[ Vierhundert Jahre zuvor: Die Westlichen Wälder ]
"Trink nicht so viel, Geliebter... Wir haben eine Hochzeitsnacht vor uns!" Ihre Worte brachten alle zum Lachen. Das konnte sie gut. Ihr Humor, ihre Schlagfertigkeit, ihre Schönheit. So viele Gründe, warum sich Kyle in sie verliebt hatte. Und nun war sie seine Frau geworden, endlich. Ihr Bruder, Derek, lachte schallend. "Ein Hoch auf unseren glorreichen Anführer, der die Schergen von Oberteufel Piccolo besser nieder ringen kann als seine eigene Frau!" Noch mehr Gelächter. Kyle stimmte ein, dann packte er den nächstbesten Krug mit Bier und schüttete es seinem Schwager in den Nacken, was dessem Lachen aber keinen Abbruch tat. Die Stimmung war ausgelassen. Endlich wieder einen Grund zu Feiern zu haben beflügelte die Herzen der Waldbewohner. Kyle sah Scarlett, seine Ehefrau, an und sein Herz schlug wild vor Glück in der Brust. Scarlett hatte ein rotes Band zu einer Schleife gebunden, um ihre langen, roten Haare zurück zu binden. Sie trug ein schlichtes, weißes Kleid. Denn in diesen Tagen war Prunk ein Luxus, den sich eigentlich niemand mehr leisten konnte. Oberteufel Piccolo und seine Dämonen wüteten überall. So viele Städte waren verwüstet. So viele Menschen waren getötet worden. Der Krieg und der Kummer, den er mit sich brachte, hinterließ einen fahlen Beigeschmack. Doch noch vor seinem Tod hatte der Vater von Scarlett und Derek darauf bestanden, dass Kyle sie so bald wie möglich ehelichte. Bevor es zu spät war. Und obwohl Kyle sich zum Anführer der Waldbewohner gemausert hatte und auch einige der Dämonen Piccolos hatte töten können, sah die Lage nicht gut aus. Bald schon konnten sie alle tot sein. Besonders, da sich Oberteufel Piccolo angeblich persönlich den Westlichen Wäldern näherte, um den Widerstand zu zerschlagen. Zu lange war der Widerstand ein Dorn im Auge Piccolos. Und bisher hatte er jeden, der ihn heraus gefordert hatte, getötet. Selbst die besten Kämpfer der Welt waren gefallen, als sie sich Oberteufel Piccolo in den Weg gestellt hatten.
Die Hochzeitsnacht verlief anders, als es sich Kyle erhofft hatte. Kaum waren sie in ihrer kleinen Hütte, kaum wollte Kyle seine Scarlett endlich küssen und in die Arme schließen, versteifte sie sich. "Wir sollten uns Oberteufel Piccolo beugen. Vater würde nicht wollen, dass wir sterben. Er wollte unsere Heirat, damit wir ein langes Leben führen können. Wir müssen uns ergeben!" Bei ihren Worten schüttelte Kyle mit dem Kopf, strich sich durch das schwarze Haar und suchte nach den richtigen Worten. "Dein Vater wollte, dass wir leben, ja. Aber doch nicht als Sklaven! Piccolo steht für das Böse, für Chaos und Anarchie! Ein Leben in so einer Welt wäre kein echtes Leben mehr. Eben deshalb kämpfen wir!" Scarlett sah ihn traurig an. "Du bist so stark... die anderen aber nicht. Sie folgen dir und werden sterben. Ich glaube nicht, dass wir gewinnen können..." Kyle seufzte, streichelte ihre Wange und hauchte ihr einen Kuss auf den Mund. "Für manche Dinge lohnt es sich zu sterben. Wir kämpfen für die Freiheit. Für das Gute! Für Ordnung und Gerechtigkeit! Wir zeigen Piccolo, dass niemand einfach daher