Hand in Hand

Hm ja. ^^
Schweden is ja auch schön - mach doch in den nächsten (Sommer-)Ferien auch mal Urlaub dort, es lohnt sich. ^_^
Ich auch!
Ach was, es kommt doch oft vor, dass Leute ähnlich heißen, in meiner letzten Klasse zum Beispiel, da hatten wir drei Jans und drei Benjamins, also selten kommt das ja nicht vor, also ist's doch umso realistischer, dass es in Geschichten auch so is, ich find's eher unrealistisch, wenn's grad nicht vorkommt. ^^
Frederics Überlegungen zu der Baumsache haben mir wieder gut gefallen, wie immer war's nachvollziehbar und authentisch. Ich mag nur nicht so, dass die Geschichte jetzt an dem Punkt angelangt is, wo sich Frederic über seine Gefühle im Klaren werden muss, also dass er verliebt ist, das hab ich dann generell nicht so gern (aber dass ihm Silvia auf die Sprünge geholfen hat, fand ich dann doch wieder lustig ^^). Gut, wenigstens ist's nicht so "Hilfe! Ich liebe einen Mann!"-mäßig, so was find ich dann nämlich absolut furchtbar (aber so ist's ja hier nicht), aber egal ob's ne hetero- oder homosexuelle Liebe is, ich mag die Stellen nicht, bei der es denn Protagonisten bewusst wird. ^^;; (was auch bei mir ehrlich nicht am Stil oder so lag, der war nämlich wie immer super)
Silvia leidet auch bisschen unter Gemütsschwankungen, hm? Ne, im Ernst, mir hat's gut gefallen, dass sie gleich hinterher ist und sich bei ihm entschuldigt hat (auch wenn sie sich danach ihm gegenüber doch nicht viel besser verhalten hat) ^^"
 
So, jetzt habe ich alle verpassten Kapitel nachgeholt und es hat sich wieder einmal gelohnt sich vor den PC zu klemmen.
Die Geschichte wird immer interessanter, weil man irgendwie nicht erkennt in welchen Bahnen sie noch verläuft, vor allem was die Beziehung zwischen Sash und Frederic betrifft! Irgendwie ist es einfach nur zu niedlich, wie Frederic mit seinen Gefühlen umgeht. Das Ganze wirkt dadurch wirklich realistisch und trotzdem total romantisch. Die Hoffnungslosigkeit gehört denke ich auch dazu, denn wie sollte Frederic darauf hoffen, dass seine Liebe erwidert wird, wenn doch sein Gegenüber behauptet, er würde nicht an die Liebe glauben!
Dein Schreibstil, aknn ich nur immer wieder betonen, ist wie immer äußerst einzigartig, da du so viele Assoziationen benutz und immer so detaillreich die Situation schilderst. Was mich allerdings dann doch ein wenig gestört hat, ist das 9.Kapitel. Du bist teilweise ins umgangssprachliche gerutscht. Ist auch ehrlich gesgat, das erste mal dass mir das auffällt. Es wirkt wie ein Stilbruch, da du oft mit den Wörtern spielst und einen Satzbau wählst, denn man für gewöhnlich nicht benutzt!
Jetzt natürlich noch zu Silvia: Im 7. und 8. Kapitel hat sie mir wieder zu plastisch gewirkt, oder besser gesagt immer noch. Der kleine Gefühlsausbruch den sie da hatte, lässt sie wirklich menschlicher wirken und nicht allzu klischeehaft wirken.
Ach ja, und dann noch etwas das mir positiv aufgefallen ist: Du hast homosexuelle Liebe als etwas absolut natürliches hingestellt. Viele machen das immer so auf der Schiene des Abnormalen.
Genug geschrieben^^
Ich freue mich auf Weiteres von dir und auch wenn ich mich selten melde, verfolge ich deine Geschichte mit größtem Interesse!!
 
Halli Hallo
Wochenende!!!!
Das bedeutet Zeit zum korrigieren!
Ich möchte wie immer Hilda ganz besonders fürs Betalesen danken!
Und ich danke euch alle fürs treue Lesen!!! :knuddel:

@Son-Sonna
Gute Frage;)
Aber es geht hier nicht wirklich darum es zu bemerken, sondern es sich einzugestehen und den Mut zu finden sich auch darauf einlassen zu können. Das ist Frederics Problem. Das er für Sash schon einiges empfindet ist ihm auch klar, nur hat er es sich nicht getraut, es so auszuformulieren, wie es Silvia gemacht hat. Das würde bedeuten, dass er es eben selber zugibt.
Und das mit dem akzeptieren. Er hat Angst und dazu kommt noch was anderes, was später aber von Mattes kurz angeschnitten wird.
Freut mich dass dir das Kap gefallen hat.

@Yuuki
Also wenn du grinsen musstest bin ich ja schon mal zufrieden *g*. Und du hast natürlich recht, Sash bewirkt schon so einiges bei Frederics Einstellung und zum Prolog sag ich nichts *sichinSchweigenhüllt*

Definitiv Schwierigkeiten mit dem Hund ;) der hat es auch immer auf mein armes Meerschwein angesehen. Aber mal abgesehen davon, hab ich Hand in Hand fertig geschrieben. Eigentlich sollte es bis 30 gehen, aber Kapitel 28 bildet den perfekten Schluß.

Oh man, also ich drück dir echt alle Daumen für deine Augen!!!!

@Laila86
na Sash kann ja nicht immer vorkommen, hab ich mir gedacht. Und jetzt bekommt er wieder einen Auftritt.
Das es echt wirkte erleichtert mich sehr. Ich bin mir da immer so unsicher, weil es halt auch sehr subjektiv ist.
*g* Silvia ist halt etwas wankelmütig *g* aber im Grunde ihres Herzen steht sie immer hinter Frederic.
Stimmt auch wieder. Ich glaube ich kann so gewisse Kitschphasen auch nicht wirklich unterdrücken;)

@Westlihgts13
*g* sie denkt halt nicht unbedingt über alles nach was sie sagt und Frederic in seiner Lage reagiert auch etwas über. Da kommt dann alles zusammen.
Und du hast recht!
Er weiß schon, dass er etwas für Sash empfindet, nur hat er eben Angst! Das er ein Junge ist, damit hat das eigentlich nicht so viel zu tun. Aber er ist sowieso schon in einer Krise wegen dem Traum und dann noch mit solchen Gefühlen konfrontiert zu werden, stelle ich mir ziemlich hart vor.
*g* ich auch nicht, bin fanatischer Teetrinker (woher Frederic das wohl hat … )

@Tiara
*lol* man verschlingt diese Bücher. Ich kann mich noch an das über „Calming Signals“ erinnern, das hatte ich in ein paar Stunden durch und habs sofort ausprobiert. Und es ist genial. Also wenn die Motivation da ist, ist das eigentlich kein Problem;)

Okay zu der Sache habe ich ganz oben, schon bei Son-Sonna was geschrieben. Wobei es auch klar ist, das es hier auch wieder klischeehaft werden wird.
Schön das du das mit Silvia mochtest *g*.

@amyschn
stell dir vor, ich hab doch tatsächlich doch ne andere Deutschlehrerin bekommen! Und das Niveau ist auf Unterstufe gesunken….
Schicksal

Was hast du denn gegen solche Stellen? *g*
Aber das es jetzt nicht noch ein Drama um die Homosexualität gab, war schon bewusst. Dafür dient auch die Tatsache dass Silvia von zwei Männern adoptiert ist. Da die Geschichte ja wegen den Ausbrüchen leicht zukunftsorientiert ist, wollte ich gerade dieses Thema als von der Gesellschaft akzeptiert darstellen. Als etwas völlig normales, auch wenn es wohl noch lange dauern wird, bis das Realität ist.
Silvia ist impulsiv und denkt nicht allzu viel nach bevor sie spricht. Aber sie hat dennoch ein gutes Herz *g*

@Elora
Man erkennt die Bahnen nicht!!! Olé *feier* ich hab immer Angst das es zu offensichtlich wird.
Mit der Hoffnungslosigkeit hast du völlig recht, zumal das Gewächshaus ja auch irgendwann fertig ist und außerdem brauch ich diesen Deprihauch zum Schreiben ;)
Das mit der Umgangssprache schau ich mir noch mal gründlich an, danke das du mich darauf hingewiesen hast, mir war das gar nicht so bewusst!
*seufz* Silvia ist irgendwie mein Sorgenkind, aber ich streng mich weiter an.
Zur Homosexualität kann ich dich eigentlich nur auf meinen Kommi zu amyschn hinweisen *g*. Es war mir eben genau das wichtig. Das es als normal rüber kommt! Auch wenn das wohl ziemlich utopisch ist, die Geschichte soll nicht darauf herumrreiten, das Frederic sich jetzt in einen Mann verliebt hat, darum geht es nicht, ging es nie und ich fand die Vorstellung, Homosexualität, als von der Gesellschaft respektiert darzustellen, interessant.

