Mopzi
traumfänger
Aaalsoooo ... ich habe mich auch mal an einer FF versucht und ich hoffe, das wenigstens ein paar sie interessant finden. 
Angst. Pure Angst. Doch woher? Schweiß auf ihrer Stirn. Doch warum? Mit einem entsetzen Aufschrei richtete sie sich in ihrem Bett auf. Ein Alptraum. Keuchend blieb sie sitzen. Um was ging es in dem Traum? Drachen waren da. Ein riesiger, schwarzer Palast, umringt und durchströmt von Monstern. Dunkle Berge in der Nähe. Unbekannt war es. Völlig unbekannt, als ob man in eine neue Welt blickte. Doch war es eine neue Welt?
„Lycia, Schätzchen, alles in Ordnung?“ Ihre Tante kam ins Zimmer gestürzt.
„Jaja!“, antwortete sie ihr.
„Dann schlaf noch ein wenig. Wir haben noch früh morgens!“ Sie drückte Lycia sanft ins Kissen zurück und ging wieder aus dem Zimmer.
Die Sonne war noch nicht aufgegangen, also schlief Lycia noch ein wenig. Der Traum kam nicht mehr wieder. Gruselig war er ja schon. Die Drachen sahen nicht so aus, wie Lycia sie sich immer ausgemalt hatte. Sie waren in dunklen Tönen, aus ihren Mäulern ragten lange, scharfe Zähne, es waren ungefähr 30. Sie sahen einfach zum fürchten aus. Die Drachen in Lycias Märchen waren grün, liebevoll und sahen gar nicht gruselig aus.
Glockenklänge rissen sie wieder aus dem Schlaf. Die 7-Uhr Glocke. Müde richtete sie sich auf und ging in die Küche. Ihr Onkel saß bereits am Küchentisch. „Beeil dich Lycia, ich habe Hunger und möchte frühstücken.“ „Jawohl, Onkel, ich möchte mich nur noch schnell waschen!“ Lycia lief ins Badezimmer und schöpfte mit einem Eimer Wasser aus dem Wasserbehälter. Schnell wusch sie sich und versuchte ihre Haare noch etwas in Ordnung zu bringen.
Ihre Tante deckte den Tisch reichlich mit Brot, Wurst, Käse und Butter.
„Tante Maleci, ich hatte heute einen komischen Traum, ich …“
„Sscchhh! Sei ruhig! Beim Essen wird nicht gesprochen!“, sagte ihr Onkel Laca. Lycia senkte ihren Blick. „Ja.“
Ihr Onkel war unaussprechlich streng. Lycia bekam wegen Kleinigkeiten schon einen Haufen Ärger. Und an Traditionen hielt er beständig fest und wehe es versuchte sich jemand ihnen zu widersetzen.
Nach dem Frühstück ging Lycia nach draußen spazieren. Es war ein angenehm warmer Morgen. Sie schlürfte die Straßen entlang bis zu den Mauern, die die Stadt umgaben. Niemand sollte die Stadt verlassen, es sei denn, er war von hohem Geschlechts. Und das waren in der Stadt Traves nur die Foghes und die Kaiserfamilie.
Die Mauern waren hoch und schwarz. Viel zu hoch, als das jemand hinüber klettern könnte. Es gab nur zwei Tore und die öffneten sich nach Norden und Süden. Soldaten in schweren Rüstungen und mit gefährlichen Waffen bewachten es.
Lycia stand am Nordwall. Sie kannte eine Geheime Stelle, an der man über die Mauer blicken kann, doch hatte sie es noch nie probiert, bis jetzt. Die Neugier trieb sie und sie ging am Wall entlang nach Nordost. Es war das Viertel der Ärmeren. Sie kletterte auf ein Schuppendach und dann auf ein Wohndach. Über viele Dächer lief sie, bis zu vielen gestapelte Kisten. Dort kletterte sie hoch. Als sie auf der obersten stand, waren noch ein paar Zentimeter, dann könnte sie über die Mauer blicken. Sie hielt sich mit den Armen fest und zog sich kräftig hoch. Noch 1 cm, noch ein …
„Lycia!! Oh mein Gott! Was tust du da oben?“ Erschrocken stolperte sie und fiel zurück aufs Dach.
