Tat, für die eigentlich nur eine Person in Frage kam. Und meine Vermutung bestätigte sich, als ich den Umschlag öffnete und mit pochendem Herzen das darin befindliche Papier auseinander faltete. ‘Silence’ stand ganz unten. Ich las den kurzen Brief, nicht einmal gegrüßt wurde ich, bereits im Stehen.

‘Könntest du vielleicht für einen kleinen Moment in mein
Zimmer kommen? Ich möchte mich sehr gern für eine Weile
mit dir unterhalten; natürlich nur, wenn du es ebenfalls willst
und tatsächlich Lust dazu verspürst.
Hast du anderes zu tun, dann widme dich bitte jenen Dingen,
ich möchte dich mit nichts belasten. Wenn dem nicht so ist,
dann kannst du gegen elf Uhr sehr gern vor meiner Türe stehen.

Silence’

Ein sehr seltsames Gefühl beschlich meinen Geist noch während des Lesens. Es schien so, als ob... Lassen Sie mich erklären: Gelegentlich, ich weis nicht, ob es Ihnen schon einmal widerfahren ist, da scheinen Gefühle so groß zu sein, dass es gar nicht mehr möglich ist, diese überhaupt noch auf eine gefühlvolle Art und Weise auszudrücken. Und dann kann man gar nichts anderes mehr tun, als sie auf eine geradezu erschreckend kühle Art zu äußern. Und genau dieser Gedanke war es, der sich nach dem Lesen des Briefes in meinen Kopf festgesetzt hatte. Ich spürte, dass irgendeine Sache nicht stimmte und wollte zugleich zu ihr, zu Silence. Doch noch sollte ich eine qualvolle Stunde warten müssen, wieder und wieder las ich des Mädchens Worte und wurde dennoch nicht schlau daraus. Ganz rationell betrachtet war ja gar nichts Seltsames an dem Brief, ein Schriftstück, kaum verschieden von vielen anderen auch. Doch irgendetwas in dessen Art erschreckte mich und brachte meinen Kopf ins Grübeln, ein genauso aussichtsloses, wie endloses Grübeln - noch fehlten zu viele Teile des Puzzles.

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@Lysansder: Es war doch "Silence, die mich begehrte", oder?

Ja, der Brief gibt wirklich wieder Rätsel auf... Will Silence wirklich reden - oder will sie ihn verführen? *g* Bin schon gespannt...
 
lieben, begehren, ist das bei einer Geschichte in diesem Forum so ein unterschied? *g*

btw: lemons bitte an mich ^^ (war nur spaß... wirklich :) )
 
thx leute... mal sehen ob dieser teil ein paar fragen beantworten kann ;)

@lysander: ist es durchaus... (und nein, lemons werden keine kommen [was nicht heißt, das nichts in diesem themenbereich kommt])