So puh
Das war verdammt viel *g*




Kapitel 10

Es war wieder passiert…
Dabei hatte er es doch gar nicht gewollt…
Aber es war ihm einfach unmöglich den seelischen Schmerz tatenlos zu ertragen, er musste etwas tun, um nicht einfach durchzudrehen.
Theoretisch nur noch eine Frage der Zeit, bis er den Rest an zusammengekratzter Selbstbeherrschung verlieren würde…
Hilflos betrachtete er seine bandagierte Handfläche.
Mattes würde ausflippen, er machte sich ohnehin schon so viele Sorgen um ihn. Das Problem war ganz einfach, dass selbst Mattes ihm nicht helfen konnte. Sein Mentor konnte ihm zwar beistehen, aber er konnte ihn nicht von der erdrückenden Last befreien. Es war als würde er einen Sandsack auf dem Rücken schleppen, all seine Konzentration ruhte auf dem Vorhaben nicht zusammenzubrechen und weiter stehen zu bleiben und dabei wurde ihm immer mehr seiner ohnehin schon spärlichen Kraft entzogen.
Bis irgendwann…
Caspar wuffte kurz auf, um ihn auf eine fremde Person aufmerksam zu machen und Frederic sah sich suchend um. Er wollte doch einfach nur alleine sein. Nur für sich!
Der große Hundekopf hob sich. Aufmerksam die Ohren gespitzt, fixierte der Elitehund die Richtung, aus der er offenbar Schritte vernahm. Das Gras raschelte leicht.
Frederic konnte einfach nichts dagegen machen, als er für ein paar wenige Sekunden seine Probleme vergaß und völlig in dem Anblick des jungen Mannes, der auf ihn zukam, versank.
Caspar stieß ein warnendes Knurren aus und Sash blieb etwas verunsichert stehen. Der ganze Körper spannte sich kurz an, doch ein leises „Aus“ später setzte sich Sash neben ihn. Misstrauisch warf der Blondschopf einen Blick zu dem Elitehund hinüber, der ihn beobachtete.
„Wie hast du mich gefunden?“ Fragend sah er seinen Sitznachbarn an. Auf dessen Gesicht schlich sich ein amüsiertes Grinsen. Was auch sonst…
„Zufall, eigentlich wollte ich meine freie Zeit genießen.“ Nun, es wäre ja auch wirklich unwahrscheinlich gewesen, hätte ihn jemand in dem hohen Gras bewusst gefunden. Frederic hatte sich mit Caspar inmitten der Wiese zurückgezogen. Das beträchtlich emporragende Gras, das sich in dem lauen Sommerwind sanft hin und her bewegte, schützte ihn davor gesehen zu werden und umgekehrt, konnte er natürlich auch nichts sehen.
Eigentlich perfekt.
Zögerlich warf er Sash einen Blick zu.
„Darf ich dich mal was fragen?“ Dieser runzelte zwar missbilligend die Stirn, zuckte dann aber mit den Schultern.
Nervös begann Frederic einen Grashalm in seiner Hand hin und her zu drehen.
„Wieso bist du so… anders…?“ Er wusste nicht, wie er besser ausdrücken sollte, was ihn beschäftigte. Sash war anders, der absolute Einzelgänger, stets kalt und unnahbar und dann wieder so voller Überzeugung.
Es schien als würde sich der Himmel schlagartig zuziehen und einer dunklen, undurchdringlichen Wolkenfront Platz machen. Erschrocken biss sich Frederic auf die Lippe, als er die heftige emotionale Reaktion des Anderen spürte.
„Ich, ich mein das nicht böse, aber ich würde einfach gerne mehr über dich wissen.“ Caspar an seiner Seite starrte Sash aus seinen unergründlichen Hundeaugen an und schien ebenfalls zu spüren, dass etwas nicht stimmte.
„Das geht dich nichts an.“ Wie oft hatte er diesen Satz jetzt schon gehört? Was verbarg Sash?
Er wollte doch nur ein bisschen mehr über ihn erfahren…
Es entstand ein sachtes Rascheln, als sein Gesprächspartner… Gespräch? Sich nach hinten fallen ließ und von weichem Gras aufgefangen wurde. „Darf ich dich was fragen?“
Empört sah Frederic auf, doch seine Entrüstung schwand bei dem ernsten Blick, mit dem er bedacht wurde. Seine Enttäuschung wegen der schroffen Antwort verbergend, drehte er trotzig den Kopf zu Seite. Beschäftigte sich damit, durch Caspars glattes Hundehaar zu streichen, was ihn langsam etwas beruhigte.
„Wieso verletzt du dich selbst?“
Seine kraulende Hand verebbte in ihrer Bewegung, während sich die verletzte Linke zu einer instinktiven Faust zusammenballte.
Das konnte doch gar nicht sein… Nur Mattes hatte er es erzählt und er dachte weder daran es Silvia zu erzählen, noch sonst irgendjemandem.
Nur Mattes! Nur er!
Das konnte doch nicht sein!
Woher nahm sich Sash das Recht ihn so etwas zu fragen?
Entsetzt wurde er sich seinem eigenen Zittern bewusst, spürte die aufkeimende Angst, die aufdringenden Bilder, die ans Freie wollten.
Nein, er durfte das nicht zulassen!
Es reichte doch, wenn sie ihn nachts malträtierten, wieso auch noch am Tag?
„Hey…“ Sash hatte sich etwas verwirrt aufgesetzt und blickte ihm fragend ins Gesicht.
Verdammt, wieso war er so schwach? Wieso konnte er seine Mauern nicht ebenso unbezwingbar errichten, wie dieser Eisklotz?
Beschämt spürte er die ersten Tränen, die seine Wange hinabtropften, sich in dem grünen Gras verloren und dann nahm er noch etwas anderes wahr.
Angenehme Kühle, an die er sich klammern konnte und wunderbar weiche Arme, die ihn erstaunlich sanft festhielten.
Das stumme Weinen, das von seiner Verzweiflung zeugte, steigerte sich zu einem schutzsuchenden Schluchzen.
Er wollte nicht mehr alleine sein… Wollte mehr als nur Mattes und seine väterliche Liebe.
Und zum ersten Mal bekam er es auch…
Ansatzweise...
Sash schob ihn schließlich etwas fort von sich, stellte die alte Distanz zwischen ihnen wieder her und besah ihn doch mit leichter Sorge.
Ihre Blicke trafen sich…
Intensiv…
Er hatte den blauen Augen, in denen so selten ehrliche Gefühlsregungen zu sehen waren einfach nichts entgegen zu setzen. Er war ihnen verfallen, mit Haut und Haaren.
„Woher…“ Seine Stimme versagte ihm den Dienst, brach einfach ab und betreten senkte er den Kopf.
Sash ließ ein leises Seufzen vernehmen.
„War nur eine Vermutung.“ Fassungslos sah Frederic nun doch auf.
„Was!“ Auf dem braungebranntem Gesicht erschien wieder ein kleines Lächeln.
„Hat sich ja bestätigt.“ Das konnte doch nicht wahr sein! Hilflos versuchte Frederic erneut den Kampf gegen seine eigenen Gefühle aufzunehmen.
Er wusste es, wusste es…
Er würde fragen, würde bestimmt wissen wollen, weshalb…
Und dann…
Nein, nein, nein, er wollte nicht mehr daran denken!
„Ich, ich weiß nicht, wie lange ich das noch aushalten kann…“ Eine Flut an Verzweiflung, eine Flut an Emotionen überrollte ihn, die er so gerne vergessen würde.
„Es tut so weh… es tut so weh…“ Gott, er war erbärmlich. Und ausgerechnet Sash, den er als einen der unsensibelsten Menschen überhaupt eingeschätzt hatte, gab ihn nun das, was er so dringend brauchte.
Halt…
„Es… ich bin einfach so alleine, wenn es nachts passiert und dann, dann…“ Dieses Mal schob er jegliche Bedenken weg und suchte von sich aus die tröstende Kühle.
Seine Hände verkrampften sich um den dünnen Stoff von Sashs T-Shirt, krallten sich sicherlich schmerzhaft in dessen Oberarme, während er darum kämpfte nicht zu ertrinken.
Erst eine kalte Hundeschnauze, die ihn von hinten etwas besorgt anstupste, holte ihn wieder halbwegs in die Realität zurück. Erschrocken löste er seinen Griff…
In Sashs Augen lag plötzlich unglaublich viel an Emotionen.
Schmerz… aber kein körperlicher… gepaart mit einer stummen Besorgnis.
„Wieso gehst du nicht zu diesem Mattes, wenn es dir schlecht geht?“ Fürsorglich wurde Frederic eine wirre braune Haarsträhne aus dem verweinten Gesicht gestrichen.
„Das hilft nichts… es ist nicht das, was ich dann brauche…“ Sashs Gesicht wurde kurz nachdenklich.
„Und was brauchst du, damit du keine Dummheiten machst?“ Geschockt sah Frederic ihn an. Registrierte entsetzt wie ein leichter Rotschimmer seine Wangen überzog, doch dann entschied er sich ehrlich zu sein, jetzt war es sowieso egal.
„Kälte, keine übermäßige Fürsorge, aber dennoch das Gefühl geborgen zu sein… aber vor allem Kälte, die diese widerliche Hitze vertreiben kann…“
Die Reaktion bestand aus einem etwas überfordertem „Aha“
Was hatte er auch erwartet? Ein freundschaftliches auf die Schulterklopfen und ein – du kannst jederzeit zu mir kommen - ? Wie naiv war er denn? Immerhin redete er hier mit Sash. Dieser schien zwar doch über so etwas wie ein Einfühlungsvermögen zu verfügen, aber das hieß nicht, dass er deshalb gleich richtig menschliche Züge annahm.
„Beziehst du diese Kälte…“, kurz stockte sein Gesprächspartner, „auf mich?“
Frederic wusste nicht, was er sagen sollte. Wieso musste das Leben auch immer so kompliziert sein?
Und so brachte er nur ein verlegendes „Hm…“ zustande.
Sash betrachtete ihn verblüfft, konnte sich dann aber ein breites Grinsen nicht verkneifen und ließ sich wieder nach hinten fallen.
„Na, wenn es dich glücklich macht kommst du eben, wenn du mal was „Kaltes“ brauchst.“ Ungläubig sah Frederic auf, wischte sich kurz über die Wange und forschte dann in dem blitzendem Blau nach einem schlechten Witz. Er traute ihm alles zu.
„Meinst, meinst du das ernst?“ Er erntete ein Augenverdrehen.
„Ist dir eigentlich aufgefallen, dass du stotterst? Wenn ich es sage, meine ich es auch so.“
Und zum ersten Mal seit dieser einen Nacht hatte Frederic wieder das Gefühl, dass er es schaffen konnte. Ja, vielleicht konnte er es schaffen… wenn er nicht alleine sein musste.
„D-d-danke…“ Dass Sash ihn nun eindeutig spöttisch ansah störte ihn nicht mehr.
Caspar legte sich ebenfalls wieder hin.

