Fremde Weite [mein 1. FF Versuch ^^°]

Gute Frage? Dass die schönen Häuser gar nicht so zerstört sind? Jedenfalls die Beschreibungen waren wie immer sehr schön, aber ich fand Lycia in dem Teil etwas emotionslos - ich meine, sie nimmt das Mädchen zwar mit, aber denkt sich gar nix dabei, dass die Mutter weg ist... Kein "hoffentlich ist sie nicht tot..." oder so...
 
Ich konnte, ehrlich gesagt, nicht nachvollziehen, warum Lycia das Mädchen mitnimmt. Ihre Mutter ist nicht da, tja, aber könnte es nicht auch sein, dass sie in dem allgemeinen Getümmel einfach nur "verloren gegangen" ist und eine Ecke weiter verzweifelt nach ihrer Tochter sucht? Fand ich ziemlich merkwürdig.
Ansonsten wirkten alle Beteiligten eher albern, insbesondere der "böse" Feind, aber das zieht sich ja eigentlich fast schon durch die ganze FF.
 
Tja-ha, hab ich es doch noch geschafft einen Teil zu schreiben, sogar einen etwas längeren. ^^

@Tiara: Hm, ja, der Urlaub war ganz ok. War halt mit meinen Eltern weg - dafür aber auch in Spanien. ^^ Empuriabrava an der Costa Brava. ^^

Ne, so kleine Schmierereien schreib ich immer in der Schule in Freistunden oder Pausen, halt wenn ich Zeit dafür hab. Oder auch mal zu Hause. Klar, am PC geht's schneller, aber den kann ich nicht mit auf Terrasse nehmen. :D

Klar kann das sein. XD Mein kleiner Phoh ist das pure Böse in kindlich naiver Gestalt. XD; Aber wenn er es ist, hab ich es auch noch nicht erfahren. Oo Mal schauen, als was der sich noch entpuppt. ^^

Klar ist das dieselbe Stadt. Und richtig erkannt: Es ist natürlich schwierig bis zum König vorzudringen, denn nenn mir mal so einen dummen König, der direkt am Stadtrand wohnt, wo man ihn einfach so mal angreifen und vernichten kann? Sein Palast steht schon irgendwo in der Mitte und die Angreifer müssen halt bis dahin erstmal hinkommen. Die Soldaten sind ja auch nicht untätig. ;)

Und was die Kreaturen angeht... Die sind ein wenig eigentartig und ganz sicher bin ich mir da auch noch nicht. Jedenfalls wird das Mysterium um die bald aufgeklärt. ( Ich merke nämlich langsam, das ich 2/3 der FF schon fertig habe. ^^; Das heißt, das die Aufklärung bezüglich allem möglichem bald kommen werden. OO; )

Pentalla ist halt eine Person, die erstmal bei den Dinger sicher sein möchte, ehe sie sie laut rausposaunt, denn unnützen Stress kann sie nicht gebrauchen. Deswegen hat sie noch nichts gesagt. Außerdem weiß man ja auch nicht, auf was genau sie alles eine Antwort will. Vielleicht ist es ja nur eine einzige Antwort und sie weiß Bescheid. Wer weiß das schon^? ^^;

Klar, Hektik spielt ne große Rolle dabei, aber wenn du nochmal genau zurückschaust, sind von dem Moment bis zum Ende des Teil nicht mehr als eine oder zwei Minuten vergangen ( also in der dortigen Zeitrechnung - wenn du verstehst .. ), wo also hätte sie sich Gedanken machen sollen? Außerdem kommt ja jetzt noch ein Teil. ;)

@Shan: Vielleicht kam Lycia so rüber, weil sie noch irgendwie verwirrt wegen Pentalla war, außerdem war alles auch ein wenig hektisch ( s. auch bei Tiara ). Immerhin hat die sich ja auch nicht gerade vorbildlich verhalten - einfach weggelaufen. .. Oo

@Lynx: Erklärung wegen dem Mädchen und Lycia sind bei Shan und Tiara .. und albern fand ich es persönlich eigentlich nicht. Aber das ist Ansichtssache. Oo ( Außerdem hab ich's nicht so mit den Bösen. :rolleyes: Lass mir Zeit und sie werden besser. Versprochen. )