„Lycia!“, kreischte die Frauenstimme. „Alles in Ordnung?“
Fluchend stand Lycia auf. Sie tastete ihren Körper ab, zum Glück, sie hatte nichts gebrochen. Lycia kroch am Rand hinunter. Die Frau hielt sie fest.
„Mädchen, was wolltest du da?“
„Nichts.“, murmelte sie. Lycia schaute der Frau ins Gesicht. Es war Ms. Maguraie, die Mutter eines Freundes von ihr, Al.
„Kindchen, du weißt, das man nicht über die Mauer schauen darf. Hat man dir das nicht oft genug gesagt?“ „Doch.“, flüsterte Lycia.
„Al ist hinten auf dem Hof und spielt mit seinen Freunden, geh doch und spiel mit.“, sagte Ms. Maguraie. Lycia ging los um Al aufzusuchen. Als sie durch den kleinen Torbogen ging stand sie auf einem riesigen Hof. Von hier aus kamen die meisten in ihre Wohnungen. In 2 Ecken waren Marktstände, man konnte an dem einen frisches Obst und Gemüse kaufen und bei dem anderen allerlei Krempel, wie Tabakpfeifen, Teller oder Teppiche. An der Wand gegenüber war mit weißer Kreide ein Tor angemalt. Ungefähr 20 Jungen tummelten sich auf dem Platz und kickten den Ball immer wieder von einer Seite auf die andere. Fußball, ein primitives Spiel, sagten die meisten Mädchen in Lycias alter, deswegen hockten sie meist alle beisammen am Pferdestall und spielten mit ihren Puppen. Das Widerrum fand Lycia primitiv. Es waren schließlich schon ältere Mädchen, so in ihrem alter, 13.
Ein von der Sonne braungebrannter Junge mit dunklen Haaren kam auf Lycia zu.
„Hallo Lycia! Was machst du hier?“, fragte er.
„Morgen Al. Ich wollte eigentlich nur einen Spaziergang machen. Na ja …“
„Hey Al, komm und spiel weiter. Mit Mädchen kannst du dich später auch noch beschäftigen.“, rief ein blonder Junge. Lycia glaubte, er hieß Mars. Seine Mutter war Wahrsagerin, deswegen nannte sie ihren Sohn nach dem Kriegsgott. Sie hoffte wohl, dass er mal in die Kaisergarde kommt.
„Wir sehen uns später, ja? Wir sind gerade in einem wichtigen Spiel. Wenn wir nicht gewinnen, kriegen die Layos die Marktstraße und wir wieder nur den Lagerhof.“ Damit rannte er wieder zu seinen Leuten und das Spiel ging weiter.
Ja, es gab 3 Gruppen im Nordviertel. Die ersten waren die Foghes. Dazu gehörten die reichen Kinder. Sie hatten die Hauptstraße als Revier und gaben es auch nicht ab. Außerdem gewannen sie sowieso jedes Spiel. Die zweiten waren halt die Layos. Die waren so was wie die mittlere Klasse. Und die Sintrace, die die letzte Gruppe bildeten. Man benutze den Familienname des Anführers als Gruppenname. Doch seit 20 Jahren hatte sich noch kein Name verändert. Die Anführer gaben ihren jüngeren Geschwistern immer ihre Position und da eine Familie bis zu 7 Kindern hatte, dauerte es meist seine Zeit, bis eine neue Familie die Gruppe anführte.
Die Layos und die Sintrace spielten alle 3 Monate um die Marktstraße, denn die war, nach der Hauptstraße, die Beste. Dort gab es viele Sachen zu kaufen oder auch zu klauen und außerdem ritt der Kaiser einmal im Monat über die Straße, Soldaten gingen dort entlang und man bekam manchmal abenteuerliche Geschichten zu hören von den Marktfrauen. Die Gruppe, die gerade eine Straße besaß, hütete sie wie ein Augapfel, denn niemand der feindlichen Kinder durfte dort hin und selber durfte man nicht auf die andere. Der Lagerhof hingegen war echt Schrott, so würden die Jungen sagen, denn dort gab es wirklich nichts Besonderes. Andere Straßen zu belegen ging nicht, denn die gehörten dann schon zum West- oder Ostviertel. Das war für die im Nordviertel eine andere Welt und das Südviertel hat noch kaum einer von ihnen gesehen. Und wer wollte schon Gassen oder kleine Straßen als Revier haben?
