Man spricht Deutsch

"Wieso man überhaupt die Nation einbringen muss, ist mir aber immer noch nicht einsichtig geworden."

Mir auch nicht, und gerade dieser Tendenz wollte ich mit meiner Bemerkung im ersten Beitrag ja schon den Wind aus den Segeln nehmen. Erreicht aber eben doch nicht jeden so ein Wink mit dem Zaunpfahl.

"Schließlich funktionieren Anglizismen auch im Symbolsystem der deutschen Sprache. Wenn sie nicht funktionieren, werden sie nicht verstanden."

Verstanden werden sie ja teilweise eben nicht. Und das Symbolsystem der Sprache ist auch keine Kategorie die dabei relevant ist. Das Beispiel mit den Anglizismen im chinesischen Zeichensystem wurde ja bereits genannt.

"sondern dass diese Sprache aus der Summe des Sprachgebrauchs aller ihrer Benutzerinnen und Benutzer besteht."

So funktioniert das auch nicht. Dann hättest du keine wirklich absehbaren Grenzen um überhaupt von einer deutschen oder einer englischen Sprache zu sprechen. Wo fängt deutsch an wo hört deutsch auf?

"Aber Deutsch als Muttersprache von dem Deutschen als nationale Identität abzulösen, ist ein lustiger Gedanke."

Find ich nicht lustig, ist für mich völlig normal. Manchmal ist die deutsche Identität fester in den Hirnen der Antideutschen verankert als in denen der "Normalbürger" will mir scheinen.

"indem du Kreativität hier nicht als den abstrakten Akt des Schaffens von Literatur siehst"

Ebenso nur eine Einschränkung. Kreativität ist ein Vorgang im Kopf und nicht an das "Schaffen von Literatur" oder das Schaffen irgendetwas anderes gebunden. Die Kritik, sofern es denn eine sein sollte, kannst du dir also gleich selbst anrechnen.

"Wo du nur die ganze Zeit mein Antideutschtum wittern willst, ist mir ebenfalls schleierhaft."

Schau dir mal bitte deine ersten Beiträge an... Die Hysterie mit der dein Beitrag schreit spricht für sich.

Makeda schrieb:
entschuldige fruchti wenn ich auch noch komme, aber das stimmt so nicht :
"ich hingegen weiß daß sich Kreativität im Umgang mit der Sprache je nach Sprache ändert weil die Rahmenbedingungen andere sind".

den die sprache hat sich so entwickelt, wie die umgebung sie brauchte.
quasi haben dann andere völker viel mehr wörter für bote oder so. und vielleicht nur ein für "sagen". das macht diese sprache aber nicht unkreativer.

Also doch gekommen... *fg* Ja, ich wussts doch ;)

Ansonsten muß ich dich leider korrigieren, ich habe nicht gesagt daß andere Sprachen unkreativer wären. Ich sagte sie hätten andere Kategorien in denen sich Kreativität äußern könne.

Den Pragmatismus bei der Sprachentwicklung kann ich so auch nicht akzeptieren. Das stimmt sicher zu einem großen Teil aber sicher nicht als Pauschalbewertung und gerade in letzter Zeit sehe ich da Probleme.
 
fruchtoase schrieb:
So funktioniert das auch nicht. Dann hättest du keine wirklich absehbaren Grenzen um überhaupt von einer deutschen oder einer englischen Sprache zu sprechen. Wo fängt deutsch an wo hört deutsch auf?
Gerade wegen dieser Frage und vor dem Hintergrund der Sprachentwicklung sehe ich kein Problem mit den Anglizismen.

Die Europäischen Sprachen haben sich ja so ziemlich aus dem gleichem Brei entwickelt (mit Ausnahme des Slawischen und Skandinavischen, das 'n anderer Sprachstamm). Wenn du dir ma plattdeutsch anhörst, wirst du merken, dass es dem englischen teilweise deutlich näher ist, als dem hochdeutschen.

