My Big Fat Greek Mythology

also ich les es auch noch, aber ich habe nach wie vor meine Probleme damit, mitzukriegen, wann du weiterschreibst
(manchmal wird bei mir nich ma mehr im Profil aufgezeigt, wenn neue Antworten in abonnierten Themen sind)

also, zu Io (was nu schon länger her is), ich fand das Ende auch ziemlich plötzlich

der Sonnenwagen...
"doch lasse das Gespann auch nicht zu weit sinken, sonst setzt du die Erde in Brand"
da das Kapitel "Brennende Erde" heißt, vermute ich zu wissen, was als nächstes kommt
 
Na, ich werd dann mal trotz der nicht so umwerfenden Beteiligung weitermachen :rolleyes:

Kapitel 3 - Teil 3

Kaum hatte Phaëton die Sonnenbahn begonnen, wurden die Pferde unruhiger. Sie schienen zu spüren, dass sie nicht das gewohnte Gewicht zogen, und die Achtung vor ihrem Lenker zu verlieren.
Phaëton selbst genoss noch die Aussicht, die durch morgendliche Nebel verschleierte Welt unter ihm, den rot gefärbten Himmel, die Sicheln des Mondes, die noch verblasst zu sehen waren. Er war stolz wie noch nie in seinem Leben. Er durfte tun, was sonst nur einem einzigen Gott vorbehalten blieb! Er spendete das Licht für die ganze Welt!
Doch plötzlich bemerkte er, dass der Wagen nicht mehr geradeaus fuhr. Die Rosse hatten die Spur verlassen, rannten wie toll herum, gehorchten ihm nicht. Er wusste nicht, wohin er sie zu lenken versuchen sollte, verlor die Orientierung. Worauf hatte er sich da nur eingelassen? Unentschlossen hielt er die Zügel, ließ sie nicht lockerer, zog sie auch nicht fester an – er war nicht einmal ein guter Reiter, fiel es ihm ein. Was hatte ihn nur bewogen, es sich anzumaßen zu glauben, er könnte diese Aufgabe erfüllen?
Neben ihm tauchten Wolken auf. Er war zu tief! Die Wolken lösten sich durch die Hitze auf, auch der Dunst über der Erde wich und auf einmal wurde Phaëton bewusst, wie hoch er sich befand. Schwindel ergriff ihn. Seine Sicht trübte sich kurz, sein Stand wurde unsicher. Dieser Moment genügte den Pferden, ihm die Zügel zu entreißen und zu entfliehen.
Phaëton selbst verlor durch den unerwarteten Ruck den Sonnenkranz und wurde aus dem Wagen geschleudert. Er spürte noch die immer kühler werdende Luft, sah alles sich drehen, dann nichts mehr.
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Ziemlich kurz, ich geb's zu, aber es kommt jetzt wieder so ein finaler Bruch ;) Also nächstes Mal der letzte Teil des Kapitels.
 
Super Teil. Wen er rausgeschleudert wurde, dann befindet er sich doch im freien Fall, oder? Das wird wehtun falls eer auf der Erde aufschlägt.
Das sich nicht so viele melden, liegt warscheinlich daran, dass sich nicht viele mit Mythologie befassen und es sie nicht interessiert.
Weiter!
 
ich hab doch tatsächlich mal rechtzeitig mitgekriegt, dass es weitergeht...
finde die Gedanken Phaëtons und seine folgenden Zweifel gut beschrieben
 
Und nun geht es abwärts - nicht wirklich überraschend *lol*, aber das sind moralische Stories ja nie^^. Allerdings möchte ich anmerken, dass deine Ausdrucksweise für eine Neuinterpretation irgendwie zu "Schwabmäßig" ist...
 
@Shan: Danke für den Hinweis. So ganz moderne Formulierungen fänd ich unpassend, daher versuche ich so ein Zwischending zu finden. Kann sein, dass ich da ab und an zu sehr ins Schwä- äh Schwabische abdrifte. Ich versuche aber, das zu vermeiden.