Lycia gehörte zu keiner der Gruppen. Dort drin waren sowieso meist nur Jungen. Also konnte sie sorgenfrei über die Hauptstraße schlendern. Die Straße war breit und den Rand säumten viele kleine Läden. Zum Tor hin wurde die Straße breiter. Lycia ging hin. Denn dort standen mehrere Menschen.
„Was ist hier los?“, fragte sie ein Mädchen, ihr Name war Cyntia. Cyntia war eine ihrer besten Freundinnen. „Ich weiß auch nicht recht. Aber ich habe vorhin von den Großen gehört, dass die Garde, die vor ein paar Wochen aufgebrochen ist, wiederkommt. Mein Bruder ist dabei. Vielleicht gibt es Neuigkeiten von außen.“ Die beiden Mädchen drängelten sich weiter nach vorne. Ein Tor wurde geöffnet. Lycia versuchte hindurch zu schauen, doch da war ein zweites Tor und das war zu. Man konnte also nicht nach außen sehen. Lycia seufzte.
„Warum lassen die uns nicht mal nach draußen?“, fragte sie.
„Weil es gefährlich sein soll! Meine Oma hat mir erzählt, dass das Land von Drachen zerstört worden ist und in den Bächen Gift anstatt Wasser fließt. Außerdem soll es giftiger Regen sein, der da vom Himmel fällt!“, sagte Cyntia geheimnisvoll.
„Alles Quatsch! Das ist derselbe Regen der hier auch fällt und das gleiche Wasser. Schon vergessen? Der Kanal, der durchs Ostviertel fließt kommt von draußen. Die Menschen dort trinken von ihm und keiner ist daran gestorben!“, sagte Lycia.
„Ja, deswegen sind die auch alle so seltsam! Ihr Verstand ist vergiftet!“
Soldaten ritten an ihnen vorbei. Sie sahen niedergeschlagen aus und brachten leere Pferde mit. Viele waren mit dreckigem Blut beschmiert oder hatten selber schlimme Wunden und konnten sich kaum aufrecht halten. „Sie sind bestimmt in einen Krieg geraten!“, flüsterte Lycia.
„Krieg?“, rief Cyntia schrill.
„Sscchhh! Bist du wohl ruhig?“ Lycia hielt ihre Hand vor Cyntias Mund. Die beiden liefen der restlichen Garde hinterher.
„Urieciel! Urieciel! Wo bist du?“, rief Cyntia verzweifelt. Ein Pferd inmitten der Garde hielt inne. Hoffungsvoll sah Cyntia auf und lief zu dem Mann auf dem Pferd.
„Urie …“, rief sie erfreut, doch sie stoppte, denn dort saß nicht Urieciel. Es war Nemansis. Ein Freund Urieciels. Er sprang vom Pferd und hielt sich dabei den Arm fest. Dort klaffte eine tiefe Wunde. Das Grauen schlich über Cyntias Gesicht.
„Ist er … ist er tot?“, flüsterte sie und die Tränen standen bereits in ihren Augen.
„Ich … ich weiß nicht.“, sagte Nemansis und senkte den Kopf. „Feinde überfielen uns und viele wurden weggeschleppt. Unter ihnen wohl auch Urieciel. Wir konnten ihn nicht finden. Wir versuchten die Truppe zu verfolgen, denn viele Kameraden wurden vermisst, aber wir fanden sie nicht mehr. Sie hatten sich wahrscheinlich schon längst in den Bergen versteckt. Es war Hoffnungslos. Dann wurden wir auch noch angegriffen. Es tut mir leid! Das weißt du. Urieciel war ein sehr guter Freund von mir und ich hoffe auch, das er noch lebt und fliehen kann.“
„Bitte? Wollt ihr sie nicht befreien?“, sagte Lycia entsetzt. Nemansis lächelte schwach.
„Nein, das können wir nicht. Wir wissen ja nicht mal, wo sie sind. Wie sollen wir sie dann befreien?“
„Suchen! Ihr müsst sie suchen! Kameraden gibt man nicht auf!“, rief Lycia. Nemansis schüttelte nur den Kopf und ging weiter.
