Good And Evil - Feuerstrom

@Tiara: Das ist aus Hamlet ("The undiscovered country, from whose bourn (?) no traveller returns."). Er meint mit dieser euphemistischen Umschreibung übrigens den Tod.

Ansonsten will ich noch schnell die arme Crux insofern verteidigen, als dass die ja nun schon seit über einem Jahr Nacht für Nacht draußen rumläuft und Dämonen niedersticht, und da stellt sich einer blöder an als der andere (weil die eben triebgesteuert sind und nicht tatsächlich "nachdenken"). Wenn sie einen trifft, greift der sie garantiert an, und alles, worüber sie sich Gedanken machen muss, ist, wie sie ihn am schnellsten und gefahrlosesten erledigt.
In diesem Fall ist die Situation für sie nun plötzlich vollkommen anders. Ich würd sagen, sie realisiert das noch gar nicht so, dass sie es da z.B. nicht einfach mit drei eben etwas stärkeren Dämonen zu tun hat, sondern mit (wenn ihr euch ans Lynx Special erinnert) den drei auserwählten Dämonen, die nur alle 500 Jahre mal auf die Erde geschickt werden, um die zu unterwerfen.
Crux meint bloß, die Menschen vor den Dämonen beschützen zu müssen, damit die nicht so enden wie ihre eigene Mutter (die ja nachts mit ein paar Dämonen ähm Bekanntschaft machen durfte ;) ). Über größere Zusammenhänge macht sie sich keine Gedanken. Und dass sie sich nun auf einmal damit beschäftigen muss, ob ihr ein Dämon, die sie inzwischen eher als Opfer kennt, eine Falle stellen könnte oder so, das ist alles einfach ungewohnt. Abgesehen davon geht sie zugegebenermaßen auch etwas naiv zu Werke (allein die tolle Idee, dem deutlich überlegenen Dämon Draco eben mal hinterherzurennen, weil der sich bestimmt gerne wird erlegen lassen... :rolleyes: ).
 
Crux hätte mal "Der Geist und die Dunkelheit" kucken sollen ;), dann wüsste sie, dass auch prinzipiell unintelligente Wesen ganz schön clever sein können... *g* Erstaunlich, dass sie immer noch lebt, wenn sie so naiv ist *G*.
 
So, und weiter geht's!

DRACO SAGA - KAPITEL 2: "FREUND ODER FEIND?" - TEIL 2

Beinahe lautlos, lediglich von einem leisen Scharren begleitet, öffnete sich die massive Metalltür. Das war ein gutes Zeichen. Alle Türen, die Crux bisher geöffnet hatte, hatten gequietscht oder waren vollkommen verrostet gewesen. Diese hier hingegen machte den Eindruck, in letzter Zeit häufiger benutzt worden zu sein.

Aufmerksam sah sich die Dämonenjägerin um, auch wenn sie nicht viel zu erkennen vermochte. Es war dunkel, stockdunkel, ihr gegenüber konnte sie in einiger Entfernung ein Fenster erkennen, doch das war vom Staub und Dreck so grau, dass es das ohnehin fahle Mondlicht nur noch abgeschwächter hindurchließ. Rechts von ihr erstreckte sich eine riesige Lagerhalle, in der auf einzelnen Haufen mal wenige, mal sehr viele Pappkartons gestapelt waren. Jeder einzelne Stapel stellte zweifellos ein hervorragendes Versteck für einen Dämon dar.

Erst jetzt kam der jungen Frau dieser Gedanke. Blitzschnell fuhr sie herum und betrachtete ihre Umgebung genauer, doch soweit sie das in der Finsternis erkennen konnte, war da niemand, der sie hinterrücks anfallen wollte. Dennoch deutete der gute Zustand der Eingangstür sowie die Tatsache, dass vor ihr am Boden relativ wenig Staub lag – vermutlich war irgendjemand hier erst kürzlich entlanggegangen –, darauf hin, dass sie richtig war, dass sich das Mitglied des Feuerstroms irgendwo in diesem Gebäude aufhielt. Es galt nur, ihn in der Dunkelheit zu finden, dann...