kommen kann und diese Welt beherrschen und verwüsten kann!" Scarlett lächelte sanft, erwiderte den Kuss, legte Kyle eine Hand in den Nacken. Dann plötzlich versteifte er sich, sackte auf die Knie. Scarlett zeigte ihm ihre Hand, in der eine winzige Nadel funkelte. "Du bist stark", sagte sie und konnte ihm nicht in die Augen sehen. "Du wirst nur ein wenig schlafen. Verzeih mir, Geliebter...Ich liebe dich!" Mit diesen Worten huschte Scarlett aus der Hütte, in die Nacht hinaus. Kyle merkte, wie ihm der Schweiß auf der Stirn stand. Zitternd fiel er zur Seite um. Das Gift lähmte ihn. Er konnte nicht einmal um Hilfe rufen, nicht einmal ins Freie kriechen. Es war, als sei er in einem leblosen Körper gefangen, zur Untätigkeit verdammt. Was hatte Scarlett vor? Sogar das Atmen fiel ihm schwer. Er war so stark, hatte so viele Dämonen von Piccolo erschlagen, so viele Schlachten überstanden, doch dieses Gift zwang ihn in die Knie. Natürlich konnte es ihn nicht töten, doch diese Lähmung war beinahe genau so schlimm. Was würde nun geschehen? Warum hatte Scarlett das getan?
Scarlett indes war durch den Wald geeilt, so schnell ihre Füße sie trugen. Ihr Hochzeitskleid war zerrissen und dreckig, als sie schließlich den Waldrand erreichte... und einem Dämonen in die Armee lief. Die grünhäutige Kreatur lachte boshaft, doch Scarlett bat den Dämon, direkt zu Oberteufel Piccolo gebracht zu werden. Mit fledermausartigen Flügeln erhob sich der Dämon in die Luft, trug Scarlett mit sich und flog zu den Ruinen der Westlichen Hauptstadt. Die Stadt war vollkommen verlassen. Der Palast des Westlichen Königs war nur noch eine Ruine. Doch im Thronsaal, wo der Dämon schließlich mit Scarlett landete, herrschte reges Treiben. Grünhäutige Dämonen wanden sich um ein großes Feuer und auf dem Thron saß der schlimmste von ihnen. Scarlett erkannte Oberteufel Piccolo sofort. Das Gelächter der Dämonen ebbte ab, als Piccolo neugierig zu seinem Handlanger und der Menschenfrau sah. "Was soll das, Bendir? Ich habe doch bereits gegessen!" Piccolo bleckte die Zähne und die anderen Dämonen lachten gackernd. Scarlett rührte sich nicht, war starr vor Angst. Bendir verneigte sich tief vor seinem Meister. "Diese Frau gehört zu den Rebellen aus den Wäldern. Sie sagt, sie sei offizielle Botschafterin. Die Rebellen erkennen Eure Herrschaft an und sie sagt, sie würde sich opfern, damit den Rebellen das Leben geschenkt wird." Piccolo's gelbe Augen bohrten sich in die von Scarlett. Dann lachte er schallend. "Ich befürchte, ich kann den Rebellen nicht das Leben schenken, egal ob sie ihre Meinung ändern oder nicht. Ihre Leben waren bereits verwirkt, als sie sich mir zum ersten Mal widersetzt haben, Weib. Im Grunde genommen sind sie schon lange tot." Er lachte grausam und seine Dämonen gackerten mit ihm. "Bendir, Bombo... haltet das Weib fest. Dhimay, besorg oder bastel ein schönes großes Kreuz aus Holz und binde sie daran fest! Wir ziehen noch heute in die Schlacht. Damit die Rebellen ihre kleine Botschafterin bluten sehen können, ehe sie selber zu Grunde gehen." Scarlett schrie panisch auf, ehe Bendir ihr brutal eine Klaue über den Schädel zog.
