Kind der Nacht ~Vampirstory~

ich schliesse mich den nanderen an :-)
will auch wissen wer der erste ist, und was auron dazu sagt das er einfach abgehauen ist (ist das eigendlich richtiges deutsch? *einenullinsowasist* jaja und das schimpft sich deutsch.mhm.... irgendwie bin ich vom thema abgekommen.
ach ja! er soll jemanden beissen!!!
cat
 
Fröhliche Weihnachten euch allen!!! :lol2:
Und schon mal ein schönes neues Jahr.
Dies ist wahrscheinlich der letzte Teil für das Jahr 2004. :xmassad: Ich hoffe ihr bleibt mir auch im nächsten Jahr so treue Leser.
Feiert schön!
Eure Lady :xmas:


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Immer wieder musste Rayden anhalten, weil seine schwachen Glieder nachgaben. Einmal wäre er fast in die dreckige Gosse gefallen. Er bog um eine Hausecke und erspähte vor sich einen kleinen Platz in dessen Mitte sich ein Brunnen befand. Er stürzte begierig darauf zu.
Zum Glück war ein Eimer, zwar leicht rostig aber immer noch in der Lage Wasser aufzunehmen, an dem Brunnen festgemacht. Rayden ließ ihn in die Tiefe hinab.
Das Wasser dort unten war sicher nicht das Beste, doch das war ihm jetzt egal.
Der Eimer war vollgelaufen und Rayden zog ihn wieder hinauf. Wie ein Verdurstender aus der Wüste trank er hastig das kühle Nass.
Als er den halben Eimer geleert hatte, stellte er ihn wieder ab.
Eigentlich hatte er erwartet vom Durst befreit zu sein, doch so war es nicht. Er war so ausgetrocknet und schwach wie zuvor. „Das kann nicht sein!“, rief er und trank abermals aus dem Eimer, wobei er die Hälfte verschüttete. Als dies auch nichts half, sackte er verzweifelt an der Wand des Brunnens hinab. „Was geht hier nur vor? Bin ich verflucht?“ Er schloss die Augen. Müdigkeit übermannte ihn und er war kurz davor einzuschlafen, als ihn jemand an der Schulter packte und leicht schüttelte. „Hey, junger Mann wachen sie auf!“
Rayden öffnete die Augen und sah in das runzlige Gesicht eines alten Mannes, der eine Laterne bei sich trug.
„Was ist mit Ihnen? Sie tragen bei der Kälte ja gar kein Hemd. Sind Sie ausgeraubt worden oder hat Sie Ihre Frau aus dem Haus geworfen?“, fragte dieser und lachte leise.
Rayden sah ihn nur geistesabwesend an.
„Es ist tief in der Nacht, noch nicht einmal die Bäcker haben sich erhoben.“
„Ich hatte Durst.“, sagte Rayden und der Alte sah ihn verwirrt an.
„Sie wollten also aus dem Brunnen da trinken? Das würde ich an Ihrer Stelle nicht tun, es gibt weit aus bessere Brunnen in dieser Stadt und...“, Rayden hörte dem Mann nicht mehr zu. Seine Augen waren auf dessen Halsschlagader fixiert. Er sah wie sie pulsierte und plötzlich überkam ihn ein noch nie gefühltes Verlangen.
Der Mann streckte ihn plötzlich seine Hand hin. „Stehen Sie erst mal auf. Nehmen Sie meine Hand.“, sagte er freundlich.
Rayden blickte auf sie und ihre unzähligen Adern. Er sah, nein, er spürte wie warmes, rotes Blut durch sie floss. Das Verlangen, welches er spürte wurde immer größer.
Mit einer blitzschnellen Bewegung hatte er die Hand des Mannes ergriffen und zu sich gezogen. Instinktiv und ohne nachzudenken biss er in dessen Arm und spürte wie warmes Blut in seinen Mund floss.
Wie betörend war dieser Geschmack, viel köstlicher als jeder Wein.
Der alte Mann starrte vor Entsetzten auf seinen Arm und bekam keinen Ton heraus. Dann schrie er und trat nach dem Jüngling, der seine Zähne in sein Fleisch gebohrt hatte.
Rayden ließ von ihm ab und erwachte aus seinem Wahn. Er konnte nicht glauben was er da soeben getan hatte. Er hatte einen Mann aus Blutdurst in den Arm gebissen! Seine Zunge glitt über seine Zähne und er musste feststellen, dass seine Eckzähne beträchtlich an Größe und Schärfe gewonnen hatten.
Er sah zu dem Mann mit seinem blutenden Arm, der nun panisch davonlief und dann auf seine eigenen Hände, die ebenfalls blutig waren. Er fing an zu zittern. „Was habe ich getan?“ Aus Furcht vor sich selbst sprang er auf und rannte los.



