Original geschrieben von IngenörRöstsnik
Ok ihr redet jetz zwar von tarot, horoskop, usw. aber ich bezieh mich jetz nochmal kurz auf die sache mit dem schicksal und will mal wissen wie ihr über ein paar sachen denkt:
Was ist "Freier Wille"/Freiheit?
Ist man frei, wenn man zwischen zwei Dingen wählen kann?
Wenn man wüsste, dass man "unfrei" ist, also wenn man wüsste, dass alles vorherbestimmt ist, würde es einem etwas nützen (selbstmord würde ja dann auch nicht "frei" entschieden)?
Warum ist "Freiheit" so wichtig? Vielleicht sind wir ja auch alle Götter?
Nach solchen Maßstäben wäre ja dann bloß ein unendlich großer, zeitloser raum(den man so dann nicht mehr nennen kann) mit allen "möglichkeiten"(welche möglichkeiten hat man dort dann eigentlich?
)
Oh Gott ist das alles kompliziert! Ich spür ja das ich mich bewege...etwas tue...oder was soll das?
Im Mittelalter wäre mir sowas bestimmmt nicht so schnell eingefallen, wahrscheinlich sollt ich mir nicht zu viele gedanken über das ganze machen, ich muss aber! Gibts da drauf eigentlich Antworten? Interessant ob jemand solche Existenzängste/Frustration auch nachempfinden kann... (bestimmt gibts philosophen die sich mit dem auch beschäftigen)
bitte antworten
- lieber spät als nie....Ich hatte schon so einen langen Text geschrieben, aber der blöde Newsreply hat nicht funktioniert.
Schreib' ich's halt nochmal - ich nehme an, du willst die ausführliche Variante
Also erst mal, wenn alles vorbestimmt wäre, würde es wohl nichts nutzen, das zu wissen.
Wenn man zwischen 2 Dingen wählen kann, ist das auch eine Freiheit, eine eingeschränkte eben.
Der freie Wille hat schon mit Entscheidungsfreiheit zu tun, aber auch mit den Dingen, die unsere Entscheidungen sonst noch beeinflussen. Wäre der Wille Absolut frei, könnten wir grade tun, was wir wollen.
Wer oder was trifft denn nun unsere Entscheidungen? Einen Großteil das Unbewußte, z. B.:Nein, ich hab' keine Lust. oder Das interessiert mich. Einen kleinen Teil unser Verstand, z.B.: Das ist billiger, das kaufe ich.
Wer hat den freien Willen? Der Verstand, der prinzipiell wie ein Computer funktioniert, und mit den Programmen arbeitet, die wir im Laufe unseres Lebens angesammelt haben???
Das Unbewußte, das all unsere Erfahrungen, all unsere Verletzungen und all unser Wissen speichert und verwaltet?
Unsere Gefühle, die aus dem Zusammenspiel von Mensch und Umwelt entstehen?
Oder unser Ego, das "eingebildete Zentrum"???
Gibt's da noch was anderes? Ich glaube schon. Wie schon mal geschrieben, glaube ich, dass wir einen Geist haben, kannst es auch Seele nennen, die von Gott stammt. Nur sie kann einen freien Willen haben. Alles andere ist für sie gemacht, damit sie sich auf Erden bewegen kann.
Außerdem glaube ich an das Gesetz des Karma. Es besagt, dass jede Tat, egal ob gedanklich, in Worten oder Taten, eine Wirkung hat, deren Konsequenz früher oder später auf uns zurückfallen wird. Es ist das selbe Gesetz, das wir täglich benutzen, wenn wir etwas erreichen wollen: Ich arbeite jetzt, damit ich nachher meine Ruhe habe. oder Ich lerne, um einmal Arzt zu werden. Wenn wir etwas erreichen wollen, müssen wir vorher die Ursache dafür schaffen.
Es ist wie ein unerbittlicher Lehrer. Wir können dadurch großes erreichen, oder aber uns schrecklich darin verwirren. Wenn du dir das Karma der Menschen vorstellst, wie ein Gewebe mit unendlich vielen Fäden, ist es einleuchtend: Wer die Gesetze nicht kennt, oder sie mißachtet, verstrickt sich immer tiefer darin. Es kann so schlimm kommen, dass ihm kaum noch Bewegungsspielraum bleibt. Umgekehrt ist es aber auch möglich, diese Bindungen langsam wieder zu entwirren oder zu lösen, so kann man sich seine Freiheit durchaus erarbeiten. Aus diesem Grund ist es im Buddhismus ein wichtiges Ziel, nur förderliches Karma zu schaffen.
War es das, was dich interessiert hat?