„NEEIIINNN!“, rief Cyntia und unter Tränen lief sie fort.
Kommies erwünscht!

Angst. Pure Angst. Doch woher? Schweiß auf ihrer Stirn. Doch warum? Mit einem entsetzen Aufschrei richtete sie sich in ihrem Bett auf. Ein Alptraum. Keuchend blieb sie sitzen. Um was ging es in dem Traum? Drachen waren da. Ein riesiger, schwarzer Palast, umringt und durchströmt von Monstern. Dunkle Berge in der Nähe. Unbekannt war es. Völlig unbekannt, als ob man in eine neue Welt blickte. Doch war es eine neue Welt?
„Lycia, Schätzchen, alles in Ordnung?“ Ihre Tante kam ins Zimmer gestürzt.
„Jaja!“, antwortete sie ihr.
„Dann schlaf noch ein wenig. Wir haben noch früh morgens!“ Sie drückte Lycia sanft ins Kissen zurück und ging wieder aus dem Zimmer.
Die Sonne war noch nicht aufgegangen, also schlief Lycia noch ein wenig. Der Traum kam nicht mehr wieder. Gruselig war er ja schon. Die Drachen sahen nicht so aus, wie Lycia sie sich immer ausgemalt hatte. Sie waren in dunklen Tönen, aus ihren Mäulern ragten lange, scharfe Zähne, es waren ungefähr 30. Sie sahen einfach zum fürchten aus. Die Drachen in Lycias Märchen waren grün, liebevoll und sahen gar nicht gruselig aus.
Glockenklänge rissen sie wieder aus dem Schlaf. Die 7-Uhr Glocke. Müde richtete sie sich auf und ging in die Küche. Ihr Onkel saß bereits am Küchentisch. „Beeil dich Lycia, ich habe Hunger und möchte frühstücken.“ „Jawohl, Onkel, ich möchte mich nur noch schnell waschen!“ Lycia lief ins Badezimmer und schöpfte mit einem Eimer Wasser aus dem Wasserbehälter. Schnell wusch sie sich und versuchte ihre Haare noch etwas in Ordnung zu bringen.
Ihre Tante deckte den Tisch reichlich mit Brot, Wurst, Käse und Butter.
„Tante Maleci, ich hatte heute einen komischen Traum, ich …“
„Sscchhh! Sei ruhig! Beim Essen wird nicht gesprochen!“, sagte ihr Onkel Laca. Lycia senkte ihren Blick. „Ja.“
Ihr Onkel war unaussprechlich streng. Lycia bekam wegen Kleinigkeiten schon einen Haufen Ärger. Und an Traditionen hielt er beständig fest und wehe es versuchte sich jemand ihnen zu widersetzen.
Nach dem Frühstück ging Lycia nach draußen spazieren. Es war ein angenehm warmer Morgen. Sie schlürfte die Straßen entlang bis zu den Mauern, die die Stadt umgaben. Niemand sollte die Stadt verlassen, es sei denn, er war von hohem Geschlechts. Und das waren in der Stadt Traves nur die Foghes und die Kaiserfamilie.
Die Mauern waren hoch und schwarz. Viel zu hoch, als das jemand hinüber klettern könnte. Es gab nur zwei Tore und die öffneten sich nach Norden und Süden. Soldaten in schweren Rüstungen und mit gefährlichen Waffen bewachten es.
Lycia stand am Nordwall. Sie kannte eine Geheime Stelle, an der man über die Mauer blicken kann, doch hatte sie es noch nie probiert, bis jetzt. Die Neugier trieb sie und sie ging am Wall entlang nach Nordost. Es war das Viertel der Ärmeren. Sie kletterte auf ein Schuppendach und dann auf ein Wohndach. Über viele Dächer lief sie, bis zu vielen gestapelte Kisten. Dort kletterte sie hoch. Als sie auf der obersten stand, waren noch ein paar Zentimeter, dann könnte sie über die Mauer blicken. Sie hielt sich mit den Armen fest und zog sich kräftig hoch. Noch 1 cm, noch ein …
„Lycia!! Oh mein Gott! Was tust du da oben?“ Erschrocken stolperte sie und fiel zurück aufs Dach.