Es gibt zwar ne einheitliche Sprache für den deutschen Sprachraum, die wirds auch in Zukunft noch geben, aber die Umgangssprache is trotzdem ne andere als die Schriftsprache, von daher isset einfach totaler Quatsch diese Sprache so sehr schützen zu wollen.
 
Also an einer Stelle muss ich fruchtoase rechtgeben, jede Sprache bietet andere Möglichkeiten und man kann sie deswegen schön finden, auch ohne national eingestellt zu sein.
 
fruchtoase schrieb:
Mir auch nicht, und gerade dieser Tendenz wollte ich mit meiner Bemerkung im ersten Beitrag ja schon den Wind aus den Segeln nehmen. Erreicht aber eben doch nicht jeden so ein Wink mit dem Zaunpfahl.
Offensichtlich sind die schon, da gib dich mal keinen Illusionen hin! ;)

fruchtoase schrieb:
Verstanden werden sie ja teilweise eben nicht. Und das Symbolsystem der Sprache ist auch keine Kategorie die dabei relevant ist. Das Beispiel mit den Anglizismen im chinesischen Zeichensystem wurde ja bereits genannt.
Eingebürgerte Wörter werden verstanden, Anglizismus oder nicht. Punkt! Ich sag "cool!" und du verstehst, was ich meine und auch, dass ich nicht unbedingt "kühl" sagen will. Was soll ich noch mehr an Beweisführung bringen?

fruchtoase schrieb:
Find ich nicht lustig, ist für mich völlig normal. Manchmal ist die deutsche Identität fester in den Hirnen der Antideutschen verankert als in denen der "Normalbürger" will mir scheinen.
Du hast nicht erklärt, wieso ich antideutsch sein sollte. Nur weil du ein Modewort aufschnappst, passt es nicht in jeden Kontext.

fruchtoase schrieb:
Ebenso nur eine Einschränkung. Kreativität ist ein Vorgang im Kopf und nicht an das "Schaffen von Literatur" oder das Schaffen irgendetwas anderes gebunden. Die Kritik, sofern es denn eine sein sollte, kannst du dir also gleich selbst anrechnen.
Du hast natürlich kein Wort verstanden ^_^. Aber ich bin dir ja gerne behilflich.
Ich verwendete "Kreativität" als eine menschliche Eigenschaft, die dazu antreibt, zu schaffen und die sich des Regelwerkes der Sprache lediglich als Ausdrucksmittel bedient. Mit anderen Worten: "Das Bewusstsein bestimmt das Sein." Du hingegen hast einen anderen Kreativitätsbegriff verwendet (übrigens ohne das zu kennzeichnen oder überhaupt zu merken, was Mißverständnisse geradezu herausfordert...), der Kreativität in Abhängigkeit zur verwendeten Sprache setzt und sozusagen das Ergebnis tendenziell in seiner Qualität vorherbestimmt. Übersetzt heißt das soviel wie: "Das Sein bestimmt das Bewusstsein." Und das ist der Wahlspruch marxistischer Erklärungsansätze. Ich hab die Theorie natürlich ein wenig zweckentfremdet, aber das Prinzip ist ähnlich...

fruchtoase schrieb:
Schau dir mal bitte deine ersten Beiträge an... Die Hysterie mit der dein Beitrag schreit spricht für sich.
Nö. Da gibt es nichts, was spezifisch antideutsch wäre. Die antideutsche Position ist eine radikal soziologische, keine fundamental ideologische wie es eine antinationale Position wäre, auf die man aus meinen Beiträgen eher schließen könnte.

@Haggis & Mika
Das sehe ich anders. Wie sollte ein Muttersprachler seine Sprache aufgrund eines rationalen Urteils als schön empfinden können? Er kennt doch keine andere Muttersprache. Da fehlt der Vergleichswert. Und wo das irrationale Empfinden hingeht, brauch ich ja nicht zu erläutern.
 
fruchtoase schrieb:
"Schließlich funktionieren Anglizismen auch im Symbolsystem der deutschen Sprache. Wenn sie nicht funktionieren, werden sie nicht verstanden."

