Name: Shao Wun
Herkunft: Mensch
Alter: sieht aus wie in seinen frühen Zwanzigern
Aussehen: siehe Anhang, Shao Wun ist mit seiner Größe von 1,73 relativ hoch gewachsen
Hintergrundgeschichte: Shao Wun wurde als ältester Sohn in einem Dorf geboren, welches aufgrund seiner Gebirgslage von der Außenwelt praktisch abgeschottet liegt. Schon früh musste er seinem Vater und seiner Mutter bei der Aussaat und dem Einbringen der Ernte helfen, da in dem kühlen Mikroklima jede helfende Hand gebraucht wurde. Seine beiden älteren Schwestern, welche nach seiner Geburt von deren Eltern etwas vernachlässigt wurden, schickten ihn immer wieder niedrige Arbeiten erledigen oder ließen sich andere kleine Gemeinheiten einfallen. Seine Eltern waren von dieser Entwicklung nicht begeistert, doch sein Vater war der Meinung, dass Shao Wun als Erstgeborener sich behaupten muss.
Als Shao Wun gerade 10 geworden war, kam sein Großonkel Shao Lan zurück in sein Heimatdorf. Dieser wirkte auf den ersten Blick auf den Jungen gemein und böse, und nach einem Streit des vor kurzem Zurückgekommenen mit seinem Vater wusste Shao Wun auch nicht viel über den Alten. Erst nach dem Einbringen der Ernte wurde er plötzlich von seinem Vater auf die einsame Berghütte geschickt, wo sich Shao Lan zurückgezogen hatte. Entmutigt, dass er den Winter nun bei dem furchteinflößenden Verwandten verbringen muss, konnte er die darauffolgende Nacht kaum schlafen. Doch folgsam, wie sein Vater es ihm gelehrt hatte, machte er sich im Morgengrauen auf den Weg. Nach einem anstrengenden Aufstieg auf den einsamen Berg, im Gepäck ein Wintervorrat an Reis und Getreide, vorbei an wild wachsenen Obst- und Nadelbäumen, kam er zu der Hütte, die diesen Winter sein Zuhause sein würde.
Erst als er das Gepäck in der Hütte verstaut hatte, bemerkte er ein lautes Plätschern, das aus der Nähe kam. Nach einer kurzen Suche kam er zu einem kleinen See, welcher durch einen hohen Wasserfall gespeist wurde. Shao Wun erschrak etwas, als er in dem fallenden Wasser eine dunkle Silhouette erblickte. Als er näher kam, sah er, wie plötzlich zwei Augen aufgerissen wurden und eine donnernde Stimme zu ihm sprach. "Du bist also endlich hergekommen, um die Familientradition weiterleben zu lassen. Es wurde auch Zeit dafür." Die Silhouette trat aus dem Wasserfall heraus und Shao Wun sah nun die Gestalt seines Großonkels, sein nasser langer und weißer Bart, der hinunter bis zur gewickelten Unterhose hing, sein durchtrainierter Körper, der nun nicht mehr von der Kleidung verhüllt war. "Bist du bereit, Wun?" hörte der noch immer etwas perplexe Junge. Shao Wun konnte die Situation kaum begreifen, doch nach kurzem Zögern nickte er kurz, so wie er es von seinem Vater gelernt hatte. Shao Lan, noch immer tropfend von dem kalten Wasserfall vor ihm stehen, sah ihn prüfend an und schickte ihn dann los, die Früchte von den reifen Obstbäumen zu pflücken. Den ganzen Vormittag über verbrachte der Junge damit, den einzigen Korb in der Hütte zu füllen, zur Hütte zurückzubringen und dann wieder, angetrieben von seinem Großonkel schneller als zuvor, zu den Bäumen zurück zu laufen.
Nach der schweißtreibenden kam Shao Wun am frühen Nachmittag zurück zur Hütte, wo er dann einen köstlich riechenden Duft entgegen nahm. Sein Großonkel stellte die Portion des Jungen hin, und der Junge schaufelte den blanken Reis in sich hinein, als wäre es ein Gourmet-Menü. "Wun" fing sein Großonkel schließlich an, nachdem Shao Wun satt und erschöpft sich vom Sitzpolster auf den Boden gelegt hatte, "das muss alles neu für dich sein. Ich bin mir sicher, dass dein unwürdiger Vater nichts von mir erzählt hatte." Shao Lan, eine Langpfeife aus einer Schublade holend, fuhr dann weiter zu reden, nachdem die einzige Reaktion von dem Jungen war, den Blick etwas angsterfüllt auf den Alten zu werfen. "Schon deine Urahnen haben in diesen Bergen trainiert, um Meister des Körpers und des Geistes zu werden. Mit jeder Generation und im Laufe der Zeit sammelten sie Wissen und Weisheit an, die in ihre Kunst und in ihr Training einflossen." Shao Wun setzte sich bei der Erzählung leicht auf, nun etwas von der Furcht vergessend, die ihn seit dem Abend beschlichen hatte, und hörte weiter zu. Der Alte zündete seine Pfeife an und machte einen tiefen Zug. Danach sah er den Jungen durchdringend an, und meinte: "Und du wirst ebenfalls beitragen, die Schande deines Vaters vergessen zu machen, Wun. Du bist alt genug, älter als ich gehofft hatte, um zu beginnen. Glücklicherweise ist zumindest etwas Ehre zuteil geworden, sodass er sein Leben mit harter Feldarbeit verdingt." Shao Lan machte nocheinmal einen tiefen Zug aus seiner Pfeife, stand dann auf und holte aus einem Nebenraum einige Schriftrollen und Bücher hervor. "Nach dem Essen funktioniert der Geist besser als der Körper, merk dir das" meinte der Alte, nachdem er vor Shao Wun die Geistesnahrung platziert hatte. "Fang an, dir das Wissen einzuprägen, dass deine Ahnen dir hinterlassen haben." Etwas verwundert war der Alte, als er sah, dass sein Großneffe zögernd ein Buch nahm, es verkehrt herum in der Mitte aufschlug und entgeistert auf dessen Inhalt starrte. Shao Lan zog verwundert eine Augenbraue hoch und kniete sich neben den Kleinen. "Sag mal," begann sein Großonkel mit einer überraschend verständnisvollen Stimme, "kann es sein, dass du nicht lesen kannst?" Shao Wun sah nur hilfesuchend seinen Großonkel an, welcher einen Seufzer ausstieß. Shao Lan holte eine leere Schriftrolle, Pinsel und Tinte hervor und setzte sich neben seinen Großneffen. "Nun, der Winter ist zwar lang, aber der frühe Vogel fängt den Wurm. Fangen wir also an ..."