Ja, was dann? Crux erschrak fast ein wenig, als ihr bewusst wurde, dass sie daran bislang gar keinen Gedanken verschwendet hatte. Das lag wohl daran, dass es normalerweise auch gar nicht nötig war, denn wenn sie sonst einen Dämon fand, dann erledigte sie ihn, fertig, Aus, Ende der Geschichte. Doch diesmal lagen die Dinge etwas anders. Dieser spezielle Dämon würde sich wohl kaum so ohne weiteres "erledigen" lassen! Ganz im Gegenteil, sie würde aufpassen müssen, dass er nicht sie erledigte!

Sie atmete einmal tief durch und rümpfte die Nase wegen der stickigen Luft, die daraufhin in ihre Lunge drang. Für derartige Überlegungen hatte sie nun keine Zeit, sie musste wachsam bleiben und ihren Feind aufspüren, bevor er seinerseits ihre Anwesenheit bemerkte und ihr zuvorkam, sie musste angreifen, solange das Überraschungsmoment noch auf ihrer Seite war.

Mochte ja sein, dass Pyxis' komisches Gerät behauptete, der Untote sei ihr haushoch überlegen, aber was hieß das schon? Es war schließlich schon oft genug vorgekommen, dass die Erfindungen des Wissenschaftlers alles andere als korrekt funktionierten. Wer sagte, dass dies nicht auch diesmal der Fall war?

Und selbst wenn der Dämon stärker sein sollte als Crux, bedeutete das ja noch lange nicht ihre Niederlage! Das Überraschungsmoment stand auf ihrer Seite, vermutlich würde ihr Gegner ob seiner Überlegenheit auch ziemlich überheblich sein, ein weiterer Umstand, den sie sich zunutze machen konnte, und überhaupt: Sie war eine gute Kämpferin, die sich nicht einfach so besiegen lassen würde! Das hatten schon ganz andere versucht. Auch Virgo war ja schließlich im Endeffekt gescheitert. Warum also hätte ein anderer Teil des Feuerstroms mehr Erfolg haben sollen?

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...und im nächsten Teil passiert dann vielleicht auch wieder was ;)
 
Irgendwie hab ich den Eindruck, dass deine Chars sehr dazu neigen, erst gar nicht zu denken - und dann, wenn sie mitten im Scheibenhonig stecken, auf einmal hemmungslos zu monologisieren, anstatt sich darum zu kümmern, wieder aus selbigem rauszukommen... ;) Das fällt mir nur jetzt sowohl bei Crux als auch in Genesis auf *g*...
 
@Tiara: Genau, die Dunkelheit ist an allem schuld *Schweiß wegwisch*
@Shan: Ich find aber, dass das Geschehen so wenigstens ein bisschen eleganter in die Länge gezogen wird, als wenn - wie bei gewissen Trickserien - erstmal irgendeine absurde, bescheuerte und belanglose Nebenhandlung gezeigt wird (oder gern auch Zuschauer des eigentlichen Geschehens über irgendeinen Mist quatschen...) ;)


DRACO SAGA - KAPITEL 2: "FREUND ODER FEIND?" - TEIL 3

Aus dem Halbdunkel drangen leise Stimmen an Crux' Ohr.

Stimmen? Sie hörte genauer hin. Kein Zweifel, da sprachen zwei Männer miteinander. Wenn Draco hier war, hatte er offenbar Gesellschaft. Aber wer konnte das sein? Hydra, das dritte Mitglied des Feuerstroms, war doch schließlich eine Frau!
Nun, Crux würde es herausfinden!

Leise schlich sie vorwärts, immer den Stimmen folgend, die aus der Tiefe der großen Halle kamen. Die Pappkartons, die überall aufgeschichtet waren, boten ihr Deckung, und so gelang es ihr, unbemerkt – wenigstens hoffte sie, dass sie unbemerkt geblieben war – bis zur Quelle der Geräusche vorzudringen. Vorsichtig spähte sie über einen weiteren Stapel Kartons hinweg, und dann sah sie ihn erstmals aus der Nähe.

Draco stand vor einem großen Fenster, das wohl einst durchsichtig gewesen war, inzwischen aber so verdreckt war, dass nur ein kläglicher Rest des ohnehin schwachen Mondlichtes von draußen hindurchdringen konnte. Der matte Lichtschein genügte jedoch, um die Gestalt des Dämons auszumachen.
Er war recht groß, bestimmt annähernd zwei Meter, hatte dunkle Haare, die ihm bis zur Schulter reichten, und trug einen weiten Umhang, der ihm so etwas wie Würde verlieh. Mehr vermochte Crux nicht zu erkennen, da sie ihn nur von hinten sah. Ein Blick auf die Anzeige von Pyxis' Gerät bestätigte sie in der Annahme, dass dieses Wesen der Finsternis tatsächlich Draco war, jedenfalls war es genauso stark wie jenes, das sie bis in diese Gegend verfolgt hatte.

