Eine Blutspur zog sich über den ganzen Weg hinweg, den Lexo nachging. Die Hochhäuser wurden kleiner und allgemein nahm die Anzahl an Gebäuden ab. Dies stimmte ihn hoffnungsvoll.
Wieder eine Sirene, inzwischen war es zu einem Reflex geworden in die nächstbeste Deckung zu springen und zu Warten, bis sich dieses unheilvolle Geräusch verzogen hatte. Ein Kampf war unmöglich mit dieser Wunde, doch fand sich nirgends ein heilsames Feuer. Einzig allein die Kugel hatte er entfernen können, besser gesagt hatte er sie aus seinem Körper geschmolzen. Die Temperatur des eigenen Körpers über den Schmelpunkt der Kugel zu bringen war kein Problem gewesen und nachdem er seinen Arm für wenige Sekunden in gleisendes Feuer verwandelt hatte, war die Kugel als graue Masse, die sofort von einem Schwall rotem Blutes überdeckt wurde, aus seinem Körper verschwunden. Nur leider hatte sich die Wunde dadurch nur noch vergrössert.
Langsam schlich Lexos nun aus der Ecke, die Sirene war in der Weite verklungen. Vielleicht hatten sie auch einen weiteren Kämpfer aufgegriffen, wobei wer ausser ihm war so blöd sich in eine Stadt zu wagen, in der es vor Verfolgern nur so wimmelte. Langsam verschwomm alles vor seinen Augen. Er war zwar ein Alien, wenn man es aus menschlicher Sicht betrachtete, aber auch diese brauchten irgendeine Substanz die sie am Leben hielt. Und diese war bei den Exeon wie bei den Menschen höchsten im Inhalt anders: Blut.
Er schwankte langsamer werdend hin und her bis er schliesslich anhalten musste. Eine Lache Blut bildete sich unter ihm. Wie konnte ihn eine so einfache Waffe so schwer verwunden? Oder hätte er die Kugel anderst entfernen sollen?
"Hey Kumpel du siehst nicht grade gut aus." drang es vond er Seite zu Lexos. Ein Penner sass vor einem kleinen Feuer, in Lumpen gehüllt und mit einer Dose Bohnen in der Hand.
"Fe...Feuer." Wie in Trance schwankte er an das Feuer, seine Augen waren leer, rot zwar aber sie wirkten tot.
"Hey...was willst du...?" der Penner rutschte etwas nach hinten, der Anblick des halbtoten Lexos bereitete ihm Angst, grosse Angst.
"Feuer...nur das Feuer..." Mit letzter Kraft, streckte er seinen Arm in das Feuer. Sofort begann sich die Wunde zu schliessen, der leere Ausdruck wich. "Ahhh....das tut gut..."
Verwundert blickte der Penner auf den Arm Lexos, auf die Wunde, die sich langsam vor seinen Augen schloss.
"Danke..." hauchte Lexos und brach dann zusammen.
Es waren einige Stunden vergangen. Ein raschelndes Geräusch weckte Lexos aus seinem erholsamen Schlaf.
"Kumpel, bist du wieder wach? Weisst du, ich dachte du wärst tot....aber nachdem was mit dir abging, eh, das war krass."
Mit enormen Kopfschmerzen richtete sich Lexos auf und fing den Blick des Penners auf. Scheinbar hatte er auf ihn aufgepasst, obwohl er ansich keinen Grund gehabt hatte.
"Danke...ohne dich und dein Feuer wäre ich abgekratzt."
"Eh genau, was war das mit ´em Feuer, was haste da gemacht?"
"Besser ich erkläre das nicht..."
Er versuchte sich langsam auf seine Beine zu hieven. Der Blick des Penners wich dabei nicht von ihm.
"Na eh, wenn du meinst...aber eh du willst doch noch nicht gehen wie?"
"Doch, ich muss, sonst hab ich wieder diese uniformierten Kerle auf dem Hals."
"Ach du bist ein Kämpfer, eh. Dann hast de wohl recht damit. Hey, ich zeig dir wie du schnell hier wegkommst, wie wär das eh?"
"Das wäre das beste was ich tun könnte, offensichtlich."
Er wusste nicht wieso, vielleicht war es die Tatsache dass der Penner sein Leben gerettet hatte, aber er trottete ohne Zweifel hinter ihm her. Und der Mann hatte recht gehabt, binnen kürzester Zeit war er aus der Stadt draussen.
"Nochmals danke." sagte er kurz bevor er sich von dem Mann trennte.
"Hey, kein Problem, Mann. Weisst du, die Regierung steht uns gegenüber au net so gut...hoff´wir sehn uns wieder." Mit seinem unverkennbaren gang wendete sich der Mann ab und verschwand wieder in die Slums der Stadt.
Lexos hingegen, wollte nur so schnell wie möglich weg.