- - -

Pentalla, Quack und die Spinne waren schon ein weites Stück voraus, ehe sie merkten, das Lycia nicht mehr hinter ihnen war.
„Auf was wartest du? Komm!“, rief Quack und wedelte mit den Armen, doch Lycia machte immer noch keine Anstalten den dreien zu folgen. Sie schaute auf Jetrizia runter. Das kleine Mädchen schaute unablässig in die Menge der Menschen. Ihre braunen Locken klebten ihr teils im Gesicht, welches noch feucht von den Tränen war. Lycia seufzte.
„Ich geh mit der Kleinen nach ihrer Mutter schauen.“, sagte sie. „Die macht sich bestimmt schon Sorgen.“
„Du bist schon verrückt.“, meinte Pentalla nur. „Wir treffen uns in einer Stunde wieder hier und pass auf dich auf.“ Und ehe Lycia sich ganz umgedreht hatte, trappelten acht Beine auf sie zu.
„Ich komm mit. Wäre doch gelacht. Du verläufst dich doch bloß.“, sagte die Spinne und ging an Lycia und Jetrizia vorbei.
„Und tut mir noch einen Gefallen: Geht nicht zu nah an die Stadtmauern heran. Wir wissen nicht genau, was hier los ist und der Angriff ist noch nicht vorbei.“, mahnte Pentalla noch mal, ehe sie sich nun wirklich mit Quack abwandte und auf das runde Gebäude zuging.
Lycia schaute ihr noch eine Weile hinterher, und als die beiden die Treppe des Gebäudes erreicht hatten, drehte sie sich um und folgte der Spinne, die schon einige Meter vorgelaufen war. Sie bewegten sich nun auf die vielen Leute zu, in der Hoffnung, Jetrizias Mutter hier irgendwo zu finden.
„Hey, hör mal. Du musst uns jetzt helfen, denn wir kennen deine Mutter nicht. Ok?“, wandte sich Lycia an das kleine Mädchen. Jetrizia schaute nicht zu ihr hoch und sagte auch nichts, sondern fixierte immer noch einen Punkt irgendwo vor ihr.
„Böse Leute.“, flüsterte sie auf einmal. „Ganz viele böse Leute.“
Verwirrt schauten Lycia und die Spinne sie an.
„Wie meinst du das?“, fragte Lycia.
„Überall. Sie sind überall. Sie tun mir weh.“
Erneut wechselten die Spinne und Lycia einen Blick. Beide waren grad recht hilflos. Was wollte Jetrizia ihnen damit sagen?
„Welche Leute meinst du?“, fragte dann die Spinne und schaute sie von unten her an.
Anstatt zu antworten zeigte das Mädchen auf die vielen Leute vor ihnen. Nun waren die beiden erst recht hilflos. Warum hielt Jetrizia diese Leute für böse?
„Hör mal, Jetrizia. Diese Leute da vorne sind ganz bestimmt nicht böse. Das sind die Lieben. Die Bösen sind ganz woanders. Sie sind nicht hier und du brauchst dich auch nicht vor ihnen zu fürchten. Ja? Und jetzt lass uns deine Mutter suchen.“, sprach Lycia besänftigend auf Jetrizia ein.
„Mama? … Nein. Überall Blut.“ Lycia stockte mitten in ihrer Bewegung, mit welcher sie Jetrizia hinter sich her ziehen wollte, und drehte sich abermals zu ihr um. Blut? Wurde ihr Mutter erschlagen? Von wem?
Lycia war sich da auf einmal nicht mehr so sicher, da Jetrizia anscheinend ja diese Leute hier für die Bösen hielt. Irgendwas war hier absolut fehlgeschlagen.
„Ob sie diese komischen Viecher gesehen hat, aber dachte, dass die Menschen von hier das sind?“, wurde Lycia auf einmal ins Ohr geflüstert. Es war die Spinne, die sich auf ihren Kopf gesetzt hatte, ohne dass sie es selber gemerkt hatte.
„Ich weiß nicht.“, murmelte Lycia nur.