Hinter ihm, in etwas, das die Dämonenjägerin einen "gebührenden Abstand" genannt hätte, stand der zweite Mann, dessen Stimme sie zuvor gehört hatte. Er war etwas kleiner als Draco, seine blonden Haare hatte er mit Hilfe von Gel gebändigt, und er wirkte ziemlich jung. Crux hätte ihn auf etwa zwanzig Jahre geschätzt, doch das musste bei Dämonen ja nichts heißen, weil sie offenbar nicht sichtlich alterten.

Allerdings sah der junge Mann nicht einmal wie ein Dämon aus... seiner Kleidung nach – Jeans, T-Shirt, Sportschuhe – hätte man ihn ebenso gut tagsüber auf der Straße treffen können, ohne dass er aufgefallen wäre; außerdem wirkte er, wie er dort stand, zwar recht nervös und angespannt, aber nicht so... so außer Kontrolle, wie es Dämonen sonst zu sein pflegten.
Vom Feuerstrom natürlich abgesehen, doch zu dem konnte er ja nicht gehören (es sei denn, Hydra war auf einmal zu einem Mann geworden). Handelte es sich womöglich um eine menschliche Geisel? Um einen Gefangenen? Gegen diese Theorie sprach allerdings, dass der Blondschopf weder gefesselt war noch Anstalten machte, einen Fluchtversuch zu unternehmen.

Die beiden Männer hatten eine Weile geschwiegen, während Crux sie gemustert hatte, doch nun brach der anscheinend jüngere die Stille.
"Meister", flüsterte er fast und klang besorgt, "ist wirklich alles in Ordnung?"

Crux erschrak.
"Meister"? So viel also zu ihrer Geiseltheorie. Allem Anschein nach war der Kerl im Gegenteil sogar freiwillig hier – oder aber Draco hatte ihn gezwungen, ihm zu dienen. Denn Diener, das schien die Rolle dieses jungen Mannes zu sein. Nur ein Dämon, da war sich Crux ziemlich sicher, das war er nicht.

War das möglich? Hatte ein Mitglied des Feuerstroms einen Menschen zum Diener? Machte ein Mensch den Lakaien für einen Dämon – und akzeptierte ein hohes Tier wie Draco jemanden, der normalerweise vermutlich eher ein potenzielles Opfer darstellte, als einen solchen?

"Ich habe es schon zweimal gesagt", erwiderte Draco mit tiefer und, obgleich nicht lauter, durchdringender Stimme, "das geht dich nichts an, Lupus! Und jetzt hör mit den Fragen auf, sonst dienst du mir gleich höchstens noch als Mitternachtssnack!"

Daraufhin schwieg der Angesprochene gezwungenermaßen. Das, was Draco gerade gesagt hatte, klang in der Tat so, als wolle dieser Lupus ihm dienen. Das war doch alles sehr merkwürdig...

"Kann ich", brachte Lupus schließlich hervor, "kann ich sonst noch etwas für Euch tun?"

Draco schien kurz nachzudenken, dann drehte er sich langsam um, um den anderen anschauen zu können. Das ermöglichte es Crux, sein Gesicht zu sehen. Unterhalb der für Dämonen typischen, katzenhaften Augen saß eine breite, gerade Nase, die seinen ohnehin harten Gesichtszügen eine gefährlich wirkenden Schärfe verlieh. Seine Zähne waren kaum zu sehen, als er entgegnete:
"Ja, da wäre etwas..." Ernst zog er den Mundwinkel nach unten und seine Augen richteten sich auf den Haufen Kartons, hinter dem Crux Schutz suchte. "Bring mir den Menschen, der sich hinter diesem Stapel zu verbergen versucht!"
 
*lol* Das war ja zu erwarten... In die Falle getappt ;)... Die Beschreibung von Lupus hat mich übrigens irgendwie an Draco Malfoy erinnert *g*.
 