[Ende Kapitel 10]


lg wölfin
 
Oh man...!
Das Kap. war mal wieder klasse.
Als Frederic sich bei Sash "ausgeheult" hat und ihm alles erzählt hat, hätte ich fast mitgeheult... *schnief* ... so rührend war das...
Und als Sahs dann auch noch gesagt hat, das Frederic jederzeit zu ihm kommen kann, wenn er was "Kaltes" braucht, hätte ich den Kerl fast umarmen können, so... süß war das von ihm...

Freu mich schon auf das nächste Kap.

by: Son-Sonna
 
HI,

ich hatte ja schon ewig drauf gewartet.
Schön das es weiter ging.
Also im ernst, der teil war wieder klasse.
Und vor allem etwas fürs Herz. So etwas braucht man wirklich öfters mal.
Das angebot von Sash war ja wirklich sehr süß. Ich hatte damit gar nicht gerechnet. Zumindest in diesem Moment.
Ansonsten ist dir wieder sehr gut gelungen.
Manchmal finde ich die teile etwas lang, aber der hier war mir zu kurz.
Was den Kitzsch angeht...... ohne wäre es doch öde, oder???
Frederics gefühlsausbruch hätte mich auch fast mit gerissen. Das passiert mir nicht immer.

Bye deine Laila
 
Tja .. >< Wünschst du dir nun deinen verhassten alten Deutschlehrer zurück oder ist es auszuhalten, mit der neuen? Na ja, wenigstens ist das Niveau nicht zu hoch, so hast du wenigstens rein gar keine Probleme. ^^" Aber es ist dann natürlich auch wieder doof, wenn man im Unterricht nichts lernt und danach das Gefühl hat, man hätte genausogut daheim bleiben können, weil's eben vollkommen unnötig war (das hatte ich bei unsrer letzten Englischlehrerin immer und immer wieder ..)
Och, ich weiß nicht, ich les so was nicht soo gern, weil mir solche Szenen immer so furchtbar abgegriffen vorkommen (sind sie ja auch).
Klar, ich find's ja auch gut so, wie gesagt, was ich total bescheuert find, sind solche Sachen wie 'Liebe ich ihn wirklich? ... Aber er ist doch ein Mann, genau wie ich! Dann bin ich ja ... schwul!', demnach bin ich richtig froh drüber, dass du's eben anders dargestellt hast. ^^
Hm, bei so nem Thema ist es wohl kaum möglich, kein Klischee mit reinzubringen, aber ich fand's beispielsweise gut, dass sich Frederic zu Sash aufgrund der Kälte, die er ausstrahlt, hingezogen fühlt, und nicht wegen Wärme oder so. ^^'
Was ich ja mochte, war dieses "Wieso bist du so anders?" mit der Begründung, er würd mehr über Sash wissen wollen XD; Ich glaub nämlich nicht, dass Sash so der Typ is, der dann jedem gleich die ganze Autobiographie vorträgt, wenn Frederic was wissen will, wird er wohl schon konkreter fragen müssen. ^^' .. Und dieses Kochrezept hat mir auch gut gefallen XD' [„Kälte, keine übermäßige Fürsorge, aber dennoch das Gefühl geborgen zu sein… aber vor allem Kälte, die diese widerliche Hitze vertreiben kann…“]
Hm, dann ist das wohl Frederics erster Schritt, seine Depressionen zu überwinden?
 
Oi!*träum*
Also, wo, ja ähm ja, also ok der Teil war sprachlich einfach nur genial! Die Situation, die du geschaffen hast, hat einfach so perfekt gepasst. Und durch deine Assoziationen hast es geschafft, dass man dachte direkt neben den beiden zu sitzen, aber ohne die Situation zu beeinflussen. Vor allem der Satz mit dem Sommerwind hat es mir angetan. Man wünscht sich, wenn man das liest einfach den Sommer zurück!
Sowieso wirkte der Ablauf in dem Teil weder forciert, noch willentlich herbeigeführt. es schien irgendwie die logische Reihenfolge der Geschehnisse zu sein, ohne dass man jedoch erahnen kann, was weiter passieren wird. Außerdem ist das Ganze ja sowas von rührend und romantisch, dass selbst ich ein wenig sprachlos war! Dieses hin und her der Gefühle zwischen den Beiden und die angebliche Gefühlskälte von Sash sind wirklich einfach genial. Aber lass mich raten...es gibt ein Sad-End!!?
Zum Schluss, dann noch eine kleine Kritik. Also, wegen dem Umgangssprachlichen...es ist ja nicht so, dass du das die ganze Zeit machst. Nur ab und zu rutschen dir Begriffe in die Geschichte die wirklich gar nicht passen. Es fällt deshalb so stark auf, weil du ansonsten einen so romantischen Schreibstil hast. Bei diesem Teil fand ich zB, dass dieses 'Caspar wuffte kurz auf...' ziemlich störend...naja, ich glaub ich bin ein wenig kleinlich!^^
Ansonsten bin ich einfach mal wieder hingerissen von dem Teil und hoffe das es so bald weiter geht! :)
 
Sash hat seine Gefühle sehr gut in griff.
Aber sie sind doch ein bisschen hervor getreten.
Mir kommt der verdacht das Sash genau oder das gleich auch durch machen musste. Es aber allein durch gezogen hat.
Der Hund hat bei Sash reagiert?
Und nicht gerade freundlich, eher warnend.Ist kein gutes Zeichen.( Vor allen wenn ich an den Anfang der Geschichte denke )
 
Mein Kommi kommt spät, aber ich hab deine Geschichte nicht vergessen.