***

Die Hitze der Mittagssonne flimmerte über den Wiesen, keine Wolke war am Himmel zu sehen und selbst die Vögel hielten es wohl für besser, im kühlen Schatten der Bäume und Felsen zu bleiben. Ebenso hatten auch die Grillen vor einiger Zeit ihr zirpen eingestellt und waren jetzt wahrscheinlich auch in den Schatten geflohen.
Rechts neben Al plätscherte ein kleiner Bach die Felsen hinunter und machte ihn wach. Verschlafen richtete er sich auf. Vorsichtig streckte er eine Hand in das kühle Nass und schließlich schöpfte er Wasser, um sein Gesicht zu erfrischen. Danach richtete er seinen Blick nach oben und konnte die gewaltigen Berge sehen, die, so sah es aus, ein Wettstrecken in den Himmel machten. Weit oben konnte Al etwas Glitzerndes ausmachten und identifizierte es als Schnee.
Müde rieb er sich noch mal die Augen. Es war selbst hier im ewigen Schatten der hohen Felsen elendig warm und stickig. Als er aufstand, torkelte er kurz, ehe seine Sinne alle beisammen waren. Trotzdem er eigentlich weit im Süden wohnte, war es dort nie so warm gewesen wie hier. Er schaute sich um. Die kleine, halbüberdachte Höhle war groß genug, das die Pferde auch noch genügend Platz hatten. Zu seiner Überraschung konnte Al Niroey nirgends ausmachen. Vielleicht war er ja draußen und schaute sich noch mal die Strecke an, die sie noch zu reiten hatten. Niroey wollte gestern diesen Ort als Schlafplatz nehmen, denn er meinte, das sie nicht mehr weit von Ohras entfernt wären, er es aber vorziehen würde, nicht bei Nacht in die Stadt zu reiten, da man nächtlichen Wanderern meistens skeptischer begegnete als denen, die am Tage kamen.
„Ausgeschlafen?“ Erschrocken drehte Al sich um, denn die Stimme kam nicht daher, von der sie hätte kommen sollen, nämlich von vorne. „Hier oben.“ Langsam schaute Al nach oben und entdeckte Niroey, der über dem Loch in der Decke stand, welches die Natur wohl Jahrhunderte lang hineingebohrt hat.
„Ah.“, machte Al und blinzelte, denn das Licht, das von außen kam, war doch viel heller, als das in der Höhle. „Was Aufregendes entdeckt?“
„Könnte man so sagen. Aber komm erstmal nach hier oben.“, sagte Niroey und verschwand von dem Loch.
„Eh, und wie?“, rief Al, doch er bekam keine Antwort mehr. Seufzend stand er auf und ging nach draußen und wandte sich dann nach links. Der Aufstieg schien ihm da einfacher als rechts zu sein.
Ächzend und stöhnend kam er oben an und schaute über das Felsenmeer, das sich ihm nun darbot. Es war wirklich überwältigend. Es musste ein einziges Labyrinth aus Gängen, Höhlen und Tunneln sein.
„Komm hier her.“, hörte er Niroeys Stimme von rechts. Schnell folgte er ihr, doch aus dem schnell wurde langsam, denn es erwies sich doch um einiges schwieriger als gedacht, über die Felsen und Schluchten hinüber zu ihm zu kommen. Mehrmals rutschte er ab und wäre beinahe viele Meter in die Tiefe gefallen. Ziemlich unglücklich und mit leichten Schrammen verziert kam er bei Niroey an und stellte sich neben ihn.
„Was denn?“, fragte er und schaute in dieselbe Richtung wie sein Begleiter. Doch was er sah, erfreute ihn nicht, eher das Gegenteil. Er schien regelrecht Angst davor zu bekommen, auch nur daran zu denken, zu dieser Stadt dort hinten auf dem Hügel reiten zu müssen. Aber wollte er nicht selber dahin?
Angst schien sich wie eine Krankheit blitzschnell in seinem Körper auszubreiten und seine Hände fingen an zu zittern. Niroey schien dies zu bemerken und packte ihn bei den Schultern.
„Hey, beruhige dich. Das ist gleich wieder vorbei. Denk an was anderes.“
Al schien Niroeys Stimme nur aus weiter ferne zu hören und konnte seine Worte auch gar nicht richtig verstehen. Was war los mit ihm? Was passierte hier?
Es war ihm, als würde eine unsichtbare Hand in ihn eindringen und sich über sein Herz legen. Es war eiskalt. Alles war kalt. Eiskalt. Er merkte, wie er keine Luft mehr bekam, denn die eiskalte Hand schien ihm die Lungen zu zerdrücken. Er hörte sich röcheln. Jemand schüttelte ihn. Sprach auf ihn ein. Doch er nahm es nur unbewusst wahr. Er sah einen weißen Blitz, weißes, gleißendes Licht und dann, auf einmal, war alles dunkel. Dunkel und kalt. Irgendjemand, oder irgendwas betastete seinen Körper. Es war wieder diese Kälte in seinem Körper. Plötzlich sah er über sich etwas glänzend. Bunt, hell, strahlend und es verdrängte die Dunkelheit, ebenso die Kälte und angenehme Wärme floss durch seinen Körper. Al versuchte zu erkennen, was das war, was da über ihm schwebte, doch er konnte es nicht. Doch genauso plötzlich wie das Licht gekommen war, verschwand es auch wieder. Die Schwärze verbreitete sich wieder, grausame, klirrende Kälte machte sich breit. Etwas hartes, schweres fiel Al auf die Brust. Erschrocken versuchte er sich aufzurichten, doch es gelang nicht. Unbeholfen lugte er an sich hinunter und sah dort, auf seiner Brust, etwas Glitzerndes liegen. Es war rund und schwarz. Aber es glitzerte. Woher das Licht kam, welches die Kugel anstrahlte, konnte man nicht sagen, da hier kein Licht war. Plötzlich floss die Kugel auseinander und verschmolz mit Als Körper.
