stLynx
Chef-Nörgler
*den Staub vom Thread blas*
Ihr werdet's nicht glauben, aber ich habe soeben allen Ernstes doch noch mal einen neuen Teil geschrieben. Wirklich zufrieden bin ich nicht damit, das mag auch daran liegen, dass die Phase, in der ich damals mit G&E angefangen hab (d.h. als ich all das zum ersten Mal geschrieben hab) schon so lange her ist.
Um aber mal zu testen, ob überhaupt noch Interesse da ist, hier also der versprochene neue Teil.
VIRGO SAGA - KAPITEL 7 "AM RANDE DER NIEDERLAGE" - TEIL 2
Endlich hatte Tucana ihre Schwester gefunden! Und, wie es schien, in allerletzter Sekunde, denn die Frau, die da vor ihr stand und ihr Leben bedrohte, musste wohl diese Virgo sein. So weit, so gut. Aber der schwierige Teil stand erst noch bevor. Tucana war so damit beschäftigt gewesen, sich um Crux zu sorgen, dass sie sich gar keine Gedanken darüber gemacht hatte, was sie nun, da sie sie gefunden hatte, tun sollte. Nein, natürlich wusste sie, was sie zu tun hatte: Sie musste diese böse Dämonin im Kampf besiegen und dann töten. Ja, genau, das würde sie tun.
Instinktiv ballte das Mädchen die Fäuste und spannte ihre Muskeln an, ihren entschlossenen Blick trotzig auf das Höllenwesen gerichtet, das sie endlich auch bemerkt zu haben schien. Allerdings machte es nicht den Eindruck, als schlotterten ihm vor Angst schon die Knie. Bitte, sollte es doch Tucana ruhig unterschätzen!
Die musste aber schon zugeben, dass sie nicht wirklich wusste, wie sie sich zu verhalten hatte. Zwar hatte sie Crux oft (und meist heimlich) beim Training zugesehen, aber ihre Schwester hatte ein nahezu übernatürliches Talent dafür gezeigt, sie immer aus allen ernsthaften Kämpfen herauszuhalten. Sie hatte ihr sogar verboten, Kampfsport zu treiben, um jede Gefahr von vorneherein abzuwenden, um das Risiko, dass Tucana doch eines Tages gegen einen Dämon würde antreten wollen, auf null zu reduzieren. Als Resultat davon mangelte es der Jugendlichen nun doch ein wenig an Erfahrung. Genau genommen hatte sie überhaupt noch nie gekämpft. Aber so schwer konnte das ja nicht sein!
Auf Virgos Gesicht war mittlerweile ein hinterhältiges Lächeln erschienen, während sie das Messer, mit dem sie eben noch Crux zu töten gedroht hatte, in der Hand wog. Ein kampflustiges Schnauben, wie das eines Tieres, entwich ihr. Ihre Körperhaltung hingegen sprach eine ganze andere Sprache: Sie schien beinahe gelassen, ihre Arme hingen an ihr herunter, ihren Kopf hielt sie schief und grinste blöd. Vermutlich rechnete sie nicht damit, dass Tucana ein solches Naturtalent war, was das Kämpfen anging. Kein Wunder, das wusste ja auch niemand außer Tucana selbst. Und auch sie wusste es eher aus einem Gefühl heraus als aufgrund entsprechender Erlebnisse.
Jedenfalls galt es jetzt, diese Nachlässigkeit der Dämonin auch auszunutzen. Zwar hatte Tucana eigentlich keine Ahnung, wie sie so eine koordinierte Attacke starten sollte, aber eines war klar: Solange sie so weit – ungefähr zehn Meter, schätzte sie – von ihrer Gegnerin entfernt war, konnte sie nicht angreifen. Also rannte sie kurzerhand auf ihre Kontrahentin zu, die keinerlei Reaktion zeigte, und als sie nah genug war, holte sie aus und schlug zu.
Der Fausthieb traf Virgo am Brustkorb und ließ sie nach hinten taumeln. Ohne zu zögern, setzte Tucana nach, schlug immer wieder zu, so schnell sie konnte, und die Hiebe prasselten nur so auf Bauch und Brust ihrer Feindin ein, die überhaupt keine Chance hatte, sich zu wehren, zu sehr überraschte sie die unmenschliche Geschwindigkeit des Mädchens.
Ein finaler Streich brachte die Dämonin endgültig aus dem Gleichgewicht, und sie wäre wohl umgefallen, hätte nicht dicht hinter ihr ein Baum gestanden, gegen dessen Stamm sie sich lehnen konnte. Das Messer fiel ihr aus den – vermutlich vor Schmerz und Erschöpfung – zitternden Fingern. Doch auch Tucana atmete schwer. Sie war diese Form der körperlichen Anstrengung einfach nicht gewöhnt. Aber es lief ja ganz gut, sogar besser, als sie selbst es erwartet hatte. Nur ein Problem hatte sie: Weil sie sich vor Aquila hatte davonstehlen und so sehr darauf achten müssen, keine verdächtigen Geräusche zu erzeugen, hatte sie ganz vergessen, dass sie ja ein Messer oder eine ähnliche Stichwaffe brauchte, um einen Dämon zu töten. So war sie nun nicht imstande, das Duell zu beenden. Zum Glück hatte ja ihre Widersacherin ein Messer, und noch dazu hatte sie es eben fallen lassen. Die Frage war bloß: Wie kam Tucana da heran, ohne dass Virgo sie überraschen konnte?