Das Lesen des neuen Teiles war wieder mal ein Vergnügen. Ich frage mich, ob Sash wirklich „rein zufällig“ im hohen Gras auf Frederic getroffen ist. Irgendwie glaube ich das nicht so ganz. Sein Interesse an ihm scheint groß zu sein und er beobachtet ihn wohl genau, so dass er dann sogar bemerkt, bzw. vermutet, dass dieser sich selbst verletzt. Oder ist es so offensichtlich? Während Frederic sich ihm gegenüber öffnet, blockt er selbst aber gleich ab, wenn es darum geht, mehr über sich zu offenbaren. Was er wohl verbirgt?

Ich finde es schön, dass Frederic wieder etwas Mut fassen konnte und bin schon sehr gespannt, wie es weiter geht.
 
Halli Hallo
hat mal wieder ne Weile gedauert, aber dank Hildas Anregungen hab ich das ursprüngliche Kap etwas umgeschrieben und ich denke es hat sich gelohnt.
Also mein größter Dank gilt mal wieder Hilda!!! :knuddel:
Und natürlich euch! ;)


@Son-Sonna
*g* na dann freut es mich doch, das es dir so gut gefallen hat. Nur ich glaub mein Sash wird zu sozial;)

@Laila86
Sorry, aber mit betalesen und meiner Korrektur dauert das irgendwie immer etwas lange
Das du damit nicht gerechnet hast finde ich ja schon mal äußerst gut *g* ich persönlich kann bei eigenen Geschichten nie abschätzen, wie voraussehbar das Ganze ist.
Und was fürs Herz braucht ihr auch… *pfeif*
Zu lang?! Ich hab da eher darum gekämpft, das es nicht weniger als drei Seiten wurde, also ich empfinde sie als zu kurz *lol*
Es freut mich jedenfalls, dass es dich emotional so angesprochen hat!!!

@amyschn
das nennt man dann Unterforderung….
Eben es bringt absolut nix in den Unterricht zu gehen, da bin ich zu Hause schneller und effektiver, na ja meine Motivation ist im Moment ohnehin nicht so hoch angesiedelt *g*
Hm, aber das es für Männer zum Problem werden kann, wenn sie einen anderen Mann lieben ist ja auch logisch und realistisch! Nur ist das Thema halt im Forum wirklich zur Genüge durchgekaut worden. Ich les es aber trotzdem immer noch gerne.
Aber bei Hand in Hand sollte es eben mal anders sein.
Na über Sash will ich noch nicht zuviel verraten, geht ja gar nicht, sonst würde alles viel zu schnell auffliegen. Aber für Frederic beginnt sich langsam etwas zu verändern.
Vielen Dank für deinen schönen Kommi

@Tiara
erstmla danke fürs korrigieren!!!!!!
nein, um Gottes Willen. Die nennen sich zwar Calming Signals, kann man aber mit Beschwichtigungssignalen übersetzen und das Buch war auf Deutsch.
Da wurden eben diese erklärt, in ihrer Bedeutung und wie man sie selbst anwenden kann.
Z.B. bei einem fremden Hund in die Hocke gehen, Rücken zuwenden, keinen Blickkontakt aufnehmen etc. Das ist wahnsinnig interessant, weil es eben so eine Sprache unter Hunden ist. (wedeln, Kopf wegdrehen, langsamer gehen, schnüffeln, züngeln, zwinkern, umkreisen etc.) Man bekommt einen ganz anderen Blick für Hunde untereinander und wenn man es begriffen hat, kann man damit was das Sozialverhalten angeht, ziemlich gut arbeiten.

Ja zu Sashs Entführungsvorhaben erfährt man natürlich das Wichtigste, dauert aber noch;)
Er hat halt vor allem bei Sash nicht damit gerechnet, da er ihn nicht so eingeschätzt hat, als würde er sich sonderlich für andere interessieren.
Auch dir ganz lieben dank für den Kommi

@Elora
Und ich bin so froh über den Herbst! *g* aber schön, wenn es so authentisch rüberkam, damit hätte ich jetzt gar nicht gerechnet. Und es freut mich sehr, dass es dir so gut gefallen hat!!!!
Kein direktes Sad End, aber sicherlich auch kein gutes, aber im Vergleich dazu, was ich ursprünglich vorhatte, ist es schon verkraftbar;)
Also was soll ich zu dem wuffte sagen *g* Es ist kein Bellen oder anschlagen, sondern eben ein wuffen. Aber ich weiß, dass das teilweise echt ein Problem von mir ist. In dieser Hinsicht hab ich einen Wortschatz, wo sich eben so was wie wuffte und zugleich die Interaktion vermischen und ich am liebsten alles benutze. Hatte schon ellenlange Diskussionen mit einem Freund darüber. Mir wäre jetzt dieses wuffen nie aufgefallen, weil es für mich eben normal wäre.
Und natürlich danke für deinen wunderbaren Kommi!

@Westlights13
Zu Sashs Vergangenheit kommt natürlich auch noch was;), dauert aber noch und ich schweige wie ein Grab.
Das Caspar bei Sash reagiert, hat einfach damit zu tun, dass er eine fremde Person ist, die Caspar noch nicht wirklich kennt und daher reagiert er. Beim schreiben hab ich das nicht auf die Ausgangssituation des Prologs bezogen.
Und auch dir vielen Dank für den Kommi.

@Yuuki
Es macht mich ja echt glücklich, dass du dich so gut in die Psyche von Sash hineinversetzten kannst!
Was Sash verbirgt kommt noch irgendwann… ;)
Und auch dir ganz lieben Dank für den Kommi




