Brain: Pinky, geht dir das selbe durch den Kopf wie mir?
Pinky: Ja Brain, aber das ist trotzdem keine Entschuldingung, dass wir so lange auf den nächsten Teil warten mussten...
Kay: Ja Jungs, Is schon gut... ich weis... hat etwas länger gedauert... Sorry deswegen... Aber hier ist auch (endlich
) der neue Teil...
VIRGO SAGA - KAPITEL 3 "DER HÖLLENSCHLUND" - TEIL 2
Nachdenklich und vielmehr streunend, als tatsächlich einem Ziel entgegenstrebend, ging Sculptor durch die Straßen der Stadt. Unbewusst beobachtete er dabei die Menschen um in herum. Mütter, die ihre Kinder an der Hand durch die Straßen zogen. Alte Männer, in deren Gesichtern die Vergangenheit deutlich abzulesen war. Obdachlose, die ihr ganzes Hab und Gut in einem Einkaufswagen vor sich herschoben. Genau diese Menschen hatte er geschworen zu beschützen. Vor all den Gefahren, die im Dunkel der Nacht auf sie lauerten. Vor all den Dämonen, Untoten und anderweitigen Abschaum aus der Hölle. Denn selbst konnten sie sich nicht schützen. Um genau zu sein, wollten die meisten Menschen die Wahrheit noch nicht einmal wahrhaben. Für die Meisten waren die Dämonen nichts weiter als purer Aberglaube, der sie nicht weiter beschäftigen musste. Und trotz der vielen Indizien, die diesen Aberglauben beweisen würden, waren sie von ihrer Meinung nicht abzubringen. Zumindest offiziell. Insgeheim glaubten sie es - vielleicht. Doch würde es einer von ihnen zugeben? Vermutlich nicht. Zu sehr hatten die Menschen davor Angst, dadurch als naiv und abergläubisch zu wirken.
Langsam riss sich Sculptor wieder von seinem inneren Monolog los. Er war endlich im Park angekommen. An dem Ort, den Pyxis ihm so ausführlich beschrieben hatte. Er war endlich am Höllenschlund angekommen. Das Gebiet war nur sehr schwer zu finden, trotz der genauen Beschreibung von Pyxis. Sculptor musste sich durch zahlreiche Sträucher und kleinere Bäume durchzwängen, bevor er annäherungsweise einen Blick auf das Portal hatte. Es war wirklich gut versteckt. Auf einer kleinen Lichtung, mitten im Dickicht des Parks. Kein normaler Mensch würde sich freiwillig hier hinbewegen. Insgeheim fragte er sich, wie Pyxis hergefunden hatte, aber er verwarf diese Frage sofort wieder, als ihm zwei Gestalten auffielen, die auf der Lichtung herumgingen. Glücklicherweise hatte Sculptor das Dickicht noch nicht ganz verlassen, er kniete immer noch hinter dem letzten dichteren Busch, so konnte er die beiden Wesen zwar erkennen und beobachten, für ihre Blicke blieb er allerdings verborgen. Beide waren sie in schwarzes Leder gekleidet und strahlten eine gewisse Gefährlichkeit aus. Sculptor war sich ziemlich sicher: Die beiden mussten Dämonen sein. Das erschien auch ziemlich einleuchtend, angesichts dessen, was sie bewachten.
Sculptor musste ein zweites Mal auf das leicht rötliche Flimmern in der Luft sehen, bevor er erkannte, was es darstellte. Er traute seinen Augen nicht, als ihm bewusst wurde, was er gerade sah. Etwa 20 Meter von ihm entfernt, einige Meter hinter den beiden Wachen, befand sich eine Art Riss im Raum. Eine Spalte, die einfach so in der Luft schwebte und von der ein sehr schwaches rotes Leuchten ausging. Im Inneren der Spalte konnte Sculptor anfangs nur Dunkelheit und einen kleinen, roten Fleck entdecken. Sculptor war sehr verwirrt. Zum einen sah er dieses Phänomen - welches offenbar eine Verbindung zu einem anderen Ort darstellte, zum anderen konnte er es sich einfach nicht erklären. Es war physikalisch unmöglich. Pyxis sah zwar in dieser Erscheinung ein Tor zur Hölle, aber so etwas war doch unmöglich. Und dennoch. Ein ungutes Gefühl machte sich in seiner Magengegend breit. Eine Ungewissheit, eine innere Unruhe. Obwohl er es nicht gerne zugeben wollte, machte Pyxis' Interpretation Sinn. Vermutlich sah er wirklich gerade ein Portal in das Fegefeuer.
Sculptor stand hastig wieder auf und wandte sich von diesem 'Höllenschlund' wieder ab. Ein eiskalter Schauer lief ihm über den Rücken. Er hatte nicht nur einen Augenblick lang in das Fegefeuer gestarrt, ihm kam es sogar vor, eine Gestalt in dem roten Fleck am Ende der Dunkelheit gesehen zu haben. Und Schmerzensschreie vernommen zu haben. Vermutlich nur Einbildung. Aber dennoch. Dieser Anblick war für ihn Grund genug, auf dem schnellsten Wege wieder nach Hause zu gehen. Pyxis hatte vielleicht Recht, und nun war es an der Zeit, mehr über dieses Phänomen herauszufinden. Und um sich vorzubereiten. Auf was auch immer. Also machte er sich vorsichtig auf den Weg, immerhin musste er auch verhindern, dass die beiden Dämonen Wind von ihm bekamen. Die Beiden waren die letzten, mit denen er sich jetzt noch herumschlagen wollte.
Auf den Weg nach Hause dachte Sculptor noch einmal darüber nach, wie er Pyxis zuvor angeschnauzt hatte. Wegen des Höllenschlundes. Er konnte nicht so recht glauben, was der Gelehrte von sich gab, und war auch ein wenig verärgert über die Tatsache, dass er sich alleine in der Nacht in diese Gegend begab. Nun tat es ihm schon fast leid, dass er ihm nicht von Anfang an Glauben schenkte. Aber eben nur fast. Es gab nun wichtigere Sachen zu denken, zu tun. Reue war nun fehl am Platz.
Mit heftigem Schwung fiel die Tür wieder ins Schloss. Sculptor warf seine Jacke auf den Garderobenständer und schritt hastig wieder zu Tucana und Pyxis, welche immer noch an dem Tisch in der Kochnische saßen. Aber auf dem Tisch und vor ihren Köpfen war ein großes und alt aussehendes Buch aufgebreitet. Die Seiten waren schon vergilbt, einfarbige Handzeichnungen schmückten einige Stellen auf den aufgeschlagenen Seiten, welche wiederum in einer Handschrift beschrieben waren. Tatsächlich musste es sich um ein sehr altes Buch handeln.
Schwungvoll setzte sich Sculptor auf den dritten Platz am Tisch, genau gegenüber von Pyxis und Tucana. Erwartungsvoll und fragend blickte er in Pyxis' Augen, als dieser endlich seinen Kopf hob.
"Also? Was geht hier vor?"