Als Augen weiteten sich, sein Atem ging schwerer. Was passierte hier? Er schrie, doch er bekam nichts raus, es war, als sei er stumm. Er versuchte immer weiter zu schreien. Die schwarze Masse der Kugel strömte in seinen Körper und floss durch seine Adern. Sie brachte Kälte und auf eine unbestimmte Art und Weise auch Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung mit sich. Tränen stiegen ihm in die Augen. Sein ganzer Körper schmerzte. Unerträgliche Schmerzen. Er wollte sich krümmen, doch es ging nicht. Es war, als hätte man ihn auf dem Boden festgebunden.
Der Schmerz in seinem Körper wurde immer größer und wenn man ihn fragen würde, könnte er nicht mal sagen, wo der Schmerz eigentlich war. Irgendwie war er überall und nirgends. Es fühlte sich an, als würde man jeden einzelnen seiner Knochen brechen, langsam und grausam. Als würde man seine Augen herausreißen, seine Lippen aufschlitzen.
Und als Al glaubte, der Schmerz würde ihn umbringen, wurde er gerüttelt. Ganz sanft. Jemand sprach zu ihm. Und auf unerklärliche Art klang die Stimme vertraut, obwohl Al sich sicher war, sie noch nie gehört zu haben.
„Mach die Augen auf.“
Eine ruhige Stimme, aber auch alt. Sie klang weise und irgendwie auch… tot. Anders konnte Al es sich nicht erklären. Er versuchte seine Hand zu bewegen und zu seiner Verwunderung klappte es auch. Aber wer sprach da?
„Mach die Augen auf.“
Seine Lider waren schwer und es kostete ihn unendlich viel Kraft, auch nur die Augen zu bewegen. Nur mühsam und unter viel Anstrengung konnte er doch die Augen öffnen. Verwirrt schaute er sich um. Wo war er? Er schaute hinauf an eine weiße, hübsch verzierte Decke. Er selbst lag in einem weißen, großen Himmelbett und es duftete herrlich nach Wildrose. Aber woher kam die Stimme? Zittrig versuchte er sich aufzusetzen, doch eine Hand hielt ihn davon zurück.
„Bleib liegen. Es ist besser für dich.“
Al drehte sich nach rechts zu dem Besitzer dieser Hand. Der Mann, der ihm da in die Augen schaute passte so gar nicht in das Bild rein. Er war alt, hatte weiße lange Haare, war verschrumpelt im Gesicht und trug eine graue, zerfetze Kutte. Doch irgendwie schien er doch ein fröhlicher und aufgeweckter Mensch zu sein. Davon zeugte Krähenfüße an den Augen und Grübchen auf den Wangen. Auch jetzt lächelte er.
„Wo bin ich?“, fragte Al leise.
„Das ist jetzt nicht so wichtig.“, sagte der alte Mann. „Ich muss dir etwas sagen.“
Neugierig drehte sich Al zu ihm um. „Und was?“
„Erinnerst du dich an deine Reise vom Lande Dutun über die Geisterberge hinein ins Tal der Perle?“
Al war überrascht und auch verwirrt. „Woher wissen Sie das?“
„Erinnerst du dich?“, fragte der alte Mann nur, ohne Al zu antworten. Al nickte.
„Aber… Geisterberge? Warum heißen die so?“
„Das erkläre ich dir ein anderes Mal.“ Der Mann lächelte und fuhr fort. „Du warst dort in einer kleinen Höhle, hast Schutz vor der Hitze gesucht und von einem steinigen Podest eine glitzernde Kugel mitgenommen. Richtig?“
Al war nur immer mehr verwirrter, aber er nickte.
„Diese Kugel ist vom großen Wert. Ich hoffe, das bist du dir bewusst.“ Al machte nur große Augen. Auf was wollte der alte Mann hinaus? „Sie kann dir helfen, deine Freundin zu retten.“
„Was…? Wer ist denn in Gefahr?“, rief Al fast vor Sorge. Lycia? Cyntia? Letztere hatte er schon so lange nicht mehr gesehen.
„Deine Freundin Cyntia hat viel durchgemacht. Sie liegt und schläft und wacht nicht mehr auf. Ihre Lebensenergie ist aufgebracht.“
„Ist sie … tot?“, flüsterte Al.
Der alte Mann schüttelte den Kopf und Al erlaubte sich, kurz erleichtert durchzuatmen.
„Aber sie schläft. Diese Kugel kann ihr die Kraft geben, aus ihrem Schlaf zu erwachen. Wenn nicht, wird sie ewig schlafen. Allerdings hat es einen Nachteil, wenn du die Kugel zu ihr bringst: Sie liegt in Susu-Eran-Mental, nur wenige Schritte vom Imperator entfernt und er wird genauso nach der Kugel trachten, wenn er weiß, was er mit ihr anstellen kann. Du musste vorsichtig sein, wenn du deine Freundin retten willst.“
„Das werde ich.“, sagte Al bestimmt. Er konnte und wollte Cyntia nicht ihrem Schicksal überlassen, auch Lycia zu liebe nicht.
„Gut, dann werde ich dich jetzt wieder aufwecken.“, sagte der alte Mann und lächelte nochmals.
„Aber eine Frage habe ich noch.“, sagte Al schnell, als er merkte, das der alte Mann sich umdrehte um eine Flasche zu greifen, in der grüner Rauch war.
„Bitte.“
„Wer sind Sie?“, fragte Al. Der alte Mann lächelte öffnete die Flasche und der Rauch strömte ins Zimmer.
„Ein Zauberer.“