Kyle erwachte, als der Geruch von Rauch ihm in die Nase drang, und panische Schreie seine Ohren erreichten. Was war mit Scarlett passiert? Was ging hier vor sich? Ganz langsam konnte er sich aufrichten und ins Freie taumeln. Das ganze Dorf brannte. Waldbewohner wurden von grünhäutigen Dämonen getötet. Eine wilde Schlacht war im Gange. Und im Stadtzentrum hatte man ein großes Kreuz in den Boden genagelt. Kyle blieb das Herz stehen, als er Scarlett sah, die man an das Kreuz gebunden hatte. Oberteufel Piccolo hatte das Dorf angegriffen! Doch wo war er? Kyle taumelte zum Kreuz und zog es mühsam aus dem Boden, legte es vorsichtig hin und eilte an Scarletts Seite. Ihr Kleid war schmutzig, zerrissen, blutig. Eine Wunde am Kopf, ihr Haar und ihre rote Schleife waren verklebt mit Blut. Scarlett war tot. Kyle weinte bitterlich, schrie seinen Zorn in die brennende Nacht hinaus. Wütend zog er sein Schwert und sah sich um. So viele Tote. Irgendwo kämpfte Derek gegen einen der Dämonen und trennte ihm den Kopf mit seiner Axt ab. Erst jetzt fiel Kyle auf, dass nur noch wenige Dämonen übrig waren. Was war mit Piccolo passiert? Erst jetzt fiel sein Blick auf zwei junge Männer in Kampfanzügen. Einer trug einen Behälter. Der andere einen leblosen alten Mann mit weißen Haaren. "Habt ihr Piccolo besiegt?" fragte Kyle die beiden Männer. Der, der den alten Mann trug, schüttelte den Kopf. "Nein, unser Meister hier war das. Er gab sein Leben, um Piccolo zu stoppen." Der andere ging einfach weiter. "Lass uns verschwinden, Muten..." Kyle sah sich um. Derek erschlug gerade den letzten Dämonen. Es wurde still. Totenstill. Kyle kniete sich wieder neben Scarlett, streichelte ihre blasse Wange. Derek gesellte sich an seine Seite. Kyle hatte alles aufgegeben für diese Frau. Nun hatte er absolut alles verloren. Traurig nahm er die rote Schleife aus Scarletts Haar. "Es ist vorbei, Kyle..." hörte er Derek sagen. "Nein", sagte Kyle leise. "Es fängt gerade erst an! All die Dinge, die ich tun kann... All meine Kräfte... und ich konnte ihr dennoch nicht helfen! Nie wieder, Derek! Nie wieder wird so etwas passieren. Dafür sorge ich. Ich werde eine Armee aufstellen, die die Welt beschützen wird." Er sah auf die rote Schleife hinab. "Und nenn mich nicht mehr Kyle. Man soll mich ab sofort unter einem anderen Namen kennen..."
