Grmpf, mein Kommentar erfreut offenbar die Datenbank.
Hier nochmal, damits etwas einfacher zu lesen ist. So, jetzt gehts aber. Ha.
Ich wollte damit nur zeigen, dass die Argumentation mit Nationalitäten in beiden Richtungen nicht funktioniert: Konter hat gezeigt, dass sich mit Patriotismus nicht großartig
für eine solche Sprachregelung argumentieren lässt, ich habe gezeigt, dass sich mit dem (imho etwas vorschnell gezückten; Sprachpflege findet ja im Allgemeinen nicht dermaßen plump wie bei dem Trio statt, dem man Nationalismus unterstellen kann - aber das hatte ich schon geschrieben, s.o.) Nationalismusvorwurf auch nicht gut
dagegen handhaben lässt.
Wieso man überhaupt die Nation einbringen muss, ist mir aber immer noch nicht einsichtig geworden. Du hast gerade selbst eine schnittfestere Kategorie gefunden.
Nach der Definition über Rahmenbedingungen wäre die deutsche Sprache durch die Verwendung von Anglizismen nicht weniger deutsch. Schließlich funktionieren Anglizismen auch im Symbolsystem der deutschen Sprache. Wenn sie nicht funktionieren, werden sie nicht verstanden. Oder sie haben unerwünschte Nebenwirkungen, weil ihre Benutzung rücksichtslos oder unangemessen erscheint, vielleicht auch bei manchen aus "patriotischen" Gründen. Das ist hinreichend, um auf ihren Gebrauch zu verzichten.
Man muss demnach gar nicht den Nationalstolz als eigene Basis heranziehen, um gegen eine Fremdwörterschwemme zu argumentieren.
Außerdem könnten wir mal feststellen (Ich bin autoritär.

), dass es nicht "Die deutsche Sprache" gibt, sondern dass diese Sprache aus der Summe des Sprachgebrauchs aller ihrer Benutzerinnen und Benutzer besteht. Und jedes Mitglied der Sprachgemeinschaft passt die eigene Sprache dem jeweiligen Kontext an.
In dem Sinne sind mir die Vorstellungen von einer "Einheitssprache", die den gleichen Wortschatz auf alle Situationen anwendet, unheimlich. Das gilt für Anglizismenschubkarren genauso wie für Leute, die "Sprachpflege" mit dem Stahldrahtbesen betreiben.