„Lycia!“, kreischte die Frauenstimme. „Alles in Ordnung?“
Fluchend stand Lycia auf. Sie tastete ihren Körper ab, zum Glück, sie hatte nichts gebrochen. Lycia kroch am Rand hinunter. Die Frau hielt sie fest.
„Mädchen, was wolltest du da?“
„Nichts.“, murmelte sie. Lycia schaute der Frau ins Gesicht. Es war Ms. Maguraie, die Mutter eines Freundes von ihr, Al.
„Kindchen, du weißt, das man nicht über die Mauer schauen darf. Hat man dir das nicht oft genug gesagt?“ „Doch.“, flüsterte Lycia.
„Al ist hinten auf dem Hof und spielt mit seinen Freunden, geh doch und spiel mit.“, sagte Ms. Maguraie. Lycia ging los um Al aufzusuchen. Als sie durch den kleinen Torbogen ging stand sie auf einem riesigen Hof. Von hier aus kamen die meisten in ihre Wohnungen. In 2 Ecken waren Marktstände, man konnte an dem einen frisches Obst und Gemüse kaufen und bei dem anderen allerlei Krempel, wie Tabakpfeifen, Teller oder Teppiche. An der Wand gegenüber war mit weißer Kreide ein Tor angemalt. Ungefähr 20 Jungen tummelten sich auf dem Platz und kickten den Ball immer wieder von einer Seite auf die andere. Fußball, ein primitives Spiel, sagten die meisten Mädchen in Lycias alter, deswegen hockten sie meist alle beisammen am Pferdestall und spielten mit ihren Puppen. Das Widerrum fand Lycia primitiv. Es waren schließlich schon ältere Mädchen, so in ihrem alter, 13.
Ein von der Sonne braungebrannter Junge mit dunklen Haaren kam auf Lycia zu.
„Hallo Lycia! Was machst du hier?“, fragte er.
„Morgen Al. Ich wollte eigentlich nur einen Spaziergang machen. Na ja …“
„Hey Al, komm und spiel weiter. Mit Mädchen kannst du dich später auch noch beschäftigen.“, rief ein blonder Junge. Lycia glaubte, er hieß Mars. Seine Mutter war Wahrsagerin, deswegen nannte sie ihren Sohn nach dem Kriegsgott. Sie hoffte wohl, dass er mal in die Kaisergarde kommt.
„Wir sehen uns später, ja? Wir sind gerade in einem wichtigen Spiel. Wenn wir nicht gewinnen, kriegen die Layos die Marktstraße und wir wieder nur den Lagerhof.“ Damit rannte er wieder zu seinen Leuten und das Spiel ging weiter.
Ja, es gab 3 Gruppen im Nordviertel. Die ersten waren die Foghes. Dazu gehörten die reichen Kinder. Sie hatten die Hauptstraße als Revier und gaben es auch nicht ab. Außerdem gewannen sie sowieso jedes Spiel. Die zweiten waren halt die Layos. Die waren so was wie die mittlere Klasse. Und die Sintrace, die die letzte Gruppe bildeten. Man benutze den Familienname des Anführers als Gruppenname. Doch seit 20 Jahren hatte sich noch kein Name verändert. Die Anführer gaben ihren jüngeren Geschwistern immer ihre Position und da eine Familie bis zu 7 Kindern hatte, dauerte es meist seine Zeit, bis eine neue Familie die Gruppe anführte.
Die Layos und die Sintrace spielten alle 3 Monate um die Marktstraße, denn die war, nach der Hauptstraße, die Beste. Dort gab es viele Sachen zu kaufen oder auch zu klauen und außerdem ritt der Kaiser einmal im Monat über die Straße, Soldaten gingen dort entlang und man bekam manchmal abenteuerliche Geschichten zu hören von den Marktfrauen. Die Gruppe, die gerade eine Straße besaß, hütete sie wie ein Augapfel, denn niemand der feindlichen Kinder durfte dort hin und selber durfte man nicht auf die andere. Der Lagerhof hingegen war echt Schrott, so würden die Jungen sagen, denn dort gab es wirklich nichts Besonderes. Andere Straßen zu belegen ging nicht, denn die gehörten dann schon zum West- oder Ostviertel. Das war für die im Nordviertel eine andere Welt und das Südviertel hat noch kaum einer von ihnen gesehen. Und wer wollte schon Gassen oder kleine Straßen als Revier haben?
