Man spricht Deutsch

Mika-chan` schrieb:
Oh, verstehen würden dich die meisten schon, aber es wirkt einfach nur lächerlich wenn jemand so redet.

Genauso wie es lächerlich ist allen Sch... durch Anglizismen zu ersetzen von denen die meisten nur die Hälfte verstehen.

@Konterfeit:
Paranoia ist ein Krankheitsbild, könnte aber diverse Ursachen haben. Ich würd das mal vom Arzt deines Vertrauens untersuchen lassen.
Wo du diese seltsamen Pläne meinerseits zur Weltgermanisierung herhast ist mir allerdings tatsächlich ein Rätsel. Desweiteren geht es hier auch nicht darum sämtliche Lehnworte aus der deutschen Sprache zu streichen sondern darum nicht jedes Wort durch einen Anglizismus zu ersetzen nur weil das eben "trendy" oder "cool" ist.
 
Nun gut, das kannst du selbst versuchen indem du mal die Leute auf der Straße mit Zitaten aus Faust anredest und andere mit Sätzen, in die du einige Anglizismen packst. Die ersten lassen dich wahrscheinlich einweisen und die zweiten denken nur "Ja, die Jugend von heute" wenn du sehr übertreibst.
Außerdem müssen nicht alle Wörter ersetzt werden und sehr viele Leute verstehen sie, sie könnten sich nicht durchsetzen und es wäre sicher noch niemandem aufgefallen, dass sie überhaupt da sind wenn nicht viele Menschen sie benutzen würden. Englisch ist die Weltsprache, die lernt man in der Schule, hört man in Liedern, ist einfach überall, es muss in die Alltagssprche einfließen.
Wer das verhindern will macht sich lächerlich.
 
Nichtsdestotrotz verstehen mich auch erstere.
Und ist das tatsächlich so? Beispiel Werbung: Die Werbebranche hat nach einer langen Zeit der Anglizismen scheinbar begriffen daß das Verständnis eben doch nicht so weit ist wie man annahm. Come inand find out - Komm rein und finde wieder heraus. Bingo. Dazu gab es Umfragen und Tests. So Verbreitet wie das Verständnis des Englischen angeblich ist ist es nämlich tatsächlich überhaupt nicht. Anglizismen werden oft benutzt ohne deren Sinn überhaupt zu kennen, allerdings trifft das auf Lehnwörter und Fachbegriffe generell zu. Daß sich Wörter die man nicht versteht oder nicht erklären kann nicht durchsetzen könnten stimmt so auch nicht. Wer kennt denn zu allen Worten die er benutzt die zugehörige Etymologie? So gut wie keiner.
Daß Englisch in aller Munde ist stimmt natürlich und verschließen will sich der Sprache auch niemand, am allerwenigsten ich. Nur das unreflektierte Übernehmen jeglicher englischen Begriffe prangere ich an.
 
Das ist das Problem der Werber, wenn ihre Botschaft nicht verstanden wird haben sie Pech gehabt. Das Verständnis wird immer besser, allein schon wegen der Schulen. Ich geb die aber teilweise recht, übertriebene Anglizismen sind auch nicht gut, nur manche haben sich, ob reflektiert übernommen oder nicht, schon so eingebürgert, dass sie kein Problem mehr sind. Ich meine wir sind alle in der Lage da einen guten Mittelweg zu finden und unsere Sprache an die jeweilige Situation anzupassen.
 
Vor allen Dingen bin ich mir sicher, dass sich das von selber einpendeln wird. Das übertriebene Benutzen von Anglizismen ist IMHO nur 'n Trend, der wieder wegfallen wird.
Die Jugend benutzt sowieso ihre eigene Sprache, aber spätestens ab Anfangs bis Mitte 20 reden die auch wieder normaleres Zeugs.
 
"Wir" finden gar keinen Mittelweg. Bewusste und direkte Beeinflussung der Sprache ist lächerlich und kontraproduktiv, das hat nicht zuletzt die Rechtschreibreform eindrucksvoll gezeigt.