[ Papaya-Insel ]
Ruca packte Shinto bei den Schultern und fragte ihn entsetzt : "War das der Teaser zum neuen Earthdefender Film? Warum sind die Erdverteidiger die Bösen? Argh! Wann soll er erscheinen?", während Sie ihn gut durchschüttelte. Dann hielt Sie apprupt inne und kniff die Augen zusammen. "Was war das mit dem Kopfgeld, Shen? Was hast du damit gemeint?" Shinto atmete tief durch. "Ich meine: Bei einer Filmvorschau steht am Ende, wann der Streifen im Kino läuft, Ruca. Das hier ist die Realität. Das war eine Live-Aufnahme! Und ich meine, dass sich die Menschen so etwas sicher nicht bieten lassen. Man wird gnadenlos Jagd auf die Defenders machen, da wette ich drum." Reaper erhob sich von seiner Bank. "Hör mal zu Punk, ich habe mit dieser Sache nichts zu tun. Wenn ich diesen jämmerlichen Planeten unterwerfen wollte, hätte ich das schon längst getan, dafür brauch ich keine Hilfe..." dann blickte er zu Ruca, dann wieder zu Shinto, "Doch wenn du der Meinung bist, du kannst es mit mir aufnehmen, räum' ich dich aus dem Weg...für immer!!". Der Akajin wendete sich nun an Ruca, "Keine Ahnung was mit Tato los ist, aber das passt nicht zu ihm...nie im Leben...ich werde ihn suchen und fragen was bei ihm schief läuft." dann grinste er die Saiyajin an,"Und du kommst mit!". Terra war verwirrt, was war hier los. Er hatte den Sayajin eigentlich als eine nette Person in Erinnerung, und Reaper schien nicht zu wissen, was hier los ist. Das passt alles nicht zusammen. Dann stellte er sich zu Ruca und Reaper, "Ich komme mit, wenn es in Ordnung ist." "Tz.." war die einzige Antwort die Dévils von dem Helldes Jr erhielt. Dann hob Reaper auch schon ein Stück ab, blickte zu der Truppe, "KOMMT!" brüllte er. Sue war ganz perplex. "Ich komme auch mit", sagte sie entschlossen. Wahrscheinlich wäre sie keine große Hilfe, aber sie war sich sicher, einiges lernen zu können. Shinto hob beschwichtigend die Hände und sah Reaper an. "Okay, ich glaub euch ja. Und ich bin doch nicht bescheuert, euch anzugreifen. Aber ich finde, ihr solltet untertauchen." Doch da flogen die anderen auch schon los, zur Zentralen Hauptstadt. Shinto seufzte, dann folgte er ihnen.
[ Zentrale Hauptstadt - Downtown ]
Benjamin Bolt starrte fassungslos auf den Fernsehbildschirm. Träumte er? Ein Zwicken in den Arm verriet ihm, dass er leider absolut wach war. Aber das alles konnte doch einfach nicht wahr sein. Tato, der den Präsidenten ermordete? Die Erdverteidiger, die sich als Verräter mauserten? Er hatte sich seit seiner Rückkehr von Celos nicht mehr in Sprite verwandelt. Warum hatte Tato dann seinen Namen erwähnt? Das musste ein Trick sein. Da ging etwas nicht mit rechten Dingen zu. Doch sollte er sich in Sprite verwandeln und der Sache auf den Grund gehen? Eigentlich wollte er sich nie wieder verwandeln. Er war sehr mächtig gewesen, als Sprite. Doch die anderen waren stärker. Er wäre zweimal fast getötet worden. Das ganze Superhelden-Getue war eigentlich vorbei gewesen. Doch nun... sollte er sich verwandeln oder die Sache einfach ignorieren? Es ging aber auch um Sprites guten Ruf. Und eventuell waren die anderen in Gefahr. Was sollte er nur machen?
[ Zentrale Hauptstadt - Central Plaza ]
So trafen sich Linn, Reaper, Terra, Ruca, Shinto und Sue am Central Plaza der Zentralen Hauptstadt. Im Herzen der Stadt, wo sich die großen Hauptstraßen der Innenstadt kreuzten. Von Tato war jedoch nichts zu sehen. Außer die Aufnahmen auf den zahlreichen Fernsehbildschirmen an den Gebäuden, die den Central Plaza umringten. Tato und Zane - den zumindest Linn und Reaper erkannten - duellierten sich weiter, ehe die Aufnahme eines Hubschraubers zeigte, wie Zane eine Art Sog erzeugte, der Tato in eine Kugel aus Trümmern sperrte. Dann jedoch sahen sie, wie Tato Zane verstümmelte und im Himmel verschwand. Aber nicht alle Bildschirme zeigten die Schlacht in der Nördlichen Hauptstadt. Einige andere Bildschirme zeigten Interviews mit Kindern, mit Kritikern.