Lycia gehörte zu keiner der Gruppen. Dort drin waren sowieso meist nur Jungen. Also konnte sie sorgenfrei über die Hauptstraße schlendern. Die Straße war breit und den Rand säumten viele kleine Läden. Zum Tor hin wurde die Straße breiter. Lycia ging hin. Denn dort standen mehrere Menschen.
„Was ist hier los?“, fragte sie ein Mädchen, ihr Name war Cyntia. Cyntia war eine ihrer besten Freundinnen. „Ich weiß auch nicht recht. Aber ich habe vorhin von den Großen gehört, dass die Garde, die vor ein paar Wochen aufgebrochen ist, wiederkommt. Mein Bruder ist dabei. Vielleicht gibt es Neuigkeiten von außen.“ Die beiden Mädchen drängelten sich weiter nach vorne. Ein Tor wurde geöffnet. Lycia versuchte hindurch zu schauen, doch da war ein zweites Tor und das war zu. Man konnte also nicht nach außen sehen. Lycia seufzte.
„Warum lassen die uns nicht mal nach draußen?“, fragte sie.
„Weil es gefährlich sein soll! Meine Oma hat mir erzählt, dass das Land von Drachen zerstört worden ist und in den Bächen Gift anstatt Wasser fließt. Außerdem soll es giftiger Regen sein, der da vom Himmel fällt!“, sagte Cyntia geheimnisvoll.
„Alles Quatsch! Das ist derselbe Regen der hier auch fällt und das gleiche Wasser. Schon vergessen? Der Kanal, der durchs Ostviertel fließt kommt von draußen. Die Menschen dort trinken von ihm und keiner ist daran gestorben!“, sagte Lycia.
„Ja, deswegen sind die auch alle so seltsam! Ihr Verstand ist vergiftet!“
Soldaten ritten an ihnen vorbei. Sie sahen niedergeschlagen aus und brachten leere Pferde mit. Viele waren mit dreckigem Blut beschmiert oder hatten selber schlimme Wunden und konnten sich kaum aufrecht halten. „Sie sind bestimmt in einen Krieg geraten!“, flüsterte Lycia.
„Krieg?“, rief Cyntia schrill.
„Sscchhh! Bist du wohl ruhig?“ Lycia hielt ihre Hand vor Cyntias Mund. Die beiden liefen der restlichen Garde hinterher.
„Urieciel! Urieciel! Wo bist du?“, rief Cyntia verzweifelt. Ein Pferd inmitten der Garde hielt inne. Hoffungsvoll sah Cyntia auf und lief zu dem Mann auf dem Pferd.
„Urie …“, rief sie erfreut, doch sie stoppte, denn dort saß nicht Urieciel. Es war Nemansis. Ein Freund Urieciels. Er sprang vom Pferd und hielt sich dabei den Arm fest. Dort klaffte eine tiefe Wunde. Das Grauen schlich über Cyntias Gesicht.
„Ist er … ist er tot?“, flüsterte sie und die Tränen standen bereits in ihren Augen.
„Ich … ich weiß nicht.“, sagte Nemansis und senkte den Kopf. „Feinde überfielen uns und viele wurden weggeschleppt. Unter ihnen wohl auch Urieciel. Wir konnten ihn nicht finden. Wir versuchten die Truppe zu verfolgen, denn viele Kameraden wurden vermisst, aber wir fanden sie nicht mehr. Sie hatten sich wahrscheinlich schon längst in den Bergen versteckt. Es war Hoffnungslos. Dann wurden wir auch noch angegriffen. Es tut mir leid! Das weißt du. Urieciel war ein sehr guter Freund von mir und ich hoffe auch, das er noch lebt und fliehen kann.“
„Bitte? Wollt ihr sie nicht befreien?“, sagte Lycia entsetzt. Nemansis lächelte schwach.
„Nein, das können wir nicht. Wir wissen ja nicht mal, wo sie sind. Wie sollen wir sie dann befreien?“
„Suchen! Ihr müsst sie suchen! Kameraden gibt man nicht auf!“, rief Lycia. Nemansis schüttelte nur den Kopf und ging weiter.
„NEEIIINNN!“, rief Cyntia und unter Tränen lief sie fort.
Kommies erwünscht!