Verstanden werden sie ja teilweise eben nicht. Und das Symbolsystem der Sprache ist auch keine Kategorie die dabei relevant ist. Das Beispiel mit den Anglizismen im chinesischen Zeichensystem wurde ja bereits genannt.

Mit "Symbolsystem" meinte ich hier nicht die geschriebenen Zeichen, sondern das "signe" im Sinne von de Saussure. Also die Verbindung von Zeichengestalt und Zeichenbedeutung. Eine sprachliche Kommunikation funktioniert ja genau dann, wenn jemand ein Symbol (vorliegend in seiner Gestalt, ob lautlich oder geschrieben ist egal) weitgehend so interpretiert, wie es gemeint ist.
Wenn Symbole nicht verstanden werden, wird das sanktioniert. Außerdem werden alle Symbole sanktioniert, die im jeweiligen Kontext nicht im Symbolsystem akzeptiert werden.
In dem Sinne ist das Symbolsystem die relevante Kategorie.

"sondern dass diese Sprache aus der Summe des Sprachgebrauchs aller ihrer Benutzerinnen und Benutzer besteht."

So funktioniert das auch nicht. Dann hättest du keine wirklich absehbaren Grenzen um überhaupt von einer deutschen oder einer englischen Sprache zu sprechen. Wo fängt deutsch an wo hört deutsch auf?

In der Tat lassen sich da keine "objektiven" Grenzen ziehen. Die "Hochsprache" ist ja ein künstliches Idealschema, das sozusagen den "Kern" einer Sprache bildet. Die Dialekte gruppieren sich sozusagen darum. Man könnte in dem Sinne sagen, dass alle Dialekte, die sich mit dem Wissen, das man für das Verständnis der Hochsprache braucht, entschlüsseln lassen, zur Sprache gehören. Und zwar entschlüsseln lassen, indem man sich die Transkription gesprochener Worte ansieht (also in weitgehend alphabetischer Form).


Konter, die eigene Muttersprache empfindet man vermutlich deswegen als "schön", weil man damit besonders viele positive Assoziationen hat: Kein mühsames Pauken in der Penne, man lernt sie wohlbehütet bei der lieben Familie, außerdem ist nach ihrem Schema das komplette Denken geformt. Das schafft ein Gefühl von (Selbst-)Vertrauen, denn in dieser Sprache kann man alles virtuos unter einen Begriff bringen. Das klappt mit Fremdsprachen nicht so.
 
Squall Shinomori schrieb:
Gerade wegen dieser Frage und vor dem Hintergrund der Sprachentwicklung sehe ich kein Problem mit den Anglizismen.

Die Europäischen Sprachen haben sich ja so ziemlich aus dem gleichem Brei entwickelt (mit Ausnahme des Slawischen und Skandinavischen, das 'n anderer Sprachstamm). Wenn du dir ma plattdeutsch anhörst, wirst du merken, dass es dem englischen teilweise deutlich näher ist, als dem hochdeutschen.

Es gibt zwar ne einheitliche Sprache für den deutschen Sprachraum, die wirds auch in Zukunft noch geben, aber die Umgangssprache is trotzdem ne andere als die Schriftsprache, von daher isset einfach totaler Quatsch diese Sprache so sehr schützen zu wollen.

Das habe ich ja selbst schon geschrieben. Ich sehe hingegen keinen Grund eine Sprache nicht zu bewahren nur weil Sprachen wie das Deutsche und das Englische nah verwandt sind.

Mika-chan` schrieb:
Also an einer Stelle muss ich fruchtoase rechtgeben, jede Sprache bietet andere Möglichkeiten und man kann sie deswegen schön finden, auch ohne national eingestellt zu sein.

Danke.