Und nun viel Spaß beim Lesen


Kapitel 11

Schwüle Luft erfüllte das kleine Zimmer und die naturelle Hitze vermischte sich mit dem kalten Angstschweiß des jungen Mannes, der zusammengekauert auf seinem Bett saß und bei jedem der lauten Donnergrollen schluchzend zusammenzuckte.
Die rehbraunen Augen waren krampfhaft geschlossen und vereinzelte Tränenspuren zeichneten sich auf dem blassen Gesicht ab.
Ein erneutes Krachen ließ ihn panisch aufspringen, stolpernd hastete er, das weiße Laken um den Körper raffend, aus dem Zimmer.
Doch zu Sash, egal ob er nun 18 Jahre alt war oder nicht, er konnte jetzt unmöglich alleine sein!
Auf dem stockfinsteren Gang überkamen ihn erste, schmerzende Zweifel. Als plötzlich ein greller Blitz das Firmament eroberte und mit seiner zackigen Gestalt den Himmel entzweite, konnte der junge Mann einen entsetzten Schrei nur noch durch ein hastiges Aufpressen der Hand auf seinen Mund ersticken.
Durch seinen Kopf wabberten dunkle Bilder, durchzogen von roten Streifen, die sich allmählich zu übergreifenden dunkelroten Blasen formten und versuchten von seinem Verstand Besitz zu ergreifen.
Tod… überall… in seinen Gedanken, in seinem Körper, in seinem Gefühl…
Oh, wie er diese elendigen Gewitter für ihre Bedeutung hasste!
Tod…
Eine schwüle Nacht im Spätsommer… eine Frau umringt von Ärzten und Schwestern… kämpfend… um jeden Atemzug… der Schrei eines Kindes… Donner, der das Zimmer erfüllte… Blitze, die die Nacht zerschlugen… Einsamkeit… Tod…
Unfähig sich richtig dagegen wehren zu können, schlang er zitternd das weiße Laken noch eine Spur fester um seinen Körper und schob sich leise schluchzend den langen Gang entlang.
Irgendwann erreichte er den finsteren Treppenabsatz.
Die braunen Augen starrten angsterfüllt, auf das dunkle, leere Nichts vor sich und hatten Angst, sich in der Unendlichkeit dieses Abgrundes zu verlieren.
Ein Blitz tauchte die lange, nicht enden wollende Treppe kurzweilig in grelles Licht und verschärfte grausame Schatten, die sich zu morbiden Gestalten entwickelten.
Die Knochen traten weiß hervor, als sich Frederic krampfhaft an dem kalten Treppengeländer festklammerte und unsicher, Stufe für Stufe bewältigte.
Sashs Zimmer lag im Erdgeschoss… endlos weit weg…
Er kämpfte gegen die trügerischen Schatten an, die sich aus der Dunkelheit um seinen Geist klammerten und erreichte schwer atmend die große Halle.
Wieder ein lautes Krachen, das das alte Haus erfüllte und Frederic spürte, wie er das Gleichgewicht zu verlieren drohte und schließlich hilflos auf den Boden plumpste.
Und während ein erneuter Blitz sein Licht durch die Halle warf, zweifelte Frederic erneut an seinem Vorhaben. Er konnte doch nicht einfach so bei Sash auftauchen, mitten in der Nacht.
Was sollte er denn jetzt machen? Er würde es doch nicht mehr zurückschaffen, noch einmal durch den langen Gang und dann alleine in seinem Zimmer… nein…
Und so zog er schutzsuchend die Knie an den Körper und legte den Kopf darauf. Wieder tropften einzelne Tränen über sein Gesicht, er bemerkte es nicht einmal, war er doch viel zu sehr damit beschäftigt seine Gedanken zu beruhigen. Gedanken, in denen das laute Pochen eines Herzens die Oberhand gewonnen hatte, sein Herz… immer wieder… ein regelmäßiger Rhythmus, sich immer und immer wieder wiederholend, wie ein heiliges Gebet.
Eins, zwei, drei und dazwischen rote Schlieren, verheißungsvoll und doch voller Ungewissheit.
Warum? Warum hatte er diese Bilder in seinem Kopf? Warum erinnerte er sich an diesen gottverdammten Tag?
Lange saß er auf dem Boden, die Augen geschlossen, die Hände in das Laken verkrampft und bei jedem Donner, bei jedem Blitz grub sich die Angst tiefer in seine Gedanken.
Doch irgendwann wurde die Panik zu groß. Die Vorstellung alleine in dieser riesigen Halle zu sitzen, umgeben von einer Dunkelheit, die alles zu ersticken drohte, war schlimmer, als erneut aufzustehen. Beim Laufen war man wenigstens nicht ganz so hilflos.
Langsam, Schritt für Schritt, trugen ihn Frederic seine Beine durch den Raum, unzählige Pausen, wenn es blitzte oder donnerte musste er einlegen und doch erreichte er schließlich den Gang, der zu den Gästezimmern führte.
Er hatte es geschafft!
Frederic atmete keuchend ein und aus, über sein blasses Gesicht liefen kleine Schweißtröpfchen und er zitterte am ganzen Leib… aber trotzdem… hatte er es geschafft.
Obwohl in seinem Kopf ein Kind ohne Unterbrechung geschrieen hatte, obwohl er vor Angst halb wahnsinnig geworden war und die Hitze seinen Körper ausfüllte.
Jetzt galt es nur noch das richtige Zimmer zu finden. Mit aller Konzentration, die Frederic im Moment aufbringen konnte, versuchte er nach der mittlerweile vertrauten Ausstrahlung zu tasten und fand Sash auch ziemlich schnell.
Kurz überwog die Erleichterung, seine Schritte beschleunigten sich und er hielt auf eine der mittleren Türen zu. Ihm kam der Gedanken, dass sich Sash vermutlich das Zimmer nicht selbst ausgesucht haben durfte, er hätte sicherlich eines am Rand gewählt.
Unvorsichtig geworden verhedderten sich seine bloßen Füße in dem Laken und mit einem dumpfen Laut schlug Frederic auf dem Boden auf. Ein schwacher Schmerz vibrierte in seinen Handgelenken, mit denen er sich abgefangen hatte, aber es war nicht das, was ihn urplötzlich wieder in die Panik versinken ließ.
Sein Gesicht lag auf den Dielen und er sah nichts…
Nur Schwärze… nur Schwärze… die alles verzehrte, die sich an seinen Gedanken labte…
Schwärze bedeutete Tod…
Ihm wurde kalt…
Hastig rappelte er sich auf, eilte auf das Zimmer zu und flüchtete vor den Schatten, die ihn jagten. Ohne anzuklopfen riss er die Türe auf, schloss sie und lehnte sich dann dagegen.
Sein eigener Atem hallte überdeutlich laut in dem kleinen Raum und auf einmal war da wieder diese Unsicherheit. Sash würde ihn für verrückt erklären… Außerdem konnte er ihn nicht einfach so wecken… aber er konnte jetzt doch nicht alleine sein…
„Sash?“ Seine schwankende Stimme erreichte wohl nicht wirklich die Gestalt in dem Bett, die Frederic nur als dunklen Umriss ausmachen konnte. Es erklang zwar ein mürrisches Knurren, etwas raschelte, als würde sich Sash noch tiefer in die Decke kuscheln und Frederic spielte mit dem Gedanken einfach an der Türe zu schlafen. Es musste doch reichen, wenn er einfach um die Anwesenheit des Anderen wusste, er würde sowieso nicht im gleichen Bett wie Sash schlafen können.
Wieder ein Rascheln, aber vollkommen anders…
Ein kühler Luftzug erreichte sein erhitztes Gesicht, dann wurde er hart gegen das Holz der Türe gepresst, eine Hand schloss sich um seinen Hals, schnürte ihm die Luft ab und erstickte seinen erschrockenen Schrei.
Sash?
Der Druck um seinen Hals zeugte von absoluter Perfektion. Nicht zu fest, so dass es gefährlich werden könnte, aber trotz allem war vollkommen klar, dass er innerhalb von Bruchteilen einfach tot sein könnte und er zudem keinen Ton mehr herausbrachte.
Panisch suchte er nach den Augen des Blondschopfes und dieser ließ ganz plötzlich von ihm ab.
„Frederic?“ Keuchend rang dieser nach Luft, verstand einfach gar nichts mehr. Warum um alles in der Welt reagierte Sash auf diese Weise?
Das war doch nicht normal…
„Tut, tut mir leid… ich wollte dich nicht erschrecken.“ Das klägliche Lächeln auf seinem Gesicht konnte der Blondschopf hoffentlich nicht erkennen.
Sash atmete hörbar aus und brachte dann auch etwas Körperabstand zwischen sie.
„Was machst du hier?“ Es war absolut idiotisch, aber Frederic wurde in diesem Moment bewusst, dass Sash lediglich Shorts zu tragen schien und zum ersten Mal in dieser Nacht war er dankbar um die Dunkelheit, die seine aufkeimende Röte verdeckte.
Ein Blitz zog an Sashs Fenster vorbei und Frederic konnte nicht vermeiden, dass er panisch zusammen zuckte und instinktiv das Laken um seinen Körper raffte.
„Das Gewitter?“ Eine gewisse Ungläubigkeit schwang in der Stimme mit.
„Nicht nur…“ Das Problem war das Zusammenspiel aus Traum und Gewitter, das gemeinsam unglaublich machtvoll und vernichtend war.
„Kann ich… kann ich hier bleiben?“ Er flehte innerlich darum, dass Sash ihn nicht wegschicken würde… Diese Nacht war zu grausam und alleine würde er durchdrehen.
„Hier?!“ Der zweifelnde Unterton sagte alles. Wortlos wandte Frederic sich um, griff nach der Türklinke und öffnete die Türe einen Spalt breit. Er wollte Sash keine Umstände bereiten und das dieser einfach nur schlafen wollte, war auch nur allzu verständlich.
„Ich wollte dich nicht stören, tut mir leid.“ Frederic bezweifelte das Sash sein Gemurmel überhaupt verstanden hatte.
Überrascht sah er auf, als er auf einmal am Handgelenk gepackt wurde, die Türe ins Schloss fiel und Frederic durch das Zimmer gezogen wurde.
„Aber bild dir bloß nichts drauf ein.“ Mit diesen Worten schlüpfte Sash unter die Bettdecke und Frederic zauderte nicht lange, sondern legte sich zu ihm.
„Erzählst du mir Morgen, warum?“ Verwirrt über diese Bitte, äußerte sich Frederic mit einem sachten Nicken.
„Na komm schon her, Kleiner.“ Seinem Glück kaum trauend krabbelte er auf den attraktiven Körper zu und bettete mit rasendem Herzen seinen Kopf auf die sich sanft hebende Brust. Fast schon vergaß er das Gewitter, als sich ein Arm um ihn legte. Ein schwaches „Danke“, verließ Frederics Lippen, als er sich etwas enger an Sash kuschelte und mit einem erleichterten Seufzen die Augen schloss.
Gebettet in geistiger Kühle und umarmt von sanfter Wärme verlor er sich einfach…
Und vergaß das tobende Wetter, vergaß rote Blasen aus Schmerz, sondern folgte dem lebenden Herzschlag, dem beruhigenden Rhythmus…
Begleitet von einem: „Schon okay, kleiner Idiot“, ließ er sich dem erholsamen Schlaf entgegen fallen, ein glückliches Lächeln auf den fein geschwungenen Lippen.