Hey, ob Draco Malfoy oder nicht, immerhin GAB es ne Beschreibung ;)

So, nach einer bedeutungslosen Pause von gerade mal nem halben Jahr hab ich mich durchgerungen, nen neuen Teil zu schreiben... :dodgy:


DRACO SAGA - KAPITEL 2: "FREUND ODER FEIND?" - TEIL 4

Der Schrecken war Crux in die Knochen gefahren. Zwar hatte sie ja eh nicht vorgehabt, ewig in ihrem Versteck zu verharren, sondern Draco anzugreifen, doch den Vorteil des Überraschungsmoments konnte sie nun wohl vergessen. Und was sie beinahe noch mehr schockierte, war, dass das Mitglied des Feuerstroms sie bemerkt hatte, obwohl sie extra besonders vorsichtig vorgegangen war.

Nun ja, es war nicht mehr zu ändern, sie war entdeckt worden. Aber hinter dem Kartonhaufen hervorzerren lassen würde sie sich nicht, schließlich hatte sie auch ihren Stolz. Sie atmete noch einmal tief durch, danach richtete sie sich zu voller Größe auf und trat hinter dem Stapel hervor. Dabei behielt sie Draco und seinen Helfer genau im Auge, damit sie sie nicht plötzlich anfallen konnten. Eher beiläufig stellte sie nun, da Lupus sie ansah, fest, dass er blaue Augen hatte, Augen wie ein Mensch – das war der endgültige Beweis dafür, dass er kein Dämon war.

Crux' Herz pochte heftig in ihrer Brust, das Atmen fiel ihr schwer, und auch ohne sich selbst sehen zu können, wusste sie, dass ihre Versuche, ihre Nervosität zu verbergen, zum Scheitern verurteilt waren.

"Du bist Draco, nehme ich an", krächzte sie schließlich mit einer Stimme, die so unsicher klang, dass sie fast selbst erschauderte. Sie musste sich jetzt ganz schnell wieder fassen, sonst würde sie keine Chance haben, den Kampf gegen den Dämon, der jetzt unweigerlich bevorstand, zu überleben.

Unwillkürlich musste sie an ihre erste Begegnung mit Virgo zurückdenken, aus der sie auch als regelrechtes nervliches Wrack hervorgegangen war. So etwas durfte sich auf keinen Fall wiederholen!

"Sieh an", beantwortete der Angesprochene Crux' Vermutung, "ist mein Name den Menschen also immer noch ein Begriff!" Gelassen musterte er die junge Frau, ohne sich von der Stelle zu rühren. "Und du, du bist...?"

"Crux", erwiderte sie mit einer Spur neuer Entschlossenheit.

"Crux...", wiederholte der Dämon nachdenklich. "Nein, sagt mir nichts."

"Ich jage solche wie dich!", fügte Crux hinzu, als könnte sie ihr Gegenüber damit verunsichern oder gar einschüchtern.

Doch Draco tat den Einwand mit einem gleichgültigen Schulterzucken ab und wollte sich schon mit irgendeiner – vermutlich unerfreulichen – Anweisung an Lupus wenden, als er doch noch innehielt und Crux noch einmal betrachtete, diesmal deutlich eindringlicher und schärfer. Seine dämonischen Augen bohrten sich geradezu in ihren Schädel, und sie musste all ihre Willensstärke aufbringen, um seinem durchdringenden Blick standzuhalten und ihm nicht auszuweichen.

"Oh, Crux", sagte er endlich, als hätte es nun Klick gemacht, und legte den Kopf zur Seite, "natürlich! Das hätte ich viel eher erkennen müssen! Du bist eine von denen, die Virgo umgebracht haben, nicht wahr?"

Crux hatte keine Ahnung, woher er das wusste, und ob es nun eine gute Idee gewesen wäre, seinen Verdacht zu bestätigen und damit zu protzen, dass sie und die anderen Virgo besiegt hatten. Im besten Fall würde das ihrem Gegenüber etwas Respekt lehren – im schlimmsten würde er sie vermutlich zur Vergeltung töten. So schwieg sie lieber, doch das war ebenfalls Antwort genug.

Langsam kam Draco auf sie zu, sah zu ihr herab in ihr Gesicht. Nur wenige Zentimeter trennten die beiden, und der jungen Frau fiel es schwer, nicht feige zurückzuweichen. Der Dämon schlich in bedächtigem Tempo um sie herum, sie folgte ihm aus den Augenwinkeln mit ihren Blicken, wagte es jedoch nicht, ihren Körper zu drehen.

"Hm", murmelte der Untote, während er seinen Gang um Crux herum beendete, "für eine Auserwählte bist du ziemlich schwach."