Kapitel 7: Die Erkenntnis


Rayden rannte blind durch die schwarze Nacht, ohne darauf zu achten wohin. Unzählige Fragen schossen ihm durch seinen Kopf.
Was war mit ihm passiert? Wieso war er nicht tot? Woher kam dieser Durst, der nur durch Blut gestillt werden konnte?
Als ihm die erschreckende Erkenntnis kam, taumelte er gegen eine Wand.
Er war zu seinem eigenen Alptraum geworden. Er war jetzt genauso wie der Dämon, der ihn töten wollte – unsterblich und ein Wesen der Nacht.

„Nicht Dämon, es heißt Vampir.“, sagte eine Stimme hinter ihm.
Rayden drehte sich ruckartig um. Vor ihm stand Auron der Gelehrte.
„Und ja, Vampire sind unsterblich, doch Unsterblichkeit ist kein Garant für ewiges Leben, also pass auf deinen Kopf auf.“
„Sie... sie haben meine Gedanken gelesen!“, stotterte Rayden. Ihm kamen starke Zweifel, ob der Mann, der dort vor ihm stand wirklich nur ein kellerliebender Bücherwurm war.
Auron sah ihn streng an. „Das ist ja auch kein Wunder, wenn du mir deine Gedanken so frei darbietest. Komm jetzt, du erregst zu viel Aufmerksamkeit mit deinem halbnackten Auftreten zu dieser späten Stunde.“
Rayden überlegte, ob er nicht lieber wegrennen sollte.
„Denk nicht mal daran wegzulaufen. Ich würde dich überall finden. Mein Geist ist mit deinem verbunden.“, meinte Auron und kam noch einen Schritt näher.
„Eine Verbindung?“, fragte Rayden und rutschte verwirrt an der Wand weiter.
„Ja, ich bin dein Schöpfer. Ich habe dich zu einem Unsterblichen gemacht.“
Langsam gewann Rayden wieder an Fassung. „Teufelsdiener! Wie konntest du es wagen!“
Sein Gegenüber schien leicht ärgerlich zu werden. „Ich habe doch nur getan, wonach du mich gebeten hast.“
Rayden schwieg.
„Du wolltest nicht sterben und ich half dir in deiner Not. Ich nannte dir sogar die Konsequenzen. Und nun komm endlich! Dies ist nicht der Ort um über solche Sachen zu sprechen.“
„Und was ist, wenn ich mich weigere dir zu folgen?“, fragte Rayden und überlegte sich den besten Fluchtweg.
Auron runzelte wütend die Stirn. „Lege es nicht darauf an!“
Rayden musste schlucken. Es war vielleicht doch ratsam dem Vampir zu folgen. Und was sollte er auch anderes tun? Er war ja jetzt selbst einer. Sein Inneres zog sich zusammen. Er wollte es einfach nicht wahrhaben.
 
Cooler Teil. Wieder einmal super beschrieben, besonders die Szene wo Rayden kurz seinem Blutdurs erliegt. Auch ja, ebenfalls fohes Fest und ein gutes neues Jahr.
 
Was für eine Bescherrung^^
der Teil vor der Szene wo er den Mann gebissen hat war einfach nur geil wie er den Eimer ausgesüffelt hat mit den ganzen Gefühlen :lol2:
Dir und auch den anderen ein schönes Jahr auf das ihr gut ins nächste schlittert :D
 
Hallo ihr! Wünsch euch ein schönes Jahr 2005!
Obwohl es für mich gar nicht so schön losging X.X Hatte Zahnschmerzen zu Neujahr und hab heute ein paar nicht so tolle Arbeiten in der Schule zurückbekommen.
Ich hoffe euer Jahr ging besser los.

Und sorry, dass ich euch so lange warten ließ. Hier der neue Teil.

