jaja, ich weiß dass ich fies bin

in bezug auf die verwunderung, weshalb maya denn plötzlich so einen ehrgeiz entwickelt: weiter vorne (nämlich da wo sie mit nach unten zur ersten runde muss) steht:
"
„Du musst dich ja nicht anstrengen, dann scheidest du schon bei der ersten Runde ohne Probleme aus.“ Fügte die Blonde mit einem Zwinkern hinzu während sie ihren Schützling sanft am Arm fasste und mit sich hinter den anderen her die Treppe hinunter zog.
Die junge Frau schloss die Augen. Keine Chance. Sie wusste, dass es ihr Stolz niemals zulassen würde, dass sie kampflos aufgab"
nu ja ^^
ansonsten: danke für die kommis und - weiter gehts
Von unten drang Herrn Klypes Stimme an ihre Ohren: „Alle fertig? Gut, dann gebe ich das Startsignal, Achtung. Auf die Plätze – fertig – los!“ Es erklang sogar der scharfe Knall eines Pistolenschusses bei den letzten Worten, und die junge Frau zuckte erschrocken zusammen und machte unwillkürlich einen Satz nach oben zu dem nächsten Strang. Dann nahm ihr Gesicht einen Ausdruck höchster Konzentration an während sie sich mit raubtierhafter Geschmeidigkeit in Richtung Spitze des Spiders vorarbeitete.
Sie ließ es zu, dass ihre Katzensinne vollkommen die Kontrolle über ihren Körper an sich rissen und nahm sofort nichts anderes mehr wahr als das silberne Geflecht über sich, die Struktur des kalten Metalls auf ihren bloßen Händen und Füßen, die wechselnden Lichter unter ihr und den Geruch der schwülen Nachtluft. Sie brauchte nicht zu
sehen, dass sich Amy unmittelbar hinter ihr befand, sie konnte es
spüren.
Mit übermenschlichem Geschick und in einem Tempo, das es jedem Menschen unmöglich machte ihr zu folgen, arbeitete sie sich Meter um Meter nach oben vor, hörte Amys Atem hinter sich, das Fluchen und Stöhnen der anderen Mädchen von weiter unten, das sanfte Zischen als einer der aufpassenden Studenten unter dem Netz vorbeiflog und das tiefe Summen des Spiders selbst. Gekonnt ignorierte sie die gähnende Leere der Erschöpfung die sich in ihrem Hinterkopf zu bilden begann.
Stattdessen richtete sie ihre ganze Konzentration auf ihre Umgebung. Sie fühlte die sanfte Vibration der anderen Kletternden die von den silbernen Strängen nach oben weitergeleitet wurde und in ihrem ganzen Körper nachzuhallen schien und immer stärker wurde als sich ihr jemand mit großer Geschwindigkeit näherte. Ihr erhitztes Gesicht wurde von einem sanften Luftzug gestreift als Aki mit einem Sprung neben ihr landete. Die junge Frau mit den türkisen Haaren bewegte sich auf eine äußerst ungewöhnliche Art fort, die nichts desto trotz sehr effektiv war. Sie sprang in kleinen Sätzen von einem Querstrang zum nächsten – zwar nicht unbedingt die graziöseste Art ein Netz zu erklimmen aber darum ging es ja auch nicht. Maya hörte Akis angestrengten und schon ziemlich erschöpften Atem neben sich. Sie spürte geradezu wie die andere ihre Muskeln zwang sich für den nächsten Sprung anzuspannen. Mit mäßigem Interesse verfolgte sie, wie sich das Mädchen von ihrer momentanen Position abstieß, einen Meter über ihr landete, beinahe abgerutscht wäre und gerade noch den nächsten Strang zu fassen bekam.
„Sie sollte das lieber lassen und sich nicht so überschätzen!“ meldete sich wie aus weiter Ferne eine kleine Stimme in Mayas Innerem. Gleichzeitig schoss ihr der Gedanke durch den Kopf, dass Amy sicher keine Probleme hätte, sie auf demselben Weg zu überholen – zudem hätte sie sicher nicht so viele Schwierigkeiten wenn es um Kraft und Ausdauer ging wie Aki als untrainierte Anfängerin. Doch all diese Überlegungen waren nur nebensächlich. Denn ihr Katzen-Ich, das immer noch die Kontrolle über ihren Körper hatte, war geradezu begeistert von dem Gedanken, es der jungen Frau mit den türkisen Haaren vor ihr nachzutun. Und das Ganze mit wesentlich weniger Mühe und vor allem mit mehr Geschicklichkeit, nämlich mit einem einzigen, gezielten Satz, der sie exakt vor den Zeitnehmern landen ließ ...
Zu ihrem Entsetzen fackelte der animalische Teil in ihr auch gar nicht lange, so dass ihr Körper unmittelbar nach diesem Einfall auch schon leicht in die Hocke ging und mit geübtem ruhigen Blick die Stelle anpeilte, von der sie wusste, dass sich dort das Ziel befand.
Ihr Verstand versuchte verzweifelt, wieder die Oberhand zu bekommen bevor es zu spät war und sie diesen unüberlegten Schritt ausführen konnte. Nicht auszudenken wenn sie jetzt ein weiteres Mal durch ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten auffiel und in den Mittelpunkt des Interesses rückte ... sie sprang, und gleichzeitig löste sich ein frustrierter Schrei von ihren Lippen. Verdammt, heute war wirklich der schlimmste Tag in ihrem Leben! Warum lief jetzt schon wieder alles so verflucht schief?
Doch sobald ihre Hände den Griff von dem silbernen Strang gelöst hatten und sie scheinbar leicht wie eine Feder durch die Luft flog, war ihr Kopf wie leer gefegt. Wie immer, wenn sie scheinbar schwerelos in den Weiten des Raumes schwebte jagte ein Stoß reinen Adrenalins durch ihre Adern und verursachte ein aufregendes Kribbeln das ihren ganzen Körper durchströmte. Sie spürte die kühle Luft die sie umschmeichelte, ihre bloße Haut streichelte, genoss das kurze Gefühl der absoluten Freiheit als sich nichts unter ihr befand als Leere, und irgendwo einige Meter darunter das silbrige Schimmern des Spiders und das bunte Flackern der Lichter ...
Elegant und mit der ihr eigenen Geschmeidigkeit landete sie vor einem braunhaarigen jungen Mann in dunkelblauem Smoking, der zusammen mit drei weiteren Studenten auf einer runden Fläche saß und sie ebenso wie die anderen verblüfft anstarrte. Ihre nackten Füße fühlten die rauhe Oberfläche der Holzlatten aus denen der provisorisch errichtete Zielpunkt bestand. Ringsherum ging es in die Tiefe. Sie war exakt am Rand gelandet, wie sie es gewollt hatte. Und als genau in diesem Moment auf der anderen Seite ein fliederfarbener Schopf auftauchte wusste sie, dass sie die Erste war. Ebenso wie Trunks, der sich gerade ohne sichtbare Mühe auf die Plattform zog und ihr einen durchdringenden Blick aus saphirfarbenen Augen schenkte. Offensichtlich hatte auch er ihren nicht gerade unspektakulären Sprung gesehen. Jetzt waren bohrende, unangenehme Fragen wohl unausweichlich, und das unerbittliche Funkeln in den blauen Tiefen verriet ihr, dass sie diesmal nicht ohne Antwort davon kommen würde. Ergeben schloss Maya die Augen.
ende cap. 10