Kannst du haben! Hier ist Kapitel 7

R/R & Enjoy!
*...* sind Gedanken
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7: Lots of Chaos and a Kiss
Kakarott war ein ziemlicher Troublemaker, wie Chichi bald feststellen sollte. Er stellte so viel an, daß sie schon fast nicht mehr mitkam. Letztens zum Beispiel hatte er beschlossen, sein Zimmer etwas bunter zu gestalten, und sich rote Erde und Matsch geholt, um damit seine Wände einzustreichen, wobei der Boden in Mitleidenschaft gezogen wurde. Ein andermal hatte er gefunden, daß er schon groß genug sei, um Alkohol zu trinken. Sie war zu dem Zeitpunkt einkaufen gegangen, und fand ihn nachher sturzbesoffen auf. Er hatte sich bereits erbrochen, und war drauf und dran, es noch einmal zu tun, und Chichi beförderte ihn sofort ins Bad. Am nächsten Morgen hatte er einen ordentlichen Kater gehabt.
Chichi wußte, daß sie Kakarott eigentlich für seine Streiche schelten müßte, aber sie konnte ihm einfach nicht auf Dauer böse sein. Jetzt, wo er grade mal niemanden ermordete, war er schon beinahe ein liebes Kind. Zumindest für Saiyajin-Verhältnisse. Sie hatte schon andere kleine Saiyajins getroffen, denen es Spaß machte, andere zu quälen und zu hänseln. Kakarott dagegen wollte nicht wirklich böses, er war eher wie die kleinen Jungs aus berühmten westlichen Büchern wie Michel aus Lönneberga oder Eric Malpass’ „Gaylord“-Bücher.
Eines schönen Nachmittages saßen die beiden draußen an einem Tisch auf der Gartenwiese und aßen ihr Nachmittagsessen. Saiyajins brauchten mindestens fünf Mahlzeiten am Tag, denn sie konnten nicht nur enorm viel auf einmal essen, sondern waren auch noch schnell wieder hungrig. Ganz besonders Kakarott, der nun seine letzte Schüssel hinstellte und zufrieden seufzte. „Das war vielleicht lecker! Man muß es dir lassen, kochen kannst du, Chichi!“ „Danke, sehr freundlich von dir.“ Chichi lächelte auf das Kompliment hin, und Kakarott lächelte zurück.
Ganz plötzlich flitze Kakarotts Hand nach vorn und berührte Chichis Arm ganz leicht. „Du bist!“, rief er vergnügt und rannte davon. Chichi entschloß sich, mitzuspielen und rannte hinterher. Er war unglaublich schnell, und sie begriff schnell, daß sie keine Chance hatte, ihn einzuholen. Doch plötzlich holte sie auf und erwischte ihn. „He, schummeln gilt aber nicht.“, rief sie ihm spielerisch zu, denn sie hatte längst gemerkt, daß er sein Tempo absichtlich gesenkt hatte.
Kakarott lachte und schubste sie auf den Boden unter ein baumartiges Gewächs, setzte sich zu ihr. Dann überraschte er Chichi mit einer Umarmung. Chichi erschrak, schlang dann ihre Arme aber um den kleinen Körper. „Du, Chichi?“, fragte er. „Ja?“ „Bist du jetzt meine ’Kaasan?“ Diese Frage versetzte sie in Erstaunen. Wollte sie seine Okaasan sein? Schliesslich hatte er die gesamte Erdbevölkerung ausgelöscht. Aber trotzdem hatte sie ihn ins Herz geschlossen...ihre Gefühle waren gespalten. Aber als sie ihn so sah, wie er in ihren Armen lag und lächelte, da wurde ihr ganz warm ums Herz, und sie entschloß sich, seine Okaasan zu ersetzen, so gut sie es konnte. „Was ist?“, drängelte der Junge. „...okay. Ich bin jetzt deine ’Kaasan, Kakarott.“ Er grinste vergnügt. „Danke.“, sagte er. Sie lächelte erneut und küßte ihn auf die Stirn.
Sofort fuhr er hoch. „Was ist das??? Was machst du mit mir???“ Chichi schmunzelte und erklärte: „Das war ein Kuß.“ „Aha. Und wozu ist das gut?“ „Um anderen zu zeigen, daß man sie lieb hat.“ Kakarotts Gesicht erhellte sich. „Ach sooo...na denn!“, rief er, und schneller, als Chichi denken konnte, lagen klein Kakarotts Lippen auf den ihren. Augenblicklich wurde sie ganz steif, und die Zeit schien unendlich langsam und qualvoll dahinzurinnen. Eine unangenehme Stille erfüllte die Luft. Chichi errötete heftig. Dann wurde sie der Situation vollends bewußt und drängte das Kind von sich weg. „Was, magst du mich nicht?“, fragte er beleidigt und zog ein Gesicht. „Doch, aber siehst du, so ein Kuß auf die Lippen ist etwas sehr privates...“ „Bin ich denn fremd für dich?“ „Nein, aber das tun nur Leute, die ineinander verliebt sind.“ Kakarott machte eine verächtliche Miene. „Ach sooo.“ Einen Moment lang sagte keiner von beiden etwas, bis sich das Gesicht des Jungen abermals aufhellte und er ein listiges Lächeln aufsetzte. „Nun ja...wenn ich das mach, heißt das einfach, ich mag dich. Das macht nämlich Spaß!“
Darauf bildete sich kalter Schweiss auf Chichis Stirn, und sie schluckte. Sie wüßte wirklich nicht, ob sie sich daran gewöhnen konnte, einen Kuß auf den Mund nur als Zeichen von Freundschaft hinzunehmen. Hastig entgegnete sie: „Entschuldige mich, ich will kurz über was nachdenken.“
Damit lief sie davon, bis außerhalb der Sichtweite des kleinen Saiyajin. Dort setzte sie sich hin und seufzte. *Warum bring mich ein Kuß von einem kleinen Jungen nur so in Verlegenheit? Was ist los mit mir? Ganz rot bin ich geworden...das ist doch nicht normal.* Andererseits war Kakarott auch nicht normal, auch nicht nach saiyajinschem Maßstab. Chichi fragte sich ehrlich, wie das weitergehen sollte...
Als sie sich beruhigt hatte, raffte sie sich auf und ging zu Kakarott zurück. Der sah sie vorwurfsvoll an. „Wo bist du gewesen?“ Sie schluckte und erklärte, sie habe eben ein wenig Zeit für sich gebraucht. Kakarott wollte das zwar nicht einsehen, sagte aber nichts weiter dazu. Plötzlich fiel Chichi etwas an der ganzen Sache auf. Sie äugte den Lausbub mißtrauisch und fragte: „Sag mal...woher kannst du das eigentlich?“ Er grinste verschmitzt. „Das hab ich gestern bei den Großen gesehn!“ Chichi machte ein recht verdattertes Gesicht. „Mach...aber...nicht alles nach...was du bei den Grossen siehst, okay?“ „Wieso nicht? Ich bin auch groß!“ Ein großer Schweißtropfen machte sich auf ihrer Stirn bemerkbar. „Aber...manche Dinge, die die Grossen tun...solltest du vielleicht besser lassen...“ Er zuckte mit den Schultern. „Okay, wie du meinst.“
In diesem Moment verfluchte Chichi Kakarotts Grinsen und durchbohrte ihn mit einem wütenden Blick, blieb aber stumm. *Der Lümmel treibt mich noch zum Wahnsinn...*