Der Winter wurde für Shao Wun wirklich sehr lang. Ständig wurde ihm etwas neues beigebracht, nachdem er von morgens bis mittags sein Körpertraining abgeschlossen hatte. Mit der Zeit wärmte sich auch die Beziehung zwischen den beiden verschiedenen Generationen auf. Vor allem die Beschäftigung mit seinem Großonkel bereitete dem jungen Shao Wun Vergnügen, als ihm Künste wie Malerei und Schnitzerei gezeigt wurden. Als er im Frühling wieder zu seinem Vater geschickt wurde, war er fast traurig, doch konnte er seinen Großonkel jederzeit besuchen. Sein Vater war in der ersten Zeit scheinbar unglücklich über dieses Arrangement, doch zeigte sich, dass der Junge mehr arbeitete und Tag für Tag fleißiger wurde, sodass sein Vater die Entwicklung auf sich beruhen ließ.
Jahr für Jahr verging, und die Ausbildung im Winter schoss voran. Allerdings schien die Verbindung zu seiner eigenen Generation zu verkümmern, denn die anderen Kinder hatten kein Interesse an dem 'Sonderling in den Bergen'. So waren der Kontakt nur zu seinen Schwestern und seinem vor kurzem neugeborenen Bruder gegeben. Als er sich dann seinem 18. Geburtstag näherte, stellte sein Großonkel fest, dass Shao Wun körperlich stärker als er selber geworden ist. Zu dieser Begebenheit hörte Shao Wun das erste Mal von Kampfkunstturnieren, welche Körper und Geist der Teilnehmer gleichermaßen forderte. Shao Lan meinte aber auch, dass sein Großneffe zwar auf dem besten Weg ist, aber noch seinen Geist stählen müsste. Im folgenden Winter brachte der Alte ihm einige Tricks und Kniffe bei und führte ihn tief in die Geheimnisse seiner Familie ein. Shao Wun trainierte hart, vor allem, um seinen ihm ans Herz gewachsenen Großonkel glücklich zu machen. Mit der Zeit konnte der erwachsen werdende Junge sich die Lehren aneignen, jedoch schien ihm ein wenig zu fehlen, sodass er sie nicht ganz meistern konnte.
Doch schließlich kam der Zeitpunkt, zu dem Shao Lan schlussendlich zustimmen konnte, seinen Großneffen zu dem Turnier zu senden. Er gab ihm eines der Artefakte mit auf dem Weg, welches der Alte auf seinen Reisen erworben hatte, einen Zeitmesser, damit Shao Wun auch rechtzeitig ankommen würde, denn sein Großonkel spürte, dass es bald soweit sein würde. Da seine große Schwester vor kurzem Xi Tian geheiratet hatte und sein kleiner Bruder Shao Tai groß genug war, ein wenig auf dem Feld zu helfen, stimmte sein Vater schlussendlich (nach einer praktisch unmöglich anmutenden und für den Feldbesitzer ertragreichen Aufgabe) zu, Shao Wun ziehen zu lassen, der seinen Erstgeborenen schon vor längerem in seinem Herzen abgeschrieben hatte.
Frohen Mutes zog Shao Wun los, um das Große Turnier zu finden, von dem sein Großonkel gesprochen hatte. Unterwegs musste er feststellen, dass die Welt viel größer und verschiedener war, als es selbst in den kühnsten Geschichten seines Großonkels beschrieben war. Immer wieder sah er seltsame Gerätschaften, welche ihm fremdartig anmuteten. Farbig glänzende selbsttragende Sänften, metallische Schlangen, die sich durch die Umgebung gruben, aber auch eigenartige Menschen, die mit sich selber redeten als wären sie eine andere Person.
Schlussendlich, an einem späten Abend, kam die größte Stadt, die er je gesehen hat, in sein Blickfeld. Am Anfang etwas verängstigt von dem überwältigenden Anblick, machte sich Shao Wun auf, in dem größten Turnier teilzunehmen, welches sein Großonkel nie gewinnen konnte ...
Charakter: Shao Wun wirkt etwas dumm auf den ersten Blick, wenn man ihn aber etwas näher kennenlernt merkt man, dass er eher naiv und weltfremd ist. Shao Wun ist zwar anfangs oftmals schüchtern (was er oft mit Distanziertheit überspielt), vor allem bei großen Ansammlungen von Menschen, aber sobald das Eis gebrochen ist wirkt er sehr freundlich.
Stärken: Das geheime Training bei seinem Großonkel! Feldarbeit!!! und Bildung in alter Literatur und Kunst
Schwächen: andere Menschen, aggressive Frauen und Technikneuheiten (Kapseln O.O)
[Hier gepostet da approved by Iggy!]