Konterfeit schrieb:
Offensichtlich sind die schon, da gib dich mal keinen Illusionen hin! ;)

Ich kann grad nicht wirklich viel mit der Antwort anfangen?!?

Konterfeit schrieb:
Eingebürgerte Wörter werden verstanden, Anglizismus oder nicht. Punkt! Ich sag "cool!" und du verstehst, was ich meine und auch, dass ich nicht unbedingt "kühl" sagen will. Was soll ich noch mehr an Beweisführung bringen?

Hatte ich nicht bereits den Gegenbeweis erbracht?
Come in and find out - Komm rein und finde wieder heraus
Ebenso ein Anglizismus, nur lange nicht eingebürgert. Und ab wann ein Wort eingebürgert ist dafür gibt es ebenso keinerlei objektiven Maßstab. Da behauptest du einfach weil ich und du verstünden was "cool" meint müsse dies wohl jeder verstehen?

Konterfeit schrieb:
Du hast nicht erklärt, wieso ich antideutsch sein sollte. Nur weil du ein Modewort aufschnappst, passt es nicht in jeden Kontext.

Ok, ich gebs ja zu, du könntest auch einfach nur hysterisch auf jegliche Nationalitätsbezüge reagieren. Was Antideutsch nun zu einem Modewort machen sollte, das nächste Rätsel...

Konterfeit schrieb:
Du hast natürlich kein Wort verstanden ^_^. Aber ich bin dir ja gerne behilflich.
Ich verwendete "Kreativität" als eine menschliche Eigenschaft, die dazu antreibt, zu schaffen und die sich des Regelwerkes der Sprache lediglich als Ausdrucksmittel bedient. Mit anderen Worten: "Das Bewusstsein bestimmt das Sein." Du hingegen hast einen anderen Kreativitätsbegriff verwendet (übrigens ohne das zu kennzeichnen oder überhaupt zu merken, was Mißverständnisse geradezu herausfordert...), der Kreativität in Abhängigkeit zur verwendeten Sprache setzt und sozusagen das Ergebnis tendenziell in seiner Qualität vorherbestimmt. Übersetzt heißt das soviel wie: "Das Sein bestimmt das Bewusstsein." Und das ist der Wahlspruch marxistischer Erklärungsansätze. Ich hab die Theorie natürlich ein wenig zweckentfremdet, aber das Prinzip ist ähnlich...

Das Regelwerk einer Sprache ist vielmehr nur der Rahmen in dem sich die Kreativität ausdrücken kann (mitunter sprengt sie selbigen natürlich auch). Doch dabei ist die Sprache selbst ebenso nur Werkzeug der Kreativität bzw. das Mittel diese auszudrücken. So ist es völlig egal welche Sprache ich benutze um meiner Kreativität ausdruck zu verleihen, doch eröffnet mir jede Sprache andere Rahmen und andere Rahmenbedingungen in denen ich gestalten kann. Von der Qualität des Ergebnisses ist dies jedoch völlig unabhängig. Man kann ein Schachspiel so kreativ gestalten wie ein Fußballspiel. Die Qualität hängt dabei nicht von der Art des Spiels ab sondern von der ausführenden Person. Die Bedingungen unter der sich die Kreativität äußert hingegen schon.

Konterfeit schrieb:
Nö. Da gibt es nichts, was spezifisch antideutsch wäre. Die antideutsche Position ist eine radikal soziologische, keine fundamental ideologische wie es eine antinationale Position wäre, auf die man aus meinen Beiträgen eher schließen könnte.

Siehe oben. In diesem Aspekt nur eben zu bedenken daß besonders heftige antinationale sonderbarerweise immer dann auftreten wenn es um Deutschland oder mit Deutschland (scheinbar) verknüpfte Dinge geht.