"...die Erdverteidiger würden so etwas niemals machen. Ja, ich geh zwar erst in die vierte Klasse, aber jedes Kindergartenkind weiß: Helden sind eben Helden. Selbstlos! Fair! Außerdem ist Reaper ein echter Kämpfer. Der hat Ehre. Den interessiert doch so etwas wie Weltherrschaft nicht. Da muss irgendein Bösewicht dahinter stecken!"
- CCNN ( Central-City-News-Network ), Erdverteidiger: Helden oder Schurken?
"...sind die Straßen in den Hauptstädten wie leer gefegt. Absolut keine Fußgänger mehr zu sehen. Jedoch versuchen die Leute auch, die großen Ballungszentren zu verlassen, aus purer Angst, dass es auch hier zu Kämpfen gegen die Erdverteidiger kommen könnte. Daher sind viele Highways aus den Städten verstopft und die Leute, die ihre Autos stehen lassen und es zu Fuß versuchen, machen es nicht besser."
- I-24/7 ( Information Twentyfour/Seven ), Sondermeldung: Die große Krise!
"...die große Telefonumfrage kam zu dem Ergebnis, dass 67% der Anrufer glauben, es handle sich tatsächlich um einen Verrat der Erdverteidiger. 33% beharren darauf, dass es sich um einen Irrtum handeln muss."
- ZSF, ( Zweiter Südlicher Rundfunk ), Tough
"...bleibt abzuwarten, wie es ohne den Präsidenten weiter gehen wird. Wird der Vizepräsident übernehmen? Wird es wieder getrennte Königreiche geben, wie damals? Oder werden die Erdverteidiger tatsächlich ihre Machtstellung sichern? Was wird das für Folgen haben?"
- CBBL, Politik und Wirtschaft
"Macht korrumpiert. Dazu all die Heldenverehrung, die den Erdverteidigern entgegen gebracht wurde. Das musste eigentlich eines Tages dazu führen, dass sie sich derartig in ihrem Tun bestätigt fühlen, dass sie nach der Macht greifen. Dass sie denken, sich alles heraus nehmen zu können. Ich habe schon lange davor gewarnt, dass die Erdverteidiger nicht gut für unsere Welt sind und nun haben wir die Bestätigung! Nichts anderes als Mörder und Tyrannen sind das!"
- ERTE, Moral und Ethik
Dann wichen all die Bilder auf verschiedenen Sendern jedoch einem einzigen, gemeinsamen Bild. Präsident Zane lag in einem Krankenbett, einen Verband um den Kopf und den linken Arm in einem Gips, in einer Schlinge um den Arm. Erschöpft sah er in die Kamera. "Meldungen über mein Ableben sollte ich zuerst einmal widerlegen. Es ist allerdings nicht so, dass man nicht versucht hätte, mich zu töten. Heute fielen uns Wesen in den Rücken, denen wir eigentlich zahlreiche Male unser Leben verdanken. Zu denen wir aufblickten. Denen wir vertrauten! Sie verübten einen feigen Anschlag auf mein Leben und durch Tato's Wüten in der Nördlichen Hauptstadt kamen hunderte von unschuldigen Zivilisten ums Leben. Ebenso zahlreiche Soldaten und Polizisten, die ihr Leben im Dienste für Recht und Ordnung gelassen haben. Doch trotz meiner Verletzungen, trotz der enormen Macht dieser Individuen: Ich werde nicht zulassen, dass diese Wesen sich zu den Herrschern unserer Welt aufschwingen und das Gesetz in ihre Hände nehmen! Sie haben kein Recht dazu! Macht bringt kein Recht mit sich!" Der Präsident hustete, atmete tief durch. "Ich erinnere mich gerne an ein Zitat aus der Zeit der geteilten Reiche. Über 400 Jahre alt. Damals fragte der König des Südlichen Reiches den des Nördlichen: 'Wenn uns Außerirdische angreifen würden, würden wir dann die Streitigkeiten