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Auron brachte ihn schweigend zurück zu den Kellergewölben der Bibliothek und dessen Stube.
„Zieh das an!“, befahl Auron nachdem sie eingetreten waren und warf Rayden ein Bündel neuer Sachen entgegen.
Rayden öffnete es und zog eine Hose, ein Hemd, eine Weste und eine Jacke heraus. Der Stoff war edel und in einem dunklen braun gehalten. Zusammen wirkte dies alles sehr adrett und fein.
„Hey, danke für die Klamotten, aber das kann ich nicht tragen.“, meinte Rayden und legte die Sachen auf das Bett.
Auron schob ein paar Bücherstapel zur Seite und sagte ohne Rayden anzusehen: „Du wirst sie tragen.“
„Aber das ist echt nicht mein Stil.“, protestierte Rayden.
Auron warf ihn einen bösen Blick zu.
Rayden nahm die Sachen eingeschüchtert in die Hand. „Wenn ich es mir recht überlege, sehen die gar nicht mal so schlecht aus.“
Als er sich angekleidet hatte, legte ihn Auron ein seidenes Band auf das Bett.
„Und was soll ich damit?“
„Binde dir deine Haare zusammen. Sie sehen mehr als ungepflegt aus. Besitzt du denn keinen Kamm?“, sagte Auron und setzte sich an seinen Schreibtisch.
Rayden rümpfte die Nase. „Ein Kamm? Was ist das?“, dann tat er widerwillig was ihm befohlen wurde.
„Hast du großen Durst?“, fragte ihn Auron beiläufig.
„Nein, nicht mehr seit...“, Rayden verstummte.
Auron drehte sich zu ihm um und sah ihn mit einem durchdringenden Blick an. Dann nickte er. „Verstehe. Das Tier hat die Kontrolle über dich gewonnen. Mach dir nichts draus.“
Rayden runzelte die Stirn. Hatte dieser Mann gerade wieder seine Gedanken gelesen? Ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit übermannte ihn und er setzte sich auf das Bett und lehnte sich gegen die kalte Steinwand.
Er hoffte, dass dies alles nur ein böser Alptraum war und dass er gleich wieder aufwachen würde. Doch langsam gab er die Hoffnung auf, dass es so war, denn sonst würde dieser Alptraum schon mehrere Tage dauern.
Wie ein kleines Kind zog er die Knie eng an den Körper. Dann beobachtete er seinen sogenannten Schöpfer. Dieser blickte nach wenigen Minuten auf und fragte: „Hast du denn keine Fragen? Du musst sehr verwirrt sein. Normalerweise löchern sie einen mit Fragen, oder schreien vor Verzweiflung, weil sie es nicht wahrhaben wollen.“, meinte dieser.
„Sie?“, fragte Rayden zurück.
„Die, die gerade erst den dunklen Kuss erhalten haben. Unter Vampiren werden sie auch abschätzig Welpen genannt.“
Rayden schüttelte sich. „Dunkler Kuss?! Was heißt das? Seid ihr ein homosexueller Untotenverein?“
Auron hob eine Augenbraue. „Nein, so nennt man es, wenn ein Gebissener das Blut eines Vampirs, seinem Schöpfer, erhält und dadurch selbst zum Vampir wird.“
„Aha, sehr interessant. Nun, du willst, dass ich Fragen stelle. Was erwartet mich als Vampir?“, fragte Rayden und bei dem letzten Wort bildete sich ein Klos in seinem Hals.
„Das wirst du schon sehen. Ich werde dir alles beibringen was du zum Überleben brauchst. Für den Anfang sollte dir folgendes reichen: Meide das Sonnenlicht, es ist dein endgültiger Tod. Pass auf deinen Kopf auf – ist er ab, bist du erledigt. Außerdem ist das Herz eine empfindliche Stelle, wenn es um spitze Gegenstände und einen präzisen Stich geht, wenn du weißt was ich meine.“
Instinktiv berührte Rayden die Stelle an der sein Herz lag. Schlug es überhaupt noch? Wenn ja, dann quälend langsam.
„Ich bin also tot?!“
„Nein, untot. Du bist da draußen auf der Straße gestorben, das ist wahr, aber nur um neu wieder aufzuerstehen. Dein Körper hat dabei einige Veränderungen durchgemacht. Dein Stoffwechsel ist nicht mehr der selbe. Du musst jetzt Blut von Menschen, oder zur Not auch von Tieren, trinken um zu überleben. Dafür haben sich deine physischen sowie psychischen Kräfte verstärkt, aber das wirst du schon bald selbst merken. Wie du gesehen hast, heilen deine Wunden auch sehr schnell und du wirst nicht mehr krank. Außerdem wurde der Alterungsprozess deines Körpers gestoppt. Du wirst nun auf ewig dieses Alter behalten.“
Rayden sah ihn leicht verständnislos an. Das ging ihm jetzt zu schnell, um es wirklich zu begreifen.
„Wieso hat dein Kumpel mich überhaupt aufgeschlitzt, wenn ihr mich doch zu einen von euch machen wolltet?“
„Dieser Vampir gehört nicht zu ‚uns’. Du musst wissen, dass es auch unter Vampiren Uneinigkeit und verschiedene Machtstrukturen gibt.“
Rayden weitete leicht die Augen. „Das heißt, dass es noch viele andere von euch gibt?“
„Ja, sie sind jedoch über die ganze Erde verteilt. Ich kann dir nicht genau sagen wie viele es wirklich sind.“
„Und...“, fing Rayden an, doch Auron unterbrach ihn: „Das reicht erst mal für heute. Du solltest jetzt ruhen.“
„Ich bin aber nicht müde.“
Auron stand auf und kam auf Rayden zu. Dieser guckte reichlich verwundert, als der ältere Vampir ihm die Hand auf die Stirn legte. Plötzlich wurde alles schwarz und er viel in eine Art Schlaf.