Crux wusste nicht, wovon er da sprach, aber es klang nicht unbedingt freundlich. Sie hatte auch gerade andere Dinge im Kopf, als über Begriffe wie "auserwählt" nachzudenken – zum Beispiel damit, zu überlegen, wie sie aus dieser verfahrenen Situation heil herauskommen konnte. Obwohl es eigentlich nicht viel zu überlegen gab, denn es schien klar zu sein, dass sie sich in wenigen Augenblicken in einem Kampf auf Leben und Tod gegen einen deutlich überlegenen Gegner wiederfinden würde.

Ein wenig bereute sie es, Draco einfach planlos hinterhergerannt zu sein.

"Also", sagte Draco wie abschließend und warf seinen Umhang zurück, sodass seine Schultern frei waren, "bringen wir es hinter uns."

Crux musste schlucken, und als sie in eine Verteidigungsposition ging, fiel ihr auf, dass ihre Knie ein ganz klein wenig zitterten. Gedankliches Memo: Das nächste Mal einem Mitglied des Feuerstroms nicht hinterherlaufen, ohne darüber nachzudenken, wie man es besiegen sollte. Hoffentlich würde es ein nächstes Mal geben.

"Meister", unterbrach Lupus zögerlich und mit großem Respekt die Kampfvorbereitungen, "dürfte ich... dürfte ich sie vielleicht für Euch erledigen?"

Dracos Augen verengten sich zu Schlitzen, als sein Blick zu seinem Diener hinüberschnellte. Er schien empört über die Frechheit, die bloße Bitte an ihn zu richten, doch nach einigen Momenten wirkte er wieder ruhiger, als wäre ihm ein plötzlicher Gedanke gekommen, der seine Haltung dazu änderte. "Na schön", sagte er und wandte Crux den Rücken zu, "sie gehört dir."
 
Och ne. Warum gibt es nicht einmal einen Schurken, der einen Helden einfach fertig macht, wenn er kann? :P Ich glaube, da muss ich gleich den 'Klischee-Stempel' auspacken ;)...
 
@Tiara: Klar vergisst du die absichtlich, gib's doch zu ;)
Also, der Feuerstrom besteht aus drei Dämonen, die der Teufel persönlich auswählt, und die im Gegensatz zum Rest der "Brut" nicht nur stärker sind, sondern auch sowas wie Intelligenz besitzen. Im Übrigen wurde im Lynx-Special noch erwähnt, dass die drei durch eine Art magisches Band verbunden sind: Dadurch werden alle drei stärker, aber nur, bis einer von ihnen stirbt (damit die drei nicht auf die Idee kommen, gegeneinander oder gar gegen den Teufel zu kämpfen). Da Virgo ja schon tot ist, hat sich das mit dem Band aber eh erledigt :D
Zum Thema Auserwählte wurde im Lynx-Special gesagt, dass die erste Auserwählte früher mal von Gott selbst ausgesucht wurde. Seitdem vererbt sich das quasi immer von Mutter zu Tochter. "Auserwählte sein" drückt sich dadurch aus, dass man halt stärker ist als der gewöhnliche Mensch, damit man gegen die bösen Dämonen ne Chance hat. Unsterblich oder so ist man aber noch lange nicht deswegen.
Und zum Thema Schicksal hab ich mich ja auch im Lynx Special schon ausgiebig ausgelassen - zur Erinnerung: Sollte die letzte Auserwählte sterben, ohne ihre Fähigkeit weitergegeben zu haben, wird halt ne neue auserwählt...

@Shan:
DESHALB (s.o., weil also ne Auserwählte jetzt SO was Besonderes auch nicht ist; es gibt zwar immer nur eine, aber es GIBT eben auch immer eine ;) ) legt Draco nicht den maximalen Wert darauf, Crux zu töten. Er weiß, wenn sie stirbt, gibt es eine neue Auserwählte. Im Lynx Special war das noch etwas anders, weil Vela (die Auserwählte, zur Erinnerung...) ziemlich stark geworden war, und ne neue Auserwählte sich ja erst an ihre neue Kraft gewöhnen müsste und daher nicht sofort ne Bedrohung wäre. Crux hingegen ist ja, wie er selbst sagte, für eine Auserwählte "ziemlich schwach".
Und zu deinem gefürchteten Klischee-Stempel muss ich anmerken, dass Draco von den Mitgliedern des Feuerstroms der arroganteste Dämon ist. Virgo hatte ja z.B. auch keinen Diener, Draco schon, der feine Herr ;) . Dass er Lupus die Drecksarbeit machen lassen will, ist also durchaus charakterbedingt. Soll es jedenfalls sein, obwohl es natürlich schon stimmt, dass die Story reichlich kurz wäre, wäre nicht ausgerechnet Draco der Arrogante :rolleyes:
 