Kapitel 3 - Teil 4

Es war ein ganz gewöhnlicher Tag. In dem kleinen Dorf deutete auf den ersten Blick nichts auf die plötzliche Hitzewelle hin, die sich vor wenigen Tagen ereignet hatte. Doch sah man genauer hin, waren die Spuren kaum zu übersehen: Der Boden war ausgetrocknet, die Pflanzen verdorrt, ganze Seen verdunstet.
Zum Glück war die Hitze so schnell gegangen, wie sie gekommen war. Man hörte von ganzen Dörfern, die Feuer gefangen und in Flammen aufgegangen waren, von Hunger und Leid unter denen, die ihre Ernte verloren hatten.
Manche sagten sogar, in anderen Länder habe die Sonne die Menschen so verbrannt, dass ihre Haut sich schwarz gefärbt habe.
Ein Händler zog mit seinem bescheidenen Warenangebot am Fluss Eridanos entlang. Nach den bitteren Erfahrungen der letzten Tage wollte er sich lieber nicht zu weit von einer Wasserquelle entfernen. Sein treuer Esel trottete langsam neben ihm her.
Der Verkäufer betrachtete den Fluss, die lieblichen, beinahe winzigen Wellen, während er friedlich dahinfloss. Zu anderen Zeiten strömte er mit gewaltigen Wassermassen durchs Land, doch momentan war er ruhig.
Da entdeckte der Händler etwas im Wasser. Das sah aus wie... wie eine Hand! Aufgeregt lief er hinüber, bückte sich und zerrte das Ding ans Ufer. Es war tatsächlich eine Hand. Eine Hand, an der ein Körper hing. Ein toter Körper. Vermutlich war der Mann beim Baden unvorsichtig gewesen, als der Fluss einen bösartigen Moment erlebt und ihn fortgespült hatte.
Der Händler begrub ihn am Flussufer. Dort lag er nun in der kalten Erde, derjenige, der den großen Brand über die Welt gebracht hatte: Phaëton.

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Ende des 3. Kapitels.
Ich hoffe, das war nicht zu plötzlich... Naja, Meinungen sind wie immer willkommen.
 
Tja, ein wenig plötzlich war das Ende schon - so ganz ohne Blick auf den trauernden Vater. Dafür fand ich das mit dem "manche sagten sogar..." sehr nett. Da weiß man jetzt nicht, ob es stimmt, oder bloß ein Gerücht ist. Auch, dass ein schlichter wandernder Händler Phaeton findet an Stelle der Nymphen aus der Sage - das ist eigentlich fast passender.

PS: Besser du driftest ins "Schwabische" als ins "Schwäbische"... *lol* *sich schon mal vorausschauend duckt*
 
Na, umhauen tut mich die Beteiligung hier ja nicht, aber es geht trotzdem nochmal weiter.

Kapitel 4: Schöne neue Welt
Europa

Mit einem kurzen Aufschrei richtete sich Europa ruckartig auf. Was für ein Albtraum! Die Bilder, die sie soeben gequält hatten, verschwammen bereits wieder, doch flüchtig konnte sie sich noch daran erinnern, was sie so erschreckt hatte.
Sie, die Tochter des Königs Agenor, hatte sich plötzlich zwei Frauen gegenüber gesehen. Die eine hatte den Frauen, die Europa jeden Tag erblickte, sehr ähnlich gesehen, die andere jedoch hatte ihnen kaum geähnelt. Diese zweite war es gewesen, welche die Königstochter gegen ihren Willen von der anderen fortgezerrt hatte. Und Europa hatte nichts dagegen tun können.
Verschwitzt stieg sie aus ihrem Bett und trat ans Fenster. Am Horizont zeigte die Sonne bereits ihre ersten Strahlen und durchbrach mancherorts die fliehende Nacht. Schlafen würde sie in dieser Nacht bestimmt nicht mehr können, also kleidete sich Europa an und verließ ihr Gemach.
Auf den Gängen des Palastes waren bereits einige Diener zu sehen, die Zutaten für das morgendliche Mahl transportierten, zu den Ställen unterwegs waren, um die Tiere zu versorgen, oder aus anderen Gründen geschäftig umherliefen.
Nachdem Europa gegessen hatte, ließ sie sich von einigen Altersgenossinnen, die den höchsten Familien des Landes angehörten, einladen, den Palast zu verlassen und draußen, in der klaren Morgenluft, über die Wiesen zu tollen.
Rasch ließ sie ihren goldenen Korb holen und eilte mit den anderen Mädchen hinaus. Schon bald hatten sie eine saftig grüne Wiese erreicht, die voller Blumen stand. Erfreut machte sich jede auf die Suche nach ihrer Lieblingsblume. Europa entdeckte sofort einen Rosenstrauch. Rosen waren ihre Lieblingsblumen und so begann sie sogleich, sie zu pflücken.
Die Blumen dufteten wunderbar, die Luft war angenehm mild, eine sanfte Brise fuhr durch Europas Haare. Es war ein wunderbarer Morgen.

