Hm, tja, flattert mir doch ne Mail von MajinKay ins Haus, in der er sagt, er habe keine Zeit mehr für G&E. Was heißt hier eigentlich "mehr"?
Nun ja, ich habe mir gestern mühsam selber einen neuen Teil aus den Fingern gesaugt. Den werd ich jetzt mal reinstellen und abwarten, ob das überhaupt noch jemand liest. Und danach entscheide ich, ob und wie es mit G&E weitergeht...
VIRGO SAGA - KAPITEL 7 "AM RANDE DER NIEDERLAGE" - TEIL 1
Als es Crux endlich gelang, sich zu orientieren, lag sie auf dem Boden. Das Atmen fiel ihr schwer und eine dunkle Wolke schien ihren Geist zu umnebeln. Verdammt, Virgo hatte sie wirklich hart getroffen!
Crux‘ Hand legte sich auf die schmerzende Stelle an ihrer Brust. Beiläufig bemerkte sie, dass ihre Finger zitterten. Wie konnte sie ein einziger Treffer nur so aus dem Gleichgewicht bringen?
Sie versuchte, sich hochzustemmen, kam bis auf die Knie, fiel dann jedoch der Länge nach vornüber. Es war, als bemerkte ihr Körper erst jetzt, wie sehr er sich im Kampf verausgabt hatte. Sie fühlte sich mit einem Mal unendlich erschöpft und müde. Sie wollte nur noch schlafen.
Aber das durfte sie nicht! Dann würde Virgo sie töten!
Wieso hatte die Dämonin das eigentlich nicht schon längst getan? Wo
war sie überhaupt?
Mühsam drehte Crux den Kopf zur Seite und sah sich etwas um. In der Ferne erkannte sie einen regungslos daliegenden Körper, der wie zu seiner eigenen Beerdigung ganz in schwarz gehüllt war. Fornax. Fünf Minuten hatte er gewollt, um sich zu erholen? Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt gewesen, wieder aufzustehen, fand Crux.
Aber er machte nicht den Eindruck,
jemals wieder aufzustehen. Er lag absolut bewegungslos, vermutlich hatte er das Bewusstsein verloren. Oder gar Schlimmeres. Und Crux selbst ging es auch nicht viel besser.
Schlürfende Schritte veranlassten sie, den Kopf zu drehen. Nun erblickte sie Virgo, die sich ihr unaufhaltsam näherte. In der Hand hielt sie ein Messer. Eine der beide Stichwaffen steckte vollständig im Körper der Dämonin, das andere... das musste irgendwann während des Kampfes verlorengegangen sein. Und offenbar hatte Virgo nun genau dieses gefunden.
Fast gemächlich trottete sie zu Crux hinüber, die müde an ihrer Feindin vorbeistarrte. Sie wusste, dass sie sich nicht wehren konnte, solange sie hier am Boden lag. Aber erheben konnte sie sich nicht. Sie wusste: Sie hatte keine Chance.
Wie sie von Anfang an gesagt hatte – zu zweit hätten Fornax und sie Virgo besiegen können, aber alleine war der bloße Versuch aussichtslos.
Doch was Crux erblickte, während sie so ins Nichts schaute, rief ihr in Erinnerung, was sie fast verdrängt hatte: Tucana stand immer noch dort drüben!
Virgo hatte die Kleine wohl noch gar nicht bemerkt, anders war es nicht zu erklären, dass sie noch unverletzt war. Das hieß, dass wenigstens für Tucana eine Überlebenschance bestand! Wenn sie jetzt sofort davonlief, konnte sie es schaffen! Stattdessen stand sie dort herum, ohne sich zu rühren, und sah, starr vor Schreck, zu, wie ihre Schwester bedroht wurde. Am liebsten hätte ihr Crux zugerufen, sie solle endlich verschwinden, doch das hätte die Aufmerksamkeit der Dämonin doch noch auf sie gelenkt.
So blieb ihr nichts anderes übrig, als abzuwarten und zu hoffen, dass Tucana rechtzeitig zur Vernunft kam. Aber leider sah es ganz und gar nicht danach aus. Im Gegenteil: Tucana schien nicht vorsichtig,
ängstlich ihr eigenes Leben retten zu wollen, sie wirkte vielmehr
wütend. Sie hatte die Fäuste geballt und sich leicht vorgebeugt, als wollte sie auf Virgo losgehen.
Crux durchfuhr ein furchtbarer Gedanke: Womöglich wollte sie
wirklich auf Virgo losgehen! Das wäre doch einem Selbstmordversuch gleichgekommen! Tucana hatte nie gekämpft – Crux hatte stets sehr sorgsam darauf geachtet, dass ihre Schwester aus solchen Dingen herausgehalten wurde – und hätte vermutlich schon gegen einen normalen Dämon alt ausgesehen. Und nun sollte sie sich mit einem Mitglied des Feuerstroms messen? Das war nicht heldenhaft, das war lebensmüde!
Und doch schien Tucana wild entschlossen.
Crux wollte die Augen schließen, um sich das nicht ansehen zu müssen, aber dann ließ sie sie doch geöffnet. Wenn sie schon sterben musste, dann sollte ihre Schwester das letzte sein, was sie sah. So blickte sie etwas sehnsüchtig und traurig zum Abschied das Mädchen an und ignorierte ihre eigentliche Gegnerin vollkommen.
Sie wollte jetzt nicht an den Schmerz denken, den sie gleich verspüren würde, wenn das Messer ihr Fleisch durchdringen würde, sie konzentrierte sich ganz und gar auf Tucana. So sehr, dass sie nur noch sie sah, umgeben von tiefschwarzer Nacht, und Tucana selbst schien von innen heraus zu leuchten.
Der letzte helle Punkt in der ewigen Finsternis – das Licht in der Dunkelheit.
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Uah, irgendwie fällt es mir sehr schwer, mich in den alten Stoff noch mal hineinzuversetzen!