Konterfeit schrieb:
@Haggis & Mika
Das sehe ich anders. Wie sollte ein Muttersprachler seine Sprache aufgrund eines rationalen Urteils als schön empfinden können? Er kennt doch keine andere Muttersprache. Da fehlt der Vergleichswert. Und wo das irrationale Empfinden hingeht, brauch ich ja nicht zu erläutern.

Na ein Glück hast du Muttersprachler angesprochen, sonst hättest du vielleicht noch darauf eingehen müssen daß ich als nicht englisch Muttersprachler die englische Sprache genauso mag wie die deutsche...

Haggismchaggis schrieb:
Mit "Symbolsystem" meinte ich hier nicht die geschriebenen Zeichen, sondern das "signe" im Sinne von de Saussure. Also die Verbindung von Zeichengestalt und Zeichenbedeutung. Eine sprachliche Kommunikation funktioniert ja genau dann, wenn jemand ein Symbol (vorliegend in seiner Gestalt, ob lautlich oder geschrieben ist egal) weitgehend so interpretiert, wie es gemeint ist.
Wenn Symbole nicht verstanden werden, wird das sanktioniert. Außerdem werden alle Symbole sanktioniert, die im jeweiligen Kontext nicht im Symbolsystem akzeptiert werden.
In dem Sinne ist das Symbolsystem die relevante Kategorie.

Dann hast du natürlich Recht, wenn man mit einem sprachlichen Zeichen nichts verbindet "funktioniert" es in dem Sinne auch nicht. Nur das Problem dabei ist daß der Mensch das Zeichen daß er nciht versteht oder nicht zuordnen kann nicht einfach aus seinem Sprachschatz streicht sondern mitunter eine Bedeutung ausdenkt. Man kann nun meinen dann funktioniere das Zeichen ja wieder weil es verstanden würde, doch wenn jeder etwas anderes bzw. nichts genaues darunter versteht...
In dem Sinne muß man gewissermaßen schon darüber nachdenken ob NATO oder DDR noch (funktionierende) sprachliche Zeichen sind wenn sie teilweise nicht mehr oder falsch verstanden werden.

Haggismchaggis schrieb:
In der Tat lassen sich da keine "objektiven" Grenzen ziehen. Die "Hochsprache" ist ja ein künstliches Idealschema, das sozusagen den "Kern" einer Sprache bildet. Die Dialekte gruppieren sich sozusagen darum. Man könnte in dem Sinne sagen, dass alle Dialekte, die sich mit dem Wissen, das man für das Verständnis der Hochsprache braucht, entschlüsseln lassen, zur Sprache gehören. Und zwar entschlüsseln lassen, indem man sich die Transkription gesprochener Worte ansieht (also in weitgehend alphabetischer Form).

Was ist dann mit Grenzfällen die zwischen zwei Sprachregionen beheimatet sind und weder vom Hochsprachler der einen noch vom Hochsprachler der anderen bzw. von beiden verstanden werden?
 
fruchtoase schrieb:
Dann hast du natürlich Recht, wenn man mit einem sprachlichen Zeichen nichts verbindet "funktioniert" es in dem Sinne auch nicht. Nur das Problem dabei ist daß der Mensch das Zeichen daß er nciht versteht oder nicht zuordnen kann nicht einfach aus seinem Sprachschatz streicht sondern mitunter eine Bedeutung ausdenkt. Man kann nun meinen dann funktioniere das Zeichen ja wieder weil es verstanden würde, doch wenn jeder etwas anderes bzw. nichts genaues darunter versteht...
In dem Sinne muß man gewissermaßen schon darüber nachdenken ob NATO oder DDR noch (funktionierende) sprachliche Zeichen sind wenn sie teilweise nicht mehr oder falsch verstanden werden.



Was ist dann mit Grenzfällen die zwischen zwei Sprachregionen beheimatet sind und weder vom Hochsprachler der einen noch vom Hochsprachler der anderen bzw. von beiden verstanden werden?