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Da ich nicht mehr warten mochte, begab ich mich letzten Endes schon etwa zehn Minuten früher als gebeten zu dem Zimmer des Mädchens, blieb aber noch ein paar Momente lang stumm vor der Türe stehen. Kein einziger Laut drang aus dem Raume und ich fragte mich, ob Silence denn überhaupt darin sei - doch wie auch immer; alles Grübeln brachte nichts, ich klopfte leise an die Tür.
“Es ist offen...”, erklang sogleich die Antwort. So ging ich hinein und augenblicklich sah ich Silence, die genau in der Mitte des Raumes stand. Mit sehnsüchtigen Augen sah sie in die meinen. Ich blickte zurück und sie tat was sie selten tat, sie lächelte, zwar nur ein wenig, aber dennoch, sie lächelte! Es gab nicht viele Dinge, die ich lieber sah...
Dann aber begann sie zu sprechen und ihr Tonfall klang ganz so, als könne sie es gar nicht wirklich glauben: “Du bist tatsächlich gekommen...”, sagte sie mit einem fragenden Ausdruck im bildhübschen Antlitz.
“Natürlich”, meinte ich grinsend. “Warum denn auch nicht?” Das Mädchen zuckte mit den Schultern und wandte plötzlich seinen Blick von mir ab. “Was ist denn?”, fragte ich freundlich. “Worüber hast du denn mit mir reden wollen?”
Ganz fest presste sie ihre Lippen aufeinander, wenig später schloss sie zudem die Augen. Ich wusste, dass ich ihr Zeit lassen musste. “Ich... ich...”, sagte sie und begann immer wieder von neuem. “Was hast du denn?”, fragte ich vorsichtig und allmählich um sie besorgt. Sie antwortete nichts. “Ganz ruhig, setz’ dich doch erst einmal hin”, riet ich ihr und drängte sie sanft, doch bitte auf dem Bette Platz nehmen. Ich setzte mich daneben und legte einen Arm um ihren zarten Körper.
So saßen wir wohl einige Minuten dort und taten scheinbar gar nichts. Doch spürte ich wie sie nachdachte, über Dinge, die ich einfach nicht zu erraten vermochte. Und irgendwann, da schloss das Mädchen wieder die Augen und atmete ganz tief ein. Ich wartete ab und tatsächlich begann sie zu sprechen.
“Bitte hilf mir...”, waren die ersten und vorrübergehend einzigen Worte, die ihre süßen Lippen formten. Ich aber wusste nicht im Geringsten wovon das Mädchen sprach. “Wobei denn?”, fragte ich.
Silence zuckte merklich zusammen, ihrem Gesicht sah ich an, dass sie nachdenken musste. Wieder lies ich ihr sehr viel Zeit, als sie dann jedoch begann zu zittern, da hielt ich das Mädchen ein wenig fester. Nach einigen Minuten, Minuten die für mich waren wie Stunden, gab sie mir endlich Antwort auf die Frage. “Wenn ich das wüsste”, begann sie. “Wenn ich das wüsste, dann bräuchte ich keine Hilfe mehr.”
Daraufhin brach Silence in Tränen aus.
 
Sehr rätselhaft... Ich meine, in Anbetracht der Tatsache, dass mit den Mädchen offensichtlich irgendwas nicht stimmt, gibt das schon Sinn ;) - bin mal gespannt, wozu sie sich noch durchringen kann.

PS: "lies" kommt von lesen, nicht von lassen. Da müsste es "ließ" heißen... ;) *scnr*
 
thx..., geht auch gleich weiter *g*

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Ich drückte das Mädchen ganz fest an meine Seite. “Was ist denn?”, fragte ich behutsam. Doch sie antwortete nichts, sondern klammerte sich nur so dicht sie konnte an mich. So saßen wir dort, stundenlang. Wir rührten uns nicht. Sie hielt sich fest, ich hielt sie fest, sonst gar nichts. Und dennoch wurde ich dessen nicht müde, auch dann nicht, als ihr Weinen erst einem Schluchzen und etwas später einem leisen Wimmern wich. Und irgendwann, da verstarb auch dieses.
Selbst dann dachte ich ans Loslassen nicht, auch, weil sich das Mädchen jetzt fast noch fester an mich kuschelte. Jedoch fand ich nun die Ruhe, mich überhaupt erst einmal in dem Raume umzuschauen. Dieser hatte es irgendwie geschafft meinen Blicken bis dahin immer wieder zu entfleuchen - kein Ding, wie ich bald merkte, war die Einrichtung doch kahl und von einer solchen Banalität, dass es im Geiste fast schon weh tat. Die Wände, der Tisch, die Regale - alles bis auf wenige Dinge leer und ohne eine Sache die meine Augen auf sich lenkte. Ich dachte noch nach, warum dies Mädchen ihr Zimmer denn so furchtbar kalt und leblos lies, da wurde ich auch schon aus meinen Gedanken gerissen, aus meinen Gedanken geflüstert, sozusagen. “Danke...”, erklang es aus dem Munde von Silence.
Ein paar Sekunden verstrichen. “Wofür?”, fragte ich.
Sie aber gab keine Antwort, nach einer Weile sagte sie lediglich ein weiteres mal: “Danke.”
Ich war verwirrt. “Sag mir... Sag mir doch bitte wofür? Sag mir doch bitte, wie kann ich dir helfen?”
Sie sah mich mit großen, braunen Augen an. “Wie du mir helfen kannst?”, begann sie auf einmal mit kräftigerer Stimme. “Das fragst du noch?”
Ungläubig blickte ich in des Mädchens Antlitz.
“Vom ersten Moment an“, fuhr sie fort, “Vom ersten Moment an, den ich dich sah, seitdem warst du mir die größte Hilfe, die ich je hatte. Ich danke dir.”
Das waren ihre Worte, doch fand ich darin noch immer keinen Sinn. “Ich verstehe nicht...”, sagte ich und sah in ihre scheuen Augen. Sie senkte ihren Blick.
“Du wirst...”, flüsterte das Mädchen und rückte ein kleines Stückchen weg von mir. “Bitte geh nun...”, meinte sie. Ich ging.
 