beilegen und gemeinsam kämpfen?' Darauf antwortete der König des Nördlichen Reiches: 'Selbstverständlich!' Und daher rufe ich hier und heute dazu auf, zusammen zu halten! Ruhe zu bewahren! Wenn Wesen aus dem All nach unserer Welt greifen, wird es langsam Zeit, dass WIR ihnen eine blutige Nase verpassen." Erneut hustete der Präsident, krampfte sich zusammen. "Ich erlasse hiermit den Befehl, dass sämtliche Erdverteidiger, sämtliche Außerirdische unsere Welt sofort zu verlassen haben. Desweiteren setzte ich ein Kopfgeld auf den Außerirdischen namens Tato aus. 500.000 Zeni für den, der ihn gefangen nehmen kann. Hinweise, die zu seiner Ergreifung führen, werden ebenfalls belohnt. Was die anderen Erdverteidiger betrifft: Noch haben sie sich keines Verbrechens schuldig gemacht. Sollte sich dies ändern, gilt das ausgesetzte Kopfgeld auch für sie. Jeder, der Tato oder den Erdverteidigern Hilfe leistet oder ihnen Unterschlupf bietet, macht sich selber zum Verbrecher und wird bestraft werden." der Blick des Präsidenten war ernst geworden. Die Sorgenfalten in seinem alten Gesicht waren umso tiefer geworden. "Ich habe mich geirrt. Ich werde die Hilfe des Militärs in Anspruch nehmen. Eine bisher geheime Einheit namens Z-Platoon wird ebenfalls für Ordnung sorgen. Einer von ihnen war es auch, der sich Tato in der Nördlichen Hauptstadt entgegen stellte. Noch dazu werde ich die Privatarmee Red Ribbon engagieren, um dem Militär ebenfalls zu helfen, Ordnung wieder herzustellen und für Sicherheit zu sorgen. Wir werden zusammen halten. Zusammen wachsen. Es gibt keinen Grund, vor den Erdverteidigern Angst zu haben. Als letztes Mittel, sollten sie erneut angreifen und nicht zu besiegen sein, würde ich sogar den Gebrauch von Atomwaffen bewilligen. Möge es nicht dazu kommen. Möge Tato sich ergeben und möge der Rest dieser Außerirdischen einfach unseren Planeten verlassen. Denn er gehört uns allein! Ich werde mich nun etwas ausruhen. Ich werde dafür sorgen, dass ihr auf dem Laufenden gehalten werden, meine lieben Bürgerinnen und Bürger. Bis dahin: Bewahrt die Ruhe. Habt Vertrauen!"
Die Übertragung endete. Shinto pfeifte leise. "500.000 Zeni für Tato? Wenn ich nur etwas stärker wäre, würde ich es glatt versuchen. Oder möchte jemand das Geld teilen?" Er blickte in die Runde. Dann hob er beschwichtigend die Hände und sah zu Linn, Reaper, Terra und Ruca. "Werdet ihr gehorchen und gehen? Die wollen ja bisher nur Tato. Noch werdet ihr ja nicht gesucht..." Shinto hatte die Worte kaum ausgesprochen, als mehrere Gestalten sich zu ihnen gesellten und in einiger Entfernung zu ihnen und dem Central Plaza einen großen Kreis bildeten, sie also umzingelten. Es waren zwei Dutzend Männer und Frauen in metallenen Rüstungen. Sie sahen Zane sehr ähnlich. Das war also das Z-Platoon. Oder zumindest einige Mitglieder. Ein Sprecher oder Anführer flog ein Stück näher. Er war recht groß und kräftig. Oder eher: Seine stählerne Rüstung war ziemlich dick. Er hatte kurz rasierte Haare. "Mein Name ist Beneth. Und bevor ihr diese Welt verlasst - oder zu Matsch geschossen werdet - hätten wir gerne Informationen von euch. Wo ist Tato?" Metallene Klingen und Laserwaffen wurden auf die sechs Kämpfer gerichtet. Shinto schluckte nur. "Wir hätten definitiv untertauchen sollen..."