Nun, wenn sich jemand statt der gemeinten Bedeutung eine andere ausdenkt, kommt es normalerweise zu Kommunikationsfehlern, die den Teilnehmenden auffallen. Und dann wird ein Reparaturmechanismus eingeleitet, der imho zugleich eine Sanktion darstellt.
Ungefähr sowas:
"Ich bin human resource manager."
"Prima."
(blabla)
"Und, wie läufts mit den Embryonen?"
"Embryonen?"
"Jo, bist doch human resource manager."
"Nee, das heißt nur, dass ich fürs Personal zuständig bin!"
"Sag das doch einfach."

Und was die Grenzfälle angeht: Sprachen sind soziale Produkte, die kann man natürlich nicht trennscharf voneinander abgrenzen. Das heißt ja nicht, dass sie vollidentisch sein müssen. Ich sehe darin jedenfalls kein großes Problem für unsere Ausgangsfrage. Ich glaube nämlich, dass die sich nur auf die Hochsprache bezieht. Nach dieser Kurve könnten wir nochmal auf die drei Studis zurückkommen, die sich nämlich ausschließlich mit der Hochsprache beschäftigen. Und die ist natürlich ziemlich puristisch.
 
Der Reparaturmechanismus kann, wie dein Beispiel ja schon zeigt, allerdings auch nur greifen wenn es um einen Dialog geht. In unserer medialen Gesellschaft ist das wohl aber nicht in jedem Fall anzunehmen.

Zu den drei Studenten vertrete ich immernoch meine ursprüngliche Ansicht.
 
Ich hab kein Problem damit fremde Sprachen mit der Deutschen zu mischen. Ich benutze auch spanische Wörter, solange ich sie noch weiß ^^

Naja aber was willst du denn zu Baguette sagen? Wenn meine Mutter einkaufen geht sag ich ihr bestimmt nicht. "Mama bringst du vielleicht mal wieder eine Weissbrotstange mit?" die würd ja auch erst nach dem nachhaken wissen was ich meine.

Hat mal wer Nathan der Weise gelesen? Wir reden ja heute schon auf Hochdeutsch ganz anders als es da im Buch beschrieben wird und so entwickelt sich das weiter. Die Wörter die dadrin stehen kommen eben manchmal nicht ohne diese kleinen Erklärungen aus.
 
Ich finde Gothax hat ganz recht, aber das endert nichts daran das es falsch ist wenn mann es überteibt. Übertreiben kann eben selbst richtiges falsch machen. :)
 
fruchtoase schrieb:
Hast du den Thread gelesen? Wenn nein, was aus der Frage ersichtlich ist, dann mach das doch vielleicht mal. Danke.
Nö. Nur weil du nicht bereit bist, einzusehen, dass man gewisse Anglizismen nur unter grössten Mühen, die eines Handlungsmotives abseits der Rationalität bedürfen, aus der deutschen Sprache entfernen kann, weil sie längst Teil der deutschen Sprache sind, hast du nicht das Recht, anderen vorzuwerfen, sie hätten den Thread nicht gelesen.

Und hör bitte auf mit deinem "Douglas"-Beispiel!
Das erinnert mich an die 4.Klasse, als die anderen auch zu doof waren, um zu verstehen, dass ein Gesetz durch ein einziges Gegenbeispiel widerlegt wird, egal wieviele positive Beispiele man bringt. Und, da wir hier immer noch vom Ausgangsbeitrag ausgehen, du warst es, der hier eine Allaussage zu verteidigen hat, was aber angesichts des bereits gebrachten Gegenbeispiels "cool" vollkommen pathetisch ist.
 
Konterfeit schrieb:
Nö. Nur weil du nicht bereit bist, einzusehen, dass man gewisse Anglizismen nur unter grössten Mühen, die eines Handlungsmotives abseits der Rationalität bedürfen, aus der deutschen Sprache entfernen kann, weil sie längst Teil der deutschen Sprache sind, hast du nicht das Recht, anderen vorzuwerfen, sie hätten den Thread nicht gelesen.