Ist ja unglaublich, ich stelle gerade fest, dass hier seit Ewigkeiten schon ein fertiger Teil auf meiner Festplatte vor sich hinstaubt -.-"

Bevor ich ihn wieder vergesse, bekommt ihr ihn halt vorgesetzt...

DRACO SAGA - KAPITEL 2: "FREUND ODER FEIND?" - TEIL 5

Nun stand Crux also diesem Lupus gegenüber und wusste nicht so recht, was sie davon halten sollte. Einerseits war sie beinahe erleichtert, dass sie um den Kampf gegen Draco noch einmal herumzukommen schien. Andererseits gefiel es ihr auch nicht gerade, dass das Mitglied des Feuerstroms dadurch einfach die Halle hatte verlassen können, um da draußen irgendetwas anzurichten, ohne dass sie ihn davon abhalten konnte. Außerdem durfte sie seinen Diener natürlich nicht unterschätzen, obwohl eine Auseinandersetzung mit einem Menschen vermutlich einfacher zu gewinnen sein würde als eine mit einem Dämon.

Diese Einschätzung sollte sich als falsch erweisen. Denn mit einem Mal schien Lupus zu verschwinden, ähnlich wie jene Untoten, die mit Virgo zusammen den Höllenschlund verteidigt hatten. Im Augenwinkel nahm sie allerdings doch eine Bewegung wahr, konnte jedoch nicht mehr rechtzeitig darauf reagieren und spürte im nächsten Moment einen Schlag gegen den Kopf, der sie zu Boden stürzen ließ.

Instinktiv trat sie in die Richtung, aus der der Hieb gekommen war, traf jedoch nichts und beeilte sich um so mehr, wieder auf die Beine zu kommen. Lupus vermochte sie nicht auszumachen, aber sie bemerkte einen Windhauch, der zuvor nicht da gewesen war.

Sie sah in die Richtung, aus der er zu kommen schien, sah nichts, und doch tauchte plötzlich genau dort Lupus unmittelbar vor ihr auf. In einem Reflex riss sie ihren Arm nach oben und blockte seine Faust gerade noch ab.

Blitzschnell schlug sie mit rechts selbst zu. Ihr Gegner verschwand wieder, jedoch nur kurz, denn offensichtlich hatte sie ihn dennoch leicht getroffen. Jedenfalls erschien er sogleich wieder, nur etwa einen Meter weiter von ihr entfernt, und hielt sich erstaunt die Seite.

„Du bist schneller, als ich dachte“, gab er zu.

Crux antwortete nichts, wusste auch nicht, was sie hätte antworten sollen. Aber etwas fiel ihr ein, jetzt, da er von Geschwindigkeit sprach: Was, wenn ihr Kontrahent gar nicht wirklich verschwand - wenn auch die Dämonen am Höllenschlund nicht wirklich verschwunden waren -, sondern sich bloß sehr schnell bewegte? So schnell, dass das ungeübte menschliche Auge es nicht erkennen konnte?

Das machte durchaus Sinn. Es erklärte auch den Windhauch, den der sich bewegende Lupus verursacht haben musste. Und es erklärte, warum sie gemeint hatte, im Augenwinkel etwas gesehen zu haben; vermutlich war er für einen Augenblick zu langsam gewesen, um ihren Sinnen zu entrinnen.

Das wiederum brachte sie auf einen anderen interessanten Gedanken. Lupus hatte sicher nicht beabsichtigt, zu langsam zu sein. Nein, er musste einen Fehler gemacht haben. Und dass er fehlbar war, war in dieser Situation tatsächlich beruhigend. Schließlich stand man nicht jede Nacht einem Menschen gegenüber, der sich so bewegte und so zuschlug, dass man hätte glauben können, einen Dämon vor sich zu haben.
 
Also, irgendwie war mir die Erkenntnis so gar nicht neu *LOL*, das ist doch Klischee No. 1... ;) Ansonsten, ich tue mir immer noch schwer, da nicht Buffy zu sehen ;)
 
Sing Halleluja, baby... *sing* Nach lächerlichen 23 Monaten hier schon ein neuer Teil, den ich mir heute endlich mal aus den Fingern gesauft hab!