Auron sah auf seinen jungen Schützling herab. Was hatte er sich da nur eingebrockt? Dieser Junge war aufmüpfig und sicher kein gelehriger Schüler, das hatte er schon bei ihren ersten Treffen bemerkt. Trotzdem hatte er Talent oder zumindest ein unverschämtes Glück, denn er konnte ohne größere Blessuren aus Ilias Haus entkommen. Woher Auron das wusste? Er las es in den Gedanken des Jünglings. Dies war eine besondere Gabe, die seiner Blutlinie vorbehalten war, also eine Gabe, die er von seinem Schöpfer und wiederum dessen Schöpfer erhalten hatte.
Natürlich gab es dabei auch Ausnahmen. Überaus mächtige und sehr alte Vampire konnten sich so gut wie jede Fähigkeit aneignen.
Auron hatte lange keinen Schützling mehr gehabt. Wahrscheinlich lebte er schon zu lange, als dass er sich um jeden Preis mit solchen hitzköpfigen Jungspunden abgeben wollte. Wieso hatte er ihn überhaupt verwandelt? Wieso konnte er diesen unbedeutenden kleinen Dieb nicht einfach auf der Straße sterben lassen?

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Commis? :D
 
Warum kommt mir das mit dem tier nur so bekannt vor?
Man mekrt, dass du Vampire: Bloodlines spielst...

Aber ist wirklich hervorragend, auch wenn ich immer lange warten muss
 
sorry das ich mich erst jetzt wieder mwlde. man das hast du echt super beschrieben wie ray den mann gebissen hat und welche gefühle in ihm hoch kamen. bravo. ich hoffe doch sehr das du diesesmal schneller weiterschreibst... büdddde *hundeblick*

bis bald
cat
 
Hi Süße Hab mir deine Geschichte nochmal durchgelesen find sie einfach super.
Der Teil den ich noch nicht gelesen habe find ich große Klasse.
Bist einfach super.
 
Thx, für die vielen Comments und sorry, dass ich wiedermal so lange nicht gepostet habe. Ich hoffe ihr verzeiht mir die Schreibblockade. *sich versteck*

Stücke des nächsten Teils werden Spielern von Vampire the Masquerade- Bloodlines wiedermal etwas bekannt vorkommen. Lest selbst ;)


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Kapitel 8: Erste Schritte eines Welpen