Sein Kopf dröhnte, alles tat ihm weh und er wurde geschüttelt. Blinzelnd öffnete er die Augen. Besorgte Augen schauten ihm entgegen und lange schwarze Haare hingen ihm im Gesicht.
„Junge. Alles in Ordnung?“, fragte Niroey und half Al auf die Beine. Al brachte noch kein Wort raus, da er vorerst damit beschäftigt war, das Gleichgewicht in seinem Körper wieder herzustellen. Dann schaute er nach vorne auf die Stadt.
„Wir müssen los. Wir haben keine Zeit zu verlieren.“, sagte Al und beeilte sich, nach unten zu kommen. Niroey folgte schnell und stützte Al, weil dieser wieder ziemlich unbeholfen über die Felsen kletterte.
„Was ist denn auf einmal los? Erst dachte ich, du bist mir hier tot umgekippt und jetzt verhältst du dich wie ein Wirbelwind.“
„Cyntia. Ich muss ihr helfen. Sie ist in Gefahr.“ Al blieb stehen und schaute Niroey an, der immer noch leicht verwirrt wirkte. „Bitte, nimm mich mit nach Susu-Eran-Mental! Dort ist sie!“
„Al! Wir hatten eine Abmachung: Ohras und nicht weiter!“, sagte Niroey, aber Al wollte nicht hören.
„Ich muss aber dorthin. Nicht anders kann ich meiner Freundin helfen. Niroey, bitte!“
Niroey seufzte und schaute die Felswand hinunter, an der sie nun runterklettern mussten. „Lass uns in Ohras drüber reden, ok?“ Dann kletterte er flink die Wand hinunter und half Al. Ihre Pferde waren bereits aus der Höhle hinausgekommen und grasten auf den Wiesen.
Die Hitze war beständig geblieben, aber nachdem sie ihre Schläuche wieder mit frischem Wasser gefüllt hatten, ritten sie weiter. Spätestens am Abend würden sie Ohras erreicht haben.

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Soo, mal schauen, wie schnell ich den nächsten Teil fertig habe. ^^
 
Zuletzt bearbeitet:
Das war jetzt etwas verwirrend... Wohin hat Al da geschaut, was ist da mit ihm passiert? Klingt aber interessant *g* - mal schauen, was da noch so rauskommt. ;)
 
Die Geister waren wirklich cool beschrieben, eine starker Auftritt... Aber das Niroey so ein toller Kämpfer ist und Al zur Abwechslung mal wieder verschleppt wird, das hat mir nicht so gut gefallen ;). Vor allem, warum benimmt er sich so ungeschickte gegenüber den Soldaten - und warum haben die nix besseres zu tun, als sich da zu einem Dutzend auf nen Kerl zu stürzen, der ihre Feinde attackiert hat? Müssen die nicht eigentlich ne Stadt verteidigen?
 
Hey, meine Güte, diesmal bin ich ja richtig schnell. :rolleyes: Auch wenn es nur ein kleiner Teil ist.

@Shan: Vielleicht halten die Soldaten ihn für ein Spion. Oo Aber alles weitere kommt im nächsten "Niroey-Teil" dran. Aber warum verhält er sich ungeschickt? Oo
Hn, ich hab aber noch mal eine Frage an dich, so als LQ-Mitglied: Existiert das überhaupt noch? OO Es wurde da ja schon lange nichts mehr gemacht...