Zur Erinnerung - was zuletzt geschah: Crux ist Draco in eine Halle gefolgt, und der hat sich des Klischees bedient, seinen Diener Lupus die Drecksarbeit machen zu lassen und ist selber entschwunden. Nun kommt im folgenden Teil also der Kampf von Crux gegen Lupus an die Reihe.

DRACO SAGA - KAPITEL 2: "FREUND ODER FEIND?" - TEIL 6

Schon war Lupus erneut verschwunden. Crux’ Pupillen schnellten umher, versuchten, eine Spur ihres Gegners auszumachen, doch sie sah nichts und vermochte auch kein Geräusch zu vernehmen, abgesehen von ihrem eigenen Atem.

Da! Sie schnellt herum, doch da war nichts. Kurz hatte sie geglaubt, Lupus erspäht zu haben, aber dieser Eindruck hatte nur für einen Sekundenbruchteil angehalten. Vielleicht war er für einen Moment zu langsam gewesen – vielleicht hatte sie es sich aber auch einfach eingebildet.
Crux’ Füße suchten auf dem staubigen Hallenboden nach mehr Halt. Jeder Muskel in ihrem Körper war angespannt, bereit, blitzartig zu reagieren, sobald der Angriff aus dem Nichts erfolgen würde.

Eine Weile schien sich nichts im Raum zu rühren.
Dann brach es los.
Lupus erschien rechts von Crux, raste in ungeheurer Geschwindigkeit auf sie zu. Seinen Schlag auf ihren Kopf konnte sie gerade noch durch Emporreißen ihres rechten Armes abwehren, jedoch entblößte sie dadurch ihre Flanke, und prompt traf sie ein Schlag auf die Niere.
Crux keuchte auf, duckte sich geistesgegenwärtig unter einem weiteren Hieb hinweg und trat in der gleichen Bewegung nach Lupus’ Beinen, sodass dieser einen Meter zurückweichen musste. Noch während sie wieder in eine aufrechte Position ging, setzte die Dämonenjägerin einen Tritt auf Kopfhöhe an, den Lupus mit beiden Händen parierte.

Crux nutzte die Gelegenheit und setzte nach, drängte ihren Feind mit gezielten Attacken immer weiter zurück, vermochte jedoch keinen wirkungsvollen Treffer zu landen. Meter um Meter wich Lupus zurück, bis er endlich verschwand.
Diesmal ließ er Crux nicht die Chance, sich auf seinen Angriff vorzubereiten. Ein Stoß in den Rücken ließ sie nach vorn fallen; sie rollte sich flink zur Seite weg und kam wieder auf die Beine.
Doch von Lupus fehlte wieder einmal jede Spur.

Ein Windhauch kündigte seine Ankunft unmittelbar neben ihr an, so konnte sie seinem ansatzlosen Schlag gerade noch ausweichen. Er wirbelte herum, riss den Fuß empor, sie versuchte mit einem Hieb auf sein Gesicht zu kontern. Sie traf im gleichen Moment, als sein Fuß auf ihre Rippen prallte, und beide taumelten leicht benommen zurück.

Crux fing sich als erste wieder, machte einen Satz auf Lupus zu und versetzte ihm einen weiteren Faustschlag ins Gesicht, den dieser erstaunlich unbeeindruckt wegsteckte. Ihren Versuch eines Hiebes in die Magengrube gelang es ihm abzuwehren, und direkt danach sprang er in sie hinein und traf sie mit dem rechten Unterarm hart am Kinn.
Getroffen strauchelte Crux einige Schritte rückwärts. Lupus ließ sie nicht verschnaufen; schon war er wieder vor ihr und trieb sie mit harten Schlägen unerbittlich zurück. Sie bekam einige Streiche am Oberkörper ab, konnte der nun erschreckend schnellen Schlagfolge kaum etwas entgegensetzen.

Sie versuchte, etwas Distanz zwischen sich und den Gegner zu bringen, indem sie nach hinten auf einen der zahllosen Umzugskartons sprang, die in der Halle herumstanden. Instinktiv sprang er ihr hinterher. Damit hatte Crux gerechnet, ihr Tritt traf ihn an der Brust, ließ ihn in der Luft das Gleichgewicht verlieren und rückwärts zu Boden stürzen.
Crux versuchte, von ihrer Position auf ihn hinunterzuspringen, doch geschickt nutzte Dracos Diener ihre eigene Beschleunigung und katapultierte sie mit einer Armbewegung über sich hinweg. Sie rollte sich ab, sprang auf und stand Lupus erneut gegenüber.