André stieß die Türen des großen Herrenhauses auf und eilte mit schnellen Schritten die Treppe hinauf, direkt auf Ilias Zimmer zu. Ohne zu klopfen riss er die Tür auf.
„Meister, ich habe den Zylinder wiederbesch...“, rief er, verstummte jedoch jäh.
Sein Meister lag, nur mit einer Hose bekleidet, auf seinem Bett und hatte sich über eine Frau gebeugt.
„Verzeiht Meister, ich wollte nicht... .“
Ilias hob den Kopf und drehte sich zu André um. An seinem Mundwinkel rann ein Tropfen Blut nach unten und tropfte auf seinen nackten Oberkörper. Obwohl Ilias mit seinen Sachen sehr dünn wirkte, war sein Oberkörper erstaunlich muskulös. Langsam erhob er sich von seinem Bett und stand auf. Die blonde Frau, die gerade noch unter ihm gelegen hatte schien benommen und rührte sich kein bisschen. An ihrem Hals war deutlich eine Bisswunde zu erkennen.
„André, wie oft habe ich dir gesagt, dass du mich nicht bei meinem Trunk stören sollst!“, tadelte Ilias seinen Untergebenen, während er sein Hemd anzog.
„Verzeiht Meister, aber ich habe hier etwas für euch.“ André kniete vor ihm nieder und streckte ihm den Zylinder entgegen.
„Wie erfreulich, jedoch macht es dies keinesfalls wieder gut, dass du ihn überhaupt abhanden kommen ließest.“, sagte Ilias und warf André einen scharfen Blick zu. „Nun gib ihn her!“ Er nahm den Zylinder aus dessen Hand, drehte die Kappe auf und nahm sie ab. Plötzlich weiteten sich seine Augen und ein gellender Wutschrei hallte durch das große Haus.

Langsam erwachte Rayden aus seinem Schlaf. Stimmen drangen an sein Ohr und dann hörte er eine Tür zufallen.
Er öffnete die Augen. Wie auch bei seinem ersten Erwachen spürte er einen ungeheuren Durst.
„Ah, du bist erwacht. Ich dachte schon du wolltest die ganze Nacht verschlafen.“, hörte er Auron sagen.
Wie trunken erhob sich Rayden und setzte sich.
Auron trat von der Tür weg und schritt auf Rayden zu. „Schade, ich dachte ich könnte dir einen alten Freund vorstellen, aber den hast du leider verpasst.“, bedauerte der ältere Vampir.
„Was für ein Jammer.“, meinte Rayden desinteressiert und fasste sich an die Stirn.
„Was ist mit dir? Schlecht geschlafen?“, fragte Auron spöttisch.
„Kann man so sagen.“
Auron sah ihn kurz nachdenklich an. „Dich quält etwas und es ist nicht die Tatsache, dass du jetzt ein Vampir bist.“
Rayden verfluchte seinen Schöpfer dafür, dass er seine Gedanken so leicht durchleuchten konnte. „Ja, das stimmt.“, er machte eine Pause. „Was ist im Gasthaus geschehen, nachdem mich dieser Vampir durch das Fenster befördert hat? Was ist mit den Insassen passiert?“, fragte Rayden und versuchte dabei in Aurons Augen zu sehen.
Dieser wich dem Blick des jungen Vampirs jedoch aus und sagte nur: „Alles zu seiner Zeit. Du musst dich jetzt erst einmal stärken. Du bist völlig entkräftet.“, sagte Auron ruhig.
Rayden sprang auf. „Ich muss es aber jetzt wissen!“, protestierte er, schnappte sich wütend einen Stuhl und warf ihn gegen die Wand. Dieser zerbarst in seine Einzelteile.
Erschrocken und kraftlos sackte er zusammen. „Dieser Durst...“ Er griff sich an die Kehle.
„Das meine ich. Du musst erst einmal trinken, bevor du irgendetwas anderes unternimmst. Sonst übernimmt das Tier die Überhand.“, meinte Auron und untersuchte traurig die Reste seines geliebten Schreibtischstuhls. „Zwölftes Jahrhundert, echte Eiche, handgeschnitzt... .“
„Das Tier?“, hinterfragte Rayden und richtete sich wieder auf.
„Ein Trieb, der jedem Vampir gegeben ist. Wenn ein Vampir zu wenig Blut zu sich nimmt, oder sehr stark verletzt ist, kann es passieren, dass er in Raserei gerät. Er verliert dann seine Vernunft und die Kontrolle über sein Handeln. Man entwickelt dabei animalische Kräfte, die man dazu benutzt irgendwie an Blut zu gelangen. Bekommt man dieses nicht fällt man in Starre, aus der man nicht mehr so leicht erwacht... oder man stirbt... endgültig.“ Er sah verärgert zu Rayden auf. „Die Zerstörung meines wertvollsten Eigentums war eine gute Demonstration dieses Kontrollverlustes, oder reagierst du immer so impulsiv?“
Rayden schüttelte den Kopf. „In der Regel nicht... selten... Es tut mir leid.“
Auron seufze. Innerlich bereute er ein wenig die Erschaffung dieses Hitzkopfes. „Schon gut, du wirst lernen mit deinen Kräften umzugehen, das wirst du schon sehen.“ Auron nahm sein Jackett von einem der Bücherstapel und zog es an. „Nun folge mir. Es wird Zeit dir das zu lehren was dein gesamtes Dasein als Vampir aus machen wird.“
„Und das wäre?“, fragte Rayden nach.
„Die Jagd nach Blut.“

