Danke für die lieben Comments ^^
Uiuiui, ist das lange her seit ich das letzte mal gepostet habe. Hatte ziemliche Probs mit meinem PC, so dass der über Wochen außer Betrieb war... und jetzt immer noch nicht richtig läuft
Ich hoffe ihr habt meine Story nicht ganz aus euren Gedächtnis verbannt. ^^°
Wünsche euch viel Spaß mit dem neuen Teil!!!
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Ihr Weg durch die nächtliche Stadt führte sie zurück zur Bibliothek. Rayden war verwirrt. „Wieso laufen wir im Kreis? War das jetzt nur ein kleiner Nachtspaziergang, oder was?“
Auron schüttelte den Kopf. „So in etwa, es sollte dir lediglich einen kleinen Eindruck auf deine neuen Fähigkeiten geben. Unser eigentliches Ziel ist dieses Hotel.“ Er zeigte auf ein edles Haus auf der anderen Seite des von Laternen erleuchteten Platzes, der sich vor der Bibliothek erstreckte.
Rayden wandte sich an Auron, während sie auf das Gebäude zugingen: „Was wollen wir in diesem Nobelschuppen?“
Auron schwieg und grüßte stattdessen den Portier vor der Tür des Hotels, welcher zum Gruß seine Mütze abnahm. „Guten Abend, die Herren.“
Rayden nickte nur flüchtig und eilten Auron hinterher, der bereits in die Eingangshalle eingetreten war. Rayden staunte über den Prunk dieses Raumes. Vor einem reich verzierten Kamin standen einige sehr edle Sofas. Auf diesen saßen gutgekleidete Herren, die Pfeife rauchten und sich unterhielten. Auf Beistelltischen hatten sie ihre Getränke gestellt. Natürlich eisgekühlt. An den Wänden hingen Gemälde und Unmengen von goldenen Kerzenhaltern erleuchteten den Raum. Rayden kribbelte es in den Fingern. Der Gedanke daran, was man hier alles stehlen könnte machte ihn nervös.
Eine freundliche Empfangsdame lächelte ihnen von der Rezeption entgegen.
„Guten Abend meine Herren“, grüßte sie höflich, „Haben Sie eine Reservierung?“
Auron antwortete: „Ja, das könnte man so sagen.“
Sie wirkte verwirrt. „Auf welchen Namen?“, fragte die Dame weiter und blätterte in einem großen Buch, in dem die Reservierungen verzeichnet waren.
„Sie müssen neu sein. Mir gehört die Suite Nr.5. Mein Name ist Henry Bordeaux.“
„Oh, Monsieur Bordeaux, tut mir furchtbar leid.“ Zittrig klappte sie das Buch zu und holte einen Schlüssel von einem der vielen Haken, die hinter ihr befestigt waren. „Sie waren wirklich lange nicht mehr da. Hier Ihr Schlüssel.“ Sie legte den Schlüssel mit der Nummer 5 auf den Tresen. „Ah, da fällt es mir wieder ein. Fräulein Marguerite wartet bereits auf Sie. Sie gab mir einen Zettel, der sie befugte den Zweitschlüssel zu empfangen. Ist das korrekt?“
Auron nickte und nahm den Schlüssel an sich. „Ja, ich habe sie erwartet. Sie ist unsere Begleitung zum Theater.“
Die Empfangsdame warf Rayden einen prüfenden Blick zu. Er war sich sicher, dass sie etwas ganz anderes dachte.