[Ende Kapitel 11]

lg wölfin
 
......... WOW...........
Das war... klasse...
Wie Frederic so ängstlich und furchtsam durch die dunklen Gänge geschlichen ist... und das Abwechseln von Licht und Schatenn, immer wenn ein Blitz kam... man konnte sich das alles richtig gut bildlich vorstellen... hab fast selber Angst bekommen... und wenn man auch noch um Frederics "Traum" weiß, kann man gut verstehen, warum er so eine panische Angst hat und unbedingt zu Sahs will, auch wenn er befürchtet, das der ihn für verrückt erklären wird...
Und als sich die beiden dann in Sash Bett gekuschelt haben... na ja, Frederic hat sich ja mehr an Sahs gekuschelt... und dadurch dann ja seine Angst verloren... man hat richtig mit Frederic mitgefühlt...

Freu mich schon auf das nächste Kap.

by: Son-Sonna
 
Er hat ein teil seiner angst schon überwunden.
Er hat sich getraut allein und im dunkel bei einem Gewitter zu Sash zu gehen.
Und nun legt er in dessen armen und kann endlich in ruhe schlafen.
Aber er muss Morgen eine Erklärung abgeben was eigentlich los ist.
 
Irgendwie konnte ich mir das freudige Quieken nicht unterdrücken, als Sash Frederic quasi in sein Bett bat. *Blick der Eltern ignoriert* Es freut mich doch, dass Sash zumindest zutraulicher zu werden scheint. Also, ich meine er ist immer noch sehr tough, aber dass er Frederic dieses 'Zugeständnis' macht, macht ihn selbst ein Stück menschlicher und zugleich rätselhafter. Den Charakter, den du mit ihm kreirt hast wird immer interessanter und vielschichtiger. Auch Frederic scheint immer plastischer...lebendiger. Man kann sich einfach imemr besser in ihre Charaktere hineinfinden, ohne dass man Sash's jetzt wirklich erfasst. Ich bin so gespannt, was er für Geheimnisse hat!!
Sprachlich war der Teil einmal wieder mehr wirklich gut. Vor allem das Motiv des Biltzes am Anfang hat mir bsonders gur gefallen. Alleine der Satz verlieh der Situation schon ihre Atmosphäre.
Wirkliche Kritik habe ich nicht...oh Wunder!^^ Naja, vllt. doch...'naturelle Hitze' klingt etwas zu exotisch, aber dass ist nur ein Ausdruck, den ich die ankreiden würde, ansonsten gibts wirklich nichts zu meckern! :)
So dann freue ich mich schon auf das nächste Kapitel!!
 
HUHU,

es ging mal wieder weiter. Fast hätte ich es ja übersehen.
Aber ich hab es doch noch gelesen.
Das war ja wieder süß. Herrlich.
Aber der anfang war schlimm. Ich fand es so traurig. Ich mag auch keine gewitte. Gut, so schlimm bin ich nicht. Aber dennoch konnte ich seine angst sehr gut verstehen. Sie war gut beschrieben und nachvollziehbar. Du hast wieder einen sehr guten teil hinbekommen. Das war so verständlich.
Außerdem hat es wieder spaß gemacht zu lesen. Als er dann bei Sahs war, herrlich.
Du weißt ja das ich solche szenen mag. Allerdings hätte ich nicht gedacht das Sahs so reagiert. Ich meine, das er Frederic einfach zu sich ins bett lässt. Das hat mich etwas gewundert. Aber da sind wir wieder beim zucker. Man braucht ihn.
Ach ja, die länge war super. Das hat gesimmt. Nicht zu lang und nicht zu kurz.
Und für meine neugier schreibst du bald weiter.
Einen neuen teil bekommst du auch noch von mir.

Bye deine Laila
 
Gewitter können schon beängstigend sein (ich persönlich mag sie, vorausgesetzt ich sitze dabei gerade gemütlich im Trocknen ;)), aber bei Frederic ist es wohl weniger das Unwetter an sich, als mehr die damit verknüpften Erinnerungen, die ihn so in Angst versetzten. Diese panische und ihn zu lähmen drohende Angst hast du wirklich sehr plastisch beschrieben. Ich hatte schon fast befürchtet, dass er es nicht schafft, sich bis zu Sash Zimmer durchzukämpfen, dass er irgendwann zusammenbricht, während er durch die nächtlichen Gänge stolpert. Aber dann wäre uns das nette Ende entgangen, beide in einem Bett. Das Sash ihn nicht gehen lässt, hab ich mir schon fast gleich gedacht. Ich bin schon gespannt wie es dann weitergeht, wenn der Morgen anbricht…
 
Es tut mir echt Leid, dass ich noch nicht vorher geantwortet hab, aber ich hab ziemlich viel lernen müssen, dazu kam dann noch ein einwöchiges Internetverbot, das mich eben dran gehindert hat, das neue Kapitel zu lesen und zu kommentieren.
Hm, ja, da gibt es solche Spezialisten, die meinen, die Schüler nicht überfordern zu dürfen bzw. davon ausgehen, dass Niveau ohnehin schon viel zu hoch sei.
Aber sei froh, dass es wenigstens keine Überforderung is, da sind die Nebenwirkungen nämlich gravierender ^_~
Kann schon sein, ich find's nur oft einfach viel zu übertrieben und so, vor allem wenn dann noch alles nach dem gleichen Schema verläuft, das is etwas, was mich besonders nervt (so ist es bei dir ja nicht) ^^"
Gut, dann wart ich einfach drauf, irgendwann wird's schon erklärt werden, und ich mag ja auch selbst nicht, dass mir die Spannung genommen wird, wär ja dann doof.
Das neue Kapitel war übrigens sehr schön, hat mir gut gefallen. ^^ Wie auch alle andren Commentschreiber schon betont haben, find ich, dass man Frederics Angst wirklich gut mitfühlen konnte, es war dank deiner Beschreibungen des Gewitters und seinen damit verbundenen Gefühlen und Ängsten auch super möglich, sich in ihn hineinzuversetzen, das is dir echt gut gelungen ^^" Und ich hab wirklich nach jedem Satz geglaubt, er würd mit Sicherheit gleich zusammenbrechen oder so, aber schön, dass es nicht so gekommen is .. ^^"
Was mich bisschen gewundert hat, war, dass Sashs Tür nicht von innen abgeschlossen war, denn wenn er dadurch, dass er jedem nächtlichen Besucher an die Gurgel geht, davon ausgeht, dass dieser ihm nicht wohlgesonnen is, wäre es doch zu seiner eigenen Sicherheit das Naheliegendste, einfach abzuschließen, oder ist das bei solchen Internaten nicht möglich?
 
Halli Hallo
Das hat mal wieder gedauert, was aber an meiner eigenen Faulheit lag, die Kommis zu beantworten *schäm*. Und da ich ein ziemliches Schreibtief hatte, hatte ich nicht einmal Lust dazu. Der nächste Teil ist schon fertig korrigiert, der kommt also auf jeden Fall früher!



@Son-Sonna
*g* es freut mich, wenn ich dich mit dem Teil überzeugen konnte und natürlich, dass er dir gefallen hat. Da hat sich das umschreiben ja gelohnt!

@Westlights13
stimmt. Er hat es alleine geschafft. Diesen Anstoß hab ich Hilda zu verdanken ;) und ich finde, es passt einfach sehr gut in die Geschichte rein. Frederic wächst langsam an sich selbst und dieses Wachsen wird im nächsten Kapitel auch noch mal verdeutlicht.

@Elora
*lol* „zutraulich“ ist gut ;)
Aber schön zu wissen, dass du Quieken musstest! Ich glaub ich musste ziemlich breit Grinsen, beim Schreiben.
Und keine Kritik?! Ich bin sprachlos! Aber freut mich natürlich!
Ich hab übrigens mal ein bisschen auf deiner HP herumgestöbert, echt schön geworden!

@Laila86
ohne Zucker gehst nicht, oder;)
mal was fürs Herz ist einfach essentiell.
Schön, dass auch dir der Teil so gut gefallen hat!
Eigentlich hab ich keine Angst vor Gewittern, aber im Urlaub hatten wir eins am Bodensee… Und unser Zelt war nicht richtig gespannt, nicht wasserdicht und stand ziemlich direkt am See, so dass wir noch den ganzen Wind abbekommen haben. Na ja das war ne Erfahrung wert *g*
Schicksalsbegegnung ist übrigens jetzt auch auf meiner HP. Ich habs geschafft… Also kannst mir gerne auch noch die korrigierten Teile schicken.