Rayden begleitete seinen Schöpfer daraufhin in die Nacht hinaus.
„In einer Stadt wie Paris ist es nicht schwer an Blut zu kommen. Es gibt genügend Huren und Obdachlose, die eine leichte Beute für uns sind.“, sagte Auron zu Rayden, als diese die ruhige Straße entlang gingen.
Zu beiden Seiten der Straße reckten sich große, stark verwitterte Gebäude in die Höhe.
Rayden wusste wo sie sich gerade befanden. Es war das Armenviertel. In diesen baufälligen Häusern wohnten Menschen, auf engsten Raum zusammengepfercht, die jeden Tag ums Überleben kämpfen mussten.
Die Fenster waren geschlossen und vereinzelt hörte man Stimmen aus den Inneren kommen. Rayden bemerkte, dass er jedes einzelne Wort verstehen konnte. Er wollte kurz stehen bleiben um den Gespräch zweier Männer zu lauschen, die sich gerade darüber unterhielten, wie sie wohl ihre Familien satt bekommen sollten, doch Auron zog ihn weiter.
„Ich konnte sie hören, obwohl sie sehr leise hinter verschlossenen Fenster sprachen!“, meinte Rayden verwundert und zugleich begeistert.
„Sagte ich dir nicht, dass dein Körper eine Wandlung durchgemacht hat? Alle deine Sinne haben sich verstärkt.“
Der Wind wehte ihnen den üblen Gestank der Gosse entgegen, bestehend aus den Gerüchen von gammligen Abfall, Exkrementen und Verwesung.
Rayden hielt instinktiv die Hand vor das Gesicht. „Puh!“ Er musste einen Brechreiz niederkämpfen.
Auron lachte. „Ja, manchmal sind empfindliche Sinne auch ein Fluch, aber du wirst dich daran gewöhnen.“
„Ich hoffe es. Ich wusste gar nicht, dass es so viele Variationen von Gestank gibt.“
Rayden sah nach oben. Ein Schwarm Tauben flatterte über den dunklen Himmel ihren Verschlag in den alten Dächern entgegen. Jeden ihrer schnellen Flügelschläge konnte er genau erkennen, fast wie in Zeitlupe. Und auch den hinabfallenden Kot einer Taube konnte er verfolgen, bis er neben seinem Schuh auf den Boden fiel.
Obwohl Raydens erste Eindrücke, die er mit seinen neuen Fähigkeiten machte, wohl alles andere als angenehm waren, war er doch überwältigt von dieser neuen Sinneserfahrung. Es kam ihm so vor, als hätte sich die Welt um ihn herum verändert und die Nacht, die er als Dieb bereits zur genüge kennen gelernt hatte, schien ihm noch vertrauter geworden zu sein.
 
Ah, endlich mal wieder.... ich hatte schon angst hier passiert nichts mehr..

Ah, es geht wieder zum Blut saugen......
schade um den Stuhl, war bestimmt schön :D

Mach bitte weiter und lass uns nicht immer solange warten...
 
Ich hab ne Gänsehaut :D und beschreibst die Details echt genial und du scheints auch ein solcher Nachtschwärmer wie ich zu sein^^
naja aber leg mal die Schreibblockade ab und leg los :kiss:
 
Ich bin wieder dahaaaaaa!!!

*allknuddl*

Aaaah, superteile!!! einfach super!!!
So lange musste ich leiden und dann komm ich wieder und dann erwartet mich sowas, ich bin gerettet, ich bin geheilt!
*darkladyumhalsfall*
 
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