1. War mein vorheriger Beitrag natürlich eine satirische Übertreibung, die den ideologischen Kern dieses ganzen Zirkus trotzdem genauestens trifft.
2. Ist nicht deine (fruchtoase), nun den veränderten Bedingungen angepasste, Meinung Ausgangspunkt des Threads, in der es heißt, Anglizismen aus der eigenen Sprache zu entfernen, die man sowieso gar nicht verwendet, sondern das Projekt dieser 3 weirdos, JEGLICHE Anglizismen aus der Sprache zu verbannen, mit dem DU dich am Anfang solidarisiertest.
3. Verstehen tu ich auch Mittelhochdeutsch oder vielleicht sogar Althochdeutsch, Platt, und wenn ich mich bemühe auch Bayrisch. Ist das ein Kriterium? Wohl kaum! Es ist mühsam und umständlich, das zu sprechen, weil es eine andere Sprachwirklichkeit repliziert, die so nicht die meine ist. Genauso umständlich und unnütz ist es, veraltete deutsche Wörter für eingebürgerte Anglizismen auf Krampf zu verwenden, oder gar, wie es diese 3 Pappnasen tun, ganz neue Wörter dafür zu erfinden.
Diese 3 Spinner werden genausowenig die deutsche Umgangssprache ändern wie ein paar doofe Manager. Und das ist auch gut so!
 
Diese 3 Spinner werden genausowenig die deutsche Umgangssprache ändern wie ein paar doofe Manager. Und das ist auch gut so!



ich will nur bemerken, dass ich es schlimm finde, dass aber einige dahergelaufene Hip-Hoper/Sportler/sonstige *Stars, die ein "so tolles Leben" führen und die zu bewundern sind* -.-'' die deutsche sprache ändern können...
 
@Konterfeit:
zu 2. Ich habe geschrieben daß ich die Idee interessant finde und daß ich das für mich vielleicht auch mal ausprobiere. Ich habe nicht geschrieben daß ich jemandem vorschreiben möchte wie er zu sprechen hat und schon garnicht daß ich den Weg der Sprachgemeinschaft diktieren möchte. Und soweit ich mich an den Artikel erinnern kann war auch dort nichts in dieser Art zu lesen.
Es steht, wenn ihr eure liberalen Ansichten die Sprache betreffend, mal auf eure eigene Argumentation ausweiten möchtet, jedem frei so zu sprechen wie er es für gut und billig hält. Wenn es mir nicht gefällt daß Hinz und Kunz Anglizismen benutzen die sie meiner Meinung nach oft nichteinmal verstehen dann gefällt mir das eben nicht und ist meine Meinung. Wenn ihr das furchtbar toll und furchtbar modern und furchtbar liberal und sowieso furchtbar toll findet ist das eure Meinung. Bitteschön. Aber deinen Kreuzzug wider das Deutschtum ist hier unangebracht weil es hier nicht um irgendeine nationale Verhudelung der Sprache geht. Wenn mir die deutsche Sprache gefällt dann gefällt sie mir eben und dann ist es durchaus nachvollziehbar daß es mir nicht gefällt wenn ständig unreflektiert Anglizismen übernommen werden.
Daß diese drei jungen Leute nun jegliche Anglizismen aus ihrer Sprache verbannen könnte in dem Fall nicht rein zufällig eine kleine Persiflierung genau des Verhaltens sein das ich anprangere, nämlich daß jeder Mist einen englischen Namen bekommt?

"Diese 3 Spinner werden genausowenig die deutsche Umgangssprache ändern wie ein paar doofe Manager. Und das ist auch gut so!"

Ob diese drei Spinner das vorhatten ist bei mir nichteinmal eine Frage. Und was die Manager betrifft, die sind es vielleicht nicht, aber Marketingleute wandeln längst auf den Pfaden die du vor ihnen verschlossen siehst. Ich erinnere gern nocheinmal an das Wort Handy. Vom Marketing kreiert, von der Masse akzeptiert.
 
Ja, "handy" ist wirklich ein schrööööcklicher Anglizismus und so "unhandy"...
Nur redete ich davon nicht, sondern von den diversen Berufsbezeichnungen, die sich MANAGER einfallen lassen. Was "handy" ist, wird übernommen, so einfach ist das. :) Zum Glück sind nicht alle Deutschsprachigen so energische Verfechter der arischen Reinheit der deutschen Sprache.
Und es ist natürlich in deinen Augen keine Deutschtümelei, wenn man die deutsche Sprache selbstzweckhaft vor den pösen, pösen Anglizismen verteidigt. War ja klar... Seit wann können Blinde auch gucken?
Wenn mir ein Blinder versichert, die Ampel sei grün, muss ich natürlich auch nicht selber hinschauen... ^^

