Hermi schrieb:
wenn die bedürfniserzeugungauf solche mittel zurückgreift schon...
der drogendealer ist mitschuld, besonders wenn du ihn mit der werbung vergleichs^^
werbung ist psychologisch sehr vertrickt, das da alles rauszufiltern und so ist nicht einfach, und verlangt einiges. das heisst du kannst es nicht von der breiten masse erwarten.
und desweiteren die symtome und die ursache sind schlecht, auch für sich betrachtet.
Wenn du dem Drogendealer Mitschuld vorwirfst mußt du dem Autoverkäufer Mitschuld daran geben daß es Autounfälle gibt, dem Getränkehändler Mitschuld geben daß es Alkoholiker gibt, dem Lebensmittelhändler daß es Fettsucht gibt etc. Wo fängt man an und wo hört man auf? Ergebnis dieser Kette ist nämlich daß der "arme" Kunde von der "bösen" Gesellschaft/Wirtschaft/Werbung in Ruin, Verderben, Abhängigkeit und schließlich Tod getrieben wird. Macht das allerdings noch Sinn? Iche denke wohl nicht...
Das ist ja alles richtig, natürlich ist Werbung psychologisch durchdacht und soll Bedürfnisse erzeugen die für den Kunden im ersten Moment nicht nachvollziehbar sein mögen, doch erstens hatte ich bereits erwähnt daß eben dies der Zweck der Werbung ist und sie ohne diese Eigenschaften keinen Sinn machen würde. Zweitens ist niemand gezwungen sich Werbung anzusehen. Zumindest soweit es die ausgeklügelte Werbung betrifft die den Kunden beinflussen soll. Wer ein schönes Auto mit eben einem Stern oder sonstwas, daß auf der Straße fährt, bereits als Werbung ansieht kann da natürlich widersprechen, dummerweise begibt er sich damit ebenfalls in eine Zwickmühle da jegliche Sinneswahrnehmung dann als Werbung gewertet werden kann... Dann ist eben der leckere Duft der Bäckerei schon Werbung für ihre tollen Produkte und da setzt Paranoia ein.
Und mal nebenbei, ich habe nie gesagt die Symptome wären nicht schlecht... Sie können nur rein logisch nicht der Kritikpunkt sein da sie lediglich das Ergebnis der Ursache sind...
Konterfeit schrieb:
Es ist anmaßend, von einem Konsumenten zu erwarten, daß er sich überall auskennt, über alles Gedanken macht und niemandem vertraut.
Dieses Idealbild des allwissenden Kunden ist selbst bei Ökonomen nur einen Lacher wert. Das gibt es nicht. Man kann das "beschissen werden" meist gar nicht verhindern. Deshalb haben Werber für ihre Amoralität die alleinige Verantwortung. Dass einige, TROTZ angestrengter Versuche, sie zu bescheißen, einen klaren Kopf bewahren, ist die Ausnahme, nicht die Regel.
Das ist nicht anmaßend sondern simples Wunschdenken, davon abgesehen erwartet/verlangt das ja auch keiner. Was ich verlange ist ein kritischer Umgang mit Werbung. Nicht mehr und nicht weniger.
Den Werbern hier die Schuld in die Schuhe zu schieben ist wiedereinmal der billige Versuch die Verantwortung für das eigene Handeln an andere abzuschieben. Ähnlich dem Schwarzarbeiter der zwar dem Staat schadet, sich aber beschwert daß er ja schwarzarbeiten müsse...
Oder vergleichbar mit dem Sozialhilfeempfänger der sich ohne einen Pfennig einzuzahlen über niedrige Sozialhilfe beschwert...
die Liste ließe sich generell ewig fortsetzen, denn schuld sind immer die anderen und wenn man sich in so ein billiges Schema hineinbringen kann ist man natürlich für seine eigene Unzulänglichkeit prima entschuldigt.
Ich sage es nochmal, ich erwarte nicht daß sich Maurer Anton mit Produktvergleichen zu jedem Produkt daß er kaufen will auseinandersetzt, ich erwarte lediglich daß er sein Gehirn einschaltet und sich mal die Frage stellt warum Cola XY nun besser sein soll als Cola AB wenn ihm der Geschmack von beiden prinzipiell zusagt... Mehr verlange ich ja garnicht.
Freeza-Chan schrieb:
Die Werbung arbeitet mit klassischem Konditionieren. Und das funktioniert nunmal ziemlich gut. Die meisten Mittel fallen einem ja nur unterbewusst auf (und man merkt nicht's davon)....aber egal.
Ahja: meistens wird eben das sinnlose Bedürfniss (NS) mit einem unbedingten Bedürfniss gekoppelt.
Jaja...
Wenn man Sport treibt und danach logischerweise durstig ist (man sollte mal ganz nebenbei nicht erst auf das Durstgefühl warten!) muß man trinken, am besten nimmt man dafür natürlich das leckere und überaus erfrischende Getränk daß Dirk Nowitzki in der einen Werbung aus der Hand gerissen wird... Denn danach kann man Basketball spielen wie der Held.
Wie Werbung funktioniert durchschaut man recht einfach (meine Meinung). Daß sie gut funktioniert liegt aber eher daran daß sich der Bürger gern entmündigen und Entscheidungen abnehmen läßt. Über unterbewusste Aufnahme von Sinneswahrnehmung wird hier und da soweit ich mich erinnere noch gestritten...
In Japan liefen damals Werbespots in denen für eine Millisekunde "kaufen" erschien während das Produkt gepriesen wurde. Zu schnell um es bewusst lesen zu können, aber das Unterbewusstsein hat es wahrgenommen und aufgearbeitet. Bei uns ist das ja glücklicherweise verboten.
Aber ohne ins Detail gehen zu wollen, Werbung kann man sich anschauen, muß man aber nicht. Da liegt ihr Segen bzw. ihr Untergang im Sinne der Firmen. Ich schaue sie mir an wenn ich keine Lust habe umzuschalten bzw. auf allen anderen Kanälen entweder Mist oder ebenfalls Werbung läuft, beinflussen lasse ich mich aber eher weniger. Ich müßte schon sehr gründlich überlegen wann ich mir das letzte Mal ein Produkt zulegte weil es in der Werbung angepriesen wurde. Auch wenn einige nun behaupten werden da wäre die Werbung eben erfolgreich gewesen und hätte mir ein Produkt aufgeschwatzt von dem ich nichts will und dessen Bedürfnis mir erst die Werbung verpasste, nunja, ich kann nur für mich sprechen und dies verneinen.
Und auf dieser Grundlage stelle ich die Forderung daß alle zu dieser Abstraktion greifen müssen, denn wie wir seit Haggis wissen bin ich dumm, auch dumm zu sein ist also keine Ausrede.