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So, das ist der Anfang des nächsten Kapitels. Was sagt's ihr dazu?
 
Hübsch. Das ging wieder mehr auf die Gefühle der Protagonistin ein... Und die Europa-Story gehört sowieso zur Allgemeinbildung also finde ich es super, wenn sie hier noch ein paar Leute mehr lesen^^...
 
Meine Güte, die Unmenge der Leser hier haut mich immer wieder um :dodgy:

Zur Strafe gibt's diesmal auch nur nen kurzen Teil ;)

Kapitel 4 - Teil 2

Zeus beobachtete begeistert vom Olymp aus die junge Königstochter, die an einem Rosenstrauch roch. Sie sah bezaubernd aus! Eigentlich hätte er sich Eros einmal vornehmen sollen, der ihn wieder einmal mit seinen Pfeilen malträtiert hatte, aber momentan gab es in seinen Gedanken nur Platz für ein Geschöpf: Europa.
Angestrengt dachte er darüber nach, wie er sie wohl in seinen Besitz würde bringen können. Er musste es geschickt anstellen, achtete seine Gattin Hera doch genau darauf, was er tat. Und nach dem Reinfall mit Io musste er sich diesmal einen guten Plan einfallen lassen.
Er rief Hermes herbei, der ihm schon häufig gute Dienste geleistet hatte, und sprach: „Hermes, mein Sohn, begib dich auf die Erde. Dort wirst du die Rinderherden des Königs Agenor finden. Treibe sie von den Bergweiden in Richtung des Meeres!“
Hermes verbeugte sich artig und machte sich sogleich auf den Weg. Zeus begab sich derweil seinerseits auf die Erde, und zwar genau zu jener Herde, von der er mit dem Götterboten gesprochen hatte. Dort angekommen verwandelte er sich in einen Stier, ein besonders prachtvolles Exemplar, schöner als jedes andere, und wartete darauf, dass Hermes alle Tiere zum Meerufer trieb.
Ja, auch ein Gott musste eben aus seinen Fehlern lernen: Wenn es nicht funktionierte, die Geliebte in eine Kuh zu verwandeln, dann musste Zeus eben selbst die Gestalt eines Tieres annehmen.
 
Ich lese immer noch mit, auch wenn ich die letzten Wochen wegen meines Urlaubs nichts dazu schreiben konnte. :rolleyes:

Die für mich neuen Teile sind recht gut gewesen, wobei einige Formulierungen wohl unfreiwillig komisch waren. ^_^
Nur weiter...
 
:D Das klang ja sehr nach Berg und Prophet ;)... Sehr hübsch beschrieben und ich bin neugierig, wie es da weiter gehen wird...
 