Und dass du jetzt mit Liberalität kommst, ist toll... ^^ Sprich doch wie du willst, Sahneschnitte! Zieh dir deine "Herrenunterhose mit kurzem Beinteil" und deinen "Überzieher" an, iss deine "Kartoffelscheiben" und dein "sprödes Kleingebäck", denn Keks ist ja Denglisch. Ich lach dich trotzdem aus. Und alle lachen mit. Und weißt du, was das Tolle an der Liberalität ist? Ich darf das sogar. :P
 
Ja, is klar. Du hast Recht, ich habe Unrecht. Wenn mir die deutsche Sprache gefällt muß ich logischerweise ein Rassenfanatiker sein, keine Frage. Anders lässt sich das ja garnicht erklären. Geschmack? Verboten! Eigene Meinung? Auch verboten! Fragwürdige Aktionen um dieser Meinung Ausdruck zu verleihen? Todesstrafe!

Das ist das schöne an unserer so freien Welt in der jeder machen darf was er will... Man muß sich eben auch jeden Mist an Vorwürfen anhören, seien sie noch so lächerlich.

Überzieher trage ich übrigens nur zu gewissen Anlässen. Soviel zu diesem Punkt.
 
Es ist nicht verboten, nationales Gedankengut zu hegen.
Aber es ist auch nicht verboten, sich in einem Affenkostüm in den Wald zu stellen und Hirschbrunftschreie auszuprobieren...

Und ich sage dir jetzt zum zweiten mal, dass ich übertreibe, um den ideologischen Kern zu entlarven, du kleiner wuscheliger Rassefanatiker, du. Reductio ad absurdum! ;)
 
Und ich sage dir jetzt zum nicht erst zweiten Mal daß sich dahinter kein nationales Gedankengut verbirgt. Vielleicht sollte der ein oder andere mal über seinen latenten Deutschlandhass nachdenken der bei jeglicher Konnotation losbricht?!?

Man muß nicht Deutschland mögen um die deutsche Sprache schön zu finden. Ich finde die deutsche Sprache schön, ich finde allerdings auch die englische Sprache schön. Die lateinische Sprache finde ich hingegen überhaupt nicht schön. Ich würde genausowenig wollen daß die Amerikaner oder Engländer für jeden neuen Mist deutsche Wörter übernehmen. Du versuchst hier auf Teufel komm raus mir nationale Ideologien zu unterstellen, nur hat das mit meinen wahren Beweggründen wenig gemein. Das hatte ich allerdings, wie auch jetzt wieder erwähnt, nicht zum ersten Mal geschrieben und ich bin es leid mich für meinen Geschmack auf einer ideologischen Ebene rechtfertigen zu müssen.
 
Ich bin kein Nationaler, ich mag nur Deutsch und Deutschland. ;)
Ein Irrtum, auch wenn du noch so überzeugt von ihm bist, wird durch Wiederholung nicht wahrer. Deutsch ist deutsch und kann genauso wie jede andere Sprache auch virtuos benutzt werden. Nicht die Sprache "Deutsch" an sich ist schön, sondern ihre kreative Benutzung.
Wer anderes behauptet, ist national eingestellt und das ist, wie bereits gesagt, nicht verboten und im Völkerrecht auch eindeutig als positiv verankert. Ich habe zwar etwas gegen die Nationalkategorie, damit bin ich aber recht einsam und wenn du dich dadurch angegriffen fühlst, dass ich zwischen national und nationalistisch eine Parallele ziehe, dann sei dir das gegönnt.
 
Ja, ich gebs zu... Ich bin ein Nationaler...
Ich bin patriotischer Schweizer, ich bin patriotischer Österreicher, ich bin patriotischer Sudetendeutscher, ich bin patriotischer Südtiroler... usw.
Achso, Deutschland sollte ich ja vielleicht auch nicht ganz außen vor lassen, oder?
Wenn du meinst die Sprache selbst und ihre kreative Benutzung so deutlich trennen zu können bitteschön, ich lasse dir deine Meinung, ich hingegen weiß daß sich Kreativität im Umgang mit der Sprache je nach Sprache ändert weil die Rahmenbedingungen andere sind. Was in der einen Sprache möglich ist funktioniert in einer anderen nicht weil die Rahmenbedingungen es nicht hergeben. Aus diesem Faktum heraus kann ich meiner Meinung nach sehr wohl eine Sprache selbst schön finden ohne irgendwelche nationalen Bindungen haben zu müssen. Die deutsche Sprache wird es schließlich wohl auch dann noch geben wenn Deutschland im Zuge der Europäisierung als Nationalstaat mehr oder minder aufgehört hat zu bestehen. Aber vermutlich wird dann erst Recht von der Antideutschen Seite gewettert man würde ja die Nazivergangenheit glorifizieren wenn man weiter Deutsch spräche...
 