Mit drohend erhobenen Fäusten kam die Jugendliche näher, versuchte dabei, mit zuckenden Handbewegungen deutlich zu machen, dass die Dämonin zur Seite treten solle, wenn sie am Leben bleiben wolle. Doch die rührte sich nicht vom Fleck, sondern keuchte immer noch, hielt sich mit einer Hand den Oberkörper und bedachte Tucana mit bösen Blicken. Vielleicht waren Dämonen ja zu dumm, diese Handzeichen zu verstehen. Oder Virgo war einfach zu fertig, um sich überhaupt noch zu bewegen, und fürchtete, ohne den stützenden Baumstamm umzufallen. Ja, so musste es sein.
Ohne ihre Opponentin aus den Augen zu lassen, bewegte sich Tucana langsam auf das Messer zu, bis sie unmittelbar daneben stand. Ihr Herz schlug schnell und hart, Schweißtropfen standen ihr auf der Stirn, weniger vor Erschöpfung als vor Nervosität. Immerhin befand sie sich gerade direkt neben einer Dämonin! Die sich zwar die Wunden leckte, aber das machte sie ja nicht weniger gefährlich. Im Fernsehen hatte sie einmal gesehen, wie ein Mann sich in einem Käfig mit wilden Raubtieren bewegt hatte, er hatte die Bestien nie unbeobachtet gelassen und sich nur sehr vorsichtig fortbewegt, um sie nicht zu provozieren. Genau so verhielt sie sich nun auch, um diese Bestie nicht zum Angriff zu verleiten. Langsam ging sie in die Hocke, um die Waffe aufzuheben. Erst wollte sie mit der Hand danach tasten, doch dann fiel ihr ein, dass sie dabei womöglich in die scharfe Klinge greifen und sich verletzen würde, also sah sie kurz im Augenwinkel zu Boden, um das Messer ausfindig zu machen. Das dauerte höchstens eine halbe Sekunde. Viel zu lang.
Tucana spürte auf einmal einen mächtigen Schlag gegen den Kopf, dann flog sie durch die Luft, alles drehte sich, sie kam auf, überschlug sich mehrmals auf dem Waldboden, hatte den Geschmack von Erde im Mund, und nur einen Augenblick später war alles um sie dunkel.
Ihr werdet's nicht glauben, aber ich habe soeben allen Ernstes doch noch mal einen neuen Teil geschrieben. Wirklich zufrieden bin ich nicht damit, das mag auch daran liegen, dass die Phase, in der ich damals mit G&E angefangen hab (d.h. als ich all das zum ersten Mal geschrieben hab) schon so lange her ist.
Um aber mal zu testen, ob überhaupt noch Interesse da ist, hier also der versprochene neue Teil.
VIRGO SAGA - KAPITEL 7 "AM RANDE DER NIEDERLAGE" - TEIL 2
Endlich hatte Tucana ihre Schwester gefunden! Und, wie es schien, in allerletzter Sekunde, denn die Frau, die da vor ihr stand und ihr Leben bedrohte, musste wohl diese Virgo sein. So weit, so gut. Aber der schwierige Teil stand erst noch bevor. Tucana war so damit beschäftigt gewesen, sich um Crux zu sorgen, dass sie sich gar keine Gedanken darüber gemacht hatte, was sie nun, da sie sie gefunden hatte, tun sollte. Nein, natürlich wusste sie, was sie zu tun hatte: Sie musste diese böse Dämonin im Kampf besiegen und dann töten. Ja, genau, das würde sie tun.
Instinktiv ballte das Mädchen die Fäuste und spannte ihre Muskeln an, ihren entschlossenen Blick trotzig auf das Höllenwesen gerichtet, das sie endlich auch bemerkt zu haben schien. Allerdings machte es nicht den Eindruck, als schlotterten ihm vor Angst schon die Knie. Bitte, sollte es doch Tucana ruhig unterschätzen!
Die musste aber schon zugeben, dass sie nicht wirklich wusste, wie sie sich zu verhalten hatte. Zwar hatte sie Crux oft (und meist heimlich) beim Training zugesehen, aber ihre Schwester hatte ein nahezu übernatürliches Talent dafür gezeigt, sie immer aus allen ernsthaften Kämpfen herauszuhalten. Sie hatte ihr sogar verboten, Kampfsport zu treiben, um jede Gefahr von vorneherein abzuwenden, um das Risiko, dass Tucana doch eines Tages gegen einen Dämon würde antreten wollen, auf null zu reduzieren. Als Resultat davon mangelte es der Jugendlichen nun doch ein wenig an Erfahrung. Genau genommen hatte sie überhaupt noch nie gekämpft. Aber so schwer konnte das ja nicht sein!