@Tiara: Hm, ist ja nicht so schlimm, das du keine Zeit zum Fehler raussuchen hast - ich hab sie ja auch nicht ( und das bei meinen eigenen Teilen xD )

Jupp, ganz genau. *lol* Aber keine Sorge, ich hab mir schon was wirklich Tolles überlegt. :D ( Eigenlob stinkt. ^^ )

Nya, wer weiß, außerdem gibt es ja Sonnenuhren. Oo

Sie widmen sich jetzt sozusagen Niroey, da sie sich ja sowieso schon feige zurück hinter die Mauern verzogen haben - draußen was ändern können die eh nicht mehr. Und dein Problem mit den kleinen dummen Wesen und Niroey hab ich jetzt nicht ganz verstanden. Für jeden Toten fünf Lebendige ... da wimmelt es nun mal davon und da kommt es halt vor, das sich ein Verteidiger ( oder was auch immer ) schon mal fünf oder sechs Feinden stellen muss. Was ist so schlimm daran? Oo

Ach, was da in den Bergen so alles rumlungert .. :rolleyes: .. Ich will es gar nicht wissen. xD"

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Sie waren jetzt schon eine ganze Weile ohne wirkliches Ziel durch Ohras unterwegs gewesen. Zweimal waren sie Spähern der Feinde begegnet (zwar nicht mehr als fünf Mann, aber genug) und mussten sich mit einer Gruppe eine lange Verfolgungsjagd antun, bis sie sie endlich abwimmeln konnten. Einmal davon ist ihnen Jetrizia abhanden gekommen und außerdem musste Lycia abermals zur Waffe greifen, wobei sie doch gar nicht mit dem Schwert umgehen konnte. Und nun dies.
Eine Falle. Eine ganz gemeine Falle.
Der Raum war dunkel und die Luft war stickig. Lycia hustete und drehte sich ungelenk auf den Rücken um sich aufzusetzen. Ihre Hände und Füße waren verbunden worden, und das nicht sachte. Ihre Handgelenke schmerzten schon und das raue Seil bohrte sich noch tiefer in das eh schon wunde Fleisch hinein.
„Spinne?“, fragte sie ins Dunkel hinein. Neben sich hörte sie ein Schaben und ein Kratzen und schließlich plumpste etwas Schweres in ihren Schoß.
„Verdammt, das war ganz schön hinterhältig“, grummelte die Spinne und drehte sich einmal im Kreis. „Und dann werden wir noch in ein so dunkles Loch gesteckt, in dem es stinkt und staubig ist und außerdem ist das Holz morsch. Ich möchte gar nicht wissen, wo wir landen, wenn es durchbricht. Auf Leichen?“
„Dem Geruch nach zu urteilen gar kein schlechter Gedanke“, murmelte Lycia und leckte Blut von ihren Lippen. Der Messerschnitt quer über ihrem Gesicht schien immer noch nicht aufgehört haben zu bluten, zumindest schmerzte er nicht mehr, oder es lag einfach daran, dass ihr Gesicht betäubt war durch die Wunde.
Oder waren sie noch gar nicht so lange hier, wie sie dachte? Immerhin war sie ohnmächtig gewesen und wusste nicht, wie viel Zeit verstrichen war. Ob die vereinbarte Stunde schon vorbei war? Dann würde Pentalla und Quack bestimmt bald mit dem Suchen anfangen. Aber da ergab sich das zweite Problem: Würde man sie hier finden? Vermutlich waren sie in irgendeinem Keller in dieser Stadt, oder vielleicht auch schon viel weiter weg. Was, wenn ihre Entführer sie aus der Stadt gebracht haben, während sie beide ohnmächtig waren? Die Posten vor den Toren waren schließlich verlassen und die Feinde strömten nur so hinein. Zumindest hatte sie das gehört, als sie die Entführer belauscht hatte nachdem sie wieder zu sich gekommen war. Aber was war dann mit den Einwohnern des äußeren Ringes? Ob sie es alle rechtzeitig in den inneren Ring geschafft hatten? Aber die Mauern waren nicht so stabil und hoch wie in ihrer Heimatstadt Traves und außerdem haben sie hier nur zwei.
Aber jetzt musste sie sich erstmal um sich selber kümmern.
Langsam bewegte sie sich weiter im Dunkeln, auch wenn sie nicht wusste, was sie damit bezwecken wollte, aber vielleicht half ihr ja ein dummer Zufall und sie fand etwas Spitzes mit dem sie die Fesseln aufschneiden könnte. Doch ehe sie auch nur knapp zwei Meter weit gekommen war, hörte sie vor der Tür Stimmen. Das Trappeln der Spinnenbeine bewegte sich in ihre Richtung, bis sie merkte, dass die Spinne über sie drüber kletterte und sich hinter ihr versteckte.
„Feigling“, flüsterte Lycia.
„Klappe! Wer von uns kann hier eher zertreten werden, hn?“, gab die Spinne ebenso leise wieder zurück.
Doch als sie sahen, dass eine Tür rechts von ihnen einen Spalt breit geöffnet wurde, verstummten sie und starrten gebannt auf die Person, die noch im Türrahmen stand. Es hörte sich nach einem kleinen Mädchen an, das sprach, allerdings antwortete ein Mann. Lycia überlegte kurz; es könnte auch eins dieser Wesen sein, die die Stadt angegriffen haben, immerhin war die Stimme krächzend und rau.
Nun wurde die Tür ganz geöffnet und ein kleines Mädchen kam hinein, gefolgt von zwei eben solchen Kreaturen.
„Jetrizia?“ Lycia war verwirrt und auch die Spinne konnte sich keinen Reim darauf machen. Konnte sie das wirklich sein? Dieses kleine, unschuldige Mädchen nach dessen Mutter sie vor diesem Vorfall noch gesucht hatten?
„Ach herrje“, gab Jetrizia nur zurück und schüttelte den Kopf. Eine dieser Kreaturen kam mit einer Kerze in der Hand wieder zurück und der Raum wurde ganz schwach erhellt – aber zumindest konnte man die vielen dicken Spinnenweben ausmachen, die Lycia zeigten, das die Wesen nicht ganz so dumm waren und einen ziemlich verlassenen Keller ausgesucht hatten. Es änderte aber nichts daran, dass Lycia kaum merklich vor Ekel etwas zusammen zuckte.
„Du hältst mich echt für ein kleines, liebes, nettes Mädchen, was?“ Es war, als sei Jetrizia ausgewechselt worden, als ob das hier die böse Zwillingsschwester sei und die Liebe irgendwo nebenan gefesselte sitzt. Lycia sagte darauf nichts, sondern starrte sie weiter ungläubig an.
„Was hast du vor? Was soll das hier?“, fragte sie dann und zerrte an ihren Fesseln.
„Was denn? Sind sie dir etwas nicht stramm genug?“, fragte Jetrizia und lachte, beruhigte sich aber ganz schnell wieder. „Scherz beiseite. Ihr ward mir einfach eine Last am Bein. Mit euch zusammen könnte ich nie meinen Auftrag ausführen. Aber da ich hier ja so nette Freunde habe.“ Wieder lachte sie und die seltsamen Wesen stimmten mit ein. Lycia lief ein eiskalter Schauer über den Rücken und sah sich dann verstohlen nach der Spinne um. Wo war die schon wieder?
„Jedenfalls wird sich jetzt Ob’dak um euch kümmern. Das ist er hier.“ Sie ging mit Lycia um, als ob sie das Kleinkind wäre. Sie zeigte auf ein etwas größeres Wesen, welches auch ein rotes Brandmal auf dem rechten Arm trug. Dieser grunzte als Antwort nur und haute mit dem Stiel seine Streitaxt auf die flache Hand. Seine muskulösen, mit Warzen bedeckten Armen hatten einen Umfang, der doppelt so groß war wie der von Lycias Oberschenkeln. Und sowieso sah er im schwachen Licht doch ganz anders aus, als die vielen Angreifer, die sie noch gesehen hatten. Er war behaart und trug zudem einen fast schon rostigen Helm, der aber wohl eher mit Blut besudelt schien und sein Mund war verzogen, zwei Eckzähne lugte hinaus, die gelb waren und schwarze Blutflecken trugen, genau wie der Rest seiner miserablen Panzerung.
Ihre Hände wurden kalt und ein weiterer Schauer lief ihr über den Rücken und verbreitete sich im ganzen Körper. Ästhetisch war diese Kreatur auf keinen Fall mehr, auch wenn man noch viel als ‚schön’ bezeichnete.
Mit einem fast kranken Gelächter wollte Jetrizia den Raum wieder verlassen, doch Lycia setzte sich noch einmal in ihre Richtung. Ob’dak hielt sie fest, dass sie sich nicht zu weit von der Stelle rührte. Sein warmer Atem roch nach Schimmel und Tod, es war widerlich.
„Jetrizia!“, rief Lycia. Das Mädchen blieb noch einmal stehen und drehte sich um.
„Was willst du noch, du kleine Made?“, fragte sie herablassend.
Lycia sah über diese Beleidigung einfach drüber weg und fragte, was sie noch wissen wollte: „Was für einen Auftrag hast du?“
Ob’dak schien gewusst zu haben, das diese Frage kommt und warf Lycia nun gegen einen Balken, der die Decke stützte. „Keine Fragen.“, sagte er nur und nahm die Streitaxt in beide Hände. Ihr Rücken schmerzte, aber sie ließ sich nichts anmerken.
„Ach, meine Güte. Es wird uns nicht umbringen, wenn sie es wissen.“, sagte Jetrizia. „Sie sitzen ja eh hier fest und können nichts machen.“ Wieder lachte sie laut auf und Lycia konnte immer weniger glauben, dass das ein kleines Mädchen sein soll von vielleicht sechs Jahren. Was war los mit ihr?
„Also, ich habe den Auftrag“, sagte sie und kam näher an Lycia heran, bis sie ihr ins Ohr flüstern konnte. „den König von Ohras zu ermorden.“ Erstarrt vor Schreck sah sie Jetrizia an. Kreischendes Lachen folgte.
 
Hä? Irgendwie hab ich da jetzt gerade ein Gefühl von Filmriss ;)... Wie ist Lycia da hingekommen? Hab ich was verpasst oder vergessen? Sonst ist mir in dem Teil aufgefallen, dass du mehrmals sehr unglückliche Formulierungen gewählt hast, etwas was dir eigentlich normal nicht passiert ("setzte sich in ihre Richtung", "ist ihnen abhanden gekommen" statt war, "verbunden" statt gefesselt etc...) Außerdem erscheint es mir ein bisschen unlogisch, dass das Mädchen erst Lycia anspricht, damit sie ihr hilft, und sie dann loswerden will - da wäre es doch einfacher gewesen, gar nichts zu sagen...