@Yuuki
ja eben! Zu Hause haben Gewitter was faszinierendes, da mag ich sie auch.
Bei Frederic kommt da eben noch mehr dazu, als nur das Gewitter, sondern auch Erinnerungen, Bilder gegen die er nicht ankommt.
*g* na das ist doch schön, dass ich euch einmal nicht nur deprimieren, sondern auch beglücken konnte. Die beiden müssen sich ja langsam mal näher kommen ;)

@Tiara
Ja eben. Du begibst dich praktisch dadurch auf das Level der Hunde und das funktioniert!
Okay es war natürlich etwas überdramatisch, aber das wollte ich ja auch so und in seiner Situation war es eben nicht nur ein normales Gewitter.
Zum Traum sag ich jetzt mal nix;)
Und auf die Idee, dass sie die Türen abschließen können, bin ich ehrlich gesagt überhaupt nicht gekommen *sichschämt* Na vielleicht hat Sash ja extra für Frederic offen gelassen ;)

@amyschn
kein Problem, das Lernproblem kommt mir so bekannt vor, aber ich glaub Internetverbot würde mich in den Wahnsinn treiben ;)
*g* früher war ich überfordert, jetzt unterfordert, schon verrückt. Na ja spätestens wenn ich einen Nervenzusammenbruch hab, muss ich was ändern *seufz* Das Problem ist, dass die anderen Schulen, die die Ausbildung anbieten, noch leichter sind.
Freut mich sehr, dass es auch dir so gut gefallen hat!
*lol* wie gesagt, an Abschließen hab ich gar nicht gedacht und Sash kann sich ja ganz gut verteidigen ;)


Kapitel 12

Er erwachte mit dem erfüllenden Gefühl beschützt zu sein. Sein Inneres war zum ersten Mal seit langer Zeit wieder ruhig, ruhig und angenehm entspannt. Zufrieden seufzend kuschelte er sich an den warmen Körper neben sich.
In seinem dämmerartigen Zustand fühlte er sich so wohl wie schon lange nicht mehr.
Hatte er sich jemals so wohl gefühlt?
Behütet und beschützt.
Sicherheit.
„Hey Kleiner, du bist schwer.“ Die mürrische Stimme drang zwar an sein Ohr, aber anfänglich hatte er leichte Probleme sie auch zuordnen zu können. Etwas verwirrt begann er über die fremde Stimme nachzudenken und abrupt fielen vereinzelte Bilder der vergangenen Nacht über ihn her.
Das Gewitter, er hatte zu ihm gewollt und dann… dann…
Leicht entsetzt riss er die Augen auf und sah direkt in wunderschönes Himmelblau, das wie immer mit einem spöttischen Ausdruck versehen war.
Frederic sah mit zunehmend schneller rasendem Herzen auf die Gestalt unter ihm.
Unter ihm…
Während eine unübersehbare Röte sein Gesicht überzog, wurde er sich der Tatsache bewusst, dass er nach wie vor auf einer durchtrainierten Brust lag und dass es sich verdammt gut anfühlte hier zu liegen.
„Morgen.“ Etwas Sinnvolleres fiel ihm im Moment schlichtweg nicht ein. Auf dem Gesicht seines Gesprächspartners zeichnete sich doch tatsächlich ein amüsiertes Lächeln ab.
Wenn er einmal darüber nachdachte, dann lächelte Sash gar nicht so selten, wie man von ihm dachte.
„Gut geschlafen?“ Erstaunlicherweise musste er diese Frage bejahen.
Er hatte keine Angst mehr gehabt…
„Hm…“ Mit einem zustimmenden Gemurmel bettete er den Kopf erneut auf Sashs Brust und lauschte fasziniert dem gleichmäßigen Herzschlag.
Vielleicht träumte er ja doch noch…
„Ich kann mir ja vorstellen, dass das bequem ist, aber du bist mir noch eine Erklärung schuldig.“ Sash musterte ihn teils belustigt, teils ernst.
Und Frederic wurde wieder einmal bewusst, was für eine unheimliche Anziehungskraft der junge Mann auf ihn hatte.
Silvia hatte Recht gehabt…
Er empfand so einiges für den Einzelgänger, der nun leicht ungeduldig aufschnaubte.
„Hat’s dir die Sprache verschlagen?“
Frustriert löste sich Frederic von seinem „Schlafplatz“ und stemmte sich in die Höhe. Nach wie vor umfing ihn die göttliche Kühle, aber mit dem Verlust des Körperkontaktes verlor er auch etwas von dem Gefühl der Sicherheit.
In einer instinktiven Reaktion schlang er die Arme um seinen Körper.
„Was für eine Erklärung?“ Sash verdrehte die Augen, richtete sich aber ebenfalls auf und erwiderte mit ruhiger Stimme: „Was es mit deinem Traum auf sich hat.“
„Mein Traum?“ Panisch wollte er etwas wegrutschen, Abstand zwischen sie bringen.
Sein Traum… Das konnte er doch nicht erklären. Er machte seine Rechnung allerdings ohne Sash, der ihn kurzerhand am Handgelenk packte und ihn zu sich zog. Ein überraschter Laut entfuhr Frederic, als er plötzlich dem energischen Blick des Anderen begegnete, während seine Hand zu schmerzen begann.
„Wir hatten eine Abmachung, Kleiner!“ Frederic war verwirrt, er verstand nicht so recht, weshalb Sash soviel Wert auf seine Erklärung legte. Ängstlich biss er sich auf die Lippe und entschloss sich dann, es ihm lieber zu erzählen bevor sein Handgelenk gebrochen wurde.
Er brachte ein beschwichtigendes Nicken zustande und atmete hörbar auf, als sich Sashs Griff etwas lockerte.
„Das, das ist aber nicht so einfach.“ Unsicher suchte er nach den richtigen Worten, um Sash erklären zu können, was dieser Traum für ihn bedeutete. Dieser ließ seine Hand nun ganz los und sah ihn auffordernd an.
„Also gut.“ Frederic fuhr sich fahrig durch das wirre Haar. „Ich träume vom Tod, aber es ist keine Handlung in dem Traum, zumindest kann ich mich nicht dran erinnern, es ist nur… das Gefühl…und die Bilder…“ Die letzten Worte hatte er fast geflüstert, als hätte er Angst durch ihr Aussprechen die Dämonen der Nacht zu wecken. Er spürte förmlich, wie seine wenig hohen Mauern zu bröckeln begannen und sich die ersten Tränen ihren Weg seine Wange hinab suchten.
„Als, als ich geboren wurde, da… da ist meine Mutter gestorben. Ich hab dir doch erzählt, dass sie Empathin war und wir hatten deshalb eine ganz besondere Bindung zueinander.
Ich… habe gespürt… wie sie, wie sie gestorben ist…“ Frederic kam gegen die Tränenflut nicht an, gab den Kampf gegen seinen eigenen Körper auf, der leicht zu zittern begonnen hatte.
„Wie sie gestorben ist!“ Selbst Sash schien von seiner Erzählung betroffen zu sein, seine Stimme war etwas rau.
Mühsam zwang sich Frederic dazu weiter zu sprechen.
„Ich hatte schon als Kind diesen Traum. Mattes glaubt, dass es eben etwas mit dem Tod meiner Mutter zu tun hat, aber wir wissen nicht ob es nur eine Erinnerung ist oder… eine Ahnung…
Ich bin damals schon nicht damit klar gekommen und hab irgendwann angefangen, mich eben selbst zu verletzten. Das mag sich vielleicht blöd anhören, aber in den Momenten, wo der körperliche Schmerz stärker als der Seelische war, da hatte ich das Gefühl wieder atmen zu können. Irgendwann hat es aufgehört und jetzt…“ Zitternd klammerte er sich an Sashs Hände, wurde mit einem leisen Aufseufzen bedacht und fand sich kurzerhand an einer breiten Brust wieder. Dankbar schloss er die Augen, schlang seine Arme um den attraktiven Körper und wurde mit der gleichen Geste belohnt.
„Ich weiß nicht, wieso es wieder angefangen hat, aber ich ertrag das einfach nicht noch mal. Das, das geht nicht mehr…“ Schluchzend vergrub er den Kopf an Sashs Schulter und wurde weiterhin von leichtem Zittern beherrscht.
„Ich halt das nicht mehr aus…“
Schon wieder lag er in den starken Armen und suchte Schutz in ihnen und wieder wurde ihm dieser gewährt.
„Was, was ist… wenn ich wirklich bald sterbe? Wofür lebe ich denn dann noch?“ Verzweifelt schluchzte Frederic auf, drückte sich noch enger an den Anderen.
„Für dich selbst…“ Sashs Stimme war ruhig, beherrscht, warum hatte dieser junge Mann nur so eine Wirkung auf ihn?
„Was?“ Verwirrt sah Frederic auf, suchte den Blick der blauen Augen, die ihn bestimmt musterten. Ein trauriges Lächeln umspielte Sashs Mundwinkel, als er ihm vorsichtig die Tränen von der Wange wischte.
„Für dich, Kleiner! Sieh dich doch mal an. Wegen einem Traum lässt du dich völlig runter ziehen. Aber was hast du denn dann noch vom Leben? So, in diesem Zustand?
Auf was kannst du zurücksehen, wenn es wirklich mal so weit kommen sollte? Was hast du erreicht? Was hat dich erfüllt? Wann warst du glücklich?
Du lebst für dich!“ Es dauerte etwas bis die Worte in Frederics Kopf auch Klarheit gewannen, aber dann war es, als würde einfach alles zusammenbrechen.
Alles
Angst, Verzweiflung, Wut auf sich selber, und die sehnsuchtsvolle Hoffnung auf Liebe.
Alles schien sich zu einem großen Etwas zu vermischen und über ihm einzubrechen.
Sash hatte so Recht, er hatte so recht…
„Nur für dich!“ Erstickt schluchzend klammerte er sich zum wiederholten Male an Sash, fand den Fels in der Brandung, den er sich schon so lange gewünscht hatte.
Sie saßen lange so da. Zeit war belanglos geworden.
Das Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit überkam ihn erneut und die immer beständige Kühle schaffte es langsam seine Gedanken zu normalisieren. Mit geschlossenen Augen atmete er glücklich den Duft nach Pfirsich ein, den Sash verströmte.
Könnte es doch immer so sein…
Zwar etwas widerwillig, aber mit dankbar strahlenden Augen löste er sich schließlich von dem jungen Mann.
Er hatte Recht…
Er sollte die Zeit nutzen, für sich…
„D…danke…“ Ein spöttischer Funken stahl sich in das durchdringende Blau.
„Fängst du jetzt wieder an zu stottern?“ So ganz verstand Frederic den Anderen nicht. Eigentlich verstand er ihn überhaupt nicht, aber es spielte keine Rolle. Er vertraute ihm einfach. Es war ihm selbst ein Rätsel, wie er sich nach ein paar wenigen Tagen einem fremden Menschen einfach so öffnen konnte, mehr als den Personen, die ihn schon seit Jahren begleiteten, aber es fühlte sich so richtig an…
Er war ein Halbempath, es musste doch richtig sein, wenn er auf seine Gefühle vertraute…
Oder?
Zufällig fiel Frederics Blick auf den kleinen Wecker auf dem Nachtisch.
„Oh Scheiße!“ Impulsiv fuhr er in die Höhe und starrte entsetzt auf die Uhr, die ihm verkündete, dass es bereits neun Uhr war. Fragend wandte sich nun auch Sash dem Objekt seines Entsetzens zu.
„Shit!“ Sash wühlte sich hastig aus den weißen Laken.
„Tut mir Leid…“ Machte er denn eigentlich alles falsch? Jetzt kam Sash auch noch zu spät, weil er vergessen hatte seinen Wecker zu stellen. Geknickt ließ er sich wieder auf das Bett plumpsen.
„Ist ja gut!“ Sash blitze ihn fast schon empört an und schüttelte dann einfach nur den Kopf.
„Ich werde es überleben, du wirst es überleben, kein Grund wieder in der totalen Verzweiflung zu versinken. Nimm dir doch nicht alles so zu Herzen! Das ist ja furchtbar.“
Verdattert suchte Frederic nach Worten.
„Aber…“
„Nein! Kein aber!“ Hilflos krampfte er seine Hände in die Laken.
„Aber…“ Lachend landete Sash neben ihm und wedelte anscheinend begeistert mit einer Hand vor seinem Gesicht herum.
„Du bist echt schlimm!“ Kurz sahen sie sich an und dieses Mal ging der Blick tiefer… Es schien als würden sich die blauen Augen strahlend in seine Seele bohren und dort das Licht aufs Neue entzünden.
Was dachte er da?
„Du gehst jetzt hoch, ziehst dich an und dann in deine Klasse und sagst, dass du verschlafen hast. Dafür wird dir schon niemand den Kopf abreißen und mir im Übrigen auch nicht. Okay?“
Unsicher nickte Frederic, er setzte zu einem Danke an, doch wurde er abrupt unterbrochen.
„Und wenn du dich jetzt wieder bedanken willst, bring ICH dich um!“ Überrumpelt suchte Frederic nach Worten.
„Ich glaub, du gehst besser…“ Leiser Spott schwang in der angenehmen Stimme mit. Sash erhob sich mit einer fließenden Bewegung und wieder einmal fiel ihm auf, dass er eine ganz eigene Art hatte sich zu bewegen. Viel geschmeidiger und sicherer als alle anderen Menschen, die er kannte. Manchmal verglich er ihn mit einer Raubkatze, gefährlich und faszinierend zugleich. Der Typ war ein einziges Rätsel.
Genervt wurde eine widerspenstige Strähne aus der Stirn gepustet.
„Na komm.“ Und mit diesen Worten zog Sash ihn in die Höhe und bugsierte ihn aus dem Zimmer. Seufzend blieb Frederic auf dem Gang stehen und betrachtete abwesend die gegenüberliegende Wand. Es war wirklich an der Zeit etwas zu ändern und vielleicht sollte er einfach mal damit anfangen…

