*Wiederbelebung einleitet*
Als leuchtend Engel, klar und rein
Wie Schnee so weiß die Schwingen
Strahlendes Licht sie einst umgab
Stand über sterblich’ Dingen
Das Auge Gottes war ihr Sein
In andren’ Welten wandeln
Ihm zu berichten von der Erd
Doch niemals dort zu handeln
Über ein Schlachtfeld ging sie hin
Wie schon so oft, mit Schmerzen
Doch traf sie an, was nie zuvor
Ein Blick zu ihrem Herzen
Sie kniete nieder bei dem Mann
Liebe brach die Gebote
Gab ihm ein Teile ihrer Selbst
Rettete ihn vom Tode
Ihr Handeln blieb nicht ungesehn
Kein Engel bricht die Rechte
Vor aller Augen bloßgestellt
Zog man sie vor Gerichte
Der Himmel zum Gefängnis ward
Als Strafmaß sollt’ sie weilen
Sie träumte immerzu von ihm
Gedanken zu ihm eilten
Die Einsamkeit, sie ward zur Last
Es schwand der Traum des Engel
Um ihn zu sehen, einmal noch
Entfloh sie aus dem Himmel
Und was nicht sein darf, das geschah
Im Mondenschein ein Treffen
Zwei Welten durch sie nun vereint
Gefestigt durch Versprechen
Schon bald erklang der Himmelsruf
Und zornge’ Engel jagten
Während das Licht zu Schatten ward
Die beiden Angeklagten
Göttlicher Macht entkommt man nicht
Man trennte sie mit Härte
Führte sie als Gefangne’ ab
Und drohte ihm mit Schwerte
Die Schuldige ward abgeführt
Zwei allerletzter Blicke
Sie wusste, sie kehrt nie zurück
Gebunden nun in Stricke
Erneut wurde sie vorgestellt
Aus Milde wurde Hassen
Der Engel Zorn über ihr Tun
Wuchs über alle Maßen
Mit Tränen hielt sie an ihm fest
Bereute nicht die Taten
Sie wählte ihn anstatt das Licht
Sie hatte Gott verraten
In Ketten wurde sie gelegt
Der Kerker ward zum Heime
Zu sitzen auf dem kalten Stein
In Ewigkeit alleine
Ein letztes Mal bot man ihr Licht
Zur Umkehr sie zu treiben
Doch lehnte sie die Lüge ab
Und sollte dafür leiden
Die Sturheit brechen wollte man
Sie musst’die Peitsche schmecken
Das einstmals weiße, helle Kleid
Benetzt mit blutgen Flecken
Gebrochen lag sie auf dem Grund
Was einzig blieb war Sehnen
Doch mit der Zeit die Hoffnung starb
Hände benetzt durch Tränen
Und nach Jahrzehnten spürte sie
Den Stich in ihrem Herzen
Mit seinem Tod erstarb ihr Sinn
Äonen nun der Schmerzen
Ewiglich lebt ein Engel fort
Auch wenn wie sie gehalten
Und während jeder Traum zerstört
Sich Dornen in sie krallten
Doch was einst Engel in ihr war
Hatte sie aufgegeben
Aus einem Engel wurde Mensch
Der schwand aus diesem Leben