Auf Virgos Gesicht war mittlerweile ein hinterhältiges Lächeln erschienen, während sie das Messer, mit dem sie eben noch Crux zu töten gedroht hatte, in der Hand wog. Ein kampflustiges Schnauben, wie das eines Tieres, entwich ihr. Ihre Körperhaltung hingegen sprach eine ganze andere Sprache: Sie schien beinahe gelassen, ihre Arme hingen an ihr herunter, ihren Kopf hielt sie schief und grinste blöd. Vermutlich rechnete sie nicht damit, dass Tucana ein solches Naturtalent war, was das Kämpfen anging. Kein Wunder, das wusste ja auch niemand außer Tucana selbst. Und auch sie wusste es eher aus einem Gefühl heraus als aufgrund entsprechender Erlebnisse.
Jedenfalls galt es jetzt, diese Nachlässigkeit der Dämonin auch auszunutzen. Zwar hatte Tucana eigentlich keine Ahnung, wie sie so eine koordinierte Attacke starten sollte, aber eines war klar: Solange sie so weit – ungefähr zehn Meter, schätzte sie – von ihrer Gegnerin entfernt war, konnte sie nicht angreifen. Also rannte sie kurzerhand auf ihre Kontrahentin zu, die keinerlei Reaktion zeigte, und als sie nah genug war, holte sie aus und schlug zu.
Der Fausthieb traf Virgo am Brustkorb und ließ sie nach hinten taumeln. Ohne zu zögern, setzte Tucana nach, schlug immer wieder zu, so schnell sie konnte, und die Hiebe prasselten nur so auf Bauch und Brust ihrer Feindin ein, die überhaupt keine Chance hatte, sich zu wehren, zu sehr überraschte sie die unmenschliche Geschwindigkeit des Mädchens.
Ein finaler Streich brachte die Dämonin endgültig aus dem Gleichgewicht, und sie wäre wohl umgefallen, hätte nicht dicht hinter ihr ein Baum gestanden, gegen dessen Stamm sie sich lehnen konnte. Das Messer fiel ihr aus den – vermutlich vor Schmerz und Erschöpfung – zitternden Fingern. Doch auch Tucana atmete schwer. Sie war diese Form der körperlichen Anstrengung einfach nicht gewöhnt. Aber es lief ja ganz gut, sogar besser, als sie selbst es erwartet hatte. Nur ein Problem hatte sie: Weil sie sich vor Aquila hatte davonstehlen und so sehr darauf achten müssen, keine verdächtigen Geräusche zu erzeugen, hatte sie ganz vergessen, dass sie ja ein Messer oder eine ähnliche Stichwaffe brauchte, um einen Dämon zu töten. So war sie nun nicht imstande, das Duell zu beenden. Zum Glück hatte ja ihre Widersacherin ein Messer, und noch dazu hatte sie es eben fallen lassen. Die Frage war bloß: Wie kam Tucana da heran, ohne dass Virgo sie überraschen konnte?
Mit drohend erhobenen Fäusten kam die Jugendliche näher, versuchte dabei, mit zuckenden Handbewegungen deutlich zu machen, dass die Dämonin zur Seite treten solle, wenn sie am Leben bleiben wolle. Doch die rührte sich nicht vom Fleck, sondern keuchte immer noch, hielt sich mit einer Hand den Oberkörper und bedachte Tucana mit bösen Blicken. Vielleicht waren Dämonen ja zu dumm, diese Handzeichen zu verstehen. Oder Virgo war einfach zu fertig, um sich überhaupt noch zu bewegen, und fürchtete, ohne den stützenden Baumstamm umzufallen. Ja, so musste es sein.
Ohne ihre Opponentin aus den Augen zu lassen, bewegte sich Tucana langsam auf das Messer zu, bis sie unmittelbar daneben stand. Ihr Herz schlug schnell und hart, Schweißtropfen standen ihr auf der Stirn, weniger vor Erschöpfung als vor Nervosität. Immerhin befand sie sich gerade direkt neben einer Dämonin! Die sich zwar die Wunden leckte, aber das machte sie ja nicht weniger gefährlich. Im Fernsehen hatte sie einmal gesehen, wie ein Mann sich in einem Käfig mit wilden Raubtieren bewegt hatte, er hatte die Bestien nie unbeobachtet gelassen und sich nur sehr vorsichtig fortbewegt, um sie nicht zu provozieren. Genau so verhielt sie sich nun auch, um diese Bestie nicht zum Angriff zu verleiten. Langsam ging sie in die Hocke, um die Waffe aufzuheben. Erst wollte sie mit der Hand danach tasten, doch dann fiel ihr ein, dass sie dabei womöglich in die scharfe Klinge greifen und sich verletzen würde, also sah sie kurz im Augenwinkel zu Boden, um das Messer ausfindig zu machen. Das dauerte höchstens eine halbe Sekunde. Viel zu lang.
Tucana spürte auf einmal einen mächtigen Schlag gegen den Kopf, dann flog sie durch die Luft, alles drehte sich, sie kam auf, überschlug sich mehrmals auf dem Waldboden, hatte den Geschmack von Erde im Mund, und nur einen Augenblick später war alles um sie dunkel.