Schönes Pfingsten wünsch ich euch allen!
Bitte entschuldigt, dass es so lange nicht mehr weiter ging, mir fehlte leider die Zeit, mich der ff zu widmen, was ich nun nachholen werde. Ich hoffe, ihr habt das Interesse am Lesen nicht verloren und mögt mir trotzdem weiterhin Kommis schreiben. Ich werde mich bemühen, dass es von nun an regelmäßiger voran geht, so wie es geht.
Nun bekommt ihr aber hier einen neuen Teil, der euch hoffentlich gefällt und unterhält. Viel Spaß
Kapitel 50
Nun musste es schnell gehen. Die letzte, unglückselige Kreatur verließ das Dickicht, um seinen Meister ein, wenn auch sehr minimales, Zeitfenster zu verschaffen.
Oni klemmte sich das Amulett zwischen die Zähne, da er nur einen bewegungsfähigen Arm hatte, den er für seine Geheimtechnik brauchte. Die Augen schließend, verfiel er in einen tranceartigen Zustand. In einer stikten Reihenfolge zeichnete seine rechte Hand Symbole in die Luft, die nur für den Moment glühten und sofort wieder erloschen. Ein rhythmisches Gesumme untermalte das immer schneller werdende, ominöse Geschehen.
Laut hallte ein qualvoller Aufschrei durch den Wald - auch seine letzte Kreatur hatte ihr Ende durch Ryus Hand gefunden. Dieser schien nun durch das Aufleuchten das Versteck des Dämons entdeckt zu haben. In seiner Hand konzentrierte er einen beachtlich größer werdenden Energieball und drohte seinem Feind: "Mach dich auf dein Ende gefasst!"
Schweißperlen rollten dem Dämon von der Stirn, er durfte seine Konzentration nicht verlieren. Einen lauten Schrei ausstoßend, schleuderte Ryu die Kugel mit rasender Geschwindigkeit auf Oni zu.
Ein einziges Zeichen fehlte, das lebensgefährliche Zischen der Kugel wurde beängstigend lauter. Ein letztes Symbolleuchten erlosch. Der Dämon riss die Augen auf - es war vollbracht! Nur Zentimeter von seinem Gesicht entfernt, prallte die Kugel hart an etwas ab und brachte in einer riesigen Explosion die Erde zum Beben. Die enorme Druckwelle riss Ryu von seinen Beinen und schleuderte ihn mit dem Rücken gegen einen Felsen.
Die zuvor noch unsichtbare Barriere nahm nun einen schwarzen, halbrunden Zustand an. Zischend und knisternd vergrößerte sie ihren Radius, bis sie auf etwa 10 Meter angewachsen war. In diesem Stadium verblieb sie.
Staub aushustend, richtete Ryu seinen Oberkörper auf. Von seinem Gesicht lief an einigen Stellen Blut herunter, die Steinsplitter hatten teilweise tiefe Kratzwunden hinterlassen. Mit leicht verschwommenen Blick versuchte er durch die Staubwolke zu erkennen, was geschehen war. Gerade noch rechtzeitig alarmierten ihn seine angeschlagenen Sinne vor Gefahr. Ruckartig rollte er sich auf die rechte Seite - ein maroder, gewichtiger Baum stürzte um und hätte den Azuma beinahe unter seiner Last begraben. Erleichtert atmete Ryu auf. Er erholte sich aber schnell von der Schrecksekunde und richtete seinen Blick auf die schwarze Halbkugel, während er aufstand. Was war das? Hatte der Dämon ihm doch noch etwas entgegenzusetzen? Er hatte keine andere Chance, als abzuwarten. Attacken würden jetzt nichts nützen. Sie versperrte ihm jegliche Sicht auf das, was sich innen bedrohlich zusammenbraute...
Ehrfurchtsvoll kniete Oni nieder. Ein Schatten materialisierte sich zu einem ihm ähnlichen Wesen, das jedoch einige Köpfe größer war, als er. Unterwürfig verneigte der Dämon seinen Kopf und streckte seine rechte Hand, das Amulett haltend, der Gestalt entgegen.
Ein Paar tiefschwarzer, durchdringender Augen sah ihn unter einem tief gezogenen Hut an. Das Wesen verschränkte seine Arme. „Lange nicht gesehen...“
„Bitte nehmt dies an!“, flehte Oni geradezu und reckte seine Hand dem Gegenüber noch mehr entgegen.
Skeptisch betrachtete die Gestalt das glitzernde Amulett und stieß vorwurfsvoll hervor: „Was soll ich damit?“ Oni begann, leicht zu zittern, solchen Respekt hatte er vor seinem Gegenüber. Er wagte es nicht, Worte herauszubringen und schwieg.
„Du kennst den Preis, Schwächling!“, forderte die Gestalt den Unterwürfigen heraus. Seine Augen blitzen auf und schon war das Amulett in seiner Hand. Er wog es ab und warf einen verärgerten Blick auf den zitternden Dämon. „Eine jämmerliche Seele eines Mädchens! Wo ist der Rest?“
„Eeees...“, begann Oni zu stottern, „Es ist eine Anzahlung! Dddder Rest folgt sofort!“
Ein Grinsen umspielte die Lippen der Gestalt und ein verächtliches Lachen folgte. „Du hast dich nicht geändert – derselbe Schwächling und Feigling wie damals!“ Vergnügt betrachtete er den jämmerlichen Dämon. „Welche Probleme hast du jetzt schon wieder?“
„Mmmeister...“
„Hör auf zu stottern, das nervt!“
Oni schluckte laut und versuchte, seine Angst zu beherrschen. „Meister Akuma! Der Azuma-Ninja hinter ihnen...“
Langsam drehte Akuma sich um und wandte seinen Blick zu Ryu, der kampfbereit und gespannt darauf wartete, dass etwas geschah. Zunächst weiteten sich seine Augen erstaunt, doch dann sprach er zufrieden grinsend: „Es ist wohl dein Glückstag Oni... Du darfst mir die fehlenden 99 Seelen nachliefern!“
„Vielen Dank, Meister!“
„Und jetzt verschwinde, mach dich an die Arbeit!“, zischte er ihn an. „Wenn nicht, weißt du, was dir droht! Habe ich mich klar ausgedrückt?“ Ein Blitz schlug vom Himmel herab, direkt durch die Barriere, neben Oni in den Boden.
Verängstigt sprang dieser zur Seite und machte mit einem heftigen Kopfnicken verständlich, dass er sich dessen bewusst war. Schnell verließ er den Energiekreis auf der Rückseite und machte sich auf, die anderen 99 Seelen zu bekommen, die noch fehlten.
In aufgeregter Vorfreude wandte sich Akuma an Ryu, indem er den Schild verschwinden ließ und sich zu erkennen gab.
„Hierauf habe ich lange gewartet...“