Was Niroey betrifft, so hast du da wohl ungeschickt formuliert: "Für jeden, den er tötete, kamen fünf neue" wenn man sich das durchdenkt, so heißt das, dass er gegen einen kämpft, den erschlägt er. Dann kommen 5 neue, also hat er 5 Gegner. Er erschlägt den nächsten, es kommen wieder 5 - macht 11... usw ;)

Und mit ungeschickt meinte ich undiplomatisch... ;)
 
Ja, mir leuchtet auch nicht so recht ein, warum das Mädchen Lycia erst um Hilfe bittet und sie dann wieder loswerden muss... Und dass sie ihr nun ihren schönen Plan auf die Nase bindet, weil die ja "festsitzen und eh nichts dagegen unternehmen können", ist natürlich das klischeehafteste Klischee überhaupt :D
 
So... neuer Teil, neues Glück. :dodgy:

@Shan: Nun ja, ich hatte eigentlich gedacht, dass es damit erklärt wäre, dass die beiden in eine Falle getappt waren. Oò Und darauf hin nun dort in diesem Kellerloch sitzen. War das nicht verständlich genug?

Und Jetrizia hat die beiden nicht angesprochen. Lycia hat das Mädchen angesprochen, weil es 'hilflos' in der Gegend rumstand. ;) Im Grunde kann Jetrizia gar nichts dafür, dass Lycia sie mitgenommen hat. Sie hatte ja auch auch nie nach Hilfe verlangt. Oo

Und tja, mit den Feinden hast du wohl Recht. Oo Hab ich wirklich ein wenig dumm geschrieben. Nya.

Und von mir auch noch mal alles Gute nachträglich! ^^;

@Lynx: Erst einmal: Welcome back! ^^ Warst ja eine ganze Zeit lang nicht aufm ADB. ^^; Nun, wegen Jetrizia siehe bei Shan. ( Wobei ich mich langsam frage, ob ich das wirklich so geschrieben - obwohl ich mir schon sicher bin >< )

Das mit dem Klischee mag schon sein, aber im Grunde ist es ja immer noch ein kleines Mädchen. :rolleyes: Aber genaueres erfahrt ihr bald über sie. ^^

@Tiara: Macht doch nichts. ^^ Wie war denn der Urlaub?

Ja, mag sein, das ich diesen Teil stilistisch weniger korrekt geschrieben habe, könnte aber auch daran gelegen haben, dass dieser Teil recht spät in der Nacht entstanden ist und ich meist dann nicht mehr die Lust habe, ihn nochmal durch zu lesen. Und am nächsten Tag ist es einem dann eher ganz egal. Oo Sorry. Ich sollte mir mehr Mühe geben bei sowas. ^^;

Nun ja, Sonnenuhren. Ja, vielleicht hätte ich es erwähnen sollen, denn wer kann das schon ahnen. In einen der nächsten Teile mache ich mal auf eine aufmerksam. ;)

Nun, ich kann mich nicht erinnern, das Niroey da mit besonderer Leichtigkeit drangegangen ist. Ihm wurde es nachher ja auch zuviel:
Verzweifelt wollte er sich zu Al durchkämpfen, doch dieser Versuch blieb Hoffnungslos. Bitter sah er mit an, wie diese kleinen gepanzerten Wesen ihn aus dem Chaos hinaushievten und mit ihm hinter Felsen verschwanden. Nun musste er ihn aufgeben, es war einfach kein Durchkommen.
Damit wäre das wohl hoffentlich geklärt?

Ah, die dritte, die das jetzt sagt. OO" Hab ich jetzt wirklich was übersehen? *nachschaut* Uff, na gut. Sie hat gefragt wo ihre Mutter ist. Aber ist das wirklich das, was ihr unter 'Hilfe, hilfe, so helft mir doch!' versteht? Oo Ich ehrlich gesagt nicht. Sie hat ja nicht gesagt: Helf mit doch bitte beim suchen oder zeigt sie mir, bringt mich zu ihr. Vielleicht anders ausgedrück, aber sie wollte es doch nicht? Sie hat nur gefragt wo denn ihre Mutter sei. *verzweifelt* .___.""

Und die Erklärungen über Jetrizia kommen noch in den folgenden Teilen. =)

Nun aber erstmal weiter mit der Geschichte.

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Wie ein Tiger schlich der Hauptmann um Niroey herum, der ihn immer im Auge behielt. Niroey zuckte mit dem Schwert vor um einen Angriff zu starten, doch der Hauptmann parierte. Dann holte er zum Schlug aus, hielt aber mitten in der Luft an und starrte entgeistert auf seinen Männer, die an der Mauer entlang gerannt kamen.
„Hauptmann! Angriff! Diese Kreaturen haben sich erneut zu einem Angriff gerüstet! Sie stehen nur wenige Meter von der Mauer entfernt! Was sollen wir tun?“, rief ein Soldat, der noch recht jung aussah. Sein verschwitztes Gesicht war von Angst gezeichnet und Niroey glaubte, das dieser seinen Dienstantritt erst vor kurzer Zeit hatte.
„Haltet das Tor, bewacht die Mauer von oben. Lasst sie nicht herein!“, brüllte der Hauptmann, zeigte seinen Soldaten, die noch immer einen Kreis um ihn und Niroey bildeten, das sie dem jungen Spund folgen sollten und wandte sich dann wieder an Niroey.
„Ich kann mich nicht länger mit dir aufhalten. Verschwinde, so lange du noch kannst!“, sagte er und drohte Niroey.
„Ihr seid gut. Wollt ihr das Tor für mich öffnen und damit einen Einlass für die Feinde geben?“, fragte er und lächelte, doch der Hauptmann schien nicht im Geringsten beeindruckt zu sein.
„Wir haben hier noch kleine, freie Gefängnisse. Das sollte nicht das Problem sein“, sagte er herablassend.
„Ich bitte Sie, mein lieber Hauptmann. Lasst mich lieber an Eurer Seite kämpfen und ihr werdet feststellen, dass ich nie die Absicht hatte, Euch und Eurer Stadt Schaden zuzufügen“, sagte Niroey und steckte sein Schwert zurück in die Scheide.
Der Hauptmann überdachte das Angebot kurz, ehe er ihn wieder musterte um danach einen Blick auf seine Männer zu werfen, die oben an der Mauer standen, gebückt und mit gespannten Bogen.
„Ich nehme das Angebot an. Aber wie kann ich dir trauen?“, fragte er.
„Nun, ich habe nichts, was ich Euch als Vertrauensangebot entgegen bringen könnte, als allein die Stärke meines Schwertes. Ich hoffe, das genügt Euch.“
Der Hauptmann nickte zögernd, im Grunde hatte er auch erstmal keine andere Wahl, und zeigte ihm den Weg nach oben auf den Wall, auf welchem sich die Soldaten versammelt hatten und den Feind beobachteten, der sich vor dem Tor von Ohras aufbaute.
„Mein Herr, es sind so viele“, sagte ein Soldat und seufzte. „Wir werden es nie schaffen, sie aufzuhalten. So viele Soldaten können wir gar nicht aufbringen.“
„Nie den Kopf hängen lassen“, sagte der Hauptmann nur und ließ seinen Blick über die Feinde schweifen, dann zum Himmel, wo die Sonne schon weit im Osten stand. „Gibt es doch nicht. Die Zeit verfliegt viel zu schnell.“