„Dann wünsche ich Ihnen einen schönen Abend.“
Auron ging auf eine Treppe zu. Rayden folgte ihm auf dem Fuße. Als sie außer Hörweite der anderen Gäste waren, rief er: „Henry Bordeaux was für’n dämlicher Deckname! Außerdem, wie kann es sich ein Vampir leisten permanent eine Suite im nobelsten Schuppen der Stadt zu beziehen? Das kostet doch Unsummen! Und was ich noch weniger verstehe...“, er rang nach Luft, „...Wieso wohnst du dann in so nem Loch, wenn dir doch aller Luxus von Paris offen steht? Und wer ist diese Tussi, die da auf uns wartet?“
Auron verdrehte genervt die Augen. „ Also, erstens, ich habe diesen Name gewählt, weil er viel Würde ausstrahlt. Zweitens, ich habe viel Zeit gehabt Geld anzusammeln und außerdem erhalte ich noch finanzielle Unterstützung von außen. Drittens, ich mag Luxus und solchen Schnickschnack nicht, außerdem fühle ich mich zwischen meinen Büchern hinter dicken Mauern, weit weg vom Sonnenlicht viel wohler. Viertens, das wirst du gleich sehen, und jetzt keine weiteren Fragen.“
Rayden wollte protestieren, doch da standen sie schon vor der Zimmertür an der eine goldene fünf angebracht worden war. Auron steckte den Schlüssel ins Schloss und öffnete sie. Die Suite in die sie eintraten war ähnlich edel eingerichtet wie die Einganghalle. Im Raum befand sich ein weißes Sofa mit Holzumrahmung, ein dazu passender Sessel, ein entzündeter Kamin, ein Tisch, Schränke, ein Spiegel, ein Schreibtisch und mehrere kleine Tischchen auf denen Porzellanvasen platziert waren. Erhellt wurde der Raum von einer Hand voll Öllämpchen. Zwei Türen führten zum Bad und ins Schlafzimmer.
Eine gutgekleidete Frau kam auf die Beiden zu. „Ah, Herr Bordeaux.“, sagte sie, „Sie haben mich aber ganz schön lange warten lassen. Die Theatervorstellung fängt doch bald an.“
Rayden musste grinsen und flüsterte zu Auron: „Also war das ja wirklich nicht gelogen.“
Auron räusperte sich und rückte seinen Kragen zurecht. „Dies ist mein junger Freund Rayden...“, er machte eine Pause. „Voleur.“
Die Frau lächelte und stellte sich vor Rayden, der leicht wütend wegen des erfundenen Nachnamens zu Auron sah, sich dann aber der Dame widmete. Sie trug ein langes gelbes Kleid, unter dem man wohlgeformte Rundungen unschwer erkennen konnte. Ihr dunkelblondes Haar war kunstvoll geflochten, was wohl Stunden in Anspruch genommen haben musste. Zudem war es mit kleinen glitzernden Edelsteinen gespickt.
„Und das ist also Ihr Freund?“ Sie musterte den jungen Mann und streckte ihm dann ihre Hand entgegen. „Mein Name ist Marguerite.“
Rayden wusste nicht so recht was er jetzt tun sollte. Er wollte schon ihre Hand ergreifen, um sie zu schütteln, als ihm Auron einen Stoß in die Seite versetzte und ihm einen Handkuss andeutete. Verlegen folgte Rayden der Anweisung.
Auron schloss derweil die Tür hinter ihnen. „Wollen wir noch etwas trinken, bevor wir losgehen?“, schlug er vor und holte drei Gläser aus einem Schränkchen und stellte sie auf den Tisch vor dem Sofa. „Sehr gern.“, meinte Marguerite und setzte sich. Rayden wollte ihr folgen, blieb aber vor dem Spiegel stehen. Erschrocken stellte er fest, wie sehr er sich doch verändert hatte. Seine Haut war fahl und seine Lippen blass. Seine Kleidung war anders und die Art wie er seine Haare trug auch. Er hatte sie sich zwar nicht so streng zusammengebunden wie Auron, denn ein paar Strähnen fielen heraus, doch sie waren nicht mehr so wild wie früher. Er war äußerlich wie innerlich nicht mehr der Selbe.