Kapitel 4 - Teil 3

Europa erschrak etwas, als sich plötzlich mehrere Stiere der Wiese näherten. Die meisten hielten an, sobald sie das Gras erreicht hatten, und begannen zu fressen. Einer jedoch, der größte von ihnen, lief genau auf sie zu.
Sie wollte zurückweichen, doch vor Schreck konnte sie sich nicht rühren, konnte nicht fliehen. Den anderen Mädchen erging es offenbar nicht besser, auch sie wimmerten zwar ängstlich, blieben jedoch wie angewurzelt stehen.
Schon hatte der Stier Europa erreicht. Doch genau vor ihr blieb er stehen und sah sie aus sanften Augen an. Zunächst einmal war sie erleichtert, nicht einfach umgerannt worden zu sein. Dann betrachtete sie das Tier genauer. Es war ein außergewöhnlich schöner Stier, sehr muskulös und mit feinen Hörnern.
Vorsichtig streckte sie die Hand aus und hielt ihm eine der Blumen, die sie gepflückt hatte, vor das Maul. Der Stier biss sie nicht, statt dessen leckte er fast zärtlich über die Rose und die Hand, die sie hielt. Europa nahm allen Mut zusammen und streichelte das Tier. Daraufhin brüllte es, doch nicht wild, sondern vielmehr anmutig. Es war ein schönes Geräusch, fast wie ein Flötenspiel.
Europa entspannte sich nun etwas, schritt neben den Stier und strich ihm zart über den Rücken. Auch ihre Gespielinnen legten allmählich ihre Angst ab, waren aber noch deutlich zurückhaltender und wagten sich nicht näher als einen Meter an den Stier heran.
Dieser ging auf einmal, aber nicht ruckartig, in die Knie und bot Europa seinen breiten, starken Rücken dar. Er drehte den Kopf zu ihr und sah sie einladend an. Sie zögerte kurz, doch dann rief sie ihren Altersgenossinnen zu: „Dieses Tier scheint mir sehr zutraulich zu sein und ein sanftes Wesen zu besitzen!“
Sie atmete tief durch, bevor sie ein Bein über das Tier schwang und sich vorsichtig auf dessen Rücken setzte. Sofort erhob sich der Stier und setzte sich in Bewegung. Er lief nicht zu schnell, in einer sehr angenehmen Geschwindigkeit. Europa lächelte. Der Ritt bereitete ihr Freude. Sie merkte nicht, dass das Tier gerade so schnell lief, dass die anderen Mädchen nicht folgen konnten.
Schon hatte es die Wiese hinter sich gelassen und lief auf die Küste zu. Europa zog stark an seinen Hörnern, um es zum Anhalten zu bewegen, doch es rannte unbeirrt weiter. Mit einem lauten Platschen setzte es den ersten Huf ins Wasser, die anderen folgten sofort. Ehe sich Europa versah, schwamm der Stier mit ihr auf dem Rücken durch das Meer.
 
Ja, sehr schön geschrieben. Das Verhalten des Stiers und auch das von Europa kamen gut herüber. Aber es hat mich etwas gewundert, dass die Mädchen da nicht anfangen zu kreischen, wenn der Stier auf einmal mit der Prinzessin abhaut...
 
Och menno, hier gab es echt mal mehr Leser :(
Hier kommt nun also erstmal der vorletzte Teil des Kapitels.

Kapitel 4 - Teil 4

Unsicher stieg Europa ab. Der Stier hatte sie nach vielen Stunden wieder an Land gebracht und sie unter einem Baum abgesetzt. Einen solchen Baum hatte sie noch nie gesehen; sie musste sich also wirklich weit von ihrer Heimat entfernt befinden. Kaum war sie abgestiegen, trottete das Tier davon.
Sie sah ihm hinterher, wandte dann ihren Blick ab, um sich umzusehen. Es sah hier ganz anders aus als in jeder Gegend, die sie bisher besucht hatte. Wo war sie hier nur? Und wie sollte sie jemals wieder nach Hause kommen?
„Schönes Kind!“
Erstaunt drehte sich Europa zu der Person um, die sie angesprochen hatte. Es war ein junger Mann, sehr gut gebaut, fast göttlich wirkte er.
„Ich bin der Herrscher von Kreta“, erklärte er, „das ist der Ort, an dem du dich befindest. Du ängstigst dich sicher, aber fürchte dich nicht, denn ich werde dich vor allem beschützen, was dir gefährlich werden kann. Vorausgesetzt, du beglückst mich damit, dich besitzen zu dürfen.“
Europa wusste nicht so recht, wie sie reagieren sollte. Diese neue, ungewohnte Umgebung, dieser seltsame Mann, sein noch seltsameres Angebot... das alles war zu viel für sie. Im Augenblick beherrschte sie vor allem ein Gefühl: Angst. Sie fürchtete sich vor dem, was sie hier erwarten konnte, an diesem fremden Ort.
So streckte sie dem Fremden die Hand entgegen, als Zeichen dafür, dass sie sein Angebot annahm.
 
Das war jetzt nicht unbedingt plausibel... Sie fürchtet sich vor der neuen Situation und dem Angebot und dann gibt sie ihm die Hand? Das passt irgendwie nicht zusammen. Ansonsten wieder gut geschrieben, wenn auch irgendwie kurz :rolleyes:...
 
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