Auch der Abend zog dahin, ohne das ein Angriff kam. Die Sonne verschwand hinter den Hügeln des Landes im Osten und ward bald darauf nicht mehr gesehen. Dunkelheit kam über die Stadt und Fackeln wurde entzündet.
Niroey stand oben auf dem Wall, an die Brustwehr gelehnt in die Dunkelheit hinausspähend. Neben ihm saß ein Bogenschütze, der die Spitzen seiner Pfeile beäugte und ab und an versuchte, ein Ziel in der Dunkelheit zu erhaschen, ohne jedoch zu schießen.
„Zum Schießen ist es viel zu dunkel“, sagte er und seufzte. „Eigentlich ist jetzt Schlafenszeit.“
Niroey stimmte ihm in Gedanken zu und sah noch einmal rüber zu dem Heer. Die Zeit verging langsam und weit hinten brannten Fackeln in einer Reihe. Sie bewegten sich nicht einen Zentimeter.
„Gibt es sowas? Da wartet man und wartet und diese Viecher wollen einfach nicht kommen“, grummelte der Bogenschütze und sank hinter der Brüstung wieder zusammen. Den Bogen legte er vorsichtig neben sich. Auch Niroey wurde langsam ungeduldig, zumal er ja auch eigentlich gar nicht hier war um zu kämpfen. Er wollte ja eigentlich weiter und wäre es auch schon längst, wenn da dieser Hauptmann nicht gewesen wäre. Er seufzte und setzte sich oben auf die Mauer. Die Fackelreihe hatte sich immer noch nicht bewegt, aber zum Schießen waren sie noch zu weit entfernt.
„Der Feind ist zum Greifen nahe, aber warum bleiben sie dahinten stehen?“, fragte der Hauptmann, als er wieder von seinem Rundgang bei Niroey angekommen war.
„Ich weiß es nicht. Vielleicht warten sie auf ein bestimmtes Zeichen“, sagte Niroey und schaute den Hauptmann an.
„Nur welches?“, murmelte dieser.

Mitternacht war vorüber. Der Himmel war völlig schwarz, und die unbewegte, drückende Luft kündigte Gewitter an. Plötzlich sprang ein blendendes Licht aus den Wolken. Gezackte Blitze krachten auf die Berge im Westen nieder. Für einen schreckensstarren Augenblick sahen die Männer auf dem Wall die ganze Fläche von ihnen bis weit hinten zu dem nächsten Ausläufer in grelles Licht getaucht: Sie war gedrängt voll schwarzer Kerle und Kreaturen, manche breit und gedrungen, manche groß und grimmig, mit hohen Helmen und schwarzen Schilden. Die schwarze Flut ergoss sich weit an der Mauer entlang. Donner grollte über ihnen. Regen peitschte herab.
Pfeile, dicht an dicht wie die Regentropfen, kamen über die Mauer geflogen und fielen klickernd und klappernd auf die Steine nieder. Manche fanden ihr Ziel. Der Ansturm auf Ohras hatte begonnen.
„Es geht los“, sagte der Hauptmann ingrimmig lächelnd und zog sein Schwert. Es glitzerte schwach im Fackellicht. „Das war das Zeichen.“

- - -

Hoffentlich waren diesmal nicht so seltsame Formulierungen drin. oo" ( Wobei mir irgendwie aufgefallen ist, das der Hauptmann und Niroey sich irgendwie in gehobener Sprache ausdrücken, sprich, irgendwie so höflich sind. >.o Oder seh ich das jetzt nur so? OO" )
 
Abgesehen davon, dass "wenige Meter vor den Mauern" definitiv in Pfeilschussweite ist (Hast du Troja gesehen? ;) ), war diesmal nix merkwürdig in dem Teil... Die Szenen auf der Mauer und die Armee erinnerten mich allerdings sehr an Herr der Ringe - Helm's Deep... ;)
 
Jaja, dieses LotR-Déjà-vu hatte ich auch ^^". Ansonsten ist mir aufgefallen, dass a) sich der Hauptmann und Niroey tatsächlich in ziemlich gehobener Sprache unterhalten, was ich aber nicht generell verdammen will, und b) gerade am Anfang einige kleine Fehler drin waren (einmal vergessenes Plusquamperfekt, ein oder zwei Rechtschreibfehler...) - ist eigentlich nicht so tragisch, nur die Häufung gerade in den ersten ein, zwei Absätzen ist mir ins Auge gesprungen.
Inhaltlich hab ich aber sonst nix zu meckern. :)
 
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