[Ende Kapitel 12]

lg einsame wölfin
 
Was soll ich dazu nur wider schreiben?
Es ist doch eh immer dasselbe!
Ich bin mal wider hin und weg!
Die Stimmung die du rüberbringst, die Gefühle. Einfach erste sahne.^^
Nun die beiden haben es wohl sehr genossen zusammen zu schlafen. vor allem Frederic.
ER hat seid langen mal wider einen erholsamen schlaff.

-----------Es schien als würden sich die blauen Augen strahlend in seine Seele bohren und dort das Licht aufs Neue entzünden.-------------

Das wird wohl so sein.^^
 
Die beiden Jungs zusammen sind einfach köstlich und wie du ihre so unterschiedlichen Charaktere beschreibst, sehr gelungen. Ich musste schon das eine und andere mal grinsen, insbesondere gegen Ende des Teils.

Ansonsten war der Teil auch wieder sehr gefühlvoll. Schön für Frederic, dass er sich bei Sash so sicher fühlen und mit ihm auch über seine tiefsten Ängste reden kann, wenn auch dieser für ihn noch immer ein kleines Mysterium darstellt (und für mich Leser auch). Ich denke dieses Gespräch hat Frederic Mut gemacht sich nicht aufzugeben und von seinen Ängsten gänzlich erdrücken zu lassen.

Freue mich schon auf das nächste Kapitel :).
 
Hallöchen ^__^
Der Anfang war richtig süß!!!! Das Frederic mit dem Kopf auf Sashs Brust so ruhig und friedlich schlafen konnte, kann ich richtig verstehen!! So kawaii!!!!!
Aber als dann Sash daruaf gedrängt hat, das Frederic ihm von seinem Traum erzählten soll, hat das die Stimmung voll ins düstere... trübe... traurige getrieben! Aber das Sash ihn so gut verstandan hat und ihn auch noch mit seiner Antwort: "Für dich selbst..." richtig... aufgemuntert hat und ihm... na ja... seinen Lebensmut wiedergegeben hat, war die Stimmung nicht mehr ganz so düster.
Und als sie dann wieder angefangen haben, sich gegenseitig... aufzuziehen... und als Frederic auf die Uhr gesehen hat und so einen Schrecken bekommen hat... da war die Stimmung wieder schön fröhlich und heiter!!!!!!
Alles in allem ein klasse Kapitel!!!!! (Schreib ich das nicht jedesmal??? *sich mal was anderes ausdenken sollte* *überlegt* *keine Ahnung hat, was sie sonst schreiben könnte* ´Schlechtes Kapitel´ geht ja nicht, da man ja nicht lügen darf. *g* Also bleibt es weiter bei `klasse Kapitel´)

Freu mich schon auf das nächste Kap.!!!!!!!

by: Son-Sonna
 
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