Stimmt, ganz rätselhaft. Obwohl es sein könnte, dass er Silence insofern hilft, weil sie auf einmal eine Person hat, zu der sie sowas wie eine emotionale Bindung aufbaut - während sie sich vorher von allem losgelöst und leer gefühlt hat... Ihr sozusagen nichts wichtig war, weswegen ihr Zimmer auch so leer ist. [/sinnlose Überlegungen]
 
thx..., ihr werdet ja sehen, ob ihr recht habt... ;)
und wieder geht es sofort weiter^^

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Gerade war ich auf an der Treppe angelangt, da stockte ich für einen Moment. Noch einmal lief ich zurück zum Zimmer des Mädchens, lauschte an der Tür und ich hörte erneut ein leises Wimmern. “Ich bin für dich da!”, rief ich durch die verschlossene Tür und wartete ab. Das Wimmern verstarb und für einen Moment glaubte ich wirklich beruhigt zurück auf mein Zimmer gehen zu können. Ich tat dies sofort und gleich darauf, da legte ich mich hin um zu schlafen. Mit jeder Sekunde aber, mit jeder verstrichenen Minute, kamen mir aufwühlendere Gedanken. Und zwei Stunden waren vergangen, da stand ich wieder auf. Draußen wurde gerade Tag und das aufkommende Licht am Horizonte erhellte nicht nur die Welt ringsum, sondern auch meine finstren Gedanken. Aufgestützt auf der Fensterbank schloss ich langsam und beruhigt meine Augen...
Plötzlich klopfte jemand an die Tür. Ich wartete ab, hörte das Klopfen wenig später erneut. “Wer da?”, fragte ich. Es erklang keine Antwort. Bald aber klopfte es erneut, ein weniger schneller, ein wenig lauter dieses mal. Ich öffnete und sofort stürzte Silence sich auf mich. So fest umarmte mich das Mädchen, dass ich vorsichtig sein musste um nicht hinzufallen. Ihren Kopf drückte sie dicht an meine Brust. “Vielen Dank...”, flüsterte sie ein weiteres mal. Dann sah sie mir genau ins Gesicht - das ihre war überströmt von Tränen. Doch dieses mal, da waren es keine Tränen der Trauer, nein, denn sie lächelte, lächelte über das ganze Gesicht, so sehr, wie ich noch nie zuvor einen Menschen lächeln sah. Und ganz laut, voller Freude sagte sie: “Ich danke dir!”
Dann riss sie sich los und rannte weg so schnell wie sie konnte. Ich stand dort, überrascht, allein, doch unglaublich glücklich.
 
Hübsche Teile, und außerdem (um ein schon zu häufig gebrauchtes Wort zu vermeiden) rätselhaft. Hm, ja, dann wart ich mal ab, was passiert.
 
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