Diesmal startete keiner von beiden sofort einen neuen Angriff, beide atmeten schwer. Crux’ Stand war noch sicher, doch spürte sie den Schmerz insbesondere im Oberkörper pulsieren. Schweiß stand ihr auf der Stirn. Wenigstens sah ihr Kontrahent nicht viel besser aus.
Er fletschte sichtlich verärgert die Zähne. Dann ließ er einen Kampfschrei los und schien mit der Faust auszuholen, jedoch stand er ein ganzes Stück von Crux entfernt.
Würde er erneut verschwinden?

Auf das, was stattdessen geschah, war Crux nicht vorbereitet.
Mit einem zweiten Schrei riss er die Hand nach vorne, den Zeigefinger auf sie gerichtet, und ein leuchtender Strahl entkam jenem, überbrückte die Distanz zwischen den Kämpfern innerhalb von Millisekunden und brannte sich in Crux’ linke Schulter.
Vor Schreck und Schmerz schrie sie auf und fasste sich instinktiv an die verschmorte Stelle. Es blutete nicht einmal, es prangte schlicht ein aschefarbener Kreis auf ihrer Haut. Aber die Wunde brannte, im wahrsten Sinne des Wortes.

Mit schmerzverzerrtem Gesicht sah Crux zu Lupus hinüber und war durchaus erstaunt, dass er sie mit weit aufgerissenen Augen anstarrte. Sein Blick ruhte auf dem schwarzen Fleck an ihrer Schulter.
„U-Unmöglich!“, stammelte er. „Da… da müsste in Loch in deiner Schulter sein!“

Crux konnte in diesem Moment nur einen Gedanken fassen: Das war ihre Chance! Sie versuchte, die brennenden Schmerzen zu ignorieren, und schoss auf ihren Feind zu, um seine Unaufmerksamkeit auszunutzen.
Tatsächlich gelang es ihr, ihm mit rechts einen Schlag ins Gesicht zu versetzen und ihr Knie in seinen Bauch zu rammen, ehe er seinen Schock überwunden hatte und mit einem Faustschlag auf die verletzte Schulter konterte.

Crux schrie auf, wich gerade noch einem weiteren Hieb aus und flüchtete sich auf einen Kistenstapel. Darauf kauernd hielt sie sich die Schulter und sah zu Lupus hinunter, der mit seinen Kräften am Ende zu sein schien, wie sie verwundert feststellte.
Das musste dieser Energiestrahl gewesen sein! Wahrscheinlich hatte ihn der so erschöpft! Kurzentschlossen handelte Crux und sprang mit einem Satz von dem Stapel herab auf Lupus zu.

Er stieß sich ebenfalls vom Boden ab und sprang ihr entgegen. Crux streckte den Fuß vor und versuchte, Lupus einen Tritt von oben auf die Schädeldecke zu verpassen, doch diesen Angriff blockte er ab. Dadurch bekam Crux einen Drehimpuls, der sie einen Salto verführen ließ, sodass sie im nächsten Moment, noch in der Luft, sich auf einer Höhe mit ihrem Feind befand.
Beide schlugen zu und trafen gleichzeitig, doch Crux kam einen Moment vor Lupus wieder mit dem Fuß auf dem Boden auf – diesen Augenblick nutzte sie, um Schwung zu holen und ihren Gegner mit dem Fuß am Kopf zu treffen, als dieser noch bei der Landung und daher unbeweglich war.

Der Tritt war stark genug, dass der Getroffene abhob und ein Stück zurück flog und gegen den Kistenstapel prallte, der sofort in sich zusammenstürzte. Schon eine der ersten schweren Kisten traf Lupus am Kopf, und erleichtert sah Crux, während sie sich selbst noch in Sicherheit bringen konnte, dass Lupus das Bewusstsein verloren hatte.
Diese Runde ging an sie.

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Naja, irgendwie merkt man dem Teil die lange Pause an, ich bin wohl nich mehr so ganz "drin"... aber mit etwas Glück brauch ich für den nächsten Teil nicht wieder zwei Jahre ^^"
 
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