Da das überhaupt niemand will empfehle ich dir am besten mal selbiges was ich schon Cami empfohlen habe. Ein ums andere Mal willst du mir vorhalten daß ich Anglizismen aus der deutschen Sprache entfernen will obwohl ich nie etwas in der Richtung geäußert habe.

Konterfeit schrieb:
Und hör bitte auf mit deinem "Douglas"-Beispiel!
Das erinnert mich an die 4.Klasse, als die anderen auch zu doof waren, um zu verstehen, dass ein Gesetz durch ein einziges Gegenbeispiel widerlegt wird, egal wieviele positive Beispiele man bringt. Und, da wir hier immer noch vom Ausgangsbeitrag ausgehen, du warst es, der hier eine Allaussage zu verteidigen hat, was aber angesichts des bereits gebrachten Gegenbeispiels "cool" vollkommen pathetisch ist.

"Eingebürgerte Wörter werden verstanden, Anglizismus oder nicht. Punkt!"
Deine Aussage. Wie war das jetzt noch mit dem einen Gegenbeispiel das ausreicht?!?
 
"Im folgenden Artikel wird das Projekt einer WG beschrieben die sich von den in den Alltag eingegangenen Anglizismen befreien will. [...]
Ich bin gerade am Überlegen ob ich dies privat auch ausprobiere. [...]"

Du tendierst in diese Richtung, hast du selbst gesagt.

Ein Wort, das eingebürgert ist, wird verstanden, sonst wäre es nicht eingebürgert.
 
Es ist ein Unterschied ob ich, um ein Zeichen zu setzen, keine Anglizismen mehr benutze oder ob man die Anglizismen aus der Sprache entfernen will. Sprache ist Allgemeingut, ich kann einer Gesellschaft nicht vorschreiben wie sie sprechen soll, sie mir allerdings auch nicht.

"Ein Wort, das eingebürgert ist, wird verstanden, sonst wäre es nicht eingebürgert."

Nichteinmal alle "ursprünglich deutschen" Wörter werden verstanden. Diese absolute Aussage kann so nicht stimmen.
 
:D

Sprachgebrauch in der Werbesprache ist sowieso eine Sache für sich. Ich sehe darin ein klares Zeichen, dass im Bereich Marketing und Kommunikation vielfach falsch ausgebildet wird. Das ist aber gar nicht schlimm, irgendwovon muss ich ja später mal leben.
 
^^ lol :P

meine grossmutter hat gerade angerufen und begeistert von einem sänger erzählt und sie habe da so eine broschüre und der mache "uutil tunit" musik, das sei ganz modern, dachte sie...
ich habs mir buchstabieren lassen und raus kam ein "until tonight"... geniale musikrichtung :P (der rest der broschüre ist in deutsch...)
 
Zuletzt bearbeitet:
Was alle immer gegen die globalisierung haben.
Ich war früher auch immer so eingestellt "ja keine anglizismen" ... mittlerweile interessiert es mich nicht mehr. Erstens tut es keinem weh, zweitens bedeutet diese folge der globalisierung nicht gleich identitätsverlust. Mal im ernst, wovor soll ich angst haben. Ich weiß sicher dass ich niemals "girl" und "boy" im alltags jargon benutzen werde und das "sorry" wird in gegenwart von älteren herrschaften auch in ein "tut mir leid" abgeändert. nur weil ich anglizismen benutze heißt dass noch lange nicht dass ich kein deutsch mehr spreche oder sprechen werde, folglich, lasst sie nur kommen ich pick mir meine liebsten anglizismen raus und die anderen landen auf dem müll o_O
 
Die Anglizismen, die in die deutsche Sprache erfolgreich eingehen, entwickeln sowieso Bedeutungsnuancen, die ihren Gebrauch legitimieren. Allein schon die Tatsache, dass etwas Anglizismus ist, geht bereits in die Bedeutung ein. So what.
 
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