Grmpf, mein Kommentar erfreut offenbar die Datenbank.

Hier nochmal, damits etwas einfacher zu lesen ist. So, jetzt gehts aber. Ha.

Ich wollte damit nur zeigen, dass die Argumentation mit Nationalitäten in beiden Richtungen nicht funktioniert: Konter hat gezeigt, dass sich mit Patriotismus nicht großartig für eine solche Sprachregelung argumentieren lässt, ich habe gezeigt, dass sich mit dem (imho etwas vorschnell gezückten; Sprachpflege findet ja im Allgemeinen nicht dermaßen plump wie bei dem Trio statt, dem man Nationalismus unterstellen kann - aber das hatte ich schon geschrieben, s.o.) Nationalismusvorwurf auch nicht gut dagegen handhaben lässt.

Wieso man überhaupt die Nation einbringen muss, ist mir aber immer noch nicht einsichtig geworden. Du hast gerade selbst eine schnittfestere Kategorie gefunden.
Nach der Definition über Rahmenbedingungen wäre die deutsche Sprache durch die Verwendung von Anglizismen nicht weniger deutsch. Schließlich funktionieren Anglizismen auch im Symbolsystem der deutschen Sprache. Wenn sie nicht funktionieren, werden sie nicht verstanden. Oder sie haben unerwünschte Nebenwirkungen, weil ihre Benutzung rücksichtslos oder unangemessen erscheint, vielleicht auch bei manchen aus "patriotischen" Gründen. Das ist hinreichend, um auf ihren Gebrauch zu verzichten.
Man muss demnach gar nicht den Nationalstolz als eigene Basis heranziehen, um gegen eine Fremdwörterschwemme zu argumentieren.

Außerdem könnten wir mal feststellen (Ich bin autoritär.:D), dass es nicht "Die deutsche Sprache" gibt, sondern dass diese Sprache aus der Summe des Sprachgebrauchs aller ihrer Benutzerinnen und Benutzer besteht. Und jedes Mitglied der Sprachgemeinschaft passt die eigene Sprache dem jeweiligen Kontext an.
In dem Sinne sind mir die Vorstellungen von einer "Einheitssprache", die den gleichen Wortschatz auf alle Situationen anwendet, unheimlich. Das gilt für Anglizismenschubkarren genauso wie für Leute, die "Sprachpflege" mit dem Stahldrahtbesen betreiben.
 
Die Österreicher, Südtiroler, Sudetendeutschen, usw. waren für die Nazis alles Deutsche. ;) Hat ja auch irgendwo ne historische Rechtfertigung... Nur bei den Schweizern war das irgendwie noch was anderes. Die sind schon zu lange Demokraten, um noch Deutsche zu sein :D
Aber Deutsch als Muttersprache von dem Deutschen als nationale Identität abzulösen, ist ein lustiger Gedanke.

Was ich auch lustig finde, ist, dass du eine andere Benutzung der sprachlichen Regeln, die sich ja zwangsweise aus deren Verschiedenheit ergibt, mit "geänderter Kreativität" bezeichnest und damit vom Wort her auf meine gezogene Parallele der Konstante "Kreativität" rekurrierst, aber einen vollkommen anderen Sinn damit verbindest, indem du Kreativität hier nicht als den abstrakten Akt des Schaffens von Literatur siehst, sondern lediglich als Verwirklichen der Implikationen der Sprache. Das ist ja schon fast marxistisch... ^_^

Wo du nur die ganze Zeit mein Antideutschtum wittern willst, ist mir ebenfalls schleierhaft.
 
entschuldige fruchti wenn ich auch noch komme, aber das stimmt so nicht :
" ich hingegen weiß daß sich Kreativität im Umgang mit der Sprache je nach Sprache ändert weil die Rahmenbedingungen andere sind".

den die sprache hat sich so entwickelt, wie die umgebung sie brauchte.
quasi haben dann andere völker viel mehr wörter für bote oder so. und vielleicht nur ein für "sagen". das macht diese sprache aber nicht unkreativer.
du bist daran gewöhnt die deutsche sprache zu benutze und nutz sie auch, was ja heut zutage schon lobenswert is ;)

und allgemein zum thema sprache, tja bin schon froh sie einigermaßen zu beherrschen, bin damit aufgewachsen und gut.
 
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