Aurons Stimme riss ihn aus seinen Gedanken: „Rayden, setz dich bitte.“
Der junge Vampir folgte dem Willen seines Schöpfers und setzte sich neben Marguerite. Sofort spürte er ein Kribbeln auf der Haut. Es war die Wärme, die von dem Körper der jungen Frau ausging. Und da war es auch wieder, dieses Verlangen, der Drang seine Zähne in das rosige Fleisch zu rammen und das süße Blut in sich aufzunehmen.
Auron bemerkte Raydens lüsterne Blicke, wie sie über den Hals der hübschen jungen Frau glitten. Ein belustigtes Lächeln huschte über sein Gesicht. Er holte einen guten Wein aus dem Schränkchen, wo auch die Gläser gestanden hatten und füllte diese. Dann setzte er sich in einen Sessel und führte sein Glas zu den Lippen. „Trinkt ruhig.“, forderte er die beiden auf, die auch prompt zu ihren Gläsern griffen.
Rayden nippte kurz an seinem Glas und spürte wie der Alkohol warm seine Kehle hinablief. Eine durststillende Wirkung blieb jedoch wie erwartet aus.
„Mhhh... was für ein guter Wein!“, meinte Marguerite, die bereits ihr Glas gelehrt hatte. Auron schenkte ihr nach, dabei beobachtete er Rayden weiter, der gegen das Verlangen ankämpfte sofort über die Dame herzufallen.
„In welcher Beziehung stehen Sie eigentlich zu Auron? Er hat mir nicht viel über Sie erzählt.“, meinte Rayden um sich abzulenken.
„Nun, wir kennen uns eine ganze Weile, jedoch nicht sehr gut.“ Sie sah dabei zu Auron, der dies mit einem leichten Nicken bestätigte. „Ich habe ihn ein paar mal zum Theater begleitet, mehr nicht.“
„Ah ja, und das ist also Ihr Beruf... ‚Begleiterin’.“, sagte Rayden und musste grinsen.
Sie lächelte, doch innerlich fühlte sie sich angegriffen. „Ja, kann man so sagen. Ich bin ein gern gesehenes Glanzstück an der Seite jedes Herren.“
„Ahja...“, weiterhin galt Raydens Blick ihrem Hals. Er konnte es direkt sehen, die einzelnen Adern, wie sie sich wie ein feines Netz durch ihren Körper zogen.
Auron stand auf und ging zum Fenster. „Marguerite, kommen Sie mal kurz zu mir? Ich möchte Ihnen etwas zeigen.“
Ohne zu zögern stand sie auf und ging zum Fenster, in der Erwartung draußen etwas zu entdecken. In dem Moment als sie jedoch neben Auron trat, legte er seine Hand auf ihren Hinterkopf und schon viel sie bewusstlos in seine Arme.
Rayden sprang entsetzt auf. „Was hast du mit ihr gemacht?“
Auron nahm sie hoch und trug sie zu ihm. „Eine meiner Vampirfähigkeiten, die du, mit etwas Glück, vielleicht auch irgendwann einmal einzusetzen vermagst.“ Vorsichtig legte er die junge Frau auf das Sofa. „Eine praktische Fähigkeit, damit das Opfer sich nicht wehrt, oder um Hilfe schreit. Es gibt allerdings auch noch andere Methoden dies zu verhindern, aber da hat jeder Vampir so seinen ganz eigenen Stil.“, sagte Auron schlicht und Rayden sah ihn deshalb fassungslos an. „Opfer?!“, fragte er ungläubig.
„Ich wollte es dir etwas einfacher machen. Wärest du unkontrolliert und plötzlich über sie hergefallen, hätte das vielleicht in einer Katastrophe geendet.“
Rayden wollte wiedersprechen, doch Auron unterbrach ihn. „Ich weiß, dass du kurz davor warst es zu tun. Es ist am Anfang schwer den Durst zu kontrollieren, glaube mir, ich weiß was du fühlst.“
Rayden nickte und sein Blick wanderte über das Antlitz der jungen Frau. Ihre Augen waren geschlossen und ihr Atem ging ruhig, fast so als würde sie schlafen.